Samstag, August 31, 2019

310819: Überraschung!

Meine Horrorvorstellung von einer Geburtstagsparty ist eine Überraschungsparty, ich liebe es, zu planen, vorzubereiten, Szenarien durchzuspielen oder aber auch: mich fertig zu machen, Kleider, Schuhe, Makeup auszuwählen, ich bin Perfektionistin. Das geht ganz schlecht mit "ÜBERRASCHUNG!!!!" zusammen.
Meine kleine Schwester ist nicht nur rein optisch eine jüngere (VIEL jüngere) Version von mir, nein, auch sonst. Und so war die Vorbereitung ihres Junggesellinnenabschieds als Trauzeugin eine Gratwanderung, weil: sie weiss genau, was sie nicht will, daran habe ich mich sklavisch gehalten (danke für "UND WENN EIN STRIPPER AUFTAUCHT, ENTERB ICH DICH!", weil: ich wäre vermutlich gestorben bei der Peinlichkeit, einen Stripper zu buchen. Jetzt kennen dich halt alle meine Kollegen als "Ah, the sister with NO stripper whatsoever!", weil, meine Güte, sie haben gefragt, was ich am Wochenende mache und ich würde nie lügen, also: "Bachelorette Party, and no, no stripper.") und tja, ich bin vermutlich genauso schlecht im überraschen wie im überrascht werden, ich mache mir nämlich seit MONATEN ins Hemd, ob sie das, was ich in Absprache mit ihrer ausgewählten Gästeliste (und irgendwann ein bisschen diktatorisch nur noch in Absprache mit der anderen Schwester, weil, meine Güte, irgendwann muss man halt auch entscheiden und ein Junggesellinnenabschied macht ja schon nur noch Sinn, wenn sowas denn überhaupt Sinn macht, VOR der Hochzeit und ich werde meine Trauzeuginnenrolle sicher nicht dazu missbrauchen, um die Hochzeit zu verschieben, weil wir uns nicht auf eine Unterkunft einigen können) am Ende total doof oder fad oder peinlich findet. Ich hätte alles gern mit ihr abgesprochen und hasse es, in der Luft zu hängen, aber tja, so ist das. Ich habe ihr ganz freigestellt, was sie wissen möchte und was nicht, und so ist das jetzt halt (Vielleicht ist sie doch nicht meine Schwester, sie hat sich nämlich für "NIX" entschieden und so habe ich mit dem Neuschwager und dem Hundesitter abgemacht, dass die beiden "ein Wochenende bei Freunden in Frankfurt verbringen und ein Kollege vom Bodensee noch mitfahren möchte, aber hups, desse Flixbus ist unterwegs zusammengebrochen und, meine Güte, so ein Mist, aber was solls, es is ja nur ein kurzer Umweg, dann holen wir ihn, wo ist er? Am FELDBERGPASS? Na gut, dann halt, dort ab." Tja. Und dann: ÜBERRASCHUNG!

ÜBERRASCHUNG ist genau jetzt, Sie dürfen mir die Daumen drücken, dass alle Teilnehmer (der Ort ist so ausgewählt, das alle genau gleich lang anreisen) rechtzeitig da sind, dass das manische Vorkochen und Planen von uns zwei anderen Schwestern alle Eventualitäten abdeckt, und halt vor allem, dass unsere kleinste Schwester einen tollen Tag hat. (Falls Sie heute am Feldberg/Schluchsee sind und eine unglaublich gut aussehende Truppe Frauen sehen: fragen Sie doch, ob es nicht eine Karte in dem Selfiechallenge-Spiel gibt, die für ein gemeinsames Bild passen würde! Wir haben leckeres Essen und Trinken, Glitzertattoos, Armbändchen, Brillen, nix peinliches zu verkaufen, keine Penisdeko, und hoffentlich gute Laune.)


Freitag, August 30, 2019

300819: Frei-Tag

Heute mal wirklich! Der Kühlschrank ist wieder voll, meine Nägel sind wieder kürzer und ordentlich (einer ist mir gestern am Stück abgebrochen, hui!), das hat allerdings viel Nerven und Zeit gekostet, weil es ein Termindurcheinander gab und ein Durcheinander mit "Oben und Unten", also nicht nageltechnisch, aber anscheinend gibt es noch ein unteres Studio und jemand dachte, er hätte unten für oben reserviert und oben wusste man nix davon und dann musste sie halbangefeilt runter, weil ich definitiv einen "oben"-Termin hatte, und dann wusste man unten von nix und holla, da war jemand sauer. Ausserdem hat alle 3 Minuten das Telefon geklingelt, ein Nagel wurde krumpelig und musste ein zweites Mal gemacht werden, und neben mir sass eine Frau, die ich total unangenehm fand aus verschiedenen Gründen. Nun ja, erledigt ist erledigt.
Sonst so: laaaaaanger Tag für Q und dann packen fürs Unihockeytrainingslager, in das er morgen früh (also: richtig früh!) fährt bis Sonntag (immerhin fallen nächste Woche Mo und Di Schule aus wegen Weiterbildung, da kann er sich dann vom Wochenende erholen), Wäsche, kochen, Planschbecken, L. und bester Freund zu Besuch, Katzen sausen rein und raus, heute ohne tote Vögel, Geräteturntraining für L, und dann endlich Pizzaabend.
Puh!
Hat sich gar nicht soooo frei angefühlt (Ha, morgens noch meine Abschiedsmail an meine Gruppe geschickt mit einem sehr lang ausgesuchten Abschieds-gif. Erstens: weil es ja irgendwie zu meinem Signature-Move wurde, in meinen Präsentationen gifs zu verwenden, was alle witzig fanden, aber niemand übernommen hat, zweitens: der Schlusssatz war, dass ich sie alle sehr vermissen werde, drittens: Elmo hängt als Spirit Animal an unserem Huddleboard, da bedeutet es "Enough, Let's Move On" und kommt zum Einsatz, wenn jemand ins Schwadronieren kommt und die max 2 Minuten Redezeit pro Thema übersschreitet.


Und ich glaube, das fanden sie ganz gut.)

Gegessen:
Zopf mit Marmelade
Johannisbeerbaiserschnitte (noch am Vormittag wegen umkippnahem Unterzucker)
Salat mit Kichererbsenbratling
Pizza

Getragen:
Jeanssshort, T-Shirt (weiss, nicht die beste Wahl, wenn man ein Dessert mit Kirsche vorbereitet)

Gelesen:
Nemez/Sneijder 4

Gesehen:
Mindhunter

Stressleveldurchschnitt gestern: 12 (hö?)
Selbstbeweihräucherung: konspiriert

Donnerstag, August 29, 2019

290819: Auszug aus dem Turm

Seit Tagen hämmerte ich mir in meinen Kopf, dass ich heute auf gar keinen Fall mein Laptop unbeaufsichtigt an meine Turmbüroplatz stehen lassen dürfte, weil, auch wenn kein Aufkleber drauf ist, wollte ich absolut sicher gehen, dass es nicht mit den Umzugskisten abgeholt wird und naja, mit allergrösster Wahrscheinlichkeit (das ganze wird ja nicht von der LUFTHANSA gemanaged) rechtzeitig am richtigen Ort ankommen wird, aber wer weiss? Und ohne Laptop bin ich nun mal arbeitsunfähig (jajaja, ich weiss, alles in der cloud, Leihlaptop, aber meine Güte, muss ja nicht sein). Und dann kam ich heute morgen, so viertel vor acht ins Büro und zack: alles war schon weg! (Laptop nicht, das hatte ich ja dabei), also eine Sorge weniger.
Dann hatte ich noch anderthalb Sorgen, nämlich, dass keiner, den ich kenne, zum Abschiedsznüni kommt, und/oder dass mir die doch mehrheitlich tradtionell schweizerisch geprägte Stockwerksbelegschaft meine freestyle Interpretation des Kulturguts "Butterzopf" übelnehmen würde, respektive nur den klasischen "nature" zu essen, vielleicht noch den mit gebratenen Speckwürfeln drinnen, aber den mit Rosinen/Mandelsplittern/Hagelzucker und noch abgefahrener, den Laugenzopf mit Verachtung strafen würden. (Alle bestanden aus dem gleichen Teig, jeweils aus 500g Zopfmehl, dann eben einen mit einr Handvoll Rosinen drin, Hagelzucker/Mandelsplitter druff, einer mit 125g knusprigen Speckwürfeln drin, einer vor dem Backen 1 Minute in recht konzentrierter kochender Natronlösung eingelegt). Aber auch hier: umsonst gesorgt, es kamen eine ganze Menge, der Laugenzopf war nach 5 Minuten verputzt und ich habe einen halben Nature und einen Drittel Rosinenzopf wieder mitheimgenommen. Hui!

Dann: letztes Staffmeeting der aktuellen Gruppe (mal sehen, ob ich den Feedbackbogen noch bekomme, diesmal hätte ich wirklich was dazu zu sagen. Mal sehen, ob ich das am Montag auch noch denke), dann Groupmeeting mit der neuen Gruppe (es ist ein Kollege vom bayerischen Standort dabei und ich seufze innerlich jedesmal vor Heimeligkeitsgefühl, wenn er den Mund aufmacht, dabei redet er gar ned an so an gscherdn Dialekt) und dahaaann wollte ich eigentlich heimgehen, mal so richtig krass früh, aber zack, noch ein letztes Notfallmeeting fürs Italienprojekt, wo nochmal Aufgedrösel nötig war.

Zwischendrin alles sehr spannend, weil Q. lakonisch per Familychat mitteilte, dass das Schulhaus wegen Feueralarm evakuiert worden wäre. Gottseidank nur Fehlalarm respektive richtig doofer (un vermutlich für jemanden richtig teurer, es sind drei Löschzüge angerückt) Streich.

Dann: aber wirklich Abmarsch und weil heute die "Time to say goodbye" Mails der Kollegen, die zum Ende des Monats die Firma verlassen (was ja die ganzen Rochaden ausgelöst hat), ankamen, habe ich das Abschicken meiner noch einmal vertagt, das reicht auch morgen noch. Auch wenn ich mir da freinehme, was mich dem hehren Ziel, mit einer nur zweistelligen Anzahl Überstunden die Gruppe zu wechseln, auch nicht signifikant näher bringt.

Daheim: sehr harmonischer Abend mit den Jungs, Jonny kam etwas spät, aber seiner Meinung nach grad recht, um sich aus der Aufschnittkiste fürs Abendessen zu bedienen, Sansa kam mit mir nach Hause.

Über die Lufthansa ärgern (abwägen, ob Sturheit und Gerechtigkeitsempfinden den Willen nach Closure und Abhaken überwiegen. Ja, tun sie. Um Vielfaches.), Steuerrechnung bezahlen, Kinderskimiete bezahlen, Eragon vorlesen.

Crosstrainern, gleich noch Twittertelefonieren (wie immer bin ich schrecklich nervös), Mindhunter und hui, praktisch schon Wochenende morgen!

Gegessen:
Zopfvariationen
zwei Einweckgläschen Salat, Fruchtsalat und Schoggimousse beim Stehlunch
Gyozas und asiatisch angehauchten Salat

Getragen:
Strichcodekleid




Gelesen:
Sneijder/Nemez 4

Gesehen:
OITNB, Mindhunter

Stressleveldurchschnitt gestern: 50 (danke, Lufthansa!)
Selbstbeweihräucherung: bisher jede Anwort an die Lufthansa überschlafen, so dass sie immer noch hoffen, dass unsere "treue Bindung an die Lufthansa erhalten bleibt" (jajajaja, nein.)

Mittwoch, August 28, 2019

280819: Probelauf

Heute das aller-, aller-, allerletzte Produktmeeting in meiner aktuellen Rolle besucht. (Dabei die geplanten, verworfenen und hoffentlich bald approveden Tradenames für eins unserer neuen Babies erfahren und einmal unangebracht laut und herzhaft gelacht, ob der mitschwingenden Empörung und Unverständnis, dass der eine Name eben durchgefallen ist. Naja, müssen Sie mir jetzt halt glauben, aber es war wirklich eine sehr, sehr lustige Idee. So ein bisschen, wie wenn sich jemand bei VW wundern würde, dass "Snickers" als der Name für den brandneuen Roadster nicht genommen wurde.)

Umzugskisten zugeklebt, Postkarten, Taktdiagramm und Fotos von der (orange gesprenkelten) Wand genommen, die Aufkleber auf dem Telefon und den Bildern, die nicht in die Kisten passen, nochmal festgedrückt, bisschen nervös geworden, als ich die Zusageliste für mein "kleines Znüni" als Abschied aus dem Turm gesehen habe. Es ist ja so, dass es einen offiziellen Abschiedsapero von meiner Gruppe Anfang September geben wird, aber ich war ja sozusagen Gast bei den Locals im Turm, da will ich auch nicht einfach so rausschleichen. Jetzt ist es so, dass ich vor lauter Umzügen vorwärts, rückwärts, seitwärts, Leute gehen, Leute kommen, den Überblick verloren habe, wer genau alles auf dem Stockwerk ist und es wäre ja doof, im letzten Moment noch jemand zu brüskieren. Praktischerweise habe ich herausgefunden, dass es Stockwerksverteiler gibt, deshalb habe ich mal ALLE LEUTE aus dem 20. eingeladen, wieviele können das schon sein? Well. Nicht soooooo viele, der einzige Termin, der mir nämlich passt, ist der, an dem eine Gruppe auf einem Workshop ist und zwei andere Abteilungssitzung und ganz viele Urlaub haben. Aber: von den Leuten, die zackizacki zugesagt haben, kenne ich nur ca 30% der Namen. Könnte gut sein, dass ich mich also morgen von lauter Menschen verabschiede, die ich grade erst kennen gelernt habe. Nun denn, dann hält sich der Abschiedsschmerz wenigstens in Grenzen.

Probelauf gab es dann schon heute abend, da hatte nämlich mein Kollege, der zeitgleich mit mir geht, aber so richtig ganz die Firma verlässt, seinen offiziellen Abschiedsapero und hui, das war schon sehr emotional. (Und holla, anderthalb Gläser Wein und nicht viel zu essen, das dreht mich ganz schön)

Auf dem Heimweg dann so schlimm über die Antwortmail der Lufthansa (erzwungen durch Twittergepöbel, ich nehme an, sonst hätten die das noch monatelang weiterignoriert) aufgeregt, dass ich in den falschen Bus gestiegen bin und mich vom Hübschen aus dem Nachbardorf abholen lassen musste. (Als ich Q. grade davon erzählt habe, machte sich seine Bildung durch dröflzig Staffeln "Suits" und "Good Wife" bemerkbar, er johlte: "Joooo, Sammelklage in da house! We will meet in court!" Und naja,  das könnte schon sein, weil: so nicht.)

Gegessen:
Toast mit Mirabellenmarmelade
Tagliatelle mit Grillgemüse, Fenchel, Pesto und Karottensalat
zwei Aperohäppchen und vier Gyozas
1 200mg Advil

Getragen:
das olivgrüne Hemdblusenkleid, das ich immer noch nicht fotografiert habe, aber auch heute war der Lift voll

Gesehen:
Mindhunter

Gelesen:
Nemez/Sneijder 4

Stressleveldurchschnitt gestern: 27 (da geht noch was!)
Sebstbeweihräucherung: die Abschiedsmail an meine Gruppe erst mal nur gedraftet (mir fehlt noch das perfekte gif, aber korrekturlesen schadet sicher auch nicht)

Dienstag, August 27, 2019

270819: Zu früh

Gestern bin ich einen Tacken früher ins Bett gegangen als sonst (so gegen elf, obwohl, Moment, ich habe ja jetzt wieder das Bändel und kann NACHSCHAUEN: 2320h) und zack, war ich nicht um 5:15h wach, sondern um 3:51h. Fast wie mit den Kindern in der Endphase des Mittagsschlafs seinerzeit: 10 Sekunden Mittagsschlaf bedeuten 4 Stunden länger wach am Abend!

Sonst: ein leicht unwirkliches Gefühl, ich habe alles erledigt, was im alten Job zu erledigen ist, das letzte Dokument wurde am Montag approved, die Umzugskisten sind gepackt und beklebt (ich habe noch Adressaufkleber übrig und überlege, ob ich entwede rauf Möbelshoppingtour durch den Turm gehe "Ach, dieses Sofa hier, nett, bitte mitnehmen", "Oh, hübsche Lampe, bitte einpacken" oder ob ich dem Lieblingskollegen ein Bapperl auf den Rücken klebe. Die Produkthandovers sind erledigt, die meisten Abschiedsmails geschrieben, meinem Chef habe ich eine nach Produkten und Due Dates sortierte Liste and jetzt schon vorhersehbaren Aktivitäten für (noch) meine Produkte bis Ende nächstes Jahr überreicht, ich habe nach langem Suchen den Button zum "Bestellen eines Zwischenzeugnisses" gefunden (etwas unerwartet ist er NICHT im global HR-Tool, dort kann man aber mit einem Klick kündigen, auch gut zu wissen, wenn das mal pressieren sollte, sondern im "OnePortal", was ja besonders dann sinnvoll wäre, wenn das vor allem das "oneandonlyportal" wäre, aber egal, jetzt hab ich ihn ja), hm.
Fühlt sich so ein bisschen an wie mein übliches "2 Stunden vor Abflug am Gate sein". Da würde ich jetzt noch Jo Malone-Düfte schnuppern, Handcremes ausprobieren und Gin kaufen. Das Äquivalent dazu jetzt ist lesen von ALLEN Emails, die mir geschickt werden, auch die, die ich normal einfach weggeklickt habe und Teilen potentiell wertvoller Information mit den Kollegen. zB dürfen wir privat keine Corporate Social Media Beiträge teilen oder liken (oder disliken). Diese Tatsache ist sogar Teil unserer Email-Direktive (die aber anders heisst, deshalb habe ich sie nicht gleich gefunden), daran habe ich mich erinnert, aber meine Kollegen, für die ich jetzt der "go-to-digital native" bin, wollten das natürlich noch genauer wissen. Dabei bin ich auf noch ganz viele andre Direktiven gestossen, die mich bisher nicht betroffen haben, aber holla, wir haben Regeln für alles. Wirklich alles.

Ich habe kurz überlegt, warum sich das das letzte Mal bei auch einem internen Wechsel so anders angefühlt hat, aber ja stimmt, da hatte ich statt zu früh fertig ja Laternenpfahl und Niere. Ist schon viel besser so!

Danach dann noch mein allerletztes Facetoface mit meinem Chef, ein allerletzter dringender Complaint, der bearbeitet werden muss, und, das finde ich sehr rührend, eine Einladung als guest speaker auf dem Offsiteworkshop meiner aktuellen Gruppe zu einem Thema aus dem neuen Bereich. Im Oktober. Das heisst, zackizacki Einarbeiten :-)!
Daheim dann Crosstrainern, kleiner Disput über "wer müsste wissen, wo das Blatt mit dem Übungsdiktat ist?", ein bisschen Sorgen, weil Jonny noch nicht da war, weder beim Heimweg des Hübschen noch irgendwann danach, noch auf der Suchmission, auf die Q. (frisch geduscht und schon im Pyjama, ich muss mir eine Scheibe von diesem "Fucks given: zero" abschneiden) geschickt wurde, deshalb für mich nach dem Abendessen (mir schlagen Sorgen immer krass auf dem Magen: es geht nix rein, aber alles muss raus) noch ein eigentlich sehr lauschiger Abendspaziergang. Ich habe eine schwarze Katze wegen "Das ist nicht Jonny" nicht mitgenommen und Jonny dann, und das ist neu, aus dem Zuschauerbereich des Fussballplatzes, auf dem der Dorfverein gerade ein Spiel in keine Ahnung welcher Liga absolvierte, abgeholt. VON UNS HAT ER DAS NICHT! (ich bin mir nicht sicher, ob er da schon länger war, oder ob ich ihn vorher gerade vom Reiterhof nebendran kommen gesehen hatte. AUCH DAS HAT ER NICHT VON UNS! Nun denn. Alle wieder da (auch das Diktatblatt dank Kollegeneltern), alle wieder friedlich.

Gegessen:
Zwetschgendatschi mit Sahne
"Omas Hörnliauflauf", Blumenkohl, Gurkensalat, alles mit viel Extrasalz, Pfirsich
Käsebrot, Salat, Vanilleeis für die Nerven nach allem

Getragen:
taupefarbenes langes Sommerkleid

Gelesen:
"Todesreigen" (Nemez/Sneijder 4), Affiliatelink

Geguckt
OITNB / Mindhunter

Stressleveldurchschnitt gestern: tadaaaaaaa, erst ab Nachmittag, aber it's a start: 16
Selbstbeweihräucherung: Später gekommen, früher gegangen

Montag, August 26, 2019

260819

Was ist es immer nur mit 5:15h, dass mein Körper oder Kopf oder beides meint, da knallwach zu sein? Mittlerweile schlafen da sogar die Katzen noch!
(Anscheinend habe ich die Weder-Eulen-noch-Lerchen-sondern halt eher Nichtschläfergene vererbt, denn auch Q., der ja mittlerweile wenigstens am Wochenende ausschläft, stand heute um halb sieben auf, war kurz vor siebe eigentlich fertig zum Gehen, was aber wengen Spätschule und mit dem Rad unterwegs erst um kurz vor acht nötig war. «Ich hab gern morgens Zeit.» Na dann.)
Ich hatte lustigerweise gestern abend spontan beschlossen, dass ich mal wieder ein Armband tragen würde (das mache ich ontn fast nie, weil: links geht nicht wegen Uhr, da klemme ich mich gern zwischen Armband und Uhr ein, fragen Sie nicht, rechts stört es mich gern mal und ausserdem trage ich ja da EIGENTLICH mein Stressbändel, mit dem man sichauch einklemmen kann. Aktuell natürlich nicht, und es ist fast schon ein bischn traurig, dass es mir erst heute in den Sinn kam, das Nacktheitsgefühl am Arm mit einem anderen Armband zu behandeln. Das zog übrigens noch ein paar andere Umdekorationen nach sich, weil das Armband braun mit rosegold ist und das passt natürlich nicht zu sibernen/Edelstahl-Ohrringen und Uhr, deshalb musste ich auch da auf Rosegold umwechseln. Bei den Ringen habe ich das dann erstens mangels Rosegoldalternativen in meinem Besitz, zweitens wegen extremem Ungewohntheitsgefühl, sobald sich an der Ringsituation etwas ändert, drittens wegen «Der Ehering ist aus Titan, da passt nix anderes als silbrig daneben», nicht gemacht und so ist das Gesamtbild nicht so stimmig, wie ich es gerne hätte.


Grosser Auflauf vor dem Aussenstellenbüro (NOCH mein temporärer Aufshilfsarbeitsplatz, am Donnerstag wird umgezogen): Sicherheitsleute, grosse Männer in Anzügen, viele Leute: der Geldautomat wird schon wieder repariert? Ausgetauscht? Das ist an sich erst letzte Woche passiert, aber anscheinend war da was nicht ok. Mit so vielen bewaffneten Menschen möchte man ja ungern unangenehm auffallen oder irgendjemanden nervös machen, deshalb habe ich nicht nachgefragt, wie es mit dem «right first time»-KPI aussieht. Dann musste ich aber doch meine Gedanken vom letzten Austausch weiterspinnen, weil: vermutlich wäre es viel einfacher, einen Geldautomat mit viel Tamtam und Trara auszubauen und zu klauen, anstatt in einer Nacht und Nebel-Aktion, weil: in broad daylight interessiert das keinen, aber wenn ich im Stockfinsteren anfange, da rumzuschrauben, dann ist aber Alarm.
Skurriler Nebenschauplatz: ein Gärtner, sei es von der Stadtgärtnerei oder dem von «uns» beauftragten Gärtnereiunternehmen wässerte währenddessen alle Pflanzkübel auf dem Gehweg und zog deshalb einen Schlauch direkt aus einem in der Wand versteckten Wasseranschluss direkt neben der Geldautomatenbaustelle. Erstens: Riesenwasserplanscherei mitten im hochoffiziellen, höchtskonzentrierten Geldautomatenbusiness, zweitens: gibt es nicht die Möglichkeit, einen Geldautomaten anzubohren, mit Wasser zufüllen und dann mit relativ wenig Explosionskraft aufzusprengen? Also: die Infrastruktur wäre auf jeden Fall schon mal da!

Überhaupt: die Nebenstelle ist ein ehemaliges Schulungsgebäude einer grossen Schweizer Bank. Das einzige, was von der Bank übrig ist, ist genau dieser Geldautomat (okay: für Aussenstehende. Wir kommen immer noch in den Genuss der Vereinzelungsschleusen, die ausserhalb der Empfangsbesetzungszeiten den Zu- und Austritt regeln. Auf der grossen Tafel vor der Tür steht: "Pharmafirma xy, Bau soundso", es gibt einen Badgeleser an der Tür, in der Lobby stehen immer irgendwelche Plakate mit Logo und natürlich bankfremden Pharma- oder Corporate-Themen. Dazu kommt: das Gebäude war NIE ein Schaltergebäude, wirklich nienienienie, aber der Geldautomat und die sture Basler Diktion, die das Gebäude standhaft "das *vernuschelt* ehemalige *Bankname*-Gebäude" nennt, sorgen dafür, dass immer wieder Leute entweder vor der Tür auftauchen und sich wundern, dass man ohne Badge nicht reinkommt, ihre Bankkarte ihnen die Tür nicht öffnet, Mitarbeiter MIT Badge, sie nicht mit reinnehmen, oder aber die Damen an der Theke weder Geld auszahlen, noch sie weiter ins Gebäude lassen.


Sonst so: Übergabemeetings, es wird langsam wirklich ernst. Der Kollege, der das Italienprojekt übernimmt, hat mich von der Teilnahme an den nächsten Meetings befreit, weil «at a certain point in time I will have to face it, so what about: now?» (fühlt sich ... komisch an. Noch vor 3 Jahren hätte ich mich innerlich gewunden bei der Aussicht auf unangenehme, langwierige Diskussionen, jetzt tut's mir fast ein bisschen leid, dass ich meine Kommentare nicht mehr adressieren kann, sondern das abgebe.)
Dann haben sich der alte und der neue Chef endlich auf das Wording des «Organizational Announcements» geeinigt und abgeschickt und ich feiere meinen Entscheid, als Bild DAS Bild, das ich seit mittlerweile seit fast zwei Jahren als Profilbildhabe, nochmal aufzuwärmen. Es ist nicht zu glauben, was knallrote Lippen und/oder eine Kopfhaltung, die nicht «erschrecktes Kaninchen kurz vor dem Einschlag des 25-Tonners im Dunkeln» entspricht, wie ja gerne auf den verwendeten Badge-Fotos, ausmachen. Sehr viel Aufruhr.

Sonst: Planung für den neuen Job, wir starten mit einem Workshop, weil unser Team sich recht stark ändert (personell wie auch vom Portfolio her), das ist echt spannend!
Mein Stresslevelbandl abgeholt, mal sehen, wie lang es diesmal hält.
Geld aus dem neuen Automat geholt, Q. braucht Mensabons. (Der Automat kann jetzt auch direkt "Handy aufladen". Mit welcher App oder was auch immer, ich weiss es nicht, das wird sich noch rausfinden lassen)

Keine Überstunden gemacht.

Jonny bemitleidet, der von irgendjemand in den Po gebissen wurde (ich hoffe, das heilt gut von allein, Tierarzt ist für Jonny und dann auch für uns alle sehr stressig). Er schnurrt, die Stelle ist nicht heiss, geschwollen oder rot, er findet es aber nicht gut, wenn man zu genau schauen möchte.)
Es war ein langer Tag in der Katzenfabrik

Ein Kollege fragte mich heute: "And the one is all black? Totally? Are you not scared?!"


Gegessen:
Zwetschgendatsch zum Frühstück

ein kleines Silsergipfeli zum "Breakfast mit dem Oberoberchef"
Empanadas mit Karotten und Bohnen und Bohnensalat
Pizza

Getragen;
die Hose, die den Kollegen im Turm immer "Oh, s'Sünneli drait wiede de Pfauejupe" ausrufen lässt. Sehr gefährlich übrigens: als erstes habe ich mich in den Rollen des Bürostuhls verfangen und dann beim Abholen des Bändels fast in der Rolltreppe in der Markthalle. Aus SHE-Gesichtspunkten nicht zu empfehlen.



Gelesen:
Nemez/Sneijder 3 (ich brauche immer ungefähr bis zur Hälfte, bis ich total angefixt bin)

Gesehen:
OITNB beim Crosstrainern
Mindhunter mit dem Hübschen

Stressleveldurchschnitt: ab morgen wieder!
Selbstbeweihräucherung: den Tippfehler im Nachnamen im Announcement nicht proaktiv korrigiert.


Sonntag, August 25, 2019

250819: In geheimer Mission

Ausschlafen: naja, ich war um halb sieben knallwach und bereit aufzustehen, bis ich merkte: ui, es ist noch gar nicht halb acht und der Wecker läutet gleich. Nun ja. Einschlafen ging dann nicht mehr richtig, aber ich freute mich, dass die Katzen so schön und ruhig bei uns schliefen (Jonny ganz langgestreckt am Fussende, Sunny in ihrem Kuschelbett. Keiner in dem neuen Bettchen.), dass die Sonne schien, dass ich so ausgeschlafen war, dass ... meine Güte, kann ich jetzt endlich aufstehen und Kaffee haben?!
Der Wecker läutete übrigens (irgendwann dann) heute deswegen, weil wir in geheimer Mission unterwegs waren (ich bin jetzt lang genug in der Schweiz und habe oft genug mit Kollegen über ihre Militärzeit geschwatzt, dass ich das Wort "rekognoszieren" ohne mit der Wimper zu zucken aussprechen und in normale Konversationen einbauen kann) und weil geheim geheim ist, kann ich leider nicht sagen, was wir heute gemacht haben, keine Fotos zeigen, NIX. Aber es war ein voller Erfolg, sehr hilfreich und bald, bald kommt die Aufklärung.
Um halb vier waren wir fertig mit geheim, es war Zeit für den ersten Zwetschgendatschi der Saison, Planschbecken, Aufräumen, Schreiben, Organisieren, Planschen, Vogelfedern und einen -fuss vom Garderobenteppich pokeln (Sansas Mittagessen), Französischlernen, Wein trinken, grillieren, Nägel lackieren, Wäsche zusammenlegen, zack, Wochenende vorbei.

Gegessen:
Zopf mit Cheddar und Tomaten,
Eis
Gemüsespiess und Grillkäse mit Salat

Getragen
Bikini und Sommerkleid

geguckt:
Mindhunter

Gelesen:
Neme/Sneijder 3

Stressleveldurchschnitt: geht so
Selbstbeweihräucherung: alles in trockenen Tüchern

Samstag, August 24, 2019

240819: Once upon a time

Es ist ein Elend, ich habe das Ausschlafen verlernt. Wach war ich hete um 3:42h, 4:50, 5:15, 5:57, 6:30, 7:15 und naja, irgenwann kann man dann ja mal Kaffee machen. Eigentlich hatten wir auch gar nix stressiges vor., L.s Wölfliübung begann eher als sonst, weil Bereichsübung statt nur normal, aber vierte vor elf ist halt schon sehr zivilisiert.
Nun ja. Vermutlich bin ich ein bisschen unruhig, weil ja noch grosse Ereignisse im September warten und für mich alles noch ein bisschen vage ist, aber naja, das wird schon. (Teamarbeit mit Menschen, die ich gar nicht kenne und einschätzen kann, finde ich sehr schwierig. Ich tendiere dazu, mich auf nix zu verlassen und nix als "wird schon" vorauszusetzen, und ja, ich fände es vermutlich auch sehr mühsam, mit jemandem wie mir zusammenzuarbeiten. Vielleicht aber auch nicht, weil mit meinen Schwestern klappt das immer sehr hervorragend und wir ticken da sehr ähnlich.)
Nun ja.
Ansonsten habe ich mit Q. den Schulstoff der letzten Woche angeschaut (Asien, Aufklärung, Lesewerkstatt, Terme, Geschwindigkeit, reflexive Verben und Kranksein auf Französisch), Zopf gebacken, Wäsche gewaschen, Mittagsschlaf gemacht, mich über die Menschenmassen, die bei diesem Traumwetter zum Römerfest pilgern, genervt (wir sind vermutlich einfach rausgewachsen. Gottseidank ist es nur ein Wochenende im Jahr), mit dem Hübschen eine Bananenpflanze gekauft, für Jonny ein Kuschelbett gekauft, nachdem er seit ein paar Tagen im (leeren) Wäschekorb schläft und das ja sehr ungemütlich scheint. Er traut dem "Donut Donna Trend" aber gar nicht und schläft lieber in des Hübschen BJJ-Gi. Ach ja: gegen Hummeln im Hintern noch eine Runde Crosstrainer gerannt

Die Kinder kamen müde und frischluftbetankt von den Pfadis zurück, nach Grundreinigung gab es Soulfood und dann eine Premieren? Vielleicht auch nicht. Der Hübsche und ich gingen nämlich allein und ohne Babysitter daheim ins Kino, auch wenn die Kinder gerne in "Once upon a time in Hollywood" mitgekommen wären, aber nein. (Tarantino, nech? Ich fands super, zwischendrin mit argen Längen, vielleicht lag es daran, dass mir drölfzig Anspielungen entgangen sind, aber dann, holla! Und natürlich: Brad <3!)

Sehr irritiert (wie jedesmal, wenn wir ins Kino gehen, was nicht soooo oft der Fall ist), wie krass Party gemacht wird in der Steinenvorstadt. Heute: gefühlt nur Junggesellinnenabschiede. Ich muss meine Planung überdenken.

Gegessen:
halbes Silsergipfeli, Käsesemmel mit Tomaten
Gedöns (ein Glas eingelegte Paprika, zerbrochene Meringues, 4 Nektarinen)
Kräuternudeln mit Sommergemüse aus der Kaptn Cook App (echt lecker: Auberginen und Tomaten mit Zitronenscheiben wie Ofengemüse machen, Creme aus Avocado/Zitronensaft/Basilikum (ich habe Koriander genommen), Gurkenwürfel und Zucchinispiralen mit Nudeln mischen)

Getragen:
Jeans, T-Shirt

Gelesen:
Nemez/Sneijder 3

Geschaut
OITNB
"Once upon a time in Hollywood"

Stresslevel: irrational hoch
Selbstbeweihräucherung: Den Kindern "Schwarzwaldtofu" in den Carbonara untergejubelt.

Freitag, August 23, 2019

230819: Hummeln im Hintern

Vor dem Wecker aufgewacht, immerhin den Hübschen davon abgehalten, L. um halb sieben zu wecken (der hat Freitags erst um halb neun Schule, da reicht Aufstehen um sieben, aber wir müssen den neuen Stundenplan erst verinnerlichen).
Mit Q. gefrühstückt, der Freitag den längsten Tag hat: Schule von 7:40 bis 17:05. Am Freitag. Er tut mir da schon ziemlich leid (und sich selber auch), aber immerhin sind die letzten beiden Stunden Biopraktikum, da ist das Wegnickrisiko gering. Ab September hat er dann noch Unihockeytraining am Freitagabend und sich das Wochenende sowas von verdient.
Ich habe Homeoffice, schicke mein "Organizational Announcement" ab, mein aktueller Chef amüsiert sich köstlich, dass ich das selber geschrieben habe und vermutet meine "Boah, wenn keiner den Hintern hochkriegt, mach ich es halt selber"-Mentalität dahinter, wo das doch bisher bei jeder neun Stelle, die ich angetreten habe, egal wo, so war.
Dafür schickt er dann direkt im Anschluss das Memo für "Hurra, wir haben einen neuen für die freie Stelle" raus (was mich sehr freut, habe ich doch nicht nur dem Neuen die Stelle ans Herz gelegt, sondern auch meinem Chef den jetzt Neuen an selbiges.).

Ich schicke mein aller-, allerletztes offizielles Dokument als DSTL ins Approval (Wehmut hält sich Grenzen :-)) und hm, ich glaube, ich muss mir was zu tun suchen für nächste Woche :-).

Beim Mittagessen kommt die Katzensitternachbarin vorbei zum Furminator (ja, das gibts)-Ausleihen (Sansa ist nicht begeistert, sie putzt sich lieber selber) und erzählt, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, dass Jonny zu wenig frisst. Anscheinend kommt er, sobald morgens zum Lüften aufgemacht wird, auf einen Snack in der Nachbarsküche vorbei. Mittagspause macht er in der Kiste, die sie für den Igel unter dem Grill (long story) gebaut haben. Das erklärt, warum er morgens immer so schnell aus dem Törchen raus muss, er hat vermutlich Angst, dass das Frühstück abgeräumt wird drüben (ich finde es ja schön, dass er so lieb ist und sie ihn gern haben, aber ein bissten zipft es mich an, dass er hier den ganzen Tag nicht auftaucht, aber dort in der Igelkiste abhängt. Wir müssen auch was unter den Grill bauen....)

Sonst so: Hummeln im Hintern. Mit L. die vorhandenen hochzeitstauglichen Kleider im Haus anprobiert und man sollte meinen, so wie hier geheiratet wurde in der letzten Zeit, hätten wir genug, aber nein. Entweder kriegt er nicht mal einen Fuss durchs Hosenbein und die Ärmel gehen bis Mitte Unterarm, oder aber ein zweites Kind würde mit in die Hose passen. Praktisch, dann passen beide Kinder (und ich, weil dunkelblau) auf der Hochzeit wenigstens zusammen, ich muss einfach die einzige Grösse an Kinderanzug, die wir NICHT im Haus haben, noch besorgen.

Gegessen:
Toast mit Mirabellenmarmelade
Restliche Nudeln von gestern als Salat
ein Holunderblüten-LE-Cornet
Pizza

Gelesen:
Nemez/Sneijder Band 3

Geschaut:
Mindhunter, Season 2

Getragen: Jeans und T-Shirt

Stressleveldurchschnitt: Am Montag kann ich das Band abholen!
Selbstbeweihräucherung: Hummeln im HIntern halbwegs sinnvoll zum Betten frisch beziehen genutzt.

Donnerstag, August 22, 2019

220819: So, und jetzt?

Hm. nach einer halben Woche mit sehr, sehr leerer To-Do-Liste muss ich sagen: laaaaaaaaangweilig!
Ich habe heute sehr viel länger gebraucht als üblich, um Kommentare in das letzte Dokument, das ich noch abliefern muss (es stehen zwar noch ein paar aus, aber da werde ich meinem Nachfolger nur noch helfen, nicht mehr letztendlich dafür verantwortlich sein), einzuarbeiten, dann habe ich ewig dran rumgepusselt, mein "Organizational Announcement" für den Departmentwechsel zu schreiben (das hasse ich ja noch mehr als Anschreiben für eine Bewerbung. Ich bin immer versucht, irgendwas total beknacktes reinzuschreiben wie "In her spare time she enjoys Thaiboxing and goatgrooming" (ich fasse es nicht, dass ich anscheinend noch nie drüber gebloggt habe, wie ich das bei einem Seminarvortrag an der Uni mal gemacht habe und dann dem vorstellenden Professor erklären musste, was genau mich an Curling und Thaiboxen fasziniert), aber das lesen ja tatsächlich Leute.

Ich habe mir als Gegenmassnahme schon mal den Onboardingplan für den neuen Job besorgt und mache fleissig Termine mit "Key Stakeholders" aus, nachdem unser Schulungssystem grad umgestellt wird und "Blackout Period" hat.
Ausserdem habe ich meine Arbeitskleidung zurückgegeben, meine Winternotfallstrickjacke und alle Kaffeetassen, die sich von mir im Turm angesammelt hatten, mit heimgenommen, ein SW-Foto aus den 50ern aus der Produktion aus dem Müll gerettet (mal sehen, ob ich das mit umziehe oder mit Ausfuhrschein mitheimnehme, das ist wirklich ein Stück Industriegeschichte.). Oh: und mit dem Nurnochkurzkollegen endlich einen Balkonkaffee im 20. Stock getrunken und über die Baustellen gefachsimpelt. Er hat mir übrigens von der Approvalparty des letzten neuen Produktes diese Woche, zu der ich wegen Groupmeeting nicht konnte, auch ein Giveaway mitgenomen. Ich habe jetzt ein Duschtuch mit dem, sorry, wer auch immer sich den ausgedacht hat, für den deutsche Sprachraum echt, echt suboptimalen Produktnamen drauf. In fröhlichem Grau mit lila und gelb.

Ansonsten: früh heimgegangen, immerhin hat L. jetzt jeden zweiten Donnerstag ungefähr eine Stunde sturmfrei zu Hause (Heute spektakulär damit eingeläutet im wahrsten Sinn des Wortes, dass er die Alarmanlage nicht ausbekommen hat, das war ein bisschen fies), das kann man ja langsam einschleichen.

Ich bin übrigens diese Woche leicht schockiert vom Underachievement der für unfehlbar gehaltenen Schweizer Bundesbahn: von 8 S-Bahnverbindungen, die ich diese Arbeitswoche genutzt habe, sind zwei wegen "ungeklärter technischer Probleme am Zug" ausgefallen, 2 waren morgens (für mich praktisch, weil ich so die eine frühere erwischt habe) leicht verspätet, eine >15 Minuten, das ist alles in allem ein Performance, die ich so eher in anderen Ländern verortet hätte. (Alles in allem kein Drama, zu Stosszeiten fährt ja alle 15 Minuten ein Zug, aber irritierend.)

K2 hat seinen sturmfreien Nachmittag übrigens direkt dazu genutzt, einen Gastauftritt auf (im?) Youtube-Kanal seines Freundes zu haben in einem Minecraft-Live-Stream. Es war sehr, sehr lustig, als ich heimkam, haben die beiden in total gestelztem Hochdeutsch ihr Spiel kommentiert, als ich (ganz die uncoole Mutter) zur Tür reinrief: "HalloihrzweiwiewardieSchulewolltihrKeksewannmussI.heim?", schalteten sie zackizacki auf Schweizerdeutsch um zum Antworten und dann auch weiterstreamen.

Gegessen:
Mango/Pfirsich mit Joghurt und Müsli
Kichererbsenstroganoff mit Karotten und Blumenkohl, dazu Hirsesalat
Nochmal Nudeln mit Tomaten/Basilikum-DIngs, diesmal MIT Pinienkernen, ist schon nochmal besser

Getragen:
das dunkelblaue enge Kleid mit den schmalen Ringeln, das einen schwindlig werden lässt wegen Schnitt- und Streifenführung

Gelesen:
"Todesmärchen" (Affiliatelink)

Gesehen:
OITNB beim Crosstrainern
"American Factory"

Stresslevel: hibbelig, weil zu wenig zu tun
Selbstbeweihräucherung: mich aus dem aktuellen Twitterdrama rausgehalten, trotz Meinung. Next Level: ignorieren

Mittwoch, August 21, 2019

210819: Qualitytime

Heute habe ich etwas gemacht, was ich, glaube ich, in, lassen Sie mich nachrechnen, fast 17 Jahren Berufstätigkeit noch nie gemacht habe: spontan einen Nachmittag freigenommen. (Naja, so richtig spontan war es auch wieder nicht, ich habe gestern abend schon die Idee gehabt).
Ich habe mich nämlich heute ursprünglich zum Mittagessen und dann Anzugkaufen (Sie erinnern sich? 9cm Zuwachs?) für die Hochzeit mit K1 verabredet. Der hat nämlich Mittwoch Nachmittag frei und auch noch früher aus.
Wir sind also am Bahnhof erst aneinander vorbeigelaufen, dann haben wir uns doch gefunden, in der Markthalle lecker gespeist


(beim Pho-Essen werde ich immer noch sehr traurig, weil ich an DIE Schilderung eines Dubliner-Pho-Restaurants denken muss), dann haben wir relativ flott einen passenden dunkelblauen Anzug gekauft (mit Weste, weil so schick!), für K2 eine vermeintlich passende Weste mitgenommen (vermutlich ist K2 im letzten Jahr 30cm oder so gewachsen, die angenommene Grösse ist nämlich auch nur mit TShirt drunter zu klein, aber das macht nix, wir haben ja noch einen viel grösseren Anzug von K1 oder aber einen 20% Gutschein am September und so lang können wir die Weste auch umtauschen),
Wichtig: Chilisocken!

Ich kriege keine vernünftigen Bilder von ihm hin. Aber lustige.

bei Rituals Nachschub für Lieblingsprodukte gekauft (K1 und 2 lieben zB das Hamam-Shampoo und ich werde einen Teufel tun und mich beschweren, dass meine Teeniekinder gerne duschen und wohlriechende Pflege verwenden), festgestellt, dass es keinen Bärentreff mehr in Basel gibt, und endlich mal den grossen Asiamarkt am Bahnhof ausgekundschaftet. K1 liebt Algenchips (oder wie auch immer man "Crispy Seaweed" nennt), ich habe Gyozas, Edamame, Kimchi, grosse Mengen Koriander und, weil ja alle Welt davon schwärmt, Mochis gekauft. Btw: jemand Interesse an 5 Kokos-Pandan-Mochis und einem angebissenen? (ich stell das morgen zur Kaffeemaschine, da verschwindet alles, ich hoffe, auch geschmacksneutraler Glibber).
Tja. Und anstatt K1 dann mit Einkaufstaschen in den Zug zu setzen und wieder ins Büro zu gehen, bin ich (keine Sorge, ich hatte keine Meetings mehr, die ToDo-Liste ist nahezu squeaky clean und mein Überstundenkonto ächzt, nur für den Fall, dass Sie meinen, den Zeigefinger heben zu müssen) einfach mit ihm heimgefahren, habe auf der Terrasse einen Kaffee getrunken, mir K2s Glockenspielkünste angehört (Percussionklasse, remember?), Wäsche aufgehängt, den Katzen neue Katzenminze auf die Kratzpappen gestreut (43 Jahre lang drogenfrei gelebt (also: illegale, nech) und mit den Katzenkindern ziehen auf einmal Tütchen mit grüngrauen Bröseln, die in dicht verschlossenen Dosen gelagert werden müssen, weil sonst Rambazamba, in den Haushalt ein), Crosstrainerprogramm vorgezogen, und zum Abendessen das Bohnengulasch gekocht, weil es ja immer noch heisser werden soll und die Bohnen halt da sind.
Verrückt. Das mache ich vielleicht mal wieder.

Gegessen:
das Früchtejoghurtmüsli von gestern
Pho mit Tofu
Bohnengulasch

Gelesen:
Nemez2 aus

Gesehen:
eine Folge OITNB beim Rennen
letzte Folge "Good Omens"

Getragen:
Jeans und dunkelrote Schluppenbluse

Stressleveldurchschnitt: joah
Selbstbeweihräucherung: blaugemacht (naja, so hat es sich angefühlt) ohne schlechtes Gewissen

Dienstag, August 20, 2019

200819: Alte Pfade

Heute morgen habe ich auf dem Weg zum Bus Sansa akustisch bei ihrem morgendlichen "Abschreiten der Latifundien" begleiten können: erst Elsterngeschrei von links, während die kleine Dame ungeniert auf dem Zaun entlangbalanciert und sich unterhalb der Schreihälse erstmal ausgiebig putzt, dann Katzengefauche und -geknurre, weil sie vor lauter Ungeniertheit verpasst hat, dass die einzige Katze, die sie nicht mag/ keine Angst vor ihr hat / vor der sie aus guten Gründen aber einen Heidenrespekt hat, im Gebüsch sass und so viel Ungeniertheit nicht ungestraft hinnehmen konnte, dann ein paar Schritte mich begleiten, dann grosses Schäferhundegetobe, weil der Nachbarshund bei seinem Morgenspaziergang sie entdeckt hat und nicht verstehen kann, dass dieses Fellknäuel nicht panisch verschwindet, soblad er kommt, und er es auch nicht jagen darf. Ein Gutes hatte das Ganze: Madame konnte nicht mit mir zum Bus, man musste dem Hund ja beweisen, dass man NIEMALS auch nur einen Schritt ausweichen würde, und sich auf dem Dolendeckel rollen und räkeln. Einmal so ein Ego haben, das wärs!

Gestern abend hatt ich mir mit eine beherzten Ruck am Bändel den Badge vom Hals rupfen wollen und leider ist dabei nicht der Verschluss aufgegangen, sondern das Band gerissen. Heute morgen musste ich also die heiligen Vorräte der Autoritätsschlüsselbänder antasten. Und wurde prompt beim Kaffee wieder drauf angesprochen :-)
 Heute morgen habe ich es dann übrigens endlich mal in Angriff genommen, mein Turmbüro auszumisten und das umzuziehende Zeug in die Kisten zu packen. Ein bisschen wehmütig wurde ich ja schon beim Gedanken daran, dass ich die Laborkittel mit eingesticktem Namen, die ich vor siebeineinhalb Jahren in der Lingerie bekommen habe, wohl endgültig zurückgeben muss. Und die Corporate-Fleecejacke. Und am Ende auch die ableitfähige Kälteschutzjacke mit den Reflektorstreifen, in der man aussieht wie ein Polizist aus sehr, sehr kalten Gefilden? Mal sehen. Das Intranet war heute kaputt, deshalb konnte ich nicht nachschauen, wann die Lingerie offen hat. Und wo sie überhaupt jetzt ist, seitdem ich zum letzten Mal da war, ist sie mindestens zweimal umgezogen und beide Orte existieren so nicht mehr.
Wo das Archiv ist, weiss ich aber (eine Tür VOR dem Eingang, wo man entweder in die Werkstatt oder zum Werksarzt kommt, sondern da, wo auch der Eingang für die Rettungskräfte ist und die Halle der Feuerwehr.), also habe ich meine (und die des Kollegen, der zeitgleich mit mir auch geht, aber richtig die Firma verlässt und deswegen seinen Urlaub verbrät und "Danke, dass Du meine mitnimmst!" gesagt hat.) GMP-Ordner, in denen Originaldokumente mit vorgeschriebener Aufbewahrungszeit von xtausend Jahren sind, dort zum, wer hätte das gedacht, Archivieren abgegeben. Die Archivfrau war nicht nur so nett, alles für mich ins System einzugeben, sondern auch so lieb, zu sagen:" Oh, Sie machen was Neues? Richtig so, wenn man noch so jung ist, dann muss man Sachen ausprobieren!", obwohl sie sicher nicht mehr als 10 Jahre älter ist als ich.
Auf dem Rausweg tönte dann ein Gong aus Richtung Feuerwehrhalle und entweder haben die einen Pausengong oder aber dahin ist jetzt die Einsatzzentrale gezogen (wo ich recht überlege: ja, wir haben ja einen Werksfeuerwehr, die mehr oder weniger auf dem Areal lebt, und der Bau, in dem ich sie bisher vermutete, wurde vor .... 3 Jahren? abgerissen, also... das würde schon passen!). Und dann wurde ich wieder ein bisschen wehmütig, weil ich an die Schulungen und Meetings dachte, die wir aus Meetingraummangel im eben Einsatzraum der Feuerwehr abgehalten hatten, und wie wir dann immer Pause machen mussten, weil eine Durchsage kam. Naja, damals war das vor allem nervig, heute ist es "Ach ja, weisst noch, damals?".
Jetzt ist aber wirklich alles in Kisten gepackt, der von mir noch mit Akribie farbcodierte und exzerpierte Greenwood-Earnshaw und der Hollemann-Wiberg (mit grüngelber Schrift, so alt bin ich!) dürfen mit umziehen. Ich musste übrigens sehr lachen, als ich mein physisches Dokumentenlagersystem auflöste und die Reiter "Wichtige Vordrucke und Dokumentennummern", "Awards" und "Gedöns" fand. War jeweils übrigens das angeschriebene drin, auch wenn die Dokumentennummern nicht mehr ganz so wichtig waren und ich mich an die Awards schon gar nicht mehr erinnerte.
Dann Gebäudewechsel und nonstop Meetings von zwölf bis fünf, sogar mit ohne Kaffee oder Klopause zwischendrin. Oder Wasser, was wenigstens die Klopause auch nicht so dringend machte. Tja nun.

Daheim sehr kuschlige Katzen (es regnet draussen. Das mag keiner, als müssen die Kinder als Unterhaltung herhalten), eine ausgiebige Crosstrainerrunde, Abendessen mit Pläne besprechen (Youtubelivestreamen mit Freunden zB), mit der kleinen Schwester über Hochzeitsnagelläcke diskutieren, Termine in den Familienkalender eintragen, alles nach dem Duschen in Pyjama im Bademantel, draussen rauscht der Regen und ich finde das sehr schön und bräuchte gar keine 30 Grad am Wochenende.

Gegessen:
ein knuspriges Silsergipfeli aus der Cafeteria und das kommt so: Gestern abend habe ich wie immer Früchte geschnippelt, mit TK-Anans gemischt, mit Müsli in zwei getrennte Fächer einer echt hübschen Bentobox gefüllt, heute morgen mit Joghurt aufgefüllt, extra noch ein eine Plastiktüte gepackt, weil ich der Dichtigkeit nicht ganz traue, und dann habe ich das Ganze auf dem Küchentisch stehenlassen. Hmpf. Der Hübsche hatte die freie Wahl zwischen aufessen und mir in den Kühlschrank stellen für morgen und yay, ich muss heute abend nicht schnippeln.
Tajine mit Trockenfrüchten, Hirse, Romanesco und Romanescosalat (ja mei, ich mag Romanesco)
Salat mit Pilzen und Feigenbrot mit Hummus

Getragen:


Gelesen:
Nemez2

gesehen
Eine Folge OITNB beim Rennen, eine Folge "Good Omen" mit dem Hübschen

Stresslevel: das Bandl ist angeblich in Bearbeitung
Selbstbeweihräucherung: ordentlich ausgemistet.


Montag, August 19, 2019

190819: So viel Zeit für Zeug!

Gestern abend bin ich voll vernünftig (Wecker läutet ja um sechs, Nachtschlaf war wegen Party ja mittel und wenig) gegen 10 Richtung Bett und habe gegen 11 das Licht ausgemacht, also mehr als eine ganze Stunde länger geschlafen als sonst so vor einem Arbeitstag. Heute morgen war ich aber kein Futzerl ausgeschlafener als sonst, das mach ich nicht nochmal!
Sonst so: den Goldtröpfchenkuchen von gestern noch mit Form und separaten Dekoheidelbeeren in die Arbeit geschleppt und erst dort auf die Tortenplatte bugsiert. Übrigens haben sich zum allerersten Mal in meiner jahrtausendelangen Backerfahrung KEINE Goldtröfpchen auf dem Baiser gebildet und ich habe keine Ahnung wieso. Ich erinnere mich dunkel, dass ich das als Kind auf dem Rhabarberkuchen immer total schön fand, aber mir irgendwie erklärt wurde, dass das ein Zeichen für .... keine Ahnung mehr, sei und deshalb nicht gut (nicht gut im Sinn von "Das gehört eigentlich nicht so und irgendwas hat der Bäcker falsch gemacht). Keine Ahnung, ob das wirklich so war, auf jeden Fall kamen heute keine und nachdem ich aber schon "Goldtröpfchen" angekündigt hatte, habe ich halt mit goldenen Zuckerperlchen nachgeholfen.
Der Kuchen war übrigens sehr, sehr lecker, soll ich ausrichten und kann ich bestätigen.




IMHO verliert der Kuchen optisch im Lauf des Prozesses.

Ansonsten bin ich immer noch überrascht, wie unstressig das alles im Moment ist, ich komme zu jeder Menge Zeug, das halt bisher auf dem "Ach ja, das mache ich mal, wenn ich ein bisschen Luft habe"-Stapel lag. Heute habe ich mich zB endlich für Forschungsblutspenden registriert. (Wenn schon die Blutbank mein Blut eigentlich nicht will, weil liegt nur rum und braucht kein Mensch). Anscheinend haben unsere Forscher einen ordentlichen Bedarf an Frischblut (man sieht sie auch kaum bei Sonnenlicht und in der Forschungskantine wird kein Knoblauch eingesetzt. Ausserdem gibt es keine Spiegel in den Aufzügen) und man kann als Mitarbeiter bei Bedarf dafür spenden. Als erstes dachte ich: "Ach, schau, das ist ja total spannend, wenn die da irgendwas interessantes in deinem Blut finden, bekommst du sozusagen Informationen von vorderster Wissenschaftsfront!", aber dann habe ich die ganze Einverständniserklärung durchgelesen und natürlich ist das aus Datenschutzgründen über dröflzigtausend Ecken anonymisiert, so dass überhaupt nicht nachvollziehbar ist, von wem welche Blutprobe letztendlich war und das ist ja auch gut so. Was bleibt, ist das schon gute Gefühl, erstens Kollegen zu helfen und zweitens hoffentlich einen Beitrag zur Entwicklung neuer diagnostischer Tests und Medikamente zu leisten. Schaumamal, vor allem stehen noch diverse Bluttests und Gesundheitschecks, bevor es wirklich losgeht.

Dann habe ich das erste Gespräch mit meinem neuen Chef ab September seit dem Bewerbungsgespräch gehabt und doch, ich freu mich immer noch :-). Ist irgendwie interessant, wenn man im Nachhinein erfährt, warum genau man ausgesucht wurde und schön, wenn das mit der eigenen Wahrnehmung der eigenen Stärken übereinstimmt (ich habs gestern noch gesagt!!!).

Mein Umzugstermin steht, ich muss also nur noch meinen Büroplatz ausmisten und das, was mitkommt, in Kisten verpacken. Könnte sein, dass der neue Sitzplatz ein Politikum wird, aber so viel geistigen Freiraum habe ich auch wieder nicht, dass ich mich da jetzt reinarbeite. Ich habe gesagt: "Es ist mir tatsächlich egal, wo es am besten passt." (Man kennt das ja, "Mir wurscht" gibts bei uns nicht)

Sonst so: Abschiedsmail an das Italienteam gedrafted, mal sehen, wann ich die abschicke. Sind ja alle noch in den Ferien; Übergabe an den einen Kollegen läuft, ich würde ja gern Mäuschen spielen, wie das so weiterlaufen wird. Der andere ist noch in den Ferien, das muss also noch ein wenig warten.

Daheim: alles superst, wir gewöhnen uns langsam an den neuen Stundenplan, ich schätze, bis Weihnachten wissen wir, wer an welchen Tagen wann aufstehen muss und bis Ostern, wer wann einen Turnsack mitnehmen muss.


Gegessen:
Müslijoghurtfrüchte
ein Stück Kuchen
Frühlingsrollen mit scharfer Sosse, gebratenen Nudeln und Bohnen, irgendeinen Salat
Pizza

Gelesen:
Nemez 2

Geguckt:
eine Folge OITNB auf dem Crosstrainer
"Good Omens" (sehr grosse Empfehlung)

Getragen:


Stressleveldurchschnitt: Stress?
Selbstbeweihräucherung: nicht den bequemen Weg gegangen und gesagt: "Nicht mehr mein Problem, das könnt ihr mit meinem Kollegen besprechen", sondern klar gesagt, warum ich mit dem vorgeschlagenen Plan gar nicht einverstanden bin und warum nicht (Gottseidank ist der übernehmende Kollege meiner Meinung. Oder hat sich nach meiner flammenden Rede nicht getraut, dagegen zu sein :-)). Und danach dem Reflex widerstanden, auf dem Gang zu relativieren und "Ja, weisst ja, wie es ist, oder?" zu sagen, weil es da einfach nix zu relativieren gibt.

Sonntag, August 18, 2019

180819: Leicht verkatert

Es ist so, wir sind offiziell alt.
Nicht nur sind wir beide gestern ins Bett gegangen, als die Party im Wohnzimmer noch tobte bevor alle geschlafen haben, nein, ich bin auch noch eine gute Stunde später IM PYJAMA noch mal runter und habe irgendwas von "Brennt euch eigentlich der Hut und wisst ihr, wie spät es ist?!" gebrummelt.
Als Antwort kam nur Gekicher aus den Schlafsäcken und als ich heute morgen das Video der Kamera von 00:49 "Haustierbewegung erkannt" angeschaut habe, wusste ich auch warum: die konnten nicht "nicht einschlafen", da war halligalli!
Dafür waren dann heute morgen und auch den Rest des Tages alle erstaunlich kooperativ und wenig motzig, das ist ja auch schön!
Note to myself: 1 Rezept Pancakes und 1 Rezept Hefewaffeln reicht mittlerweile grad so für 4 Gäste und uns, nächstes Jahr vielleicht mehr Pancakes.
Der tonnenweise importierte Ahornsirup wurde btw angebrochen und für sehr lecker befunden.
Matratzen sind alle wieder d, wo sie hingehören, die Katzen sind sehr happy, dass das Wohnzimmer nicht mehr voller Kinder ist (das eine, das so lustig geschnieft und süss die Augen gerieben hat, wenn eine Katze kam, das fanden sie aber super), es ist für mich recht überraschend wieder zackizacki über 30 Grad heiss, aber dafür windig, so dass sich der Sonnenschirm auf dem Balkon grad mal vom Acker machen wollte und ich ihn nur kurz vor knapp (ohne den frischen roten Nagellack zur ruinieren!) erwischt habe.
Der Tag verging mit Eis, Planschbecken, Schulstoff anschauen, Kuchenbacken für die Arbeit (bisher hat die Goldtröpfchentorte noch keine Tröpfchen, ich hoffe, da kommt noch was. Ansonsten habe ich noch Goldkügelchen als Deko und ein bisschen Glitzerstaub, dann wird das schon hübsch), Fotovorlage für die Hochzeitsfotobox erstellen, das übliche Wäsche, Saugen, sonstiges Gedöns für Sonntag und dann statt Bohnengulasch  (verlinkt aus Eigennutz, damit ich es unter der Woche finde) halt nochmal Grillen, weil superheiss, da muss halt gegrillt werden, hilft nix.

Ich merke die Wochen seit dem Urlaub so sehr, wie viel zu viel alles vor dem Urlaub war. Aktuell arbeite ich einfach "nur" meine 100%, mache pro Tag vielleicht eine halbe, Dreiviertelstunde Überstunden, ich logge mich nicht morgens um sechs vor dem Kaffee ins Firmennetzwerk ein, ich reviewe keine Dokumente, sobald die Kinder abends unter der Dusche stehen, ich habe Zeit und Musse, an Themen jenseits der Arbeit zu denken und so grossartige Dinge wie Geburtstagsparty ausrichten, Junggesellinnenabschied planen und Hochzeitspartyvorbereitungen geniessen und zelebrieren und mich dran freuen, anstatt sie als "OMG, das auch noch!" zu sehen, was der Angelegenheit nicht gerecht wird.

Ich kann aus dem Ganzen nicht mal eine Lehre ziehen oder sagen, dass so etwas nie wieder passieren wird, ich glaube, dass dieses sich 150% in ein Projekt knien und es, koste es, was es wolle, zum Erfolg zu würgen, einerseits wirklich eine grosse Stärke von mir ist, andererseits ist es ... gefährlich. Für mich auf jeden Fall. Ich merke mittendrin durchaus, wenn ich auf diesem gefährlichen Pfad bin, sehe aber dann keinen anderen Ausweg als einfach immer noch mehr reinzustecken, weil es doch klappen muss, wenn ich mich nur fest genug anstrenge.
Und ja, ich weiss und merke durchaus, dass das nicht dazu führt, dass die anderen beteiligten Parteien ebenso viel Herzblut reinstecken, das kann zwar passieren, aber dann hält sich der Herzblutbedarf auf beiden Seiten in vernünftigen Grenzen und alles flutscht, oft genug aber nimmt (auch total verständlich) das Engagement der anderen Seiten auch gern mal ab, weil "Was soll ich mich kümmern, die zieht den Karren ja eh aus dem Dreck, egal, was wir veranstalten". Das ist natürlich überhaupt nicht der Sinn der Sache, aber ich habe den Moment, wo, um dieses ausgelutschte Beispiel zu strapazieren, man dem fast verhungerten Mann keinen Fisch mehr geben sollte, sondern eben das Angeln beibringen. Ich habe den Verdacht, dass das Problem manchmal nicht da liegt, sondern, dass man mit einem halbverhungerten Mann einen Vertrag abschliesst, in dem er sich verpflichtet, gegen wirklich gute Bezahlung pro Jahr 377558302099 Millionen Fischstäbchen fertig paniert und verpackt zu liefern und dann überrascht ist, dass das nicht klappt.
Rausgekommen bin ich diesmal ja leider nur durch erstens den ausgedehnten Urlaub und den Summer Shutdown der anderen Seite, und letzendlich durch meinen Jobwechsel. Ansonsten würde ich vermutlich genauso weiter rotieren, wie ich es die letzten 3 Jahre für dieses Projekt getan habe. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Projekt weitergehen wird. Ich hoffe sehr, dass das massive Schieben und Ziehen und Zerren meinerseits es soweit in die richtige Spur gebracht hat, dass es jetzt von allein läuft, 100% überzeugt bin ich allerdings nicht davon. (Und ja, man könnte sagen, es hätte das ganze Schieben und Ziehen nicht gebraucht und wenn ich nicht so viel gemacht hätte, dann würde es schon längstens von allein laufen. Das werden wir halt nie rausfinden, es könnte genauso sein, dass es halt schon vor  zwei Jahren mit Vollkaracho gegen die Wand gerauscht wäre. Und ich weiss nicht mal, ob das on the long run wirklich so schlimm gewesen wäre.)

So, genug philosophiert für heute, ein Grill will angeheizt werden.

Gegessen:
ein, zwei Waffeln im Stehen, eine Handvoll Erdnuss M&Ms
Partyreste (Gummibärchen, Brauseufos)
eine Schale Edamame
Grillkäse, Salat, Baguette

Gelesen:
Nemez 2

Getragen:
T-Shirt/Röckchen

Stresslevel: nur müde, nicht gestresst
Selbstbeweihräucherung: Fast coole Gastgebermum gewesen.

Samstag, August 17, 2019

170819: Partystress

Gestern abend habe ich mich noch ein wenig über den Hübschen und seinen Fnupfn nach der FSME-Impfauffrischung lustig gemacht, über Nacht hat der Arme 38.9°C Fieber bekommen und ich ein schlechtes Gewissen.
Immerhin sind die Vorbereitungen für Q.s Geburtstagsparty (danke für die Glückwünsche auf allen Kanälen gestern!) mittlerweile so unkompliziert, weil eben schon 1000mal gemacht und er will es genauso wie die letzten Jahre, dass es kein Problem ist, wenn sich der zweite Erwachsene matt im Bett ausruht.
Wir haben also gemütlich gefühstückt, dann eine Liste gemacht, die Kinderzimmer aufgeräumt (dabei noch die Gelgenheit genutzt, die Schränke neu zu sortieren und auszumisten, zu kleine Sachen von Q. an L., kaputte Sachen weg (ausser das T-Shirt mit dem Minecraft-Periodensystem, das will L. haben trotz Löchern), zu kleine Sachen von L. sortieren nach weg und spenden, und zack, ist überall wieder Ordnung drin und kein Kind hat mehr "überhaupt keine Socken/Unterhosen/T-Shirts mehr".
Matratzen wurden ins Wohnzimmer geschleppt, Pizzateig geht, Waffelteig für morgen geht, Pancake-Teig für morgen ist vorbereitet, Salat, Candybuffet und Eisbar stehen bereit, der gewünschte Film ist auf Netflix verfügbar, alles easypeasy.

Dann habe ich noch endlich die letzten Informationen für einen in den nächsten Wochen stattfindenden Junggesellinnenabschied an die Teilnehmerinnen bis auf eine geschickt, das ist also auch in fast trockenen Tüchern. (Einkaufsliste dafür mache ich morgen).

Ganz verrückt bin ich VOR PARTYBEGINN noch mit Buch in die Badewanne gegangen, ich verrücktes Huhn, dann Nachbarskatze füttern (sozusagen, anfangen, das Karmakonto auszugleichen. Ansatzweise), Pizzazeug kleinschneiden, Tisch decken, zack, Gäste da.

Die Kinder sind sich selbst genug, wir reichen eigentlich nur fertige Pizza an und nehmen Bestellungen an. Es ist sehr lustig, der Unterhaltung zu lauschen ("folgen" wäre übertrieben, es reden alle gleichzeitig), anscheinend ist man sich (HALLELUJA) einig, dass der Trend der Tussis zu "hyperventilieren und dann zu würgen, bis man in Ohnmacht fällt, und dann alles auf Snapchat zu stellen" sehr bekloppt wäre (ich hoffe, es sind sich alle einig, dass nicht erst der Snapchat-Teil bekloppt ist) und teilt Hacks, wie man auf Urlaubsreisen auch ohne Mobildaten (die armen Schweizer Kinder, die in EU-Urlaubsländern immer noch Roaminggebühren zahlen müssten) seine Lieblingslieder hören kann und das ist sehr ausgefuchst (ich hätte vorgeschlagen, sie auf Spotify runterzuladen, aber was weiss ich schon): man braucht einen Freund mit Handy, der das jeweilige Lied abspielt, das nimmt man dann mit Whatsapp auf und schickt es sich gegenseitig als Sprachnachricht und sobald man die einmal angehört hat, dann kann man sie auch offline hören. Na, da wären Sie auch nicht auf Anhieb drauf gekommen, oder?

Jetzt wird "Ocean's Eleven" geschaut, der Hübsche und ich wissen, wann wir überflüssig sind (jetzt, genau so lang, bis jemand das Eis aus dem Tiefkühler kramen muss) und haben uns nach oben verzogen.

Schaumamal.



Gegessen:
Silsergipfeli, Olivensemmel mit Hummus
Weintrauben, eine kleine Dose Sauerkraut (manchmal muss das sein)
Pizza

Getragen
Jeans und T-Shirt

Gelesen
den zweiten Band der Nemez/Sneijder-Reihe (Amazonaffiliatelink)

Stresslevel: geht eigentlich
Selbstbeweihräucherung: nach kurzem Überlegen darauf verzichtet, dem Hübschen ein neues Fieberthermometer (mit Delphin, also schon sehr niedlich) mitzubringen.

Freitag, August 16, 2019

14

study_of_development pt.14
Mein lieber Q.,
little kann man jetzt echt nicht mehr sagen. Anscheinend bist Du im letzten Jahr 9 cm gewachsen und vielleicht müsste ich nur irgendwann mal die Augen aufmachen, dann würde ich aufhören zu sagen: "Ich bin mal so gespannt, wann der grosse Schub kommt, weil bisher tut sich noch nix.". Die letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass Deine Stimme manchmal heiser oder ein bisschen kieksig ist und wenn Du so weiterwächst, hast Du mich nächstes Jahr eingeholt! Einiges tut sich und anscheinend merke ich es nicht, weil es sich direkt vor meiner Nase abspielt.

Du bist im letzten Jahr so viel mehr gewachsen als die 9 cm (ich komm immer noch nicht drüber weg, NEUN ZENTIMETER?!), Du hast Dich in der neuen Schule super gut zurecht gefunden, auch wenn es nicht super ganz einfach war, aber Du wolltest es und Du hast es geschafft. Nicht "allein", weil wir Dich natürlich unterstützen und helfen und in die (nach unserer extrem weisen und vernünftigen Sicht) richtige Richtung stupsen, aber selbständig. Du hast Dich um Deine Termine, Aufgaben, Vorträge, Diskussionsbeiträge, Projekte selber gekümmert, Du hast eigene Lernpläne entwickelt und Dich dran gehalten, Du hast den doch auf einmal ganz anderen Schulweg super gemeistert (ich hatte ja anfangs wirklich und ehrlich und ich finde immer noch nicht ganz unbegründet, Angst, Dü würdest im Bus durch die Gegend gondeln und schwatzen, bis der abends wieder ins Depot fährt), Du hast Deinen Platz in der ganz neuen Klasse gefunden, Du bist einfach Du geblieben und das ist super.

Der Tag gestern war eigentlich ein typischer: ich habe dich gefragt, welchen Kuchen ich Dir für die Schule backen soll ("Oh, bitte Schoko!") und habe sogar noch Smarties draufgelegt :-), Du hast Dir so sehr ein Star Wars (das ist mittlerweile der dritte Durchgang "StarWars"-Begeisterung)-Lego-Set gewünscht, so dass das immer noch nicht der erste legofreie Geburtstag wird, gleichzeitig habe ich die Anmeldung für den Leitpfadi-Kurs ausgefüllt, an dem du "natürlich!!" teilnehmen möchtest.

Diese beiden Pole, fast noch kindliche Begeisterung und ganz selbstverständlich fast erwachsene Themen, die verbindest Du ganz selbstverständlich. Du spielst immer noch Lego, auf der anderen Seite schaust Du begeistert die gleichen Netflix-Serien wie wir, Du liest die gleichen Bücher, Du kannst mit uns über  europäische und amerikanische Politik, Klimawandel und Umweltschutz diskutieren, aber genauso über Fangquoten von legendären Pokemons aus der Alola-Region oder die Helmfarbe von Klonsoldaten aus der Zeit, in der "Rebels" spielt. (naja, oder auch nicht, weil damit kenne ich mich nicht aus und dafür habe ich auch keinen Platz mehr im Hirn.)

Du bist ein grossartiger junger Mann und ich bin immer noch begeistert und von den Socken, dass Du zu uns gehörst. Bleib so!

Alles Liebe, deine immer noch nicht ganz uncoolen Eltern

13








Donnerstag, August 15, 2019

150819: Grosse Kinder

Habe ich erwähnt, dass wir noch nicht so im Alltag drin sind?
Also: heute mittag brummelte mein Telefon und Q. teilte per WA mit, dass er in der Mittagspause statt Döner (Donnerstag ist Dönerstag) essen schnell heimradeln würde, weil er "ein wichtiges Blatt" holen müsste. Dazu fragte er um Freigabe, danach per App das Monatsticket lösen zu dürfen, weil es zeitlich und energietechnisch bei15km mit dem Rad hin und zurück UND kein Döner eng werden würde. (Hat alles geklappt, Blatt hätte man auch am Freitag noch abgegeben können, aber Q. hatte sich "das mach ich immer so" sicherheitshalber den Donnerstag als Deadline für die Abgabe der Wunschkurse für die Projektwoche gemerkt. Absoluter Favorit: "Chemischer Kochkurs" übrigens. Er ist mein Sohn, in jeder Hinsicht! Auf dem Rückweg hatte er noch Zeit für einen Döner zum Mitnehmen und ein Schwätzchen über den Urlaub der Dönerbudenbetreiberfamilie.)
Parallel meldete L., dass er anders als geplant schon daheim sei, weil "irgendwie kein Religion war". Das war ein bisschen suboptimal, weil ausser ihm sonst niemand daheim war und vor allem kein Mittagessen vorbereitet oder überhaupt da war, weil ... er ja Religion über Mittag haben sollte (da gibt es immer gemeinsames Mittagessen). L. fand das übrigens gar nicht schlimm, er hatte ja einen Schlüssel dabei und wenn ich die gesendeten .gifs richtig interpretiere, fand er es vor allem cool, früher als geplant UND GANZ ALLEIN daheim zu sein. Ich fand es so mittel, vor allem, weil ich nicht wusste, ob am Ende gerade eine Suchaktion in der Schule nach dem Kind läuft, weil er sich am Ende den falschen Raum gemerkt hat, oder warum "irgendwie kein Religion war". (Daheim stellte sich heraus: auf dem Stundenplan steht nichts davon, dass nur jede zweite Woche Mittagsreligion ist, das steht auf dem Begleitzettel von der Kirche, der ordentlich mit allen anderen Zetteln an der Pinwand im L.-Stapel hängt. Ist ein bisschen überraschend, aber wir haben ja auch erst gestern gelernt, dass wir den Stundenplan fehlinterpretiert haben, und L. auch nur jeden zweiten Donnerstag nachmittags Schule hat. Gottseidank an den Religionsdonnerstagen, das lässt sich gut organisiseren).

Praktisch an dem Ganzen: ich war überhaupt nicht nervös oder gestresst, ich war mir sicher, dass die Jungs das gut regeln (die Kollegen beim Kaffee waren vor allem beeindruckt, dass meine Kinder nicht telefonieren, sondern texten, und dass man und besonders L. mit Google Hangout gifs schicken kann), das ist schon viel einfacher mit grossen Kindern.

Sonst so: sehr nettes Kaffeedate gehabt :-) (es ist ja immer ein bisschen komisch, jemanden zu treffen, der das Blog liest und ja theoretisch ALLES über mich wissen könnte, und ich weiss gar nix.)

So, aber jetzt muss ich Kuchen backen, Geschenke einpacken und 14 Kerzen auf den Tisch stellen!

Gegessen:
Melone, Himbeeren, Vanillejoghurt, Müsli
Grünkernrisotto mit Grilltomaten und Salat, Pflaumen
Nudeln mit kalter Tomatensosse (naja, Sosse.... ich viertle sehr viele Cocktailtomaten, mische die mit sehr viel Knoblauch, sehr viel Basilikum und sehr viel geriebenem Parmesan, würze kräftig mit Salz, eine Schuss Ahornsirup, etwas Balsamico, Pfeffer und Olivenöl. Wenn ich rechtzeitig dran denke, lasse ich das durchziehen oder mische es direkt mti frisch gekochten Nudeln, so ca. 1:1. Und dann merke ich, dass ich nicht nur vergessen habe, Pinienkerne zu rösten, sondern auch keine mehr da sind, aber irgendws knackiges gehört rein, also Erdnüsse, das ist auch lecker.

Getragen:
Ein voll erwachsenes Etuikleid. Und ich habe auch nicht IMMER nervös dran gedacht, WIE hoch der Schlitz hinten geht. Am Hals hat es ein bisschen gewürgt.


Gelesen:
Das Todesfrist-.Buch

Stresslevel: jaja
Selbstbeweihräucherung: einfach nur genossen, dass meine ToDo-Liste im aktuellen Job immer leerer wird und nichts neues nachkommt (jaja, Ferragosto, aber wenn das vorbei ist, bin ich ja weg :-))


Mittwoch, August 14, 2019

140819: Kaugummi

Diese Woche zieht sich irgendwie ewig, kann das sein? (Wahrscheinlich liegt das an der Jahreszeit, vor 14 Jahren verging die Zeit auch nicht :-P) Mir kommt es schon seit Tagen wie "Morgen ist Freitag" vor und morgen ist IMMER NOCH NICHT FREITAG.

Der Alltag fühlt sich noch nicht wieder wie Alltag an, wir sind jeden Tag wieder ein bisschen überrascht, was der Stundenplan für die Kinder bereit hält, wer wann wo sein muss, etc. Bei der Arbeit ist es auch nicht Alltag, weil ich mich ja aus allen Teams verabschieden muss (ich gehe davon aus, dass ich bei dem einen oder anderen im September wieder auflaufe und es heisst: "Hallo, ich bin die Neue", aber halt in einer anderen Funktion), das ist einerseits schon traurig, andererseits ist es schön zu sehen, an was ich in den letzten 4 Jahren alles beteiligt war und was wir alles bewegt gekriegt haben, und auch andererseits denke ich mir bei dem einen oder anderen Thema, was mühsam oder zäh ist: "Ach, joah, gar nicht so schade, dass ich DAS nicht mehr an der Backe habe.". Dazu kommen die Einladungen für den neuen Job, im Turmbüro stehen schon Umzugskisten bereit, ich muss mich von vielen halb-antiken Ordnern und Dokumenten trennen, die ich selber vor dem Shredder gerettet habe, die aber zum aktuellen Zeitpunkt eher für .... nicht mal firmenhistorische, eher firmenspezifische technische wissenschaftshistorische Zwecke interessant wären, also: nur mittelinteressant und vermutlich doch ein Fall für den Shredder.

Der Hübsche hat mir meine Kanada-Wunschbilder als Desktophintergründe optimiert, es ist langsam auch Zeit für was Neues, obwohl ich Preikestolen, Fjorde und dänische Dünen schon immer noch sehr hübsch finde.

So, das wars auch für heute, ich muss nämlich noch dem Hübschen die Haare schneiden, geheime Dinge organisieren und bestellen, Kleider für morgen rauslegen (ich habe ein Kaffeedate mit einer bloglesenden Kollegin, die morgen in den Turm kommt, und in nervöser, als man glauben würde).

Gegessen:
Joghurt, Himbeeren, Heidelbeeren, Pfirsich, Müsli
Salatteller
Nochmal Salat und einen vegi-Flammkuchen

Getragen:
Das neue Kleid aus Kanada und es gibt kein Foto, weil ich nur ein Meeting im Fotoaufzug-Gebäude im 1. Stock hatte und immer meinen übernehmenden Kollegen im Schlepptau und dem wollte ich weder erklären, warum ich für ein Stockwerk Lift fahre (also sind wir Treppe gestiegen) noch, warum ich dabei ein Foto mache.
Fazit: es ist vom Wärmehaushalt herausfordernd: ziemlich kurz, ärmellos, ziemlich warm und Riesenkapuze. Vielleicht eher was für mit Langarmshirt drunter, Strumpfhose, Stiefeln im Winter, nicht so sehr für nur mit Sandalen und nackten Armen und Beinen.

Gelesen:
Das Frist-Dings-Buch. Immer noch sehr spannend.

Stressleveldurchschnitt: jaja, kommt auch wieder
Selbstbeweihräucherung: mich fast davon überzeugt, dass all die anstehenden organisatorischen Dinge schon klappen werden.

Dienstag, August 13, 2019

130819: Geht doch

Heute war alles besser, was nicht besonders schwer war, weil es gestern abend noch mal ganz schön viel schlimmer wurde (kein Drama, obwohl: eigentlich genau das. Weltschmerz ist schon für mich an mir schwer auszuhalten, aber wenn jemand anders Weltschmerz hat: Joah. Nicht meine Kernkompetenz.). Heute: alles wieder okay, der Morgen hat gut geklappt, der Tag hat gut geklappt, nur Jonny hat einen Riesenstress, weil er alle immer heimbegleiten möchte. Heute hat er Q. nachmittags vom Bus nach Hause begleitet, ist dann wieder los und hat auf dem Feld auf den Hübschen gewartet.

Bei der Arbeit: ultrakonzentriert und fokussiert an einem sehr mühseligen Dokument gearbeitet (ich habe jetzt erst gelernt, dass wir da praktisch Beta-Tester eines Tools sind, dessen Schöpfer und Betreiber irgendwie seit Wochen in der Versenkung verschwunden ist, weswegen keine Anfragen prozessiert werden und naja, der Output muss aber trotzdem rechtzeitig da sein. Das ist dann alles nur so mittel, aber es wurde alles fertig und dann ... ja, dann bekam ich die irritierte Frage, warum ich denn da so rumstressen würde, die DEADLINE* wäre doch nach hinten verschoben** worden, man wäre davon ausgegangen, dass ich das mitbekommen hätte, sonst hätte mir das schon gesagt. Joah. Hat mir keiner gesagt, weil die, die dachte, ich wüsste das, die Leute sind, mit denen ich zusammenarbeite, DAMIT sie mir sowas sagen. Aber meine Güte, das ist jetzt auch schon wurscht, ich hätte es eh machen müssen, und jetzt bin ich fertig. Der Zusammenarbeitsaspekt wäre es wert, nochmal überarbeitet zu werden, wenn ich nicht eh in zwei Wochen weg wäre, da kann mein Nachfolger dann neue Regeln einführen, ich mach da nix mehr.

Sonst so: grosse Hochzeitsvorfreude, Schulbücher eingebunden, Crosstrainer gestrampelt, Wäsche zusammengelegt, mehr Schulzettel ausgefüllt.

Gegessen:

  • Joghurt mit Pfirsich, Himbeeren und Weintrauben und Müsli
  • Gebackene Selleriescheiben (unpaniert, eher so geröstet) mit Ingwerkarottenpüree, Ebly und Maissalat (dazu unglaublich spannende Gesellschaft, nämlich eine Kollegin, die ich vor Jahren in einem "Lean In-Circle" kennengelernt habe, der hat sich aufgelöst, wir sind uns immer wieder über den Weg gelaufen, aber nur physisch, letztens dann mal zusammen im Lift gelandet, das hat gereicht, um abzumachen, dass wir gemeinsam essen gehen sollten. Ich hätte noch fast abgesagt heute, weil eigtl keine Zeit, bin aber so froh, dass nicht!)
  • Salat mit gebratenen Champignons

Gelesen:
"Todesfrist" (Affiliatelink), den ersten Band einer Thrillerreihe, die mir von einer Blogleserin aufgrund meiner bisherigen Vorlieben empfohlen wurde. Ich habe gestern abend angefangen und bin heute .. halb durch, das spricht schon für sich. Mit deutschen Lokalkrimis kann man mich ja jagen (Nele Neuhaus, Pia Korittke? Gibts die? So ähnlich. finde ich grauenvoll betulich, nur Felicitas Mayall mag ich), aber hier mag ich den Münchenbezug sehr. DANKE!

Getragen:

Lieblingsbluse und hohe Schuhe (jaja, Hose auch), aber dieses Jahr habe ich mir die Zehen schon ordentlich gebrochen, die tun jetzt wieder ganz schön weh. Hmpf.

Stresslevel: Hallo, Lufthansa? Hallo, Garmin-Band?
Selbstbeweihräucherung: Fast noch den "Senden rückgängig machen"-Knopf erwischt, als mir klar wurde, dass ich die Mutter meines Schwagers in eienr Hochzeitsplanungsmail mit einem ganz falschen Vornamen angesprochen habe. Dann immerhin eine fast seriöse Erklärungs-/Entschuldigungsmail hinterhergeschickt. Mir zB den Betreff: "Alibi, Kolibri" verkniffen.

*DEADLINE steht in diesem Fall für den one and only Typ Termin, der bei uns, sobald gesetzt, von NIEMANDEM auch nur ansatzweise in Frage gestellt werden darf, es wird ALLES getan und in Bewegung gesetzt, um die DEADLINE zu halten. Daran hängen nicht nur firmenweite Boni, sondern auch Reputation und manchma Menschenleben, natürlich nicht nach Wichtigkeit gereiht hier, da wird alles gegeben, um die DEADLINE möglichst zu schlagen, auf gar keinen Fall aber die Abteilung zu sein, wegen der die DEADLINE gerissen wurde.
** Manchmal gibt es ebenso unverhandelbare Gründe, die so eine DEADLINE nach hinten verschieben, das kann manchmal auch nicht diskutiert werden, man möchte ungern wegen Gemauschel in den Schlagzeilen oder vor Gericht landen. *hust*