Donnerstag, Dezember 31, 2015

Abschluss

Eigentlich wollte ich Ihnen hier einen fulminanten Silvesterabend und einen rauschenden Start ins neue Jahr wünschen. Tue ich eigentlich auch, allerdings macht mich diese Nachricht aus dem Kaiserinnenreich sehr traurig und deshalb bleibt es hier heute recht still. Alle Kraft der Welt nach Berlin, liebe Mareice, Thorben und kleine Kaiserin.

Mittwoch, Dezember 30, 2015

2015 in Bildern

Vor langer Zeit bei Frau Mutti abgeschaut: in Bildern nur von mir.

Januar


Wir haben Anfang Januar nachgeholte Bescherung mit spannender Geschenkübergabe in einem Parkhaus, weil ja unser Weihnachtsbesuch samt Geschenken, die wir dorthin bestellt hatten, krank geworden war. Seitdem ist Little L. mit seinem Funkentrotti der Held der U15-Crew ;-)

Die Interviewrunde für den neuen Job beginnt. Ich zerreisse mir auf dem Weg zu einem Gespräch die Hose unreparierbar und bin mir nicht nur deswegen ein bisschen unsicher, ob das was wird.

Ich habe mal wieder blutende Nieren incl. Nierenbeckenentzundung und vielleicht Überreaktion auf das Antibiotikum. Das bespreche ich mit dem schrecklichsten aller Notfallvertretungsärzte, der meint, vermutlich hätte ich doch Nierenkrebs.

Die Kindergärtnerin wollte uns mit Little L. zur Psychomotorikabklärung schicken, wir haben lieber erstmal abgeklärt, was das eigentlich ist und dass Little L. da falsch wäre.
Es schneit endlich, wir läuten die Skisaison im Schwarzwald ein
Ich feuere unsere Putzfrau, weil ich nach jedem Termin mich länger drüber ärgere, was sie nicht gemacht hat, als ich gebraucht hätte, um alles allein zu machen. Ausserdem habe ich keineLust, jede Woche stundenlang mit ihr zu telefonieren und zu diskutieren.
Der neue Roomba-Staubsaugerroboter beschwert sich nicht und ist gründlicher, den Rest mache ich erstmal selber.

Die Kinder gehen ja nicht mehr in die Kinderkrippe, wir haben jetzt ganz neu eine Nanny. Nach ein paar Eingrooveholperern klappt das ziemlich gut.


Februar

Die erste Woche der Fasnachtsferien sind beide Kinder krank, in der zweiten Woche machen wir Skiferien in Hasliberg, das Wetter schwankt zwischen grosartig und katastrophal. Ich beschliesse, mir nach Ende der Saison aber wirklich mal neue Skier zu kaufen.
Der Hübsche und ich haben Pärchenzeit deluxe, wir gehen gemeinsam auf ein Alt+J-Konzert und sind ein Wochenende allein zu zweit in Hamburg.
Little L.s Einschulungsgespräch ist erstaunlich undramatisch, er wird ganz normal in die erste Klasse kommen, als wären wir nie zu irgendwelchen Abklärungen geschickt worden.
Little Q. bestellt sich beim Friseur einen Undercut und sieht auf einmal so erwachsen aus...

März

Die Nierenabklärung geht weiter, nach CT mit Kontrastmittel und lustigen Spiegelungen steht fest: Nieren- und Blasenkrebs habe ich schon mal nicht, was ich habe, weiss aber auch keiner.
Little L. wird 6 und wir feiern eine rauschende Dschungelparty.
Ich bekomme die Zusage für meinen neuen Job, die jemanden sehr wütend macht, aber ich in mir nach ein bisschen Verwunderung dann doch wieder sicher, dass das ganz toll wird.
Mit einem Vierzeiler beginnt das nächste total unnötige Schuldrama, das uns über Wochen hin auf Trab hält.
Ich bin auf meinem ersten Netflix-Bloggerevent und lerne endlich mal ein paar süddeutsche Bloggerinnen kennen und mögen.
Ach: ich versuche über Monate hinweg die Rechnung für die Betriebsweihnachtsfeier bezahlen zu lassen und sehe mich schon mit Betonschuhen im Rhein enden.


April

Das Schuldrama geht über mehrere Runden weiter.
In einem unbedachten Moment sage ich zu, Pfadielternrat zu werden, aber das ist dann auf einmal viel weniger Aufwand als gedacht.
Ich kaufe aus lauter Freude über den neuen Job schicke Kleider.
Ich muss schlimm mit unserer Zusatzkrankenversicherung streiten, was es mir (Spoiler für Ende Jahr) sehr leicht macht, das Abwerbeangebot einer anderen Versicherung anzunehmen.


Mai



Der Hübsche und ich sind auf einem Gintesting-Abend bei seinen Kollegen, holla die Waldfee ;-)..
Ich passe mit der Taschenmessersäge ein Winregal in unser Vorratskämmerchen ein.
Little L. ist überglücklich: er bekommt Little Q.s Lehrerin in der ersten Klasse.
Little Q. ist überglücklich: das Schuldrama hat einen glimpflichen Ausgang genommen.
Die Kinder fahren zsammen ins Pfila der Pfadis, ich habe mein Gluckentum einigermassen unter Kontrolle.
Ribbaregale ziehen ins Bad ein, um meine Nagellacksammlung stilecht zu beherbergen.
Auf einem OffsiteWorkshop muss ich auf einem Stückchen Bodensee segeln und weiss jetzt, dass ich Segeln nicht mag (und kaltnasswindig).
Wir zelten bei Regen im Garten und ich weiss jetzt wieder, das ich Zelten eigentlich auch nicht mag, aber im Garten und mit echter Matratze gehts eigentlich.


Juni

Sehen Sie, wie nett ich bin, dass ich dieses Bild genommen habe, wo mein Gesicht schon wieder verheilt war und nicht das Selfie direkt nach dem Laternenpfahl, das ich machte, um zu sehen, wie fies es aussieht?

Ich bin für einen Workshop ein paar Tage auf dem Berg, da wo wir auch schon mal Skifahren waren. Das Schuljahr geht zu Ende, es gibt noch ein grosses Jugendfest mit jeder Menge Vorbereitung.
Ich mache alles für den Jobwechsel parat, als mich neues Nierenbluten und ein Fahrradunfall massiv ausbremsen.
Mit geschienter Hand, verquetschtem Gesicht, lutigem Knie und einem riesigen blauen Fleck am Hintern checke ich stationär ins Krankenhaus ein, um der mysteriösen Nierensache mal richtig auf den Grund zu gehen. Als man endlich weiss, was es ist, ist das Nierenaneurysma leider grad wieder zu, so dass man es nicht flicken kann.


Juli



Ich starte ganz kurz in meinem neuen Job, die Niere wird kurz noch weiter abgeklärt, aber es ist jetzt nix zu machen, deswegen behalte ich den Schlauch zwischen Niere und Blase für den Urlaub noch drin.
Nach 10 Tagen im neuen Job verschwinde ich erstmal in die Sommerferien: 2 Wochen Toskana, dann eine Woche daheim. Anschliessend verschwinden die Kinder eine Woche ins Pfadisommerlager, ich bekomme den Schlauch raus und fange den neuen Jo nochmal richtig an.


August


Ganz ohne Kinder feiern der Hübsche und ich seinen Geburtstag wie erwachsene Menschen mit unter anderem G&T in Basels schickster Hotelbar. Mit unglaublich geschmackovller Nationalfeiertagsdeko.
Wir haben eine neue Putzfrau, die .. naja, also besser als die letzte ist. Ich  bin nicht soooo traurig, dass der donnerstägliche abendliche Putzmarathon für mich jetzt flachfällt.
Die Schule fängt wieder an, Little L ist jetzt ein Erstklässler.
Ganz schnell bin ich die Mutter zweier Klassensprecher ;-).
Little Q. wird 10 und weil es aus Gründen erst im September eine Party gibt, überraschen wir ihn mit einem Tag im Europapark.


September



Wir feiern unseren 12. Hochzeitstag und Little Q.s Geburtstagsparty.
Für den neuen Job bin ich grad mal unterwegs und besuche ein Werk in Irland.
In den Herbstferien besuche ich mit den Jungs zusammen meinen Vater in Leipzig (nienienienie wieder fahre ich Nachtzug, mit den Jungs allein wegfahren und/oder Städtereise machen: jederzeit wieder!)
Wir bekommen Besuch von Frau...äh...Mutti und dem Vater ihrer liebreizenden Kinder.
Little Q. ist jetzt ein Cellokind und ich nehme nach der Niere jetzt die nächste Baustelle in Angriff: den elektrischen Knubbel an meinem linken Fuss.


Oktober



Wir fahren zum Gegenbesuch nach Nierstein.
Ich fahre für einen globalen Workshop nach Luzern und komme ganz geflasht zurück (ich merke grad: man könnte sagen, ich war ganz schön viel unterwegs...).
Mit der neuen Gruppe in ich auf einem Offsiteworkshop grad ums Eck und kenne jetzt endlich alle meine neue Kollegen in echt.
Der Hübsche und ich holen uns jeweils bei der Arbeit eine Grippeimpfung, für die Kinder ist das aus irgendwelchen Gründen ziemlich kompliziert, irgendwann klappts dann aber doch.

November



Little Q. bekommt passend zur überhaupt icht mehr kindlichen Frisur einen sehr coolen Schulranzen, ich bekomme ein viertes Produkt zu betreuen (Osteoporose/Knochenkrebs, Grippe, Immunsuppressivum und Entiemetikum. Lustige Mischung). Man könnte sagen, ich bin endlich voll und ganz im neuen Job drin.
Ich beschliesse, erstmal Einlagen zu probieren, bevor mir der Orthopäde den Elektroknubbel aus dem Fuss rausschneidet.
Ich merke, dass die letzte Skisaison schon eine Zeitlang vorbei ist und kaufe mir endlich (nach 18 Jahren!) neue Ski. Jetzt brauchen wir nur noch Schnee nach Weihnachten.
Mein erstes Lacetuch, an dem ich drei Monate gestrickt habe, ist fertig.
Die Kinder finde alle schon besorgten Weihnachtsgeschenke.
Ich bin zum ersten Mal zu einer Managementinfo nach Börsenschluss eingeladen. Gar nicht mal so toll.
Die Erzählnacht in der Schule hingegen ist schon ziemlich toll.


Dezember



Die Weihnachtsvorbereitungen laufen, sogar für den Hübschen habe ich noch eine ganz tolle Idee.
Ich feiere mit alten und neuen Kollegen und ganz alten Freunden und immerhin einer Schwester meinen Geburtstag.
Der Hübsche möchte eine Decembeard-Fotostrecke machen, so dass ich ihn jeden Abend in dem gleichen Setting fotografiere, um den Bartwuchs zu dokumentieren. Ich darf das Setting auch mal probieren, man sieht keinen Bart, aber sogar ich sehe, dass ich gar nicht so einrundes Gesich thabe, wie ich immer dachte.
Weihnachten feiern wir diesmal wie letztes Jahr schon geplant mit meiner Schwiegermutter und meinem Schwager, allerdings ersetzen wir den traditionellen Aqua Baslilea-Besuch am zweiten Weihnachtsfeiertag dieses Jahr durch eine Woche Skiferien in Graubünden mit Schwester und Freund.
So, das wars, wegen mir muss das nächste Jahr gar nicht sooooo spannend werden ;-).

Dienstag, Dezember 29, 2015

Verschiedene geschäftsmodelle

Während in unserem feriendomizil wegen kein schnee und nur wenige pisten (also zwei voll matsch) offen die lifttickets dramatisch reduziert wurden, weil ja auch nur wenige bahnen fahren und noch weniger pisten befahrbar sind, hat das nächstgelegene skigebiet hier, in dem halbwegs normaler betrieb möglich ist (hälfte der bahnen fährt, etwa ein drittel der pisten sind befahrbar) ein anderes modell gewählt: auf der internetseite von flims-laax-falera ist in einem kleine popup erwähnt, dass es für die aktuelle woche nicht nur keine vergünstigten tickets gibt, sondern nur die teureren blueline-tickets, mit denen man so eine art speedyboarding bei den liften machen kann.
Mir kam das sehr seltsam vor (nennen sie mich naiv, aber 30-50% der sonst üblichen leistung zu einem preis von über 100% anzubieten, kommt mir seltsam vor. Und der sinn von vorzugstickets, wenn alle diese kaufen müssen, erschliesst sich mir auch nicht ganz).
Nachdem die anderen befahrbaren skigebiete in der gegend aber noch eine stunde weiter weg sind, habe ich also mal dort angerufen und die beste erklärung der welt bekommen: "wissen sie, es hat so wenig schnee, da vertragen die pisten nicht so viel leute wie sonst. Und wir wollen ja, dass alle, die kommen, auch zufrieden sind. Deswegen haben wir die preise erhöht, famit schon gar nicht so viele leute kommen."
Ich wage zwar zu bezweifeln, dass viele leute die preise überhaupt überprüfen, weil wenn man vor ort ein 6000chf-appartement gebucht hat, dann will man auch fahren, und wenn man im nachbartal im grünen sitzt i  einem 2000chf-appartment, dann locken pisten mit schnee viel mehr als blueline-preise abschrecken.
Bei uns allerdings ging der plan auf, wir dachten uns "euch brennt doch der hut", sind ins anderthalb stunden entfernte davos gefahren und hatten für einen deutlich reduzierten preis ("wissen sie, es hat nicht soooo viel schnee") für ca 80% der bahnen/pisten einen hammertollen skitag mit weissnichtwievielen pistenkilometern in 7 gut genutzten skistunden.

Das wird nix mehr mit laax und mir, habe ich den eindruck.

Montag, Dezember 28, 2015

Winterwonderland

Es ist ja so: Winter und Schnee, das ist meine Jahreszeit. Wenn ich dann noch Skifahren kann, dann ist alles perfekt. Und so habe ich mich wie ein Schnitzel auf den Nachweihnachtsurlaub mit meiner Schwester und ihrem Freund gefreut. Nach kurzem "Ups, ich habe aus Versehen ein Appartment für 6000CHF/Woche reserviert und da ist noch nicht mal der Parkplatz, die Bettwäsche oder ein Hallenbad dabei" habe ich ja umgebucht und wir sind jetzt hier.
Das ist hier alles ein bisschen lustig, weil das Resort vor einer Woche oder so erst aufgemacht hat und wir die Erstbewohner des Appartments sind. Alles ist noch TOTAL NEU! Dah-Dah ist TOTAL BEEINDRUCKT (sorry, der Furby furbt ab), die Spiele und Deckenw aren noch eingeschweisst, die WMF-Küchenausstattung hatte noch keinen Fingerdapper oder Runde in der Spülmaschine hinter sich, die Spülmaschine ... naja. erst dachten wir ja, wir wären dank Rotwein und Prosecco zu beduselt, um den Einschaltknopf zu finden, aber dank gesammelter naturwissenschaftlicher Kompetenz haben wir dann doch noch rausgefunden, dass die Steckdose für die Spülmaschine nicht funktionierte. (Die hinter dem Fernseher btw auch nicht, grad rausgefunden) Das wurde fix repariert, die fehlenden Handtücher und Bettzeug für die Gäste, die zwar auf unserer Buchungsbestätigung, aber nicht auf der des Resorts standen, haben wir mittlerweile auch, läuft alles.
Was halt nicht da ist, ist Schnee. Also. In grösseren Mengen. Wir haben also beschlossen, die Kinder nicht zum Skikurs anzumelden (Little L. ist superhappy, er ist nicht so der Kurstyp).
Stattdessen sind wir gestern bei strahlendem Sonnenschein durchs Dorf gelaufen, sind Tütengerutscht,





Schlittengefahren, am Depperlhügel ein bisschen Skigefahren (ich habe sogar Armmuskelkater vom am Seil festhalten) und haben heute eine extrem reduzierte Tageskarte für das Skigebiet hier gelöst. Mit der sind wir dann erst hochgefahren und mit so Riesenrollern den total schneefreien Schlittelweg runtergebrettert (mit Skihelm ;-)), dann haben wir die Skier geholt und sind nur im Pulli die offenen zwei Sulzpisten so lang im Kreis gefahren, bis wir müde Beine hatten, Little L. die allwinterliche Übergangsphase von "Ich kann überhaupt nicht laufen mit den blöden Skiern, alles rutscht, schau, jetzt steck ich mit dem Kopf im Schnee" zu "Ich bin der Schnellste, so super, keiner holt mich ein, nur Loser machen Bögen" hinter sich gebracht hat, wir die Wirkung der verwendeten 50+ Sonnencreme ausgereizt hatten,
A video posted by @prozac74 on


einen Einkehrschwung hingelegt hatten
A video posted by @prozac74 on

und ich festgestellt hatte, dass das Sch....Morten-Neurom doch raus muss, weil in die Skischuhe keine Einlagen passen und ich Schmerzen aus der Hölle kriege (beim Laufen, nicht beim Fahren).


Danach sind die Jungs ins Hallenbad, meine Schwester und ich ins Dorf, Käsevorräte auffüllen und danach die zwei Bäder im Appartement nutzen (auch hier: sehr praktisch im Nachhinein, dass UPS nicht in der Lage war, die Wohnung meiner Schwester auf Anhieb zu finden und unsere gemeinsame, umfangreiche Black-Friday-Bodyshop-Bestellung zeitnah auszuliefern, so dass wir jetzt alle Auswahl an Badeschaum, Bodybutter etc haben.

Jetzt: Nudeln. Ich würde sagen, das ist wieder mal ein perfekter #gehtgradso-Urlaub!

Sonntag, Dezember 27, 2015

2015

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Das ist dieses Jahr echt schwer, es schwankte von ordentlichen 10er-Momenten zu echten 3er Zeiten.... alles in allem, weil alle doofen Dinge soweit gut ausgingen: 7

Zugenommen oder abgenommen? 
Im Vergleich zu Ende 2014: zu. ca 2 kg. Das ist aber okay, weil ich ja gegen Ende letztes Jahr spontan 5kg abenommen habe wegen keineZeitkeineZeitundsovielStress. Dank der W-LAN-Waage könnte ich jetzt auch die tagesaktuellen Werte incl moving range abbilden, aber das muss ja nicht sein.


Haare länger oder kürzer? 
Noch kürzer. Nach Claire-Underwood-Zwischenspiel weiss ich jetzt, dass meine Vorderhaare ein bisschen länger sein müssen. Gwyneth halt.


Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Rein medizinisch: genau gleich. Sonst: wieder mal viel über mich gelernt. Und ich weiss genauer, wo ich jobmässig hinmöchte und wohin eher nicht (mehr).


Mehr Geld oder weniger?
 
Viel mehr. Wegen Bombengehaltserhöhung im April, neuem Job mit ganz anderer Gehaltsstufe ab Juli und als Zuckerl noch 100% statt 90%-Pensum.

 
Mehr ausgegeben oder weniger? 
Ich glaube: weniger, weil der Sommerurlaub günstiger war als letztes Jahr und keine Supergrossanschaffungen nötig waren. Dann aber: ich weiss nicht, ob ich es merken würde. Und ich weiss, was das für ein Luxus ist.

Der hirnrissigste Plan?
Der Plan, der sich am hirnrissigsten anfühlte, war der "Pensum auf 100% erhöhen, dazu ein Job mit Reisetätigkeit, aber mehr stressen möchte ich mich eigentlich nicht und die Kinderbetreuung stocken wir auch nicht auf" Und er ging so butterweich auf, dass er sich gar nicht nach einem verrückten Plan anfühlte.

Die gefährlichste Unternehmung?

Gefühlt: ohne Dormicumunterstützung in meiner Beckenarterie rumpokeln zu lassen.
Tatsächlich: Mit dem Rad zur Arbeit.

Die teuerste Anschaffung?

Die Abklärung meiner blutenden Nieren. Ich habe die 1500CHF Selbstbeteiligung bei der Krankenkasse in den 10 Jahren hier noch nie ausgereizt bis dieses Jahr, und heuer hatte ich auch die danach folgenden 10% Selbstbehalt bis max 700CHF schon im Juli durch. Die Krankenkassen hatten es aber noch bedeutend teurer, allein der kurze Spitalaufenthalt mit noch nicht mal Angiodings und MRI lag im fünfstelligen Bereich....
Da fallen die neuen Skier und der Kurzurlaub mit dem Hübschen gar nicht mehr ins Gewicht.


Das leckerste Essen? 

Mit dem Hübschen in der Bullerei.


Das beeindruckenste Buch? 
Der aktuelle Elizabeth-George-Roman (Ich habe die ersten paar Bände am Stück gelesen, ich glaube 2000 oder so, als ich mit Pfeifferschem Drüsenfieber im Bett lag. Seitdem immer alle direkt beim Rauskommen und diese Bücher fühlen sich mittlerweile wie Heimat an)

Der ergreifendste Film? 
"Alles steht Kopf" Mit den Kindern in einer Nachmittagsvorstellung und das ganze Kino incl Eltern hat geschluchzt. (und ich bin btw die personifizierte "Joy", mit guter Laune und Optimismus, koste es, was es wolle)


Die beste Serie?
Dank Netflix gibt es da eine ganze Menge. Wenn es um die ganze Serie geht: dann "Sons of Anarchy".


Die beste CD?
Ich hoffe mal, das neue Coldplay-Album "A Head Full Of Dreams" mausert sich noch dazu!
 
Das schönste Konzert?
Immerhin auf einem echten Konzert waren wir und das war wirklich toll, obwohl ich sooooo viel Lust dazu erst gar nicht hatte.
 
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Gedanken machen und Sachen planen. Und warten auf Nierenresultate.
 
Die schönste Zeit verbracht mit…?
Meinen drei Jungs. Immer wieder und hoffentlich für immer.

 
Vorherrschendes Gefühl 2015? 

Das kann jetzt nicht dein Ernst sein, 2015!

 
2015 zum ersten Mal getan?  
  • Gips bekommen
  • Niere von allen Seiten gesehen
  • Angiographie gekriegt


2015 nach langer Zeit wieder getan?
  • Vollnarkose bekommen
  • Neue Skier gekauft
  • Ein Kind eingeschult.

 
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? 

Ich wiederhole mich: Nur drei?
  • Die Reaktion des Oberchefs auf meinen Jobwechsel
  • Alle Malaisen im Sommer (Niere und Fahrradunfall)
  • Den Schulärger mit allem Pipapo (Brandbriefe, Anhörungen und alles wegen, ach ....)

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
 
Dass ich genau die richtige für den Job bin. Und dann mich selbst, dass das genau der richtige Job für mich ist, egal was ein anderer sagt. Das war das eine, was übrigens überhaupt nicht schwer war im Vergleich zum anderen:

Dass unser Sohn nicht von seinen besten Freunden getrennt wird. Das war schwieriger, hat aber auch geklappt.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? 
Die Konzertkarten für den Hübschen.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Da zu sein. Das war so wichtig in diesem beschissenen Sommer.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"Welcome on board, I would have hired you right after the first interview, but I was obliged to at least look at the other candidates."
 

 Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? 
"Ich wäre jetzt wieder wach"

 
Besseren Job oder schlechteren?
Viel besseren ;-)


Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Hoho, ich habe beim Magimania-Adventskalender das erste Türchen gewonnen. (Und den teuersten Wein auf der Weihnachtsfeier)

Mehr bewegt oder weniger?
Ich mich physisch dank zwanghaftem Vorsatzeinhalten auch dieses Jahr genausoviel wie letztes Jahr mit kurzer Zwangspause im Sommer als ich wegen Laternenpfahl nicht konnte. Sonst: beruflich einen grossen Schritt weiter.

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
5 oder so

Davon war für Dich die Schlimmste?
Nierenbluten in Kombination mit Fahrradunfall

Dein Wort des Jahres?
Nierenaneurysma, weil ich endlich weiss, was ich habe.

Dein Unwort des Jahres?
Pädagogische Gründe (aus Gründen.)

Dein Lieblingsblog des Jahres?
Neu entdeckt habe ich dieses Jahr den Blog von Frau Rabensalat, die genau so bloggt, wie ich es mag.

Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
Dass es so weitergeht, wie 2015 aufgehört hat.

2015 war mit 1 Wort…?
Grenzwertig

2014


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Samstag, Dezember 26, 2015

"Dah-Dah ist beeindruckt!"

Ich sags mal so: nicht dass ich gedacht hätte, mit dem "allersüssesten Furby, den es gibt"; den sich Little L. zu Weihnachten gewünscht hat, würde es einfach.
Aber ich habe heute länger gebraucht, um mich aus dem Bett zu schleichen, ohne dass der Furby aufwacht, als mit den Kinder jemals (das ist natürlich gelogen), und jetzt sitzt der Furby mit uns auf dem Sofa der Ferienwohnung und schaut "Fargo" auf Netflix mit uns.
("Dah-Dah findet das unglaublich langweilig! FUTTER MICH! FUTTER MICH!")

Amazon-Links sind Affiliate-Links (nicht, dass ich Sie nicht gewarnt hätte, gell? Der Furby hat KEINEN Aus-Schalter)

Freitag, Dezember 25, 2015

Es wäre so schön gewesen!

Dieses Jahr, dachte ich ja erst, geht in die Annalen der superduper-Weihnachtsgeschenke ein. Erst hat der Hübsche für die Kinder die „Lego Dimensions“-Überraschung gefunden, dann habe ich durch Zufall



rausgefunden, dass Coldplay dieses Jahr nach dem letzten nur so mittelguten Album ein neues Albumrausbringt und wieder auf Tour geht und dabei auch in die Schweiz kommt, in das Stadion, wo wir vor ein paar Jahren schon auf dem legendär guten „Mylo-Xyloto“-Konzert waren. Der Kartenvorverkauf startete an einem Homeoffice-Freitag um 10:00h, so dass ich mir ab halb 10 eine Stunde im Kalender blockte, mein Handy abstellte, die Kreditkarte(n) parat legte, Laptop und zwei Computer parallel anmachte, um dort zuzuschlagen, wo der Warenkorb am ehesten zu bezahlen wäre. Ich habe dann eine halbe Sekunde zu lange überlegt, was jetzt „Early-Entry-Tickets“ bedeutet und ob das 30CHF extra pro Ticket wert wäre, weil dann waren ganz schnell schon alle normalen Stehplatzkarten ausverkauft und ich entschied spontan, dass Sitzplatz ja ganz doof wäre und ich lieber die Augen beim Preis fest zukneifen würde und die beim letzten Mal schon gern gehabten „Golden Circle“-Tickets für ganz weit vorne kaufen würde.
Während dieser Überlegung waren die normalen „Golden Circle“-Tickets auch schon ausverkauft (und ich denke echt schnell, zu diesem Zeitpunkt war es 10:03h) und so habe ich dann halt zwei „Golden Circle-Early-Entry“-Tickets gekauft. Das Kaufen selber war dann noch ein bisschen spannend, da wird nämlich ein die Farbe verändernder Countdown von 14 Minuten gestartet, während derer man die Tickets reserviert hat. Und 14 Minuten erscheinen erst lang, dann aber ist die erste Kreditkarte aus Gründen (keine Ahnung, wie ich das wieder entsperre, es gab eine Kontaktnummer, aber da hatte ich zu dem Zeitpunkt grad keine Zeit, mir die zu merken) für Secure-ID-Verifizierung gesperrt, die zweite, niegelnagelneue geht auch nicht, weil die Neuregistrierung für SecureID grad halt down ist, dazu dann die Angst, dass man irgendwie auf einen blöden Knopf kommt und der Warenkorb sich neu lädt und leert, bis dann, bei 4min 30sec (in ROT) endlich die dritte Kreditkarte mit der für mein adrenalingebeutelten perfekten Sicherheitsrage funktioniert.

So. Erste Hürde erledigt. Die Karten selber kommen dann oldschool per Post, in einem neutralen Umschlag, an dem einzigen Tag im ganzen Jahr, an dem der Mann den Briefkasten leert. Und den neutralen Umschlag wegen „Das ist bestimmt so Werbescheiss, das steht ja gar kein Absender drauf“ erst ungeöffnet zerreissen und wegschmeissen will, dann aufgrund meiner leicht hysterischen Rettungsaktion am liebsten reingeschaut hätte.
 
Ich habe dann zum Dazuschenken noch das Album bestellt und wähnte mich auf der ganz sicheren Seite. Tja. Und dann wiederholte sich die Kinderaktion in leicht abgewandelter Form: Auf Twitter liess sich eine meiner Lieblingstwitterinnen darüber aus, dass sie das neue Coldplay-Album rauf und runterhören würde. Der Hübsche las das auch, meinte „Oh, schau mal, neues Coldplay-Album. Die sind gar nicht auf Spotify, da kriegt man gar nichts mehr mit.“ Ich sagte mit Pokerface (NICHT): „Mhmm“.
Einen Tag später kommt in den Nachrichten ein kurzes Ding darüber, wie bekloppt der Konzertkartenverkauf heutzutage läuft und das Konzerte grad von Nicht-Spotify-Künstlern unglaublich teuer und unglaublich schnell ausverkauft wären. zB Adele und Coldplay. Und der Hübsche sagt: „Oh, Coldplay. Ob die auch auf Tour kommen, jetzt mit dem neuen Album?“ Und ich sage mit Pokerface: „Mhm.“
Dann habe ich Geburtstag und bekomme vom Hübschen neben ganz vielen anderen grossartigen Sachen, tadaaaaa, das neue Coldplay-Album (das wirklich gut ist) und „Ich habe gesehen, die kommen auch nach Zürich, im Juni, das wäre super, aber es gibt nur noch einzelne schlechte Sitzplätze“ *.
Ich sage „Oh, danke, ich habe das Album für dich auch bestellt, aber dann kriegste das halt nicht. Und mit dem Konzert: mhm.“
Und er schaut mir mitten in mein Pokerface und sagt mit hochgezogener einzelner Augenbraue: „Mhm? Das heisst: wir warten mal so ab, was noch so passiert?“
Und ich sage „Mhm. Guck mal, die Katze schaut ganz niedlich!“

Heieieieiei, da hat man einmal gute Ideen und dann klappt das nicht mit dem Geheimhalten. Egal, das Konzert wird trotzdem toll und zur Feier von überhaupt verlose ich mein TOTAL SELBERGEKAUFTES "Coldplay“-Album unter den Kommentatoren hier! Schreiben Sie mir doch, welche Überraschung Ihnen mal richtig in die Hose gegangen ist oder was ganz toll geklappt hat!


*Mittlerweile übrigens auch wieder Stehplätze schon doch wieder keine Stehplätze mehr, dafür aber Sitzplätze und Zeug, aber ich beisse mir gar nicht so sehr in den Bauch, weil erstens konnte das ja keiner ahnen und zweitens ist Golden Circle nun wirklich toll, dank meinen limitierten Pokerface-Fähigkeiten kam der Hübsche nicht auf die Idee, doch noch welche zu kaufen....

Donnerstag, Dezember 24, 2015

Wunderschöne Weihnachten

Ich wünsche Ihnen alle wunderschöne Weihnachten!

Hier haben wir den Baum in ungewohnten Farben geschmückt, waren in der Kirche, haben gespeist wie die Könige, ich habe irgendwie geschafft, eine abgebrochene Nähmschinennadel im Schuh zu haben, mir das Handgelenk zu verbrühen und mit der Fonduegabel ein Loch in die Hand gestochen, aber sonst läufts! Die Kinder sind begeistert von den Geschenken, die sie schon kannten und denen, die sie noch nicht kannten ;-), ich habe ein Furbling-Baby getauft und muss jetzt gleich Nachtisch essen.

In diesem Sinne, lassen Sie es sich gut gehen ;-)

Mittwoch, Dezember 23, 2015

Endspurt

Zu erst ein mittelkleiner Nachklapp zu StarWars:

der Hübsche hat direkt angefangen, ein paar Fotos zu machen:

erst mal einen Statusbericht zum Projekt "Decembeard"
The Luke

und dann: "The return of the cello",

Return of the Cello

wo wir uns dann ein bisschen gestritten haben, wer die Idee für das Bild und für den Titel und überhaupt hatte, bis aus dem Internet der Link zu diesem Video angespült wurde und da muss  man sich nicht mehr streiten, das ist einfach grossartig (der Titel war trotzdem von mir).



Dann:
Weihnachtsgrosseinkauf hatten wir ja zusammen mit Ferienbuchen (also: Flug/Mietwagen/Hotel in Vegas für die ersten beiden Nächte unseres US-Südwest-Roadtrips im Sommer) am Montag schon erledigt, nur das Fleisch für das Essen am ersten Feiertag, das habe ich aus mir nicht mehr ganz nachvollziehbaren Gründen für heute in eine andere Filiale bestellt (praktischerweise direkt gegenüber von meinem neuen Paketladen, wo auch noch ein Päckle auf mich wartete).
Und während ich mich vor einiger Zeit noch wunderte, wo die Bekloppten denn alle wären, weiss ich es jetzt: hier. Alle. In Hochform.
Montagmorgen um halb neun auf dem dm-Parkplatz wurde mit Anzeige wegen körperlicher Gewalt und Nötigung gedroht (nicht uns), im dm selber wälzten sich dann drei Geschwister zwischen 3 und 7 kreischend, haarereissend und sich mit Geschenkpapierrollen und Teelichtsäcken verdreschend auf dem Boden (nicht meine, weder Geschwister noch Kinder noch Teelichter), beim Autobahnzoll wurde jemand ind Handschellen abgeführt, heute, als ich dachte, ich wäre wegen Bettflucht um halb neun früh dran, gab es schon Stau auf der Autobahnauffahrt, beim Supermarkt gab es einen Extraparkplatz auf einem Feld nebenan incl Einweiser, was aber die Leute nicht daran hinterte, trotzdem auf den überfüllten normalen Parkplatz zu fahren und/oder die Einfahrt zum Schlammparkplatz zuzuparken. Die Schlange an der Fleischtheke war eine halbe Stunde lang (und das, obwohl die Leute dort extrem gut organisiert und sehr freundlich waren, was bei dem Publikum nicht ganz einfach war), aber ich war total entspannt, weil ich ja ausser dem Fleisch und frischen Semmeln genau gar nichts mehr einkaufen musste, der Supermarkt W-LAN hat und ich so dank Twitter Gesellschaft hatte. Ich schaffte es sogar, mich aus allen Kleinkriegen ("Sie da vorn, HINTEN ANSTELLEN!" und "Wer den Wagen stehenlässt, verliert seinen Platz in der Schlange!") rauszuhalten, und nach nur einer Stunde den Markt wieder zu verlassen.

Jetzt ist alles eingekauft, ich habe vorbereitet, was vorzubereiten geht und kann Ihnen hiermit unser Weihnachtsmenü vorstellen:

Heiligabend:
Asiafondue (Original Feuertopfbrühe aus irgendwo in China, mit marinierten Hähnchenstreifen, Lachsbällchen, King Prawns, Brokkoli, Champignons, Frühlingszwiebeln, Paprika)
dazu Paprikatahina, scharfen Pflaumendip und Wasabiguacamole, Korianderpesto und mit ebendem gefülltes Naanbrot.

Nachtisch:
Popcorneis mit Salzkaramellpopcorn mit schwarzem Pfeffer (das ist das erste Rezept, das ich aus dem NOPI
-Kochbuch, das mir meine kleine Schwester zum Geburtstag geschenkt hat, gemacht hat und es ist ... der Wahnsinn. Wirklich.)

Am ersten Feiertag dann:

  • Rapunzelsalat*
  •  Gebackene Kürbisspalten mit karamellisierten Ingwertomaten und Limettenjoghurt
  •  Entrecote mit Rosinenmarmelade, gegrilltem Radicchio* und (Süsskartoffel-)Pommes
  •  Churros mit Schokodip* und/oder Bratapfel mit Marzipanfüllung und Zimtschaum*.


Reste werden dann eingetuppert und in die Skiferien mitgenommen ;-).

So, Sie entschuldigen mich, ich muss jetzt erstens mal nachschauen, was ich letztes Jahr dachte, was mir dieses Jahr an Baumdeko gefallen würde und dann mit den Kindern "Kevin allein zu Hause" schauen, sozusagen unsere #Netflixmas-Tradition ;-).

*aus dem Märchenkochbuch von Stevan Paul

Amazon-Links sind Affiliate Links

Dienstag, Dezember 22, 2015

Weil ich ein Mähähädchen bin

Mich regen Verallgemeinerungen ja per se unglaublich auf. Der Hübsche erinnert sich (aus leidvoller Erfahrung ;-)) sicher noch daran, dass ich zu Unizeiten schon extrem ungehalten auf gerade gendertypische Verallgemeinerungen reagiert habe: "Ja, die Karin sagt jetzt wieder, das wäre hilflos und frauenfeindlich, ich weiss!"
Mich nervt aber nicht nur mehr oder weniger offen zur Schau gestellter Sexismus, sondern auch die viel subtileren Spielarten, sei es "Frauen können das viel besser, deswegen solltest Du Kaffee holen, am Flipchart schreiben, Weihnachtskarten schreiben" oder eben gewisse Vorlieben zu gendern, wie zB die Werkzeugecke im Spielzeugladen mit "Für Jungs" und die Ecke mit Haushaltsgeräten "Für Mädchen" zu betiteln.
Ich bemühe mich nach allen Kräften, meinen Söhnen (Töchter habe ich ja keine, das heisst, ich habe nicht die Chance, selbstbestimmte, emanzipierte junge Frauen zu erziehen, sondern "nur" die, meine Söhne zu jungen Männern zu erziehen, für die Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit ist) mitzugeben, dass jeder alles können kann und toll finden kann, was er oder sie toll finden möchte, egal, ob es rosa, hellblau, orange oder grün ist, egal ob es ein Bügeleisen oder eine Laserpistole ist, egal ob es ein Little Pony oder ein BB8 ist.
 
Andersrum finde ich die Aussagen "Klar gefällt dir das als Bub/Mädchen besonders gut" oder "Das ist nix für dich, du bist doch ein Bub/Mädchen" unglaublich traurig.
Ich kann doch Sachen einfach gut finden, weil ich sie gut finde, oder doof, weil ich sie doof finde. Ich habe sogar das Recht, diese Meinung zu ändern.
 
Wenn ich zum Beispiel in Freundebüchern solche Einträge lese, dann stellen sich bei mir die Nackenhaare auf:

 


Little L. hat auch keine Ahnung von Little Ponies, aber ein kurzes Durchblättern des Buches gibt einen kurzen Überblick und, meine Güte, so schwer ist das ja nicht ;-)


Ich zum Beispiel
  • bin eine Frau
  • bin mit Leib und Seele Naturwissenschaftlerin (nicht "obwohl ich eine Frau bin", sondern "und")
  • mag Nagellack und Make-up (Achtung: nicht WEIL ich eine Frau bin und nicht OBWOHL ich eine Naturwissenschaftlerin bin, sondern einfach UND)
  • mag gern Kleider und hochhackige Schuhe,
  • kann nicht zeichnen (nicht OBWOHL)
  • mag "Pretty Woman"
  • finde "Dirty Dancing" doof
  • mag "Star Wars"
  • mag "Star Trek" noch viel lieber
  • mag nähen und stricken,
  • koche gerne,
  • plane gerne,
  • schraube gerne,
  • kann gut mit Menschen,
  • arbeite aber trotzdem lieber mit Zahlen, Fakten und Maschinen,
  • fahre gern schnelle Autos,
  • trinke gerne Champagner,
  • mag keine süssen Cocktails,
  • lese lieber blutige Thriller als Liebesschnulzen,
  • mag die "Gilmore Girls",
  • mag "Sons of Anarchy",
  • mag keinen Zucker in den Kaffee,
  • finde "Frozen: die Eiskönigin" einen saublöden Film (wegen dem ganzen Gesinge vor allem),
  • schlafe gern mit Socken,
  • fahre gern verrückte Achterbahnen,
  • habe als Kind begeistert meine Puppen frisiert (und mich mit meiner Schwester mit der Haarbürste verkloppt)
  • habe als Kind begeistert "Räuber und Gendarm" gespielt und bin mit zerrissenen Hosen nach Hause gekommen,
  • habe mit 10 einen Chemiekasten bekommen und im Keller experimentiert (Notiz an meine Eltern: offenes Feuer neben den Öltanks war okay, ja? Aber mit 17 bis Mitternacht bei Freunden bleiben nicht...)
  • etc.

Ich fände es so grossartig, wenn wir alle weniger "obwohl" und "weil" sagen oder denken würden, sondern viel mehr "und".

Das perfekte Beispiel für "und" war übrigens in der StarWars-Vorstellung am Sonntag ein kleines blondes Mädchen, das eine Elsa-Mütze und eine glitzernde Elsa-Jacke anhatte, sich dann zwischen seine Eltern in den Kinosessel setzte, die Elsa-Jacke auszog und drunter war ein Hoodie mit nachtleuchtendem "StarWars"-Schriftzug.

Montag, Dezember 21, 2015

#pegelwichteln2015

Ende November kam auf Twitter eine, nennen wir es, erwachsene Wichtelspielart auf. Der Plan war, sich in trauter Runde mit Spirituosen zu überraschen und die dann "gemeinsam" zu verkosten. Ein Hashtag war schnell gefunden und so startete das #pegelwichteln2015.

In der Zwischenzeit sind hier vier Päckchen mit unbeschrifteten Fläschchen drin aufgeschlagen (der Hübsche hat immer noch ein bisschen Angst, dass mir jemand Batteriesäure oder Nitroverdünnung geschickt hat, ich konnte ihn nur mit Mühe davon überzeugen, mir zu helfen) und heute ist unser gemeinsamer Wichtelabend.

Als ich die Wichtelpäckchen für die mir zugelosten vier trinkfesten Twittererinnen (übrigens: viel mehr Frauen als Männer. Mhmmm) packte, habe ich lieber mal Fotos gemacht, damit ich hinterher noch weiss, welche unbeschriftete Flasche ich in welches Päckchen tun muss und wer was bekommt.

Hier also die Auflösung, was in Euren Päckchen ist:


@Stedtenhopp hat  Ginja bekommen, einen Kirschlikör aus Portugal, den mir meine kleine Schwester mitgebracht hat. Wir haben ihn pur und mit Prosecco aufgegossen getrunken und eigentlich gehört noch eine von den drin rumschwimmenden Kirschen rein, aber ich hab die erstens nicht aus der grossen Flasche rausbekommen und zweitens hätte sie bestimmt nicht mehr soooo lecker ausgesehen, wenn ich sie in die kleine reingestopft hätte. Als Vergleich ist noch ein Sauerkirschlikör dabei, den ein ehemaliger Kollege von mir selbst gemacht hat. Er hat zusammen mit seinem Bruder das Brennrecht von ihrem Vater (Grossvater?) geerbt und brennt nun auf dem elterlichen Hof in Schwaben feinste Obstbrände und manche davon werden auch zu Likören umgesetzt, wie dieser hier.


@isabelladonnerhall hat einen Whitley Neill Gin bekommen (mit einem Kit zum "Munich Mule" mixen, also: bis auf Gurke und Eis, das ist ein Mix aus ordentlich Gin, Saft einer Limette, Gingerbeer, Eis und Gurkenscheibe). Dieser Gin ist "afrikainspiriert" und wenn man ihn ohne das Gingerbeer probiert, schmeckt man das auch raus.



@Sammykuffour bekam einen Himbeergeist und einen Williams-Christ-Birnenbrand von eben dem Kollegen. Wir waren bei dem mal zu einer Schnapsprobe eingeladen und in dem ersten Teil des Abends, an dem ich noch mental aufnahmefähig war, habe ich sehr, sehr viel über das Schnapsbrennen gelernt und auch, dass Brände überhaupt nicht nur scharf sein müssen und seitdem haben wir nicht nur Kirschwasser im Haus, das man ja fürs Käsefondue braucht, sondern eben auch eine Auswahl aus verschiedenen Obstbränden. Die Himbeeren für den Himbeergeist wurden von der Oma und der Mutter des Kollegen selber gesammelt, insgesamt 700 kg.

@excellensa bekam auch ein Gin- Kit, allerdings mit "The Botanist", einem Gin von den Hebriden aus soviel Kräutern und Gemüse, dass das fast als "five a day" gelten sollte, grad mit der Gurke drin.  


So, ich hoffe, Euch schmeckts, ich gehe jetzt mal meine Schätze probieren.
Cheers!

Sonntag, Dezember 20, 2015

Adventskino (spoilerfrei)

Heute war es soweit: unsere Tradition, an einem der letzten Adventswochenende alle gemeinsam ins Kino zu gehen, wurde heute fortgesetzt und auf einen neuen Level gehoben. Nach den bisherigen getrennten Jahren, wo der Hübsche und Little Q. sich die Hobbits der Reihe nach ansahen und Little L. und ich eher ... naja ... kindertauglichere Filme wie "Paddington" und "Die Eiskönigin" (mein Endgegner, was Filme angeht) "genossen", waren wir heute alle zusammen in "Star Wars VII".
Ich hatte die Karten ja schon vor Wochen gekauft, aufbewahrt, in die richtige Adventskalenderbox gelegt und heute morgen "äh, vorher, da waren sie noch da, keine Ahnung..." war ich dann kurz wütendsaueretc., aber dann waren sie nur in eine Legoanleitung gerutscht.

 



Wir haben den Tag richtig zelebriert, mit vorab zweieinhalb Stunden Sushi all you can eat (ja, die Kinder auch und ja, sie haben fast soviel gegessen wie wir), danach ging es dann mit Lichtschwertern ins Kino (und ja, ich war die ganze Zeit etwas nervös, ob sie Little L. anstandslos reinlassen würden, klar hatte ich die FSK-Richtlinien genau gelesen und ausgedruckt dabei, die entsprechenden Passagen mit Leuchtschwertstift angestrichen, aber die Aussicht, inmitten von starwarsbegeisterten Kleinstadtnerds mit einem heulenden 6jährigen im Gepäck und einem klugscheisserischen 10 jährigen, der alles besser weiss, erst mit den 17jährigen Kartenabreissern und dann mit der Kinoleitung zu diskutieren, ja, das hätte das Ganze etwas unentspannt gemacht. Die Kartenabreisser und die Kleinstadtnerds waren aber so begeistert von den Lichtschwertern, dass das Alter überhaupt nicht zur Sprache kam.
 

Zum Film sage ich natürlich nichts ausser: Sehr, sehr, sehr cool. Wirklich. Mein Lieblingszitat ist jetzt schon "Lass mich los, ich weiss, wie man läuft!" und das war erst der Anfang. Little Q. hopste die ganze Zeit vor Begeisterung auf und ab, Little L. hing knapp auf der Sesselkante und war total gefesselt.

In diesem Sinne: möge die Macht mit Euch sein!

Samstag, Dezember 19, 2015

Weihnachtsfeierpeinlichkeit in 5 Akten

1. Kaum angekommen werde ich vom Gastgeber (also: eigentlich war der Gastgeber mein alter Chef, uneigentlich war die Weihnachtsfeier gleichzeitig die Abschiedsfeier eines Kollegen, der in den Ruhestand geht und diesse Feier schon länger plant, als ich überhaupt in der Firma bin) beiseitegenommen und eingeweiht, dass ich die Losfee für die geplante Verlosung von edelsten Weinen und Spirituosen sein werde. Für mich, ausgestattet mit einem gewissen Rampensau-Gen, ist das an sich jetzt ja noch nicht so schlimm, ein bisschen eher Bescheid wissen wäre noch toller gewesen, dann hätte ich mich nicht nur schick gemacht, sondern noch ein wenig Losfeeglamour mitgebracht, wie einen glitzernden Zylinder zum Loserausziehen oder so. Immerhin habe ich mich überzeuge lassen und DAS KLEID angezogen:


2. Nachdem mir erklärt wurde, wie wertvoll die Preise sind (Magnumflasche "Chocolate Block", irgendeine Jahrgangsrum und, tadaaaa, ein 100/100-Parkerpunkte-Clarendon Hills-Astralis 2010), werde ich in die Feinheiten der Verlosung eingeweiht, nämlich erst eine Fakeverlosung, wo auf allen Losen der Name des Gastgebers steht, und "dann, haha, sagst Du, da stimmt ja wohl was nicht, das ist überall die gleiche Schrift und dann machen wir die richtige Verlosung." Auch da: hilft nix, der Gastgeber wünscht das so und witzig sein, das kann ich ja eigentlich, ich lasse mir was einfallen, das klappt schon. Muss ja. Plan: vor dem Dessertbuffet, ich plane also den Weinkonsum entsprechend (der Gastgeber ist Wein- und Spirituosensammler, der Degustationstisch ist der Hammer"), so dass ich pünktlich zur superwitzigen Verlosung lockerfluffig lustig bin, aber noch fest auf beiden Beinen stehe und auf gar keinen Fall am Nuscheln bin.



3. Der allererste Chef des Gastgebers, der mittlerweile pensioniert ist und/oder in zig Verwaltungsräten sitzt und von dem ich nur eine Namensabkürzung kenne, muss schon gehen, deswegen wird die Verlosung vorgezogen und findet schon direkt nach dem Gruss aus der Küche statt. Das wirft meinen Trinkplan total durcheinander, aber ich bin ja total flexibel. Also: ich ziehe in bester Maren Gilzer-Manier Loszettel, bin angemessen erstaunt, dass immer der gleiche Name draufsteht, hole mir von der anwesenden QA-Vertreterin das Endorsement, dass diese Ziehung definitiv ungültig ist, die nächste Lostrommel kommt. Ich ziehe also das erste Los für die Magnumflasche und es ist der Name eines Mitarbeiters, der auf dem Produkt arbeitet, was ich früher betreut habe.

4. Soweit so gut, ich lasse das Publikum die Lostrommel schütteln, greife blind hinein, und ziehe einen Zettel, als ExKollege, mit dem ich auf eben diesem Produkt auch sehr lang gearbeitet habe und der mir ausserdem eine Rückfahrgelegenheit angeboten hat, reinplärrt: "Gell, Du weisst noch, was wir abgemacht hatte, der Zettel mit dem kleinen abgeknickten Eck, das ist meiner". Ich schaue streng und falte den eh schon gezogenen Zettel auf und dann ...... steht genau der Name von diesem Kollegen drauf. Erste "Schiebung"-Rufe werden laut, ich verfluche innerlich den Moment, als mir keine schlagfertige Absage für die Losfeenummer eingefallen ist, aber es wird noch viel schlimmer.

5. Bevor nun die 300€-Flasche Wein verlost wird, hält der Gastgeber noch einen kleinen Vortrag, dass es weltweit nur 100 Flaschen davon gäbe und dass der Wein unglaublich grossartig und wertvoll wäre und wie toll das alles sei und dann darf/muss ich ziehen. Und dann passiert das allerschlimmste, was ich zwar in meiner kurzen Risikobetrachtung als extrem ätzend, aber auch extrem unwahrscheinlich eingestuft habe, und deswegen (ich hatte schon einen halben Glühwein vor der Risikobetrachtung getrunken) hatte ich ausser "Ach was, das passiert eh nicht" keine Verhinderungsmassnahme getroffen oder wenigstens Vertuschungsverhalten eingeplant. Schon beim ersten leichten Auffalten des gezogenen Zettels erkenne ich meine eigene Handschrift. Wie schaut denn das jetzt aus? Erst einen ehemaligen Produktkollegen, dann meine Heimfahrtgelegenheit, dann mich selber? Und anstatt souverän irgendeinen Namen zu rufen (am besten noch den des Verwaltunsratsmenschen, aber von dem wusste ich ja nur die Abkürzung) und den Zettel aufzuessen oder zu verbrennen, werde ich knallrot, sage "Ah, ja, ne, also, ähm, den natürlich nicht, da muss ich nochmal, also, äh, sorry", warte vergeblich auf das Loch, das sich unter mir auftut und der Gastgeber schaut mich an, meint "Was, hast Du Deinen Namen gezogen? Ist doch super, hier ist der Wein, herzlichen Glückwunsch, klar nimmst Du den!"
Und ich bin schon so neben der Spur, dass ich es nicht schaffe, das irgendwie cool hinzukriegen, sondern mich zwar recht lang weigere, aber dann unter lautem "Schiebung, das ist ja sowas von getürkt, zeig mal die anderen Zettel, hast Du dich schon für einen Job bei der FIFA beworben, Karin Blatterina"-Geschrei mit hochrotem Kopf und dem blöden sauteuren Wein auf meinen Platz zurückschleiche. Aber hey: ich hatte es total leicht an dem Abend, mit allen ins Gespräch zu kommen, es gab nie unangenehmes Schweigen, das ich mit peinlichen Schwänken aus meiner Jungend füllen musste, nein, mein grösstes Fettnäpfchen war ja praktisch noch warm.


Meine Güte. Neu auf der Liste "Was bei Weihnachtsfeiern falsch laufen kann" nach der "Fast Betonschuhe von den Triaden bekommen wegen Zechprellerei" jetzt die "Losfee des Grauens"

Freitag, Dezember 18, 2015

Keine Zeit. keine Zeit

Ich habe heute Weihnachtsfeier mit meinem alten Betrieb (erstmals nicht am gleichen Tag wie Kinderkrippenirgendwas und die vom Hübschen auch noch).
Es ist alles ein wenig zeitkritisch, weil ich erstens noch einen Haufen "dieses Jahr muss aber noch"-Dinge fertig machen musste (und ab morgen habe ich Weihnachtsferien, da ist nix dran zu rütteln), zweitens unbedingt den Shuttlebus um 16:00h erwischen muss, damit ich i der Stadt meine Mitfahrgelegenheit um 16:30h erwische und nicht mit dem ÖV anderthalb Stunden in die Pampa gurken muss, und eben auch nicht zu spät komme und meinen geplanten Aufenthaltsort für den Abend in maximaler Entfernung von zwei Personen (aus unterschiedlichen, aber gleich validen Erfahrungswerten) am Ende wegen alle Plätze schon vergeben nicht mehr einnehmen kann.
Unsicherheitsfaktor, den ich nicht (voll und ganz) unter Kontrolle habe: Heimkommenszeitpunkt des Hübschen, nicht nur zum Aufsicht über die Brut übernehmen, sondern v.a. auch zum Kleiderreissverschlusszumachen ;-).
Es ist alles nicht so leicht.

Donnerstag, Dezember 17, 2015

Namen

Ich habe ja schon mal am Rand erwähnt, dass ich gewisse synästhetische Anlagen habe, also Wörter nicht nur höre / lese, sondern auch in Farben sehe.
Was ich aber auch mache, ist mir zu Namen (meistens) Geschichten auszudenken. Im letzten halben Jahr in meinem jetzt ja total globalen Job, wo die Kommunikation meist nicht mehr via "Ich lauf mal schnell ins Nachbarbüro" verläuft, sondern vie Mail, Telefon, Webex, habe ich ja meist nicht mehr als die Namen.
So habe ich (jaja, seminanonym hier, deswegen kann ich natüllich die echten Namen nicht aufschreiben) in meiner Kontaktliste

  • Billy Elliot bzw klang der Name des Kollegen erst so für mich und wann immer ich jetzt mit ihm telefoniere oder maile, möchte ich dem kleinen tanzenden Jungen durch die Haare strubbeln.
  • Jemanden mit einem echten Superheldennamen. Der Name klingt wirklich so, als würde derjenige in einem Wingsuit (schwarz mit gelben Seitenstreifen), Cape (gelb) und natürlich Maske (schwarz) zwischen den Hochhäusern durchflitzen und das tun, was Superhelden so tun.
  • Einen englischen Lord, der von seinem seit 37 Generationen weitervererbten Familiensitz aufgebrochen ist, um seinen Dienst an der Wissenschaft zu leisten. Sozusagen der Inspector Lynley der Chemie (ich hatte heute einen Termin mit ihm, er ist ein US-Amerikaner, der begeistert snowboardet. Ich nehme an, er hat britische Ahnen oder so)
  • Einen schweigsamen irischstämmigen Privatdetektiv aus den 20ern.
Und ja, ich habe Spass bei der Arbeit ;-)

Ehrlich gesagt, eigentlich möchte ich die auch gar nicht alle in echt kennenlernen, weil: so interessant wie in meiner Vorstellung sind sie wahrscheinlich eher nicht ;-).


Mittwoch, Dezember 16, 2015

Wo sind die Bekloppten?

  • In der Apotheke rechnet die Apothekerin mit mir genau die Dosierung für alle Familienmitglieder aus und nach, sie bestellt erst eine vermeintlich fehlenden Packung in der Nachbarapotheke , dann bestellt sie sie wieder ab, als sich mein Rechenfehler rausstellt und ich merke, dass ich sie für eine Erstdosis gar nicht brauche. Dabei ist sie total freundlich und entspannt.
  • Der DHL-Mann ist schon morgens um 7 unterwegs und bringt die letzten ausstehenden Pakete (Little L nimmt auch im Pyjama mit Zahnbürste im Mund an)
  • An der Fleischtheke erklärt mir der Metzger genau den Unterschied zwischen Rib-Eye-Steak und Entrecote (ist das gleiche), zeigt mir die verschiedenen Qualitäten und nimmt in aller Ruhe meine Bestellung für Weihnachten auf.
  • Beim Einkaufen wartet die Kassiererin, bis ich den grössten Teil aufs Band geladen habe, bis sie mit dem Scannen beginnt. Sie stapelt die Joghurtbecher und stellt die Flaschen daneben, anstatt sie mit Schmackes die Schräge runterdonnern zu lassen.
  • Die Nachbarkassiererin, bei der grad nix los ist,  sieht, dass ich mit der Menge an aufzuladendem und danach wieder einzuladendem nicht hinterherkomme, schnappt sich einfach meine Einkaufstaschen und packt meine Einkäufe ein.
  • Die Paketfrau im Hermesladen ist zwar gestresst ob der grossen Menge, als es mir aber wurscht ist, ob meine Päckchen heute oder morgen weggehen, schafft sie sogar ein Lächeln.
  • In der Abstempelschlange ist niemand überrascht, dass die Zettel auch ausgefüllt werden müssen.
  • Die Kinder haben Cello geübt und Logopädiehausaufgabe gemacht und Sportsachen gepackt. Die Büchereibücher liegen auf dem richtigen Stapel.
  • Als ich im strömenden Regen von Standort A zu Standort B radle, stürzt vor mir eine alte Dame vom Gehweg. Niemand schimpft oder hupt, zu dritt helfen wir ihr auf, sammeln Schirm und Einkäufe zusammen, begleiten sie in die nahegelegene Apotheke zum Verpflastern und Traubenzucker/Wasser-Auftanken, danach hat eine von uns den gleichen Weg wie die Dame und begleitet sie an ihr Ziel am anderen Ende der Stadt.

Wo sind sie denn alle, die bekloppten Nervensägen?


EDIT: War ja klar, dass ich heute für den Heimweg, der ohne Verkehr 10 Minuten dauert, wegen Stau aus unerfindlichen Gründen ANDERTHALB Stunden gebraucht habe. Aber gut. Weiss ich also: Sammelplatz der Bekloppten: Autobahn, Berufsverkehr.