Samstag, Februar 29, 2020

29020: Corona-Chroniken, Reminder, Sturm

Mittelgut geschlafen, L. hatte nämlich gestern abend Bauchkrämpfe, ihm war schlecht und er hatte höllische Angst, sich übergeben zu müssen, incl mit Schüttelfrost und klappernden Zähnen vor dem Klo knien. Kööööönnte sein, dass ich da eine Phobie entweder vererbt oder weitergegeben habe. Anyway: alles gut gegangen, es war wohl eine Mischung aus überfressen und anderem, es blieb alles drin, respektive ging den vorgesehen Gang der Dinge, aber der Hübsche und ich sassen erst lange beim besorgten L. und schliefen dann mit einem Ohr im Kinderzimmer (und einer Notfallmatratze, die schon bei uns bereitlag, aber immerhin von Sansa goutiert wurde).
Heute morgen dann alles wieder gut, spätes Frühstück (mein früheres Ich, das ja gern mal dank ihrer schlaflosen Kinder am Wochenende schon lang auf und angezogen war, und warten musste, bis um 6 Uhr morgens die Tankstelle für frische Semmeln und Gipfeli und wenigstens einen HAUCH Wochenendfeeling aufmachte, kann vermutlich kaum glauben, dass es, wenn wir nix vorhaben, es schon mal kurz vor elf sein kann, bis ich die Jungs zum Semmelnholen gescheucht habe, weil ICH Hunger habe, nicht weil die aufstehen wollen), gemütliches Wurschteln.
Wurschteln bedeutet: es ist zwar klar, was jeder so zu erledigen hat, aber es gibt keinen Stress, weil wir nirgends hin müssen, keinen Termin haben, und so ist es relativ egal, wie lang die Kinder brauchen, um ihre Betten frisch zu beziehen und die Zimmer saugfertig zu machen.
Q. bereitet sich auf den Schulstart incl Physiktest und nachzuschreibendem Franz-Test vor, der Hübsche schreibt seinen Vorsorgeauftrag fertig (er hat mir alle morbiden Witze darüber, dass wir auf jeden Fall für die Epi/Pandemie gerüstet sind, weil Testament, Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung jetzt ENDLICH fertig sind), L. stellt seine Geburtstagswunschliste zusammen (interessant: wir haben ein absolutes Nintendo-Kind :-)).
Ich muss zwischendrin noch sehr dringend zum lokalen Supermarkt vor der Haustür sausen (ich sags mal so: 15 Jahre mit entweder schwanger oder Cerazette oder Mirena haben dafür gesorgt, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wo da die Tampons stehen. Weder beim Klopapier, wo übrigens alles bis auf fancypopancy 17lagiges mit Bildern und kratziges Ökopapier aus war, noch bei den Babywindeln (naja, hätte ja sein können), nein, sie stehen zwischen dem Tchiboregal und dem Eierregal. Oooookay), und komme total zittrig zurück:
Als ich über den Parkplatz laufe, höre ich einen Kranken- und Notarztwagen heransausen und als ich gerade einen Einkaufswagen auslöse, sehe ich, dass eine Frau einen Krampfanfall hat und zwar von einer Mitarbeiterin der angeschlossenen Apotheke direkt betreut wird, aber anscheinend keiner daran gedacht hat, dass "Beim Coop" nicht genau genug für die Sanitäter ist. Eine andere Frau und ich laufen durch die verschiedenen Ausgänge nach draussen und fangen die suchenden Sanitäter ab, ein Mann kümmert sich darum, dass der Notausgang des Restaurants, der der schnellste Zugang ist, geöffnet wird, und binnen Sekunden ist die Frau in kompetenten, ruhigen Händen. Ich bin ... erstaunlich zittrig danach. Aber: auch bei abgesagter Fasnacht gibt es immer noch Fasnachtschüechli und mit kaum was kriegt man den Blutzucker schneller wieder hoch.
Netter Kommentar, als ich am Kaffeetisch die Geschichte erzähle:


Sonst btw. im Supermarkt: neben den Lücken beim Klopapier ist ALLES noch ausreichend da, obwohl moniert wurde, dass es bei den gewohnten Tomatenkonserven dünn aussähe.


Gegessen:
halbes Silsergipfeli (der Hübsche kennt mich mittlerweile gut genug, dass er an meinem versonnen Blick erkannte, dass ich spontan vergessen hatte, dass wir uns das immer teilen und drauf und dran war, das GANZ zu essen), Nussbrötli mit Hummus und Tomaten
Fasnachtschüechli und Orangen
Tornadokartoffeln, Limettendip und gebackene Kichererbsen


Gelesen
"Der Hirte" (beim Strampeln)


Gesehen: "Narcos Mexiko", dazu winziges gestrickt


Stressleveldurchschnitt gestern:19
Selbstbeweihräucherung: auf Autopilot funktioniert, als es nötig war.

Freitag, Februar 28, 2020

#cookmalda 2020: mein Menü

So, heute mal ein bisschen anders, nämlich kulinarisch.
Anscheinend gab es so ein Event schon letztes Jahr auf Twitter, da ist es aber an mir vorbeigegangen (so schnell, wie die Teilnehmerplätze dieses Jahr voll waren: kein Wunder!) und zwar funktioniert das folgendermassen:
15 Teilnehmer, jeder nennt eine Zutat und die Aufgabe besteht darin, zu einem festgelegten Termin ein Dreigängemenü aus den Zutaten (plus was man halt sonst noch so dazu braucht) zu präsentieren.
Initiiert wurde das ganze von @schnoerpsel und ich sags mal so: allein die Bereicherung meiner Twittertimeline durch die Mitteilnehmenden, von denen ich gar nicht so viele schon kannte, war es wert!
Die Zutatenliste sieht folgendermassen aus:
  • Ahornsirup (das war übrigens von mir, wir haben doch unsere Vorräte in Kanada aufgestockt)
  • Belugalinsen
  • Cashews
  • Chicoree
  • Chorizo (habe ich weggelassen, um das ganze vegetarisch zu halten)
  • Kimchi (ich habe fertigen verwendet, aus Rettichblättern)
  • Lauch
  • Mandeln
  • Honig
  • Panko
  • Parmesan
  • Pastinaken
  • Schwarzwurzeln (ich habe keine frischen gefunden und deshab TK-Ware genommen)
  • Trüffelöl / -butter (ich habe tatsächlich keine Trüffelbutter gefunden, nur Öl, und Trüffelhonig. Ich habe eigenmächtig entschieden, den Honig zu verwenden)
  • Walnüsse
Man durfte zwei Sachen weglassen und was nötig gemäss Allergien/Unverträglichkeiten ersetzen. Obwohl Schwarzwurzeln und ich uns nicht gut vertragen, ich sie aber trotzdem sehr gerne mag, habe ich mich todesmutig dafür entschieden, sie drinzubehalten (Joah, mittelgute Idee, so am Tag danach).
 
Ich bin mir btw sicher, dass die anderen Menüs mit viel mehr Raffinesse aufzuwarten haben, ich habe von Eismaschinen und multiplen Optimierungsrunden für verschiedene Gänge gehört. Ich hatte sehr schnell eine Idee für Vor- und Nachspeise, den Rest habe ich im Hauptgang untergebracht und bin so mittelzufrieden, aber naja, so ist das halt.
 
Also:
Belugalinsensalat mit Parmesancrackern
 
Mengen: so nach Gefühl
  • Belugalinsen
  • Karotte
  • Stangensellerie
  • Zwiebel
  • Orange
  • Apfelessig
  • Trüffelhonig
  • Salz
  • Pfeffer
  • Kräutersenf
  • Koriander
  • Walnussöl
  • Kürbiskernöl
  • Cashewnüsse
  • Parmesan
  • Honig
  • Chicoree
  • Koriandergrün
 
Belugalinsen nach Packungsbeilage zubereiten (ich habe wie immer beim Linsensalat viel zu viel gemacht, aber der schmeckt ja auch am Tag danach noch)
Zwiebel, Karotte, Stangensellerie fein würfeln
Chicoree quer in Streifen schneiden
Orangenschale abraspeln, für Hauptgang aufheben
Orange filettieren, Filets kleinschneiden, Saft in Dressing rühren
Dressing aus Senf, Essig, Ölen, Honig (normal und Trüffel), Salz, Pfeffer, Orangensaft, Koriander anrühren, mit den heissen Linsen mischen und ziehen lassen.
Wenn es so halblauwarm ist, Restgemüse drunter rühren, evtl nachwürzen.
 
Während des Abkühlens Cashewnüsse hacken, mit Trüffelhonig karamellisieren
Parmesan reiben


ich  kaufe aktuell übrigens immer diesen "Feministenparmesan":


in Häufchen von ca 1 EL auf Backpapier geben, bisschen flach drücken, mit den Karamellcashews bestreuen und bei 180° Umluft ca 6 min backen lassen und auf dem Papier abkühlen lassen,
alles zusammen anrichten




 
Buddhabowl #cookmalda
  • Wildreismischung
  • Kimchi
  • Pastinaken
  • Pankomehl
  • Orangenschale von vorher
  • gemahlene Mandeln
  • Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • Schwarzwurzeln
  • Orangensaft
  • Butter
  • Lauch
  • Sojasosse
  • Sesamöl
  • Karotten
  • Erbsensprossen
  • Chiliöl
  • Reisessig
  • Zucker
Reis nach Anweisung zubereiten
Pastinaken schälen, längs achteln, in Salzwasser 5 min blanchieren, abkühlen lassen, mit Olivenöl benetzen, salzen
Pankomehl mit Mandeln und Orangenschale mischen, salzen, pfeffern, Pastinaken drin wälzen und 20 min bei 190°C Umluft backen
Schwarzwurzeln vorbereiten, wie man das halt macht, bei mir war es: Packung aufmachen, in Schüssel leeren, auftauen lassen
Butter schmelzen, Wurzeln anrösten, salzen, pfeffern, mit Orangensaft ablöschen und einkochen lassen, bis sie glasiert sind und nur noch dickflüssiger Sirup vom Saft übrig
Lauch längs in Streifen schneiden, in heissem Sesamöl anbraten, mit etwas Sojasose ablöschen
Karotten zu Julienne schneiden, mit Erbsensprossen, Sesamöl, CHiliöl, Reisessig, Sojasosse zu Salat mischen
Reis auf den Boden der Schüssel geben, alle vorbereiteten Gemüsesorten und den Kimchi in Häufchen darauf anrichten.













Ahornköpfli mit karamellisierten Walnüssen
nachdem das eine Variante des "Karamellköpfli" aus Q.s Schulkochbuch ist, diesmal MIT Mengenangaben:
5 EL Ahornsirup
3 EL Zucker
400mL Milch
1 Tonkabohne
3 Eier
Handvoll Walnüsse und noch ein bisschen Ahornsirup




Ahornsirup in kleinem Topf einkochen lassen, bis er dickflüssig ist, je einen Esslöffel auf den Boden eines ofenfesten Förmchens geben
Milch mit Zucker und Tonkabohne aufkochen lassen, 10min ziehen lassen, dann Tonkabohne rausnehmen
Eier verklopfen, warme Milch drunterrühren, alles abseihen und in die Portionsförmchen giessen
Ich habe das ganze dann mit dem Programm "Karamellköpfli" unseres Combisteamers gemacht, wer das nicht hat, kann es entweder im Dampfkochtopf machen oder aber wie Cheesecake oder Creme Caramel oä im Backofen in einer halb mit Wasser gefüllten Auflaufform.
Abkühlen lassen, dann im Kühlschrank durchkühlen lassen (das Schulkochbuch schreibt so schön "Karamellköpfli kalt servieren, sonst schmeckt das Ei sehr stark durch)
Walnüsse mit dem Rest Ahornsirup karamellisieren
mit dem Messer einmal am Rand des Förmchens entlangfahren (innen, eh klar, oder?), auf einen Teller stürzen und mit karamellisierten Nüssen servieren.








Das war's, ich bin gespannt auf die anderen Beiträge! Vielen Dank fürs Organisieren, es hat echt Spass gemacht, mal wieder ein bisschen über Kochen nachzudenken!

280220: Corona-Chroniken: I told you so

Heute nach von L. worden mit den Worten: "Könnt ihr mir helfen, Q. zu wecken, ich will bei ihm schlafen, weil mir unheimlich ist, und er rührt sich nicht und ich hab Angst, er kriegt einen Schreck, wenn ich mich einfach dazulege."
Der Einfachheit halber durfte er bei uns schlafen, wir waren ja eh wach. (Gestern abend die Folge "Orville", wo es um eine Simulation mit verschiedensten Urängsten ging, das war nix für ihn).


Dann war ja heute Freitag und zwar ohne Homeoffice, weil die Kinder ja Ferien haben und ich Kazillionen Überstunden. Trotzdem halt aber Freitag und deshalb: Einkaufstag.
Obwohl wir gestern abend beim lokalen Supermarkt bei uns im Dorf nix von Hamsterkäufen bemerkten (alles, bis auf Handdesinfektionsgel, gibt es in rauen Mengen), war ich dann doch ein bisschen nervös, als ich die verschiedenen Bilder von geräumten Regalen auf Twitter zB sah (und zwar nicht, weil ich Angst habe, dass wir OMG verhungern werden, wenn wir heute keine 489 kg Nudeln und Reis und Bohnen kaufen können, sondern weil unser Klopapier, die Dosentomaten, die Nudeln und Essiggurken und sowas halt grad aus sind und ich keine Lust habe, für so banales Zeug zu kämpfen oder durch die Weltgeschichte zu gondeln
Erste Station: Drogeriemarkt: als die Türen geöffnet werden, werden die Wartenden mit "Es gab keine neue Lieferung" begrüsst und gemeints ist Handdesinfektionsgel. Das ist alle, ausserdem die antibaktierelle (well....) Seife von Sagrotan, alles andere gibt es noch, auch Flächendesinfektion, Desinfektionstücher etc. Daür gilt aber die neue Regel, dass es nur drei Artikel aus diesem Sortiment pro Einkauf gibt. Das akzeptieren alle, die meisten haben ein, zwei Päckchen/Flaschen im Einkauf dabei, nur eine Frau wird ausfällig, als sie erfährt, dass sie nicht "wie gestern aber noch!" eine ganze Palette Desinfektionsspray kaufen darf. Ich wünsche der Kassiererin gute Nerven für den Rest des Tages, sie meint stoisch: "In einer halben Stunde ist das alles ausverkauft, dann hängen wir ein Schild an die Tür und es ist Ruhe im Karton."


Weiter geht es zum Supermarkt meines Vertrauens und als ich den Laden betrete, entgleisen mir die Gesichtszüge: es ist herrscht gähnende Leere, manche Warengruppen sind total alle, von anderen sind nur nur abstruse Restbestände da und als ich gerade Luft holen will und "Seid ihr denn alle bekloppt geworden?!" in den Raum stellen will, sehe ich die grossen Plakate (die, wenn ich ganz ehrlich bin, vermutlich schon seit Wochen da hängen und die ich immer ignoriert habe), die mitteilen, dass der Supermarkt umgebaut wird und ab morgen für drei Wochen total geschlossen wird. Dementsprechend: Abverkauf von so viel wie geht, damit man nicht so viel in andere Filialen transportieren muss. Okay, das macht das Ganze etwas abenteuerlich, aber ich bekomme alles, was ich wollte (bis auf Barista Oatly oder irgendeine andere Hafermilch, aber wir haben noch 8 L, damit kommen wir relativ lang aus, und Flammkuchenböden), nur halt von anderen Marken, als ich sie sonst immer kaufe. Es gibt die nächsten Tage also eine kulinarische Horizonterweiterung :-).


In der Zwischenzeit (I TOLD YOU SO!) hat der Bundesrat entschieden, dass alle Grossanlässe mit mehr als 1000 Besuchern in der Schweiz bis Mitte März abgesagt werden müssen, das ist das Aus für die diesjährige Fasnacht. Ich bin sehr gespannt, ob sich die aufrührerische Stimmung innerhalb der Cliquen bis Montag beruhigt oder ob es tatsächlich eine revolutionäre Gassenfasnacht geben wird und die Fasnächtler dann gebüsst werden. (Jedes einzelne Familienmitglied hatte die Idee: "Oh, unsere Schule / unsere Firma sind auch mehr als 1000 Leute, das heisst, wir haben frei?!" Antwort: nein. Also: nach aktuellem Stand, wer weiss das schon.)


Stimmung: joah, es gibt jetzt die Fälle in Basel Stadt, in Basel Land, im Aargau, ich bin erstaunlich ungestresst (eh wegen kaum Angst vor dem Virus an sich, erstaunlich wenig wegen der Unsicherheit, was das öffentliche Leben angeht. Ich bin mir sicher, dass ich egal ob aus dem Büro oder von daheim weiterarbeiten werde, das liegt in der Natur meines Jobs. Beim Hübschen ist es ähnlich, es ist nur mit anstehenden Messen und Grossanlässen eine gewisse Planungsunsicherheit. Ob die Kinder zur Schule gehen können oder nicht ... wir werden es sehen, aber wenn nicht, dann nicht, solange Netflix, das Internet und der Crosstrainer funktionieren, sehe ich kein Risiko für unser psychisches und physisches Wohlbefinden. WIr haben jetzt ja ganz neue Gummibärchen- und Kekssorten...)


Kleines Highlight (ich habe da heute ohne Witz schon mehrfach Tränen gelacht beim Lesen): unsere AirBnB-Vermieterin für den Sommerurlaub in Ligurien hat uns gestern geschrieben, um uns zu versichern, dass bei ihnen alles super ist und falls es schlimmer wird, könnten wir verschieben. Anscheinend sagen reihenweise Leute ihre Italienurlaube ab, also wollte ich ihr (während ich mit kalten klammen Fingern vor dem dm wartete) eine kurze Nachricht schicken, dass sie sich keine Gedanken machen soll, bis Juli wäre das ja wohl alles rum. Womit ich nicht gerechnet hatte: der strategisch ungünstigen Platzierung des "Send"-Buttons in der Airbnb App und meiner Autokorrektur.


(Eigentlich muss ich jetzt doch stornieren. Ich kann der Frau, der ich so einen Mist geschickt habe, eigentlich nicht unter die Augen treten ....)

Donnerstag, Februar 27, 2020

270220: ... und rede drüber

Heute morgen mal wieder die frühere S-Bahn erwischt (das geht nur, wenn die 3 Minuten Verspätung hat, man könnte das heute natürlich als Anfang vom Zusammenbruch des öffentlichen Lebens sehen), prompt bei der Arbeit vor verschlossener Tür gestanden. Die Portenmitarbeiter kommen zwischen viertel nach sieben und halb acht, ab dann geht die automatische Tür mit Bewegungsmelder auf, vorher muss man mit Badge die Vereinzelungsschleuse freischalten, das mag ich nicht so besonders, aber mei, immerhin war ich heute nicht allein drin, sondern zu dritt, einer konnte die Aussentür zuziehen, ich durfte den Knopf drücken und der dritte Kollege machte nach innen auf.


Arbeit läuft immer noch rund, im F2F-meeting mit meinem Chef erfahren, dass ich in unseren nächsten beiden monthly reports der Abteilung die Highlights stellen darf. Ein bisschen krümmt sich alles in mir, jetzt als "Und das ist unser Beitrag zur Corona-Krise"-Posterchild dazustehen, aber mei, gemacht isses, da kann man auch drüber reden und das Wohlwollen des Managements dafür einsacken.


Immer noch tiefenentspannt, und zwar auch in Situationen, in denen ich sonst vermutlich laut gebrüllt hätte:
Mail 1 von mir: "Hallo Abteilung xy, ich wurde an euch verwiesen, ich bräuchte bitte diese Listen *erklär erklär* und habe erfahren, dass ihr die aus SAP rauslassen könnt. Vielen Dank schon mal"
Antwort: "Hallo, dafür bräuchten wir bitte noch dröflzig Nummern, sonst kann ich gar nix machen."
Mail 2 von mir: "Hallo, ja, allerdings braucht man, um allein diese Nummern rauszufinden, SAP-Zugang, den ich nicht habe. Falls ihr Euch unsicher seid, fragt doch beim Einkauf nach, der sitzt ja mit Euch zusammen im gleichen Büro, die können Euch da sicher helfen."
Antwort: "Hallo, uns wäre lieber, wenn Du das machen könntest."
Vor Mail 3 musste ich erstmal verwirrt meinen Kopf schütteln, nochmal lesen, nochmal schütteln, dann die Augenbrauen gaaaaanz hoch ziehen, um dann zu schreiben:
"Hallo Einkauf (cc Abteilung xy), ich wurde gebeten , Euch zu fragen, ob ihr Abteilung xy, die Euch gegen am Schreibtisch sitzen, diese Nummern *erklärerklär" geben könntet. Vielen Dank schon mal."


Es hat dann irgendwann fast alles geklappt, ich bekam noch einen sehr verwirrten Anruf, dass das ganz schön viele Zahlen wären, und welche ich genau haben wolle, wie, alle?, das wären echt viele, nein, schon nicht so viele, dass sie die Kapazitäten von Excel sprengen würden, okay, wenn ich mir also sicher bin, dann ... ok. Ich warte übrigens immer noch, aber ich bin recht optimistisch.


Ziemlich genau damit hat sich meine Gelassenheit für die Woche aber auch schon erschöpft (und die Kinder haben morgen noch frei,), deswegen nehme ich morgen richtig frei (naja, Wocheneinkauf, Nagelstudio, Kinderzahnarzt, Glamour pur!), da freue ich mich schon sehr drauf.


(Just for the record und zum später mal Nachlesen und sich an die Zeit erinnern: Es gibt den ersten bestätigten Corona-Fall in unserem Kanton und morgen um 12 entscheidet der Kanton BaselStadt und -Land, ob die Fasnacht abgesagt wird. Meine Prognose: ja. Und dann wird es interessant, weil die verschiedenen Cliquen bisher ankündigen, dann halt ohne Cortege einfach so "gässle z'goh", was natürlich nicht Sinn der Sache ist.)


Jetzt aber: gemütlicher Abend mit dem Hübschen, heute ist sportfrei :-)


Gegessen:
Toast mit Marmelade
Cannelonni mit Ricotta und Spinat und Tomatensosse, mti Extraspinat und Brokkoli (gab Extralob vom Kantinenmann für "so viel schönes Grün!) und Raddicchiosalat
Karamelisierten Wirsing nach diesem Rezept: mjamm!


Gelesen:
"Der Hirte"


Getragen:
Das blaue Karowollkleid


Gesehen:
"Narcos Mexico"


Stresslevel gestern: 50 (naja, was soll ich sagen)
Selbstbeweihräucherung gestern: niemand gebissen.


Mittwoch, Februar 26, 2020

260220: Lauter Bundestrainer

In der Nacht vom Regen im Gesicht aufgewacht, ich liebe meinen Schafplatz unter dem immer offenen Dachfenster immer noch sehr.
In der S-Bahn die erste Frau mit Mundschutz gesehen (es war wegen Schulferien so viel Platz, dass sich um sie herum ein freier Perimeter an mehreren Sitzen ergeben hat, was dann sehr strange aussah, weil sie da sass, ihren grossen Shopper umklammert, Augen streng gerade aus, mit niemandem Blickkontakt), nun denn.
Nach kurzem Screenen des Twitterfeeds festgestellt: es reicht. Ich ertrage die unzähligen selbsternannten Seuchenexperten, Virologen, Experten für Gesundheitsmanagement, Diagnostik, Pandemievorssorge einfach nicht mehr. Dank Social Media und Panikmache in "seriösen" Medien denkt jeder, er wüsste alles, Meinung gilt mehr als Fakten. Man dreht sich im Kreis, weil man ja schon WEISS, was man glaubt zu wissen, und entweder wird man durch andere Beiträge bestärkt oder aber in den eigenen Verschwörungstheorien bestärkt, weil "schau mal, wie die das alles schönreden, die lügen doch alle!"
Es ist schon Jahre oder gar Jahrzehnte her, dass ich bei Tertia damals sinngemäss las: "Es gibt nichts besseres, als das Internet nach einer Meinung zu fragen. Wenn sie mir passt, kann ich sagen: "Schau, hab ich doch gesagt", wenn nicht: "Alles Idioten, weiss man ja, dass das Internet keine Ahnung von nix hat"
Ich glaube, die Mehrheit (oder das, was im Internet nach Mehrheit klingt) hat es verlernt, zu akzeptieren, dass man nicht zu jedem Zeitpunkt einen Situation abschliessend beurteilen kann, weil zB noch nicht genug Fakten vorliegen. Dass sich Einschätzungen ändern können (in beide Richtungen), dass man halt auch mal mit Unsicherheit leben können muss und das nicht heisst, dass DIE DA OBEN unfähig sind oder uns Informationen vorenthalten.
Es werden wild Äpfel mit Birnen verglichen, es werden ohne jede Ahnung von der Materie Pandemiepläne als nutzlos abgekanzelt, weil man selber ja auch schon mal "Plague" gespielt hat und deshalb praktisch eine Professur in Virologie oder auch schon mal Schnupfen und Fieber oder sogar eine echte Grippe UND NICHT GETESTET WURDE, deshalb weiss man, dass die ganzen statistischen Daten eh alle gefälscht wären.


Praktischerweise kehrt sich das Ganze ja auch ins Gegenteil um, wenn so eine Epidemie dann vorbei ist und am Ende vielleicht doch gar nicht so schlimm war wie die Spanische Grippe 1918 oder vielleicht doch nicht jeder, der nur am Asiaimbiss vorbei gegangen ist oder sich eine Pizza bestellt hat, direkt qualvoll verendet ist, dann hat man es nämlich schon immer gewusst, dass das ja alles nur Panikmache war und von den Pharmakonzernen lancierte Panik, damit die ihre überteuerten, nutzlosen Medikamente, Impfstoffe etc loswerden oder aber von den Regierungen, die damit von krassen Verfehlungen und Versäumnissen andererorts ablenken wollen.
Mich macht das alles sehr müde, weil
  • ja, mündige Bürger und Patienten sind grossartig. Niemand sollte mit Halbwahrheiten oder politisch geschönten Daten ruhiggestellt werden und alles fraglos akzeptieren müssen oder sollen.
  • aber: Meinung ist etwas anderes als Fakten. Und ja, meine lieben Schlaubischlümpfe, eine Ausbildung, ein Studium, Berufserfahrung in diesem Gebiet ist etwas anderes, als ein, zwei, drei Schlagzeilen und Artikel gelesen zu haben, selber mal gestetet worden zu sein, eie Nachbarin zu haben, die jemand kennt, der in einer Hausarztpraxis arbeitet oder halt einfach nichts zu glauben, weil man Angst hat und das verdammte Axt bestätigt haben möchte.


Ich bin ein wenig ratlos, weil ich mit dieser Schere zwischen Gefühl und Fakten einfach nicht umgehen kann. Offensichtlich gibt es ein Bedürfnis für Information, aber andererseits weigert man sich, Informationen anzunehmen, wenn sie dem widersprechen, was man halt glaubt. Und mal ganz ehrlich: all diese Informationen sind verfügbar: ich kann beim RKI oder beim BAG etc nachlesen, wie das Grippemonitoring funktioniert, und warum nicht jeder einzelne Patient getestet werden muss und man trotzdem vernünftige statistische Daten bekommen kann. Aber trotzdem dreht man lieber hohl und kocht in der selbstzusammengestellten Paniksuppe auf Twitter, weil "OMG, WIR WERDEN ALLE STERBEN!" (Das immerhin ist wahr, wenn auch nicht alle am Coronavirus).


 
Ich musste in den letzten Tagen sehr viel an die "Orville"-Folge denken, wo die Crew auf einem Planeten landet, der die ultimative Demokratie lebt, wo alles per Mehrheit und direktes Voting entschieden wird, egal ob es Meinung oder Fakt ist....


Nun denn, ich habe dementsprechend beschlossen, mich an keinen Diskussionen mehr zu beteiligen und meine Timeline insofern zu kuratieren, dass ich mich dem auch nicht mehr aussetze, ich habe für so etwas keinerle mentale und emotionale Kapazität.






Sonst: ich weiss nicht, was los ist, ich sollte wahrscheinlich öfter mal Urlaub machen, die Arbeit geht mir extrem entspannt von der Hand, auch Themen, in die ich mich vor dem Urlaub durchaus emotional verbissen habe, flutschen mit etwas Abstand einfach so (oder auch nicht, aber ich muss nicht mehr so verbissen kämpfen, sondern kann manches auch einfach mal so stehenlassen. Hm.)


Es ist nach einem extrem frühlingshaften Wochenanfang heute übrigens wieder recht kalt geworden, es gab sogar Schneetreiben heute. Den Katzen, die die letzten Tage gerne mal an die 10 Stunden draussen verbracht haben, wurde das dann ungemütlich und sie haben am frühen Nachmittag schon den Feierabend eingeläutet.


So weit bin ich noch nicht, ich werde jetzt gleich für die Jungs und mich Abendessen machen, dann bis 20h an eine globalen Teammeeting teilnehmen (hmpf), und dann wird noch L.s bester Freund nach einem Guggenauftritt zum Übernachten kommen.
Irgendwo da drin bringe ich noch ein Stündchen Strampeln unter, das tut mir sehr gut!


Gegessen:
Zopf mit Erdbeermarmelade
Libanesischen Bohneneintopf mit Sojabällchen, Bulgur, Blumenkohl und Rotkohl (naja, hat nicht gepasst, war aber lecker)
Flammkuchen


Gelesen:
weniger auf Twitter :-)
"Der Hirte"


Gesehen:
"Narcos Mexiko"
Und ein internes Video über die Kollegen, die in China für die Distribution, Installation, Inbetriebnahme und das Troubleshooting für die Coronatests und des zugehörigen Equipments zuständig sind. Das sind echte Helden!


Stressleveldurchschnitt gestern: 37
Selbstbeweihräucherung: L. und L. sehr glücklich gemacht, als ich "Na klar" gesagt habe, als vor 3 Minuten der Anruf kam, ob L. bei L. übernachten könnte :-)

Dienstag, Februar 25, 2020

250220: Lunchhopping

Ich hatte gestern abend noch festgestellt, dass ich heute drei parallele Lunchverabredungen habe. Und anstatt dreimal essen zu gehen oder von Vorspeise, Hauptgang, Kaffee durch die Verabredungen zu hoppen, habe ich eine abgesagt (ich bin eh nicht mehr im Team) und die anderen beiden zusammengelegt, ich Fuchs. Passte eh, weil beide "Dates" sich auch ganz ohne mein Zutun schon kennen und gemeinsam auf Projektreise waren. Hatte ich also doppelt nette Gesellschft beim Essen (Wir sehen grosszügig darüber hinweg, dass ich von was auch immer auf dem Smartphone so abgelenkt war, dass ich eine Bushaltestelle verpennt habe und leicht gehetzt 1 Minute zu spät kam).
 
Sonst: Ich glaube, die Skiferien waren genau richtig und perfekt getimed. Die Luft brennt zwar (Grippesaison, Coronavirus überall, sei es bei den Kollegen aus China, sei es bei den Kollegen, die in Quarantäne sind, sei es bei unseren Kollegen in Italien, sei es .... egal was, es beschäftigt uns sehr), aber ich bin erstaunlich entspannt und nicht gestresst. Das war vor zwei Wochen noch ganz anders. Das fühlt sich ziemlich gut an. (Der gar nicht mehr so neue Job hat dazu geführt, dass ich -- produktspezifisch-- Anfragen von ausserhalb der Firma von Stellen bekomme, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Also: mit den Anfragen schon, aber nicht von woher. Mein Reflex, die alle ans Phishing-Department zu melden, ist immer noch da, aber bisher antworte ich immer sehr korrekt. Vermutlich nicht immer mit der korrekten Ansprache, Titel und Ränge sind nicht so meins. Wenn sie mir dann immer alle mit "Dear Dr. K." antworten, denke ich mir dann immer: "ok, quitt.")
 
Zum Thema Corona: seit heute nachmittag gibt es ja den ersten bestätigten Fall in der Schweiz. Das war zu erwarten, let's see, wie sich das entwickelt und wie die Behörden reagieren werden. Wir haben unsere Vorräte geckeckt und folgendes besorgt:
  • eine Schachtel des Hübschen Schilddrüsenmedikaments (normalerweise besorgt er die, wenn die Dreimonatspackung total überraschend leer ist, jetzt halt schon mit noch einem halben Blister Reserve)
  • abschwellendes Nasenspray (für jeden eine Flasche, ich bin mir sicher, dass wir nicht ohne Erkältung durch den "Winter" kommen werden, obwohl.....)
  • 2 Schachteln Ibuprofen 400 (unsere Vorräte sind nach 1 Woche in recht grosser Höhe fast aufgebraucht).
 Desinfektionsgel ist übrigens hier im Ort ausverkauft, da haben wir aber eh grosse Mengen, weil Standardeinsatzgebiet Magendarminfekt hier.
 
An sonstigen Vorräten werde ich im Rahmen des normalen Wocheneinkaufs auffüllen:
  • Nudeln
  • Dosentomaten / Mais / Bohnen
  • Öl
  • Kekse, Schokolade, Gummibärchen, Chips und Nüsse
  • Griess
  • Mehl
  • Milch
  • Klopapier :-)
  • und ausnahmsweise Flaschenwasser, das wir, wie die Kinder ganz begeistert feststellten, dann so "voll preppermässig in der Garage einlagern, und Mami, kaufen wir auch eine Schrotflinte, wenn die Zombies kommen?"
 
Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass wir all diese Vorräte halt einfach fast aufgebraucht haben, ansonsten sind wir so ausgestattet, dass wir schätzungsweise 3 Wochen ohne Einkauf auskommen würden, wenn wir denn müssten.

Ach ja, Batterien haben wir noch gekauft, aber auch hier: die vorletzten kamen ins Katzentörchen, die letzten in die Alarmanlage.

Nun denn.




EDIT: Nachdem der Post anscheinend so missverstanden wurde, dass wir uns hier jetzt wegen Corona auf die Zombieapokalypse oder zumindest ein ähnliches Szenario vorbereiten, wollte ich das gerade noch richtigstellen, sehe aber beim nochmal Lesen, dass das genau so eh schon da steht. Also: Unsere Vorratsschränke sind für unsere Verhältnisse leer, die Batterien waren halt alle, das Klopapier auch fast und ich möchte im Falle von 1-4 Leute hier krank mir keinen Kopf darum machen, wer jetzt einkaufen gehen muss. Ich bereite mich und uns nicht darauf vor, dass das Dorf von der Aussenwelt abgeriegelt wird, weil auch dann haben wir den Riesensupermarkt praktischerweise IM Dorf, soviel können die Leute im Dorf gar nicht essen, dass wir den leer bekommen, und ausserdem leben wir in der Schweiz, da wird im Falle eines Falles die Versorgung der Bevölkerung hervorragend funktionieren (wir haben sogar Teile des Pflichtlagers bei uns im Dorf, wir sind echt versorgt)
Jetzt noch schnell Skiferien 2021 buchen und dann weiter Vorsorgeauftrag abschreiben. Ich bin bei "Geschäftspost öffnen" und überlege, ob damit auch das Arbeitsemailkonto gemeint ist...



Gegessen:
Zopf mit Marmelade
Schokokuchen mit Streuseln und Birnen
Salat mit pilzen
Salat mit geschmortem Wurzelgemüse

Gelesen:
"Nichts davon ist wahr" aus (joah, wäre eher was für Teenies, das kommt davon, dass ich mir mit Q. den Kindle account teile, da werden dann auch die Empfehlungen aufgrund seiner Vorlieben reingespült. Aktuell liest er den ersten Band der "Übergang"-Trilogie auf meine Empfehlung, er ist also bestens auf einen echt krassen Virus-Outbreak vorbereitet)
"Der Hirte" (solide Skandinavienkrimis), beides Affiliatelinks

Gesehen:
"Narcos Mexico"

Stressleveldurchschnitt gestern: 27
Selbstbeweihräucherung: entspannt gearbeitet

Montag, Februar 24, 2020

240220: Hülft ja nix

Jonny hat irgendeine Art 6. Sinn für Wochentage. So entspannt er uns am Wochenende ausschlafen liess, so aufgedreht war er heute morgen und konnte es um 10 vor sechs echt nicht mehr aushalten, dass keiner (also: vor allem ich nicht) mit ihm aufstehen wollte. Naja, dann halt.
Ich habe heute übrigens das vor dem Urlaub noch bestellte neue Kleid angezogen und bin högscht angetan! (Der Nagellack ist passend ausgewählt, die Lidschatten natürlich auch, ich habe aber darauf verzichtet, meinen kupferfarbenen Metallic-Lippenstift zu verwenden, das wäre ein bisserl arg viel gewesen. Ausserdem habe ich ihn heute morgen auf die Schnelle nicht gefunden).



Lustige Sidenote: es ist gar kein echtes Wickelkleid, was dafür sorgt, dass man auch nach 8 Stunden Herumhampeln auf dem Bürostuhl nicht derangiert aussieht, hat aber dafür einen einen laaaaaangen Reissverschluss am Rücken, den ich (wenn ich nicht wirklich muss, nehme ich mal an) nicht alleine zubekomme. Deshalb musste der Hübsche im Halbschlaf heute zumachen und ich sage mal, es lag daran, dass er noch nicht ganz wach war, er fragt nämlich, wie ich gedächte, das bei der Arbeit mit aufs Klo gehen regeln würde, ob mir da dann auch andauernd jemand zumachen müsste. Ja, genau so läuft das mit Kleidern, da muss man sich immer ganz abziehen, deshalb haben Frauen auch gerne geschlechtergetrennte Toiletten (jajaja, ich weiss, Sie alle nicht, ich bittedanke schon. Nicht wegen Kleidern).


Arbeitsstatus: ich bin einerseits anscheinend echt erholt, ich hatte trotz Screenens während der Ferien noch über 400 ungelesene Mails und bin auch noch nicht unter 160 gekommen, aber es stresst mich nicht so besonders. (auch, weil ich weiss, dass ich die dringenden Sachen im Griff habe). Andererseits war ich sozusagen Networkingmittagessen und wurde über unser neues agiles Arbeitsmodell ausgefragt und zack, hat das Augenlid schon wieder gezuckt.
Ansonsten macht sich das Coronavirus immer mehr bemerkbar: neben den Kollegen in China, die grösstenteils von zu Hause aus arbeiten, wurden auch alle Kollegen, die in der letzten Zeit eine Anzahl asiatischer Ziele besucht haben und neu auch ... Norditalien, zu zwei Wochen Zwangshomeoffice verknurrt. Verständlich, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass Norditalien so nah ist, dass solche Massnahmen eher symbolische Charakter haben oder wenigstens dafür sorgen, dass der Betrieb bei uns so lang wie möglich so reibungslos wie möglich weiterläuft. Wir sind nämlich (nicht nur wegen des Virus, aber auch) ziemlich beschäftigt.
Ich persönlich beobachte das Ganze mit Interesse, aber ohne Panik und finde die unaufgeregten Stellungnahmen des Schweizer BAG eigentlich sehr angenehm.
Hier btw eine hilfreiche Zusammenstellung, was man tun kann, anstatt durchzudrehen.
Und unter diesem Tweet sieht man, wie man durch einen kleinen Lapsus dafür sorgen kann, dass man für alle Ewigkeit als TV-Experte entweder verloren oder gewonnen hat :-) ("WHERE IS THE BABY?!")


So, jetzt muss ich ein bisschen weiter Vorsorgeauftrag abschreiben, der Hübsche holt auf.


Gegessen:
Zopf mit Erdbeermarmelade
"Penang-Curry mit Seitan", Reis, Chinakohl und CHinakohlsalat (aha, das ist also Penang-Curry. Bin nicht sicher, ob das bei uns auch so war. Hat schon ok geschmeckt, Seitan ist halt wie Quorn eher so ... Spülschwamm)
Montagspizza


Gelesen:
"Nichts davon ist wahr"


Getragen:
s.o.


Gesehen:
"Narcos Mexico"


Stressleveldurchschnitt gestern: 14
Selbstbeweihräucherung: ganz gut gestartet.



Sonntag, Februar 23, 2020

230220: Sturm,Testament, Flitterwochen

Erstaunlich früh aufgewesen, dann kurz nachgedacht und ha, ja, diese eine #cookmalda-Zutat, die ich nicht vertrage, aber so sehr mag, dass ich sie im Menü dringelassen habe, fordert ihren Tribut (alter Verwalter, das kann man auch nur alle heilige Zeit machen, also immer genau dann, wenn man vergessen hat, wie sch... es einem danach geht).
Danach dann gemütlich gefrühstückt (Hefezopf mit Erdbeermarmelade, Reste der #cookmalda-Vorspeise (Sie merken, wie ich hier langsam Spannung aufbaue ---> nächsten Freitag kommt die Aufklärung!)) und den Tag geplant.
Es stand nämlich "eigentlich nix" an, das heisst im Detail:
  • Q. musste zu seinem letzten Unihockey-Spiel (er ist nicht mehr wirklich mit Begeisterung dabei, wir haben auf Abschliessen der Saison bestanden, das letzte Meisterschaftsspiel war heute. Ganz schön weit weg, wie wir festgestellt haben), wir haben aus verschiedenen Gründen (unter anderem: das ist voll weit weg, recht spät, wir müssen morgen wieder arbeiten und haben nicht soooo viel Lust, ein Viertel unseres Wochenendes im Auto und Turnhallen jwd zu verbringen, zumal es Q. tatsächlich nicht wirklich wichtig ist.) diesmal beschlossen, nicht mitzufahren).
  • Das Haus konnte einen kleinen Grundputz vertragen (wir waren eine Woche weg, die Wollmäuse haben sich vermehrt, der letzte Putzfrau-Termin war schon vor dem Wegfahren eine Woche her, aus Gründen fallen die beiden nächsten höchstwahrscheinlich auch aus), also stand das sonntägliche Saugen und Bäder/Küche-Putzen und -Wischen an. (Keine grosse Sache, ist in einer guten halben Stunde zufriedenstellend erledigt, trotzdem bin ich froh, dass wir das normalerweise outgessourced haben)
  • Die letzten zwei Waschmaschinenladungen aus den Skiferien warteten (4 erwachsenengrosse Menschen, eine Woche, anstrengende körperliche Aktivitäten, empfindliche Nasen, deshalb häufiges Wechseln der Sportkleidung --> Unmengen an Funktionsunterwäsche und Skisocken)
  • der Crosstrainer schaute schon ein bisschen traurig, ebenso die Badewanne, so dass ich mich um die beiden auch noch kümmern musste.
  • Der Anwaltsfreund hatte die Entwürfe für Testament, Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung geschickt und weil wir ja Ehrenschwaben sind und keine drölfzigtausend Franken Notargebühren zahlen wollen, schreiben wir das mit der Hand ab. Das ist ... holla, anstrengend und meine Handschrift gar nicht so schön, wie ich dachte.
  • Der Hübsche hat ausserdem festgestellt (ich frage mich, bei welcher Gelegenheit), dass die Mini-DV-Videos von unseren Flitterwochen (ich wusste gar nicht, dass die existieren!) bei Google Fotos nicht richtig getagged sind und man so überhaupt nicht weiss, in welcher Zeitzone wir wann wo waren. Das ist jetzt gottseidank nicht mehr so, ich wurde ganz sentimental als ich uns zwei gefühlt 15jährige (naja, 26/29) da auf Maui und Kauai rumalbern sah. Ich wusste zB gar nicht, dass meine altkluge Belehrung eines locals, der uns beim Selfie (da war das noch gar kein Wort!)-Machen mit der Digicam (das war ja alles Prä-Smartphone!) beobachtete, und uns anbot, ein gescheites Foto von uns zu machen ("Thanks a lot, but we do this kind of pictures everywhere. They are supposed to look like crap!"), auf Video gebannt ist. Meine Güte, was waren wir jung....
 Jetzt warten wir darauf, dass Q. zurück kommt, die Guacamole und die Nachos sind bereit, ebenso alles für ein Taco-Festmahl, und morgen heisst es für immerhin zwei von uns: back to the glue factory.

Samstag, Februar 22, 2020

220220 Zwischending

Die Katzen haben uns anscheinend vermisst, anstatt nämlich ab halb sechs am Törchen rumzufuhrwerken, haben sie sich beide bei uns auf der Decke eingekuschelt und bis acht geschlafen. Das war schon sehr schön!
Ansonsten war der Tag so mittel. Alles in allem schon okay, wir haben auch viel geschafft, aber halt nicht alles, was wir uns so angedacht hatten und wie das hat so ist, bleibt genau das im Kopf.
Aber hey:
  • ich habe mit Q. all seine Tests, die er vor den Ferien noch zurück bekommen hat, durchgeschaut und durchgedacht.
  • Wir haben die eine oder andere Maschine Wäsche und Geschirr durchgejagt.
  • Der Hübsche und ich waren einkaufen und haben niemand gebissen, das war nicht ganz einfach, es war nämlich erstens Samstag und zweitens Fasnacht und meine Güte, Fasnacht ist noch viel schlimmer als der bayerische halbscharige Fasching...
  • Ich habe den Gefrierschrank sauber gemacht und mich nicht dabei verletzt, das war nicht ganz einfach, der Gund für das Saubermachen war nämlich eine Flasche Rosesekt, die ich gestern zu Schnellkühlen reingelegt und vergessen hatte. Dementsprechend war heute alles voller RosesektSorbet und dicken, scharfkantigen Glasscherben.
  • Ich habe endlich meinen #cookmalda-Beitrag gekocht, dazu mehr nächsten Freitag.
 Jetzt bin ich müde, vollgefuttert, auf dem Kopf macht Silbershampoo seinen Job, und ich werde mich gleich um den Drogenkrieg in Mexiko kümmern.

gegessen:
Silsergipfeli, Nusssemmel
Bienenstich
#cookmalda-Dreigängemenü

Gelesen:
"Nichts davon ist wahr"

gesehen:
"The Orville"
"Narcos-Mexiko"

Stresseleveldurchschnitt gestern: 16
Selbstbeweihräucherung: Erst bei der vierten schwarzen Katze, die fast wie Jonny aussah, der schon lang über seine Ausgangszeit unterwegs war, am Törchen ausprobiert, ob er nicht vielleicht doch auf einmal kein Halsband, ein paar weisse Haare am Vorderbein, ungefähr ein Kilo mehr und seinen Namen vergessen hat. Sorry, fremde schwarze Katze! (Jonny war noch bei den Nachbarn, nicht dass die auf einmal Entzug haben, jetzt, wo er wieder ganz bei uns wohnt)

Freitag, Februar 21, 2020

210220; Homesweethome

Nicht nur sind wir schon zu Hause, einen Tag eher als eigentlich gebucht, aber immerhin so, wie angedacht, nein, wir sind auch viel früher daheim, will heissen, es ist gerade mal viertel vor neun, alle Sachen sind ausgeräumt, erste Waschmaschine läuft, Schlüssel ist bei den Nachbarn abgeholt respektive gegen Käse, Knoblauchwurst und Nusstorte getauscht, Katzen sind geknuddelt, Ofengemüse ist zubereitet und verspeist UND wir haben die aktuelle Folge "Picard" geschaut, und das kam so:
Als wir heute morgen pünktlich auf dem Skischulsammelplatz standen, waren zwei Sachen nicht wie sonst:
1. es fuhr keine einzige Gondel (es hatte bis zu 150km/h Orkanböen in höheren Lagen)
2. der Skilehrer war nicht da.
Ersteres änderte sich den ganzen Tag nicht, zweiteres irgendwann dann schon. Zuerst übernahm der Oberskilehrer L.s Kurs, murmelte was von "Fasnacht, Feiern, verschlafen, naja, wir waren alle mal jung", wir drei Grossen trappelten zurück, bepackten das Auto, bereiteten alles für ein schnelles Mittagessen vor, um pünktlich zur Siegerehrung der Skischule wieder auf dem Sammelplatz zu sein. L. holte sich stolz wie Bolle seine Silbermedaille ab (das Kind, das "Skikurs schon immer saudooof" fand, hat doch tatsächlich angedacht, nächstes Jahr nochmal zu gehen, um ENDLICH Gold zu gewinnen), wir sausten zurück, machten klar Schiff und zack, ging es bergab und nach Hause.
Von unten sieht es ganz harmlos aus. Wer genau schaut, erkennt den Wind in den Höhenlagen am Schnee, der dort wirbelt.


Die Katzen finden es gut, dass wir wieder da sind (Jonny war nach Aussage der Nachbarn "Schon sehr lieb, aber halt echt auch nervig", so hat er das Futter ihrer Katze aus dem verschlossenen Küchenschrank geholt und, als sie wegen Sonne die Jalousien halb unten hatten und sträflicherweise KEIN FENSTER offen, diese aufgezogen und den Kopf durchgequetscht, damit sie ihn endlich reinlassen)


Ich freu mich jetzt schon sehr auf mein Nackenkissen, man gewöhnt sich da ja sehr schnell dran!


Gegessen
Gipfeli, Semmel
Nudeln mist Tomatensosse
Ofengemüse


Gesehen:
"Picard"
"Narcos Mexiko"
Endlich die letzte Folge von "Ich schweige für dich" (lohnt sich!)


Stressleveldurchschnitt gestern 14
Selbstbeweihräucherung: heil daheim!

Donnerstag, Februar 20, 2020

200220 Renntag

Disclaimer: es fühlt sich sehr seltsam an, an einem Tag wie heute, nach dem rassistischen, rechtsradikalten Anschlag in Hanau lockerflockig Skifahrstories zu schreiben. Es ist mir unverständlich, wie man so etwas tun kann, wie man sich in einem Kopf eine so verquere Welt zusammenbasteln kann, in der man selber besser als jemand anders ist, weil halt, und man sich deshalb das Recht herausnimmt, Menschen zu töten, einfach so. (Ja, mir ist schon klar, dass das von AfD-Rhetorik angefeuert wird, dass dieser Hass immer da war und aktuell immer mehr Aufwind bekommt, es ist nur so fern meiner eigenen Werte und auch meiner eigenen Lebensrealität, dass ich einfach ratlos bin. Und traurig.)

Hier: um 4:03h aus dem Bett geschreckt, weil: Fasnacht in den Bergen, das heisst am Unsinnigen Donnerstag gibt es einen Art Morgestraich light, in der eine Gugge durchs Dorf marschiert. Joah.

Sonst: traumhafter Skitag, heute war das Rennen der Skikurse (L. hat einen extremen Ehrgeiz entwickelt und wäre mit alles schlechter als einem dritten Platz höchst unzufrieden, wir hoffen das Beste), deshalb kamen wir erst später los, aber dafür war es traumsonnig:







das sind die Bilder vom gleichen Ort wie gestern.

Mittagessen gab es in der Gletschergrotte, auch das eine mittlerweile liebgewordene Tradition, ich nehme anscheinend (wenn man Instagram trauen darf) dort IMMER die Kässchnitte mit Birnen.





Wegen "Boah, ist das Wetter toll!" gefahren, bis die Lifte aufhörten (was mich besonders freut, weil L. ja im Vorfeld verkündet hat, Skifahren eigentlich total doof zu finden und echt gar keine Lust zu haben. Er war heute kaum von der Piste zu bekommen).

Zurück in der Wohnung haben wir den Recyclingmüll schon weggebracht und die Dreckwäsche ins Auto gepackt (nur die Ikeataschen nicht verwechseln!), weil wir beschlossen haben, dem Samstagsbettenwechselstau durch Heimfahren morgen Abend zu entgehen.

Gemütliches Duschen, Flammkuchenbacken, "The-Orville"-Schauen, müde ins Bett.

Gegessen:
GIpfeli/Semmel
Chässchnitte mit Rohschinken und Birnen
Flammkuchen mit Champignons und Zwiebeln und Salat

Gelesen:
"Nichts davon ist wahr" Affiliate link (spannendes Setting, ich bin noch nicht besonders weit, mal sehen, was noch überraschendes kommt, nachdem das, was sonst in einem Thriller mühsam enthüllt wird, von Anfang an klar ist)

Gesehen:
"The ORville"
"Vikings" (endlich mit der 4. Staffel durch, das ist schon ... zäh. Sehr, sehr zäh. Ich frage mich, wie lange Lagerthas Frisuren und Outfits die Serie noch weiterschleppen)

Stressleveldurchschnitt gestern 16
Selbstbeweihräucherung: nicht total auf die Nase geflogen, als ich mich mit den Skischuhen in der Treppe verhakt hatte. Und wer sieht schon blaue Flecken an den Armen unter den Skisachen?

Mittwoch, Februar 19, 2020

190220: Kontrastprogramm

Das war doch mal gut, dass wir gestern so ausgiebig Skifahren waren, heute war nämlich... Wetter. Will heissen: Wind, Schneetreiben, Nebel. (und kalt).
Unerschrocken haben wir trotzdem L. beim Skikurs abgegeben und sind mit Q. erstmal ganz rauf auf den Mittelallalin gefahren, um bei einem Heissgetränk im Drehrestaurant die Lage zu evaluieren. Und ich schreibs jetzt hier auf, damit ich da nicht mehr hingehe: mir wird im Drehrestaurant schlecht. Keine Ahnung, ob es am Drehen, an der Höhe oder beidem liegt, aber holla, wenn ich da eine halbe Stunde drinsitze, muss ich echt an mich halten, dass alles drin bleibt. Eigentlich ein bisschen traurig: ich kann alle Arten von Achterbahnen fahren, im Auto lesen, Video schauen (da wurde mir allerdings ein bisschen blümerant, als der Hübsche die Serpentinen nach Saas Fee hoch fuhr), aber in einem extrem langsam drehendem Restaurant wirds mir schwummrig. (Ich glaube, es liegt daran, dass es eben verschiedene Fixpunkte gibt: die Bar dreht sich nicht, die Fensterfront dreht sich auch nicht, es ist alles ein wenig strange).
Und als wir dann also beschlossen hatten, uns der Herausforderung zu stellen, da waren wir dann fast ganz allein auf der Piste, man sah kaum was, und hm, wir waren uns nicht wirklich sicher, ob es die schlaueste Idee war, nicht wieder umzudrehen und mit der Zahnradbahn wieder runter zu fahren, sondern uns auf den Weg nach unten zu machen. Wir sind einfach (höhö) langsam gefahren, zusammen geblieben, haben uns für die unter normalen Bedingungen echt fade "Panorama"-Route entschieden, und das war dann schon fast magisch: ungefähr 20cm Pulverschnee, niemand ausser uns, mucksmäuschenstill... trotz allem waren wir froh, als wir an der Längfluh-Bergstation wieder auf andere Menschen stiessen. Die gestern doch schon recht abgefahrene und eisige schwarze Strecke war dann dank neuer Schneedecke eigentlich ganz angenehm zu fahren.
Trotz allem haben wir uns dann um eins entschieden, es für den Tag gut sein zu lassen (es klarte auch nicht mehr auf, die Bahnen wurden eine nach der anderen eingestellt wegen Sturm oben) und einen gemütlichen Nachmittag in der Wohnung einzulegen.
Unsere Pläne, auf dem Heimweg alle Mitbringsel und Brotzeit einzukaufen, wurde von der im Bergdorf anscheinend heiligen Mittagsruhe vereitelt, so dass ich (niemand sonst wollte mit, also hatte ich die Einkaufshoheit) am Nachmittag nochmal kurz Nusstorte und Käse einkaufen ging.
Sonst war eigentlich ... nicht mehr viel. Alle haben geduscht, es wurde viel gelesen, Pause gemacht, die müden Knochen ausgeruht, mal sehen, ob heute abend die Fackelabfahrt überhaupt stattfindet.
Morgen ist ein neuer Skitag!

Los gehts an der Bergstation der Zahnradbahn

Aussicht

Zwischendrin. Man beachte die Schneemengen!

Am (nichtfahrenden) Schlepper haben wir dann mal wieder jemanden getroffen.

Wieder unten. Man beachte den gefrorenen Bart und die Eisklumpen im in dieser Konstellation nur mittelpraktischen Kunstpelzrand meiner Kapuze


Gegessen:
Semmel, Gipfeli
Nudeln mit Tomatensosse
Bauernbrot mit Käse und Salat

Gelesen:
Nathalie Svensson 4 aus

Gesehen:
"The Orville"
"Vikings"

Stressleveldurchschnitt gestern: 17

Selbstbeweihräucherung: vielleicht nicht die allerklügste Entscheidung getroffen, aber doch vernünftig geregelt, (das war schon schön, da in der Einsamkeit mit Q. und dem Hübschen und ALL DEM SCHNEE!)

Dienstag, Februar 18, 2020

180220: #gehtgradso

Was soll man sagen, es ist einfach perfekt. Es ist endlich kalt geworden, dafür ist oben kein Sturm mehr (ok, und die sulzigen Pisten unten sind jetzt recht eisig, was auf den roten/blauen dazu führt, dass einem diverse Menschen einfach vor die Füsse fallen und auf den schwarzen zumindest bei mir für bisschen Schwitzen sorgt, was aber ok ist, weil: ES IST ENDLICH KALT!).

Wir hatten heute einen grossartigen Skitag und waren bis fast letzte Pistenkontrolle unterwegs, weil, wer weiss, wie das Wetter morgen ist.






Gegessen:
Gipfeli mit Erdbeermarmelade, Körnersemmel mit Meerrettichbrunch

"Cholera" (ich mag Schweizer Essensnamen. Das hier ist eine Blätterteigpastete gefüllt mit Lauch, Kartoffeln, Raclette, Aepfeln und ich nehme an, wenn man das NICHT an einem Skitag  auf drölfzigtausend Metern bei minus drölfzigtausend Grad essen würde, würde man direkt ins Fresskoma fallen, aber so gehts und abends war wieder Platz für:
Käsefondue im


 (mehr als ein Holländer alkoholisiert auf engem Raum ausserhalb Hollands.... schwierig. Wie der Hübsche sagte: "Du arbeitest doch in einem open office?!" "Ja, aber mit Schweizern und Deutschen, da wird höchstens geatmet. Manchmal.")

Montag, Februar 17, 2020

170220: Erste Male, zweite Male

Erste Male:

  • nur ein Kind im, Skikurs abgegeben (L. hat recht sparsam geschaut und hatte recht offensichtlich keine Lust, als einziger dorthin zu müssen. War dann aber alles gut, sein Skilehrer ist der coolste der Red Kings, es sind keine Kackbratzenkinder im Kurs (sorrynotsorry für den Ausdruck, es gibt solche Kinder. Und man erkennt sie in der Schlange beim ersten Aufstellen für die Einteilung. Und sie machen den Kurs für die Lehrpersonen UND die anderen Kinder sehr unangenehm. Auch für die Eltern übrigens, die dann nervös warten müssen, weil IHR Kurs 20 Minuten später kommt, weil genau diese Kinder eben nicht gehört haben und von der Piste runter in die Walachei gefahren sind und der Skilehrer sie dort retten musste, während der Rest des Kurses oben wartet. Nur so als Beispiel), und so war beim Abholen mittags alles wieder gut und in bester Ordnung. UND: er hat richtig viel gelernt und ist den Nachmittag viel mehr parallel gefahren als auch schon.




  • ein Kind (Q) von einem Erwachsenen auf der Piste umgerammt bekommen. Das war wirklich knapp und es ist gsd alles gut gegangen, aber mal ehrlich: ja, ich fahre auch sehr gerne schnell, und ja, ich denke mir auch manchmal "Boah, sind da jetzt viele Langsame unterwegs, das ginge doch auch schneller", aber: dann ist das halt so und es ist halt nun mal so, dass man sich am Schwächsten orientiert (und Q. war NICHT der Schwächste auf der ganzen Piste, da hätte es noch viel Schwächere gegeben, insofern sollten wir vermutlich froh sein, dass der Raser, der "Oh, ich hab ihn echt nicht gesehen und konnte nicht anders, als ihm über seine Ski zu fahren, echt sorry!"als Entschuldigung anzubieten hatte, eben Q. erwischt hat und nicht ein kleines Kind. Mir wurde schon echt kurz ganz anders, als ich Q. da fliegen sah, aber dank Helm hatte er nur ein bisschen Brummschädel und sonst nix. Heute war eh ein bisschen ein komischer Tag, wir sind an Helikoptereinsätzen, Rettungsschlitteneinsätzen, frisch gebrochenen Armen vorbeigekommen (immer brav gefragt, ob noch Hilfe benötigt wird), also: bei uns alles gut, phew. (kurz gecheckt: alle haben ihre Rega-Gönnerausweise parat, Notfallnummern sind eingespeichert, wird schon alles werden.
  • Sturm auf >3500m. Das war schon sehr beeindruckend, wie es uns ganz oben auf dem Mittelallalin entgegengeblasen hat und die Eisstückchen uns wie Nadeln ins Gesicht geflogen sind. 



paar 100m weiter unten: kaum zu glauben, wie es da oben zuging


Erste und zweite Male:
Wir haben mit unserem 6Tages-Pass einen Gutschein für das Aqua Allalin bekommen, da waren wir eher so mittelbegeistert, weil da waren wir ja schon mal und das war eher so naja. Aber: geschenkt und so, nech, also sind wir halt heute, als das Wetter irgendwann so mittel wurde (es sah aus wie "oben ausradiert"), heimgegangen, haben die Badesachen gepackt und ... waren überrascht, es gibt nämlich dort nicht nur das mitteltolle Hallenbad, sondern... einen astreinen Wellnessbereich. Den haben wir das letzte Mal ganz ausgelassen, weil Kinder dürfen da erst ab 14 rein und das Wasser im Hallenbad war damals noch so tief, dass L. nicht stehen konnte, ausserdem war L. noch nicht so sicher im Schwimmen wie jetzt. Das Wasser ist jetzt übrigens auch kein bisserl flacher, aber L. ist ordentlich gewachsen und kann nicht nur überall stehen, sonder auch richtig gut schwimmen.
Also sind der Hübsche und ich Richtung Wellness abgebogen und die Kinder ins Hallenbad. Wir haben also mit Panoramablick auf Schlucht und Gipfel geschwitzt, gefussbadet, während die Kinder geplanscht haben (und das Hallenbad immer nur noch so mittel fanden, aber naja).


Gegessen
Gipfeli, Semmel
Wrap mit Rucola, Coppa und Tomaten
Nudeln mit Tomatensosse und viel Salat

Gelesen
Nathalie Svensson 4

Getragen:
Skisachen, Badezeug

Stressleveldurchschnitt gestern: 27
Selbstbeweihräucherung: erstaunlich cool geblieben oder wenigstens fokussiert, als Q. umgefahren wurde

Sonntag, Februar 16, 2020

160220: Happy Place

Ich weiss, das ist immer ein bisschen fad für alle, die hier mitlesen, weil ich jedes Jahr in den Skiferien eskaliere, wie toll ich richtigen Winter finde, wie schön der Schnee ist, wie gerne ich skifahre, wie toll ich finde, dass das so ein Familiending für uns alle ist, naja, aber so isses halt.
Gestern abend kam Sansa übrigens in dem Moment heim, als ich beim Blogpost auf "Veröffentlichen" drückte. Anscheinend war bei uns im Unterland einfach Frühling, es war warm draussen, die Vögel zwitschern, wer will denn da ins Haus, vor allem, wenn eh keiner da ist? Also kam sie um 20:13 nach Hause, hatte einen unglaublichen Kohldampf und ging dann direkt schlafen. Anders als Jonny futtert sie sich ja nicht in allen Nachbarhäusern durch. Jonny kann nämlich mit seinem Trick natürlich nicht nur unser abgeschlossenes Törchen von innen öffnen sondern auch alle anderen, die sich auf Chipsteuerung verlassen (= alle) von aussen.
Ich habe heute (die erste Nacht ausser Haus, die erste Nacht auf drölfzigtausend Metern, Föhn) grauenvoll schlecht geschlafen mit hämmernden Kopfschmerzen, aber gemütlich war es trotzdem. Kaffee mit Ibuprofen hat es dann gerichtet.
Die Kinder haben Semmeln und frische Gipfeli vom Bäcker geholt, wir haben währenddessen daheim den Rest vorbereitet, Tee und warme Schoki und Snacks in den Pistenrucksack gepackt,dann gemütlich gefrühstückt.
Auf dem Weg zur Piste haben wir wie jeden Morgen die Gemsen gesehen, dann L. in seinen Pikachu-Anzug gesteckt, ganz ohne Schlange einen 6 Tages-Skipass besorgt (kurz geschluckt, als die Summe auf dem Kartenlesegerät auftauchte, aber mei, so ist das halt. Nachdem es die "Wintercard" nach 2 Jahren, die nicht zum gewünschten Erfolg, sondern fast zur Pleite der Bergbahnen geführt haben, nicht mehr gibt, zahlen wir den regulären Preis. Ist insgesamt übrigens nur ca 100CHF mehr (für 6 Tage/4 Personen), weil es bei der Wintercard nur Erwachsenenpreise gab, und im regulären Fall die Kinder nur die Hälfte bezahlen), und einen Traumskitag verbracht.
Ich finde es so schön zu sehen, dass sich die konsequenten Skikurse der Kinder ab echt früh bezahlt gemacht haben. Ich weiss noch, wie ich beim ersten Mal mit beiden in den echten Bergen (sorry, Schwarzwald) Blut und Wasser geschwitzt habe, weil ich beide vor meinem inneren Auge immer die Piste verlassen und in den Abgrund stürzen gesehen habe. Nicht ganz ohne Grund, wenn man sich v.a. L.s Stunts in Davos etc. in Erinnerung ruft. Mittlerweile fahren sie total sicher und schnell (klar, schmeisst es mal einen, aber das passiert uns Grossen auch).
Heute besonders lustig, weil L. in seinem quietschgelben Kostüm mit dem hinterherwehenden Schwanz alle um ihn herum zum Lächeln gebracht hat.
Mit müden Beinen (es ist erstaunlich warm, der Schnee deswegen besonders in den unteren Bereichen recht schwer) machten wir um drei Schluss, wanderten durchs Dorf nach Hause und ein Weg-Doughnut reichte den Jungs, um genug Energie für eine Stunde Schneemannbauen vor dem Haus zu sammeln.
Die nassen Sachen wurden aufgehängt, alle durch die Dusche geschleust, es gab Kaffee, Tee, Gemütlichkeit und heute abend gehen wir noch Fondueessen! Geht grad so, würde ich sagen :-)






Gegessen:
Gipfeli, Körnersemmel
Tomatensuppe
und ich weiss noch nicht genau was von der "La Ferme"-Karte

Getragen:
Skisachen :-)

Gelesen:
Nathalie Svensson 4

Gesehen:
"The Orville" (mit allen, das ist ein sehr schönes Familiennerd-Ding)
"Vikings" (der Hübsche und ich sind in der ersten Post-Ragnar-Folge gestern nach 20 Minuten eingeschlafen :-/)

Stresslevledurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: ich bin fast cool, obwohl Jonny seit heute morgen halb sieben das Haus nicht betreten hat :-)