Mittwoch, September 30, 2015

Müde gespielt

Heute dank tageskarte für den öv nur 10000 gemessene schritte gelaufen. Die ca 5000 in der sachsentherme (treppauf, weil zur rutsche) wurden ja nicht gezählt.
von den tipps haben wir das zeitgeschichtsforum und den zoo (die kinder wollten nicht mehr) nicht geschafft, aber jetzt wissen wir ja, dass leipzig tatsächlich eine reise wert ist, wir kommen also gerne wieder.
Was mir aufgefallen ist:
1. Hier gibts noch kastanien. Bei uns unten sind die immer so früh, dass, wenn ich merke, dass herbst ist, die bäume schon leer sind. Wir importieren also ca 4kg kastanien
2. Es gibt keine (also: kaum. Wir haben auf unseren langen touren nur 5 gesehen) zebrastreifen und kaum fussgängerampeln. Das finde ich ziemlich unheimlich.
3. Es gibt irre viele kinder/kitas/sichtbare kinder, die mit ihren eltern auf rädern unterwegs sind
4. Die leipziger kinder müssen unendlich gross sein. K2 (6.5 jahre, 123 cm) wurde in der tram für unter sechs und im museum für unter drei gehalten (wir haben trotzdem den ü6-preis bezahlt)
4. Die leipziger sprechen mit fremden. Einfach so. In bayern und der schweiz ist ein nicken, lächeln oder (oder, nicht und) gemeinschaftliches augenbrauenhochziehen oder augenrollen schon das meiste an kontaktaufnahme zwischen fremden, mehr geht nur unter freunden oder ist ein zeichen der distanzlosigkeit. Hier: mir wurde ungefragt die geschichte des bahnhofs erzählt, der weg zum bad geführt, über die schweiz gefachsimpelt ("dafür können sie aber gut deutsch!"), und irgendwie kam man im grossteil der gespräche nach max drei wendungen auf die flüchtlingsthematik. Und ja, ich fand es beängstigend, wie offen mir von der nicht repräsentativen bevölkerungsgruppe, die mit mir sprechen wollte, zwischen "sie haben da noch seife am ohr" oder "kann ich mal das salz haben?" Parolen wie "wir kriegen hier auch nix geschenkt" und "90% kann man grad wieder in den flieger setzen"  vor den latz geknallt wurden. Und ich musste für mich lernen, dass ich zwar zu vielem wegen "ich kenn dich nicht, ich möchte eigentlich nicht mit dir sprechen und zur wasseraufbereitungsthematik in  diesem bad erlaube ich mir, überhaupt keine meinung zu haben" mit neutralem "mhmm" antworten kann, aber irgendwann gehts nicht mehr. Und da muss man höllisch aufpassen, diesen moment nicht zu verpassen.

Sonst: der eisbecher in der pinguinbar hat die reserven wieder so aufgefüllt, dass wir zurückkamen, jetzt hängen wir müde in der gastgeberwohnung und ich hoffe, wir schlafen heute gut im zug.

Aber toll: städtetrip (allein) mit kindern geht also auch. Next level please 😁

Dienstag, September 29, 2015

Plattfussindianer

Heute gabs kein armtraining (k2 möchte partout nicht bootfahren; meine daumen und der gesamte oberkörper finden das okay), dafür sind wir wieder einiges gelaufen (18000 schritte, sagt das handy, davon ca 600 in stufen bergauf), angefangen mit dem aufstieg aufs völkerschlachtdenkmal.
Wieder unten liessen wir uns nach kurzer mittagspause von unseren gastgebern in der nähe des inspirata absetzen. wir alle drei hatten uns auf wissenschaft zum anfassen gefreut, aber leider kann man die wissenschaft als nicht-schulklasse nur samstags anfassen.
Tja. Da sassen wir nun mit dem angebrochenen tag in einem industriegebiet ab vom schlag und einem sich weigernden handy..... wir haben also die nächste tram gesucht, stattdessen kastanien gefunden und gesammelt, dann doch noch die tram. Mit der sind wir ca 4 stationen gefahren, dann wieder rausgehüpft und mit hilfe eines papierstadtplans ohne eingezeichnete bus-etc linien vom johannisplatz über umwege (nicolaikirche, alter markt, buchladen, altes rathaus) bis nach plagwitz zum nächstem kindermuseum gelaufen. Dabei haben wir bonbons gekauft, unrechtmässig zweimal eine polizeiabsperrung überklettert (k1: "mit dem polizisten haste jetzt aber ganz schön geflirtet. Aber super. Mussten wir keinen umweg laufen. Und ins knie geschossen hat er uns auch nicht"), weil wir die sicherheitsvorkehrungen um das amerikanische konsulat nicht als solche erkannt haben (wieder k1: "ich finde, das sieht eher so aus, als würden die in einem gefängnis sitzen"), von zwei anderen polizisten ungefähr ein kilo kastanien aus dem konsulatsgarten bekommen, da hat dann k2 geflirtet, wir sind echt weit gelaufen, bis zum  kindermuseum "unikatum".
Die ausstellung zum thema "stadtmaschine" fanden wir super. Interaktiv, zum anfassen, ausprobieren, poetisch, modern. Und ganz nah am hotrl und unseren gastgebern, wo wir einen gemütlichen abend verbrachten.
Habe ich erwähnt,  dass grosse kinder toll sind? Und dass ein städtetrip auch  mit kindern in der überzahl toll sein kann (standardsatz allerdings: " boah, das ist so toll, schade, dass der papi das nicht sieht")? Klar gibt es gemotzen und gestreite, aber mindestens einer hat immer gute laune, meistens wir alle drei.

Montag, September 28, 2015

24h +

Obwohl es manch einer von ihnen kaum glauben kann, hat auch mein tag nur 24h.
heute habe ich aber ein rezept für sie getestet, mit dem sich das nach viel mehr anfühlt.
Also: damit man richtig viel vom tag hat, sollten sie die nacht an einem möglichst ungewohnten, lauten, ruckeligen schlafort verbringen. Aus eigener erfahrung kann ich eine nacht im city night liner von basel nach leipzig empfehlen. Dank der aussage der zugführers "jetzt überprüfen sie noch mal, ob sie auch wirklich im richtigen zugteil sind, sonst gibt das morgen ein böses erwachen, weil der zug auf der fahrt dreimal geteilt wird", ruckeln, lärm, heimschläfertum etc. haben sie immerhin kein problem den blutmond zu beobachten, auch die verschiedenen abkoppelmanöver und nachthalte an verschiedenen bahnhöfen können sie überprüfen. Morgens um halb sechs geht der wecker, es gibt kaffee und frühstück, die kinder finden das abteil immer noch super und ultraeng, und schon steigen sie in leizig aus. Der abholservice wartet schon und es geht nach einer kleinen stadtrundfahrt zum frühstück in eine wohnung "mit spindeltreppe und, mami, da unten ist direkt wasser" an der elster.
Nach ausgedehntem frühstück ist es immer noch erst kurz nach acht, zeit für frische luft. Eine tour durch schrebergärten, an einer give-box (k2 besitzt jetzt magneten) vorbei führt uns in den auwald, zum wildpark. Gegen 10 schwächeln die kinder so sehr, dass eine kurze apfelpause eingelegt werden muss. Danach: wildschweine, elche, hirsche, ein luchs und keine waschbären und otter (ich habe noch nie otter in gehegen gesehen, vllt gibt es die gar nicht und um diese tatsache zu verbergen, schreibt man hin "gehege wird rekonstruiert"), essenspause im teehaus, dann wegen müden füssen rückweg zur strassenbahn. Die vermeintlichen, in rauhen mengen gesammelten champignons entpuppen sich als carbolegerlinge. Tramstadttour, rückweg zur wohnung und schon sind vor 13:00h über 15000 schritte geschafft. Nach tee und kuchen checken wir im nahen hotel ein und jetzt kommt der trick schlechthin: nur ein kind möchte unbedingt noch boot fahren, das andere findet das saudoof und erholt sich malender-, bastelnderweise bei den grosseltern in der wohnung.
Eine zweistündige paddeltour mit dem grossen kind auf leipzigs kanälen incl proviant-durchs-fenster-runterlassen vom daheimgebliebenen kind wird zwar dem schrittekonto nicht gutgeschrieben, sorgt aber für die ausgleichende belastung der armmuskeln. Wir haben eine menge nutrias gesehen, fürs nächste mal den plan, die ringe vor dem rudern abzunehmen, das gäbe vllt kleinere blasen an den händen, gelernt, dass ein unterschied zwischen rudern und paddeln besteht und rausgefunden, dass die sache mit "die grossen ausflugsboote weichen den kleinen kajaks aus" gar nicht stimmt. Man kann die richtig gut aus versehen rammen, wird dann aber geschimpft.
Für den rückweg bietet sich ein fussmarsch an, damit das kind, das medienwirksam die letzten 50meter gepaddelt ist, wenigstens ein bisschen müde wird.
Zurück zeigt sich der erfolg der aufteilung: das daheimgebliebene kind ist wie neu, so gut hat es sich erholt. Grad richtig für ein paar fallschirmsprungsimulationen mit kuscheltieren von der feuertreppe.
Ein frühes abendessen, ausreichend w-lan für netflix und gemütliche gespräche runden den abend ab. Gegen 20:00 haben wir unsere gastgeber müdegespielt und die jungs und ich wackeln in unser hotel. Die dusche ist wohlverdient und ich bin fast ein wenig enttäuscht, dass little l. nach nur zwei kapiteln vorlesen einschläft. Q. und ich lesen noch und für morgen stellen wir uns keinen wecker. Ich gehe eh davon aus, dass wir vor 6 wach sind.

Sonntag, September 27, 2015

Jetsetter

Wir hatten die letzten beiden Tage grossartigen Besuch und hatten dementsprechend wenig Schlaf. Stattdessen sind wir gewandert (die Stufen waren für den armen Little L. knapp hüfthoch...)



haben wir geredet, gegessen, gelacht, aus Versehen und Quatsch eine Nivea-Guerilla-Kampagne gestartet (wir hätten nur noch einen gescheiten Hashtag gebraucht, dann wäre da noch mehr gegangen, als nur ein paar Leuten im Kopf auf verstörende Weise Pizza/Flammkuchen und Sonnencreme zu verknüpfen, weil wir auf dem ersten Bild die Tube nicht weggeräumt hatten und dann angefixt waren),



 
 
 
 
 







es gab nur einen gebrochenen Knochen zu beklagen (TrippTrapp. Teufelszeug), wir haben Speisekarten für den ganz schrägen Geschmack entdeckt und Werbetexte, die einen Tacken zu ehrlich sind, und das Beste dran ist: in zwei Wochen sehen wir uns schon wieder. (Dann mit den "Du, Mami, ich dachte, die Pia ist die mit den Kindern, die so viel Lego haben? Wo sind die denn?")

Tja. Und weil ja jetzt hier schon Herbstferien sind, der Hübsche wegen nicht Stempeln keine Überstunden abbummeln kann, ich aber schon, und davon gibts eine Menge, mache ich mich mit den Jungs heute Nacht auf das Abenteuer "City Night Liner". Wir besuchen meine Vater und seine Frau in Leipzig, wenn Sie noch Tipps hätten, was wir ausser Zoo und Sachsen-Therme machen könnten, wo wir lecker essen könnten, was wir besser lassen sollten, das wäre natürlich toll!

Ich werde aus Platzgründen das Notebook daheimlassen und vom Handy aus ist mir das zu kompliziert, die Gewinner des Filmgewinnspiels gibts, wenn ich wieder da bin, okay?