Mittwoch, März 31, 2021

310321 Win some, lose some

 Was für ein Wechselbad der Gefühle heute!

1. Allgemeine Feiertagsvorfreude. Der Hübsche und ich sind unglaublich durch, weil halt und weil extrem viel Arbeitsstress. Wir hätten ab morgen mittag frei und haben direkt den ganzen Tag freigenommen und starten so als erste der Familie in die Osterfeiertage. (Dachten wir heute morgen.) Dementsprechend extremer Erledigrrrrrl-Modus bei mir, es klappte alles recht gut, auch das, was mir unangenehm im Bauch lag.

2. Freude mittags, als der Igelauskennernachbar mittags läutete und uns einen USB-Stick voller Wildkameravideos von vor der Igelbos in die Hand drückte. Es zeigte sich: der winzige Igel, den wir letzten Herbst dort abgaben, hat nicht nur den Winter überstanden und ist ordentlich gewachsen, nein, er hat auch noch einen grossen männlichen Winterschlafsbuddy in der selben Kiste gefunden. Und wir sind jetzt anscheinend richtig in der Nachbarschaft integriert (ich bin gerne Mitglied der Wildkameravideotauschgruppe, nicht dass da Missverständnisse entstehen.)

3. Noch grössere Freude mitten im Nachmittagsworkshop, als mein Handy brummte und die Benachrichtigung eintrudelte, dass für meine Mutter ein Impftermin gebucht werden kann. Ich habe seit Wochen jeden Tag zweimal nachgeschaut, nach den guten Neuigkeiten für des Hübschen Mutter Anfang der Woche war ich auf jeden Fall zuversichtlich, dass das bayerische Impfanmeldungsportal nicht das schwarze Loch ist, nach dem es sich zwischendrin anfühlte. Nach Meetingsabschluss habe ich mit meiner Mutter am Telefon also den Termin fix gemacht und Ostermontag ist es so weit. Zusammen mit dem Schwiegermutterimpftermin morgen macht das tatsächlich wett, dass wir uns zum zweiten Mal schon diese Ostern nicht wie all die Jahre davor persönlich treffen können. Ich feiere die beiden (Gross-)Mütter übrigens dafür, dass sie selbstbewusst mit dem mobilen Impfbogen auf dem Smartphone im Impfzentrum aufschlagen werden, weil "Wenn sie schon alles so modern und ohne Papier organisieren, dann halte ich ihnen einfachmein Handy hin. Wir mussten das ja auch hinkriegen!". (Und ja, richtig entspannt bin ich erst, wenn beide tatsächlich die Impfung haben, aber das ist ja jetzt wirklich in mehr als greifbare Nähe gerückt.)

4. Und nur ein paar Minuten nach diesem Freudentaumel kam von der Schule die Nachricht, dass vom kantonsärztlichen Dienst 4 Jahrgangsstufen in Quarantäne mit Testpflicht geschickt werden und der Rest (= Kindergarten und die 5./6. Klassen, die schon lange Maskenpflicht haben) in den Fernunterricht ab sofort. Das ist ... ernüchternd. Sehr. Dass L. morgen frei hat bis auf einen 5 Minuten-Slot zum Bücherabholen ist schön für ihn und uns, dass er nächste Woche (danach sind 2 Wochen Frühlingsferien) 4 Tage Fernunterricht hat, das sitzen wir auf einer Pobacke ab, kriegen wir wenigstens mal wieder ein wenig Input jenseits der Arbeit und Q.s aktuellem Hauptinteressensgebiet Radioaktivität. Ich habe gehört, es geht in Realien um die Schweiz, keine Ahnung, was in den anderen Fächern so dran ist. Was mir Sorgen macht: ca 400 Kinder in Quarantäne. Bei Traumwetter. Über die Osterfeiertage. Man muss kein Schwarzseher oder Pessimist sein, um, sagen wir, keine 100% Compliance zu erwarten. Und ich habe so keine Lust, mir jetzt auf vllt nicht den letzten Metern, aber dem letzten Drittel? doch noch eine Ansteckung einzufangen. Und ich habe auch keine Lust, alle Kinder draussen mir Argusaugen abzuschätzen, ob sie jetzt in der 1. - 4. Klasse oder jünger oder älter sind und Blockwart zu spielen. Oder die Feiertage nur im Haus zu verbringen. Und ja, es fühlt sich schon beängstigend an, WIE nah das alles ist. Hat man jetzt vom Wohnen in einem Mittelneubaugebiet, in dem zu 90% Familien mit Kindern U15 leben. Wir haben mit L. heute geklärt, dass es bis nach den Osterferien eben KEINE Treffen mehr mit seinen Buddies geben wird (auch MIT Maske zieht jetzt die Argumentation "ihr seht euch ja jeden Tag in der Schule" nicht mehr, ausserdem haben die Buddies zT kleine Geschwister), ich hoffe, dass wir am Mittwoch wenigstens ein paar Selbsttests in der Apotheke bekommen und naja, ansonsten nehmen wir gedrückte Daumen, dass das hier an uns vorbei geht.

Aber hey: Frei, Igel, Impf! (und Selbsttests hoffentlich ab nächsten Mittwoch)

Dienstag, März 30, 2021

300321 Gnah

 Manche Tage, manche Gespräche liegen einem ja vorab schwer im Magen und man malt sich aus, wie sie wohl laufen können. (okay, das mache ich mit allen Tagen und Gesprächen, in mehreren Varianten, um auf den worst case vorbereitet zu sein, aber nicht immer sorgt der worst case für Bauchschmerzen.

Meist ist dann alles nicht so oder überhaupt nicht schlimm, manchmal aber, heute zB ist es noch viel schlimmer. Naja. Das Gute daran ist, auch solche Gespräche (und Tage) sind irgendwann vorbei. Heute zB nach Meetings ohne Unterbrechung mit jeder Menge Arbeit und Koordination nebenher via Mail und Chat nach einer nahtlos anschliessenden Pfadielternratsversammlung irgendwann nach 20:00h. Darauf freue ich mich schon sehr.

Schlimm übrigens nicht im Sinn von Drama oder existenzbedrohend oder schlimm schlimm, nur anstrengend. Emotional wie in der Beseitigung des Fallouts.

Gutes gibt es auch, also, gab es schon gestern abend, aber ich freue mich immer noch sehr: es gibt den ersten Impftermin in der Familie. Ich hoffe, es bleibt dabei, wenn ich mir die Nachrichten aus D zu AstraZeneca-Impfungen so anschaue, aber ich habe heute genug worst case erlebt, das reicht jetzt.

Ansonsten: lustige Nacht heute: L. ist schlafgewandelt und hat dabei die Festbeleuchtung im Haus angeschaltet. Q. hat im Traum wohl verarbeitet, dass wir am Abend die Schulfahr-situation nicht besprochen hatten. Seine Traumeltern hatten keine Zeit, ihn in der Früh zu fahren und schickten ihn allein mit dem Auto. Das lief erstaunlich gut, bis auf die Traummotorradfahrertruppe, die er beim Verfehlen der Traumbremse fast rammte. Es ist nicht alles schlimm. Im Traum zumindest.

Montag, März 29, 2021

290321 Sommerzeit

 Keine Sorge, hier kein Mimimi über die Zeitumstellung, das ist mir ja ehrlich gesagt total egal und ich habe nach wie vor Mühe zu verstehen, wie angeblich so viele Menschen so überhaupt nicht mit dieser einen Stunde klarkommen, während sie sonst aber quer durch die Welt jetten (as if...) und die Zeitverschiebung halt total egal ist. Aber gut.

Nein, was ich meine ist: wow, hier ist es richtig Sommer geworden! Morgens war es zwar nur knapp über Null, aber im Lauf des Vormittags wurde es über 20 Grad warm dazu strahlender Sonnenschein, blühende Kirschbäume und Magnolien, alles treibt aus wird grün, Sansa ist es schon fast wieder zu heiss draussen und sie muss auf längeren Strecken sich flach in den Schatten legen. Andererseits gibt es so viel zu jagen und fangen und forschen, das ist alles sehr, sehr aufregend. (Jonny hat nach relativ langer Zeit mal wieder einen Vogel angeschleppt, der leider schon jenseits jeder Rettungsversuche war, aber auffressen wollte er ihn dann auch nicht.)

Sonst: unglaublich fokussiert ein Thema nach dem nächsten abgearbeitet, das war gut.

Emailaustausch mit einem unserer Schulleiter. In dessen Haut möchte ich auch nicht stecken, gefangen zwischen zögerlichem Kanton, der die eigentlich möglichen Massentests an Schülern nicht anordnet, Empfehlungen des Contact Tracings, das Testen auszuweiten (was hier bei unsymptomatischen Kindern halbwegs niederschwellig ohne Anordnung nur mit kostenpflichtigen PCR-Tests möglich ist. Und 150+ CHF pro Test einfach so ist halt schon eine Hausnummer), Elterngruppen, die schon vor Monaten angekündigt haben, gegen jede Massentestanordnung/-versuche oder Impfungen mit allem, was geht, vorzugehen, und, natürlich, ansteigenden Infektionszahlen in der Schule, wo erstmals nicht nur einzelne Kontakte, sondern ganze Klassen vom Kantonsarzt in Quarantäne geschickt wurden.

Ich hoffe wirklich sehr, dass die für nächste Woche versprochenen Selbsttests wirklich verfügbar sein werden (wobei auch da natürlich nur die testen werden, die all das eh ernstnehmen. Aber ich habe auch keine Lust, alles von Anfang an nur schlechtzureden.)

Sportprogramm: nach 2 Tagen Pause mit nur Bauchtraining grad das volle Programm mit Killerupperbody UND Strampeln.

Jetzt bin auch ich müde :-)

Gegessen:

letztes Stückchen Eierlikörkuchen

Salat mit restlichen Sauerkrautküchlein

Montagspizza und ein kleines Eis


Gelesen: "Geiger"

Gesehen: "Agents of Shield" und "The sinner"

Stressleveldurchschnitt gestern 15

Selbstbeweihräucherung: nach der ersten Mail des Tages, die mit "As already requested multiple times" und "end of the month (for your reference: March has 31 days)" beinhaltete, einen friedlicheren Ton gefunden.

Sonntag, März 28, 2021

280321 Abenteuerausflug

 Ausgeschlafen (das ist ja leicht mit Sommerzeitumstellung!), gemütlich gefrühstückt und dann ging es bei strahlendem Sonnenschein nach Basel, für Q. Chemiebücher aus meinem Büro holen und überhaupt in der Stadt mal schauen, was so los ist. Wohlweislich an einem Sonntag, weil wir erst gestern abend auf die Idee kamen und naja, auch weil wir ja keine Leute mehr gewohnt sind und da ist eine Innenstadt mit Fussgängerzone und allen Läden offen ausser Tiernahrung Restaurants nun nicht das Richtige zum wieder Reinkommen.

Apropos Reinkommen: es war ein bisschen spannend, mit meinem Badge, das RIESENTOR vor der Einfahrt in die Tiefgarage aufzumachen. Ich kannte das gar nicht in zu respektive wusste gar nicht, dass da ein Tor ist. Ich war sehr nervös, ob wir auch wieder rauskommen würden, aber bis auf die Schranke zu den regulären zugeteilten Parkplätzen ging alles gut. Es war ein bisschen gruselig, aus dem 3. UG bis zu meinem Schreibtisch in den 4. Stock zu fahren, alles leer, alles verlassen, alle Lichter aus, je nachdem mit Bewegungssensor wenigstens an. Alle Huddleboards, die vor einem Jahr eben noch nicht alle digital waren, sind noch auf dem Stand von März 20202. Der Pflanze neben meinem Schreibtisch geht es viel schlechter, als ich dachte. Ich hätte erwartet, es tut ihr gut, wenn nicht jemand bei jedem Aufstehen fast über sie drüberstolpert und beim Abkürzen ihre Blätter schrabbelt. (Gegossen und gepflegt wird sie vom Gärtnerdienst, glaube ich).

Ich habe also den Greenwood-Earnshaw, den Hollemann-Wiberg und weil ich schon mal da war, auch den Atkins aus dem Bücherregal hinter meinem Schreibtisch genommen, die Wasserflasche eingepackt, die Snackschublade überprüft (nix Lebendiges drin) und aus dem Waschraum mein Toilettenbeutelchen mit unter anderem einem "Der passt zu allem"-Lippenstift drin mit heimgenommen.

Der kleine Spaziergang durch die Stadt war dann, naja, was haben wir erwartet? Am Sonntag hätten in Basel eh nur die Cafes und Restaurants offen. So weit ich weiss, ist Take-out per se erlaubt, scheint sich aber am Sonntag nachmittag nicht wirklich zu lohnen. Es gab also Starbucks-Kaffee für alle Kaffeetrinker (und einen Muffn für L.), wir haben Q.s neue Schule am Sommer gesucht, gefunden und den Weg zum Bahnhof "geübt" (es ist in Sichtweite und immer nur grade aus und ausserdem ist Q. erstens 15 und zweitens seit 10 Jahren Pfadfinder, also muss man da gar nix üben). Wir waren angemessen beeindruckt von der Grösse und Ausstattung und allem und ich freue mich so sehr, dass Q. sich auf diesen neuen Abschnitt uneingeschränkt freut (er hat übrigens Kanu und Klettern als Wunschkurse für Sport angegeben und wie toll ist das denn, dass es das gibt?)

Ich habe keine Ahnung, ob die Maskenpflicht draussen in Basel am Sonntag nicht gilt oder einfach allen wurscht ist, es fühlte sich komisch an, dass alle Leute (ausser uns und noch zwei, drei anderen) ohne Maske an den mannshohen "MASKENPFLICHT"-Schildern vorbeiflanierten, andererseits war so wenig los, wie bei uns im Dorf an einem Sonntag draussen und da trägt auch keiner Maske, weil man ja mehr als genug Abstand halten kann. Naja. Alles in allem nicht wirklich entspannend, aber wir haben mal was anderes gesehen. Und Q. hat neue Lektüre.

Ich habe seinem Chemielehrer übrigens endlich die Mail geschrieben, die ich schon lange loswerden wollte, weil der Elternsprechtag ja abgesagt wurde, in der ich mich für seine Arbeit bedanke. Und ihn vorwarne, dass Q. von "Ich lese alles, was mich interessiert, auf Wikipedia nach" upgegradet hat und jetzt Erstsemesterwissen (auf dem Stand von 1994, wie schon moniert wurde, weil: "DARMSTADTIUM FEHLT!") zur Erbauung konsumiert.






Daheim war dann Erholung angesagt aka Eis und Eierlikörkuchen in der Sonne auf der Terrasse, beäugt von Sansa (ihr Hinkebein ist zu 95% wieder super und schränkt sie null in ihren halsbrecherischen Aktivitäten ein).

Die Nachbarn mit der Riesenmagnolie haben die gestern kurz vor Blüte ordentlich zusammengeschnitten und ich bin wie so ein Fensterrentner rausgeschossen und habe einen grossen Ast abgestaubt, der jetzt in einer Vase aufblüht. Soviel Osterdeko hatten wir noch nie!

Ansonsten habe ich zwei Tage Sportruhe eingehalten, es ist mir nicht ganz leicht gefallen, aber ich muss das jetzt mal ausprobieren, immer nur weitermachen hat ja bisher nicht wirklich perfekt funktioniert.

Gegessen:

Hefezopf mit Bärlauchpesto, Alpkäse und Quittensenfsauce

Eierlikörkuchen

Sauerkrautküchlein mit Senfdip (Gemüsewaffeln für den Rest der Familie, der Sauerkraut nicht zu schätzen weiss)


Gelesen: "Frederik Forssberg 1"

Gesehen: "The Sinner"/"Agents of Shield"

Stressleveldurchschnitt gestern: 28

Selbstbeweihräucherung: keine Alarm im geschlossenen Bürogebäude ausgelöst. Glaube ich (Hallo, Alarmzentralenleute, sorry, falls doch!)

Samstag, März 27, 2021

270321 Auftanken

 Ich habe mir dieses Wochenende striktes Auftanken verordnet. Und dazu gehört auch sportfrei, ich glaube, ich habe mich einfach in der letzten Zeit ein bisschen überanstrengt vor lauter Angst vor Homeofficebewegungsmangel zu verkümmern und ausser Form zu geraten.

So habe ich heute 

  • bis neun geschlafen (mit Sansa auf dem Bauch. Es ist sehr praktisch, dass sie so leicht und unglaublich flauschig ist), 
  • gemütlich Kaffee getrunken, 
  • gefrühstückt, 
  • spazierengegangen, 
  • Eierlikörkuchen gebacken (ich war sehr nervös wegen der neuen Form und habe es prompt verkackt: die zwei Sachen, die ich anders gemacht habe als sonst, sind: Fetten mit Öl und wider besseres Wissen die vergessenen, aber schon gehackten Schokostückchen noch reingerührt, als der Teig schon in der Form war. Dementsprechend wurde er nicht so schön wie erhofft, aber unglaublich lecker. Besonders der Zuckerguss mit Eierlikör kaschiert nicht nur, sondern tut auch geschmacklich echt was für den Kuchen. Ich habe ja unglaubliche Ekelgefühle beim reinen Gedanken daran, Eierlikör zu trinken, aber in Kuchen geht er echt gut. In unserem Coop hier gibt es übrigens nicht das aus Deutschland bekannte Angebot an drölfzig Sorten Gruselbrühe, sondern genau eine Sorte "Eiercognac" mit optischen Anklängen an Billigfusel.)
  • Mit dem Rad Bärlauch aus dem Wald holen gefahren. Auf dem Hinweg (bergab, Rückenwind) habe ich den Kauf des teuren, klotzigen Ebikes angezweifelt, auf dem Rückweg (bergauf, Gegenwind) konnte ich die Vorfreude auf den orangen Flitzer kaum bändigen. Eine Riesentüte wurde zu je zwei Gläsern Pesto und Butter und einer Portion Bärlauchmayo für das Burgeressen heute abend
  • Im Garten ein bisschen noch mehr Bienenweide angesät
  • Die Sichtung der Küchenofferten finalisiert und mit dem Hübschen besprochen. Eine Offerte steht noch aus, aber falls uns die nicht nur finanziell (Sie erinnern sich? "Wir designen Einzelobjekte"?), sondern auch durch was auch immer von den Socken haut, steht unsere Entscheidung. (Und ja, ich habe ein farbcodiertes Googlesheet, das die Charakteristiken der diversen Offerten und Varianten rated und so ist es ja einfach zu entscheiden). 


Zu guter Letzt beantworte ich noch Joels Montagsfrage:

Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?

Ich blogge seit September 2004 das kam so: während der Vorbereitung für unsere Hochzeit 2003 habe ich in diversen Hochzeitsforen mitgelesen und danach (jajajaja, nicht 100% logisch, aber ich glaube, ich wollte meine Vorstellungen einfach nicht mit all den Damen durchdiskutiert oder bewertet haben) habe ich angefangen, dort aktiv zu schreiben. Einige der Damen hatten Blogs, ich erinner mich an Ute, die mittlerweile hier schreibt und über ihre Blogroll bin ich bei der Kaltmamsell, Herrn Buddenbohm, Frau Herzbruch und Novemberregen und von dort aus immer weiter gelangt. Irgendwann dachte ich mir, das würde ich eigentlich auch gern machen, ohne Vorschriften und Form einfach schreiben, was mich beschäftigt.
Ich habe das seitdem durchgezogen ohne wirklich grosse Pausen, seit wann genau ich täglich blogge, weiss ich gar nicht. 
Zu Hochzeiten der Elternblogwelle hatte ich über 400 000 Leser/klicks pro Monat, aktuell sind es immer noch mehr als 300 000, was so sehr jenseits meiner Komfortzone ist, dass ich mir die Statistiken gerade zum ersten Mal seit über zwei Jahren angeschaut habe.
Ich habe durch das Bloggen einerseits unglaublich grossartige Menschen kennengelernt und echte Freunde fürs Leben gewonnen, die ich sonst NIE getroffen hätte und nicht missen möchte. Andererseits habe ich soviel Hass und Neid und Missgunst erfahren, wie ich auch sonst nie erlebt hätte (ich war sogar bei der Polizei uns ganz kurz davor, zwei Menschen wegen Staling/Beleidigung/Bedrohung anzuzeigen). Gottseidank überwiegt für mich ersteres (für die Seelenhygiene habe ich vor Jahren die Kommentare desaktiviert und mich von einem Grossteil meiner ehemaligen Bubble getrennt, weil man entweder in mir etwas sah oder sehen wollte, was ich nicht bin, oder ich in den Menschen dort etwas sah oder sehen wollte, was sie nicht sind. Dementsprechend bin ich immer ein bisschen skeptisch, wenn Internetmenschen begeistert jubeln, dass alle, die sie nach langem Lesen endlich in echt getroffen haben. so grossartig sind, weil: nein. Manchmal liest man nur das raus, was man rauslesen möchte und wenn man sich in echt trifft, ist das, was man in geschriebener Form vielleicht edgy und cool fand, einfach nur unsympathisch und unangenehm. Danach übrigens auch in geschriebener Form.)
Ah, noch was: neben den geschlossenen Kommentaren war die absolute und nicht verhandelbare Abkehr von jeder Art von Werbung / bezahltem Content für mich DIE grösste Erleichterung im Bloggerleben. Ich habe (bis auf genau eine einzige Ausnahme) jede einzelne Kooperation mit unglaublichem innerlichen Widerwillen und Mühe über die Bühne gebracht, und für mich macht Werbefreiheit genau den Unterschied zwischen Blogs, die mich persönlich interessieren und berühren und eben Zeitschriften, die von bezahlter Werbung leben, und mich einfach seit Jahrzehnten nicht mehr interessieren, aus.
Anyway: mittlerweile gehört der tägliche Blogeintrag einfach zu meinem Leben wie das Zähneputzen oder der Morgenkaffee und weil ich ein unglaublich zwanghafter Mensch bin, wird das auch für immer so bleiben (ausser es hat absolut kein Netz wie beim Kayaking in Kanada vor anderthalb Jahren).
 
In diesem Sinne: bis morgen :-)

Freitag, März 26, 2021

260321 Pausetaste

 So schön L.s Geburtstag gestern auch war, mir ging es überhaupt nicht gut. Ich hatte seitdem Aufwachen mörderische rechtsseitige Kopfschmerzen, die auch mit Ibuprofen nicht weggingen. Im Lauf des Tages wurden sie so schlimm, dass ich ganz kurz vor Weinen oder Spucken oder so war und mit allerletzter Contentance dem Rest der Familie mitteilte, dass sie mich für den Rest des Tages in Watte packen müssten, weil ich so fertig und empfindlich war, dass mich der kleinste Witz auf meine Kosten zum heulenden Elend gemacht hätte mit Abstecher über tobenden Hulk und das will ja nun echt keiner, also ich auf jeden Fall nicht.

Ausserdem habe ich für den heutigen Tag Überstundeneinzug eingegeben, mich aus der Morgenroutine verabschiedet und Ausschlafen angemeldet. Das ging immerhin bis viertel nach sieben, wach oder erholt war ich nicht sonderlich, aber die Kopfschmerzen waren nur noch leicht zu erahnen.

Ich habe also allein und langsam gefrühstückt, dann eine vermeintlich lockere Sporteinheit eingelegt, die mich aber so anstrengte, dass mir der Puls raste und die Lunge beim Atmen wehtat. Auch danach hustete ich noch eine Zeitlang schmerzhaft und merkte, dass ich doch gar nicht so cool, wie ich dachte, mit dem positiven Corona-Fall in L.s Klasse umgehe (obwohl ich weiss: L. hatte immer die FFP2 Maske auf, seitdem das Kind, das es jetzt erwischt hat, sich als Regelaufweicher und -schlupflochausnutzer und Coronarelativierer erwiesen hat, meidet er den Kontakt. Mit dem, was ich aus Q.s Fall von vor zwei, drei Wochen gelernt habe, sollte das ihn und uns auf die sichere Seite schubsen). Aber nach einer halben Stunde war das Husten vorbei, die Sauerstoffsättigung ist ganz normal, ich habe heute einfach keinen Kreislauf (oder die ersten zwei Tage OHNE Sport hintereinander seit ungefähr 100 Jahren haben genau zu dem Konditionsverlust geführt, den mein innerer Drillinstruktor mir seit zwei Tagen predigt.)

Den Tag habe ich dann für Dinge genutzt, die ich schon lang machen wollte, aber nie die Zeit und Musse hatte:

  • Kleiderschubladen ausgemistet und die "Beute" zum Altkleidercontainer gebracht (und die Schubladen wieder richtig eingebaut)
  • Küchenkräuter angepflanzt und ein bisschen Bienenweide ausgesät
  • die bisherigen Küchenofferten gesichtet und ein Bewertungsssheet erstellt. Es ist übrigens soweit: der zu ersetztende kleine Pizzaofen wird in Zukunft nicht nur von 30 - 300°C regelbar sein, sondern auch supersmart mit dem Rest der Küche und uns interagieren. Er wird einen Annäherungssensor haben, kann schnell kühlen, um das Zeug nicht zu vertrocknen lassen, lässt sich per App steuern und, und und damit hatten sie mich, hat eine Webcam, mit der man die Pizza oder was auch immer drin ist, live beobachten kann.
  • Mit L. ein Geburtstagsshirt ausgesucht, das habe ich tatsächlich zum ersten Mal in 12 Jahren einfach vergessen. Ups. (naja, wenn es nach ihm ginge, hätte ich ihm ja das mit "11" aus dem letzten Jahr nochmal unterjubeln können)
Ausserdem: Wochengrosseinkauf (bisschen geschludert dabei, weil mir gar nicht wohl war), Wäsche, Katzenspaziergänge, Spülmaschine, zack, Tag rum und Q. bereit zum Abholen und Pizza ruft nach Vorbereitung (noch ohne Webcam)

Wir haben heute das letzte grosse Logikloch in unserem Coronabenehmen geschlossen: Wenn L. Gäste zu Hause hat, tragen alle Masken. Die Begründung "In der Schule hängt ihr ja auch alle zusammen, dann ist es eh wurscht" zieht schon eine Zeitlang nicht mehr, weil dort ja uneingeschränkte Maskenpflicht gilt.

Das hat sich jetzt zwar nicht nach Ferientag angefühlt, war aber dringend nötig und es geht mir allemal besser als gestern. (und die Osterfeiertage und eine Woche frei in den dieses Jahr total von den Osterfeiertagen entkoppelten Frühlingsferien sind nicht mehr weit. Ich muss mir wirklich was überlegen, wie ich aus dieser konstanten Anspannung rauskomme, so auf jeden Fall geht das nicht weiter.)

Anyway:
Gegessen:
Honigzopf
Auberginencurry von gestern abend mit Couscous
Freitagspizza

Gelesen: die nächste Skandinavien-Krimi-Reihe begonnen (ich hätte schwören können, den Ermittlernamen schon zu kennen, aber das Buch ist von 2021?)
Gesehen: "Agents of Shield", "Capitani"
Stressleveldurchschnitt gestern: 45
Selbstbeweihräucherung: endlich das Küchenthema angegangen und holla, sogar Vorfreude in mir gefunden

Donnerstag, März 25, 2021

12

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Lieber Lennibenni,

heute machst Du seit 12 Jahren unsere Familie komplett. (Ja, 12, ich bin mir sicher, auch wenn Du gestern morgen ganz verwirrt warst und dachtest, du wärest erst 10. Ich verstehe das, in meinem Kopf ist auch irgendwie noch März 2020).

Du hast mich schuhgrössentechnisch ja schon lang überholt (danke für die schönen Wanderschuhe!), von der Länge her noch nicht, aber ein Vergleich mit Q in dem Alter ergibt: holla, du hast entweder eine ganz andere Wachstumskurve oder noch viel Grösseres vor. So gross wie Du jetzt war Q. erst mit 13 (vllt. müssen wir doch nochmal nachrechnen und Du wirst schon 13?)

Das letzte Jahr war für uns alle sehr, sehr seltsam. Es tut mir fast weh, daran zu denken, wie Du letztes Jahr, als wir im Frühjahr alle 6 Wochen zusammen zu Hause waren, so sehr Deiner Geburtstagsfeier hinterhergetrauert hast, die wir gsd dann im Sommer nachgeholt haben, und trotz offener Schulen dieses Jahr eine Feier bei uns zu Hause nicht einmal zur Debatte stand und auch von Dir nicht einmal angedacht wurde. (Dass stattdessen der erste positive Fall bei Dir aus der Klasse und dem Freundeskreis genau heute auftritt, hätte halt schon auch nicht sein müssen. Immerhin bist zu jetzt 12 (oder?) und alle Diskussionen um Test für Kinder, ja, nein, Schnupfenplan haben sich erledigt, wir können mit Dir, wenn es nötig werden sollte, einfach ins normale Testzentrum fahren. Eigentlich traurig, dass wir uns über solche Dinge freuen zur Zeit.)

Ich bin sehr, sehr froh, dass Dein seit immer (und immer bedeutet jetzt schon elfeinhalb Jahre) bester Freund und Du immer noch genau das seid. Er ist so oft bei uns, dass er schon wie ein zweienhalbtes Kind her behandelt wird (und mittlerweile frag- und klaglos mit die Spülmaschine ein- und ausräumt und die Wäsche abhängt. Ähem.) Ich hoffe sehr, dass ihr zwei nächstes Schuljahr wieder gemeinsam in einer Klasse landet, das würde Euch den Übergang als "die Kleinen" an die Bezirksschule sicher einfacher machen, andererseits habt ihr allen dahingehenden Sorgen zum Trotz  auch die letzten drei Jahre, die ihr in verschiedenen Klassen verbracht habt, auch als besteste Freunde überstanden.

Du hast, anders als Q., beschlossen, dass Du an der BEZ Latein als freiwilliges Wahlfach nehmen willst, was ich als Altphilologin by nature natürlich super finde. Noch. Wer weiss, wieviel ich vergessen habe :-). Meine hellblaue Lateingrammatik müsste aber irgendwo noch zu finden sein (vermutlich neben dem Gemoll-Altgriechisch-Wörterbuch). 

Ich mache mir bei Dir nicht ganz so grosse Sorgen oder so viele Gedanken wie bei Q. damals, dass Du den Schulweg und die neue Schule meisterst, weil ich erstens gesehen habe, dass es gar nicht so dramatisch ist, und zweitens, weil ich, aber vllt liege ich da falsch, mir aus irgendwelchen Gründen bei Dir keine Sorgen mache, dass Du im Gespräch mit Deinem Freund so vertieft bist, dass Du das Aussteigen verpasst und mit dem Bus zur Endhaltestelle durchfährst. Trotzdem werden wir natürlich den Schulweg üben, sowohl mit dem Bus als auch mit dem Rad :-).

Du hast letztes Jahr das Geräteturnen an den Nagel gehängt, weil es für Dich nicht mehr gepasst hat (es wäre sowieso fast kein Training gewesen....), beim Volleyball bist Du allerdings nach wie vor dabei und das freut mich sehr. Auch bei den Pfadis bist Du (und Dein bester Freund, das macht das Dabeibleiben leichter :-)), seit über einem Jahr als Pfadi, nicht mehr als Wölfli. Es gab laaaaaaaange nur Remote Übungen, das hat aber auch Spass gemacht. Das verkürzte Sola war eine willkommene Auszeit vom Trott daheim.

Ansonsten: du bist immer noch ein Frühaufsteher, du bist immer noch genau wie ich unglaublich anfällig für Hangriness, was wir für die Wochenenden mit Ausschlafen (alle ausser Dir) und spätem Frühstück mit einem "Bettfrühstück", das ich zusammen mit dem "Bettkaffee" für den Rest vorbereite, in den Griff bekommen haben. Du bist ein digital native, wie er im Buche steht. Du chattest, streamst, onlinegamest, offline gamest. Das ist nicht immer ganz konfliktfrei, aber wir kriegen das hin.

Auf der anderen Seite hast du immer noch ein Faible für Niedlichkeit, d.h. Deine Kuscheltiersammlung wächst immer noch und es ist kein Ende in Sicht.

Du hast einen unglaublich trockenen (und manchmal auch fiesen, weil SO SCHLECHT sind meine Witze nicht), du kannst Pokerface ungefähr 1000mal besser als ich und has tmir schon unendlich viele Schrecken eingejagt.

In der Schule tust Du dir unglaublich leicht, dementsprechend ist es nicht ganz einfach, dich davon zu überzeugen, dass man manche Sachen halt einfach üben und üben und üben muss, wo doch kaum üben auch mehr als locker reicht. Aber: irgendwann wirst auch Du das Üben und Lernen können brauchen, da fangen wir lieber jetzt an, wo es noch unglaublich leicht fällt.

Ach ja: Üben udn Lernen: Du hast mit Klavierunterricht angefangen und auch das ist was, was mich freut wie ein Schnitzel. Zu lang schon steht das Klavier traurig ungenutzt im Wohnzimmer. Wir haben sogar schon ein paar Zeilen vierhändig hinbekommen!

Mein grosser Kleiner, ich hoffe so sehr, dass dieses Jahr für Dich und uns alle wieder leichter wird. Dich bei uns zu haben ist unendlich viel wert und wie immer, für immer: ich bin unglaublich froh und dankbar, deine Mutter sein zu dürfen!


Bisschen ernüchternde Rückfrage: "Warum eigentlich gelbe Blumen?" "WEIL DU DAS SEIT IMMER SCHON SO WOLLTEST!" "Ah, echt?" naja.


Endlich ein echter Rucksack, kein Kinderrucksack mehr, für die Pfadiaktivitäten

Haarschnitt: Kämmen wird überbewertet und geschnitten wird auch irgendwann mal wieder

Es sind keine Schuhe im Karton, sondern 30 kleine Kuchen. Und ja, ich war lange nicht mehr beim Friseur.


Mittwoch, März 24, 2021

240321 Getting ready

 Morgen wird hier gefeiert, naja, L. wird 12 und es wird keine Feier ausserhalb der Familie geben, aber immerhin wird er in der Schule feiern können. Letztes Jahr gab es nur eine Runde Amerikaner in der Klassen-WA-Gruppe.


Ich habe heute also wie jedes Jahr gelbe Blumen und Ballöner gekauft, weil "Ohne Ballöner und gelbe Blumen kein Geburtstag. Und ein Geschenk". Es bleibt natürlich nicht bei einem, nachdem ich erst überhaupt keine Inspiration hatte und nur Switch-Spiele und Nintendo-Guthaben halt eher so naja sind, hatte dann erst L. noch andere Wünsche und mir sind auch noch ein paar Sachen eingefallen. Das letzte kam nach einer über dreiwöchigen Reise aus China heute in geschmackvolles rosa-Einhorn-Folie geschrumpelt an, das ist toll







. Mir war dann grad so und so habe ich buntes Einpackpapier mit Regenbögen und Einhörnern gekauft und so wird der Geburtstagstisch morgen sehr, sehr fröhlich.

Für die Schule morgen habe ich während des PQS-Site-Lead-Meetings 30 Minischokoladenkuchen nach dem Schokocreme-Kuchen von Frische Brise gebacken (doppelte Menge des Rezepts) und adäquat dekoriert.

Danach habe ich direkt weiter einen grossen bunten Topf Gemüsecurry gekocht, einen Teil für heute abend, einen Teil für morgen mittag. Das ist eine Art Eskapismus aus dem Arbeitstag und meinen explodierenden Überstunden (ich habe mir ausserdem den Freitag frei genommen, weil ichs kann).

Auch sonst ist Eskapismus angesagt, es wird eine scheinbare unglaublich schändliche Entdeckung rumgereicht und zwar hätte AstraZeneca in Italien 29 Mio Impfdosen VERSTECKT vor der EU. Das wird tatsächlich von irgendwie seriösen Medien geteilt, von niemandem hinterfragt und der Internetmob nimmt das natürlich mit gewetzten Mistgabeln und brennenden Aluhüten an und fordert Enteignung von AstraZeneca etc.. Dass die Produktionsstätte, aus der die Impfdosen stammen, in der EU überhaupt (noch) nicht zugelassen ist und somit die VeRstECktEN Impfdosen in der EU überhaupt nicht in den Verkehr gebracht werden dürf(t)en, interessiert niemanden. Ich frage mich tatsächlich, ob das die Inspektoren, die auf der Site aufgetaucht sind, das nicht wussten oder verstanden haben oder den Journalisten nicht gesagt haben oder ob die es nicht verstanden haben oder nicht hören oder wenigstens nicht schreiben wollten, weil es ja nicht ins Narrativ "Astra Zeneca ist der Teufel" passt. Naja, und hinterher wundern sich alle, warum das mit dem Impfen hakt. LOL. Ich gehe davon aus, dass bei AstraZeneca mittlerweile eine Armada an Anwälten Material über Material für Rufschädigungsklagen sammelt.

Sonst: die Katzen geniessen das Traumwetter und ich muss mich wieder an die Arbeitszeiten im Sommer in der Katzenfabrik gewöhnen. Jonny war heute 11 Stunden ohne Pause draussen. Als wir uns dann beim Mausefeld trafen, war er so hungrig, dass er sich mit Bettelblick vor einen Mann setzte, der gerade ein Sandwich auspackte. Naja, so ist das, er könnte natürlich jederzeit zwischendrin nach Hause kommen und einen Happen essen, aber anscheinend ist das nicht drin.

Gegessen:

Honigzopf

Salatbowl

Gemüsecurry mit Kichererbsen, TOmaten, Paprika, grünen Bohnen, Spinat


Gelesen: "Geboren 1982"

Gesehen "Agents of Shield"

Stressleveldurchschnitt gestern: 45

Selbstbeweihräucherung: mich erfolgreich davon überzeugt, dass vermutlich weder die Welt untergeht, noch meine Kondition den Bach runter und meine Kleidergrösse rauf, wenn ich einen Tag mit dem Strampeln aussetze und stattdessen draussen rumspazieren und halt vor allem Geburtstagskuchen backe und Geschenke einpacke.

Dienstag, März 23, 2021

230321 Einfach weiter

 Heute morgen hat sich unsere Putzhilfe krankgemeldet. Passiert, ist dann so, passt nie gut, heute hatte ich mich besonders drauf gefreut, ab mittags saubere Bäder, Küche und Böden zu haben. Und das habe ich mich dann auch, wir haben das halt on the fly zwischendrin (während der Kaffee durchläuft, das Teewasser kocht, man kurz mal durchschnaufen muss, und halt auch statt Mittagspause erledigt). Es ist okay, ich bin aber doch sehr froh, wenn wir ab April nach ein paar Jahren Workaround wieder eine echte Putzfrau haben werden. (btw: ab April sind wir dann ganz formal ohne externe Kinderbetreuung. Tatsächlich sind wir das, seit wir letzten März ins Homeoffice gegangen und nie wieder raus gegangen sind. Aus verschiedenen Gründen lief der Vertrag allerdings weiter und endet jetzt zu Ende März. Ich hätte mal gedacht, ich würde schreiben: damit endet eine Ära, aber eigentlich hat die ja letztes Jahr eher hopplahopp einfach aufgehört und nie wieder angefangen und jetzt ist es auch zu spät. Dementsprechend ändert sich für uns tatsächlich gar nichts, ausser dass wir auf einmal signifikante Geldmengen NICHT mehr ausgeben. Die Kinderbetreuungskosten in der Schweiz haben in dieser Hinsicht ihr Gutes: ich denke, wir sind perfekt auf die Zeit vorbereitet, wenn wir in gar nicht so ferner Zukunft Studentenbuden bezahlen werden. Ich habe keine Ahnung, was WG-Zimmer in der Schweiz kosten, vielleicht sind wir auch nicht perfekt vorbereitet.)

Ausserdem laaaaaaanger Meetingtag, den ich neben dem Putzen (man muss sich alle Möglichkeiten zum Hirnlüften sichern, die gehen) mit Q. zur Schule fahren und abholen (solang er seinen harten Schuh trägt, fahren wir ihn, sofern es sich unterbringen lässt) und einer Katzenrunde durch die Sonne aufgelockert habe.

In Deutschland herrscht grosser Aufruhr über die gestern beschlossenen oder angedachten Massnahmen über Ostern. Mir ist das alles wurscht, solang die Quarantänepflicht für Einreise aus der Schweiz nicht gekippt wird oder irgendwoher ein Impftermin für Mutter oder Schwiegermutter auftaucht, tja, solang betrifft micht das alles nicht.

Gegessen:

Müsli mit Joghurt, Himbeeren und geraffeltem Apfel

Bowlartigen Salat mit verschiedenen Käsesticks (Fol Epi > Mozzarella sticks von Qualite & Prix > Käsenuggets von Qualite & Prix)

aufgetaute Gemüsebohnensuppe mit Brot


Gelesen: "...geboren 1982"

Gespielt: "Death Squared" alle auf der Switch. Das macht wirklich Spass, man muss gemeinsam Level lösen und ganz schön mitdenken. (Ich bin blau, die Steuerung ist nur vorwärts, rückwärts seitwärts, soviel kann ich mir merken)

Gesehen: "Agents of Shield" / Capitani beim Rennen

Stresslevledurchschnitt gestern: 47

Selbstbeweihräucherung: alles untergekriegt. Und für Freitag Überstundenabbau eingetragen.

Montag, März 22, 2021

220321 Babysteps

 Beste Nachricht heute: Q.s Zeh heilt super, die Fäden sind raus, er hat noch eine zusätzliche Woche Sportbefreiung bekommen und alle sind sehr happy, wie das so heilt.

Überhaupt: Ich habe lange nicht mehr so viele Menschen (eigentlich ALLE da) auf einem Haufen gesehen, die so viel Freude an ihrer Arbeit, Freude an der Arbeit ihrer Kollegen und Freude und Freundlichkeit im Kontakt mit Patienten und Eltern ausstrahlen. Es klingt schräg, wenn man im Kinderspital gute Laune tankt, aber genau so war das: Vom Security-Typ am Eingang, den Damen bei den verschiedenen Anmeldungen bis zum Pflegepersonal, Assistenzärzten und Oberärzten, die zum Begutachten geholt wurden. Es wird freundlich miteinander umgegangen, man hilft sich, wertschätzt einander und strahlt einfach Ruhe und Freundlichkeit und gute Laune aus. Wir sind natürlich aktuell in einer Lage, die jetzt im Vergleich zu auch schon eh undramatisch ist, aber meine Güte, was sind wir anderen Menschen aktuell grumpy unterwegs!

Sonst: Laaaaaaaaaaange gearbeitet (es ist nicht nur Dienstag lang, sondern jeder Tag, an dem ich mehrere Kollegen aus San Francisco und Kanada und mich unter einen Hut bringen muss.

Kurz bisschen nervös geworden (sehr genervt), weil der Milchtank der Kaffeemaschine nur noch heisse Luft spuckte, aber nachdem ich meine Reparierversuche (Spülmaschine, alle Einzelteile durchpusten, Stecknadel im Anschlag, mit der man das Vorgängermodell freistochern konnte) wegen San Francisc-Meeting abbrechen musste, hat der Hübsche es mit den "Haben Sie schon mal aus- und wieder eingeschaltet"-äquivalent für Kaffeemaschinen versucht: dem Entkalken und das half. Eigentlich erkennt die Maschine selber, ob sie entkalkt werden muss und seitdem wir die Wasserenthärtungsanlage installiert haben, möchte sie das auch nicht mehr alle 5 Minuten, aber es könnte halt schon sein, dass Hafermilch statt Kuhmilch (also: Suspension statt Emulsion) sich halt doch anders verhält. Vegan ist nicht immer besser! (Aber: Milchkaffee morgen früh auf Knopfdruck ist gerettet, das ist sehr toll)

Gegessen:

Letztes Stück Schokokuchen

Crema die Chipotle mit Brot

Birne und getrocknete Mango

Montagspizza und eine grosse Schüssel Brokkoli und ROmanesco wegen Gemüsehunger


Gesehen: "Capitani" beim Rennen (Joel hatte diese luxemburgische Serie empfohlen, "Sinner" schaue ich doch mit dem Hübschen zusammen an, das könnte ihm auch gefallen), "Agents of Shield" mit den Kindern

Gelesen: "... geboren 1982"

Stressleveldurchschnitt gestern: 37 (ich sags mal so: meine Body-Batterie ist heute morgen beim Aufwachen mit ganzen 9/100 gestartet und das sagt schon ganz gut, woran es hier hapert)

Selbstbeweihräucherung: ein Team, das ich neu leite, für mich gewonnen, indem ich klar kommuniziert habe, dass ich neu in der Thematik bin und ein bisschen Zeit und Unterstützung zum Einarbeiten brauche und mich noch unsicher fühle, weil ich aus einem anderen Fachgebiet komme. Erstaunlich, dass diese Aussage als "incredibly courageous" gefeiert wurde, aber gut, dann ist das so.

Sonntag, März 21, 2021

210321 Swoosh

 Ausgeschlafen (das heisst: bis viertel nach acht, das ist mehr als zwei Stunden länger als unter der Woche. Ich bin trotzdem einfach müde, aber ich glaube, das hat nix mit Schlaf zu tun. Wir sind alle müde und erschöpft.), Kaffee ans Bett bekommen, noch vor dem Frühstück einen Schokoladenkuche a la Frische Brise in den Ofen geschoben. Ich mag ja keine Nutella oder irgendeinen Schokoaufstrich (ich habe davon als Kind/Teenie mehr als genug gegessen), die Jungs hingegen sehr. Wir, und dabei meine ich: ich, habe über die Zeit immer wieder versucht, ihnen andere unterzujubeln, sei es aus Palmölgründen oder was auch immer. Mit dem Resultat, dass wir drölfzig verschiedene angebrochene Aufstriche im Schrank stehen haben und alle (ausser mir) immer nur Nutella (und natürlich die Ovi-Crunch-Creme) essen.

Dementsprechend ist Verwertung von Schokocreme ein selling point, ausserdem hat L. sich für dieses Wochenende einen "ganz einfachen Schokoladenkuchen ohne fancypopancy Shit" gewünscht.

Ich habe das Rezept angepasst auf die Menge, die in die Form passt, also umgerechnet auf 4 Eier (Liebe Schlaubischlümpfe, die ihr immer behauptet, dass man Mathe nie wieder braucht: doch. Leben ohne Dreisatz ist für mich unvorstellbar.).

Was ich noch angepasst habe, ist "den Prozess", da kommt halt doch meine Ausbildung in Prozessentwicklung und -optimierung durch. Ich habe also Zucker, Schokoaufstrich (diesmal die Reste, die vom letzten Pfadilager in unserem Vorrat gelandet sind) und Butter aufgeschlagen. Damit erreiche ich das Minimalrührvolumen meiner Küchenmaschine, ausserdem ist Schokoaufstrich ja letztendlich auch nur Fett und Zucker, deshalb macht das durchaus Sinn, das zusamme aufzuschlagen und nicht später die Schokocreme unter den Schaum zu rühren und damit die Luft wieder rauszurühren.

Die Eier werden einzeln untergerührt, dann die Mehl/Backpulvermischung mit etwas Milch untergehoben und ab in die Form und in den Ofen.







L. "monierte", dass die Form halt jenseits von "simpel" wäre und Puderzucker auch nicht, aber letztendlich hat er 4 Stücke verdrückt und es ist nur noch ein Restchen für morgen übrig.

Das klingt so, als ob ich eine Bestimmung für unser Schokoaufstrichregal gefunden hätte!


Sonst so: gesportelt, spazierengegangen, vorgekocht für die Woche (ich habe jetzt zu den Resten der Skifahrsuppe und einer Erdnusslinsensuppe noch 8 Portionen Crema di Chipotle eingefroren. Ich hatte natürlich keine Chipotle, respektive nur getrocknete, wo ich keine Ahnung habe, wieviel 4-10 sind, ganz abgesehen davon, was ist das denn für eine Mengenangabe? Deshalb habe ich wilde Chilimischung aus dem Coop (Habanero, Jalapeno, gelbe), Chipotleflocken und geräuchertes Paprikapulver verwendet. Zum Thema Mengenangaben: boah, wie kann man "2 Dosen Mais" und "2 Dosen grosse weisse Bohnen" schreiben, wo im Supermarkt 3-4 verschiedene Dosengrössen nebeneinander stehen?

Gegessen:

Gipfeli, Hefezopf, Käsesemmel

Testportiönchen Suppe

Schokokuchen

Japanisches Omelett mit Tofu, Brokkoli und Sesamreis


Gelesen: "Das Geheimnis von Zimmer 622" ist in meiner 100jährigen Kindlenutzungszeit das zweite Buch, das ich zurückgegeben habe. Es ist einfach eine Verschwendung meiner Zeit und eine Beleidigung aller Bemühungen meiner (obwohl: vielmehr aller Französischlehrerinnen von Joel Dickers)  DeutschlehrerInnen ab der ersten Klasse.

Ich lese jetzt: "Kim Jiyoung, geboren 1982", das ist viel besser.


Gesehen: "The Sinner" beim Rennen, "Agents of Shield"

Stressleveldurchschnitt gestern: 23

Selbstbeweihräucherung: mal wieder was neues gekocht

Samstag, März 20, 2021

200321 Abenteuerausflug

 Heute, liebe Kinder, haben wir was ganz vogelwildes gemacht und zwar waren wir IN ZWEI EINKAUFSZENTREN und das kam so:

Q. ist aus seinen Wanderschuhen rausgewachsen (buhuuuu, high-end Mammut-Bergschuhe, haben jetzt ungefähr ein Jahr gepasst).

L. ist aus seinen Wanderschuhen rausgewachsen (nicht ganz so schlimm, tolle Lowa-Wanderschuhe in dunkel/hellblau, die mir perfekt passen und auf die ich schon lange ein Auge habe).

L. passt aber noch nicht in Q.s Ex-Wanderschuhe.

Der Hübsche ist aus seinen Laufschuhen rausgewachsen hat seine Laufschuhe runtergerockt und braucht neue (und passt AUCH nicht in Q.s Ex-Wanderschuhe)

Der Chalkball für des Hübsche allmorgendliche Klimmzüge am Kletterbrett ist alle.

All das (bis auf die Laufschuhe) ist etwas, was sogar ich lieber vor Ort kaufe als im Internet (okay, Chalkball hätten wir schon bestellen können, aber wo es Bergschuhe gibt, gibt es auch Chalkbälle), also sind wir diesmal NICHT in das Outdoorgeschäft unseres Vertrauens auf der anderen Seite der Grenze gefahren, weil immer noch kein Einkaufstourismus erlaubt ohne Quarantäne und dafür habe ich keine Zeit, sondern in das Outdoorgeschäft unseres Vertrauens in Basel. Das lag ja bis vor gar nicht soooo lang vor Corona perfekt im Untergeschoss der Markthalle, direkt am Bahnhof und gegenüber von meinem Büro, aber irgendwann sind sie ins Stücki umgezogen. Das habe ich damals schon nicht verstanden, weil damals war das schon dem Untergang geweiht (kleiner Exkurs: Das Stücki war als Medium/High-End Einkaufszentrum gedacht, dafür war die Ortswahl schon etwas seltsam: ein paar 100 m weg von der deutschen Grenze, wo direkt dahinter Outletcenter und low-medium-end EInkaufszentren für einen Bruchteil des Preises locken, in einem Industrie/Arbeiterwohnviertel, das nicht mal alternativen Charme hat, sondern nur echt scheusslich ist und nicht wirklich die Klientel für ein High-End-Einkauscenter beherbergt. Anfangs war es da ganz interessant für ab und an mal bummeln gehen, dann wurden die Geschäfte immer weniger, das High end wurde von medium end und low end und dann Leerstand abgelöst und naja, dann gab es grosse Pläne, da ein Multiplexkino reinzumachen und einen grossen Hotelkomplex. Warum auch nicht, in dem Einkaufszentrum auf der deutschen Seite der Grenze paar hundert Meter weiter ist seit immer schon ein Multiplexkino, das läuft super, warum sollte da nicht Platz für noch eins sein, für den doppelten/dreifachen Eintrittspreis? 

Naja, dann kam Corona, es ging überhaupt keiner mehr einkaufen oder ins Kino und als wir gestern beschlossen, Bergschuhe kaufen zu gehen, habe ich erstmal gegoogelt, ob der Bergsportladen da noch ist.


Ist er und wie wir heute feststellen konnten: er ist ungefähr der einzige Laden, der noch da ist. (Also: es gibt noch einen Schuhladen ohne Laufschuhe, einen Spielzeugladen, ein paar fragwürdige Kleider- und Handyläden des untersten Segments und dann viel, viel, viel Leerstand und grosse Plakatwände von vor einem Jahr für das neue Kino.) Immerhin konnte man Abstand einhalten (ausser in der Schlange im Spielzeugladen, da habe ich dann alle schnell rausgeschickt, gezahlt und gut wars, die Kinder haben jetzt neue Wanderschuhe (die von Q. passen jetzt auch dem Hübschen) und ich habe als die, die unter dem Kletterbrett schläft ein Veto gegen losen Chalk ausgesprochen und, weil es keine Bälle gab, für Innovation plädiert und jetzt gibt es liquid chalk bei uns im Haus. (Note: In Zukunft bei Verwendung von Bodylotion oder Handcreme genau schauen, dass man nicht das falsche erwischt.)

Sportschuhe haben wir dann im altbewährten Einkaufszentrum unter dem Joggeli-Stadion eingekauft, da gibt es jede Menge Läden, jede Menge Leute und das war dann auch schon wieder viel ZU aufregend und wir sind schnell nach Hause gefahren.

Immerhin waren alle Hardcorecoronaleugner der Schweiz heute anderweitig beschäftigt, im Nachbarstädtchen ist nämlich fröhliches Treffen der Vollidioten aka Flat-Earther, Impfgegner, Coronaleugner, Holocaustrelativierer, Aluhutträger und sonstiger Verschwörungstheoretiker.

Gegessen:

Butterbreze und Silsergipfeli mit Lady Grey (Freundeskreis Laugengebäck!)

Pizzareste von gestern

Tacos

Gesehen: "Agents of shield", 2. Staffel "You" (sehr viel "Dexter-Wannabe, hm?)

Gelesen: "Das Geheimnis von Zimmer 622" (ich muss gestehen, bisher nervt es mich total. Die Idee, dass ein Autor über sich selber schreibt, wie er ein Buch schreibt über eine Sache, die er recherchiert, und in der meistens auch noch jemand anders ein Buch schreibt, ist einmal interessant, evtl. ein zweites Mal, das dritte Mal nervt es und das vierte Mal denke ich mir: "Öööööööööde!". Ausserdem klingt die Beschreibung der Tätigkeit von Vermögensverwaltern und jedem, der in diesem Buch einen Job hat, so wie sich ein Drittklässler, der noch nie beim Zukunftstag bei seinen Eltern bei der Arbeit mit dabei war, sich "Arbeit" vorstellt.)

Stressleveldurchschnitt gestern: 47

Selbstbeweihräucherung: mich aus dem Haus und dem Dorf getraut.

Freitag, März 19, 2021

190321 Alles bleibt, wie es ist

Freitag ist Bundesratsentscheidungstag und heute lag ich sehr falsch mit meiner Einschätzung. Ich hätte drauf gewettet, das man einknickt nach der massiven Stimmungsmache von Kantonen und Interessensverbänden (neues Hassobjekt: Gastrosuisse, der ganz offen von Gastronomen kritisiert wird, wie ich durch meine durch Corona aufgeflammte Lektüre von Schweizer Tagespresse gelernt habe) und ab Montag Restaurants etc aufmacht. Etc heisst btw: ich habe total den Überblick verloren, was auf und was zu und was angedacht ist, wir machen ja nix ausser Arbeiten und Schule und Lebensmitteleinkaufen (und ab und zu Verbandswechsel im Kinderspital). Und Pfadi. Und Volleyballtraining. Und Klavierunterricht. Und L.s bester Freund, der zu Besuch kommt. Und unsere Putzhilfe. Und Küchenplanen.  

Aber nein, die einzige Lockerung, die entschieden wurde, ist, dass Treffen bis zu 10 Personen jetzt auch privat erlaubt sind. Theoretisch würde das eine Geburtstagsfeier für L. erlauben nächste Woche, aber das sehe ich wirklich nicht. Das Argument "Die Kinder sehen sich eh jeden Tag in der Schule" zieht nur so mittel, weil dort tragen sie Maske ohne Pause und das ist halt schwierig auf einer (Übernachtungs)Party, wir verschieben das also wieder mal auf Sommer.

Von Bundseite werden die seit letzten Montag immer und überall kostenlosen Schnelltests propagiert, die man als Automatismus in seinen Alltag einbauen soll. Bevor man Freunde oder Familie trifft, einfach schnell in die nächste Apotheke, Schnelltest, 15min warten, los gehts. Ich habe mal recherchiert, die nächste Apotheke, die Schnelltests anbietet, ist in Basel, d.h. 20min mit dem Auto (ohne Parkplatzsuche) weg, man muss telefonisch einen Termin vereinbaren und naja, niederschwellig ist anders. Macht uns jetzt nix, wir sehen uns eh mental noch nicht bereit für Treffen mit Freunden oder Familie (die allergrösstenteils jenseits irgendeiner Grenze leben und demenstsprechend nicht treffbar sind, ausser man nistet sich grad für die Quarantänezeit für Einreise aus einem Risikogebiet bei ihnen ein), und ab April gibt es eventuell die gratis Selbsttests für alle, die den Schweizer Kriterien für Sensitivität etc entsprechen (das sage ich btw ganz wertfrei.), die werden wir für die o.g. "und, und, und" Aktivitäten nutzen und sonst .... sind wir eigentlich ok, im Sinn von: wir halten das aus. Nicht super, nicht euphorisch, aber wir kriegen das hin.

Sonst: gearbeitet, eingekauft, ein Emailinterview mit einer englischen Journalistin über Crowdfarming geschrieben. Ich habe eine neue Telefonfreundschaft mit einer Patientin im Spital Zofingen, die mich respektive mein Handy als Kontakt angegeben und auch schon selber angerufen hat. Und die Pflege. Und die Ärztin. Und alle ein paar Mal. Und alle sind sehr nett und ich habe ja eh wenig Kontakt, vielleicht sage ich das nächste Mal nicht direkt auf "Hallo, Elena?!" oder "Sie sind die Nichte von Frau xxx?" "Sorry, ich glaube, das ist ein Nummerndreher", sondern "Mhmmm?!"

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende, ich muss jetzt Pizza ausrollen.

Donnerstag, März 18, 2021

180321: Spannung steigt

 Es ist IMMER NOCH NICHT FREITAG.

Ok, aber fast. Immerhin.

Arbeit ist: viel, aber immerhin habe ich es irgendwie geschafft, ein 20minütiges Schwätzchen nach einem Meeting mit zwei Kolleginnen einzubauen, das tat gut!

Dann kam heute zum einen die zweite Küchenofferte (sehr, sehr spannend!) und der dritte und letzten Küchenbauer war zum Angucken und Ideenhaben hier.

  • Sobald er eine Offerte fertig hat, werden der Hübsche und ich uns auf den Hosenboden setzen und entscheiden, mit wem wir weitermachen:
  • dem lokalen Küchenstudio
  • dem von den Architekten des Dachumbauprojekts empfohlenen Küchenschreiner
  • einem lokalen Küchenbauer, der mir heute einen Tacken zu oft gesagt hat "Wir designen Einzelstücke"
Ich bin mal gespannt, wie das dann im Detail aussieht, bisher haben uns die Offerten noch nicht ohnmächtig vom Stuhl sacken lassen (aber die mit den Designereinzelstücken fehlt ja auch noch :-)).
Auf jeden Fall wird es toll und ich freue mich sehr.

Sonst ist hier eigentlich nicht viel los, auf der anderen Seite halt zu viel, es ist ja überall dasselbe.

Gegessen:
Joghurt und Müsli
Linsenerdnusssuppe
Sobanudeln mit Mango und Auberginen (endlich mal wieder das Ottolenghi-Buch ausgepackt)

Gelesen: "Das Geheimnis von Zimmer 622"
Gesehen: "Das Team", "Agents of Shield"
Stressleveldurchschnitt gestern: 47
Selbstbeweihräucherung: Ehrlich über Lob aus dem Team gefreut und wie ein Profi erklärt, was wir für die Küche haben wollen 

Mittwoch, März 17, 2021

170321 Pyrrhus-Sieg

 Vorbei mit der guten Morgenerziehung bei den Katzen, aber zwe Tage schlafen bis 5:50h ist ja auch genug, da kann man gern wieder mit fünf anfangen mit geweckt werden.

Ich bin tatsächlich auf dem Weg zu einer Morgensportlerin, vielleicht ist das ein Weg aus dem Dilemma eines early birds mit Abendmeetings, ich kann ja eben erst abschalten, wenn alles erledigt ist, also zwischendrin mal Pause machen, ist für mich keine Option.

Heute also wieder kurz vor sieben nach Birchermüesli, Kaffee und Bauchmuskeltraining auf den Crosstrainer geschwungen, ordentlich gekeucht und geschwitzt, dann frisch geduscht für einen letzten Tag am Küchentisch, weil ja ab Montag Q. hoffentlich wieder in die Schule gehen kann. Quatsch, "VORletzten", Quatsch,  "vorvorletzten Tag", weil es ist ja IMMER NOCH NICHT ANSATZWEISE FREITAG.

Zwei grosse Themen hatte ich für heute mit jeweils zwei Zielen:

1. Thema: eine Riesentabelle für unser Squad fertigstellen und nutzbar für die Vorstellung am Dienstag zu machen

1. Ziel: fertig kriegen, mit dem Squad abstimmen check

2. Ziel: jemand anderes präsentiert das am Dienstag. Ich habe ja nun überhaupt kein Problem damit vor grosser Runde zu präsentieren, aber halt am liebsten schon auch Themen, die ich mag und wo ich stolz auf das bin, was ich vorstelle, oder, wenn es nicht so toll ist, es wenigstens mit dramatischen Bildern und Witzen zu pimpen. Dieses Thema ist nichts von alledem, sondern einfach tödlich langweilig. )Ah, beim Nachdenken ist mir aber grad ein Witz für die letzte Zeile der Tabelle eingefallen. Wenn alle bis zum Schluss durchhalten, dann gibt es eine Belohnung.) Wir sind 7 Leute im Team, davon 2 extrem extrovertiert, eine je nachdem, der Rest ist sehr schweigsam. Der Hübsche fragte heute: "Ah, dann sind Eure Meetings also Dialog vor Publikum?" und ja, von diesem Standpunkt her bin ich praktisch bereit zum Podcasten. (Lol, as if) Naja, dementsprechend sind es immer die gleichen zweieinhalb, die in grosser Runde präsentieren, und zwar nach Einigung und Absprache im Team, aber ich finde das nur so mittel, weil ich schon das Gefühl habe, mich in dern Vordergrund zu drängen, obwohl das definitiv nicht so ist. Heute also stand die Frage wieder im Raum und ich wünschte mir, ich hätte des Hübschen Tipp zum Schweigenaushalten schon vorher gehabt: "Einfach in einem anderen Fenster was aufmachen, was dich echt interessiert, dann schalte dich stumm, und lies einfach. Irgendwann kommt dann schon was." Ich habe die Entscheidung mal auf morgen vertagt, aber ich bin nicht besonders optimistisch.

2. Thema: Den Hintergrund einer mir zugeteilten Aufgabe klären

1. Ziel: Thematisch klären, um was es geht: check

2. Ziel: deutlich machen, dass das WIE in diesem Fall echt nicht geht (check), dass ich ausserdem die falsche Ansprechpartnerin bin (check) und dass ich das definitiv nicht machen werden (hahahaha, voll in die Hose gegangen, ich war sehr verwundert, mich selber sagen zu hören, dass ich das halt jetzt in Gottes Namen unter Protest mache, aber definitiv mich mit der Lösung des Problems nicht befassen werde, weil ICH kein Problem habe.) 

Naja, geht so, vom Erfolgsfaktor her.

Sonst: ich habe das Gefühl, in den allermeisten von uns steckt verschieden tief vergraben ein Querdenker oder eher Verschwörungstheoretiker. Wenn ein bestimmter Level an Ungemach, gepaart mit Hilflosigkeit und gefühlten Gutinformiertsein erreicht ist, springt er raus, wetzt die Mistgabeln, stülpt den Aluhut auf und erklärt den kinderbluttrinkenden "Da oben" den Krieg. Und da ist es tatsächlich egal, aus welchem politischen oder gesellschaftlichen oder Bildungslager man kommt, ich habe das schleichend bei den verschiedensten Menschen, denen ich wie auch immer im Internet über den Weg laufe oder schon teils sehr lange folge (echte Menschen treffe ich ja nicht), beobachtet. Den letzten Stein des Anstosses gab bei vielen das Aussetzen der Impfung mit dem AstraZeneca-Wirkstoff. Tatsächlich ist Twitter und Instagram (zumindest in den Stories) seitdem für mich unerträglich, weil ich tatsächlich keine mentalen Ressourcen und zeitliche Kapazität habe, dagegenzuhalten, auf der anderen Seite aber auch nicht drüber weglesen kann, wie Leute die ich, wie sage ichs, eigentlich sehr schätze / einmal sehr geschätzt habe? solchen populistischen Bullshit von sich geben, der mit einem minimalen Schritt zurück gefährlich nah an "Die da oben wollen uns nur einsperren und mit Masken entmenschlichen" ist. Ich möchte die tatsächlichen Äusserungen gar nicht wiederholen oder zitieren, das macht mich einfach sehr, sehr traurig, da so viele Leute zu verlieren, die mir tatsächlich mal was bedeutet haben.

Naja, Gottseidank habe ich so viel Arbeit, da ist gar nicht viel Zeit zum traurig sein.

Gegessen:

Letztes Birchermüesli

Salat mit chevre chaud, Brot

Süsskartoffelstrudel mit Joghurtdip und Chicoree-Orangensalat (mit L. gekocht, das wird jetzt durchgezogen)


Gelesen "Das Geheimnis von Zimmer 622" (Let's see, bei den Joel Dicker Büchern ging es immer relativ lang, bis ich entweder total gehooked war oder mir eingestehen konnte, dass das echt fad ist und vermutlich nicht mehr anzieht)


Gesehen: "Das Team" (lol, NOCH 2 Folgen, wie lange wollen sie denn das noch auswalzen?), "Agents of Shield" (wir sind mit den Kindern mit "Life in Pieces" durch, das ist wirklich schade) und "You"

Stressleveldurchschnitt gestern: Akku war leer, passt ganz gut

Selbstbeweihräucherung: Immerhin alles ordentlich erledigt bekommen, mit der Vermarktung respektive dem unangenehme Tasks loswerden muss ich noch besser werden


Dienstag, März 16, 2021

160321 Immer noch kein Freitag

 Good news: die Katzen waren schon wieder vernünftig! Und ja, ich weiss, viele Leute mögen nicht, dass Tiere im Bett schlafen, aber naja, ich mag das bei Katzen und war fast ein wenig traurig, dass die Katzenkinder das bisher nicht machten. Mittlerweile kommt Jonny ja im Lauf der Nacht ans Fussende, was ein tatsächlich bisschen gefährlicher Platz ist, um aus Versehen rausgekickt zu werden. Sansa hat sich angewöhnt, erst in meiner Kniekehle und aktuell auf der Innenseite des Löffelchens zu schlafen. Sehr süss, weil sehr klein und sehr weich :-).

Sonst: Start mit Crosstrainern direkt nach dem Frühstück, nachdem heute wieder langer Meetingdienstag ist und ich da abends keine Lust mehr habe (und ausserdem immer mit Unterzucker zu kämfpen habe, ausser halt nach dem Abendessen, aber da habe ich halt auch das Abendessen im Bauch), das ging erstaunlich gut. Dementsprechend sass ich eine Stunde später als sonst, nämlich erst um 7:45 am Schreibteisch.

Wobei: nicht am Schreibtisch, weil Dienstag kommt ja unsere Putzhilfe UND Q. ist aktuell zu Hause, also sind wir ihr aus dem Weg gegangen und ich sass bei Q. auf dem Sofa, während der an Schulsachen arbeitete. Er war sehr angetan vom Kaffeeservice seiner Bürokollegin, sehr verwundert, dass es mich nicht stört, wenn er sich Filmausschnitte für Geschichte anschaut (Hallo? Ich bin 100 Jahre grossraumbürogeübt, mich stört ein bisschen Infofernsehen über den Beginn der Nazizeit in Deutschland sicher nicht in der Konzentration) und fühlte sich alles in allem schon ein bisschen arg beobachtet.

Jetzt ist alles wieder sauber, Q. und ich haben gemeinsam mal ein anderes Mittagessen vorbereitet, L. kam heim für eine ausnahmsweise laaaaange Mittagspause und mein Nachmittag war voll mit überlappenden Meetings. 
Alles in allem fühlte sich gestern schon wie Donnerstag oder eigentlich Freitag an, heute noch viel mehr, und das verspricht viel Spass für den Rest der Woche. 

Ich hadere damit, dass sich alles irgendwie zäh anfühlt und ich denke, ich müsstekönntesollte doch viel schneller und fixer sein, auf der anderen Seite bin ich müdeecht, echt müde, und auf der noch anderen Seite ist halt nicht nur alles, sondern halt auch die Arbeit einfach richtig, richtig, richtig viel. Nun ja.

Draussen ist es wildes Aprilwetter, jedes Mal, wenn ich für 10 Sekunden aus dem Fenster schaue, sieht es anders aus: Schneeregen, Sonnenschein, Regenguss. Jonny kennnt nix, er verbringt den ganzen Tag draussen und "bewirtschaftet" "sein" Feld, muss ja auch wer machen. Sansa leistet mir Gesellschaft und naja, wer das Bett teilt, kann vermutlich auch das Wasser teilen...




Abends unser aktuelles gemeinsames Familienritual: wir lachen uns bei "Life in Pieces" scheckig. Es ist alles sehr einfach gestrickt, aber das tut uns im Moment sehr gut. Und wenn  Q. vor Lachen kiekst, dann ist eh alles gewonnen.

Morgen dann ausschlafen und Wochenende. Ach. Ja. Ne. Mittwoch. Auch gut.


Gegessen: 

Birchermüesli vom Pfadizmorge (perfekte Grundlage zum Sporteln danach)

Spinatwaffeln mit Guacamole (original ein Kaptn Cook-Rezept, aber das Waffelrezept NUR aus Spinat, Wasser, Mehl und Backpulver klang arg ... naja, mach Mehlbapp, also habe ich noch anderthalb Eier dazugegeben, und die Avocadocrememenge verdoppelt und eine Guacamole gemacht). War sehr, sehr lecker!

Tagliatelle mit Gemüse und Gewürzbutter


Gesehen: "Das Team" (ich frage mich echt, wer auf die Idee kam, die gesamte Story in der ersten Folge zu erklären und dann (mit jeder Menge Plotholes und schwacher Polizeiarbeit --> wie oft kann einem jemand durch die Hintertür entkommen?) über 8 Folgen mühsam genau das alles nochmal rausfinden zu lassen? Aber: schöne Landschaft. Sehr.) und natürlich "Life in Pieces"

Gelesen: "Eiskalte Augenblicke" (eine nette Idee, alle jemals aufgetretenen Nebenfiguren mit kleinen Geschichten nochmal zurückzuholen)

Stressleveldurchschnitt gestern: 39

Selbstbeweihräucherung: folgende Mail einfach abgeschickt, because it is true (der Hübsche hätte noch erklärende Emojis empfohlen, aber ich habe das gar nicht witzig gemeint): "Dear all, I am trying to collect the missing information, but to manage expectations: it might be hard to impossible to get fax numbers for all contacts because (I am tempted to write: it is 2021) this seems to be a technology not so commonly used any more." Und  nein, es geht nicht um deutsche Gesundheitsämter :-)

Montag, März 15, 2021

150321 "Ist das schön!"

 Ich glaube, die Katzen werden langsam erwachsen und/oder vernünftig. Jonny kam irgendwann von L zu uns nach oben und hat sich ans Fussende gelegt und weitergeschlafen, ohne mich vorher wach zu krallen und beissen. Sansa hat bis 5:50h durchgehalten und erst dann unstillbaren Hunger auf frisches Feuchtfutter und überhaupt könnte jemand mal aufstehen?! bekommen.

Morgens gearbeitet, erst mal wieder am Esstisch, weil Q. ja noch Distanzlernen hat und seinen Schreibtisch zumindest vormittags selber braucht (er ist ultraschnell fertig mit den Aufgaben, deshalb kann ich allerspätestens ab Mittag, meist vorher schon, an den echten Schreibtisch und auf den echten Schreibtischstuhl zurück.).

Später am Vormittag sind wir zwei dann nochmal ins UKBB gefahren (mittlerweile 2 Security-Typen vor der Tür), es war Verbandwechseltag. Der Chirurg heute war sehr verwundert, dass Q. nix gebrochen hatte, die Kollegin von Freitag hatte ihn nämlich in die Gipssprechstunde eingetragen, weil da noch Platz war, und ihm nichts davon gesagt. Es war sehr schön zuzuschauen, wie sehr sich der Chirurg über die schöne Arbeit seiner Kollegin und das gute Heilen gefreut hat, das war wirklich herzerwärmend. "Oh, das sieht wirklich, wirklich schön aus. Also: vielleicht für Sie nicht, aber für einen Chirurgen ist das wirklich, wirklich schön."

Ich habe nicht hingeschaut ("Wollen Sie wirklich nicht? Ich hab alles weggeputzt, es sieht echt schön aus?"), weil ich meine Grenzen kenne. Q. hat nullkommanull Schmerzen, das ist echt grossartig, wir haben den nächsten Termin in einer Woche und vielleicht können dann die Fäden schon raus.

Dann wäre das auch endlich erledigt, wir brauchen dann noch grössere Wanderschuhe (mal sehen, ob L. die von Q. passen, sonst sind es zwei Paar), heute habe ich die Anmeldung fürs Pfila und die Hikechallenge der Pfadis ausgefüllt :-).

Sonst so: Grosse Aufregung auf Twitter und in den Medien über das Aussetzen der Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca in mehreren europäischen Ländern und nun auch in Deutschland. Ich persönlich finde die Vorgehensweise der einzelnen Länder, die nicht mit der EMA-Einschätzung übereinzustimmen scheint, sehr irritierend, andererseits kenne ich weder die Daten, die dazu geführt haben, noch könnte ich sie beurteilen (anders als gefühlt alle anderen Menschen im Internet). Ich hoffe sehr, dass die EMA-Abklärung schnell geht, aber für das Vertrauen in den Impfstoff von Astra Zeneca (und überhaupt AstraZeneca) ist das natürlich Gift (und damit auch für die Impfgeschwindigkeit in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern. Nicht der Schweiz, die Swissmedic hat den Wirkstoff ja immer noch nicht zugelassen.). Das hätten sich die Leute von AstraZeneca vermutlich niemals träumen lassen, dass sie nach dieser Tour de force der Entwicklung und Highspeedproduktion keine Lorbeeren ernten, sondern vor der grössten Shitshow der Unternehmensgeschichte stehen würden.

Ich selber habe tatsächlich, glaube ich, keine Aufregung mehr in mir übrig. Ich denke mir: "Ach, schau an. Das auch noch? OK." und mache weiter, weil muss ja.

Crosstrainerprogramm, UpperBodyWorkout mit dem Hübschen (good news: mein Sehnenscheidenhandgelenk ist ganz nah an "Wie neu"), Wäsche, Post, erste Küchenofferte angeschaut, und jetzt gehe ich L. vom Volleyball abholen (und während dem Warten ein bisschen "Das Team" auf dem Autoscreen und dem Autonetflix-Account weiterschauen. Die Serie ist btw richtig, richtig, richtig, richtig schlecht, aber ich bin fast durch und die Gegend in Dänemark ist sehr hübsch, es wirkt sehr niedlich, wenn da die Spezialeinheiten an den reetgedeckten Häusern entlangschleichen. Als nächstes schaue ich vermutlich Rosamunde Pilcher Filme, die schaut man ja auch nur wegen der Landschaft, glaube ich)


Gegessen: 

Carrotcake

Gyozas

Montagspizza


Gesehen: "Das Team", "LIfe in Pieces"

Gelesen: "Eiskalte Augenblicke"

Stressleveldurchschnitt gestern 37

Selbstbeweihräucherung: ohne Ankratzen von irgendwas an der total ätzenden Kurve ins P4 des City-Parkhauses gekommen. Und von dort ins P5, wo es unendlich viele Parkplätze gibt. Kein Wunder, alle scheitern vermutlich ein Stockwerk weiter oben


Sonntag, März 14, 2021

140321 Montagsfrage #2 und sonst so

 Jajajajaja, ich weiss, es ist Sonntag, aber man hat (glaube ich) eine Woche Zeit, um Joels Montagsfrage zu beantworten und diese Woche war bisher einfach zu voll, um an irgendetwas anderes zu denken als das, was gerade passiert.

Heute war besser und deshalb hier meine Antwort auf Montagsfrage #2 

Die Pandemie hat uns alle gelernt zu verzichten. Gibt es ein Ding/ Umstand auf den du jetzt verzichtest, von dem du denkst, dass das gut und gerne auch nach der Pandemie so bleiben kann?

Ich dachte erst, auf Handschütteln und die 3 Küsschen linksrechtslinks zur Begrüssung, aber to be honest, ich bin so ausgehungert nach sozialen Kontakten und Berührungen, dass ich vermutlich auch die Kassenfrau im Supermarkt oder den Kontrolleur im ÖV oder die Oberstchefin in Zukunft mit Küsschen begrüssen werde, aber ich denke, das, was so bleiben kann, ist: alle Leute, die sich ansatzweise krank fühlen, bleiben zu Hause. Nicht ganz hasenreine, 100% durchdachte Meinung zu dem Thema: es sollte so ein Mittelding zwischen krank und gesund geben, nämlich: "nicht wirklich krank, aber ich fühle mich nicht bombe, bleibe also daheim, um niemanden anzustecken und arbeite von daheim."

Und noch was nicht 100% Durchdachtes: ich freue mich wie ein Schnitzel auf die nächste Erkältung, die genau nicht mehr als das ist. Schnupfen, Heiserkeit (ich mag meine Stimme, wenn ich heiser bin), bisschen matschig, genau richtig, um den Tag im Bett zu versandeln, ohne Angst haben zu müssen, die Kinder und und den Mann mit einer potentiell tödlichen, sicher aber zu Quarantäne und/oder longcovid führenden Krankheit anzustecken.

Sonst:
ein viel besserer Tag als gestern.
Begann mit 
  • Frühstückslieferung (vor einem Jahr haben wir als Elternrat mit den Abteilungsleitern noch lang diskutiert, ob ein Pfadizmorge in person machbar wäre, dieses Jahr wurde es gar nicht angesprochen, sondern direkt eben: nach Hause geliefert), 
  • ging weiter mit Kuchenbacken. (Dickes Danke an Jeannie, die jedes Wochenende ein Rezept liefert, und auch wenn ich manchmal aussetze oder zB die Zimtschnecken wochenlang auf Repeat laufen habe, weil sie alle so super finden: danke für den Service, jeden Sonntag ein Rezept parat zu haben, das in den allermeisten Fällen mit dem, was wir im Vorratsschrank haben, realisierbar ist. Sonst wird halt die Einkaufsliste für nächste Woche angepasst und wir machen mal wieder Zimtschnecken)
  • Regenspaziergang, ging weiter mit 
  • Sauna (das Wetter passte sehr gut) und endete mit
  • gemeinschaftlichem Gyoza-Falten (ich hatte Kimchi/Vegihack/Glasnudelgemüse-Füllungen vorbereitet und es ging im Nullkommanix und reicht auch noch für morgen mittag)
  • und "Life in Pieces"-Bingen
Ansonsten feiern wir jeden einzelne Impftermin im noch so entfernten Bekanntenkreis (wir nähern uns. Im Aargau wird seit letzter Woche 65+ geimpft, wir sind also in Sichtweite, in Bayern wurden dem Registrierungstoo die Prio-Stufen hinzugefügt. Es wird.).

Nun denn, wir sind nicht wirklich bereit für eine neue Arbeits- und Schulwoche, aber ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass sie weniger aufregend wird als die letzte. (Q. und ich gehen morgen zum Verbandswechsel und ich bin überhaupt schon tief beeindruckt, wie das Kind die Wundschmerzen wegsteckt.)

In diesem Sinne: halten Sie durch, wir bemühen uns und geben unser Bestes.

Samstag, März 13, 2021

130321 Stimmungsbild

 Exemplarisch für wie es hier so läuft:

ich kehre genervt vom Paketewegbringen und mir selber nach Hause zurück (genervt, weil: die Post die Dorffiliale zu gemacht hat und seitdem die Postdienstleistungen im Paarmonatsrhythmus von einem Geschäft ins andere transferiert werden. Dort fehlt die Infrastruktur (zB Paketaufkleber), die Ahnung, die Lust, das überhaupt zu machen und bisher haben die Läden dann nach ein paar Monaten total zugemacht und die Post kam irgendwo anders hin. Von mir, weil ich immer noch davon ausgegangen bin, dass sie halt wie eine normale Postfiliale oder jemand, der diese Funktion übernimmt, Paketaufkleber haben oder Stifte oder schnell Pakete erfassen können. Und noch mehr, davon, dass ich mir meine Genervtheit gegenüber der Schweizer Post für diese Scheissaktion UND die Genervtheit gegenüber aktuell den Apothekenangestellten, die halt nicht gut in Postspielen sind, gegenüber denen echt habe raushängen lassen und ein sehr blöder Kunde war.) und beschliesse, bei einem Milchkaffee den Start in den Nachmittag versöhnlich zu gestalten.

Ich frage, wer noch einen will (der Hübsche und Humpel-Q.)

Ich hole Tassen, mache zwei Milchkaffees mit Zucker für die Jungs und stelle sie auf den Tisch.

Als ich meinen machen möchte, ist der Kapselbehälter voll.

Und der Kapselabfallbehälter voll.

Und der Wassertank leer. 

Und der Milchtank leer.

Und die Abtropfschale voll.

Und dann sprotzt der Milchtank.

Als Q. sich seinen Kaffee holt und schräg auf die Kante des Sofatisches stellt, fällt der mit Riesensplash-Zone runter.

Und läuft unter die Glasplatte des Couchtisches.

Und unter den Couchtisch.

Q. findet den Parkettreiniger nicht. (kann nix dafür, den hat die Putzfrau aufgebraucht, ohne was zu sagen).

Und den Mop-Stiel.

Dann schwappt der Eimer voll heisser Allzweckreinigersuppe über.

Und wird mit sauberen Geschirrtüchern aufgewischt.


Jetzt ist es 30 Minuten später, ich habe mich bis auf die Reinigersuche nicht an den Aufräumaktionen beteiligt, der Glastisch ist wieder sauber, ich habe einen Kaffee, Q. auch wieder, diesmal am Esstisch, der des Hübschen ist nur noch lauwarm, und ich glaube, es hat immerhin niemand gebrüllt. (Meine grösste Sorge war, dass Q. sich den neu geschnitzen Zeh irgendwo massiv angeschlagen hat. Oder verbrüht.)

Man könnte sagen: sie waren stets bemüht.

Freitag, März 12, 2021

120321 Schnippschnapp (kratz, kratz)

 Good news: 

Q.s Zeh ist operiert und muss "nur noch" heilen. Der grosse Junge, der als kleinerer Junge bei Spritzen, Fingerpieksen, Spreisseln, dem kleinsten Kratzer ("AUS MIR LÄUFT BLUT") regelmässig den sterbenden Schwan (oder aber den Rottweiler mit Tollwut, ich erinnere mich an Impfungen im Schwitzkasten mit hysterischem Nasenbluten) gegeben hat, hat heute wie die coolste Socke (höhö) auf Erden erst ordentlich Lachgas zu sich genommen ("Langsam atmen, langsam, hallo, nicht alles auf einmal!!!", dann drei Spritzen in den Zeh bekommen und mit "Linkin Park, full volume" auf den Ohren seine Zehoperation abgesessen. Ich habe erst nicht verstanden, warum ich dazu genötigt wurde, bittedanke doch nicht rumzustehen, sondern auf einem Stuhl zu sitzen, bis die Schwesternschülerin ("Lehrtochter FaGe" heisst das, glaube ich) interessiert fragte: "Gell, das Chratze, das is da Chnoche?!".

Sie haben dann noch einen Schonschuh in Grösse 43 aufgetrieben (nicht ganz die Zielgruppe des Kinderspitals), der geht einigermassen, Q. nimmt jetzt 3 Tage Ibuprofen und soll sich schonen und dann kommt noch Verbandswechsel und Fädenziehen und dann wars das hoffentlich.



Wir haben den UKBB-Nemo von L. gegrüsst, der Pandemiebetrieb ist bis auf Security-Typ vor der Tür (naja, die Clubs haben ja zu zur Zeit), der überprüft, ob wirklich nur eine Begleitperson pro Patient kommt und Leuten ohne eine Maske anreicht, und keine Spielsachen (auch der versehrte Bär und Hase im Eingangsbereich sind nicht mehr da) und natürlich Masken kaum zu merken. "Ja, hier ist alles fast wie immer, für Kinder merken wir praktisch nix" ist ja auch mal schön, von Fachleuten an der Front zu hören.

Nicht so schön: in Q.s Klasse gibt es mittlerweile einen dritten positiven Test, eine Handvoll Kinder wurde vom Contact Tracing in Quarantäne geschickt, dementsprechend hat Q.s gesamte Klasse noch eine Woche weiter Distanzunterricht.

Dickes Lob an die Schule und die involvierten Lehrer, btw.. Nachdem am Dienstag 90% der Klasse einfach nicht aufgetaucht ist, sondern zum Testen und dann heimgegangen ist, lief am Dienstag nachmittag der Distanzunterricht, der seit Anfang Mai auf Eis lag, wie auf Knopfdruck wieder an. Heute morgen kam der Link zur Chemiestunde per Zoom etwas knapp, aber auch hier: kudos an den Lehrer, der sich vors leere Klassenzimmer gestellt hat und für die eine Klasse, die nicht da ist, eben alles in die Kamera erzählt hat (auch wenn die Klasse noch im Pyjama und mit angereichtem Frühstück vor den Monitoren sass, weil die meisten dachte, sie müssten eben NICHT zu einem festen Zeitpunkt parat sein). Kudos aber auch an die Klasse, die per Chat den Link an alle, die vielleicht noch geschlafen haben, verteilt und das Aufwecken per Whatsapp optimiert hat, an die jungen Menschen, die sich so schnell vernetzen, austauschen und kompetent reagieren, dass das tatsächlich gut funktionierende Contact Tracing nur noch hinterherhecheln kann. Q. hat sich heute mit frisch operiertem Fuss zB mit seinem Vortragsbuddy für den Geschichtsvortrag im ... Mai? (April wäre passender) zusammengezoomt, um das Gerüst für den Halbstundenvortrag über Tschernobyl vorzubereiten. Freitag nachmittag. Mit unglaublicher Begeisterung. (Aktuell bekommen wir zu ALLEM vorgerechnet, wieviel das in Millisievert ist. "Können wir mal wieder einen Smoothie machen?" "Weisst Du eigentlich, Millisievert man mit EINER BANANE aufnimmt? Und mit rauchen?" Gottseidank rauchen wir keine Bananen.)

Anyway: noch eine Woche Distanzunterricht, und für uns ist das sogar ziemlich praktisch. Wir hätten Hinke-Q. mit seinem Holzschuh die nächste Woche ja zur Schule gebracht und geholt, das fällt jetzt natürlich weg. Andererseits haben wir einen Esser mehr über Mittag (aber JEMAND hat ja für den Quarantänefall eingekauft, das sollte also machbar sein) und ich muss meinen Bürostuhl/Q.s Zimmer und Schreibtisch teilen. Das werden wir aber hinkriegen.

Mittelgood news aus L.s Schule, aber darüber mache ich mir vor Montag keine Gedanken. Ich habe zwar eine grosse, aber anscheinend doch begrenzte Kapazität für Sorgen.

In diesem Sinne: ein erholsames Wochenende! (Nicht vergessen, also ich: keine Zopf am Samstag abend backen, Sonntag ist Pfadizmorge, wir werden beliefert!)