Samstag, September 30, 2017

Pause, weil

Zwiebelkuchen, hundeschnauze, dronies, federweisser, kaffee, weinprobe,

Freitag, September 29, 2017

reisereise

ab heute haben die kinder herbstferien und der hübsche und ich haben beschlossen, dass wir auch eine pause brauchen, und so haben wir wie bekloppt gearbeitet, um die schreibtische und inboxen urlaubsfein zu bekommen (da die ferien ja auch ein tropfen auf den heissen stein des überstundenabbaus sein sollen, ist ds nixht ganz konsequent, aber mei) und haben jetzt eine woche frei.

als erste Amtshandlung haben wir das auto vollgeladen mit strom,  kindern, schokolade und klamotten und uns auf den weg nach nierstein gemacht zum traditionellen federkuchenfest.
(die ersten 5-6 km der reise habe ich mit einem live-video auf instagram begleitet und für den fall, dass sie sich darüber wundern, weil ich doch gestern gekräht habe, das wäre der grösste mist seit erfindung des rades: finde ich immer noch und ich wollte nur zeigen, wie fad sowas ist.)

joah, in diesem sinne: prost und schöne ferien! 


ah, nochwas: q. hat supergute nachrichten mit nach hause gebracht, es ist zwar alles erst mal vorläufig, aber wir sind unglaublich stolz suf ihn, das jat er nämlich ganz allein geschafft!

Donnerstag, September 28, 2017

Dann halt nicht

Gestern hatte ich im Lift des Elfenbeinturms ein sehr, sehr skurriles Erlebnis.
Ich habe ja schon mal von den Geschichten aus dem Firmenarchiv bei uns erzählt. Gestern also bin ich zufällig mit dem Typ, der das immer schreibt, gleichzeitig in den Lift nach unten gestiegen. Er war im Gespräch mit zwei oder drei externen Personen, allerdings dachte ich, ich könnte ja trotzdem kurz loswerden, dass ich diese Rubrik ganz toll finde und ihm dafür danken.
Ich habe also eine Gesprächspause abgewartet, mein übliches "Hallo, Du kennst mich nicht, aber ich sag jetzt mal was, im Zweifelsfall was wenigstens witzig gemeintes, und überhaut bin ich ein Sonnenschein, total freundlich, offen und ein unglaublich netter Mensch"-breites Strahlen angeknipst und leise zu ihm gesagt: "Tschuldigung, darf ich ganz kurz was loswerden?"
Er schaut mich total konsterniert an, als hätte ich ihm einen Popel ans Revers geschmiert, und zischt: "Nein, jetzt nicht."
Tja. Was soll ich sagen. Mir ist erstmal die Kinnlade runtergefallen, die Kollegen, die noch dabei waren, haben das natürlich deutlich hörbar kommentiert, es ware viel weniger auffällig vor den externen Personen gewesen, wenn er sich mein "Ich finde Ihre Archivrubrik toll, danke dafür." angehört hätte. (Ja, klar, man konnte natürlich vorher nicht wissen, ob ich den "Das ist der Elfenbeinturm und bei jedes einzelne Holzstück und jede LED-Lampe und auch die Seifenspender auf dem Klo unterstreichen die Gesamtaussage."-Vortrag durch ein "Die Balkontür ist beim ersten Regensturm eingedrückt worden und warum gibts auf dem Klo kein warmes Wasser in den linkenWaschbecken" ruiniert hätte. Man steckt nicht drin.)
Beim Rausgehen hat er mir dann zugeraunt: "Sie können mich ja anrufen." und weil ich total erwachsen und professionell bin, habe ich gesagt: "Haha, ganz sicher nicht.". Ich habe das Gefühl, auch der heutige Beitrag in der Archiv-Geschichten-Reihe war schon gar nicht mehr so toll.

Mittwoch, September 27, 2017

Keinezeitkeinezeit

Wie gefühlt immer, wenn Urlaub und Deadlines anstehen, kommen Hinz und Kunz mit abstrusen Anliegen und das muss alles sofort erledigt sein.

  • Da filtriert irgendwas seit Jahren in Brasilien schlecht und deswegen muss jetzt sofort die Mahlung in der Schweiz umgestellt werden.
  • Da weist ein Kollege vollkommen zu Recht darauf hin, dass es schon ein bisschen schade ist, dass vereinbarte Deadlines nicht eingehalten werden, schon wird ein Riesenfass (mit starken Worten und .. erstaunlich wenig Substanz) aufgemacht und sofort müssen sich Abteilungsdelegierte treffen und das klären und überhaupt würde unsere Gruppe da seit Jahren alles falsch machen.
  • Da müssen Muster nach weitweitweg geschickt werden und auf einmal reicht es nicht, dass ich die Muster besorge, nein, da muss ein Meeting vereinbart werden, um das Verschicken zu  besprechen.
  • Da schlägt man (also ich) wegen dringend wegen Deadline 17 verschiedene Slots für eine TC mit Italien noch diese Woche vor und bekommt die Antwort: "Die einzigen zwei Stunden, die du nicht vorgeschlagen hast, wären besser für uns".
 
Meine reflexhafte Antwort wäre: "Boah, dafür habe ich keine Zeit und keine Nerven, geht mir doch weg mit dem Kasperltheater."
Auf professionell klingt das eher nach: "if possible please postpone to never mid November, as currently there is nothing we can change", auf "please reschedule according to availability of attendees", auf "Ich helfe gern mit Mustern und Dokumenten, sehe aber nicht, wie meine Anwesenheit bei der Logistik an sich hilfreich wäre." und "As mentioned above, I am not available for this timeslot, please find at least one hour; of everybody is properly prepared, this should be sufficient."
 
Oida. Die Urlaubswoche nächste Woche passt gar nicht in den Arbeitsplan, aber das tut es ja nie und wenn ich nicht Urlaub machen würde, würde ich vermutlich bald jemanden beissen.
Aber: ich habe ein tolles neues Wort gelernt, das sehr gut zum heutigen Tag passt: "Curmudgeon"

Dienstag, September 26, 2017

FOMO*, berechtigt

Seit über anderthalb Jahren lebe arbeite ich nun zusammen mit 2500 anderen Menschen im Elfenbeinturm. Seit Tag 1 warte ich gespannt auf den Tag der ersten Gebäuderäumungsübung, weil ... auch ohne Feuer oder Einsturz oder Tralalala ist das bestimmt spannend, wie 2500 Leute so schnell wie möglich aus einem 38stöckiges (eigentlich sinds mehr, aber ... es ist kompliziert) geschleust werden.

  • Erst hiess es: so schnell wie möglich, sobald alle eingezogen sind.
  • Dann: doch nicht.
  • Dann gab es mal den Liftausfall und alle waren noch besorgter, wie das wohl mal werden würde.
  • Dann wurden binnen einer Woche zwei allgemein gehaltene Reminder zum Thema "Verhalten bei Gebäuderäumung" verschickt. Da wird Aushilfssherlock natürlich hellhörig und hofft, dass das nicht an einem Freitag oder an einem meiner "ich bin in irgendeinem anderen Büro oder Italien oder Irland oder Indien"-Tage stattfindet.
  • Dann sieht man eines Tages erstaunlich viele Werksschutzmitglieder mit Werksschutzjacken und Funkgeräten rumlaufen und -funken. (Normalerweise tragen die ihre dezenten einheitlichen dunkelblauen Anzüge und die Piepser verdeckt).
  • Und in der grossen Kantine stehen auf einmal so Trennwände bereit an den Wänden.
  • Und die Mitarbeiterinfo wird spontan in einen abstrusen Raum verlegt und auf eine abstruse Zeit.
 
Und dann musste ich eine schwere Entscheidung treffen, nämlich: Mitarbeiterinfo, die eigentlich wichtig ist, oder aber Abenteuer Evakuierung. Und habe mich schweren, vernünftigen Herzens für die Mitarbeiterinfo entschieden, und so kann ich Ihnen nicht aus erster Hand erzählen, wie das mit der Sirene und dem Treppenhaus war und was ist mit den Leuten, die nicht laufen können?
 
Ich musste dann nur nach der Mitarbeiterveranstaltung ungefähr 20 Minuten im Foyer warten, weil der Turm noch nicht wieder freigegeben war. Und ganz viele Feuerwehrleute und Werksschutz und Polizei und alles lief sehr gesittet ab. Ohne Feuer ist das ja auch leicht.
 
Tja. Dieser Post war eigentlich fest unter "Spannendes Highlight aus dem Arbeitsalltag" eingeplant in meinem nicht vorhandenen Blogredaktionsplan. War wohl nix.
 


*Fear of missing out. Aber das wussten Sie ja alle so gut wie ich, wir sind ja total am Puls der Zeit, so vong der freshen Sprache her.

Montag, September 25, 2017

Alles wie immer. Oder so

Ich bin totalen Erledigrrrrl-Modus, einfach, weil eine sehr, sehr wichtige Deadline immer näher rückt und noch irre viel zu tun ist (ich nehme an, die italienischen Partner verfluchen gerade, dass sie mit einem Pünktlichkeitsfetischisten und Düpflischisser wie mir zusammenarbeiten müssen, aber meine Nerven möchte ich im Moment auch nicht haben), dazu noch ein anderes wegen Aussenwahrnehmung extreme wichtiges anderes Projekt und eines, das politisch kompliziert, aber sehr spannend ist, und halt der alltägliche Kleinscheiss.
Und dazu kommt, dass ich nächste Woche frei habe und dementsprechend alles noch ein bisschen dringender wird.
Da passt es mir gar nicht in den Kram, wenn dann auf einmal jemand mir noch Gedankenfutter vor die Kaffeetasse wirft, weil "Ich könnte mir dich sehr gut in dieser Rolle vorstellen, das täte der Organisation sehr gut." Ich habe doch gar keine Zeit, über sowas nachzudenken, ich habe schon das Resilienzseminar abgesagt, weil ich keine Zeit habe, darüber nachzudenken, wie ich im Stress fokussierter und entspannter bleiben kann. Aber dann frage ich mich natürlich, ob ich zu sehr Erledigrrrl und zu wenig Karrieregrrrrl bin, um das grosse Ganze zu sehen.
Nach einem Mittagessen mit dem Lieblingskollegen und einem Chat und Telefonat mit dem Hübschen sind mir aber zwei Sachen klar: Mag sein, dass es der Organisation gut tun würde, mir sicher nicht. Und, kurz vergessen, Erledigrrrrl hat einen Karriereplan und da gehört diese Station weder rein, noch führt sie wohin, wo ich hinmöchte. Ich arbeite noch am Wording.

Ansonsten: ganz normaler Montag. Ich hole L. von der Dorfturnhalle ab und wie jeden Montag muss ich um 17:03h beim Überqueren der letzten Strasse warten, weil von links ein Pferd mit Kind drauf angeführt wird.
Zwischenstop beim Tierarzt für Trockenfutter und Nierenmittel, Schwätzchen, L. streichelt den Praxiskater, daheim packe ich die vom Hübschen kopierten Impfausweise der Kinder zu den Anmeldungen furs Pfadiherbstlager (aus skurrilen Gründen gehen jetzt doch beide Kinder statt keins und wir haben die zweite Herbstferienwoche kinderfrei. Wie praktisch, dass da ein dreitägier Offsiteworkshop meiner Gruppe und ein Teamdinnder des Hübschen drin liegen, da sehen wir uns praktisch gar nicht, wir wüssten vermutlich eh nicht, was wir mit der vielen Redezeit ohne Kinder anfangen sollten.) und schicke Q. zum Einwerfen im Pfadihaus.
Ich amüsiere mich köstlich über einen zu unterschreibenden Test, bei dem auf der letzten Seite Feedback zum Schwierigkeitsempfinden und der Vorbereitung und Selbsteinschätzung gefragt war. )"Ich fand den Test leicht und glaube, ich kriege eine Sechs". Unter Impostersyndrom leidet er schon mal nicht. Recht hatte er auch.)

Q. erzählt, dass sie furs nächste Referat Powerpoint können müssen und schon fleissig am Üben wären. Er kann schon animierte blinkende Regenbogenschrift und ich denke, ich werde ihn in die Geheimnisse animierter .gifs in der Präsentation einweihen.

Geburtstagseinladung in den Kalender töckeln, Limango-Retoure fertig machen, Staubsauger durchs Haus schicken, Wäscheständer abräumen, Crosstrainerrunde, Spülmaschine, Lagerbeitrag bezahlen, Znüni-zmittag-zvieri für den Schulausflug morgen packen, Klamotten und das passende Makeup für morgen rauslegen.
Alles wie immer.
Im Hinterkopf allerdings rumort die Frage, wie es sein kann, dass in "meinem" Wahlkreis, einem beschaulichen Landkreis im Münchner Umland ohne offensichtliche wirtschaftliche und sonstige  Probleme, mitten im Speckgürtel, die AFD die zweitstärkste Partei nach der CSU ist. Das geht einfach nicht in meinen Kopf (Q. wurde heute von seinem deutschen Lehrer gefragt, ob er auch gewählt hätte. Oder wir. Und ob dann wenigstens nicht die AFD. Immerhin.)

Sonntag, September 24, 2017

Immerhin

Um den heutigen Abend ein wenig zu versüssen, kann ich nur hier lassen, dass wir heute im Europapark gelernt haben, dass es Crepes mit Schokoküssen drin gibt (3 Minis auf einen grossen Crepe, draufstellen, umklappen, zerdätschen, wenden, kurz backen, fertig) und das unglaublich lecker schmeckt.
Ansosnten würde ich mir gern einreden, dass unsere noch nicht gezählten Briefwahlstimmen das alles rausreissen, aber das ist wohl nicht so.

Samstag, September 23, 2017

Alle 10 Jahre

und zwar auf den Tag genau gehe ich anscheinend auf den Töpfermarkt.
Heute allerdings ohne männliche Begleitung, weil Wölflibezirksübung, Unihockey-Meisterschaftsspiele und Kampfsportseminar, dafür aber mit meiner kleinen Schwester (und ihrem Hund, nachdem wir es letztes Mal schon mit Kind auf Laufrad nicht geschafft hatten, irgendwas zu zerdeppern, dann muss die nächste Schwierigkeitsstufe "pubertierender Hund" her).
Es war schon ein bisschen lustig, wie sich die Wahrnehmung verschiebt, ich warnte meine Schwester nämlich die ganze Zeit, wie weit das alles sei.
"Ich sags dir, nach der Autobahn, da fahren wir dann noch EWIGST durch die Pampa."
Joah, 10 Minuten.
"Es ist da total schwierig zum Parken, da müssen wir auf dem Supermarktparkplatz halten, das ist dann ein EWIGER Hatsch zum Markt"
Ja, so ... 5 Minuten?
Und so weiter, und so fort, so riesig war der Markt dann auch nicht und der Hund ist nur einmal erschreckt in einen Tisch voller Eierbecher gehüpft und es ist NIX kaput gegangen, nicht mall das Ei, das rausgefallen ist.
Trotz gar nicht so grossem Markt war die Bandbreite von wunderschön über joah zu schaurig schön durchaus gegeben und meine Schwester und ich waren uns einig, dass wir beide froh sind, Jobs zu haben, bei denen die Bewertung unserer Arbeit und unser Erfolg nicht nach rein subjektivem Gefallen erfolgt.


Nach drei Runden kam der Anruf, dass das zweite Unihockeyspiel wegen nicht auftauchendem Gegner ausfällt und so habe ich mich dann doch sehr schnell zwischen der einen blauen, der anderen türkisen mit dunkler Aussenseite und der grüngelben Salatschüssel entschieden.




Mal sehen, wie das Ganze in 10 Jahren aussieht, die Schüssel vom letzten Mal lebt übrigens immer noch.

Freitag, September 22, 2017

Topf und Deckel.

Vor … 18 Jahren (glaube ich. Es war auf jeden Fall das Jahr, in dem Hoechst zu Aventis wurde und der kleine Junge in Hoechst ermordet wurde, direkt vor dem Hoechster Mädchenlehrlingswohnheim, wesewegen ich dann mit dem Hübschen nach Kriftel ins Jungslehrlingswohnheim gezogen bin) haben der Hübsche und ich (und noch ein paar andere Kommilitonen) in Frankfurt ein 4 wöchiges Industriepraktikum gemacht.
Ich wollte erst schreiben, das wäre das erste Mal gewesen, dass wir allein auf uns gestellt von daheim weg waren, also, nicht im Urlaub, aber das stimmt gar nicht, 1997 war ich ja für die 3 Monate in San Diego, aber da wurde ich vermutlich von der Familie meines Chefs unter die Fittiche genommen.
Wir sind also im Lehrlingswohnheim aufgeschlagen, haben uns beim Hausmeister die Wehrmachtsdecken Wolldecken mit „Farbwerke Hoechst“ eingewebt abgeholt und das Zimmer bezogen (ich so ein bisschen unter dem Radar, weil ich ja nicht bei den Mädchen wohnen wollte, ganz allein bei dem Abflussgraben, deswegen hat der Hübsche so getan, als wäre er sehr verfroren und bräuchte bittedanke zwei Decken).
Das Lehrlingswohnheim war ... interessant. Es gab Stockwerksküchen mit Backöfen, bei denen gab es aber keine Bleche, weil die immer wieder verschwinden würden, und so lernten wir fürs Leben: Wenn man statt eines Backblechs für eine Tiefkühlpizza den Pappkarton nimmt und den halt auf den Boden des Ofens legt, dann fängt das alles recht schnell Feuer.
Wenn jemand vor dir ein Brathähnchen in dem Backofen gemacht hat (auch ohne Blech oder Rost, halt einfach so reingelegt), dann solltest du den Ofen nicht mehr benutzen. Und auch lieber gar nicht aufmachen, der Fettglibberschlotz läuft dir nämlich einfach über die Füsse.
Geschirr gab es auch keines, also mussten wir einkaufen gehen. Besteck haben wir uns aus der Kantine (die, in der wir waren, hiess: „Die gelbe Hölle“) geliehen, und an unserem ersten Wochenende on Frankfurt sind der Hübsche und ich gemeinsam zum Kaufhof gegangen und haben einen Topf gekauft. In mehr wollten wir nicht investieren, weil man muss das Zeug ja wieder mitheimnehmen, unser ganzes Praktikumsgehalt ging für die Zimmer drauf und ausserdem wohnten wir ja eigentlich noch daheim und da hatte es genug Töpfe. Wir standen also in der glitzernden, funkelnden Küchenabteilung und hatten einfach keine Ahnung. Weil: Töpfe, das ist was, das kam in unserer Einkaufsrealität überhaupt nicht vor. Die Töpfe bei uns daheim in der Küche waren einfach da, die haben sich meine Eltern, ich glaube, zur Hochzeit gekauft oder geschenkt bekommen und die Töpfe sind übrigens auch heute noch da.
Wir hatten also überhaupt keine Auswahlkriterien für unsern geplanten Topfkauf, also gingen wir, wie ich finde, sehr pragmatisch vor: wir überlegten, was wir denn in dem Topf überhaupt kochen wollen würden. Das war, aufgrund unserer sehr limitierten Kocherfahrung (ich hatte es damals eher mit Backen und das war ja, wie oben geschildert, eher schwierig) einfach, nämlich: Teewasser fürs Frühstück und Nudeln. Und zwar, weil wir nur einen Topf kaufen wollten, Nudeln aus so Fertigpäckchen, wo das Pulver, aus dem dann zB Käsesauce wird, schon mit dabei ist.
Wir sind also in den nächsten Supermarkt und haben mal so ein Beispielpäckchen „Bandnudeln in Käsesahnesauce, 2 Portionen“ gekauft, die Anleitung studiert, gesehen, dass man da 350mL Wasser zugeben muss, dann noch das Volumen der Nudeln dazu, ein bisschen für da Pulver, ein bisschen für den Löffel zum Umrühren, ach, schau an, es gibt einen Topf, der ist sogar mikrowellengeeignet, für den Fall, dass wir das mal brauchen und in irgendeiner Stockwerksküche eine Mikrowelle finden, und da passen 450mL rein. Das reicht für die Nudeln und für zwei Tassen Tee. Und so haben wir zwei zusammen einen winzigen weissen Porzellantopf mit Glasdeckel als unseren ersten gemeinsamen Besitz erstanden.
Sie können sich vorstellen, dass die Pulvernudeln erstens gar nicht mal so lecker waren (aber gut, Studenten, es ging nur um ein paar Wochen und mittags gab es ja das gute Kantinenessen), dass die 450mL etwas knapp kalkuliert waren (die Jobs in der Verfahrensentwicklung haben uns später gelehrt, dass man einen Reaktor NIE zu 100% füllt wegen Rühren, Schäumen, Kotzen) und auch, dass sich das Teewasser nicht wirklich gut daraus portionieren liess.
Wir haben unseren ersten gemeinsamen Topf aber sehr geliebt und er hat uns über alle Umzüge von Frankfurt zurück nach Hause, dann nach München, nach Basel und nach Suburbia begleitet. Irgendwann ist er uns leider zerbrochen. (Pulvernudeln haben wir nach Frankfurt nie wieder gegessen), aber ich versuche, an unseren Topfkauf zu denken, wenn ich innerlich die Augen rolle über scheinbar lebensuntüchtige Studenten im Supermarkt oder so :-)

Donnerstag, September 21, 2017

Wort mit O

Mir wird ja manchmal (nicht nur in meinem Internetleben) vorgeworfen, ich wäre zu direkt und zu wenig empathisch und eher so Team Holzhammer.
Das mag sein, dass das so ankommt, seien Sie jedoch versichert, dass ich (zumindest im realen Leben) durchaus lang drüber nachdenke, was ich sage und wie das vielleicht bei jemandem ankommt.

Bis ich halt dann mal so drin bin, dann denke ich eine Zeitlang nicht mehr, sondern rede nur noch und danach irgendwann, in dem manchmal unangenehmen Schweigen, da denke ich dann wieder drüber nach, wie man das, was ich gerade gesagt habe, hätte auch noch verstehen können und dann ist es mir schon auch manchmal unangenehm (So heute zB kurz, als mir nach einem echt saublöden Kommentar eines Kollegen in der grossen Runde rausrutschte: "Oh, someone just got himself signed up for one of the "How to overcome everyday-sexism"-trainings!". Das war mir aber auch nach längerem Überlegen nicht unangenehm.)

Genug der Vorrede. Heute allerdings hatte ich bei der Arbeit ein Erlebnis, das mich darin bestärkt hat, dass es Leute gibt, die damit durchaus gut umgehen können, und das kam so: In meinem Produktportfolie sind zwei Wirkstoffe, die beide mit O anfangen und ja, vermutlich auch sonst ein bisschen ähnlich klingen. Ungefähr so ähnlich wie ... Paracetamol und Pantoprazol. Sie sind für total unterschiedliche Krankheiten, chemisch total unterschiedlich, werden an unterschiedlichen Standorten produziert, sie haben nichts gemeinsam ausser den „ähnlichen“ Namen.

Seit ca drei Wochen geistern nun Emails durch das Netzwerk, weil zunächst nur Informationen, mittlerweile auch Wirkstoff- und Medikamentenmuster von einem dieser O-Medikamente an eine Gesundheitsbehörde weitweitweg geschickt werden müssen und „Wer kann das beschaffen?“.

Ich war erst nur am Rande involviert und habe darauf hingewiesen, dass der Wirkstoff, für den die Daten verlangt wurden, der falsche wäre, zwar auch mit O, aber eben der andere. Das wurde korrigiert und heute kam die Anfrage über andere Kanäle an mich zurück, man bräuchte jetzt Muster und man hätte gehört man müsse sich dafür an Werk C und D wenden und ob denn die Adressen stimmen würden.

Ich habe darauf hin geantwortet, dass ich gerne Muster organisiere, allerdings hätte Werk C noch nie diesen Wirkstoff produziert, nur den anderen mit O, und Werk D hätten wir mittlerweile verkauft, und die produzieren das auch nicht mehr, aber wir hätten noch was an Lager, aus Werk A und dem früheren Werk D, und wohin ich wieviel schicken lassen soll.

Als Antwort kam: „Danke, du musst gar nix machen, da kümmert sich da Team drum, das jetzt Werk D als externen Lieferanten betreut, die kriegen da ein Muster her, alles gut.“

Ich habe echt eine Zeitlang überlegt, was ich tun soll und war kurz versucht, den Dingen ihren Lauf zu lassen und dann halt in zwei, drei Wochen, wenn das Team für D rausgefunden hat, dass D gar nix hat, die Muster zu organisieren, aber was weiss ich denn, wieviel Zeit ich in zwei, drei Wochen habe, also mache ich das lieber gleich, und ich kenn das, hinterher sind alle beleidigt, weil ich so ein Klugscheisser war, aber dann ist es wenigstens erledigt.

Ich habe also die A, C, D und O-Geschichte nochmal in einer Mail erklärt und nochmal angeboten, Muster zu organisieren.

10 Minuten später klingelt das Telefon (ah, vergessen: erst habe ich versucht, den Typ anzurufen, er war aber nicht erreichbar) und der erste Satz (noch bevor ich wusste, wer überhaupt am Apparat ist) war: „Mann, mann, mann, da rede ich seit drei Wochen mit den Leuten in Werk C und die sind zu höflich, mir zu sagen: „Du Narr, du bist am falschen Ort, da haben wir nix mit zu tun“. Danke, dass Du nicht solche Hemmungen hattest!“. Ganz so hatte ich das zwar nicht formuliert, aber hui, nochmal gut gegangen.

Mittwoch, September 20, 2017

Premiere

Sie erinnern sich vielleicht noch, dass ich letztes Jahr geschrieben habe, ich würde nur dann nochmal zur "Swiss Blog Family" gehen, wenn ich was erzählen würde? Was soll ich sagen: ich gehe!
Und zwar wurde ich gefragt, ob ich an der Podiumsdiskussion zum Thema "Blogs: Hobby oder Beruf?" teilnehmen möchte, und hey, Bühne? da kann ich nicht nein sagen!
Wie ja vermutlich offensichtlich ist, habe ich für mein Blog eine klare Haltung zu, Diskussionsthema, ansonsten bin ich gespannt, ob sich über dieses Thema überhaupt diskutieren lässt, da sind dann Severines (sorry, ich krieg das mit den Accents nicht hin) Moderationsfähigkeiten gefragt :-).


Auf jeden Fall freue ich mich, mit Katarina, mit der ich ja das letzte Mal schon viel Spass hatte, Andrea und Nathalie am 11. November in Basel auf der Bühne zu sitzen (stehen? sitzen? stehen?)!


Vielleicht haben Sie ja Lust, dabei zu sein, ich glaube, es hat noch Tickets, und/oder Fragen/Anregungen, was Sie zu dem Thema von mir interessieren würde. Ich habe diese Diskussion ja in Gedanken erst 25 bis 30 mal geführt und bin mir sicher, dass ich noch nicht auf wirklich alle eventuell gestellten Fragen eine witzige, spontane und schlagfertige Antwort vorbereitet habe.

Dienstag, September 19, 2017

New York, RIo, Rosenheim

Oder auch Basel, Uruguay, Argentinien, Indien, Italien, Japan an nur einem einzigen Arbeitstag. Als Qualitytime gibt es heute abend noch einen Vortrag des lokalen Wärmeversorgers über vielleicht unser eigenes Holzschnitzelkraftwerk und ich sehe mich nach dem Durchfieseln verschiedener Auditberichte aus Indien schon in der Tiefgarage Holzkohle hacken und schaufeln. Nur die Kinder nicht, weil: no child labour according to ILO convention #182




Immerhin geht es meine Knie wieder gut, wenn schon der Kopf müde ist.




Sonstige Highlights:




nicht heute, aber immer noch toll: die Klackernägel wurden neugemacht, "Auffüllen" bedeutet: mit einer Zange wird gekürzt, alles wird grob runtergeschliffen, dann kommt wieder Gel und Pulvermatsch drauf, dann wird gefeilt und geschliffen und nochmal Gel, fertig



 Dauert 30 Minuten, kostet wegen knallhartem Preiskampf der Nagelstudios im Nachbardorf 10Euro und sieht wieder gut aus. Wegen "Juhu, es ist endlich Herbst" in schönem rotbraun angemalt.







Heute morgen um viertel vor sieben läutete das Telefon: Rundtelefon, Kunstlehrerin von K2 ist krank, die ersten zwei Stunden fallen aus, oder halt Notfallbetreuung. Das nahm ein findiger Klassenelternkopf zum Anlass, die Rundtelefonliste in eine Whats-App-Klassenliste umzuwandeln (man darf es gar nicht laut sagen, aber wir sind durch 6 Schuljahre mit zwei Kindern gekommen OHNE KLASSENCHAT!!!)  und das ausführlichst und mit allen Emojis dieser Welt garniert zu diskutieren. Ich selber habe davon nichts mitbekommen, weil ich Fuchs des Hübschen Handynummer als Erstkontakt, meine als Zweitkontakt auf die Liste geschrieben habe. Er hat mir fassungslose Screenshots geschickt und irgendwann, hoffe ich, die Gruppe gemuted. Es ist sehr viel besser für alle, dass nicht meine Nummer genommen wurde, ich neige zu .... impulsiven und sehr deutlichen Antworten und die hätte nach ungefähr 15 Minuten in der Gruppe vermutlich gelautet: "Habt ihr noch alle Latten am Zaun? Ich habe ein eigenes Leben und möchte es nicht mit diesem Nonsens vertun". Frau Brüllen hat die Gruppe verlassen, und das ware dann wieder schwierig beim nächsten Vorleseabend oder Elternabend geworden.




Ausserdem das hier:



(Endlich habe ich einen "Safety Moment", den ich bei unserem Group Huddle am Donnerstag teilen kann)




Und das hier hat Little L. gestern abend gesagt:


Ich finde das auch sehr witzig, sonst hätte ich es ja nicht getwittert, was ich aber sehr skurril finde, ist, dass es anscheinend irgendwelche Anti-Eltern-Ultra-BVB-Fans gibt, die Blocklisten auf Twitter führen und sobald ein Tweet mit Kindersprüchen eine gewisse Reichweite erlangt, dann  ... nun ja. Ein sehr begrenzter Spartenrum, der mir da zuteil wurde. Nun den, es gibt komische Gewächse in Gottes Gemüsegarten oder so ähnlich hat mein Opa das immer gesagt.

Montag, September 18, 2017

Nie, nie wieder

Diesen Post sollte ich mir selber irgendwie markieren, dass er jedes zweite Septemberwochenende wieder auftaucht und mich daran erinnert, nie, nie, nie wieder beim Slow-up mitzufahren.


Sie erinnern sich? "Gemeinsam en route", es werden Strassen gesperrt und einen ganzen Tag lang gibt es eine tolle Strecke durchs Dreiländereck nur für Radfahrer, Inlineskater, Jogger? Insgesamt 60km, und man kann das in verschiedenen Portionen machen und die Route führt bei uns vor der Haustür vorbei und deshalb ist es praktisch Ehrensache mitzumachen?


Ja, danke, nie wieder. Und das kam so:
Wir haben gestern ja beschlossen, jetzt, wo keiner mehr ein Puky-Rad ohne Gangschaltung fährt, können wir mal wieder zwei der drei Schleifen fahren und weil wir noch nie die Basel/Lörrach/StLouis-Schleife gefahren sind, machen wir die und die bei uns daheim, das ist zwar mit 46km recht lang, aber wir sind ja gross und das Regenradar sagt, bis 15:30h bleibt alles trocken, also auf gehts.
Auf den ersten anderthalb Kilometern feiere ich uns ja sehr, weil wir es geschafft haben, so früh loskzukommen, dass noch nicht die sonst wuselnden Menschenmassen unterwegs sind. Dann kommt der erste Sponsorenstop und da sind sie auch schon, die Menschenmassen. Nach dem Durchquetschen (und obligatorischen Anstellen für einen Luftballon) war es dann wie immer: eine Kombination aus Tritschlern, Kindern, die mit ihren Laufrädern quer über die Strecke torkeln, grösseren Kindern, die Schulterblick nicht ohne Lenken machen können, Eltern, die ihre Kinder beim Fahren an der Schulter steuern (ich vermute, das sind die gleichen Leute, die ihre Kinder beim Skifahren an einer Leine halten oder zwischen den Beinen mit einem Stock einklemmen. Für maximale Verletzungen auf beiden Seiten im Fall eines Strauchlers), Rennradfahrer, die hoffen, sich mit 60km/h durch die Menge quetschen zu können und Blockwarten, die wild klingeln und die alle, die sich nicht 150% an die Verkehrsregeln halten, am liebsten vom Rad schubsen würden, zumindest aber laut beschimpfen und belehren. "Gemeinsam en route", so schön. Der gesamte Pulk hält alle gefühlt 100m an, dann gibt es einen neuen Sponsorenstop und für die Sicherheit aller muss man dann absteigen und schieben, egal ob man noch ein Rivella möchte oder nicht.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich beschlossen: "Das war das allerletzte Mal, das ich hier mitfahren, das sind mir zu viele Leute und zu wenig radfahren." Ha, ha, ha, es sollte noch viel besser werden.





Am Kraftwerk Birsfelden fuhren wir nicht wie sonst nach links, um auf der anderen Rheinseite zurückzufahren, sondern nach rechts Richtung Riehen, Lörrach, Weil, Dreiländereck. Das war erst noch ganz schön, weil wir die Strecke nicht schon drölfzigtausend Mal auf dem Weg zur Arbeit zB gefahren waren, in Riehen futterten wir auf dem Dorfplatz gemütlich eine Portion Pommes, die Sonne schien, aber es war nicht heiss, auf der Strecke zwischen Weil und Basel verlief sich die Menschenmenge dann sogar und es war richtig schön.
Was man neben des Hübschen Sonnenbrille sieht, ist das Dreiländereck Deutschland-Schweiz-Frankreich. Wir stehen gerade auf der Brücke über de Rhein zwischen Deutschland und Frankreich. Noch trocken.


Aber dann. Auf  der Dreiländerbrücke sahen wir über Frankreich eine dunkle schwarze Wolke hängen, mitten in St. Lois fing es dann an zu tröpfeln und wir steckten die Kinder in die Regenkleider (ich hatte ausser einem Gefrierbeutelchen für meine Handies genau nix dabei, da bin ich natürlich selber schuld und mache niemand einen Vorwurf ausser mir selber, man hätte sich nämlich denken können, dass nasswerden bei 10°C schon ein bisschen unangenehmer ist als bei 30°C, ich nahm beim keine Jacke einpacken diese Gewittertour als Referenz, die sich im Nachhinein gar nicht so schlimm anfühlt), und radelten weiter. Tacho und Handy und alle Streckenmessgeräte sagten, wir hätten schon 35km hinter uns und somit würden nur noch 11km übrig bleiben und das ware ja wohl zu schaffen. Dagegen sprach ... unsere Ortskenntnis, die uns sagte, dass wir noch ca 20km von daheim weg wären.
Tja. Genauso war es auch, wir sind also pritschelnass noch ca anderthalb Stunden die bei schönem Wetter bestimmt nette Strecke in Schlaufen durch Basel zurück gefahren. Wir konnten es wegen Eiseskälte gar nicht richtig geniessen, dass wir auf den sonst nur Autos vorbehaltenen Strecken durch Tunnel usw radeln durften, wir hofften nur, dass nicht noch jemand stürzen und sich verletzen würde. Immerhin waren jetzt die Menschenmassen weg und wir waren nahezu allein unterwegs.
Die Kinder haben unglaublich gut durchgehalten, auch wenn sie uns sehr deutlich gemacht haben, wie scheisse sie das alles finden. Gerade Little L. hatte mit seinem doch noch kleinen Rad echt zu kämpfen und musste zwischen drin auch mal weinen (hätte ich auch am liebsten). Immerhin waren die Kinder bis auf Hànde und Füsse trocken eingepackt. Nach 56km, davon 20 im strömenden Regen, waren wir durchgefroren und zitternd wieder zu Hause. Und ja, niemand kann was fürs Wetter, niemand hat uns gezwungen, keine Jacke mitzunehmen, und niemand hat uns gewzungen, zwei Schleifen zu fahren. Das hätten wir aber auch niemals gemacht, wenn wir gewusst hätten, dass irgendein Praktikant mit Dyskalkulie die Strecken ausgemessen und zusammengerechnet hat und sich dabei mal locker um 20% vertan hat.


Fazit: bei schönem Wetter ist es wegen der Menschenmassen unerträglich, bei schlechtem Wetter wegen schlechtem Wetter. Nie, nie, nie wieder mache ich den Scheiss! (Und ja, diese grumpy Stimmung kommt zu einem Gutteil davon, dass mein in Jugendjahren beim Trampolinspringen ordentlich hergenommenes Knie das gestern gar nicht witzig fand und ich nun bei jedem Schritt "au, au, au" jammern möchte.)

Sonntag, September 17, 2017

Cheatday

Müdemüdemüde.
Knie.
Pickel am Kinn.
Details (nicht zum Pickel) morgen.

Samstag, September 16, 2017

Auftanken

Dieses Wochenende haben wir uns vorgenommen, dass wir uns mal nix vornehmen (okay, ausser dem üblichen und wenn das Wetter mitmacht, morgen Slow-up, da wir ja eh "eingesperrt" sind), die letzten drei Wochen waren doch ... streng.
Angefangen mit einem Wochenende ohne richtige Erholung wegen Übernachtungsparty, Unihockeyturnier und dann Abreise nach Italien, dort alles andere als Erholung, nämlich eher nur Arbeit, Arbeit, Arbeit, währenddessen rockt der Hübsche alles daheim alleine incl die Jungs bei der Schule zu unterstützen, die jetzt voll loslegt, mit Check3 und Check6, mit Englisch- und Französischtests, mit Mathetests und überhaupt, dann haben wir abgeklatscht und der Hübsche flog New York Parsippany, für einen Kundenworkshop, das heisst auch: anstrengend deluxe, dazu Elternabende, Büchereinbinden, Französischaccents üben, englisch abhören, bei der Arbeit Urlaubsvertretung sein und die eigenen 6 Bälle in der Luft halten... puh.
Wir haben es geschafft, alle Tests sind geschrieben, alle wieder daheim, alles gut gegangen.
Was bei mir zumindest zu kurz kam, ist Schlaf. Nicht nur wegen red eye-Flügen und "Lass uns doch abends noch nach Rom zurückfahren" und "in Hotelzimmern schlafe ich nie gut", auch wegen "Wenn ich der einzige Hütehund bin, schlafe ich daheim total schlecht" und "auch wenn alle da sind, wache ic jede Nacht zwischen drei und vier auf und bin halt erstmal wach".
Deshalb haben wir heute echt gemütlich ausgeschlafen (ich so bis halb neun), dann im Bett mit Kaffee das Internet leer- und noch ein bisschen Harry Potter vorgelesen, dann ging Little L. in die Bücherei (das ist SEIN Samstagsding), der Hübsche und Q. zum Frühstückeinkaufen und ich deckte daheim den Tisch, wusch meine Schminkpinsel (das mache ich jeden Samstag) und schminkte mich mit meinen neuesten Colourpop-Errungenschaften. (ich habe ja alle fünf Goodies aus der 5Mio-Followeraktion und hui, die sind wunderschön. Wie alles.)
Um kurz nach 12 (jahaaaa, das hätte ich vor ein paar Jahren auch nicht gedacht) sassen wir dann gemütlich am Tisch bei Tee, frischen Semmeln und Gipfeli.
Danach ging es für alle auf den Schulhof, die Kinder haben nämlich hochspannende und dramatische Geschichten von dem neue Spielgerät, einer Art Taumelscheibe erzählt, die so begehrt ist, dass den einzelnen Stufen fixe Tage zugeteilt wurden und sich angeblich schon unglaublich viele Kinder verletzt haben (angeblich hat sich gestern abend ein kleineres Kind einen "Nackenbruch" zugezogen, das wage ich dann doch echt zu bezweifeln, aber hey: Flüsterpost, unter potentiell tödlich geht da nix). Ausprobiert hat es dann nur Little L., der es natürlich schon kennt, weil es direkt zu schütten began und ich hatte dann doch keine Lust auf Nackenbruch in den Schlamm fallen.
Die Kinder machten es sich auf dem Sofa mit Harry Potter 4 gemütlich, der Hübsche und ich mit Bloodline, in der Küche geht der Hefeteig für den Zopf morgen zum Frühstück und für den Abend ist alles eingekauft für den scharfen Tofu  a la Ottolenghi, der Hübsche, der Streber, rennt jetzt noch eine Stunde durch den Wald, ich lege mich gleich in die Badewanne.
Ich spüre direkt, wie sich meine Batterien aufladen, das war echt nötig!

Freitag, September 15, 2017

Abnabelung, die Naturwisschenschaftlerversion

Ach, ach, waren das noch schöne Zeiten, als die Kinderlein begeistert mit uns Experimente machten und sich von uns (oder wenigstens den Anleitungen in den "40000 Experimente für neugierige Kinder" oder den Experimentierkästen) etwas sagen liessen und mit grossen Augen auf ... sich drehende Eier, Seilbahnen, selbstgebaute Raketen und so Dinge guckten.
Heute kommt Q. nach Hause und sagt "Ich weiss, wie man Slime macht, das hat die XY gesagt, einfach Leim und Waschmittel zusammenrühren und dann färben, das mache ich jetzt, wo ist Leim?"


Ich bin schon von Anfang an der Spielverderber, weil ich zu bedenken gebe, dass er XY sonst nicht als Referenz für IRGENDETWAS, geschweige den Experimente, heranzieht und überhaupt: welcher Leim, welches Waschmittel, wieviel von was, was zuerst, alles aufs Mal oder langsam zugeben? (Ja, sorry, Sachen zusammenrühren und dabei NICHTS aus Versehen in die Luft zu sprengen oder sich zu verletzen, das ist meine Kernkompetenz)


XY hat dazu anscheinend nichts gesagt, Q. meint, das hiesse wohl, dass es egal wäre und mit allem geht und "Wo ist der Leim?"


Ich bleibe weiter der Spielverderber, weil erstens: "Der Leim ist dahin, wo er hingehört, nämlich in der Bastelkiste, oder da, wo ihr ihn hingeräumt habt." und zweitens lege ich als SHE Officer (und auch sonst jeder Governance Body auf der Site) ein Veto für den Produktionsstart ein, bevor nicht ein genaueres Verfahren evaluiert wurde.


Little L. wird also googlen geschickt ("Q., wie kann man dein Laptop aus dem Halterungsdings rausmachen?!"), ich atme, Q. hat mittelgute Laune.


Little L. findet dieses Video, wo immerhin Mengenangaben und eine Art Rohstoffspezifikation (Flüssigwaschmittel, egal welches) und eine Art Prozesskurzbeschrieb enthalten sind.


Q. hat mittlerweile alle unsere Klebervorräte gefunden, ich sortiere Sekundenkleber, Pattex, Moosgummikleber und Kraftkleber aus, übrig bleiben ca 30mL Uhu und ein kleiner Rest NoName-Alleskleber vom Coop.


Wir überlegen also die Rohstoffbeschaffung, ich bin genervt, dass ich von der Aktion so genervt bin und erkläre mich bereit, das Funding für die Rohstoffe zu übernehmen, wenn sie vom Coop auch grad noch Abfallsäcke mitbringen. Wir einigen uns darauf, dass zweimal 70g NoNameAlleskleber eine vernünftige Investition wären und auch noch was zum Kleben übrig bleiben würde.


Q. und L. marschieren los und kommen zurück mit Abfallsäcken (IMMERHIN!) und zwei grossen Flaschen Weissleim. Sie hatten sich spontan entschieden, dass das besser wäre, weil da bkäme man mehr Kleber furs Geld (naja, er klebt halt auch nicht, deswegen  kriegt man in der Summe halt weniger Klebekraft furs Geld) und ausserdem wäre er ohne Lösungsmittel und das wäre viel gesünder und wenn egal wäre, welches Waschmittel man nimmt, dann wäre es ja wohl auch egal, welchen Kleber man nimmt.

Ich atme, stelle Schutzkleidung zur Verfügung, stelle sicher, dass der Tisch abgedeckt wird, erkläre, wo die Lebensmittelfarben sind ("In der Metallbox, auf der "Lebensmitelfarben" steht"), weihe Q. ins "Auslitern" ein, und kann nicht an mich halten und sage, dass ich nicht glaube, dass das funktioniert, weil Weissleim was ganz anderes als Uhu oder NoName-Uhu ist, nur dass ich das mal gesagt habe.


Little L. muss währenddessen fünfmal in unser Waschmaschinenzimmer laufen, weil, auch wenn das Waschmittel egal ist, wäre es gut, wenn es kein Weichspüler, kein Calgon, kein Hygienespüler, kein Saunaaufguss und, das ist aber die Kür, kein pinkes Colorwaschmittel ist, wenn man türkisen Schleim machen möchte.


Tja. Dann ist es soweit, es werden zwei Flaschen Leim bis zum Ausliterstrich in dieSchüssel gegossen, die Farbe mit Blau und Grün eingestellt, dann portionsweise eine Deckelkappe "Feinwaschmittel White Sensation" eingerührt. Das Ganze ergibt..... eine homogene, helltürkise, klebrige, flüssige, wohlriechende ... Suppe.


Und ich ärgere mich über mich selber, dass ich denke (und ja, auch gesagt habe): "Ich habs Euch doch gesagt!", während Q. und L. immer noch ganz optimistisch sind, dass das mit ein bisschen Trocknen schon bestimmt noch wird.


Wobei: eigentlich ärgere ich mich auch darüber, weil sie doch einsehen könnten, dass Chemie nicht wie Chefkoch ist, wo man wild Komponenten austauschen kann und dann behaupten, das Rezept wäre scheisse.


Wobei: vielleicht schreibe ich das jetzt als Kommentar unter das Video. (braucht jemand 140mL hellblaue Schmiere, die gut riecht, leicht schäumt und kaum klebt?)


Ach ja, übrigens: weil ich Sie ja kenne und praktisch mit meinem dritten Auge sehe, wie Sie schon dabei sind, ihre besten Rezepte und Tutorials für glitzrigen und unglitzrigen, essbaren und sonstigen Slime rauszusuchen und mir zu schicken. Don't. Mir reicht meine Schüssel hellblaue Suppe voll und ganz und ich möchte gar keinen Slime im Haus.

Donnerstag, September 14, 2017

Chucky

Little L. reflektiert im Moment sehr über sich selber.


Letztens, da gab es .... ah, ja, Brathähnchen. Wie alles mit Knochen etwas, was ihn sehr über Fleischkonsum nachdenken lässt. Die Diskussion, bei der rauskam, dass er dachte, unsere „normale“ Fleischquelle wäre Menschenfleisch, startete auch an einem Hähnchentag.


Also. Diesmal meinte er: „Früher dachte ich ja, wenn man Fleisch isst, dann wächst das in einem grade so am Stück an. Und deshalb darf man die Knochen nicht mitessen, weil man braucht ja keine neuen Arme oder Beine. Und dann dachte ich auch, alles Fleisch wäre aus Lyoner. Also, auch zB unter meiner Haut: alles Lyoner*.“


Aber er ist nicht NUR morbide. Er hat mir ja für die Zeit, die der Hübsche nicht da war, seinen Lieblingshasen (er hat immer noch alle drei) zum Schlafen ausgeliehen und dann nach zwei Nächten gemeint: „Mami, ich weiss, das ist eher was für kleine Kinder, aber manchmal glaube ich immer noch, dass meine Kuscheltiere vielleicht doch ein bisschen lebendig sind, und dann frage ich mich, ob sich der Hase bei Dir auch wohl fühlt.“


(Wahrscheinlich nicht, die Katze hat den Hübschen nämlich am allermeisten vermisst und ist die ganze Nacht quer durchs Bett, ohne Rücksicht auf mein Gesicht oder zB den Hasen, gelaufen....)
Ach, das ist schon sehr niedlich alles, wobei ich die Lyonervorstellung ein bisschen eklig finde.




*Das kommt von dem ubiquitären Radl Wurscht beim Metzger!

Mittwoch, September 13, 2017

What?

Ich habe gemerkt, dass ich es ja gar nicht mal so supertoll finde, wenn Leute, die mich auf eine total höfliche, legitime Frage an jemand ganz anderen hin mit Riesenverteiler anmotzen, meine Kompetenz und alles in Frage stellen, alle bisher getroffenen Absprachen ignorieren, dann einen Tag später (und man beachte: mit schier übermenschlicher Anstrengung habe ich es mir verkniffen, mit dem gleichen Verteiler "Du bist selber doof" zu antworten, sondern sachlich die Hintergründen erläutert) freundlich lächelnd bei mir auftauchen und fragen: "Wie machen wir das jetzt?" und auf mein "ich war da doch etwas irritiert über den Ton gestern" abwiegeln mit "Ach, das war doch nicht gegen dich, eher so generell."
Ja, dann find ich Euch halt eher so generell, nicht gegen Euch, doof.

Dienstag, September 12, 2017

Man cave to be

Sie sind bestimmt schon alle sehr gespannt, wo es in den nächsten Sommerurlaub bei uns hingeht, oder? Und haben sich ein bisschen Sorgen gemacht, dass es darüber noch nix zu hören gab, keine Taskliste steht, kein Google Drive Folder mit Ideen, Unterlagen, Routen und einer personalisierten Karte?
 
Tatsächlich wird es nächstes Jahr ein bisschen anders laufen, es ist nämlich so weit, dass zumindest einer der drei Punkte, die unser Haus damals für uns suboptimal gemacht haben, bereinigt werden wird.
 
Die Punkte waren:
  • kein Keller
  • die grauenvolle goldgemusterte Fliesenabschlussleiste im Bad
  • nur ein Kinderzimmer.
Gut, wir graben jetzt keinen Keller, wir haben uns gut mit dem Kammerl arrangiert. Die goldene Leiste und mich verbindet eine Mischung aus „ich sehs gar nicht mehr“ und „mittlerweile mag ich sie fast“, aber das Kinderzimmer, das gehen wir jetzt an.
 
Die beiden Jungs schlafen seit über 7 Jahren jetzt in einem Stockbett und teilen sich ein recht kleines Zimmer. Das war bisher überhaupt kein Problem, sie verstehen sich unglaublich gut (viel besser als der Hübsche oder ich je mit unseren Geschwistern), ihre Spielvorlieben passen perfekt zusammen, sie spielen tatsächlich fast nur miteinander und wenn einer (oder beide) mal Besuch haben oder das Bedürfnis, eine Tür hinter sich zu zumachen, dann ist das dank im Prinzip mehr als genug Platz problemlos möglich.
 
Allerdings möchten wir mit dem Auseinanderdividieren nicht so lang warten, bis sich ein Leidensdruck aufgebaut hat, sondern das in aller Ruhe und geplant angehen. Die Sommerferien, bevor Q. an die weiterführende Schule kommt und dann vielleicht endlich auch mal Hausaufgaben machen muss, bieten sich dazu doch an.
Wir sind ja alle keine grossen Heimwerker vor dem Herrn und auch nur mit mittelgrosser Vorstellungskraft und Willen zum Totalummodeln gesegnet, deswegen sind alle „Wir teilen das Riesenzimmer, diese Wand hier muss raus, da kommt eine neue Tür und komm, lass uns doch grad noch einen winzigen Keller graben“-Pläne begraben und wir favorisieren eine minimalinvasive Lösung.
 
Das bedeutet:
  • Little Q. bleibt im kleinen Zimmer.
  • Little L. und das Lego zieht in das grosse Schlafzimmer und wir re-starten das Familienbett
  • Der Hübsche und ich ziehen auf den ausgebauten Dachboden.
An baulichen Massnahmen braucht es dafür ein Stück Mauer und eine Tür, im Moment ist nämlich der Zugang nach ganz oben total offen und bei allem inneren Hippie: ich möchte bitte danke, dass mein Schlafzimmer eine Tür hat. Vielleicht bauen wir noch eine Galerie über die Sauna für Lounge-Feeling und mit Beamer und so, vielleicht auch nicht.

Soviel steht also schon mal, ich interviewe im Moment die Nachbarn, die dank vieler Umbauprojekte gute und weniger gute Erfahrungen mit Handwerkern gemacht haben und dann ....starten wir das Ganze.

Und ja, „Zimmertausch“ klingt jetzt schon viel unspannender als die erste Idee „Roadtrip Kanada“ für den Sommer 2018, deswegen haben wir beschlossen, das uns allen etwas schmackhafter zu machen. Wir werden da ja alle noch eine Zeitlang zusammen wohnen und deshalb soll das auch richtig schön werden. Das Kinderzimmer war gut und schön für die Zeit, die es als solches genutzt wurde, aber jetzt ist es an der Zeit, die bunten Ikea-Kindervorhänge abzuhängen und die (immer noch wunderschönen) StarWars-/StarTrek-/Superheldendrucke mit Little L. und dem Lego in das neue grosse Kinderzimmer umziehen zu lassen und Q. ein richtiges Teenie-Zimmer einzurichten.

Ich habe also beschlossen, ein grosses Board aufzuhängen, auf dem jeder seine Wünsche und Ideen, so abgefahren sie auch sein mögen, für sein/ihr neues Zimmer notieren darf. Wir schauen dann, was wir davon realisieren können und das wird ganz, ganz grossartig. (und Kanada kommt dann 2019).

Ich habe schon Ideen, die ich mir für unser Reich ganz oben wünsche (neben der Wand und der Tür), nämlich: die sonnengelbe Wischtechnik-Wand muss weg. Ich stelle mir entweder grau oder lila oder türkis oder weiss (ich habe so eine Ahnung, dass wir bei weiss mit grauen Akzenten landen werden, ausser das blöde Gelb lässt sich gar nicht überstreichen)vor. Sehr nett wäre auch noch ein richtiger Schminktisch mit Spiegel und gescheitem Licht.

Little L. wünscht sich für sein Zimmer ein Himmelbett, Q. ein Boxspringbett und gestern kamen sie mit einer gemeinsamen Idee an, unsicher in welches Zimmer, aber super wäre es auf jeden Fall, nämlich:

Mami, weisst Du, was echt saucool wäre? Eine PS4 mit Viagra.“
Mir blieb erst mal die Pizza im Hals stecken und als ich mich ausgehustet hatte, fragte ich nach: „Viagra? Was wollt ihr denn da spielen, dass ihr Viagra braucht?“
„Ja, Mami, das ist super für alle Arten von Simulatoren!“
*Kopfkino, Kopfkino* „Simulatoren? Was denn für Simulatoren?“
„Ja, Mami, Simulatoren halt, Flugzeug, Rennauto, Raumschiff, alles! Das geht viel besser, wenn man den Viagra auf dem Kopf hat und dann halt voll 3D sieht!“
Jo. VR-Gear. Klingt fast genauso.

(Und ja, man hätte das hier beenden können, aber ich rede ja immer erst und denke dann nach und habe gefragt „Wisst ihr, was Viagra eigentlich ist?“ und dann habe ich ganz lang über die Wirkung, die Indikation und warum es meist auch ohne Viagra geht, erzählt. Die Jungs können das alles gar nicht glauben.)

Montag, September 11, 2017

What if?


LittleBinF hat ein Blogstöckchen (Krückstockgefuchtel: so hiess das, bevor "Blogparaden" hip wurden. Und es braucht dafür auch die semiprofessionelle Auswertung nicht, weil lesen können wir ja alle, nech?) geworfen, das es in sich hat, nämlich einen Fragebogen mit für mich (hoffentlich für immer) sehr hypothetischen Fragen zum Alleinerziehen.
Als gute Bloggerkollegin fange ich das Stöckchen natürlich, möchte aber einen Satz oder zwei vorne weg schicken: Für mich ist das Alleinerziehen sehr weit weg und sehr hypothetisch. Deshalb tue ich mir schwer, so zu antworten, dass es nicht klugsscheisserisch oder nach "Lehrbuch für Trennungen" klingt. Mir fehlt die Erfahrung der Verletzungen durch oder an (oder beides) der Person, mit der man sein Leben verbringen wollte und mit der man nun Kinder hat, die ja vermutlich einer Trennung vorausgehen und ich weiss, dass ich die emotionale Situation, in der man dann landet, nicht nachvollziehen kann. Was ich in meine Antworten einfliessen lassen kann, ist meine aktuelle Situation, die Vorgeschichte des Hübschen und mir und meine persönliche Vorgeschichte, respektive die Trennung meiner Eltern, die ... sagen wir, zumindest für mich ein Musterbeispiel ist, wie man so etwas auf gar keinen Fall machen sollte.




Jetzt aber.



1. Wie war Deine Vorstellung von Familie vor Familie? Wieviel ist wahr? Was ist komplett anders geworden?
Verheiratet, zwei Kinder (wenn ich hätte auswählen können, erst Junge, dann Mädchen), Haus, Katze, beide arbeiten, wir machen alles gleichberechtigt.
Das einzige, was anders ist: Little L. ist kein Mädchen (und nein, das ist überhaupt kein Problem, das habe ich nur als Gag geschrieben).


2. Wie ist das Familien- und Arbeitsleben bei Dir aufgeteilt? Wer leistet wieviel in welchem Bereich: Haushalt, Kinder (Begleitung / Bringen zu Aktivitäten, Arztbesuche etc), technische Aufgaben (Auto, Reperaturen), Kochen?
50:50. Es gibt Bereiche, in denen tendenziell der eine mehr und der andere weniger macht (Kochen: ich, Lampenwechseln und Autowaschen: er), aber jeder weiss und kann, was nötig ware, d.h. es würde nicht nur Butterbrot und TK-Pizza geben, wenn ich nicht verfügbar ware, genauso wenig, wie wir im Dunkeln in einem dreckverkrusteten Auto sitzen würden, wenn der Hübsche ausfiele.


3. Entspricht das aktuelle Familienleben Deiner „Wunschvorstellung“?
Ja.


4. Ab wann würdest Du Dich „alleinerziehend“ bezeichnen?
Ich denke, auch wenn es nicht ganz korrekt ware und eher "getrennt erziehend" ware, ab dem Zeitpunkt, wo kein vertrauter Austausch über Kindererziehung und -entwicklung mehr möglich ist.


5. Zu Zweit schafft man mehr, und es bleibt – im besten Fall – auch mehr Zeit für einen selbst übrig: Was würdest Du als erstes streichen (müssen), wenn als Single-Elter die Zeit nicht mehr reicht? Wo wärst Du am ehesten bereit Abstriche zu machen?
Hm. Ich persönlich glaube (würde aber vllt ganz schön auf die Welt kommen), dass ich da, wo wir jetzt sind, mit Kindern, die mit 8 und 12 schon recht selbständig sind, gar nicht so viel mehr Zeit brauchen würde. Vermutlich am ehesten würde ich an der abendlichen Serienguckzeit streichen.


6. Müsstest Du als Single-Elter Abstriche beim Job machen (z.B. wegen Kinderbetreuung)?
Nein. Die Kinder sind erstens schon so gross, dass man nicht 24/7 hinter ihnen her sein muss, wir haben mit der Nanny die Betreuung der Zeiten ausserhalb der Schule geregelt, mein Arbeitgeber unterstützt flexible Arbeitszeiten und für Übernachttermine und Geschäftsreisen würde ich hoffen, mich mit dem Hübschen nach wie vor arrangieren zu können und auch wenn nicht, ist das Netzwerk, das wir mittlerweile haben, so belastbar, dass es auch das tragen würde.


7. Wo werden die Kinder im Fall einer Trennung bleiben? Mutter oder Vater? Welches Modell (Wechsel, Nest, Ferien) wünschst Du Dir?
Optimistisch wie ich bin, habe ich mich bbisher überhaupt nicht informiert, wie das in der Schweiz standardmässig gehandhabt wird oder die Rechtssprechung ist. Bei den getrennten Familien im Bekannten. und Freundeskreis allerdings wird das Wechselmodell gelebt. Ich persönlich würde das auch favorisieren, allerdings bedingt das natürlich, dass man eine Ebene findet, auf der man nach wie vor partnerschaftlich (im Sinn von .. .gemeinsam) entscheidet und am selben Wohnort bleibt, damit Schule, Freunde, Freizeit nicht auch noch leidet. Ich könnte mir nicht vorstellen, meine Kinder nur in den Ferien und jedes zweite Wochenende zu sehen, möchte das aber auch vom Hübschen nicht verlangen. Ich möchte ausserdem, dass die Kinder Alltag mit beiden Eltern erleben. Gegen "Nest" spricht, dass ich mir bei besten Willen nicht vorstellen kann mit meinem getrennten Partner eine Wohnung zu teilen, auch wenn es nicht gleichzeitig ist. Ich brauche für meinen Alltag einen festen Raum, wo nur ich bin. Und ja, ich wiss, dass ich den Kindern das dadurch nehmen würde, aber ich bin alt und eingefahren. Sorry, Kinder.


8. Wie würde sich das Alleinerziehend sein auf die Finanzen auswirken? Hast du Angst, finanziell „abzurutschen“ als Single-Elter?
Naja, es ware schon weniger Geld als zu zweit, wir müssten ja zwei Wohnungen haben. Andererseits ist das die Hauptlehre, die ich aus der Trennung meiner Eltern und allem danach gezogen habe: mein Ziel ist es, jederzeit in der Lage zu sein, allein für die Kinder und mich (und auch den Hübschen, wenn er aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr arbeiten kann) zu sorgen.


9. Was ist mit Kindesunterhalt? Würdest Du anstandslos zahlen bzw. würde es anstandslos gezahlt?
Wenn der zahlungspflichtige Elter nicht zahlt: Gang zum JA für Unterhaltsvorauszahlung?
Ja und ja.
Wenn nicht: ich weiss nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist


10. Vorausgesetzt ihr seid verheiratet: Würdest Du Trennungsunterhalt verlangen/ zahlen?
Auch hier: keine Ahnung, wie das hier geregelt ist. Ich glaube nicht, dass einem von uns Unterhalt vom anderen zustehen würde.


11. Müsstet ihr umziehen?
Müssen: weiss ich nicht. Das Haus bzw die Hypothek läuft auf uns beide und vermutlich ware es möglich, den anderen auszuzahlen oder so.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass wir einen klaren Schlussstrich ziehen würden und keiner von uns mehr in dem Haus wohnen möchte, das UNSER Haus war.


12. Was glaubst Du, wie schnell schafft Ihr es, von der Paar-Ebene auf die reine Eltern-Ebene zu wechseln? Wie gut würde es Dir gelingen und wie gut Deiner*m Partner*in?
Schwer zu sagen. Hängt sicher auch damit zusammen, was der Hintergrund der Trennung ist.
Aus dem Bauch raus würde ich sagen, mir würde es schwerer fallen, weil ich unglaublich nachragend bin, der Hübsche kann besser vergeben und vergessen (ich kann keins von beiden).
Allerdings habe ich aus Kindersicht erlebt, wie es ist, wenn das nicht klappt und ich möchte meine Kinder niemals in die Situation bringen, das erleben zu müssen und würde alles mir mögliche tun, um das hinzubekommen, so schwer es mir auch fällt.


13. Sorgerecht ist ja – sofern nicht Schlimmes vorgefallen ist – unkritisch, also nicht wirklich verhandelbar. Wie würdest Du das umgangsrecht regeln wollen: Vereinbarung unter Eltern, in Absprache mit dem JA, in Absprache mit einem Anwalt, gerichtlich?
Auch hier wieder: ich weiss nicht, welche Möglichkeiten und Gepflogenheiten es in der Schweiz gibt. Ich würde mich auf keinen Fall auf eine rein private Vereinbarung verlassen, auf der anderen Seite würde ich ein Gerichtsverfahren oder zwei Anwälte wirklich vermeiden wollen. Ich habe erlebt, wie sehr für Anwälte vermutlich Standardformulierungen unglaubliche Verletzungen zufügen können. Ich würde hoffen, dass wir das in einer Art Mediation hinbekommen.


14. Würdest Du das alleinige Sorgerecht wollen, wenn die Kinder bei Dir bleiben? Würdest Du es dem anderen Elter „zugestehen“? (sehr hypothetische Frage)
Hm. Da wie gesagt mein Ziel ein Wechselmodell ware, wäre das Resultat "Kinder bei mir" oder "Kinder bei ihm" schon ein Scheitern der Verhandlungen. Da wäre schon so viel kaputt, dass ich vermutlich auch noch den letzten Schritt zum alleinigen Sorgerecht gehen würde. Dem anderen Elter das alleinige Sorgerecht zugestehen: kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.


15. Weißt Du, was eine Sorgerechtsvollmacht ist?
Ja. Danke für den Hinweis, wir haben die ersten Schritte dazu gemacht, der Hübsche und ich sind uns einig, die Person, die wir uns wünschen, weiss Bescheid und ist einverstanden, aber deas Verschriftlichen fehlt noch. Das werde ich jetzt in Angriff nehmen.
EDIT: und weil ich jetzt die ganze Nacht drüber gegrübet habe, dass das ja überhaupt nicht zu dem Alleinerzehendenthema past: okay, ich habe das mit "Sorgerechtsverfügung" verwechselt.
Sorgerechtsvollmacht weiss ich jetzt also auch.
Würde ich das wollen/erteilen? Ich würde ja ein funktionierendes Wechselmodell anstreben, da hätte sich das erledigt, oder? Bzw beide bräuchten das.

16. Was sind generell Deine größten Ängste hinsichtlich des Ein-Elter-Daseins (z.B. finanziell/ Job), organisatorisch, bzgl. der Kinder, Selfcare)?
Meine grösste Angst ist, dass ich niemanden mehr hätte, mit dem ich meine rationale und irrationalen Ängste und Freuden bezüglich der Kinder ungefiltert teilen könnte und dann vielleicht irgendwann platze oder zur Crazy Mom werde.
Ich hätte auch Angst, dass ich es nicht hinbekomme, meine vermutlich nicht allzu positive Gedanken dem Mann gegenüber meinen Kindern hintenanzustellen. Ich habe erlebt, wie das sein kann und am allerschlimmsten ist, wenn dir als Kind an den Kopf geworfen wird: "Du bist genau wie dein Vater", wenn Du weisst, dass der die Person ist, die deine Mutter am meinsten auf der ganzen Welt verachtet, hasst oder wie auch immer man das benennen mag. Das ist auch noch mit 40 schlimm.




An den Hübschen, der jetzt gerade auf der anderen Seite des Atlantik ist: das ist keine Aufforderung und keine Anspielung, nur (schmerzhafte) Theorie, bitte komm gesund wieder nach Hause, wir freuen uns sehr auf Dich!


Liebe LittleBinF: danke für den Denkanstoss!

Sonntag, September 10, 2017

Gemischte Platte

Wir haben gerade den Hübschen zum Flughafen gebracht bzw zum Zug zum Flughafen (ich bin kein grosser Fan der Deutschen Bahn, aber ein umso grösserer der SBB). Für ihn geht es heute abend Richtung Big Apple für einen Geschäftstermin (er kommt genau wie ich letzte Woche Mittwoch mittag schon zurück. Die Reisezeit ist trotz unterschiedlicher Strecke etwa gleich, woran man schon sehen kann, dass die Kriterien für die Standortwahl von Produktionsstandorten und Headquarters sehr unterschiedlich sind). Im Gepäck hat er nicht nur Businessklamotten und Reisegadgets, sondern auch eine ausführliche und detaillierte Shoppingliste von "das gibts nur in USA" von mir :-). Ich freue mich schon, wenn er heil wieder da ist, dann haben wir als Familie den mit Ansage sehr stressigen Septemberanfang überstanden.

Für mich heisst das einen Kinderfrühdienst ausser der Reihe, aber da ich ja schon vor dem Aufstehen und Losgehen der Kinder von daheim mit Arbeiten anfangen kann, ist das keine grosse Sache.


Ich habe ausserdem den Auftrag gefasst, die spontan etwas undicht gewordenen Lieblingssneaker des Hübschen zum Schuster zu bringen und das zum Anlass genommen, auch drei Paar Lieblingsschuhe mit schon arg abgelatschtem Absatz rauszusuchen und auch grad hinzubringen (das kommt davon, wenn man mit so extemem Fersengang unterwegs ist. Es knallt schön aber wird irgenwann schief.).


Dann habe ich mich aus gegebenem Anlass (stay tuned) mal wieder sehr darüber gewundert, wie unterschiedlich die Wahrnehmung der Geschichte der Elternblogs ist. Ich blogge, wie schon öfter erwähnt und auch in der Archivsidebar erkennbar, seit ziemlich genau 13 Jahren. Das ist eine ganz schön lange Zeit, aber ich würde nie auf die Idee  kommen, zu behaupten, damals (TM) hätte es noch keine Blogs oder Elternblog gegeben. Ich habe, bevor ich mit der Bloggerei anfing, mindestens ein Jahr andere Blogs gelesen (incl Archiv bis ganz nach hinten) und irgendwann gedacht: "Hey, das probiere ich auch mal."
Umso irritierter bin ich, wenn auf Bloggerkonferenzen BloggerInnen als "Urmutter des Bloggens" oder "Begründerin der Elternblogs" vorgestellt werden und dann bloggen die seit 2009. Oder 2005 oder 2006. Und alle haben ihr Blog begonnen, weil es "DAMALS JA NICHTS GAB". Hm. Das Logikloch sehe nicht nur ich, oder? (Aktuell bezog sich die Aussage auf die Schweizer Blogszene, aber auch da fallen mir aus dem Stegreif mindestens 10 (Eltern)Blogs ein, die es damals schon gab.
Klar, die (Eltern)Blogszene hat sich sehr verändert in den letzten 5, 10 Jahren. Das kann man finden, wie man will (ich finde es alles in allem nicht so super, man stelle sich Krückstockgefuchtel vor, aber der Satz, der vor 15 Jahren wahr war, ist es immer noch: "Was dir nicht gefällt, musst Du ja nicht lesen."), und das Mass an Kommerzialisierung oder Professionalisierung, das heute als Standard gilt, gab es damals (TM) sicher nicht. (Auch das kann man finden, wie man will).
Aber zu behaupten, damals (TM) hätte es NICHTS gegeben, das zeugt für mich von einer Mischung aus Arroganz, Ignoranz und mangelnder Recherche :-). So, Oma hat fertig von vor dem Krieg erzählt.
(Wenn Sie einen ausführlicheren, wunderbaren, Wort für Wort grossartigen Exkurs zum Thema "Bloggen, damals und heute" lessen wollen, schauen Sie bei der wunderbaren Frau Mutti vorbei. Total unabgesprochen haben sich zwei Alterstarrsinnige heute zu diese Thema ausgelassen.)


Zu guter Letzt habe ich das wöchentliche Update in Sachen Klackernägel für Sie: das Braun hat die ganze Woche ohne Macke gehalten. Ablackiert sieht man mittlerweile ca 2-3mm rausgewachsen, aber nix löst sich oder sieht doof aus. Ich habe mit Mettwurst metallic aka "Oh behave" (Amazon Affiliatelink) von Essie drüber lackiert und das sieht immer noch okay aus. Nächste Woche werde ich schon Freitag morgen ablackieren und schauen, ob ich das dann neu machen lasse.


Samstag, September 09, 2017

Wise little man

Heute beim Antreten der Wölfli: Little L.s Wanderschuhe haben sehr störrische Schuhbänder, die (auch wenn man superfest zuzieht, ich schwöre!) bei normaler Schleife immer wieder aufgehen. Ich frage ihn, ob ich ihm noch schnell einen Doppelknoten in die Schleife machen soll, dass es sicher halt. Er nickt, ich bücke mich runter und knote die Schleifen jeweils nochmals fest.
Das sieht ein kleines Geschwister (ich schätze mal, er ist 6) und fängt an loszukrakeelen: "Boah, kannst Du keine Schleife binden? Das kann doch jedes Baby! Ich kann das, seit ich 5 bin. Ich bin der beste Schleifenbinder. Und du kannst das gar nicht? Du Baby, du dummes! Man sollte gar nicht in die Schue dürfen, wenn man keine Schleife binden kann, sagt meine Mama, ich kann Schleifen binden, ich binde die Schleifen an allen Schuhen der ganzen Familie, ich bin nicht so doof wie du!"


Ich schaue vorsichtig zu Little L. hoch (er ist sensibler, als man bei unserer Familie von Rampensäuen glauben würde), ob am Ende schon Tränen in seinen Augen stehen. Weit gefehlt: seine grossen, blaugrauen Augen mit den unendlich langen Wimpern rollen in perfekter Genervtheit nach oben, und er wendet sich demonstrativ an seinen besten Freund, um mit dem die neuesten Entwicklungen in Pokémon Y zu diskutieren.
Währenddessen kräht der kleine Schleifenprofi weiter und ... ja, ich gebs zu, es ist nicht die reifste Reaktion darauf, mir platzt der Kragen und mit hochgezogenen Augenbrauen (beide, ich kann da ja leider nicht mit nur einer) und demonstrativem Blick auf seine Schuhe sage ich sehr laut und deutlich: "Und weil es mit dem Schleifebinden so super funktioniert, hast Du jetzt Klettverschussschuhe an?!", richte mich auf und schaue direkt in das entgeisterte Gesicht des Schleifenbindervaters. Naja, das wars wert.

Freitag, September 08, 2017

New horizons

Gestern waren wir auf dem Elternabend "Weiterführende Schulen" für Little Q..
Das System in der Schweiz ist etwas anders als das in Deutschland, erstens geht die Primarschule 6 Jahre (oder 7, wenn das Kind in die EK eingeschult wurde, wo der Stoff der ersten Klasse auf zwei Jahre verteilt wird). Danach wird aufgeteilt in Realschule (entspricht der dt. Hauptschule), Sekundarschule (entspricht der Real/Wirtschaftsschule) und der Bezirksschule (entspricht 7.-9. Klasse dt. Gymnasium).
Die Einteilung liegt in den Händen der Primarschullehrpersonen (wenn man absolut gar nicht einverstanden ist, kann man Einspruch einlegen, das wird dann mit Schulpflege und schupsychologischem Dienst angeschaut, aber der Entscheid bleibt bei der Schule), das kenne ich aus Bayern natürlich gar nicht anders :-) (Anders ist, dass die Einteilung nicht (nur) aufgrund des Notenschnitts, sondern auch aufgrund des Potentials und der Sozial- und Selbstkompetenz getroffen wird).

Soweit wusste ich das alles schon, gestern gab es dann die Vorstellung der Kreisschule, die alle Schulformen unter einem Dach beherbergt. Ich war zum einen schon in Stellvertretung für Q. sehr aufgeregt, weil es eben keine Dorfschule mehr ist, sondern ein Schulhaus mit 500 Schülern, mit richtiger grosser Aula, Chemie-, Bio-, Physik-, Kunst- und Musiksälen.
Die Vorstellung der drei Zweige war dann sehr gut. In 75 Minuten wurde wirklich alles abgedeckt und zwar nicht gehetzt, sondern ruhig und freundlich und wir haben uns wirklich willkommen gefühlt.
Ich finde das ja alles sehr spannend, das System scheint mir viel durchlässiger als das deutsche System, wo man (also: das ist meine Erfahrung von vor 25 Jahren) die Schulformen nur höchst selten wechselt und wenn dann nur in eine Richtung, nämlich nach unten. Hier braucht man, um in seiner Stufe eine Klasse weiter zu kommen, einen Notendurchschnitt von mindestens 4 (das ist eine deutsche 3, das finde ich schon ganz schön sportlich), sonst rutscht man eine Stufe nach unten. Also von der Bez in die Sek oder von der Sek in die Real. Andersrum kann man aber, wenn der Notenschnitt das hergibt, zu jedem Jahresende in die nächsthöhere Stufe wechseln, halt nochmal in die gleiche Klassenstufe, d.h. nach der 8. Klasse Sek könnte man in die 8. Klasse Bez wechseln.

Neu für Q. wird natürlich auch der Schulweg sein und ja, ich gebe zu, ich war schon sehr nervös, als ich daran dachte dass mein Dorfkind dann mit dem Bus alleine ins nächste Städtchen fahren muss, vielleicht sogar mit Umsteigen, dann ist mir aber eingefallen, dass ich mit 9 damals mit dem (sicherheitstechnisch högscht bedenklichen) Zug von unserem Kaff in die Stadt mit dem Gymnasium gefahren bin, nach nur 2x Üben mit meine, Vater und dazu kamen dann noch je 20 Minuten Fussweg von daheim zum Bahnhof und vom Bahnhof zur Schule und auch wenn ich heute noch Alpträume von Zugverpassen und Schultasche im Zug vergessen habe, ist nie auch nur irgendwas schiefgegangen. Da ware es doch gelacht, wenn Q. das mit 13 nicht mindestens genauso gut hinbekommen würde.

Ach, das wird alles sehr spannend und sehr toll, da bin ich mir sicher. Zum Halbjahreszeugnis wird sich dann zeigen, wo es für Q. weitergehen wird.

Donnerstag, September 07, 2017

We are family!

2010


Family Profile wide


2013

Family Profile Reprise for the 10 year Anniversary





2017

Family Profile 2017

Mittwoch, September 06, 2017

14 Jahre

Einer der Hauptgründe, warum der Trip nach Italien als so eine Gewalttour geplant war, ist, dass ich heute wenigstens den Abend mit dem Mann verbringe, mit dem ich vor 14 Jahren ganz offiziell beschlossen habe, mein Leben zu verbringen.


Ich könnte mir niemanden anderen vorstellen, mit dem ich so ich sein könnte. Danke Dir, mehr Herz!






Funfact zum Bild: mein Vater hat damals für Audi gearbeitet und Mitarbeiterkinder durften sich für umsonst für die Hochzeit ein Auto ausleihen. Das ... haben wir gemacht. Mein Chef dachte, das ware ein Überraschungsgeschenk meines Vaters zur Hochzeit gewesen und meinte "Wenn ihr das gewusst hättet, hättet ihr euch ja nicht vor zwei Monaten den popligen Golf kaufen müssen." Der Golf war unser erstes gemeinsames, von unserem eigenen Geld gekauftes Auto und wir waren ziemlich stolz darauf.

Dienstag, September 05, 2017

#WMDEDGT 09/17

Es ist wieder einmal soweit: Tagebuchbloggen im September!
Mittlerweile wissen ja alle, wie es läuft, oder? Wir schreiben heute alle auf, was wir den ganzen Tag so machen und abends verlinken wir uns hier und zack: man kann bei den anderen schauen, was da so los war. (Und: WMDEDGT? heisst: "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" und hat vor über vier Jahren seinen Anfang genommen in einer Tagbuchblog-Woche und seit April 2013 gibt es das jeden Monat am 5.)

Die Linkliste schaltet sich um 18:00h frei.




Und, finden Sie es kleinlich oder nicht, das Ganze hat seinen Anfang im Tagebuchbloggen gemacht und ich möchte, dass es auch so bleibt. Ich behalte mir deshalb vor, Links auf Posts, die halt heute geschrieben wurden, aber keine Tagebuchblogsposts sind, von der Liste zu löschen.




Heute also in der Reisereise-Edition 
Ich habe trotz Hotel erstaunlich gut geschlafen (gut, wenn man damit rechnet, GAR keinen Schlaf zu kriegen, ist ein bisschen was auch schon schön.
Irgendwann bin ich von lautstarten Verhandlungen auf italienisch auf der Strandpromenade aufgewacht, aber alles in allem konnte ich bis viertel vor sieben ausschlafen.
Heisse Dusche, sommer- und pharmaproduktionsbetrieb- und kundentaugliche Kleider anlegen, Frühstück mit Kollegin und Meerblick (mittlerweile habe ich das Frühstücksbuffet in verschiedenen Jahreszeiten und Saisonen erlebt und ja, aktuell gibts viel mehr und leckereres als zB im Dezember.), dann noch einmal Haare bürsten, Zauberstaub rein, alles in den Koffer stopfen, auschecken (und dann dem Rezeptionstypi nochmal zeigen, dass ich sehr wohl eine Reservierung hatte), alles in unseren (von aussen weissen, von innen tiefdieselschwarzen) Mietgolf werfen, und weg vom Meer ins Hinterland ins Industriegebiet.
Ab 8:30h: Arbeit, Arbeit, Arbeit, Mischung aus pep talk, ins Gewissen reden, Detailfieselei, bei Hitze in Helm und Plastikfleecemäntelchen am Zaun entlangwandern, Feuerlöscher begutachten, Feuerwehrhüttchen begutachten, durch den Produktionsraum kraxeln, nicht durch das Loch in der Decke über dem Trockner fallen, viel Espresso, leckere, frisch gebackene italienische Kekse, Espresso, mehr Details, Arbeit, Arbeit, Arbeit
Mittagessen: leckerstes italienisches Buffet im Stehen auf die Schnelle
Arbeit, Arbeit, Arbeit, Arbeit, mehrArbeit, viel Übersetzungsreibungsverluste und Überwinden meines Harmoniedrangs und „Die werden das schon richtig meinen und ich kann jetzt doch nicht noch ein drittes Mal nachfragen, weil das da grad echt keinen Sinn für mich macht“.
Und dann juhuuu, sind wir durch alle meine 237 (not kidding) Kommentare in dem Dokument durch und haben für alleallealle eine gute Lösung gefunden.
Irgendwann ist es halb acht, wir haben 11 Stunden ohne echte Pause durchgearbeitet und verabschieden uns von unseren Gastgebern. Sie sind enttäuscht, dass wir nicht noch zum Essen bleiben. aber ehrlich gesagt sind die 330km über die Berge zurück nach Rom zum Flughafen auch so schon anstrengend genug.
Damit wir beide wach bleiben (und weil meine Kollegin die nächsten Wochen im Urlaub sein wird und ich sie im Projekt vertreten werde), besprechen wir nochmal alles, was wir in unseren (zT getrennten) Sessions heute geklärt haben, offene Punkte und wer wann bis was fertig haben muss.
Kurz vor Flughafen wird es dann noch unnötig spannend, weil wir das Auto vollgetankt zurückgeben sollen, um horrende Tankkosten bei der Autovermietung zu verhindern. Google Maps zeigt zwar brav die Tankstellen entlang der Strecke an, aber die erste, die wir anfahren hat nur einen zugeklebten Kartenschlitz, bei der zweite funktioniert das Kartenterminal nicht, die dritte (mittlerweile sind wir ca eine halbe Stunde durch menschenleere Wildnis abseits der Autobahn auf Feldwegen gefahren und befürchten, unsere verstümmelten Leichen irgendwann in der umrundeten Kiesgrube zu finden) akzeptiert keine der Karten, die wir dabeihaben, und während ich schon so weit bin, zu sagen: „Dann muss die Firma leider das Mietbenzin zahlen, es ist dunkel, unheimlich und ich will ins Bett“, füttert meine Kollegin mit stoischer Ruhe den Automat mit Scheinen, wir tanken voll und erreichen 2 Minuten nach Schliesszeit die Autovermietung. Ist natürlich kein Problem, den Schlüssel kann man ja einwerfen. Ob wir abgesperrt haben (oder hätten müssen), wissen wir dann irgendwann nicht mehr, aber das ist jetzt auch egal.
Wir rollkoffern durch schier endlose Verbindungsgänge zum Flughafenhotel, erfahren beim Check-in, dass wir noch bis Mitternacht Essen bekommen und setzen uns direkt mit Jacke und Koffer ins Restaurant, weil wir sonst vermutlich das Zimmer mit den BETTEN nicht mehr verlassen würden und leider verhungern müssten.
Das Essen ist mittelmässig, was aber auch schon wurscht ist, ich habe aus mir unerfindlichen Gründen ein Zimmer mit Extrabeistellbett auf dem executive floor, ich verzweifle allerdings fast beim Aufsperren mit der Schlüsselkarte und bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch Kombination aus Karte, gegen die Tür treten und unflätigen gezischten Flüchn war, die es dann doch richteten.
Jetzt ist es viertel vor eins, ich bin sogar zu müde für Badewanne, aber immerhin geht der Flug morgen erst um viertel vor 10, dh. ich kann ausschlafen. Wie heute.








Montag, September 04, 2017

Reisereise

Neues Highlight: Morgens um 5 aufstehen, um den Flieger um 7 zu erwischen und dann zwei Stunden auf das vorreservierte Mietauto warten, so dass man dann doch erst um 15:00h da ist und die Arbeit erst richtig losgeht. Es ist ja Labour Day und anscheinend sind ALLE Amerikaner nach Rom geflogen und mieten heute ein EuropCar, um nach Neapel zu fahren. Und jeder der Amerikaner muss sich nach 30 Minuten nochmal anstellen und beschweren, dass es jetzt schon länger geht als angegeben und die zwei Nasen hinter dem EuropCar-Desk lächeln und sagen "Si. Scusi".


Immerhin war unsere Autobahn Richtung Osten dadurch schön leer, weil wir wollen ja nicht nach Neapel.


Ansonsten: mit dem Diesel-Golf durch Italien tuckern. Viel Lärm um nichts, wenn man mittlerweile anderes in Sachen Beschleunigung und Geräuschpegel gewohnt ist.


Und dann hat es doch keine 19 Grad und Regen, sondern 30 Grad und keinen. Da freut sich doch die Frau, die immer für alle Gegebenheiten packt.





Sonntag, September 03, 2017

Zwischenstand Klackernägel

Post enthält Amazoon-Affiliatelinks

So, eine Woche ist es her, dass ich die neuen Nägel habe, Zeit für einen Statusreport.
Ich habe sie ja direkt lackiert, so wie immer: eine Schicht Essie First Base, zwei Schichten Farbe ("Sunday Funday"), eine Schicht Essie "Gelsetter", ein paar Quick-e-drops. Das Ganze ohne grosse Pausen binnen 30 Minuten ist mein Weg zu mackenfrei, in Sachen Haltbarkeit war bisher meist nach 1-2 Tagen Schluss.
Diesmal allerdings habe ich gestern abend nach 7 Tagen praktisch unversehrte Nägel ablackiert, weil mir die passenden Klamotten langsam ausgingen.



Das Gel sieht auch immer noch super aus.

Mit neuem Lack (aktuelle Oktoberfest-LE von Essie, näher komme ich der Wies'n nicht) mit einem glitzerhaarigen Nagel aus dem Adventskalender:

So darf das bleiben!

Samstag, September 02, 2017

Chill, Baby!

Gestern morgen träumte ich kurz vor dem Weckerläuten, dass ich zu meiner Geburtstagsparty eingeladen hätte und gesagt hätte: "So ab sieben" und um viertel nach sechs hatte ich noch Trainerhosen an und war gerade am Überlegen, was ich denn schnell zum Essen für die Party machen könnte und schon läutete es und die ersten Gäste waren da, weil "So ab sieben, das kann auch zwanzig nach sechs heissen, gell?"
Jajaja, mein Unterbewusstsein traut dem "Ach, diesmal müssen wir aber echt nix vorbereiten" noch nicht so ganz :-).
Es war aber ganz gut, dass ich nochmal in die Einladung schaute, ich dachte nämlich, wir hätten 18:30 gesagt, in Wirklichkeit war es aber 18:00h :-).
Ging aber alles glatt, auch wenn die Gäste von Q. immer noch in dem Alter sind, so sie es kaum erwarten können, dass die Party endlich losgeht und dementsprechend zwischen viertel vor und fünf vor 6 alle hier eintrudelten.

Auf der Suche nach Servietten hatte ich übrigens im Kerzenschrank die Reste unserer Hochzeitsdeko gefunden und so stand eine für meine Verhältnisse nahezu ausufernde und farblich erstaunlich gut mit den gemischten blauen und weiss-gemusterten Tellern (noch aus meinem San-Diego-Aufenthalt von 1997. Warum auch immer ich schwere Porzellanteller mit über den Atlantik genommen habe) harmonierende Deko auf dem Tisch. Die Schwimmkerzen sorgten für allergrösste Begeisterung!


Die Gäste "bufften sich erstmal ein" (so sagt man anscheinend unter Pfadfindern), dann wurde Q. reich beschenkt. So viel, wie er im Lauf des Abends aus dem Wikinger- und dem Ägypterbuch erzählte, waren die Ideen wohl gar nicht so schlecht. Auf den Kinoabend mit Freunden und das Einlösen des Mediamarktgutscheins freut er sich auch schon sehr!

Der Pizzastahl war natürlich schon vorgeheizt, die Teiglinge und die üblichen und im Lauf der Woche von den Freunden vorbestellten Beläge ("Mami, du glaubst es nicht, der C. will Brokkoli auf die Pizza!") geschnippelt und ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie sich die Kinder die Schürzen schnappten, die Bestellblöcke und das Wallholz und es in der Küche rund ging. Ich durfte nur noch für den letzten Feinschliff beim Auswallen helfen, der Rest ging ... ohne mein Zutun.




Nachdem alle satt waren, verzogen sie sich mit der grossen geschenkten Tüte Marshmallows auf die Terrasse zur angefeuerten Feuerschale, um die es auch im Nieselregen sehr schön warm war.

Das gab uns die Gelegenheit, in der Küche klar Schiff zu machen und das Eisbuffet vorzubereiten.
Wir hatten Standard-Vanille- und Schokoladeneis mit ungefähr allem Essbarem, was man sich zum Drüberstreuen oder Schütten vorstellen kann. Das Highlight war wie erwartet das "Eiswunder", die Kakaososse, die bei Kontakt mit Eis fest wird :-).



In der Zwischenzeit war abgestimmt worden und die Mehrheit hatte sich für "Percy Jackson" entschieden (am Vormittag war das Internet bei uns ausgefallen und ich hatte schon ein wenig um den Filmabend powered by Netflix gebangt und mal unseren DVD-Vorrat gescreent, aber Gottseidank lief alles wieder).


Sie kuschelten sich auf dem Sofa zusammen (nahmen Little L. in die Mitte --> das war so super: die 12jährigen haben den 8jährigen ohne Vorbehalte von Anfang bis Ende als gleichwertiges Mitglied mitfeiern und -machen lassen. Das ist so grossartig! Ich war nicht so als Schwester... aber gut, Little L. hat auch keinen der Gäste in den Po gebissen, so wie das meine Schwester mal auf einem meiner Geburtstage gemacht hat), es standen Chips und Süsskram als Nervennahrung bereit und der Hübsche und ich verzogen uns nach oben und schauten eine Folge "Narcos".

So gegen zehn, halb 11 war der Film zu Ende, keiner müde (ausser mir), aber trotzdem scheuchten wir sie alle durchs Bad und in die Betten. Ich war so unendlich müde, dass ich, glaube ich, eingeschlafen bin, lange bevor dort oben Ruhe war. Angeblich sind die letzten um drei eingeschlafen, aber wer weiss das schon so genau.
Immerhin war es auch bis halb acht ruhig :-).
Der Hübsche und ich hatten am Abend noch den Tisch fürs obligatorische "Wie immer halt, Mami"-Pancakes- und Waffel-Frühstück gedeckt, die beiden Teige waren vorbereitet (also: für die Pancakes trocken/feucht getrennt, für die Waffeln der Teil ohne Ei), so dass ich nur noch die Kaffeemaschine (für den Hübschen und mich), das Waffeleisen und die Pfanne anwerfen musste.

Das Highlight waren übrigens die "Sipahh"-Strohhalme in Schoko, Vanille und Erdbeer (Amazon-Affiliatelink), die natürlich eine Plastik-Sauerei sind, aber für mal so sehr nett.

Um halb zehn verliessen uns dann fünf satte, müde Gäste und wir sind jetzt schon so ein bisschen verkatert, obwohl wir eigentlich gar nicht soooooo wenig geschlafen haben. Schön wars!