300422 Regrets
Heute haben wir okay ausgeschlafen (Q. musste wegen Aktivität vorbereiten schon um 10 bei den Pfadis sein, aber ich war eh um halb acht wach), gemütlich gefrühstückt (insgesamt waren wir 3x beim Coop: 1x Semmeln holen und das, was wir gestern vergessen hatten (rote/grüne Tabasco und persischen Reis), 1x Quark und Rhabarber kaufen, als ich diesen Rhabarber-Streusel-Käsekuchen sah und sofort backen musste (machen Sie das ruhig auch, er ist unglaublich lecker. Am besten noch ein bisschen lauwarm!) und ein drittes Mal, als wir final feststellten, dass es wohl doch nicht mehr regnen, wie ab 14h vorhergesagt, sondern stattdessen sonnig bleiben würde und wir doch grillen könnten, dafür brauchten wir aber noch Brot und Kohle.
Nachdem Q. unterwegs war, schaute ich mir mit L. seinen Geschichtserwartungshorizont an (meinen Respekt an alle mit mehr als zwei Kindern. Ich persönlich fand Rennaissance und Reformation schon zu meiner Schulzeit nur mittelspannend, mittlerweile zum dritten Mal tu ich mir wirklich schwer, das noch ansatzweise interessant zu finden. Ich fürchte, L. hat von mir sehr viel irrelavantes Spartenwissen mitgeteilt bekommen. Ich bin immer noch sehr begeistert von den kleinen (und grösseren) Eastereggs, die er in seinem Skript auf dem iPad versteckt :-).
Dann: Pfadi für alle U17 (ich bin sehr beeindruckt, es gab Nebelmaschine und Laserschranken in einer der unterirdischen Römerausgrabungsstätten), der Hübsche und ich erledigten Gartensachen (die Glyzinien sind nun eingepflanzt und angebunden, sie sehen ein bisschen aus wie Schwerverbrecher, die für ein Verhör fixiert wurden), testeten den frischen Kuchen, warteten den kurzen Wind und Anflug von schlechtem Wetter mit zwei Katzen und Buch und Kaffee (habe ich den Kuchen erwähnt?) gemütlich drinnen ab.
Dann auf einmal: doch Sonne, also schnell, schnell Grillen vorbereiten. Und jetzt der Bogen zum Titel: auf Twitter wurde letztens gefragt, welche Entscheidung(en) man rückgängig machen würde, wenn man noch einmal 18 wäre. Ich habe gesagt: keine, ausser weniger nett sein , aber eine hätte ich dann doch: es ist nicht mal eine konkrete Entscheidung, aber ich würde nicht nochmal stillschweigend die Rolle des Kochs (nicht nur in der ausführenden, sondern auch in der planenden Funktion) in der Beziehung / Familie übernehmen, weil der andere sagt, es mache ihm keinen Spass, sondern darauf bestehen, dass das 50:50 geteilt wird. Ich habe genausowenig wie der Hübsche Kochen oder Einkaufen daheim gelernt (ausser Mayonnaise, das war DAS Beispiel für Vorgangsbeschreibungen, dafür habe ich es auch hands on gelernt), alles, was ich heute kann, habe ich mir selber durch Rezeptlektüre, Trial & Error etc. beigebracht. In dieser Zeit sind auch meine Ansprüche an Essen gestiegen und so koche und plane ich seit immer alle Essen für die gesamte Familie incl Einkaufszetteln und Ausführung. Der Rest der Familie isst (fast) alles, das ist ja auch schon mal was, aber, hm, das ist alles in allem ziemlich unbefriedigend (die Homeofficezeit OHNE Kantine und die 6 Wochen gebrochenes Bein haben die Situation nicht verbessert oder entzerrt). Ich habe halt auch weder Lust, jemandem Kochen beizubringen (ich habe die Basics beim "Helfen" schon dröflzig Millionen mal erklärt, das hält aber genau so lang vor, wie die eigentliche Aktivität), noch auf sub-Par-Essen. Besonders dann nicht, wenn das Tomahawk-Steak perfekt gegrillt ist und mein (perfekt vorbereiteter) Spargel und der Halloumi einfach zu 50% aus Kohle besteht. Geduld habe ich im entspannten Zustand schon keine, im hungrigen Zustand ... naja, es braucht schon Mut, mir dann zu erklären, ICH wäre zumindest für einen Teil der Situation selber verantwortlich.
Anyway, das Brot und der Salat waren super, ich werde die nächsten Nitrosamine-Assessments bei der Arbeit mit einem Verweis auf EINMAL GRILLEN!!!! torpedieren, und naja, immerhin hatten die Kinder ja Hauswirtschaftsunterricht in der Schule und jeder sein Tiptopf-Exemplar für wenn sie mal ausziehen. (Morgen gibt es Tardig mit dem extra gekauften persichen Reis). Jetzt mache ich mir noch einen Aperol Spritz, um den Kohlegeschmack wegzukriegen.