Samstag, April 30, 2016

Team Lerche

Eigentlich sind wir (v.a. ich, der Hübsche ist eher immer noch eher Eule) dank jahrzentelang nicht durchschlafender, dafür aber früh aufstehender Kinder mittlerweile eh immer sehr früh auf den Beinen.
Seit die Kinder aber entweder eh länger schlafen (Q.) oder sich wenigstens morgens auch selbst beschäftigen (L.), geniesse sogar ich es, am Wochenende auszuschlafen. Am Samstag heisst das: Weckerklingeln um 8, das ist die validiert optimierte Aufstehzeit, die reicht, um ein ausgiebiges Samstagsfrühstück einzukaufen und -zunehmen und dann pünktlich um 10 im Hallenbad zu sein für Little L.s Schwimmkurs.
Für dieses Wochenende stand allerdings "Früeligsputzete" in der Siedlung an, mit Antreten um 9 Uhr. Also ob das nicht schon früh genug wäre, war dann noch für die "Hike Challenge" der Pfadis, für die Little Q. sich angemeldet hat, Antreten schon um 8. Klar, wenn man bis zu 40km querfeldein laufen will, dann würde ich auch früh starten!


Also hat unser Wecker heute um 7 geläutet (ich bin ja zwanghaft optimistisch: das ist eine Stunde länger als unter der Woche!), haben Q. abgefrühstückt, Kaffee getrunken, Q. und Gepäck zum Pfadihaus gebracht (er hat spontan entschieden, statt der zunächst anvisierten 10km doch grad 20km zu laufen), Semmeln geholt, gefrühstückt, und dann die Siedlung von ungeführ 4500 Zigarettenstummeln, Kaugummis, Kronkorken und sonstigen Leckereien befreit.
Als der Hübsche und L. schwimmen waren, habe ich ein paar kleine Niedlichkeiten genäht, Kuchen (ich habe endlich mal die Zutaten in Gramm angegeben, anstatt die doofe "Joghurtbecher-Einheit") gebacken, den Slowcooker mal wieder vorgeholt und Chicken Kung Pao angesetzt.
Zwischendrin habe ich immer wieder skeptisch nach draussen geschaut, weil eigentlich für heute richtiges Sudelwetter angesagt war und ich schon mal präventiv Mitleid mit Q. beim Wandern hatte, aber: es war den ganzen Tag perfektes Wanderwetter: trocken, nicht zu heiss, nicht zu kalt.
Ich habe meine Füsse und mich in der Wanne eingeweicht (das Fitzeln geht los! Noch nicht in den erhofften grossen Fetzen, aber schon ziemlich!), mit Little L. Uno und "Schnappt Hubi!"gespielt, Zopf für morgen vorbereitet, alle meine Schminkpinsel der wöchentlichen Wäsche unterzogen, Zehennägel lackiert, Wäsche gewaschen, gelesen  und der Tag ist immer noch nicht ansatzeweise rum. Vielleicht stehe ich morgen wieder früh auf, man hat so viel mehr vom Tag. Vielleicht auch nicht.

(Amazonlinks sind Werbelinks)

Freitag, April 29, 2016

Stets bemüht

In der Bloggosphäre ploppt ja immer wieder die Frage auf "Wie authentisch sind Blogs eigentlich?" und im nächsten Atemzug heisst es dann gern "Ach, das ist eh alles geschönt, so ist das bestimmt nicht immer" und dann kann es entweder in die Richtung "Die sind nicht ehrlich, das ist alles nur fake." gehen oder, und das ist meine Lieblingsrichtung: "Da wird man so unglaublich unter Druck gesetzt, mit diesen perfekt aufgeräumten Wohnungen und perfekten Bildern auf Instagram und den durchgestylten Mottogeburtstagen. Mommywars 1!!!!!111!!1!"
 
Ich sags mal so: wenn ich mich durch den (oder auch die 300 Berichte) über einen Kindergeburtstag oder Fotos von aufgeräumten Kinderzimmern oder Bentoboxen jede verdammten Morgen unter Druck gesetzt fühle und dann Wut auf die Bentoboxer oder Partypeople entwickle, dann sollte ich vielleicht als erstes meinen Feedreader und meine Instagram-Timeline aufräumen und zweitens sollte ich mir mal überlegen, ob das Problem nicht vielleicht bei MIR liegt. Wir leben in einer Gesellschaft, wo jede(r) selber entscheiden kann, wie Kindergeburtstage gefeiert werden, (in gewissem Rahmen, zumindest in der Schweiz ;-)) was man den Kindern in die Frühstücksboxen packt und oder ob man bei Hempels unterm Sofa oder in einem Wohnweltkatalog leben möchte. Wenn ich mit dem Status Quo bei mir unzufrieden bin, dann ändere ich das, aber ich mache doch nicht Bilder von Traubenpinguinen oder ordentlich gefaltete Decken in Ton-in-Ton eingerichteten Kinderzimmern in Erdfarben mit türkisen Akzenten dafür verantwortlich.
 
Zum Thema "Die sind nicht ehrlich, das ist alles fake" übrigens: Alle Welt ereifert sich zu Thema Privatsphäre im Netz, über Kinderfotos niemalsnurvonhintenmitgrusligenKatzenmaskenstempelnüberdemGesicht, und dann wird ernsthaft erwartet, dass man (mit Katzenmaske über de Augen) ein Foto vom vollgebröselten Esszimmertisch zeigt? Ich sehe mein Blog als virtuelles Wohnzimmer, in das ich Sie einlade. Und auch wenn es bei uns vielleicht immer ein bisschen aufgeräumter ist als bei vielen andere, bevor Besuch kommt, wird hier real wie virtuell noch einmal geräumt und gewischt. Das ist halt so, da müssen Sie mit leben. Und weil letztens so ein Kommentar kam, dass ja bestimmt ich den Laden schmeissen würde und mich bestimmt total oft über den Hübschen ärgern würde, weil der bestimmt nicht so viel leistet: selbst falls das so wäre, wieso sollte ich Ihnen das erzählen? Meine Regel zum Thema "Was schreibe ich ins Blog" ist ganz einfach: Was ich in einer vollbesetzten Tram, wo alle theoretisch mithören könnten, einer Freundin erzählen würde, das kann ich hier auch schreiben. Und nein, auch wenn ich vermutlich eine geringere Schamgrenze als viele Leute habe, nicht mal vor der besten Freundin würde ich an einem öffentlichen Ort über meinen Mann herziehen. Und wenn ich hier nichts drüber schreibe, dass der Hübsche und ich uns mal nicht einig sind oder ich ihn vielleicht sogar mal doof finde, dann hat das einerseits natürlich damit zu tun, dass das nie passiert, weil wir das perfekte Paar sind und hier immer nur Glitzereinhornflausch vorherrscht, andererseits aber schon auch ein bisschen damit, dass es Sie einfach nichts angeht.
 
So, wäre das auch gesagt. Jetzt noch Pfadi-Elternabend und Generalversammlung, dann ist nach einer irren Woche ENDLICH WOCHENENDE!

Donnerstag, April 28, 2016

Challenge accepted!

Ich habe letztes Jahr (vorletztes Jahr?) bei Flo von "Der blasse Schimmer" über "Baby Foot" (Werbelink, Amazon selber liefert das auch in die Schweiz) gelesen. Das ist eine Art chemische Hornhautentfernung an den Füssen (ach ja: ich weiss, dass es genügend Leute gibt, die keine Fussbilder mögen und auc Probleme mit Hornhaut und Fitzeln und Zeug haben. Ich werde mir also Bilder verkneifen, wen es aber jetzt schon gruselt, der sollte vielleicht besser aufhören mit Lesen).
Ich laufe am liebsten barfuss und trage auch gern Sandalen, ich fitzel gerne an Haut rum, also, was könnte besser zu mir passen, als einmal Füsse häuten? Ich habe diesen Review gelesen und ganz ehrlich, ich war schon beim Titel "Baby Foot Is Weird, Gross & The Best Thing EVER" überzeugt. (Lesen Sie ruhig mal, Bilder kommen erst ganz am Schluss und das ist wirklich, wirklich lustig geschrieben!).
Also habe ich ein Päckchen Babyfüsse bei Amazon bestellt (mir wurde direkt eine monatliche Lieferung mit Rabatt angeboten, aber wir wollen mal nicht übertreiben.) Am Dienstag war es dann soweit: das Päckchen lag zusammen mit einem anderen grossen Amazonpaket in freier Wildbahn vor unseren allgemeinen Siedlungsbriefkästen im Freien direkt an der Strasse, ich bin mir nicht ganz sicher, ob der UPS-Fahrer das einfach aus dem fahrenden Auto geworfen hat oder was sonst der Grund ist, insgesamt fast 400 Euro* an Wert einfach so in der Landschaft abzustellen), ich habe  also meine Zehennägel ablackiert, meine Füsse (und mich) für eine halbe Stunde in der Badewanne eingeweicht und mich dann mit Strickzeug, Tee und Äpfeln auf dem Sofa häuslich eingerichtet, die Plastikfüsslinge aufgeschnitten, angezogen und mit den beigeleten Klebstreifen ordentlich befestigt. Bis der gelige Inhalt fusswarm war, fühlte sich das so ein bisschen an, wie mit nackten Füssen in einen Eimer kalten Kleister steigen.... Neuerdings sind schicke rote flauschige Übersocken mit Stoppnoppen dabei, so dass man eigentlich auch noch mobil wäre in der Einwirkzeit, dazu ist man auch einfach gut angezogen, aber man kann natürlich auch den Mann für das Anreichen von mehr Tee, Äpfeln, Keksen und zum DVD-Wechseln einplanen.
Joah. Ich sass dann also knapp zwei Stunden mit Glibberpaketen um die Füsse rum da, spürte nix (kein Kribbeln, Brennen, irgendwas), dann habe ich das Zeug abgenommen, die Füsse abgeduscht und fertig.
Am Tag danach fühlte sich die Haut zwischen Ballen und Ferse ein wenig trocken und gefühllos an, ich stelle mir vor, dass sich eine Eidechse auch so fühlt, kurz bevor sie sich häutet. Mehr ist bisher noch nicht passiert, ich bin aber schon sehr gespannt! Von mir aus kann der Frühling/Sommer noch zwei, drei Wochen auf sich warten lassen, ich gehe davon aus, dass es ungefähr so lang dauert, bis meine Häutung abgeschlossen ist. Und ausserdem hoffe ich, dass der Ersatz für den Ersatzroomba bald kommt, damit  die Spur aus Hautfetzen, ich ich plane zu hinterlassen, diskret entfernt wird.



So spannend, das alles!


*Nein, nicht die Babyfüsse, das war der neue Roomba, der alte ist innerhalb der Garantie mehrfach so kaputt gegangen, dass es jetzt einen neuen gab. Der schon kaputt geliefert wurde, aber das ist eine andere Geschichte.

Mittwoch, April 27, 2016

Was lange währt

Heute war ich den ganzen Tag einem "Risk Management Training: FMEA, PHA, FTA". So weit, so unspannend (wobei der Kurs echt, echt gut war. Nichts wirklich Neues, aber es ging ja auch eher um Alignment und wie benutze ich wann welche Systeme und wie sprechen die miteinander. Und wir hatten wirklich Spass. Und ich habe jetzt den Ruf "Die mit der ausschweifenden Fantasie und den irren Ideen.")

Das Spannende kam eigentlich vorneweg, ich war zu ebendiesem Kurs nämlich in den letzten vier Jahren schon fünfmal angemeldet und es hat nienienie geklappt teilzunehmen.

  • Der erste Termin wurde nach einer Doodle-Terminumfrage auf einen Freitag gelegt, das war damals mein freier Tag, ich sagte dankend ab, anstatt einen Extrakrippentag zu zahlen, schliesslich gab es im System ja noch Ersatztermine und soooo dringend schien mir das alles nicht.
  • Der zweite Termin (der Ersatztermin, nicht speziell für unsere Abteilung, zu dem ich mich nach dem ersten angemeldet hatte) wurde wegen zu weniger Anmeldungen eine Woche vorher abgesagt. Wahrscheinlich war es nur ich.
  • Der dritte Versuch fiel in die Zeit, in der ich mit 80% Pensum 180+% Job machte und meinen Kollegen einarbeitete, den habe ich freiwillig abgesagt (oder an eben den Kollegen abgetreten?).
  • Beim vierten Termin war auf einmal internes Audit und anstatt eben zu üben, wie man einen Fault Tree aufbaut und rechnet, diskutierte ich mit einem Auditor über Semantik.
  • Beim fünften Termin war ich schon fast auf dem Weg zum Schulungsraum, als mein Ereignispiepser gleichzeitig mit dem Handy losbimmelte, es gab Feuerwehreinsatz im Produktionsbau, weil mittelgrosse Mengen Lösungsmittel aus einem undichten Flansch gelaufen waren und es nun aus den Deckenlampen und überall tropfte.

In der Zwischenzeit hatte ich an unzähligen Risikoanalysen teilgenommen (vorher auch schon, aber in meinem ganz alten Job ging es in den Risikoanalysen vor allem um Sicherheit und Umweltschutz, eher weniger um Qualität. "Ah, das ist NUR ein Qualitätsrisiko, da brauchen wir uns nicht drum kümmern.", das war was, was ich mir beim Start in der Pharma ganz schnell abgewöhnen musste ;-)), den Facilitatoranfragen aus anderen Gruppen konnte ich immer mit Verweis auf "Ich war noch nicht bei dem Training" entkommen, aber nun hatte ein Kollege aus der neuen Gruppe für interessierte Kollegen genau dieses Training organisiert. Ich meldete mich an, im Hinterkopf, dass sicher eh was dazwischen kommen würde. Als die Woche mit dem Training näher rückte, kein Audit und keine Inspektion anstand, bei allen Produktionen alles verdächtig ruhig lief, ich ja für die tatsächlichen Feuerwehreinsätze eh nicht mehr zuständig bin, bereitete ich mich mental schon darauf vor, dass irgendwas total Abgefahrenes passieren würde, es könnte noch nicht möglich sein, dass es tatsächlich endlich klappen würde, an diesem Training teilzunehmen? Gestern dann: einige dringende Anfragen, die sich aber sehr schnell lösen liesen, heute morgen: der Bus stand zwar im Stau, aber ich hatte ja extra eine Stunde Spielraum eingeplant. An der Ampel fing es an zu hageln, aber eben: Extrazeit war eingeplant. Eine Stunde vor Kursbeginn setzte ich mich vorsichtig optimistisch auf meinen Platz im Kursraum, holte mir einen Kaffee und loggte mich vorsichtig ein: immer noch keine dringenden Notfalldinge. Immer mehr Kollegen tauchten auf, die Trainerin, es wurden Schulungsunterlagen verteilt und ENDLICH: 5 Minuten vor Kursbeginn heulten draussen die Feuerwehrsirenen. Ich hatte ja schon fast am Schicksal gezweifelt ;-). Praktischerweise hatte der Einsatz aber nix mit uns zu tun und wir konnten trotz wildester Wetterkapriolen (Hagel, Sonne, Schneesturm im wilden Wechsel) den ganzen Kurs durchziehen. Dass ich das noch erleben durfte!

Dienstag, April 26, 2016

Bombenstart

Little L. hat im Moment Alpträume und Angst in der Nacht, was dazu führt, dass wir einen regelmässigen Gast bei uns im Bett haben. Ich bin dann immer sehr froh um den keinen Spalt der Eve-Matratze, denn so ist es dann nur eng und ungemütlich, aber ich liege wenigstens nicht in einem Loch.
Heute waren Little L.s Alpträume auch noch ansteckend, ich bin nämlich viertel vor sechs, d.h. viertel vor Weckerklingeln und damit zu spät, um nochmal einzuschlafen und das mit einem schönen Traum zu neutralisieren, aus einem echt schrecklichen Alptraum aufgewacht, der mir vermutlich noch den ganzen Tag nachhängt (Ich sags mal so: wenn Sie zart besaitet sind und sowas nicht gut haben können: es geht um Bomben und verletzte Kinder.)
 
Der Traum fing damit an, dass Little L. und ich in einer Art Jugendherberge waren und in unserem Schlafraum wurde der Bogen von Katniss Everdeen aufbewahrt und zwar mit einem der Pfeile mit Explosionsspitze (3. Teil der Tribute von Panem) eingespannt. (jajajaja, das klingt lustig und skurril, hört gleich auf). Und anstatt das zu tun, was man in einem solchen Fall tun sollte, nämlich das Weite suchen, habe ich beschlossen, dass ich da wohl sicher nicht ruhig schlafen könnte, und den Pfeil mit ruhiger Hand aus dem Bogen gefädelt. Das ging eigentlich ganz gut, nur beim Ablegen bin ich mit der Spitze an den Rauhputz an der Wand gekommen und es hat angefangen zu rauchen. Ich wusste ja, welche Explosionskraft der Pfeil hat, habe mir also Little L. geschnappt, bin aus dem Zimmer gerannt, habe uns beide in eine Lücke zwischen Schrank und Wand geklemmt, mich über das Kind gebeugt und so haben wir die unglaubliche Explosion gut überstanden. Wir sind dann ganz schnell raus in den Hof, weil ich auch nicht wusste, wo Little Q. und der Hübsche waren. Draussen sah ich die beiden dann, der Hübsche war mit einer Schubkarre am Trümmer aufräumen, Little Q. kam total staubig und tränenüberströmt auf uns zugerannt, ich dachte zunächst, er hätte sich schreckliche Sorgen um uns gemacht und wäre nun froh uns zu sehen, aber er schluchzte: „Ich glaube, ich finde meinen Finger nicht mehr!“ und hielt mir seine verletzte Hand vors Gesicht. Ihm fehlt an der linken Hand das erste Glied des Ringfingers und anstatt froh zu sein, dass beide Kinder am Leben waren und ein Fingerglied ja viel besser als ganz tot wäre, war ich im Traum (und auch nach dem Aufwachen) unendlich verzweifelt, weil ich als Mutter versagt hatte und es nur geschafft hatte, ein Kind zu beschützen.

Das ist ein saublöder Start in einen eh schon übermüdeten Tag, das sag ich Ihnen! (Auch wenn an Little Q. noch alles dran ist, ich habs überprüft).

Montag, April 25, 2016

Es ist kompliziert

Es scheint so, als ob die Beziehung von uns und der Sparkasse unter keinem so wirklich guten Stern stehen würde.
Nach dem Dispodrama und dem mysteriösen Sparbuch gibt es heute also einen neuen Schwank aus der Runde "Bankgeschichten der Familie Brüllen":
Wir haben (diesmal immerhin von einer Filiale, von der wir auch wissen, dass wir da ein Konto haben) ein Schreiben bekommen, dass mit den Sätzen beginnt: "Wir haben unsere Konto- und Karten-Angebote für Sie neu gestaltet. Damit werden wir unsere Angebote noch besser auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Aus Ihrem Girokonte wird ab 1. Junli 2016 as Girokonto Komfort."
 
So weit, so gut. Das Girokonto Komfort kostet doppelt so hohe Kontoführungsgebühren wie aktuell, dafür sind sämtliche Karten, Überweisungen online, am Schalter, per berittenem Boten, Rauchzeichen oder Brieftaube inklusive, genauso Geldabheben und -einzahlen an der Kasse und Scheckeinreichung.
Im beigelegten Prospekt ist noch eine andere Girokontoalternative angegeben, die einen Bruchteil an Kontoführungsgebühren kostet, dafür sind alle Schalteraktivitäten nur einmal im Monat kostenfrei. Wenn man sich jetzt allerdings anschaut, wie wir unser Konto in den letzten 15 Jahren genutzt haben, könnten wir immer noch 12mal öfter pro Jahr am Schalter Scheine oder Münzen einzahlen oder abheben, als wir das seit 2002 gemacht haben. Die für unsre Bedürfnisse perfekt passende total kostenlose "nur online"-Variante ist nicht mal im Prospekt aufgeführt... Ich zweifle also ein wenig an dem Wahrheitsgehalt des Satzes mit "Ihren Bedürfnissen". Und ja, vermutlich ist das ein Standardbrief, der so an alle rausgeht und kaum einer rechnet nach, dass wir so auf die doppelten Kontoführungsgebühren kämen, aber warum kann man nicht einfach ehrlich sein und sagen: "Wir ändern alle Konten per dann und dann auf die Luxusvariante, haben keine Lust oder Zeit oder Nerven, rauszusuchen, was für Ihre Bedürfnisse passen würde, wenn Sie damit nicht einverstanden sind, hier ist die Liste,  können Sie ja mal selber vergleichen."
Jetzt muss ich nur noch schauen, dass die Antwortmail nicht zuuuuu zynisch ausfällt, telefonisch erreichbar ist unter der angegebenen Nummer nämlich natürlich niemand.

Sonntag, April 24, 2016

Bildungsauftrag

Little L. hat von einem Schulfreund eine Konzertkarte für ein Kinderkonzert (incl Besuch desselben mit dem Freund und dessen Eltern) geschenkt bekommen. Ich fand die Idee an sich schon grossartig (ich bin ja selber etwas einfallslos in Sachen Geburtstagsgeschenke für Freunde und habe mir fest vorgenommen, bei der nächsten Einladung an so etwas zu denken), noch besser die Durchführung aka vorab wurde angefragt, ob wir die Idee überhaupt gut fänden und ob Little L. an dem Tag überhaupt Zeit hätte.
Uns verbliebenen drei hat das heute einen Einkindelternnachmittag beschert (Little Q. ist "Cool, verkaufsoffener Sonntag im Nachbarsstädtchen, können wir in den Buchladen gehen?" alt) und gerade eben gab es von einem sehr beschwingten Little L. noch eine Einführung in zeitgenössischens deutschschweizer Liedgut jenseits von "Zimmetstern".
Für den Freundeskreis Schweizer Mundart hat Little L. ein paar der Highlights der heutigen Playlist von Christian Schenker im Arlecchino auf Youtube herausgesucht, das erste passend zum heutigen Tag:


Dann noch eines zum Thema "Fingerpointing"
und eins zum Tanzen

Wobei Little L. Wert darauf legt: "Das mit dem Nebel, das gabs bei uns heute nicht. Und die Musik wurde von lauter Frauen gemacht."

Samstag, April 23, 2016

37

Hat Little Q. aktuell als Schuhgrösse. Das heisst, noch zwei Schuhgrössen, bis ich nicht mehr in Trippelschritten mit seinen Crocs durch den Garten laufen muss, sondern ganz normal!
Als ich ihm die freudige Nachricht verkündet habe und zum Tausch dann meine Schuhe anbot, schaute er mit hochgezogenen Augenbrauen erst in mein Schuhschrankabteil voller Ballerinas, Pumps und Stiefel, dann zu mir. Ich schaute mit genauso hochgezogenen Augenbrauen zurück, sagte nur "Chucks?!". Er darauf: "Pink?!" Ich darauf: "Fuchsia!!! Werhatgesagtdassmännlichewesenkeinpinktragenkönnen?! Ich hab auch grau und einen blauen*!"
Und so freuen wir uns beide schon auf in zwei Wochen oder so, wenn Little Q.s Füsse mal wieder wachsen.

*Ich habe sicher irgendwo noch den zweiten, ich erinnere mich nämlich nicht, den weggeschmissen zu haben, im Gegenteil: ich wollte schon ganz oft beide wegschmeissen, habe es aber nie übers Herz gebracht. Und einer macht ja keinen Sinn, deswegen muss der zweite noch irgendwo sein.

Freitag, April 22, 2016

Dann halt ...

... eigentlich wollte ich heute darüber schreiben, wie Kinderschulferien und zwei vollzeitarbeitende Eltern sehr wohl unter einen Hut zu bekommen sind, auch  Homeoffice *, aber dann dachte ich mir: ich habe einfach gar keine Lust darauf, mir anzuhören, dass ich ja wohl verrückt wäre mit diesem Pensum, dass das unglaublich beeindruckend wäre und das aber sonst niemand schaffen würde, dass ich drauf achten soll, dass ich mich nicht aufreibe, dass ich doch bitte aufhören soll, so rumzuprotzen, wie unglaublich effizient ich wäre,  und es gäbe genügend Jobs, in denen das nicht ginge, und klar ginge das bei uns, weil wir ja eine Nanny hätten und überhaupt, andere Männer, die könnten nicht einfach pünktlich nach Hause gehen und was mein Arbeitgeber denn denken würde, wenn er wüsste, dass ich während der Arbeitszeit Mittagessen kochen würde und die armen Kinder, und es darf nicht sein, dass man Vollzeitjob und Familie nur unter einen Hut bekommt, wenn man sich zerreisst, in Norwegen ginge es auch anders.
Deswegen schreibe ich das jetzt nicht, freue mich drauf, dass ich mit einer leeren To-Do-Liste (ANGEBERIN!!!!!), entspannt ins Ziel geschaukelten Deadlines und ferienmässig tiefenentspannten Kindern ins Wochenende starte und verwende meine Energie lieber drauf, bei den üblichen Schulferienberichten wie "Oh Gott, schon 3h Schulferien, ich würde die Kinder jetzt schon am liebsten an der Autobahnraststätte "vergessen", VEREINBARKEITSLÜGE!" einfach auf Durchzug zu schalten.
Morgen früh wird ausgeschlafen, könnte nämlich sein, dass eine Woche mit nur maximal 5 Stunden Schlaf pro Nacht dazu geführt hat, dass ich ein bisschen empfindlich auf witzige Seitenhiebe reagiere.

* wer hätte es gedacht? Man muss sich drauf einstellen, es unter einen Hut bringen wollen, realistisch bleiben, priorisieren, planen, wenig schlafen, ranklotzen statt motzen und halt einfach machen. So einfach, so schwer.

Donnerstag, April 21, 2016

Wiedergeburt, Nintendo-Edition

Little L. macht sich seit ein paar Wochen immer wieder Gedanken, wie es wohl ist, tot zu sein. Wie das mit solchen Gedanken halt ist, kommen die oft kurz vor dem Einschlafen. Mir tut das so leid, zu sehen, wie dieser kleine Mensch so grosse Sorgen wälzt. Ich habe ihm erklärt, dass er sicher noch ganz lang leben wird, dass wir auf ihn aufpassen, dass uns niemand töten wird, dass im Notfall gesichert ist, wo er und Little Q. hinkommen, wenn was passiert (natürlich nicht alles aufs Mal und nur auf Nachfrage, für den Fall, dass Sie dachten, ich versuche mein Kind mit meinen Notfallplänen zu beruhigen, und schon dabei waren, zu schreiben, dass das das Kind ja nun wirklich nachhaltig verstören würde). Ich habe erklärt, dass der Opa im Himmel aufpasst, dass es trotz andauernder Terrorberichterstattung hier nicht so gefährlich ist, wie man vielleicht glaubt.
 
Little L. macht sich immer noch Sorgen.
 
Der Hübsche hat mit Little L. geübt, an etwas anderes zu denken, sich aktiv einen mentalen schönen Rückzugsort zu suchen, wenn einem in dieser so empfindlichen Phase im Dunkeln die schweren Gedanken keine Ruhe lassen. Sie haben beide zusammen geübt, sich vorzustellen, ein Eichhörnchen zu sein, das von Baum zu Baum springt, das eine kuschlige kleine Höhle hat, das einen langen buschigen Schwanz hat, wie das sich wohl anfühlt?
 
Little L. macht sich immer noch Sorgen.
 
Little Q. hat vorgeschlagen, diese doch auf einen Zettel zu schreiben und den Sorgenfresser damit zu füttern. Also hat Little L. drei grosse Zettel mit "Ich habe Sorge wie es ist tot zu sein" vollgeschrieben und in den Bauch des Sorgenfressers gestopft. "Heute, Mami, schlaf ich auf dem Sorgenfresser drauf, damit nicht einer von Euch wieder den Zettel rausnimmt. Das wirkt wahrscheinlich eh nicht, aber am ehesten noch, wenn er es selber verdaut."
 
Little L. hat aber immer noch Sorgen.
 
Ich habe mich also heute als Eichhörnchenbeschwörer versucht, aber anscheinend kann der Hübsche das besser, weil die schwarzen Gedanken doch immer noch kamen. Ich habe dann noch den Versuch gemacht, das virtuelle Eichhörnchen mit Boxhandschuhen auszustatten, das die Gedanken zurückboxt, aber:
 
Little L. macht sich immer noch Sorgen.
 
Leicht verzweifelt habe ich das Standardrezept aller Kindergärtnerinnen, Grundschullehrerinnen, Coaches, HR-Partner etc. benutzt und gefragt: "Was denkst Du denn, wie es ist, tot zu sein?"
Es kam eine kurze Geschichte über Percy Jackson und die Hölle, aber das konnten wir dann schnell ins Reich der Phantasie befördern.
Auf einmal hellte sich Little L.s Gesicht auf: "Weisst Du, was toll wäre? Wenn man nach dem Sterben wie bei Super Mario zurück auf so eine Landkarte käme und entweder alles nochmal machen könnte oder einen anderen Level ausprobieren oder halt auch nur schnell so ein kleines Minispiel. Das fände ich wirklich gut."
 
Ich denke, damit können wir erstmal weitermachen. Solange ich der blaue Toad sein kann.

Mittwoch, April 20, 2016

Lesefutter

Little Q. will übrigens jetzt doch Chemiker werden, wenn er gross ist. Das liegt nicht etwa nur daran, dass der Hübsche und ich die Hammer-Role-Model wären und durch unseren glamourösen Chemiker-Lifestyle das Kind gar nicht anders kann als den Beruf cool zu finden, nein, das liegt an einem kleinen Mädchen aus den 50ern. 



Little Q. verschlingt aktuell die "Flavia de Luce"-Reihe (Werbelink), in der eben diese Flavia mit einem Faible für Chemie und Giftmischerei einen Haufen Morde aufklären muss. Ich habe die Bücher selber nicht gelesen, nur den ausführlichen Beschreibungen von Little Q. gelauscht (und den Chemieteil auf Herz und Nieren geprüft sowie weitergehende Fragen beantwortet. "Mami, was ist in Strychnin drin?" "Stimmt es, dass man eine Blausäurevergiftung mit in der Sonne getrocknetem Taubenmist als Gegenmittel überleben kann?"* Wir haben aber über die kleinen, feinen Unterschiede von Blausäure und Zyankali gesprochen, ich kam eventuell ein wenig ins Dozieren, aber Little Q. weiss jetzt, warum Tetrachlorkohlenstoff so heisst, was es mit den SHVC und REACH auf sich hat, dass Sauerstoff meist zwei Bindungen ausbildet, Kohlenstoff meist vier, was Titandioxid ist, dass Arsen keine Verbindung ist, aber trotzdem giftig naja, so Zeug halt).
Was toll klingt:
eine Kinderkrimireihe, in der EIN MÄDCHEN die Hauptrolle spielt, das sich mit Naturwissenschaften auskennt, anstatt sich von Jungs die Welt erklären zu lassen und/oder retten zu lassen. Die Zitate, die mir Little Q. giggelnd vorlas, lassen auf einen sehr trockenen Humor schliessen und die Geschwindigkeit, mit der Little Q. die Reihe verschlingt, gut, das ist bei ihm nichts Neues.

Vielen Dank, liebe Angie, für den Tipp!

Wie es zu diesem Tipp kam, ist eine sehr skurrile Geschichte. Lassen Sie mich ein wenig ausholen:
Little Q. ist ja seit der zweiten Klasse Kindle-Besitzer. Sein Gerät ist mit meinem Amazon-Account verknüpft, wir suchen gemeinsam aus, was drauf kommt. Wenn er zB eine Reihe angefangen hat und sie ihm gefällt, darf er sich auch ohne Rücksprache die restlichen Bände kaufen. Diese Käufe beeinflussen dann natürlich die Buchempfehlungen, die Amazon mir macht.
Neben den skandinavischen Krimis etc., die ich verschlinge, tauchen dann eben Empfehlungen auf, die von "Percy Jackson", "Sonea", "Skulduggery Pleasant", "Artemis Fowl" (alles Werbelinks)etc., beeinflusst wurden. Das hilft mir tatsächlich, wenn auf einmal wieder sehr überraschend alles leergelesen ist und schnell Nachschub her muss. So geschehen, als Little Q. in einem Affenzahn die "Tribute von Panem"-Trilogie weggezischt hatte (Ironie des Schicksals: ich fand die Bücher als Erwachsene ja extrem flach und habe mich drüber geärgert, dass ich die aus Versehen in der Printversion sogar den Hübschen geschenkt hatte. Genau diese Printversion ist aber unauffindbar verschwunden, so dass ich sie für Little Q. auf dem Kindle NOCHMAL kaufen musste), und dann auf einmal auf dem Trockenen sass.
Die vielen Vorschläge aus dem Internet hatte er entweder schon alle durch oder bekam Angst davon, also musste was Neues her. Ich durchkämmte also schnell die Amazon Empfehlungen und stiess auf "Die Flüsse von London". Die Beschreibung klang nach etwas, was Little Q.s Beuteschema entspricht: England, Krimi, Polizei und Magie. Also: Leseprobe bestellt, Approval vom Kind eingeholt, Buch runtergeladen, Kind lesen lassen. Little Q. las das Buch also in zwei Tagen aus und lud sich nach Gewohnheitsrecht den zweiten Band runter. Während des Abendessens schaute er mich auf einmal von der Seite an und meinte giggelnd: "Du, in dem "Peter-Grant"-Buch, da ist am Schluss was ganz Verrücktes passiert: da hat eine Frau in einem Nachtclub den P.enis abgebissen. Sowas gibts nicht in echt, oder?" Ähm. Tja. .... Hmmm. Also.... Ich habe die eigentliche Frage dann nicht so wirklich beantwortet, sondern eher drumrum gefragt, was denn sonst noch so in dem Buch passiert wäre, und wie er das so alles fand. Offensichtlich hatte er keinen psychischen Schaden davongetragen, er fand es eher skurril, dass man als Autor auf eine so abwegige Idee kommen könnte, genauso offensichtlich war da in meiner Einschätzung der Tauglichkeit dieses Buches für einen 1ojährigen aber doch irgendwas echt daneben gegangen**. Ich war an sich voll des blinden Vertrauens für den Amazonalgorithmus und hatte bei jeder Empfehlung mit Magie oder so automatisch an ein Kinder- oder von mir aus Jugendbuch gedacht. Kann ja kein Mensch ahnen, dass auch Erwachsene Bücher mit Polizisten, die heimlich auch noch Zauberer sind, lesen. Wikipedia ergab dann begeisterte Rezensionen mit dem Tenor "Harry Potter auf Speed", Twitter mahnte an, dass es bei den Folgebänden NOCH krasser zur Sache gehen würde und so habe ich den zweiten Band ganz schnell wieder von Little Q.s Kindle gelöscht*** und dann eben sehr schnell Ersatz gebraucht. Das war dann Flavia und da sind wir ganz im grünen Bereich. Phew.


* Das bezweifle ich sehr.
** Die Zeit, wo ich alle Bücher vor Little Q. lese, ist längstens vorbei. Er liest so schnell und viel, dass ich zwar vermutlich schon hinterherkäme (oder eben vorneweg), aber ganz ehrlich lese ich lieber Bücher, die für Menschen meines Alters geschrieben wurden. Bisher hat das trotzdem ganz gut geklappt.
*** Wenn ich mit meinen aktuellen Neuzugängen auf meinem Kindle durch bin, lese ich die beiden Bände mal. Damit ich für die kritischen Fragen von Lehrer und Eltern, wenn Little Q. eine Buchvorstellung in der Schule macht oder so, vorbereitet bin.

Dienstag, April 19, 2016

Frühlingsgefühle

Vermutlich liegt es an den zwei Tagen Frühling, die wir hier aktuell haben (und was hier Frühling ist, gilt woanders ja als Hochsommer), auf jeden Fall war mir heute unglaublich beschwingt zu Mute. Ich zog leichten Herzens die frisch gebügelte (ich war am Wochenende sowas von gechillt, ich habe sogar die Blusen, die zwar gebügelt waren, aber wegen zu lange nicht Tragen, weil man sie ja danach wieder bügeln müsste, schon wieder so leicht angeknittert, dass man sie ungebügelt nicht direkt tragen kann, gebügelt habe) gefährliche Wickelbluse an. Diese Bluse hat eine sehr lange Geschichte: 1997, als ich damals meine grossartige Zeit in San Diego verbracht habe, habe ich in der Banana Republic Filiale im UTC eine weisse Wickelbluse gesehen, aus Stretchstoff und eigentlich supertoll, aber irgendwie war sie mir an dem Tag zu teuer oder ich dachte, ach, wann ziehe ich schon eine weisse Wickelbluse an, und so habe ich sie nicht gekauft. Das tat mir schon sehr bald leid, aber dann gab es sie nich tmehr in meiner Grösse und ich musste ohne nach Hause fliegen. War nicht so schlimm zunächst, weil ich in der Uni und während Diplom- und Doktorarbeit eh keine Blusen, geschweige denn weisse Wickelblusen trug. Aber irgendwie ist mir diese eine Bluse nie richtig aus dem Kopf gegangen und sobald ich (ich weiss nicht mal, wann das war, aber schon eine Zeitlang her) bei H&M eine ähnliche sah, kaufte ich sie ohne lang zu überlegen.
Nun ist diese Bluse halt nicht aus Stretchstoff und nicht wirklich durchdacht, d.h. man bindet das untere Wickelteil zwar mit einem Bändel auf der rechten Seite fest, das obenliegende Wickelteil wird aber nur durch die Schnalle an der Seite gehalten. Und zwar nur so mittelfest. Je nachdem, wie fest man das Bändel morgens zuknotet, rutscht einem langsam das Unterteil nach links und immer schneller das Oberteil nach rechts und zack, sitzt man halbnackt da. Das ist meistens (also: praktisch immer) ziemlich ungünstig, aber ich hatte die Bluse schon lang nicht mehr an (die Bügelsache), ich wähnte mich also mit einem weissen Spaghettiträgertop drunter auf der sicheren Seite. Und weil es heute so schön werden sollte, zog ich noch einen recht kurzen grauen Rock dazu an, schwarze Stiefel, fertig das fröhliche Frühlingsoutfit.
Anscheinend war ich heute morgen dann doch noch nicht so resolut beim Knotenmachen, sehr schnell verabschiedete sich nämlich das Unterteil und das Oberteil kam auch ins Rutschen. Ich zerrte und zurrte an dem Schwänzchen durch die Schnalle und zuppelte mir den Schal in den Ausschnitt und wurde leicht fatalistisch:

Was will man machen, ich habe keine Ersatzkleider im Büro, Ausziehen war keine Option, der Schal musste wegen heissheissheiss auch bald runter, also habe ich jeden Toilettenbesuch unter anderem dazu genutzt, um das Bändel wieder festzuzurren und das Schwänzchen zu lockern. Es sitzt nämlich tatsächlich besser, wenn man es nicht bis zum Anschlag mit Gewalt durch die Schnalle zerrt. (Ja, ich weiss, man könnte da eventuell was machen mit Druckknöpfen oder Sicherheitsnadeln, oder Doppelklebeband, aber erstens gnahhhhh und zweitens ist das halt eine mittlerweile uralte H&M-Bluse, wenn ich da einen Druckknopf reinnähe und dann soll der was halten, reisst mir am Ende ein Riesenloch rein, das ist dann noch doofer als am Stück verrutscht)

Mittags hatte ich dann noch einen Termin (F2F mit meinem Chef, auch dafür ist Kleidung, in der man sich nur semiwohl fühlt suboptimal...) am anderen Ende der Stadt. Weil so superschönes Wetter war, bin ich mit dem Rad quer durch die Stadt gefahren. Mit Messengerbag schräg umgehängt, so dass es mir den eh schon nicht allzu langen Rock immer weiter nach oben gezuppelt hat. Dazu die Bluse, die sich ja schon bei halbwegs Stillsitzen verselbständigt, also habe ich lieber meinen kurzen Mantel drüber angezogen, ich kam mir ein bisschen vor wie ein Exhibitionist, weil sich alle Kleider unter eben diesen verschlupften. Aber: hilft nix, deswegen mit hochrotemerhobenem Kopf durch die Stadt geradelt, sollen die anderen Leute ruhig auch Frühlingsgefühle bekommen.

Und nach einem Tag hat wieder so eine Art Stockholm-Syndrom mit der Bluse eingesetzt, weil eigentlich sieht sie ja schon ganz gut aus. Aber jetzt muss sie ja eh erst mal wieder gebügelt werden...


Montag, April 18, 2016

80/20

Erinnern Sie sich noch an die Causa Wasserglas? Dann *Trommelwirbel* machen Sie sich bereit für den Abschluss des Spannungbogens, neu mit Symbolbild:

Symbolbild "Spannungsbogen", dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von @zusehrverkuerzt
 Ich bekam heute also eine Antwort auf meine wohlgesetzten Worte (mit n-1 Witzen drin), nicht ganz von dem, an den ich geschrieben hatte, aber ich war relativ nah dran.
Man hat wohl den Hokuspokusteil auf der Homepage des Glasmenschen übersehen und sich (wie ich das schon dachte) auf die ja wirklich gut passende Geschichte mit dem "Mut" konzentriert. Das hätte ich ja als Aussage an sich schon absolut ausreichend gefunden, was sie aber noch gemacht haben, war folgendes: sie haben die Glasleute kontaktiert, sich versichern lassen, dass "nur" graviert wurde und veranlasst*, dass auf der verlinkten Website der esoterische Teil verschwindet. Und in der Tat: aus dem "Heiler" wurde ein "Wasserforscher" auch die Schamanenreisen sind verschwunden. Man kann sich zwar immer noch ein Glas mit "sehr hoher Wirkkraft" (nur nach persönlicher Beratung) mit einer "Spirale aus 12 kraftvollen Kristallbezeichnungen" gravieren lassen, aber der Hübsche hat mich überredet ich will mal nicht päpstlicher als der Papst sein (pun intended) und denke, damit ist meiner Klugscheisserei wissenschaftlichen Ausbildung erst mal  absolut Genüge getan.
Ob ich jedoch jemals wieder zu Fokusgruppen eingeladen werde oder am Ende sogar noch Dankeschöngeschenke bekomme, das steht natürlich in den Sternen (nochmal ein pun intended).

*Das kann man jetzt natürlich übergriffig finden, aber ich gehe davon aus, dass sie den Glasmann nicht dazu gezwungen haben (wie auch), sondern der Glasmann auch in Zukunft noch Gläser an einen vermutlich ökonomisch nicht uninteressanten Abnehmer verkaufen möchte.

Sonntag, April 17, 2016

"Das Essen steht im Kochbuch"

Heute abend, als ich mehr oder weniger freestyle (man weiss ja nach so und so lang Kocherfahrung, wie Risotto geht und wie Spargel kochen und überhaupt) das Essen von @giardino


nachgebaut habe (es war übrigens sehr, sehr lecker), fiel mir eine Begebenheit ein, die das Grundmissverständnis in der Beziehung zwischen meiner Mutter und mir sehr gut illustrierte, ist ja alles lang her):
Zur Vorgeschichte: meine Mutter sah es als ihre Pflicht, mir die grundlegenden Haushaltstätigkeiten beizubringen (ich wurde zB immer wieder zum Geschirrtücherbügeln und Kartoffelschälen zitiert, den vermeintlich notwendigen Einstiegsfähigkeiten in das Bügeln und Kochen im Allgemeinen.). Ich (ja, auch ich war mal in der Pubertät und ein bisschen rebellisch) fand das so langweilig und doof, dass ich mich mit Absicht so blöd dabei anstellte, dass ich als hoffnungsloser Fall entlassen wurde (wobei ich heute noch der Meinung bin, dass meine Art, das Messer beim Kartoffenschälen zu halten, für netto weniger Abfall sorgt, und Geschirrtücherbügeln ist das Allerallerunnötigste der Welt.). Ich hätte viel lieber ein ganzes Essen selber gekocht und wenn schon denn schon Blusen oder sowas gebügelt (nein, nicht ernsthaft), was ich übrigens dann immer machte, wenn meine Eltern am Nachmittag oder abends weg waren, immer peinlich darauf bedacht, dass die Küche hinterher mindestens so klinisch rein war wie vorher, weil (und ja, diese Ansicht habe ich übernommen ;-)) kein Essen so toll und grossartig sein kann, dass es ein Schlachtfeld in der Küche, das jemand anders wegräumen muss, rechtfertigt. So habe ich gelernt, um wie viel Hefeteig tatsächlich aufgehen kann und dass Geduld mehr hilft als zB die Hefemenge zu verdreifachen (wow, die Hörnchen sind explodiert im Ofen!), ich habe abends Eischnee mit der Hand geschlagen, weil sonst meine kleinen Schwestern, auf die ich aufpassen sollte, wieder aufgewacht wären und mich dann am Ende verpetzt hätten, ich habe mir das Kochen durch Trial and Error und mit Hilfe der Bibel aller k&k-stämmigen (Werbelink)selber beigebracht.
Langer Rede, kurzer Sinn: meine Mutter sah sich als unangefochtene Haushaltskoryphäe und mich als hoffnungslosen Fall. (Ich hoffe sehr, dass sie diese Einschätzung mittlerweile geändert hat, aber ich bin ja gross und deswegen ist mir das eigentlich egal). Weder uns Kindern noch meinem Vater wurde genug Alltagstauglichkeit zuerkannt, uns selber verpflegen zu können. Deswegen fand ich den Aufkleber, der damals in einem Hanuta drin war (erinnern Sie sich noch? Es gab da immer mal wieder entweder niedliche Katzenbilder mit lustigen Sprüchen oder eben Glitzeraufkleber mit Gespenstern zb), wo eine Gespenstermutter sich ausgehfein von den Kindern verabschiedete: "Das Essen steht im Kochbuch."
Ich fand den Spruch damals superwitzig, gerade auf die ungeliebte Küchenhoheit meiner Mutter hin und hielt ihn ihr vor dem nächsten Restaurantbesuch oder Elternabend oder was weiss ich, was meine Eltern damals abends gemacht haben, unter die Nase. Und statt des erwarteten Grinsens oder "Siehste, so machen wir das das nächste Mal" war die Antwort "Echte Hausfrauen brauchen kein Kochbuch, die haben das im Gefühl."

Well. Ich hatte schon immer ein Gespür für den richtigen Witz zur richtigen Zeit ;-). Wobei heute meine Mutter vermutlich stolz* auf mich gewesen wäre. Obwohl ich immer noch das Messer beim Kartoffelschälen falsch halte und Geschirrtücher nicht bügle.


*Ja, Mama, ich weiss, dass Du eh stolz auf mich bist :-*

Samstag, April 16, 2016

Chillax, Baby!

Das Motto für den heutigen Samstag war klar: Chillen.
Beste Voraussetzung dafür war, dass hier ja gerade OsterFrühlingsferien sind, d.h. erstens kein Schwimmkurs war, der Aufstehen um 8 erfordert hätte und zweitens die Kinder sich schon die ganze Woche ans Ausschlafen gewöhnt hatten. So sehr, dass sie um 7:20, als ich mal kurz ins Bad musste schon längstens munter waren und im Pyjama Lego und Nintendo spielten. Aber immerhin brauchen sie dazu uns nicht mehr, so dass der Hübsche und ich bis halb 10 weiterschlafen konnten. (ich nicht ganz erholsam, ich träumte davon, dass ich durch kritisches Nachfragen ein "for cause audit" ausgelöst hatte, aber immerhin war das nur ein Traum und die Fragen schiebe ich bis Montag auf).

Mit Milchkaffee lasen der Hübsche und ich im Bett noch schnell das Internet leer (die Kinder hatten mit den Resten des Quarkstriezels schon ein erstes kleines Frühstück abgehalten), bevor es für die eine Hälfte Semmeln und frische Früchte holen ging, für die andere Hälfte ans Decken des Frühstückstisches mit allem Tralala, incl weichen Eiern und frischem Smoothie (ich habe ja so ein sensorisches Problem mit dickflüssigem Pamps mit noch Kernen und vllt Fitzeln drin, ausserdem sehe ich nicht ganz ein, warum ich noch einen Mixer einsauen muss, wenn ich KiwiMangoHimbeereBanae auch einfach so essen kann, aber Little Q., in den bekommt man ausser Alibiäpfeln ja keine Früchte rein. Ausser püriert. Nun denn.) und Hefeteig für Quarkstriezelnachschub ansetzen.

Nach einem gemütlichen Frühstück wurden die Jungs zu Fronarbeit verdonnert aka die Konfetti aus den blöden Konfetticrackern von Little L.s Party aus dem Gras klauben (der Hübsche hatte ein Ziel von 100 Fitzeln pro Kind ausgegeben, 1500 wären realistischer gewesen....), während ich Striezel und Mohnvanilleküchlein fertig machte. Danach haben wir dann noch ein bisschen gemeinsam weiter Fitzel gesammelt, bis wir anhand der drohenden dunklen Wolken beschlossen, doch lieber gleich noch in den Wald zu radeln, um unseren Jahresvorrat an Bärlauch für Butter, Peste und überhaupt zu sammeln.
Auf dem Weg haben wir die fast fertige neue Autobahnbrücke besichtigt, die mein Arbeitgeber aus Gründen baut, Bärlauch gepfückt und Zeug für Miniuniversen in Glühbirnen gesammelt (der Hübsche geriet ein wenig in den Sammelwahn und verlor die Grössenorientierung, so dass wir jetzt vielleicht Farne in unserem Badezimmer züchten, weil wir doch keine Glühbirnen mit 50cm Durchmesser hatten. Ausserdem haben wir einen Fuchsbau besichtigt und sind den Hügel ganz rauf, damit wir wirklich mit Schwung runterrasen können.

Noch vor dem Regen kamen wir trocken wieder daheim an, der Hübsche hat Glühbirnen auseinandergenommen, ich habe Bärlauch zu Gedöns verarbeitet.

Kaffeepause, passend zum Waldbesuch "Arthur und die Minimoys" auf Netflix, ich nutze den Sale bei Esprit, um erstens ein paar Sommerblusen und mehr Skinny-Hosen zu shoppen, dazu einen Haufen Strickkleider in den Warenkorb zu legen, dann aber kurz zu überlegen, sie alle wieder rauszunehmen, weil: kein Mensch braucht 5 nur in Nuancen verschiedene schmale Strickkleider in dunkelblau mit V-Ausschnitt und manchmal Raffung an der Seite, dafür aber entdecke ich einige flache und trotzdem hübsche* Schuhe, die zu Sommerkleidern, den neuen schmalen Hosen und meinem blöden MortenNeurom und den im Sommer zu erwartenden 38Grad bei der Arbeit passen, und immerhin ein Sommerkleid, das zwar auch dunkelblau (mit weissen Punkten) und seitlich gerafft ist, aber immerhin kurzärmlig ist, zum Abendessen Tacos mit allem Tralala, ich mache Semmelteig für morgen, danach Badewanne für die Kinder, Vorlesen, halt, nein: "Mami, kann ich mal mehr als nur ein Kapitel vorher selber lesen? Zum Beispiel das ganze Buch?", also eher: mit Herzblubbern neben Little L. im Bett lesen, der mit grossen Augen und hochkonzentriert "Drache Kokosnuss und irgendwas" liest, bevor ich zum Einschlafen noch ein Kapitel aus "Seeräubermoses (Werbelink)" vorlesen darf.

Dann Badewanne für mich, Glühbirnenuniversen bewundern und jetzt "Sons of Anarchy" schauen (wir sind so neugierig aufs Finale, dass wir uns die letzte Staffel gekauft haben, statt auf Netflix zu warten.)



*jenseits von Chucks, und die gehen zur Arbeit eher nicht, gefallen mir flache Schnürschuhe praktisch gar nicht, Loafers und Mokassins gehen gar nicht, Ballerinas nur, wenn sie auf gar keinen Fall aus Animalprint sind und auf noch gar keineren Fall eine Schleife oder ähnliches vorne drauf haben.

Freitag, April 15, 2016

Wider das Ohrmuschelweh


Vor einem geplantermassen gemütlichen Wochenende (eventuell bewegen wir uns zum Bärlauchpflücken aus dem Haus. Und zum Tacoschalen kaufen) stand heute noch ein mit Zeug (Grosseinkauf, Kinder daheim, Pakete abholen, wegbringen, ARBEITEN) gefüllter Homeofficetag, mit zwei Telefonkonferenzen, wovon die eine zumindest das Killen von mindestens zwei grossen Fröschen beinhaltete. Hat alles geklappt (ich nehme "Our TCs seem to become more efficient lately" als Kompliment, weil ich ja das bin, was neu ist ,-)), jetzt tun mir meine Ohrwaschel aber weh (Das Standardheadset, das wir bekommen, ist von Ton und so echt gut, aber meine Ohren stehen so weit ab, dass sie das angedrückt werden über mehrere Stunden am Stück nicht mögen....).

Für gute Laune und gegen Unterzucker am Nachmittag war mir heute nach Quarkstriezel. Den kaufe ich sonst immer an der Backtheke beim Grosseinkauf, aber heute war mir nach Selberbacken (ausserdem hat der gekaufte immer noch dick Zuckerguss drauf, was ich eigentlich nicht mag.).
Ich habe also gegoogelt und dann kombiniert: dieses Rezept klingt gut, aber ich mag unbedingt Streusel obendrauf.
Also habe ich die Streusel aus meinem Alltagsbackbuch (Werbelink) (vom Mango-Apfel-Crumble) damit kombiniert und raus kam folgendes:


0,5 Beutel Trockenhefe
100ml lauwarme Milch                    
60g Zucker                    
40Butter (Ich schmelze die Butter und giesse dann die kalte Milch drauf: zack, habe ich lauwarme Milch mit flüssiger Butter)                
250g (Zopf)Mehl, eher ein bisschen mehr              
1 Prise Salz                    
1 kleines zimmerwarmes Ei                    
 
Alles verkneten, 1-2h an warmem Ort gehen lassen.
 
Für die Füllung:                    
1 Ei trennen, Eigelb mit
50 g weicher Butter                    
100g Zucker                    
Zitronenabrieb                    
einem Klecks Vanillepaste (oder halt Vanillezucker) und                    
250g Quark (ich nehme Magerquark, aber ich trinke auch 1.5% Milch und verwende Weichspüler, also lassen Sie sich davon nicht beeinflussen)
homogen verrühren.
Eiweiss steif schlagen und unterziehen.

Den Teil rechteckig ausrollen (ziemlich dünn), Füllung drauf verteilen (wie immer Rand freilassen), vorsichtig aufrollen, längs halbieren und "flechten". Dann die matschige Masse in eine gefettete und gemehlte Kastenform legen, den rausgeglibschten Quarkrest von der Arbeitsplatte (die Sie natürlich vorher abgewischt haben) obendrauf schaufeln und mit Streuseln bestreuen.

Die machen Sie so, wie Jeanny sagt:
100g Mehl
50g Zucker (ich nehm grad schon selber gemachten Vanillezucker)
1 Prise Salz und
60g zimmerwarme Butter
mit den Händen zu Streuseln verreiben

Das Ganze backen Sie dann bei 180Grad Umluft für 35 Minuten und machen danach keinen Zuckerguss drauf (können Sie natürlich, aber ich mache das nicht).

Das hat während der ersten TC sehr lecker aus dem Ofen gerochen und während der zweiten mit Kaffee sehr, sehr lecker geschmeckt.
kläglicher Rest am Abend
 
Zum Abendessen gab es dann übrigens das Selleriegratin, das ich via Kaltmamsell entdeckt hatte und schon vorletztes Wochenende machen wollte, aber ach, es war Zeug los. Der Hübsche hat drei Portionen verdrückt, obwohl er bei "Heute abend gibts Sellerielasagne" sehr höflich gelächelt hat.... (O-Ton: "Je länger ich das esse, desto geiler schmeckt das! Hammer!"). Ich hatte erst ein wenig Bedenken, weil (sinngemäss) dabeisteht: "Schmeckt auch Leuten, die keinen Sellerie mögen" und ich liebe Sellerie! (und Fenchel und Rosenkohl und so)., aber es ist wirklich lecker. Die Kinder haben es unter der Bezeichnung "Sellerielasagne" immerhin probiert, aber nun ja. Banausen.

Donnerstag, April 14, 2016

Heute so

Wenn ich sage, dass der Champagner nach dem letzten Meeting heute eigentlich das Blödste am Tag war, klingt das sehr verwöhnt. Andererseits gab es den zu einem sehr traurigen Anlass, ein Kollege, den ich der kurzen Zeit, in der wir zusammengearbeitet haben, sehr schätzen lernte, verlässt nämlich leider die Firma. (Ausserdem habe ich davon total Kopfschmerzen bekommen).
Aber tatsächlich war der Tag sonst echt super. Der Hübsche kam gestern abend zurück, wir haben uns beim Sichten der Fotos von seinem Parisaufenthalt sehr amüsiert und auch so freue ich mich sehr, dass er wieder da ist.
Bei der Arbeit habe ich das Liegengebliebene der letzten Woche ausser Haus allergrösstenteil aufgearbeitet, dazu noch zwei frische Tasks bekommen, die ein bisschen Detektivarbeit bedeuten, aber ich mag sowas sehr gerne ;-).
Als ich dann von einem Meeting zum anderen das Gebäude wechseln musste, musste ich auf dem Gehweg einem etwa 60jährigen Mann ausweichen, der in Jeansshorts und T-Shirt mit Kopfhörern auf auf Rollschuhen den Gehweg entlang gefahren kam. Er hat glücklich gelächelt, Pirouetten gedreht und allen Passanten ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. (Ich kam mir kurz ganz unmagisch vor, in Businessklamotten, Laptop unterm Arm, mit 3 Minuten Zeit zwischen zwei Meetings, noch schnell ein Telefonat dazwischen geschoben, aber dann dachte ich mir: wenn ich auf den Rollschuhen unterwegs wäre, wäre ich vermutlich bei dem Versuch einer Pirouette an einem geparkten Fahrrad hängen geblieben* und dann mit Riesengetöse rückwärts in den Brunnen vor dem Gebäude gefallen. Also ist so Arbeitsmultitasking eher meine Art Magie.).

Daheim hat mich dann noch die erste Teilrechnung für die Solaranlage erwartet (wow, ich habe schon lang keine fünfstelligen Summen mehr überwiesen....), zusammen mit der Genehmigung der Gemeinde, so dass im Mai bei uns aufs Dach gestiegen wird!


* Raten Sie mal, was mir passiert ist, als ich nach dem traurigen Abschied schnell zum Shuttle rennen musste.... ganz ohne Rollschuhe bin ich mit einem Halstuchzipfel an einem Rad hängengeblieben und habe die ganze Reihe umgerissen. Positiver Aspekt: ich habe mir erstens nicht das Genick gebrochen, zweitens habe ich fürs Karma alle Räder wieder aufgestellt und trotzdem noch den Bus erwischt.

Mittwoch, April 13, 2016

Andre Zeitzone

Diese Woche bin ich viel später zur Arbeit gegangen als sonst, (Es sind Schulferien, die Nanny kommt erst um halb neun, der Hübsche, der sonst Kinderfrühdienst hat, war auf einer Messe in Paris, also war ich in charge) ich habe nämlich erst den Shuttle um 8:40h genommen statt den um 7:00h. Passend dazu musste ich auch schon eher gehen, weil in den Ferien die Nanny schon um 17:00h geht anstatt um 17:30h. Ich fand erstens erstaunlich, wieviel man trotzdem geschafft kriegt, wobei ich da natürlich ein bisschen beschissen habe, weil ich natürlich trotzdem morgens um 6:00h aufgestanden bin* und halt statt im stillen, halbdunkeln Grossraumbüro im stillen, halbdunklen Esszimmer gearbeitet habe, bis die Schlafmützen endlich aus meinem Bett gekrochen kamen, und ganz gegen meine innere Regel einmal sogar das Mittagessen wenn schon nicht ausfallen, doch durch ein zwar sehr leckeres, mitgebrachtes Birchermüsli mit vielen Früchten während einer Telefonkonferenz über Mittag ersetzen musste. Ich habe auch endlich mal die Webes-App auf dem Firmenphone getestet und konnte so am "Virtual Classroom"-Training, das bis halb sechs ging, auf dem Heimweg im Bus und daheim teilnehmen.

Zweitens habe ich festgestellt, dass in unserem Elfenbeinturm um 9 viel mehr los ist als eben morgens kurz nach 7. Das ist jetzt an sich natürlich keine bahnbrechende Erkenntnis, wenn ich sonst morgens um kurz nach 7 durch die Drehtür komme, sehe ich die Pförtnerriege, Produktionskollegen, ein paar Ingenieure und die Leute, die zB aus Luzern pendeln und vor der Stauwelle in Basel sein wollen. Wenn man um 9 kommt, gibt es erstens Stau am Drehkreuz, zweitens ist Highlife vor dem Empfangsdesk, weil Unmengen Leute Besucherausweise haben wollen, weil jeden Tag eine andere Konferenz abgehalten wird. Die wird dann mit grossen Aufstellbannern im Foyer angekündigt und nicht mal die stehen morgens um 7 schon. Man muss deutlich länger als die versprochenen maximal 41 Sekunden auf den Lift warten und hat schon fast den Eindruck von himmlischer Ruhe, wenn man dann das Grossraumbüro auf halber Höhe erreicht. (Und das ist definitiv nicht der Fall ;-)).

All diese Aktivitäten in den Niederungen des Prestigebaus bekommen wir Arbeitsbienen da oben gar nicht mit, weil wir normalerweise um 9, wenn all das startet, ungefähr unsere dritte Tasse Kaffee trinken und schon seit Stunden in luftiger Höhe an der Arbeit sind. Sehr interessant!

Nun ja, heute kam der Hübsche ja wieder zurück, d.h. morgen muss ich nicht mehr am Drehtor anstehen.

*Der Hübsche hielt mich für bekloppt, aber erstens hatte ich nach der letzten Trainingswoche echt einen Haufen sehr dringende Dinge aufzuarbeiten und zweitens habe ich meine total ungestörte Zeit morgens im Bad echt lieben gelernt. Ich habe bei der Glamourshoppingweek unter anderem ein wenig exzessiv glitzrigen Moondust-Lidschatten bei Urban Decay eingekauft und ich sags mal so: eine ruhige Hand und kein "Zieh dein Unterhemd richtig an, vorne ist das mit ohne Wapperl!" kann beim Auftragen von meinem aktuellen Favoriten "Solstice" den Unterschied zwischen "sparkling personality" und explodiertem Glitzerkleber machen.

Dienstag, April 12, 2016

Diversity and Inclusion: There clearly are limits.

Als ich gestern frisch von meinem Trainingskurs zurück kam, fand ich nicht nur die aktuellen Fachzeitschriften auf meinem Schreibtisch (ich muss immer an die Kaltmamsell denken, wenn ich die Cover sehe), sondern auch eine runde Kiste mit meinem Namen und meiner Adresse drauf. Innen war ein graviertes Wasserglas ("Courage to travel new ways") mit einem Stressquetschball in Globusform. Der beiliegende Flyer erklärte, dass das ein Dankeschön wäre für die Teilnahme an einer Fokusgruppe zum Tema "Diversity & Inclusion" und dass wir weiterhin Mut zeigen sollten, um D&I weiter voranzutreiben etc..
Soweit so gut, ich war bei der Fokusgruppe, habe beigetragen, das Glas ist nett, Mut ist einer unserer drei Unternehmenswerte, die ich übrigens aus tiefster Seele ganz grossartig finde. Dann aber wurde auf die Website des Glasherstellers verwiesen und ab dann wurde es ... schwierig. Der Graveur ist nämlich ein "erfahrener Heiler". Er graviert Dinge ins Glas und bringt das Wasser im Glas dazu, sich zu .... sorry, ich kann das nicht so wunderbar ausdrücken, deswegen zitiere ich von der Homepage:

"Ein kleines Beispiel dafür: Ich graviere auf ein Glas das Wort „Achtsamkeit“. Das Wasser erkennt diesen Impuls und konzentriert alle Informationen in Zusammenhang mit dem Begriff „Achtsamkeit“. Trinken wir dann dieses Wasser, nehmen wir diese Informationen auf und sie werden für uns zugänglich. Da wir Menschen zu über 70% aus Wasser bestehen, können wir diese neuen Informationen sehr leicht in unseren Organismus aufnehmen, wo sie ihre Wirkung antfalten."
 
Wenn ich so etwas im normalen Leben (auf dem Weg von meiner Frauenärztin zur Tramhaltestelle ist zB so ein Laden) sehen würde, würde ich je nach Zenmeisterstatus entweder denken "Whatever rocks your boat" oder aber die Augen rollen, eventuell noch ein Foto machen und mich auf Twitter oder Instagram über die Aluhut-Fraktion lustig machen. Wenn mir im Internet so was vor die virtuellen Füsse gespült wird, rolle ich auch die Augen und je nach Stimmung bleibts dabei oder ich versehe das auch mit mehr oder minder witzigen oder klugscheisserischen Kommentaren.
Jetzt aber habe ich dieses Ding als Geschenk bekommen. Auch hier: in meinem Privatleben würde ich, je nach Schenkendem und Impulskontrolle entweder höflich lächeln oder einen Aluhutkommentar abgeben. Tatsächlich hat aber irgendjemand, der mit mir zusammen in einem der führenden forschenden Pharmaunternehmen arbeitet, bei diesem Eso-Laden ("Ausbildung in Schamanischem Reisen") einen Haufen dieser Gläser bestellt und sie verschenkt. So nett die Geste des Schenkens auch ist und so gut der aufgedruckte KalenderSpruch auch passt, so sehr daneben finde ich die Unterstützung dieser abstrusen Esoschwurbelei von unserer Unternehmensseite. Ich hätte ja (in dubio pro reo etc) erst gedacht, da hat jemand Bilder gegoogelt und dann einfach was Nettes bestellt., aber da war ja definitiv der Verweis auf eben diese Wassergedächtnishomepage.
Also habe ich nach einer Nacht drüber schlafen beschlossen, dass zum Leben des Wertes "Mut" auch die vielbeschworene Speak-up-Kultur gehört und so habe ich heute morgen mit so viel Fingerspitzengefühl wie irgend möglich eine Mail formuliert an, ja wen denn jetzt? Ich habe ja keine Ahnung, wer diese Gläser bestellt hat, deswegen habe ich nachgeschaut, wer zur Fokusgruppe eingeladen hat. Ein Check im internen Adressbuch ergab, dass es sich um ein direct report von HR-Site-Head des Headquarters handelt. Nun denn. Es ging ja um Mut, nicht?
 
Also habe ich wohlgesetzte Worte (hoffentlich) gewählt, die meine aufgerollten Fussnägel illustrieren. Ich habe auf die Worte "Aluhut" und "Esogeschwurbel" verzichtet, habe mir auch den Witz* verkniffen, dass ich in dem Zusammenhang ja schon fast überrascht war, dass da eine WeltKUGEL in dem Glas war und keine Scheibe. Leider kam der Hübsche mit seinem Vorschlag für einen wunderbaren Schlusssatz zu spät: "I just realized: there IS a limit for diversity and inclusion.".
 
Jetzt bin ich mal gespannt, laut Kalender ist die Kontaktperson erstmal voll und ganz ausgebucht die nächsten zwei Wochen, ein OOO-Reply gab es allerdings nicht. Aber Sie können sich sicher sein: der Freundeskreis Spannungsbogen wird auf dem Laufenden gehalten werden ;-).
 
 
* In dem Training letzte Woche habe ich ja tonnenweise Feedback bekommen. Was immer gelobt wurde, war mein "level of energy" und dass ich immer gute Laune verbreite. Was auch immer kam: ich brauche zu viele Nebensätze und rede zu kompliziert und solle nicht jeden noch so witzigen Nebengedanken direkt in einem Nebensatz verarbeiten. Und es gibt manche Witze, die man besser nicht macht. Und weil man seine Ziele ja immer SMART formulieren soll, d.h. v.a. auch messbar, habe ich jetzt beschlossen, mir in jeder Konversation mindest einen spontanen Witz zu verkneifen. Dafür habe ich ja dann das Blog ;-).
 

Montag, April 11, 2016

Super Mario Party

So. Es ist wieder einmal geschafft und wieder einmal hat es wirklich Spass gemacht.
In Vorbereitung für die Feier habe ich mich erstens von meinen Mario-Experten aka meiner Schwester, die mich immer mit unverbindlichen Kuchenbildern via Whatsapp versorgt, und den Jungs beraten lassen und mich, tadaaaa, endlich mal bei Pinterest angemeldet (kann man sich da auch wieder abmelden? Das ist alles ein bisschen arg viel, finde ich).
Weil ich ja schon wusste, dass ich nicht so viel Zeit wie sonst haben würde, habe ich vorab jede Menge Material ausgedruckt (einfach mal "Mario free printables" googlen) und immer mal wieder geschnippelt und geklebt, so zB diese Geburtstagsgirlande


Am Sonnensegel im Garten haben wir dann Münzen aufgehängt. Dazu habe ich gelbe Partyteller mit jeweils einem Goldpapierstern beklebt (für den Fall, dass Sie das nicht wussten: Glitzerkleber haftet nicht auf Goldpapier), dann immer zwei mit doppelseitigem Klebeband zusammengeklebt, oben eine Schnur durchgebohrt und das mit einer Wäscheklammer aufgehängt. Gefüllt waren sie mit Schokomünzen, doch dazu später)


Als Goodietüten hatte ich neutrale gelbePapiertüten (Werbelink) bestellt und sie mit ausgeschnittenen Fragezeichenblöcken beklebt.
Die grüne Schale war die Vorratsschale für Süssigkeitenpreise und die haben wir spontan noch mit weissen Kreisen zu einem "Level up"-Pilzhut gemacht.

Die Yoshi-Eier haben es auf kein einziges offizielles Foto geschafft, habe ich gerade bemerkt ;-).



Am Samstagmorgen habe ich dann also Kuchen gebacken, mit einer vagen Idee "Irgendwas mit Toad-Haus obendrauf, damit sich die neue Halbkugelbackform lohnt". Grundrezept war die ingesamt dreifache Menge des Kakaokuchens von Jeanny aus meinem Lieblingsbackbuch für unaufgeregtes Backwerk (Werbelink). Meine Schwester konnte erst um kurz vor Mitternacht da sein, also habe ich Ganache (400g Sahne, 800g Schokolade, das war aber viel zu viel) angerührt, irgendwann fluchend die Einzelstücke Kuchen damit überzogen, kaltgestellt und dann gegen 23:00 am Samstag angefangen, mit Rollfondant zu überziehen. Und ja, der Pilzdeckel hätte andersrum gehört, mit weiss auf rot, aber mei. In dem Moment ist meine Schwester aufgetaucht und dann wurde es gewohnt grossartig: wir haben mit Quittenseccounterstützung zweieinhalb Stunden lang spontan geknetet und gebastelt und herausgekommen ist wieder einmal etwas ziemlich cooles:



Am nächsten Morgen haben wir dann weitergemacht und unter anderem aus Weintrauben und Erdbeeren Piranhapflanzen gebastelt (Das weisse ist Schmand und der Fenchel dient nur zur Halterung. Alternativ hätten wir noch einen Wirsing gehabt.).


Ausserdem gab es noch Gemüsesticks in Form einer Feuerblume:

Mit den obligatorischen gelben Geburtstagsblumen, beigesteuert von meiner anderen Schwester, war die Tafel perfekt (was da rechts liegt, sind Silberregenfontänen. die wir statt Geburtstagskerzen in die Fondantbomben gesteckt haben. Die gingen wirklich ab!)

Als Stärkung zwischendurch hatte ich kleine Mineralwasserflaschen erstens mit Sirup (Waldmeister / Himbeere) gefärbt und mit diesen niedlichen Banderolen mariosiert.

Kostümiert wurde natürlich auch: meine Schwester kam in voller Peach-Montur (Kudos!), Little L trägt sein Geburtstagsgeschenk, eine Karatehose und eine hingeschusterte Toad-Mütze:

Toadiger werde ich nicht ;-). Die Level-Fahne ist übrigens aus Karton, einem Besenstiel, Stoff, Bastelwerk meiner Schwester.

Little Q. und L. bekamen ausserdem Mario-  bzw. Luigikappen geschenkt, die zusammen mit den in rauhen Mengen bestellten Klebebärten (Werbelink) für echtes Klempnerflair sorgten.




Um T-0.5h waren wir nach 36 Stunden nahezu Nonstop-Vorbereitung mit allem fertig (wobei: fertig ist man nie. Ich glaube, meine Schwester trauert immer noch dem Radieschen-Wiggler hinterher, zu dem es leider nicht mehr kam), es reichte noch für zwei doppelte Espresso pro Nase und los gings.

Als die kleinen Gäste alle da waren, wurde erst das klassische Flaschendrehen zum "Wessen Geschenk wird zuerst ausgepackt" gespielt. Diesmal stilecht mit einer grünen Mario-Röhre zum Drehen. Jeder Gast, dessen Geschenk ausgepackt wurde, bekam im Austausch einen Schnurrbart, entweder zum Kleben oder auf den Zeigefinger tätowiert. (Dafür gibts keinen Link, weil der Partybedarfladen unglaublich schlecht war. Aber sowas (Werbelink) in etwa)
(Der Hübsche hat sogar für seinen Messeeinsatz heute in Paris noch einen mitgenommen)



Danach waren alle sehr aufgedreht und so ging es erstmal raus, eine Runde Mario-Kart fahren. Dazu hatten wir (auch am Tag vorher und am Morgen) aus zwei grossen Kartons ein rotes und ein gelbes Kart gebastelt, jeweils Zweisitzer ;-).

Das um den Block rennen war relativ anstrengend, so dass wir Erwachsene uns das nicht nehmen liessen, das auch mal auszuprobieren (ja, die Nachbarn denken sich vermutlich ihren Teil). Wie man sieht, waren die Ausschnitte eher für U10 Menschen gedacht, so dass wir die Grifflöcher gar nicht brauchten.




Nach dem Rennen ging es erstmal Essen. Den meisten schmeckte es wirklich gut (ich fand das Kind ehrlich gesagt gar nicht sooooo mühsam, ich war nur verwundert über die Vehemenz, die sich übrigens durch den ganzen Nachmittag zog, es gab nämlich noch ein paar Mal Schokolade...).

Frisch gestärkt wurde draussen in zwei Teams einem glattrasierten Mario der Schnurrbart blind wieder angeklebt:





Vom klassischen "Um die Wette Aufwickel Spiel" gibt es dieses Jahr keine Fotos, aber es war diesmal weder ein Auto- noch ein Raketenrennen, sondern es war ein Fahnenhissen (mit Umlenkrolle, wie die Frau Physiklehrerin das wollte.).

Als nächstes habe ich das letztes und vorletztes Jahr in Arbeitsworkshops bis zum Abwinken durchexerzierte "Communication Race" auch mario-siert. Es war sehr erfrischend, dass die Kinder nicht das "No fingerpointing" und "shared goal"-Geblubber, das mir schon zu den Ohren rauskommt, so gar nicht drauf haben, sondern ganz deutlich gesagt haben, wer jetzt zu fest oder nicht fest genug gezogen hat ;-)

Das ist übrigens nur die Trainingsrunde. Der eigentliche Parcour war viel schwieriger!
Danach war es Zeit für ein paar Spiele aus dem Mario-Party-Universum. zum Beispiel Luftballontreten und, mein Favorit, Dosenschütteln. Man muss dazu sagen: das ist DAS Mariospiel, in dem ich ungeschlagen am besten bin. Man könnte jetzt gemein sein und sagen, dass das nicht für meine Computerspielskills spricht, aber treten Sie mal gegen mich an, dann schaun wir mal, wer besser schütteln kann. Gottseidank war es warm, so dass Nasswerden im Prinzip schon mal kein Problem war. Allerdings sind wir ja nicht die totalen Umweltschweine und ausserdem wäre Cola oder Limo eine Riesensauerei geworden. Also haben wir am frühen Samstagmorgen experimentiert: wir hatten ein paar 0.5L Wasserflaschen aus PET mit Sportverschluss und probierten erstmal nur extrem aufgesprudeltes Wasser. Das spritzt aber gar nicht, auch wenn man als Profischüttlerin da ran geht, das macht nur Pfffffffft, evtl nebelt ein wenig CO2 raus, fertig. Mit Schaumbildner allerdings sieht das Ganze schon viel besser aus. Das validiert perfekte Mischungsverhältnis ist: Wasser sehr kräftig aufsprudeln, in die Flasche bis Oberkante Etikett füllen, dann (nicht etwa davor) einen kleinen Schulck Spüli dazu. Wenn man dann richtig kräftig schüttelt und den Verschluss richtig aufploppt, kann man richtig weit spritzen. Wenn man den Verschluss nur halbherzig aufmacht, wird man selber sehr nass und wenn man noch ein bisschen drückt, schlägt man jeden Rekord.

Anschliessend war es Zeit für einen Klassiker: Schokoladenessen. Ich mochte das als Kind sehr, das letzte Mal hatten wir es allerdings bei Little Q.s 5. Geburtstag gespielt. Es hatte ungefähr 150 Grad, wir sassen in "Wilde Kerle"-Kostümen in der prallen Sonne auf einem Spielplatz und während die Schokolade im Paket schon schmolz, tobte Little Q. wegen "Unfair." Was soll ich sagen..... ich habe Little Q. gestern hoch und heilig versprochen, dass mein Beitrag zu seiner Hochzeitsfeier eben dieses Schokospiel sein wird, und vorher darf er da einfach nicht mehr mitspielen oder auch nur im selben Raum sein, wenn gespielt wird. Mann!
Aber die kleinen fanden das super, ich habe mich nur innerlich geärgert, weil ich nämlich nur deswegen bei dem oben erwähnten blöden Partyversand bestellt hatte, weil die so eine coole Schokogiessform für Wii-Controler hatten. Ich hatte welche auf Vorrag gegossen, die dann aber nicht mehr ansehnlich waren und deshalb in die Ganache wanderten, noch bevor ich feststellte, dass die Form unauffindbar verschwunden war. Nun denn, stattdessen wurde halt Lindt-Vollmilch mit Messer und Gabel, gekleidet in Mario/Luigi-Mütze und weisse Handschuhe (Kosmetik-Handschuhe aus Baumwolle, gibts für zweifuffzich in jedem Drogeriemarkt.). Ich bin immer noch ganz stolz, dass ich meine letzte L'Occitane-Bestellung in Geschenkkartons bestellt hatte und die die perfekten Fragezeichenblöcke abgeben, quietschgelb wie sie sind.

Zu guter Letzt ging es noch auf Münzenjagd: es ging darum, in vollem Lauf ohne zu stoppen, durch den Garten zu rennen und die aufgehängten Goldmünzen runterzurupfen oder zu -boxen. Der Inhalt wanderte dann in die Goodietüte. (und ja, mit Handschuhen und Mütze). Das war gar nicht so leicht, wie ich gedacht hatte!

Zu allerguterletzt haben wir noch eine Menge Confetticracker gezündet und das ist das einzige, was ich nicht nochmal machen würde. Nicht wegen dem Saustall und weil jetzt das ganze Viertel glitzert, aber es stand keinerlei Sicherheitshinweis drauf, die Dinger gingen zum Teil überhaupt nicht los, zum Teil unkontrolliert und zum Teil echt fies. Aber es sah toll aus und niemand ist was passiert. Aber ganz ernsthaft: kauft die nicht, verwendet die nicht! Das ist echt nix!



Es war ein unglaublich grossartiges Fest trotz der wenigen Zeit, die zum Vorbereiten da war, mit unglaublich grossartiger Unterstützung (ich kriege ein bisschen Angst vor dem Moment, wo meine kleine Schwester selber Kinder hat und Parties macht. Ich stehe da unendlich tief in der Bringschuld....). Danke Euch allen, mit niemand sonst könnte ich sowas machen!