Sonntag, August 31, 2025

310825

 Ich weiss noch, wie ich die letzten Monate immer wieder dachte: ich mach NIX an den Wochenenden, es ist ein bisschen traurig, aber neben ALLEM bleibt einfach keine Zeit oder Nerven/Energie (meine Güte, wenn ich noch einmal "LöfFeL" lesen muss, schrei ich...) für irgendwas ausser dem, was muss. Dieses Wochenende: Schwestern und Neffen und draussen tanken, das war sehr schön! Ich wurde zu einer Geburtstagsfeier eingeladen MIT ÜbERNACHTEN! Ich habe einen Ausflug gemacht, den man eigentlich nur mit Erwachsenen machen darf "und mit dir", wir haben eine richtig coole dreistöckige Duplo-Bahn gebaut und ich habe ungefähr drölfzig Kilo Zwetschgen mibekommen. So kleine, die nicht wässrig oder matschig sind, sondern nur Geschmack. Ich hatte schon den Mürbteig für diesen Kuchen hier vorbereitet gestern abend und heute dann noch gebacken. Den Rest der Zwetschgen habe ich entkernt und in grossen flachen Lagen eingefroren, damit sie nicht den Fruchtfliegen oder Schimmel anheimfallen. Ich sehe Datschi, Gin-Sorbet oder vllt nochmal diesen Marzipankuchen vor mir (für den musste ich gestern ohne Witz DREIMAl zum Coop laufen, weil erst das Restmarzipan nicht genug war, dann die ungeöffnete Mehlpackung daheim Motten hatte, dann die gekauften zwei Ersatztüten AUCH Motten hatten...

Allein deshalb wird der Kuchen super sein.


Im Auto habe ich übrigens Matthew Perrys Autobiographie gehört und... was soll ich sagen.... Ich habe "Friends" geliebt, unser wichtigstes Ziel beim Umzug von München nach Basel war, rechtzeitig für "Friends" den Fernseher angeschlossen zu haben, Chandler Bing war mein zweitliebster Character in "Friends" (raten Sie mal, wer der liebste war). Die Autobiographie lässt mich, neben dem vermutlich sehr schlechten Altern, vermeiden wollen, "Friends" jemals wieder sehen zu wollen, weil ich Matthew Perry nie wieder sehen möchte. Und nichts mehr von ihm lesen oder hören. Was für eine unangenehme Person. (Autobiographien scheinen nicht mein Ding zu sein, nächster Plan: Angela Merkel, mal sehen, was das macht)

Jetzt: Duschen, Zwietschgenkuchen, Andor fertigschauen, Katzen sind schon da und eingefangen, weil morgen früh geht es zum Impfen zum Tierarzt. Was ein Wochenbeginn.

Samstag, August 30, 2025

300825

 Ausgeschlafen bis Punkt acht (ich kann doch auch nix dafür), wie vereinbart kein Sportründchen, sondern nur Kaffee und gemütliche Skincareroutine im Bett, dann gemütliches Frühstück und Aufbruch Richtung Brugg/Windisch. Es ist ein bisschen lustig: dieses Wochenende ist hier im Ort Römerfest und ich habe es so, so, so satt (immerhin sind mittlerweile die meisten Kinder der Siedlung dem "ich komme mit Schild und Holzschwert zurück und wir kloppen uns die nächsten zwei Wochen die Finger und Köpfe damit blau"-Alter entwachsen und die Verkehrs- und Publikumsstromführung ist mittlerweile so optimiert, dass man es bei uns in der Siedlung gut ignorieren kann), aber als  ich mit meiner Schwester gestern brainstormte, was denn ein guter für Wechselwetter und von der Lage her geeigneter Ausflugsort wäre, ist mir Vindonissa eingefallen, weil ich da noch nie war und es Museum und draussen gibt (und es in der Mitte zwischen uns liegt), also: von den einen zu den anderen Römern. 

Es war dann supernett, am besten waren die Hühner und der Babyneffe zusammen, aber auch das Cafe war sehr gemütlich und das Basejumping (keine Sorge: nur für den Babyneffen und natürlich aufgefangen, no baby was harmed) in das Amphitheater. Wir wurden zwischendrin sehr nass, ich habe gezeigt, wo die Kantonsarchäologie ist (meine Feldkurswoche steht, ich hatte zwischendrin Sorge, dass sie wegen superwichtigem Stakeholderworkshop ausfallen müsste, aber der Workshop ist eher ein Peerworkshop, dh im blödsten Falle fehle ich für einen Tag Graben, der "vor den ganz grossen Vorsingen-Termin" kommt erst im Oktober und dann November) und es war einfach richtig schön.

Heimweg bisschen spannend: wir sind mit einem halbvollen Mini losgefahren, da hat er gesagt "Reichweite 78km", einfache Strecke sind 39km, also planten wir, das Laden nicht in der Tiefgarage nochmal zu üben. Als wir in Königsfelden wieder losfuhren, sagte er: "Reichweite 48km" und der Hübsche meinte: ach komm, das langt. Nachdem ich mit dem Tesla die Reichweitenangst überwunden hatte, wurde sie heute kurz nochmal angefeuert. Wir sind aber dann mit 18km Restreichweite in der Garage gelandet und meine Güte, der Mini macht uns allen halt echt schon viel Freude.

Daheim dann die Erkenntnis: der Regenguss, der uns auf der Autobahn fast weggeschwemmt hätte, hat auch das "Das Regenradar sagt maximal Niesel"-offene Fenster erreicht und damit halt meine Seite vom Bett. Gut daran: FRISCHE BETTWÄSCHE!

Überhaupt: Wäsche aufhängen, richtig viel, meine zwei Paar On-Schuhe waschen aus unterschiedlichen Gründen, Badewanne, dann Essen machen.

Nur zwei zu Hause bedeutet: wir haben gestern nicht alle Gemüsekorbkartoffeln gegessen, also habe ich aus der grossen Fenchelknolle "Fenchel al forno" gemacht, mit den restlichen Kartoffeln als Kartoffelspalten genau wie den Fenchel behandelt. Davor Crostini mit (frischer Container der letzten Crowdfarminglieferung aufgemacht) Olivenöl, Knoblauch, Tomaten (aus dem Gemüsekorb), Basilikum (dito) und das war schon richtig, richtig gut.

Q. hatte gestern und heute superviel Spass auf dem Festival, hat aber mit dem Nachbarsjungen zusammen beschlossen, dass sie keine Lust auf nochmal unbequem im Zelt schlafen und morgen mit allen verkaterten Festivalbesuchern im Zug chnübeln haben und deshalb heute um Mitternacht den Zug nach Hause nehmen und um drei hier ankommen. Ok, es ist das Vorrecht der Jugend, sowas zu planen und durchzuziehen, ich muss nur dran denken, den Hausschlüssel abzuziehen, damit er heute nacht um drei reinkann.

L. gehts gut, er hat am Wochenende verschiedene Probetrainings in Gyms abgemacht und schaut, welches ihm am besten passt. (In Kyoto. Auf Japanisch. Ich finde ihn so krass).

Zwischendrin haben wir eine halbe Stunde Zeit der Urlaubsgrobplanung fürs nächste Jahr gewidmet und das wird sehr untypisch für uns und ich bin aufgeregt und freu mich: es wird keine Skiferien geben, vllt fahren wir dann oder in den Sommerferien nach Bayern, aber nicht mit Haupthomebase in/um München, sondern eher Richtung Regensburg, ich möchte mit dem Hübschen und den Kindern nach 30 Jahren seit dem letzten Mal dort doch noch mal gucken, wie und wo meine Grosseltern gelebt haben und was ich dort noch wiedererkenne. München / Schwiegermutter erreichen wir von da ja auch. Dann werden wir erstmals im Frühjahr nach Island fahren, erstmals mit dem Flugzeug nach Akureyri (oder Isafjördur?) und eine gute Woche in Nordisland verbringen, mit allen Kindern, die mitkommen wollen. Sommerurlaub wird es keinen grossen geben, aber dafür werden wir mit L. (Q wird vermutlich mit Uni beschäftigt sein) im Herbst nochmal nach Japan gehen. Soweit der Plan. Hach.

Jetzt: "Hostage", ich bin nach zwei Folgen schon hooked.

Morgen: mehr Schwestern.

Freitag, August 29, 2025

290825

 Huch, ein langer Tag vor einem vollen Wochenende nach einer vollen Woche.

Also.

Wecker um sechs, aufgestanden, Jonny draussen nicht gefunden (Note for history: ich habe seinen neuen Schlafplatz aber doch entdeckt: bei den direkten Nachbarn auf dem Schrank auf der Terrasse. Warum auch immer), beim Frühstück angefangen zu arbeiten, bis kurz vor acht, dann ab zur Physio. Zusammen mit dem Heilungsprozess, unglaublicher Sturheit bei Physio und den Übungen daheim habe ich das Gefühl, dass das neue Regime mit eben Schwimmen und Yoga der Schulter sehr gut tut. Der Physiomann musste sich sehr anstrengen, mich erst ganz am Ende der halben Stunde doch nochmal zum Quietschen und dann letztendlich Austappen zu bringen. Wenn man dran denkt, dass ich am Anfang wirklich vor Schmerzen geschrieen, Herzrasen und Schweissausbrücke bekommen habe (und ich bin nicht soooo schmerzempfindlich und vor allem nicht schnell laut bei Schmerzen), ist das ein weiter Weg!

Dann: Weitergearbeitet, Gespräche mit zwei Kolleginnen, eine alt, eine neu, um Sachen und Verständnis zu klären. 

Mir fallen aktuell zwei Aspekte bei der Arbeit auf: 

Erstens: es gibt immer mehr echt junge Menschen bei der Arbeit. Jetzt tatsächlich nicht als direkte KollegInnen oder Peers in anderen Funktionen, da sind wir alle plus minus 10 Jahre gleich alt, aber in more junior Positionen und noch viel jünger im Lift, in der Kaffeeecke und beim Essen. Es können nicht alles Sommerferienaushilfen sein oder PRaktikantInnen, glaube ich, vielleicht bin ich einfach älter, als ich es fühle. Naja.

Zweitens: ich werde als Senior Expert  wahrgenommen und nehme mich (jetzt vor allem im Vergleich oder situativ, es ist nicht so, dass ich die ganze Zeit rumlaufe und denke "Boah, was kenne ich mich gut aus") auch selbst immer öfter so wahr. Während ich durchaus ein bisschen am Zweifeln war, was ich in der neuen Rolle überhaupt beitragen kann, ob ich den Erwartungen gewachsen bin, was bedeuten diese wichtigen Worte in der Stellenbeschreibung eigentlich, ist es dann aktuell öfter so, dass das Team ratlos ist, einige Aspekte mangels Erfahrung nicht sieht, oder die Kollegen aus dem Development arg rustikal etwas implementieren wollen, was vielleicht aktuell schnell grad mal gehen würde, uns aber über die näcshten 20 oder 30 Jahre verrückt machen würde, und wenn ich das sage, dann ... hört man auch mich. Ich erlebe, dass meine Fragezeichen, Bauchschmerzen, unguten Gefühle bei was auch immer Hand und Fuss haben und eben NICHT Gefühle sind, sondern gesammelte Erfahrungen. 

Das zusammen fühlt sich... seltsam an. Aber gut. 

Nach den Calls schnell Wocheneinkauf, mit der gerade richtigen Menge Hunger, die beschleunigt, aber nicht irre Mengen abstruse Lebensmittel wegen "Boah, da hätte ich grad Lust drauf" einkaufen lässt, dann noch weiterwerkeln, bis der Hübsche mit seinen Calls fertig ist.

Für uns drei (für Q. ist es Frühstück) gibt es Tortellini mit Salbeibutter, Tomaten, Parmesan, das ist lecker und schnell.

Dann: mit dem Hübschen unseren Ragewalk, wir beobachten einerseits den täglichen Fortschritt des Rückbaus eines Gebäudes auf dem Werksareal (irgendwann vor ein paar Monaten kam die Frage auf Mastodon, warum man Rückbau sagt und nicht mehr "Abriss": in dem Fall ist Rückbau genau das. Die Baustoffe werden sortenrein rausgenommen und sortiert und wiederverwertet, das geht halt schon länger als einfach plattmachen und auf die Deponie oder in den Strassenbau.) und die Reifung der verschiedenen Äcker. Der Mais sieht schon ziemlich weit aus (wir hatten früher neben unserem Elternhaus direkt Felder, auf denen auch oft Mais angebaut wurde. Wir sind da als Kinder gern drauf rumgerannt, haben Mohnblumenknospen gesammelt, aus denen wir dann Mohnpüppchen gemacht haben, haben Räuber und Gendarm gespielt und selber ausgedachte Spiele und was wir eingebläut bekamen: in einem Maisfeld NIEMALS quer laufen oder abbiegen, immer nur eine Reihe bis zum Ende durch, sonst kann man da auf immer drin verloren gehen.).

Dann: Weiterarbeiten bis halb fünf, ich bereite die nächste Woche vor und erledige wenigstens formal die Trainings, die mir aufgelaufen waren und höre mir dann noch eine Stunde beim Sporteln den ersten Teil des Strategic Management Review an, irgendwie bin ich heut echt motiviert und bei der Sache, obwohl Freitag ist :-)

Nach dem Duschen dann lade ich endlich (es war ein bisschen schwierig, weil: es ist ein normaler uralter USB-Anschluss und ein proprietary Magnetladekabel, deshalb kann ich nicht vom Handy laden, vom Arbeitscomputer kann ich nix auf ein USB-Device ziehen, ich muss also vom grossen Desktopcomputer, an dem ich sonst nur einmal im Jahr die Fotobücher mache, rüberziehen) den Podcast für die nächsten Schwimmrunden auf die Knochenkopfhörer (jajaja, ich sag immer, ich finde Podcasts doof, finde ich auch, aber da geht es tatsächlich um eine skurrile Geschichte, auch wenn ich nicht weiss, wie man da 6 Stunden Gerede draus machen will, und zweitens kann ich meine Hörbuchquellen nicht so runterladen, dass ich sie auf das archaische Speichermedium ziehen kann). Und beim Schwimmen kann ich ja nicht alternativ lesen, das einzige Alternativprogramm ist "blubblubllblubb----rauszisch---blubllublub" zu hören.

Zum Abendessen mache ich uns Mais und Kartoffeln in lustiger Form. Die Kartoffeln schneide ich aber so, wie hier die Gurken (ich habe keine Kapazität, geometrisch nachzuvollziehen, wieso bei dieser Art Schnitt eine Mischung aus Curly Fries und Gitterkartoffeln rauskommt, aber Spiralen um einen Spiess zu schneiden, ist eine Scheisstätigkeit und so klappts. Funny sidenote: Zweifels, DIE Schweizer Chipsmarke hat vor einiger Zeit angefangen (weiss nicht, ob es die noch gibt), ihre Chipsgewürze als Gewürze zu verkaufen. Ich hatte schon "Senf" gekauft (joah. Die Chips damit sind gut) und anscheinend auch irgendwann mal Paprika. Damit habe ich heute die Curly Gitterkartoffeln gewürzt, muss ja weg, das war echt lecker. Dazu Kräuterdip und Salat, alle happy. Also: der Mann und ich, das kleine Kind hat in der Schule Matcha und hübsche Patisserie gemacht, das grosse ist auf ein Pfadifestival gefahren. Huch.



Donnerstag, August 28, 2025

280825

 Aufregende Nacht: es waren rotlila Gewitterzellen angesagt und ich wachte kurz nach eins von krassem Wind und komischen Geräuschen auf. Zeigte sich: das grosse Sonnensegel war (nachdem gestern abend schon mal eine Schnur gerissen war) abgerissen und flatterte aufgeregt (mit einem grossen Karabiner dran) in den Nachbargarten und wedelte vor dem Glaswintergarten auf und ab. Ich war etwas überfordert (und zu kurz) und holte den Hübschen aus dem Bett. Er fing es ein, wickelte es um einen der Balkon-Pfeiler und wurde dabei schon ordentlich nass geregnet. Jonny kam reingeflitzt, ich checkte kurz: auch Sansa war zu Hause, Q noch wach, damit war ich bereit, wieder schlafen zu gehen. Ich hatte (mehrere Gewitterzellen!) für meinen Seelenfrieden die Schlafzimmertür mit (vermeintlich) beiden Katzen drin geschlossen und liess Jonny erst auf Wunsch um halb fünf raus. Eine halbe Stunde später wurde ich von einer klatschnassen und mit so Grassamen mit Haken dran all over panierten Sansa geweckt. Im Nachhinein stellte sich raus: sie muss um halb zwei aus dem Zimmer geflitzt sein, bevor ich zugemacht habe und hat die ganze Nacht (freiwillig, sie kann ja jederzeit durchs Törchen rein und hat das auch ein paarmal für wenige Minuten gemacht) draussen im Gewitter und Starkregen verbracht. Alter! Ich habe ihr dann die Samen aus dem nassen Fell gebürstet, das war eine ganze Handvoll.

Dann: heute ja zweiter Versuch mit Schwimmen und überhaupt ein aufregender Tag. Es regnete nach wie vor "ergiebig", ich war versucht, gar keine Kleider und Regenkleider über den Badeanzug drüber zu ziehen. Heute war es dann wirklich perfekt beim Schwimmen: die ganz frühen Vögel waren grad fertig, viele kamen nicht für die zweite Schicht um sieben und gegen Ende dachte ich, ich hätte irgendwie einen Reinigungsslot verpasst, es war aber doch noch eine andere Person im Becken. Die Schwimmbrille sass super die ganze Zeit (halt mit Abdruck quer über die Stirn) und wenn ich es nicht geschafft hätte, mir beim öffnen meines superen Multivitaminserums für die Haut am Deckel den gesamten Daumen aufzuschlitzen, wäre es ein perfekter Schwimmmorgen gewesen. (heute kamen meine Knochenschallkopfhörer an, ich bin sehr gespannt, wie das mit denen wird. Und ob ich überhaupt was höre, ich finde Schwimmen akustisch gesehen eh schon sehr anstrengend: unter Wasser blubbert es voll laut, über Wasser höre ich die Schwimmhallengeräusche, ich weiss gar nicht, ob meine Ohren noch Platz für mehr haben. Naja, geht ja über die Knochen).

Dann: trockene und ordentliche Klamotten anziehen, heute war Besuch von extern angesagt incl Betriebsführung, dafür braucht es lange Hosen und geschlossene Schuhe (ich musste ja für den Wechsel in meinen letzten Job den mit Namen angeschriebenen Labormantel abgeben, das tut mir immer noch leid, jetzt kriege ich halt so doofe Besuchereinmalkittel) und halt ein generell ordentliches Äusseres. War lustig: es kamen von der Lohnherstellerseite eben die Accountmanager und Businessdevelopmentwhateverleute UND die technischen Leute, also MSAT, Engineering, ChemikerInnen, ProjektmanagerInnen. Man sieht anhand der Kleider schon, wer wer ist. Der Besuch war schon vor meinem Start in der neuen Rolle geplant und ich wurde dem Team als "And here Frau Brüllen, she has the overall technical oversight of the product, not only API, but End to End, but don't worry, she is a chemist, she gets it". Joah, das ist ungefähr der Ritterschlag in dieser Community. Meine Güte, was habe ich das vermisst. Die Diskussionen, die Art, Probleme zu lösen, interessanterweise hilft mir auch der Quality-Blick, den ich die letzten 5.5 Jahre haben musste, für die Diskussionen, und dann halt der Weg in und durch den Betrieb. Das war sooo lang (und gefühlt noch länger) mein zweites Daheim, das war echt schön, zurückzukommen. Hach. 

Sogar so schön, dass ich irgendwann mit Schrecken realisierte, dass genau JETZT der Zeitpunkt war, wo ich spätestens hätte aufbrechen wollen, weil ich Q. einen Taxiservice vom Fädenziehen angeboten / aufgedrückt hatte. Wurde dann ein bisschen hektisch mit: rein in die Luftschleuse, raus aus der Luftschleuse, 3 Stockwerke nach unten, Schutzklamotten ausziehen, übers Werksgelände in den Turm rennen, schnell ein Sandwich holen, auf dem Weg in den Keller halb essen, Schwimmsachen, Bürorucksack und nasse Radklamotten holen und dann fluchen, weil mich ein echter Arsch mit seinem Rad total eingeparkt hatte (ein fettes Ebike zwischen die anderen Ebikes geklemmt, die alle Ladeparkplätze und dementsprechend halt ALLE PARKPLÄTZE belegten, ohne Laden und ohne Not, weil es ohne Witz, dort 700 Radparkplätze gibt.. Naja. Ich hatte heute morgen schon im Radkeller dem hellblauen Roller, der das Fass zum Überlaufen bringt, weil man jetzt halt überhaupt nicht mehr rauskommt, wenn man nicht der hellblaue Roller oder die beiden anderen saudoof geparkten Roller/Motorräder ist, die alle da eh nicht reingehören, weil es ein Motorradparking gibt..., einen Zettel aus meinem Notizbuch gerissen und "Bitte besser parken, so kommt keiner raus" drauf auf den Sitz gelegt, der Ebike-Kollege bekam eine der offiziell dort ausgelegten "Bitte richtig parken, das ist ein Ladeparkplatz" und auch einen Notizbuchzettel mit deutlichen Worten. Naja. 

Ich hab dann sogar noch den Gemüsekorb geholt UND war rechtzeitig daheim (und hab dann den Roller an die Wand geschoben, weil, meine Güte, was für ein Arsch.). Der Gemüsekorb war heute RICHTIG voll und schwer, ich habe probegewogen: 10.1 kg ohne die Eier.

Riesensalat (bin mir nicht sicher, welcher), zwei normal grosse grüne (ich glaube Roma) und noch ein roter, aber kein Eichblatt / Lollo Rosso, eher wie ein roter Roma, Schnittlauch, Basilikum, Karotten, gelbe Spitzpaprika, Tomaten, Auberginen, Maiskolben, Gurken, Kartoffeln, ein Riesenfenchel, Cocktailtimaten aller Farben, DIE EIER, und eine Wassermelone (da habe ich schon eine halbe gegessen)

Dann: vom Q. zum Kieferchirurgen fahren lassen, auch dort auf dem Weg und im Parkhaus erstaunlich viele unangenehme Menschen unterwegs (Auto und zu Fuss), Fädenziehen ging schnell, er war auch nicht schwach danach, aber ich bin trotzdem dann mit dem Auto heimgefahren (noch mehr Deppen), und dann.... habe ich erstmal mein halbes Sandwich aufgegessen, eine Kopfwehtablette genommen und etwas anderes als Kaffee getrunken. Puh. Dann ein bisschen geräumt, dann weitergearbeitet und noch zwei Meetings bis um sechs gehabt. 

Zwischendrin kündigte sich mein Schwesterlein nochmal an, mit Beruhigungspulver für Jonny, der nächsten Montag zum Tierarzt muss (nur Impfen und Checkup, aber das ist für ihn und alle Beteiligten so ein Stress, dass wir jetzt das mal ausprobieren, wenn wir ihn an dem Morgen rechtzeitig finden. Ich bin direkt aus dem letzten Meeting in die Küche und wir haben gemeinsam angefangen, den Gemüsekorb zu einem kleinen Teil in eine Riesenportion Salat zu verwandeln. Das war sehr schön, das Essen zu viert!

Dann: noch ein kleines Ründchen, meine Arbeitssicherheitsunterweisungsbestätigung für den Feldkurs abschicken und die tägliche Rückbaubaustellenbesichtigung auf dem Werksgelände, damit ist mein Kopf ausgelüftet genug nach all dem Input heute.

Mittwoch, August 27, 2025

270825

 Hm, h, hm, ich möchte ja gar nicht ausschlafen unter der Woche, aber wach ab fünf ist halt einfach doof. Naja.

Heute bei der Morgenrunde wie gestern keinen Jonny gefunden, ich glaube, er ist ein paar Terrassen weiter gezogen für seinen Nachtschlaf. (er ist dann wie immer um etwa halb neun bei den Nachbarn aufgekreuzt)

Radeln ins Büro und schon beim Anziehen der "Warum ziehe ich die eigentlich so selten an?" dunkelroten Wildlederballerinas mit Mary-Jane-Riemen gemerkt, wo sie scheuern. (Aber sie haben halt so gut zu dem "Wieso hatte ich das so lange nicht an?"-perfekten Kleid für Wetter wie heute, ein schmales weiss-sehr dunkelblau verschieden breit geringeltes Kleid mit kurzen Ärmeln, relativ hochgeschlossen, aber einem knallroten, sehr auffälligen Reissverschluss am Rücken gepasst, weil ich keinen Nerv für hohe Schuhe hatte). Bei den wirklich überschaubar vielen Schritten, die ich bis Mittag machte (grösste Reise: mit dem Lift 16 Stockwerke nach unten, über die Strasse, mit dem Lift 31 Stockwerke nach oben und dann wieder zurück), ist es fast beeindruckend, dass sie es schafften, mich an zwei Stellen so aufzuscheuern, dass ich den Rückweg in den Keller zu meinem Spind mit den Notfallschuhen am liebsten barfuss zurückgelegt hätte. Wie der Hübsche richtig anmerkte: es ist an der Zeit, sie gehen zu lassen.

Sonst: viel und konstruktiv gearbeitet, das ist super. Ich glaube, ich habe den Spagat geschafft, ein Thema zu lösen und den Teamkonflikt, der auf der bisherigen, milde gesagt, kollektiv eher suboptimalen Behandlung des Themas beruht und der darin resultierte, dass jeder alle anderen doof fand und in mir eine Verbündete suchte und vermutete, nicht zu lösen, aber zu klären, dass es nicht einen Schuldigen gibt, sondern alle dazu beigetragen haben (ich red mir ja leicht, ich bin erst seint 3 Wochen im Team, da war das alles schon passiert). Ausserdem habe ich noch Lessons Learned und "in Zukunft machen wir das anders, und zwar so..." drangehängt (Ich hatte ja zwischendrin mal das Gefühl, dass sie mich vllt gar nicht brauchen und was genau macht diese Rolle eigentlich und ich hör erstmal nur zu und lerne. Naja. Zeigt sich: ich kann doch auch was. Mir wurde von einer Kollegin, die ich da zum ersten Mal traf begeistert "Technical sharpness" und "Leadership" attestiert und das ist schon ziemlich cool.)

Mittags Yoga (habe beim Radfahren drüber sinniert, ob das jetzt ok ist, mir die Zeit dafür untertags zu gönnen, weil ja, ich brauch schon länger, als ich zum nur Mittagessen brauchen würde, und muss natürlich trotzdem was essen. Aber dann: es ist ja nicht so, dass ich irgendwie ansatzweise zu wenig arbeiten würde, mir tut die Stunde Yoga und auch die "ich geh ins fancy tossed salad-Restaurant danach und esse allein einen frisch für mich gemachten Salat und lese dabei"-10 Minuten Essen danach supergut. Und klar, es gäbe IMMER irgendwas, was ich stattdessen machen könnte. Aber eben: wenn ich mir die Zeit nicht aktiv nehme, komme ich halt nicht dazu. Wenn denn dann irgendwann mal die Hütte brennt, kann man das zur Not immer noch ausfallen lassen, wenn es wirklich nicht anders geht. Und, kann man ja auch mal sagen, im Moment ist zwar viel zu tun, aber nix brennt.), zum Thema "Tapas", keine Ahnung, wie man das schreibt, ist auf jeden Fall "Disziplin und inneres Feuer", also das was ich eh immer mache: immer noch eins mehr als man denkt. (Und: schwieriges Wort, wenn man die Stunde VOR dem Mittagessen macht und schon ein bisschen Hunger hat).

Ausserdem habe ich den Kollegen getroffen, mit dem ich seinerzeit die Weltrettung eingeleitet habe und der nun mein Jöbliprodukt zu seinem übernommen hat und allein die Welt rettet. Er hatte ein paar Fragen und schau an: ich hätte ja wirklich gedacht, es würde mir super schwer fallen, das Jöbliprodukt abzugeben, nach 13 Jahren in der einen oder anderen Funktion immer damit involviert. Aber: nein. Es freut mich natürlich, dass es voran geht dort, aber ich bin schon auch ein bisschen froh, dass ich damit nix mehr zu tun habe. Sehr cool.

Dann: unter sehr schwarzem Himmel heimradeln, aber ausser ein paar dicken Tropfen kam nix runter. Daheim: aus den letzten Walliser Marillen noch Knödel gemacht (heute mit Ricotta statt Quark im Teig, weil halt da. Ging auch), ausnahmsweise mitgegessen. Normalerweise ist das ein L. / Hübscher-Ding, ich habe in meinem Leben zu viele Marillenknödel gegessen und mag sie echt nicht mehr. Heute drei waren aber mal wieder ok.

Weil: L. ist ja nicht da. Heute hat es ENDLICH geklappt, ihm eine japanische SIM-Karte zu organisieren. Und auch das nur, weil sich die Gastfamilie nicht an die Vorgaben der Austauschorganisation gehalten hat, in denen ihnen strikt verboten wurde, Geld vorzustrecken (was eh Quatsch ist, weil L. kann es direkt zurückzahlen, aber es war nicht möglich seinen Anteil direkt auf seine Kreditkarte zu buchen. Ich verstehe wirklich nicht, warum das jede einzelne Hostfamilie allein rausfinden und lösen muss und die japanische Zweigstelle nicht ein "how to" rausgibt oder den Kindern direkt die Möglichkeit anbietet, über sie eine Prepaidkarte zu bekommen...). Ansonsten, bisschen lustig, wurde angefragt, ob wir nochmal das "So ist L. versichert"-Blatt schicken könnten oder halt neu ausfüllen, weil sie finden es nicht mehr und nach Japan wäre es auch nie geschickt worden. Ich habe ihnen die Mail ihrer Kollegin weitergeleitet, in der sie letzten November bestätigt, dass sie alle Vertragsunterlagen von uns komplett erhalten hat (händisch ausgefüllt in Papierform, wie bestellt) und sie halt da nochmal schauen oder fragen sollen, bevor ich mich NOCHMAL hinsetze und all die Daten raussuche. Noch ein Punkt für die Wtf-Liste...

Aber: wichtigster Punkt: L geht es super und er ist richtig, richtig happy.

Dienstag, August 26, 2025

260825

Aus irgendeinem Grund war ich heute schon um viertel nach fünf wach und konnte nicht mehr einschlafen. Um viertel vor sechs habe ich das Rumwälzen beendet und bin aufgestanden, ich hatte ja eh Schwimmpläne. Und das war dann ein bisschen lustig: ich hatte mir ja letzte Woche ausbaldowert: Mittwoch Yoga, Donnerstag Schwimmen. Diesen Donnerstag passte Schwimmen aus Gründen nicht so gut, also dachte ich: gehe ich halt Dienstag, weiss ja wie es läuft jetzt. Heute hatte ich dann ein bisschen Zeitdruck, weil ich um 8:30 ein Meeting zu hosten hatte, also sicher geduscht, angezogen, geschminkt und das Schwimmzeug aufgeräumt an einem Platz zu sein hatte. Also: super, dass ich früher wach war.

Ich war dann schon um 10 nach sieben im Wasser und etwas verwundert: die Bahnunterteilung war eine ganz andere als am Donnerstag, es gab einen sehr breiten uneingeschränkten Bereich. Es war auch viel mehr los, es waren erstaunlich viele Leute um diese Zeit schon am Gehen und es war immer noch recht voll. Naja, ich bin also losgeschwommen, hatte erst ein bisschen Probleme mit der Undichtigkeit der Schwimmbrille (sehe da room for improvement), dann kam ich rein und es lief ganz gut. Ich musste aufpassen, dass ich in niemand reinschwimme oder von jemand angeschwommen werde, aber lief gut. Und dann wurde es weird: ich sah beim Auftauchen zum Atmen seltsame Dinge passieren: an mir rauschte auf einmal so eine Bahnenabtrennungswurst vorbei, es kamen IMMER MEHR Leute mit Schwimmbrettern und Equipment am Rand, es kamen auch immer mehr Leute ins Wasser und kraulten RICHTIG schnell. Jemand rief Dinge und es dauerte relativ lang, bis ich all diese Schnipsel, die ich beim jeweiligen Auftauchen neben Luft noch aufnehmen konnte: mir fiel wieder ein, warum der Dienstag nicht so super zum Schwimmen ist, da ist nämlich Kraulfortgeschrittenenkurs um halb acht. Und als es losging, war es in etwa so wie in Filmen, wenn man ein Steak in einen Piranha-Tank wirft. Das Wasser SCHÄUMTE fast vor lauter fortgeschrittenen Kraulern. Ich folgte der einzigen anderen eher gemächlich vor sich hinschwimmenden (Rücken) Frau in eine der äussersten Bahnen und dachte erst: joah, dann schwimme ich halt da fertig. Aber: es war so wild und mir war so unklar, ob da jetzt das ganze Becken reserviert ist oder nicht (wie gesagt: ich bin mit Atmen und Schwimmen und kein Wasser einatmen durchaus ausgelastet, wenn ich rumgucke, ertrinke ich), ich hatte keine Lust memeworthy die einzige ignorante langsame Brustschwimmerin in einem Becken voller Kraulprofis zu sein und so habe ich das Schwimmen nach 500m abgebrochen (reichte übrigens dafür, dass ich mittags merkte, der Muskelkater letzte Woche kam sicher auch vom Schwimmen, nicht nur vom Yoga). Der Donnerstagsplan hat sich so geändert, dass ich am Donnerstag morgen in aller Ruhe nochmal gehen kann. Meine Güte, was für ein Start in den Tag (sehr pünktlich übrigens dann für das Meeting um halb neun).

Sonst: viel, viel Arbeit, Radeln morgens zum Sonnenaufgang, Mittagsspaziergang mit den vielleicht letzten (heute Nacht soll es ordentlich regnen und abkühlen) Rheinschwimmern, ein Hauch von Herbst blättertechnisch, aber mit 26 Grad ist es eh immer noch bumsheiss.




Info Kyoto: es scheint sehr gut zu laufen. Heute hat er nach der Schule Gyms besichtigt, er kann sich ok verständigen, das wird schon alles.


Montag, August 25, 2025

250825

Gestern abend dummerweise das halbe Glas Wein, das nach dem Fernsehabend noch übrig war und das der Hübsche verweigerte, halt doch noch ausgetrunken, das hätte nicht sein müssen. Der Wecker hat sehr früh geläutet....

Aber: mit Pie zum Frühstück, frischen Temperaturen draussen und einem Sportründchen daheim wurde alles rausgeschwitzt und der Kreislauf in Schwung gebracht.

Dann: erstmals Homeoffice offiziell von L.s Schreibtisch. Mit Ausblick auf den immer noch sehr grünen Balkon, das ist schön! Ich hatte kein einziges Call heute, deshalb war niemand über den mangelnden Lego-Background verwundert.

Dementsprechend ruhig und konzentriert vor mich hingearbeitet, das tut auch mal gut und war nötig. Q. stand mittags auf, zu spät, um mir bei meinem Mittagessen auf der Terrasse Gesellschaft zu leisten. Der Hèbsche war nämlich im Büro. Ihre neue Anwesenheitsregelung sieht vor "Mindestens 3 Tage / Woche, davon mindestens 1 Montag oder Freitag". Für mich passt Mittwoch besser als Bürotag (ausser Di/Do), ganz banal wegen der Mittagsyogastunde und noch dürfen wir unsere drei Tage frei wählen.

Wir haben uns aber auf einen schnellen Mittagsspaziergang getroffen (incl Spannungselement "Schwiegermutter ist in einen Bus gestiegen", ging gut aus. Aber.)

Für unseren Hochzeitstag hätte ich fast etwas cooles gefunden, aber die "Herogames" starten erst eine Woche später. Vielleicht besser, mit unserem Hochzeitstagsglück wäre... irgendein historischer Fluch über uns hereingebrochen oder wir hätten uns mit einem Laserpfeil ins Auge geschossen oder irgendwas, jetzt machen wir das am 14. September. Ich werde berichten, mein "cool!!!"- und "cringe!!!"-Detektor schlagen ungefähr gleichstark aus.

Jetzt ist hier Feierabend, mein Schwesterlein arbeitet heute in der Nachbarschaft und hat AUCH grad Feierabend, (alkoholfreie) Feierabendbierchen auf der Terrasse calling. Sie verstehen.

News from Kyoto: Erster Schultag überstanden incl zweier Reden, dann war nicht mehr viel, weil seine Klasse erstmal noch einen Test hatte, "was sie alles nach den Ferien noch können" (take this, Elternbubble); Es war sehr lustig, L. genau an dem Ort stehen zu sehen, den wir auf Google Streetview erkundet hatten. Spannendes Abenteuer noch ohne Auflösung: eine japanische SIM-Karte bekommen. Bisher scheiterte eine zweistündige Verhandlung der Gastmutter und einer Lehrerin in einem Handyladen daran, dass sie kein "offiziell genuges" Dokument haben, das L.s Adresse in Kyoto bestätigt. Anruf bei der Austauschorganisation ging auf die Mailbox (ich verstehe nicht, warum es dafür für die Gasteltern keine Anleitung gibt. Ich habe hier gefragt, da hiess es: "Oh, das ist so Gastlandspezifisch, da können wir keine Hilfestellung geben". Aber warum muss offensichtlich jede Gastfamilie das allein rausfinden? Bei einer anderen Organisation bekommen die Kinder in Korea die SIM-Karte direkt am Flughafen in die Hand gedrückt....), ein Telefonat mit Kyoto City Hall versprach allerdings einen Lösungsvorschlag. (Habe schon ganz schlechtes Gewissen für alle Extraaufwände)

News vom Backenhörnchen: fast wie neu

Nachtrag zu der Google Rezension, wo sich das Hotel nach 2 Jahren beschwert hat: meinem Einspruch wurde stattgegeben, die Rezension bleibt, ich habe sie mit Bildern und Text aufgewertet und das Geschäftsgebaren mit einfliessen lassen. Meine Güte.


Sonntag, August 24, 2025

240825

Nach einem doch irgendwie anstrengenden Tag mit Nix gestern, habe ich mir heute "aber wirklich nix" vorgenommen.

Dementsprechend: gemütlich im Bett Kaffee tringen und Skincare, kein Sport (dafür hatte ich mich mit dem Hübschen später verabredet), dafür mit L. ein bisschen chatten (sie waren am Lake Biwa, dem grössten See Japans "und waren auch im Wasser", laut L. Wir haben danach noch Bilder von seinen Gasteltern bekommen und sie waren Kayaken, SUPen, reinspringen und es ist so lustig: L. ist halt einfach mindestens einen Kopf grösser als alle in der Familie. Die kleine Gastschwester geht ihm bis zum Ellenbogen :-). Später gab es "Playing with fireworks in the street", vllt wird der Beginn des zweiten Schulhalbjahrs morgen gefeiert? L. ist auf jeden Fall mittendrin und scheint sehr happy zu sein), dann Pie auf der Terrasse frühstücken. 

Es hatte angeblich nur 11 Grad, ich fand: perfektes Wetter für ein Terrassenfrühstück, danach dann ein Ründchen durch den Wald.

Mit Q. haben wir jetzt "Ballard" fertig geschaut und heute das von ihm heiss ersehnte "Andor" aufgenommen. Meine Güte, ich hatte gedacht, das wären schon mindestens 3 Staffeln gewesen, aber die haben das so vollgestopft mit Handlung, das ist echt stressig! (Ich stricke gerade wieder an ein paar Quadraten meiner Sockenwollenrestedecke und hatte beim Testzusammenlegen die Erkenntnis: wow, das ist schon richtig gross! Noch eine Reihe oben und an der Seite, dann sollte es gut sein.

Dann: Zeug, wie Wäsche abhängen, meinen Homeofficearbeitsplatz von Q.s auf L.s Schreibtisch umziehen, Ls Bett abziehen und alle Kissen und Decken  und so mal waschen, Schwätzchen mit den Nachbarn, mehr Pie essen, dann Sportründchen mit dem Hübschen (ich bin mir so unsicher, was mit der Schulter geht und was nicht), fertigmachen mit einer Kardiorunde, und dann Essenkochen (ich habe im Moment eine Phase mit Tomatensosse aus frischen Tomaten und dann Zeug zum "Toppen" / Drunterrühren, heute geschmorten Lauch und geschmorte Catalogna, dazu Panko-Parmesan-Kräuter-Crisp. War lecker!

Jetzt: mehr Andor. Morgen ist des Hübschen Krankschreibung wieder vorbei (er hat jetzt fancy Narbenbehandlung, mit Laser und Zupfen und was weiss ich, um die HAutschichten wieder voneinander zu trennen, damit die Nervenbahnen sich alle wieder verbinden. Über Nacht wird ein Silikonpflaster drüber geklebt, das alles weich macht. Wie krass, "damals" wurde zugenäht, wenn man Glück hatte, gab es eine Creme für die Narbe und letztendlich sollte man froh sein, dass in dem Fall der Arm noch dran ist. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Und immer noch schockiert, wie das von nix über kleine Beule über Ballonarm zu einer 9 Stiche langen krummen Narbe mit sehr buckeliger Unterschicht wurde.)

Q. ist fast wieder auf Normalbacken abgeschwollen, nimmt brav seine Antibiotika, hat gar kein Hämatom und kriegt am Do die Fäden raus.

Dann wäre das auch alles erledigt. Puh

Samstag, August 23, 2025

230825

 Puh.

Heute war ein gemütlicher Samstag, an dem ich eigentlich nix gemacht habe.

Also:

mich sehr gefreut, als ich beim von Sansa aufgeweckt werden sah, dass L. und Gepäck schon in Kyoto am Bahnhof angekommen waren (so weit ist es: ich verschlafe, dass mein "Baby" allein Shinkansen fährt)

noch mehr gefreut, als ich beim richtig Aufwachen die Line-Nachricht von Ls Gastfamilie sah, dass er bei ihnen angekommen ist, Mittagessen bekam und sich dann mit Gastgeschwistern, Hund und Katzen anfreundete. 

Wir hatten ja bisher mit der Adresse nicht so viel anfangen können, aber jetzt sehen wir, wo er ist und konnten auf Streetview ein bisschen rumwandern. Nix mit Betonklötzen, sie wohnen direkt neben einem Schrein und in einem "klassisch japanischem" Haus.

Dann: Kaffee im Bett, Sportründchen, Frühstück richten 

Q. umsorgen (er schwillt schon wieder ab)

Spaziergang mit dem Hübschen, heute mit Brombeersammelgeschirr. Wir warne grenzwertig spät, auf unseren 5km sahen wir viel vertrocknete, wenige grüne und sammelten immerhin knapp 400g. 

Zusammen mit 350g Aprikosen wurde das ein wirklich guter Pie!

Dann: Katzenfutter einkaufen radeln

Pie essen

Katzenfutter verräumen

kurz durchschnaufen

Essen machen (Reisnudeln mit Erdnusssauce und viel Gemüse und Vegichicken. Weil wir weder das noch Tofu, was ich lieber mag, daheim hatten, gingen wir noch kurz zum Einkaufen. Und Leergut und Recyclingzeug wegbringen. Und ein kurzes Katzenründchen)

Abwaschen, den Pizzastahl schrubben, weil der Pie darauf ausgelaufen ist

Und jetzt bin ich vor lauter Nixtun (lol) schlagkaputt und freue mich auf das Finale von "BAllard"

Freitag, August 22, 2025

220825

 Unser 23. standesamtlicher Hochzeitstag, vergisst man auch zu oft (also: eigentlich immer. Dafür gab es bisher an diesem Tag auch keine Dramen, das ist ja auch mal was).

L. war heute mit seinen KollegInnen in Tokyo unterwegs. Schon skurril, Bilder vom Kind an den Orten zu sehen, die ich nur von Insta kenne.... Ihr Gepäck wurde für die Reise morgen schon ... verschickt? Einer Transportgesellschaft übergeben? Who knows, auch wie sie das alles organisieren, so mit Wechselkleidern und Zahnbürste oder whatever. Naja. 

Q. sieht aus wie ... nichtmal ein Hamster, eher jemand mit halt einem recht runden Gesicht. Schmerz- und schlaftechnisch scheint es zu gehen, er redet halt wenig und recht leise, das ist tatsächlich nicht nur unangenehm :-). Also für mich.

Dann: die SUVA hat nach mehreren Monaten Radiosilence (not impressed, wirklich nicht) nun endlich noch weitere Physiotermine bis Februar genehmigt, das sollte nun wirklich reichen. Heute ging so einiges nahezu schmerzfrei, ich glaube, Yoga und Schwimmen, das wird jetzt Standardprogramm.

Sonst: bissl komischer Tag. Ich hatte ein bisschen zähes Zeug zu tun, das war dann schneller erledigt als gedacht. Finalbesprechung aber mit der US-Kollegin erst um halb fünf. Naja. Schnelle Einkaufsrunde zwischendrin, Mozzarella-Tomate und weiches Brot (hallo, Hamsterbacke) zu Mittag, Spazierründchen mit dem Hübschen (Seine Mutter geht aktuell mindestens einmal die Woche "verloren", die nächsten Schritte auf der so vorhersehbaren Liste stehen vor der Tür. Mit allem, was dazugehört. Hm.)

Nachmittags festgestellt, dass ich all die Trainings der Folgeabteilung meiner vorherigen Abteilung zugeteilt bekommen habe. Meine Gute, what a mess. Naja, wir werden heute unser Trainingsprogram fertig schnüren, dann kann ich mich risikolos von all den bisherigen löschen lassen.

Draussen scheint übrigens wieder die Sonne, als hätte es die kühlen und nassen Tage nicht gegeben. Aber: beim Blick auf das Thermometer in Tokyo und Kyoto beschwere ich mich nicht.

Wäscheabhängen, Sportründchen, dann Feierabend-/Wochenendaperol und angepasstes Freitagsessen: Kartoffelbrei (mit Knoblauch und Käse drin), grüne Bohnen und vermutlich Spiegeleier, alles recht zahn-OP-freundlich.

Das war eine anstrengende Woche!

Donnerstag, August 21, 2025

210825

Ok geschlafen, aber superoft aufgewacht. Kann sein, weil L. immer noch in Japan (ich war ein bisschen nervös, weil sein Geldbeutel nicht bei ihm und den Koffern war, aber es hat sich gelöst und ich werde wohl, wenn er denn übermorgen nach Kyoto gereist ist und bei seiner Familie ist und in die Schule geht, irgendwann aufhören, dauernervös zu sein, weil geht ja nicht) oder aber, weil Sunny mich alle zwei Stunden geweckt hat, um mir mitzuteilen, dass es draussen immer noch regnet und man trocken sein möchte und besseres Wetter haben. Joah.

Als mein Wecker um sechs läutete, hat es immer noch geregnet.

Hat sich übrigens gezeigt: kaum lässt man ein Ikea-Kissen 2 Jahre auf einem Stuhl auf der Terrasse liegen, findet ein Kater (jonny) es endlich so angenehm, dass man da die ganze Nacht drauf im Trockenen und Gemütlichen schlafen kann und in den Regen gucken.

Ich habe heute an meinem Plan festgehalten und heute früh nur Zähne geputzt, Gesicht gewaschen, Badeanzug und dreiviertel-Trainerhose und T-Shirt drübergezogen und bin nach Kaffee und Toast durch den Regen in die Arbeit geradelt. Um zwanzig nach sieben war ich im Schwimmbad und habe meine Bahnen gezogen. Sehr überschaubar vom Publikumsverkehr, ich war auf der langsamsten Bahn und gegen Ende wurde es zu dritt ein bisschen eng, aber man kam sehr zivilisiert aneinander vorbei. Ich bin 40 Bahnen aka 1000m geschwommen, das ist eine gute Menge in Sachen Zeit und Anstrengung (zwischendrin bisschen Krampf in beiden Füssen, aber ging gut weg). Meine Schwimmbrille ist noch suboptimal, sie läuft ein bisschen mit Wasser voll und ich habe sie so eng gemacht, dass ich mittags immer noch einen Abdruck auf der Stirn hatte :-).

Note to myself: Handtücher gibt es keine, also mitnehmen. (ich hatte zur Sicherheit Microfaserhandtücher dabei, die riechen aber irgendwie komisch.)

Bin mir noch unsicher, wie ich es mache: entweder eine feste Schwimmtasche mit allem im Spind lassen, dann wäre ich tageweise flexibel, andererseits muss ich dann vorher immer noch in den Keller vom Turm und mein Schwimmzeug holen. Oder ich lasse es in der Radtasche und fahre es immer hin und her, aber das ist ja auch Quatsch. Hm. Mir wird was einfallen.

Viertel nach acht sass ich übrigens geduscht und gestyled (bis auf den Brillenabdruck :-) am Schreibtisch, das geht vom Extrazeitaufwand echt recht gut.

Dann: intensiver Arbeitstag, es ist interessant, was alles auf  meine Person und Rolle projiziert wird, ich lerne gerade viel über mein Fremdbild.

Mittagessen heute allein und schnell, weil meine Verabredung keine Zeit hatte. Ich bin zwischen einer Gruppe Praktikantinnen ("And then she told me, my German would improve much faster, if I put down my phone once in a while, can you imagine?!") und extrem sendungsbewussten jungen Laboranten, die alle krassen Analysen und Auswertungen en detail erzählen mussten. Ich hätte Ohrstöpsel mitnehmen sollen :-) oder später mittagessen, aber ich hatte ja ein Filmdate um halb zwei (ich hae ein bisschen voreilig, wie immer, für einen Trailer der Wellbeing-Woche im September zugesagt und repräsentiere jetzt da die Hälfte der 40-er Altersgruppe. Filmen war schnell erledigt, wir mussten ja nur ein grades Stück laufen, dabei nicht stolpern, in die Kamera schauen oder in eine Pflanze laufen. Schlussszene sind dann alle Altersklassen zusammen in der Cafeteria heute abend.

Dann: konzentriertes Arbeiten (mir wurde von einer neuen Kollegin "leadership und technical sharpness" attestiert, das finde ich mal super. Auf dem Feedback "viele haben mich gefragt, wie ich das finde, dass du kommst, weil sie dich so krass direkt finden, aber ich mag das, ich bin genauso" kaue ich noch ein bisschen rum. Wüsste vor allem gern, wen ich da so verschreckt habe :-)), runter- und rüberflitzen zur letzten Filmszene (das ging ein bisschen, bis die im Kasten war, aber ich weiss jetzt, für WAS der Trailer ist :-)), dann wieder zurückflitzen, weil wir ein sehr reduziertes Teammeeting hatten, nur die Kollegin aus USA, die frisch vom Sabbatical zurück ist unser new hire Business Support. War aber gut, uns auszutauschen und wieder einmal zu sehen: wir ALLE haben unterschätzt, dass, wie sie so schön gesagt hat: "Boy, all these people have sooooo many feelings, I was not ready for that"

Und bei all dem hatte ich verpasst, dass sich draussen ein Wolkenbruch aufgebaut hatte und ich den Heimweg praktisch nochmal schwimmend zurücklegte. Es muss schon lange geschüttet haben, es war nämlich zT anstrengend auf dem Radweg gegen den Widerstand des stehenden / fliessenden Wassers, das da 15cm hoch stand, zu fahren. Am Gemüsekorbdepot lief die Dachrinne über, ich musste also zum Korbabgeben und -holen durch einen Wasservorhang tauchen. Dafür gings dann eigentlich: die Schuhe waren von oben voll gelaufen, die Jacke war nicht richtig dicht, aber die neongelbe Hose hatte nur da durchgelassen, wo man beim Treten halt am Sattel entlangschrappt.

Daheim wurden mir Handtücher und Wäschekorb gereicht und in trockenen Kleidern wars dann auch gleich ganz angenehm.

Daheim war heute auch volles Programm: Q. hat alle vier Weisheitszähne rausbekommen, mit örtlicher Betäubung, ohne Vollnarkose (in meiner Bubble war damals Usus: entweder 2x2 mit lokaler Betäubung oder 1x4 mit Vollnarkose), dafür aber mit Dormicum-Nasenspray. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt (gibts auch nicht, habe ich grad nachgelesen. Auch hier wieder mal: wenn das Branding des Originals zu stark ist....). Auf jeden Fall hat es ihn damit richtig umgeblasen und er erinnert sich erst wieder daran, dass er mit dem Hübschen im Lift nach unten gefahren ist. Es tut mittlerweile recht weh und schwillt an, das war zu erwarten. Interessanterweise kann er von ärztlicher Seite alles essen, was er will, nur nix zuuuuuuu hartes. Er hat sich für Guacamole mit Vegihack entschieden und zum Abendessen gab es Rührei und Brotwürfel ohne Rinde. Morgen ist Wundkontrolle und ich hoffe, ab Samstag wird es besser.

Von L. haben wir gehört: er hat in dem Japanischtest (direkt nach aus dem Flieger steigen) einen Kumon Level A erhalten, was auch immer das bedeutet. (Ich habe für English Kumon-Einteilungen gefunden, das finde ich auf Japanisch umgerechnet gar nicht so schlecht, dafür, dass er sich das halt in Eigenregie angeeignet und organisiert hat). Damit kam er vor Ort in die fortgeschrittenere Klasse des Crashkurses vor Ort (wie witzig, dass es auch einen Level für "kann grade und gebogene Linien malen" gibt...). Er teilt sich das Zimmer mit einem Jungen aus Tschechien, von Tokyo haben sie noch gar nix gesehen ausser der Zugfahrt vom Flughafen. Ich hoffe, er hat einen guten Blick auf Mt Fuji vom Zug nach Kyoto aus.

Lauch, Catalogna (mit nassgeregneter Anleitung), grüner Salat, roter Chicoree, Kopfsalat, Karotten, Basilikum, Bunte Cocktailtomaten, normalgrosse Tomaten, DIE EIER (nasse Pappschachtel), 6 gestreifte Zucchini, 2 Gurken, Bohnen mit Bohnenkraut (<3)


Mittwoch, August 20, 2025

200825

 So. Gestern abend war ich so, so, so, so müde, fast zu müde, um halt noch vom Bad ins Bett zu kommen. Ich hab nochmal geschaut, wo L. ist (grade auf dem Weg von China nach Korea) und bin eingeschlafen und erst pünktlich um zehn vor eins aufgewacht, als L.s Handy gerade frisch in Tokya am Flughafen geortet wurde. Der Hübsche war dann irgendwann wach, als er auf dem Weg zum Zoll war mit allen Koffern und den darin verpackten Trackern, ich wurde auch wach und wir konnten mit ihm kurz chatten, das war gut.

Um sechs Uhr dann bin ich aufgestanden, da war er schon im Orientation Center in Tokyo und mitten im Tagesprogramm. Wie gesagt: alle anderen waren im Lauf des Tages vorher angekommen, nur die beiden Schweizer Kinder starteten den ganzen Tag direkt aus dem Flugzeug. Mit einem Japanischtest. Er hat den ganzen Tag geschafft, Abendessen war wohl super (und man konnte soviel nehmen, wie man mag), Sonnenuntergang recht früh und er freute sich so, so, so aufs Bett! Sieht so aus, als ob er der einzige ist, der nach Kyoto fahren wird.




Mein Arbeitstag war voll und anstrengend (es kristallisiert sich immer mehr raus, dass nicht wie gedacht, die unglaublich krassen technischen Herausforderungen das schwierige sein werden, sondern das Menscheln zwischendrin. Leute dazu zu bringen, ihren Job zu machen, sich klar zu sein, dass und wie andere Leute (und Patienten) davon abhängen und das entsprechend zu priorisieren und zu kommunizieren. Die anderen dazu bringen, zu verstehen, dass das "nicht einfach passiert, mir egal wie", sondern echt viel Arbeit braucht und man nicht alle 4 Minuten die Vorgaben ändern kann und sich dann wundern, dass man keine passende Anwort bekommt. Zum Beispiel. Hm. Naja. Muss immer noch lachen beim Gedanken daran, dass mein kurzzeitiger Chef bei dem kurzzeitigen Zwischenspiel bei einem Lohnhersteller meinte: "Du bist so gut mit Leuten und lustig und gar nicht scheu, du solltest echt in die Sales und Marketing-Gruppe wechseln". Lol, never, weil: ich kann überhaupt nicht verkaufen und es ist ein totales Gerücht, dass Wissenschaftler / Ingenieure / Technische Jobs nicht "mit Menschen" können müssten. Sind doch alles Menschen....noch.)

Aber: ich hatte zu Mittag eine Stunde für Yoga geblockt und bin standhaft geblieben. Beim Mittwochsyoga war ich noch nie, aber die Stunde heute hat mir sehr gut gefallen. Ich habe der Lehrerin von der Schultersache erzählt, sie hat versprochen, mich da nicht zu pushen und mir das Versprechen abgenommen, nichts zu machen, was weh tut (naja, linken Arm haben tut weh. Seit November. Naja) Passenderweise war das Motto der Stunde "Santosha" aka Contentment und Zufriedensein mit dem, was man hat. Übersetzt in eine Yogastunde: die Posen nicht so sehen, wie sie sein sollten, sondern so wie sie sind. Joah. Besonders bei der "Peak Pose" des Tages, dem "Bird of Paradise" war das eher lustig. Es sah bei genau NIEMANDEM gut aus (bei der Lehrerin vielleicht, aber ich konnte nicht gut gucken, sonst wäre ich umgefallen), bei mir ganz sicher eher nach verunglücktem Geier und ich musste echt googlen um zu sehen, wie das sein sollte. (lol)

Alles in allem ging mehr, als ich befürchtet habe, manches, was ich nicht auf dem Radar hatte, aber nicht. Naja. Dranbleiben, nech?

Mittagessen ein paar Stockwerke tiefer, im Salatrestaurant, ich bin da erstmals nicht satt geworden :-).

Sidequest übrigens seit gestern: Batterien für meine externe Tastatur besorgen. Die blinkt rot. Ich weiss seit ich dachte, meine Maus wäre kaputt, dass es die in dem IT-Automaten gibt. Dort waren sie gestern ausverkauft, aber es gibt mehr IT-Automaten auf dem Areal, einen einen Stock unterhalb des Wellness-Floors, da war ich heute (sehr abenteuerliches Ding, mit Podcastschneidebereich, 3D-Printing, Foto und Videozeug und halt einem kleinen IT-Automaten. In dem die Batterien teurer sind als in unserem Turm, aber halt auch aus. Morgen bin ich bei einem Videodreh (mal wieder) im Forschungsbau, da hat es auch einen IT-Automaten. Mal sehen, was die ausverkauften Batterien dort kosten. Letzte Möglichkeit: der IT-Automat im Standort bei uns im Dorf, das ist ja ein anderer Kanton mit anderen Steuern, vllt haben die ein separates Abkommen mit Duracell und erstens noch Vorräte und zweitens andere Preise? (ja, klar, ich könnte auch selber welche beim Coop kaufen und auf Spesen abrechnen oder halt auch nicht, aber meine Güte, BATTERIEN? Echt nicht. Vielleicht kaufe ich mir einfach eine neue Tastatur, die gabs nämlich im Automaten noch. Just kidding. Noch).

Heimradeln im strömenden Regen in meiner gelben Regenhose und der Reflektorjacke. Bis auf einen klatschnassen Fleck auf Bauchnabelhöhe (whut?) innen trocken geblieben. Skurril: es war im Regen immer noch feuchtwarm und durch den Luftdruck wurden die Grossbäckereidüfte von der anderen Rheinseite runtergedrückt und es roch extrem nach backendem Brot. Im Regen. Am Abend. Das war sehr verwirrend.

Morgen steht in der Früh Schwimmen auf dem Plan, da muss ich jetzt noch Zeug zusammenpacken.

Dienstag, August 19, 2025

190825

 Puh. What a day. 

Der Wecker läutete um halb fünf, genau eine Viertelstunde, nachdem Sunny sich sehr vehement in meiner Bauchkuhle eingerichtet hatte. Tja.

Aufstehen war für alle eher so mittel, aber gut, so ist das halt um diese Zeit.

Pünktlich um halb sechs sassen wir alle im Auto, um halb sieben waren wir, als ob das jemand so geplant hätte, im Parkhaus am Flughafen.



Dort war es noch sehr, sehr ruhig (kam mir grad wieder in die Zeit der frühen Flüge nach Bari oder ... dings, vergessen in den Sinn). Am Check-in Gate kam es zu einer (noch einen) seltsamen Situation: L. war nur eine Person und in der Buchung tauchen 2 Personen auf. Das war für uns ja nun eine leichte Übung, wir wussten ja dank des Telefonats mit dem Swissservicedesk, dass da sehr abenteuerlich gebucht und umsortiert wurde und die zweite Person auch noch auftauchen würde. Vielleicht. Vielleicht auch nicht, immerhin war seine Visumssache ja noch später dran als L.s. . Nächste Überraschung war: L. hat zwei Gepäckstücke. Da war ich dann natürlich nicht mehr schockiert, auch hier shoutout an die Swiss-Leute gestern, die uns bestätigt hatten, dass das schon ok wäre. Vielleicht hat L. jetzt das gesamte Freigepäck der "Reisegruppe", aber mei, vielleicht ist mir das jetzt auch schon wurscht.

Dann.... wurde es schon schwer. Wir waren superfrüh, haben also noch eine Runde gefrühstückt, direkt gegenüber dem Eingang der Security (nicht "unser" Eingang, wir sind gar nicht gewohnt, nicht mit einer Sparten-Airline zu fliegen, sondern halt ... Swiss :-)), die Stimmung war gedrückt, meine ausnahmsweise eingepackten Taschentücher kamen zum Einsatz und naja.



 Er ist dann nach mehreren Drückrunden und Schniefen zur Security gewackelt und das war wirklich fies: er war so traurig und hat uns bei jedem Schritt durch die Glasscheibe gewunken. So konnten wir aber auch genau sehen, dass alles geklappt hat und er da einfach durchgeslidet ist. Wir sind gedrückt nach Hause zurückgefahren und haben dann dort noch mit ihm via Chat mitbekommen, dass er das Gate gefunden hat "Da sind lauter Japaner!", boarding geklappt hat, alles Gepäck dabei war und dann ging es für ihn los und für mich ins Büro. 

Es scheinen sehr viele KollegInnen Kinder in deutschen Schulen zu haben: an einem Dienstag erst um 10 zu kommen bedeutet normalerweise: keinen Ladeparkplatz und kein Desk mehr. Heute: beides mit Auswahl. 

In München ist L. dann pünktlich gelandet, hatte festgestellt, dass er im Flieger neben seiner "Reisegruppe" sass (bei dem ist es sich mit dem Visum nicht ausgegangen UND er hat erst vor einer Woche angefangen, japanisch zu lernen. Oke...). Gemeinsam haben sie es dann zum Abfluggate geschafft (ist jetzt ja nicht soooooo kompliziert, aber eben: Teeniebrain und sonst immer nur hinterhergewackelt, und "Der Pass ist das rote, gell?" und dort noch eine Stunde lang gegessen und gechilllt. Das tat allen Nerven gut. Zum Abschluss noch ein Bild aus dem Flugzeug und vom Beinraum und dann ging es ab Richtung Osten. Gemäss Flightradar24 ist er jetzt irgendwo über China und das wird alles. L.s Erkenntnis in München, dass dort nicht wie erwartet noch jede Menge andere Austauschschüler nach Japan in den Flieger steigen, kreuzte sich mit einem Anruf der Austauschorganisation bei mir, in dem mir mitgeteilt wurde, dass man gemerkt hätte, dass die beiden ja gar nicht am 19. in Tokyo ankommen wie all die anderen Austauschkinder, sondern einen Tag später. Und das wäre ja doof, weil alle Abholer eben am 19. kommen. Ich gebe zu, mein Aufregepotential zu diesem Zeitpunkt war längstens erschöpft, allerdings konnte ich auch nicht superbegeistert reagieren, als mir dann als grossartige Auflösung mitgeteilt wurde, dass man jetzt GOTTSEIDANK so kurz vor knapp doch noch jemand gefunden hätte, der die beiden morgen um 8 abholt und zur Orientation in Tokyo bringt. Ja, oke, was soll ich sagen.... unterschiedliche Zeitzonen sind a thing, die gehen je nach Reiserichtung in die eine oder andere Richtung und genau das ist mit dem "(+1)" bei der Ankunftszeit gemeint. Aber schon gut, dass sie jetzt doch nicht zwei 16jährige nach einem 12.5h Flug allein durch Tokyo gurken lassen. (meine Güte, ey)...

Jetzt bin ich viel weniger nervös als auch schon, ab jetzt beginnt für ihn der spannende Teil des Abenteuers und wir können von hier eh nix mehr machen :-).

Puh. 

Der Arbeitstag war dann heute auch noch echt lang, ich Fuchs hatte Meetings, in denen ich konzentriert bei der Sache sein musste, von vier bis halb sieben, gerade da, wo ich mir dachte, ich merke jetzt echt, dass ich schon ganz schön lang wach bin. 

Blick nach unten kurz vor dem Heimradeln: Menschensuppe im Rhein.




Auf dem Heimweg dann noch recht umfangreicher Einkauf im dm, Basics wie Waschmittel, Klopapier und Zahnpasta waren wirklich knapp.

Daheim war ich dann so müde (und unsere Vorräte an Frischem so leer ---> wir haben gestern die letzten Reste aus dem Gemüsekorb gegessen, plus ein Kilo Tomaten extra noch), dass wir einfach zum McD ums Eck sind und ich einfach nur in mich reingeschaufelt habe ohne viel zu reden. Oder überhaupt was. Das gibt es wirklich selten.

Auf dem Rückweg dann einen Haufen Katzen gefunden und Leute, die diese suchen mit Snacktüten in der Hand (sehr nett, wenn man sich dann schon irgendwie kennt: "Sucht ihr den Simba? Der sitzt auf dem Parkplatz" "Ah cool, danke, Jonny sitzt am Tennisplatz") oder mit ebendiesen Katzen spazierengehen. Wir sind nicht verrückt! Oder nicht die einzigen verrückten.

Jetzt: ab unter die Dusche, Yogasachen für morgen packen, und hoffentlich einfach einschlafen und dann aufwachen und L. ist gut gelandet, eingereist und am ersten Bestimmungsort angekommen)

(Skurrile Mail gestern noch: dieses Hotel hat meine mittelmässige Bewertung von vor zwei Jahren(!) bei Google als "Diffamierung" gemeldet und die werden sie jetzt löschen, wenn ich nicht Einspruch einlege. Meine Güte, wie armselig ist das denn?! Ich habe heute also 10 Minuten investiert, den Einspruch mit Fotos, Daten und einem Blogpost zu belegen und dann schaumamal.)

Montag, August 18, 2025

180825

 Ich sags mal so: ich freue mich drauf, wenn L. in Japan ist. Das klingt jetzt anders, als es gemeint ist, ABER: dann ist er dort, dann können (und müssen) wir hier akut eh erstmal nix mehr regeln. Klar, wir sind als Support da, wir schicken Pakete (note to myself: vermutlich in 2 Wochen ein Weihnachtspaket wegschicken), ich werde mir auch Gedanken und Sorgen machen, aber ich kenne mich: aus den Augen, aus dem Sinn, so sehr (und so bald) ich meine Kinder vermisse, wenn sie nicht da sind (zB Q in den zwei Wochen Sola, das kam mir dieses Jahr viel länger vor!), ich schaffe es durchaus, diese generellen Sorgen in den Hintergrund (aka: in die schlaflosen Nächte) zu schieben und mich halt auf den akuten Alltag vor Ort zu konzentrieren. Bisher geht das... nicht so.

Gestern abend habe ich den Moment mit dem Einschlafen verpasst, habe ein Herzschmerzbuch dann doch noch ausgelesen, dann hat der Hübsche schon fest geschlafen und mein Kopf war wach und ich musste ein bisschen weinen, weil das Buch, so flach es war, so traurig war, weil MEIN BABY ganz bald am anderen Ende der Welt ist und was ist, wenn er traurig ist und es ihm schlecht geht (ich habe beim letzten "WIr haben alle den gleichen Vornamen-Mittagessen" da drüber geredet und eine Kollegin meinte: "Sind wir doch mal ehrlich: wir sind alle in der privilegierten Situation, dass wir uns leisten können, im Notfall ein One-Way-Ticket zu buchen und das Kind heimzuholen. Oder hinzufliegen und ihm zu helfen." Und dieser Gedanke hilft tatsächlich! Also, Japan, be kind to my baby oder ich komm und zeig euch wie das geht!).

Ok, aber dafür muss das Kind natürlich erstmal hinkommen und da war heute Check-in Tag. Ich sags mal so schon vorab: WTF eigentlich....

Sie haben ja hier am Rande (lol) die verschiedenen hickups mitbekommen, letztes Highlight die Visumsstory. Jetzt also der Flug. Wir haben schon vor Wochen ein "Reisedokument" bekommen, mit Buchungsreferenz, Reiseplan und all dem offiziellen Zeug, man halt bekommt, wenn man einen Flug bucht. Der Flug wurde von einer "Agentur" (Stiftung? Gesellschaft?) gebucht, die für NGOs günstige Ticketpreise organisiert. Also, man sollte meinen, jemand der sich mit Flugbuchen auskennt. Tja.

L. fliegt ja von Zürich via München nach Tokyo. Der erste Hopser ist ein Lufthansaflug "operated by Swiss" (gehören ja mittlerweile zusammen), der grosse Flug dann rein Lufthansa. Ich ging also davon aus, dass man Einchecken und Gepäckdurchchecken direkt alles von Zürich bis Toky durcherledigen kann und L. in München "nur" mit 2h Umsteigezeit. Ich war etwas verwundert, dass bei beiden Flügen ein link zum Checkin war und man einmal bei der Lufthansa und einmal bei Swiss landete. Ich übte mich also in Geduld und war dann etwas nervös. als bei der Swiss "dieser Name und diese Buchungsnummer" unbekannt waren (ok, es war noch länger als 24h vor dem Abflug, wer weiss, ob sie ihre Fehlermeldungen anpassen und DAS der eigentliche Fehler war). Ich probierte bei der Lufthansa (weil eigentlich ist es ja ein Lufthansaflug), da kann man 30h vorher einchecken: auch hier Buchungsnummer und Name unbekannt. Oke?!

23h und 58min vor Abflug war bei der Swiss immer noch Name und Buchungsnummer unbekannt, ich war recht nervös und rief also beim Servicedesk an (nein, ich möchte NICHT mit dem Chatbot Rosi reden). Dort gab ich die Buchungsnummer und den Namen an und ... es ging schon ein bisschen verdächtig lang, dann hiess es: "Also, ich sags Ihnen ganz ehrlich: Ihr Sohn wurde von dieser Buchungsnummer runtergenommen, da ist jetzt eine andere Person drauf. Gute Nachrichten: ich hab ihm trotzdem auf diesen Flug gebucht gefunden, es ist halt eine andere Buchungsnummer". Die bekam ich incl der Bestätigung, dass das von Zürich nach Tokyo durchgecheckt ist, ja, auch das Gepäck.

Super. Ich glaube, die von der Buchungsagentur haben für die beiden Schweizer Austauschkinder gemeinsam gebucht und erst im Nachhinein gemerkt, dass die ja nicht zusammen einchecken und dann L. runtergenommen, aber niemand was davon gesagt (oder auch schon und das ist dann von der Austauschorganisation nicht an uns weitergegeben worden. Wer weiss das schon.)

Good news: mit dem neuen Buchungscode liess sich alles finden. Ich war allerdings doch "überrascht und enttäuscht", wieviele Fehler dann in der Buchung waren: 

L.s Passnummer war falsch

Ablaufdatum des Passes war falsch

L.s Geschlecht war falsch

die Art des Passes war falsch

die Art und Dauer des Aufenthalts war falsch

Ich frage mich echt: gehts noch?! Es liess sich alles anpassen, aber Vertrauen in die Organisation, die das eigene Kind ans andere Ende der Welt verschippert, ist nicht mehr viel übrig. (Habe ich ihnen auch so zurückgemeldet, more to come)

Dann wurde ich noch kurz nervös, weil es so aussah, als ob nur EIN Gepäckstück dabei wäre und wir jetzt zwar nicht zwei bummsvolle Koffer, aber zuviel für einen gepackt haben, aber auch hier half das Servicedesk weiter: es sind zwei. Und ein Handgepäck und ein persönlicher Gegenstand (zB der Plüschhund auf dem Rückflug, falls der nicht mehr vakuumiert werden möchte oder kann).

So. wäre das erledigt. (Eben: es ist erledigt, man könnte (und wird von der Austauschorganisationsseite) sagen: uh, sorry, aber ist ja alles gut gegangen, aber ehrlich, das ist weit unterhalb meiner Erwartungen und ich bin ganz kurz davor, zu sagen: "Das hätte ich allein auch und besser hingekriegt.")

DAS meine ich mit "Es wird Zeit, dass L. dann mal in Japan ist."

(Sonst: viel gearbeitet, gut gegessen (Zitrus-Bandsalat aus der Kaptncook-App, aus Gurke, Fenchel und Zucchini, zu zweit die Menge für vierl, ohne Ziegenfrischkäse, sondern gern mit gebratenem Ziegenkäse, mit Zedernkernen statt Pinienkernen. Sehr viel günstiger, geschmacklich für mich Banausin identisch, halt aus der Mongolei statt Italien. Not sure, wie ich da drüber denke.), um L. rumgeschlichen und sehr viel Nerven gespürt. 

Heute Nacht wird natürlich auch nicht erholsam und morgen fahren wir um halb sechs zum Flughafen. Puh.

Sonntag, August 17, 2025

170825

 Das war ein schöner Geburtstag gestern! (Muss noch damit umgehen lernen, wenn K1 von der Feuerwehrübung zurückkommt und sagt: "also, bei der ersten Übung wäre ich mit unserem gesamten Atemschutzzug gestorben, bei der zweiten haben wir gesetzwidrig gehandelt" und dann so lacht. In echt hätten sie vermutlich auch eher gemerkt, dass das ein richtig krasses Feuer ist. Und wissen jetzt, wie man mit filmenden Teenies NICHT umgeht)

Besuch von Schwester und Babyneffen, wie faszinierend ein undichter Wasserhahn sein kann und wieviel Resilienz so kleine Menschen haben... Das war richtig schön! Cupcakes wie immer gewünscht (ich mache die doppelte Menge an "Muffins" und Topping und eine einfache Menge Creme, das ist immer noch reichlich). Ab Nachmittag wurde Lego gebaut, dann haben wir zu dritt mit "Ballard" angefangen, nachdem Q.  sich mit "Bosch", "Bosch Legacy" und dem "Lincoln Lawyer" druckbetankt hat.

Heute dann: ausschlafen erstmal, das war nötig. Sehr gefreut über eine Art Abkühlung, aber nachmittags knallte dann die Sonne doch wieder richtig.

Nach dem Frühstück stand Packen!!!! auf dem Plan. Wir haben das zu dritt recht gut und zügig hingekriegt. Es ist ja so ein bisschen eine Verdachtssache, wie man für ein halbes Jahr packt, wenn man schon weiss, dass man dort noch sehr viel einkaufen kann und möchte und halt nicht wirklich weiss, was einen erwartet. Wir haben einen guten Mittelweg gefunden, die Koffer werden nach Überreichen der Geschenke viel Platz für Neuanschaffungen für den Rückflug haben (ich habe gefühlt so viel Plastik, wie wir sonst im ganzen Jahr nicht verbrauchen, für einigermasen hübsches Einpacken aller Mitbringselpakete verwendet). Allerdings ist nicht gesichert, dass das Lieblingskuscheltier (ein weighted Squishie) wieder so schlank zurückkommen wird :-).


Jetzt ist bis auf die graue kurze Jeans und ein paar Sachen aus der Apotheke alles gepackt. Ich habe festgestellt: meine love language ist: Sachen organisieren, in diesem Fall natürlich den Austausch, ganz konkret: das Strebermapperl in online und offline-Version. Dann sind wir noch auf Google Streetview an seiner Schule in Kyoto entlanggelaufen, ich muss noch seine Reisehose für morgen kürzen, ihn morgen vormittag einchecken und dann.... hamma das. Puh.

Samstag, August 16, 2025

160825

study_of_development pt.20
Ich finde: es ist die Zeit gekommen, wo Bilder DIREKT nach dem Aufstehen nicht mehr die allerschmeichelndsten sind. Aber gut, Regeln sind Regeln.

 Mein lieber Q.,

meine Güte, es ist kaum zu glauben: du wirst heute ZWANZIG Jahre alt. Wann ist das passiert? (Jaja, ich weiss, in den letzten 20 Jahren halt).

What a year, oder? Das letzte Jahr Schule, du hast die gesamte Vorbereitung für die Maturprüfung (von aussen gesehen) nicht nur selbständig, sondern auch so cool und organisiert durchgezogen, ich bin, glaube ich, nervöser, wenn ich morgens zur Arbeit gehe als du vor der Maturprüfung. Es lief alles super, obwohl ihr wegen ESC nicht im klimatisierten Joggeli schreiben konntet wie sonst alle Jahrgänge, sondern halt in der heissen Schule. Es ging einigermassen, die Hitze kam erst danach. (For the record: in der Kirche, in der eure Zeugnisverleihung stattfand, ist der Lack der Bänke geschmolzen und alle hatten braune, klebrige Querstreifen auf dem Rücken.).

Ich bin so, so, so stolz auf dich! Immatrikulation für Chemie an der Uni Basel war dann schnell erledigt, es kommen jetzt gefühlt jeden Tag Briefe von der Uni für dich. Das wird der nächste grosse Lebensabschnitt. Ich erinnere mich noch so gut an die Zeit und wie grossartig das war und freue mich für dich!

Dann: Feuerwehr. Das war für mich ja eine sehr grosse Überraschung. dass Du da unterschrieben hast, und dann noch mehr (oder halt gerade auch nicht, weil wenn du was machst, dann 150%), wie sehr du da eingestiegen bist. Ausbildung, Atemschutzlehrgang, Übungen, freiwilliger Ausbildungstag, für den man um halb fünf aufstehen muss und in einer Bullenhitze dann noch Feuer löscht... Dein Commitment ist beeindruckend. (Und hat dafür gesorgt, dass wir heute um halb sieben aufgestanden sind für Bescherung, weil du schon vor acht zur Übung antreten musstest).

Ein bisschen damit verbunden, glaube ich: du hast das Gym für dich entdeckt. L. ging ja schon eine Zeitlang, jetzt geht ihr (L., du, der Nachbars"junge", der mittlerweile natürlich auch ein junger Mann ist) gemeinsam. Wie immer: du machst das wholeheartedly, also mit jeder Menge angelernter Science dahinter. Ich gebs zu: manchmal, wenn L., der Hübsche und Du über whatever Taktik beim Liften diskutieren, finde ich es fast ein bisschen schade, die einzige Frau am Tisch zu sein. (Andersrum: so geht es vermutlich L., wenn wir drei über Chemie "rumnerden", es ist wie es ist). Anyway: Die Schultern werden breiter, das Gewicht ging trotzdem runter, obwohl du nochmal grösser geworden bist (letzteres hat eher nix mit dem Gym, vielleicht am meisten mit dem aktuell unbekannten Aufenthaltsort des Lasermessgeräts zu tun)

Nächster Meilenstein: das Autofahren. Du hattest Dir ja erst Zeit gelassen, das anzufangen, aber irgendwann war es so weit. Du bist mit Papi viel im Mobility-Auto rumgefahren (schöne Grüsse an den umgefahrenen Zaun), dann noch recht viel in die Fahrschule gegangen und hast, wie könnte es anders sein, die Prüfung auf Anhieb bestanden. Es war uns lang klar, dass der Moment kommen würde, dass wir noch ein zweites Auto anschaffen müssten (wir hatten ja seinerzeit ernsthaft überlegt, den Audi für dich zu behalten, skurril), weil eben der Tesla viel zu gross und schnell (und zu teuer) ist für einen Fahranfänger und unseren Seelenfrieden. Du weisst jetzt also auch, wie man ein Auto aussucht, rausfindet, was ein vernünftiger Preis für einen Gebrauchtwagen ist, (und wie man mir einen Fiat500 ausredet). Ich habe mich so gefreut, als wir den Mini probefahren und dann abholen gefahren sind. Für uns Eltern war es (ist es manchmal immer noch) ein bisschen arg aufregend, was du dir alles zutraust (erstes Mal nervös im Mini habeich dich gesehen, als wir den Hotzenwald mit lauter Bikern raufgefahren sind), aber auch da werden wir besser.

Was gleich geblieben ist: Pfadi. Du hast zu den Pios als Leiter gewechselt, warst im Sola Hauptlagerleiter  und das war schon ... einiges. Bisschen lustig: ich habe antönen hören, dass du nicht sofort, aber dann doch vllt übernächstes Jahr das aktive Leiten gegen Abteilungsleitung eintauschen würdest. Ich habe mir das schon vor Jahren gedacht, du hast es bisher kategorisch abgelehnt, aber schau an, so gut kenne ich dich dann halt doch.

Jetzt hast du einen Monat voll zu Deiner freien Verfügung. Es steht noch ein Pfadifestival an und ansonsten.... viel schlafen, viel Pfadi, viel Feuerwehr und Gottseidank gab es ein "kleines" Legoset zum Geburtstag, mit dem man auch ein bisschen Zeit verbringen kann.

Junge, es ist so schön, dabeizusein, wie du erwachsen wirst. Danke, dass Du uns da noch dabei sein lässt!

xoxo









Freitag, August 15, 2025

150825

 So, Feldermäuse. Das war sehr cool gestern. Ich mag das ja sehr, wenn Leute von irgendetwas total begeistert sind und dann andere mitnehmen. Gestern also Fledermäuse. Es gibt in unserer Ecologicals-Freiwilligengruppe eben die Fledermausleute, die unter anderem sich zum Auftrag genommen haben, zusammen mit den Vogel- und Eidechsenleuten ein Biodiversitätskonzept für den neu anzulegenden Park auf dem Gelände der drei alten Forschungsbauten, die noch abgerissen werden sollen, zu erstellen. Hoffnung ist "Nix mit englischem Rasen, sondern halt mit so Asthaufen und so". Weiss ich jetzt nicht, wie realistisch das ist, der aktuelle Garten und der Solitudepark ist sehr englischer Rasen und Rhododendronpfad und null Asthaufen. Auf dem Areal bei uns im Ort hingegen ist sehr viel Asthaufen und null englischer Rasen. Aber eben: die Forschungsbauten stehen auch noch, also alles recht weit im Voraus geplant. Es wurden aber über die letzten Jahr jeweils die Fledermauspopulationen auf den beiden Standorten gemonitored und da darf man als interessierter Laie mitkommen.

So haben sich dann gestern abend um viertel vor neun ca 10 Leute und die zwei Profis an der Porte eingefunden. Im hellen Rezeptionsgebäude gab es ca eine Stunde Einführung über Fledermäuse in der Schweiz (sehr skeptisch beäugt von den Mitarbeitern, die zur Nachtschicht kamen). Es gibt wohl 30 Fledermausarten in der Schweiz, die allermeisten gefährdet. Bestände sind seit den 80ern (DDT Verbot, Pestizid-Einschränkungen) stark gestiegen, stagnieren aber jetzt. Es gibt welche, die Zugfledermäuse sind, also im Winter hier sind, im Sommer im Norden (das bedeutet zB Deutschland oder auch Baltikum. Eine beringte Fledermaus wurde mal getrackt und hat von Estland bis in die Schweiz 30 Tage gebraucht, das ist Wahnsinn, wenn man überlegt, dass die halt wirklich nur so gross sind wie Mäuse (plus Flügel) und nicht geradeaus fliegen, sondern sehr kreiselig. Sie hatten verschiedene ausgestopfte dabei (ich war bei allen überrascht, wie klein sie waren, auch der "grosse Abendsegler" ist winzig. Klar, Flügel immer eingefaltet. Sehr lustig fand ich die Wasserfledermaus, die (angeblich) richtig grosse Füsse hat, weil sie dicht über die Wasseroberfläche fliegt und dort Insekten aus der Luft oder direkt von der Wasseroberfläche schnappt (wenn ich richtig verstanden habe, auch kleine Fische, aber das müssen WINZIGE Fische sein, weil eben: MAUS!) Es sind natürlich keine Mäuse, genauswenig wie Flughunde Hunde sind, beides sind Fledertiere. Lustig auch die Fledermaus (habe mir die Sorte nicht gemerkt), die grosse Käfer im Wald frisst und dessen Krabbelgeräusche auf dem Boden hört, dann landet und ihn unter den Blättern vorgräbt...

Es gab noch eine Livecam zu einer Wochenstube (Fledermausweibchen tun sich dafür zusammen, jeweils ca 2/3 der Gruppe bekommen Kinder, die anderen setzen aus, weil "Schwangerschaft und Aufzucht superanstrengend ist" (feel you, Fledermausfrau) und dann leben sie da alle gemeinsam. Untertags hängen sie rum, in der Nacht fliegen sie zum Jagen. Babys lernen etwa mit 4-5 Wochen fliegen. Wenn man welche zur Aufzucht hat, darf man den Zeitpunkt nicht verpassen, sonst wollen sie das gar nicht mehr lernen. (Geht wohl besser, wenn man auch noch erwachsene Pflegetiere hat). Babies werden übrigens mit Welpenmilch "geschöppelt" (alle anderthalb Stunden) und irgendwann mit zerdrückten Mehlwürmern. Überwinterung von Fundfledermäusen in Raka-Boxen in der kühlen Garage, mit wöchentlicher Gewichtskontrolle. Bei -10% werden sie kurz "aufgetaut", mit Mehlwürmern gebulkt und dann wieder eingefroren (natürlich nicht, aber in Winterschlaf versetzt). Zurück zur Kolonie: dort hat er eine Live-Cam aufgestellt, die wir gucken durften. Wenn sich 400 Fledermäuse aufwärmen zum Losfliegen, dann sieht das sehr cool aus! Temperatur auf dem Dachstock hatte es (am Boden) über 44Grad, das halten sie wohl noch grad so aus. Maximale gemessene Temperatur war über 55Grad am Boden, da sassen sie dann alle an der Nordwand am tiefsten Punkt mit ausgebreiteten Flügeln zum Abkühlen. Klimawandel is a thing....



Dann ging es endlich los und wir bekamen alle Tracker. Das sind letztendlich "Geräte", die man auf eine bestimmte Empfangsfrequenz einstellen kann und Geräusche auf dieser Frequenz werden dann auf hörbare Frequenzen runtergepitcht. (Grillen zirpen mit 20Hz, die Zwergfledermaus bei 30 und die Weissrandfledermaus bei 45). Die Profis haben einen Empfänger, der sich an Tablet oder Smartphone anschliessen lässt und dann in einer App das genaue Soundprofil desr Rufe incl Identifikation der Art anzeigt.

Und so standen wir dann im Dunklen um den Teich herum und es knatterte wie aus Maschinengewehren aus den Empfängern, als eine oder mehrere Fledermäuse über dem Teich Mücken jagten. Wir zogen weiter zum grossen Platz, wo ein guter Mix aus Bäumen, Laternen (Insekten!!!) und offenem Flugbereich ist und dort haben wir sie nicht nur gehört, sondern auch gesehen. Wir haben sogar auf unseren rumpeligen Geräten unterschiedliche Arten an den Rufen unterscheiden können.

Neben diesem Tracking haben sie auf dem Areal noch Recorder aufgestellt, wo über eine Woche lang Rufe aufgezeichnet wurden und dann analyisert und auf Population hochgerechnet werden. Es wurden auch Schlafboxen ausgehängt, aber die sind bisher noch nicht bezogen worden. (Kann man auch als gutes Zeichen sehen: sie haben genug gute Schlafplätze wo anders). 

Noch interessant: eine Zwergfledermaus entfernt sich jede Nacht etwa 5-6 km von ihrem Schlafplatz, das ist richtig viel Gefliege für so ein winziges Tierchen. Und sie fressen jede Nacht zwischen 30 und 50% ihres Körpergewichts in Mücken (und sonstigem). Das ist jetzt (MAUS!) nicht sooooo viel, aber Mücken wiegen ja nix.



Zum Abschied gab es noch einen geschlechtergerechten Aufkleber, den ich schon auf meinem Laptopt platziert habe und dann hatte ich den kürzesten Heimweg von allen. So cool!

 Heute morgen bin ich dann sehr gestresst aufgewacht (erstens mitten in der Nacht mal, weil der Nachbarkläffer nicht nur wieder da ist, sondern anscheinend jetzt auch vor sechs rausdarf...), weil mir offensichtlich noch in der Nacht bewusst war, was heute für ein voller und stressiger Tag wird: Arbeiten, Physio, Banktermin, den neuen Bankberater kennenlernen, nach Bern fahren und das Visum holen, noch ein Arbeitsmeeting on se road, Einkaufen, Geburtstagskuchen backen, Pizzamachen. All das fühlt sich besonders anstrengend an, weil L. am Dienstag fliegen wird und es einerseits noch jede Menge Zeug gibt, das erledigt werden muss, andererseits... ist er dann halt weg. Puh.



Donnerstag, August 14, 2025

140825

 Update von gestern: das ist übrigens Schmuddelkatz: 


Und, anders als man glaubt, wenn Insta mal beschlossen hat, dass man alles mit Katzen mag, hat hier nicht das Cat Distribution System gearbeitet. Facebook hat geliefert. Nicht nur den üblichen Mist wie "Katzen sollten eh nicht rausdürfen.", "die Pharma klaut unsere Katzen für Versuche, die ist bestimmt entkommen", "Die Fahrenden essen Katzen" oder "Warum habt ihr sie nicht direkt zum Tierarzt gebracht zum Chipauslesen?", sondern auch "Ich kenn die Katze und ihre Besitzerin, sie hat eine bewegte Vergangenheit (die Katze), deshalb sieht sie noch ein bisschen mitgenommen aus, aber sie geht jeden Abend heim und wird gepäppelt." Also. (Und es gibt jemand, der einen Chipleser hat, also für die Zukunft).

Dann: ein Foto von heute morgen, ziemlich genau der Blick, den ich am 16. November überlegt habe, ob ich ihn fotografieren soll und dann auf die Nase gefallen bin, heute mit ordentlich stehenbleiben und dann erst fotografieren.


Sieht hübsch aus, war schon wieder unendlich warm und dampfig. Naja.

Bürotag dann Mix aus anstrengend und ausfüllend. Ich merke einerseits, was ich alles beitragen kann und was meine Rolle sein wird (heute in meinem ersten TDT Meeting, wo ich dachte, ich hör nur zu und lerne, aber nein, ich konnte durchaus eben beitragen und wertvollen Input liefern udn vllt auch QUatsch verhindern), auf der anderen Seite merke ich (und wir alle), mit welchen zwischenmenschlichen und politischen Problemen wir konfrontiert sind. Bloss weil eine neue Leadershiprolle auf Augenhöhe eingeführt wird und ein bisheriges Duo zu einem Trio wird, heisst das nicht, dass das die beiden anderen so akzeptieren und man nicht um alles, was einem per definitionem "gehört" kämpfen muss. Aber: it's not me, it's them.

Mittagessen mit einer Kollegin, war gedacht als Follow-up aus der Zeit, wo ich noch in der BEwerbungsphase gesteckt bin und wurde dann erst jetzt. Wie cool, da jetzt zurückzuschauen, durchzuschnaufen und zu sagen: doch, kam schon gut raus. (für mich zumindest).

Dann: reden, reden, reden, heimradeln in der Hitze, Gemüsekorb holen, daheim noch letztes Call mit dem KollegInnenteam, abendessen, duschen und dann..... Fledermausmonitoring. Das geht heute von neun bis halb zweölf, deshalb werde ich da heute nicht mehr drüber schreiben, aber ich hoffe, ich krieg das morgen hin (auch da schon wieder: irre voll. Bank, Botschaft, Arbeit, Einkaufen, Geburtstagskuchenbacken und -geschenkeverpacken.)

Catalogna (mit Anleitung), zwei Gurken, drei Maise, 3 Zucchini (not sure, was ich mit so wenig anfangen soll), 40000 Karotten, RICHTIG viel Basilikum (wird extra angepriesen, es gibt jetzt auf dem Markt 100g Basilikum für 1.50), TOmaten, Kartoffeln, grüne Paprika, DIE EIER, 2 Fenchel und was, was aussieht wie Tomaten, aber getarnte Auberginen sind (mit Anleitung)