So, ich hatte ja einen tollen Plan für meine zwei heiligen Tage Resturlaub: Nähen, Nähen, Lesen, Pausemachen, mit dem Hübschen ins Kino, Nähen, Lesen.
Als erstes kam der Termin für das Elterngespräch für Little L. direkt dazwischen, aber dazu: heute, viertel nach fünf. Dann kam die Einladung für den Besuchsmorgen in Little Q.s Kindergarten dazu: Dienstag, 10-12h. An sich praktisch, da ist Little L. versorgt und ich bin ja eh superneugierig.
Dann kam der Geldbeuteldieb dazwischen, was mich mehr oder weniger gestern den gesamten Vormittag gekostet hat. Immerhin habe ich Little Q.s Captain-Sharky Wimpel für das Fahrrad geflickt. Gestern nachmittag dann immerhin ein Punkt ganz planmässig: Im Kino mit dem Hübschen ("Inception" Unbedingt anschauen! Ich habe zwischendurch vergessen zu atmen, ohne Witz!).
Heute sah der Detailplan dann so aus: Kinder in die Krippe bringen, duschen, nähen, nähen, nähen, um 10:00 in den Kindergarten, am Nachmittag zur Polizei, Anzeige erstatten, Fotos ausdrucken für den neuen Führerschein und Ausländerausweis, ein Päckchen auf die Post bringen, weiternähen, in die Krippe, Elterngespräch, fertig.
Tja. Kaum war ich also (ausnahmseweise ungeduscht, weil s. Plan) aus der Krippe zurück, klingelte das Telefon: der Hübsche (mit dem Rad unterwegs, damit ich das Auto für den Weg in die deutsche Provinz zum zuständigen Polizeirevier habe) hatte einen Platten, Gottseidank mehr oder weniger vor meinem alten Büro, wo er nun im Radloutfit bei meinem ehemaligen Kollegen im Büro sass und auf einen Abtransport hoffte. Also nix mit duschen, ab ins Auto. Es zeigte sich, dass der Hübsche zwar schon, das Fahrrad aber trotz wohlweislich ausgebauter Kindersitze nicht ganz ins Auto passte. Tja. Also Planänderung: das Rad bleibt stehen, der Hübsche wird so ins Büro verfrachtet, ich gehe danach direkt zur Polizei, nehme ihn auf dem Rückweg wieder mit, auf halber Strecke dann auch noch das Rad, das kleine Stück bis heim geht es auch mit offenem Kofferraum, ich sause in den Kindergarten, der Hübsche räumt das Rad aus und fährt mit dem Auto wieder ins Büro.
Ich hatte ja noch so hochfliegende Plände, wie vor dem Kindergartenbesuch noch zu duschen, aber dafür hat es nicht mehr gereicht: die Diebstahlsanzeige hat alles in allem so lange gedauert, dass ich 9:58h vor dem Kindergarten aus dem fast noch fahrenden Auto sprang und es mir dort (ungeduscht) gut gehen liess. (Fotos ausgedruckt und Päckchen abgeschickt wird jetzt halt wann anders)
Die Kinder waren sehr aufgeregt und Little Q. absolut begeistert, mir (auch mal ohne Little L.) alles zeigen zu können: die Legoecke
das Puppenhaus,
sein Stuhlkissen
seinen Trinkbecher (entstanden an einem der ersten Tag: "Mami, das war bubieinfach: Ton nehmen, Tasse machen, Farbe drauf, trocknen, Ofen, fertig")
Zeichnungen, Basteleien, Puzzles etc.
Die Kinder hatten am Morgen noch (echt leckere) Muffins gebacken und durften sich dann in einer Reihe anstellen, um ihren Eltern das gewünschte Heissgetränk abzuholen. "Hier, Mami, ein grosser Kaffee mit ohne Zucker und Milch steht auf dem Tisch"
Wir hatten einen sehr schönen Restvormitttag gemeinsam. Ich fand es sehr faszinierend, dass es echt schüchterne Kinder gibt. Also, schüchtern nicht im Sinn von "Mal kurz hinter Mamas Bein verstecken, wenn lauter fremde Leute da sind", sondern schüchtern im Sinn von "der Kindergartenlehrerin maximal was ins Ohr flüstern und ohne die Mama nirgends hingehen, auch wenn sie schon seit 8 Wochen im Kindergarten sind"..... Ich kenne das so gar nicht von meinen beiden.
Am Schluss wurde dann noch jedes Kind dafür gelobt, was es in den erste 8 Wochen Kindergarten gelernt hat. Nein, ich war nicht überrascht, dass Little Q. "mittlerweile weiss, dass man ruhig aufstrecken kann, wenn man was weiss, und nicht einfach raussprudeln. Man wird meistens sofort drangenommen und es ist nicht ganz so laut wie im Hühnerstall"
(Und ja, mein Herz ging auf, als jedes Kind am Schluss sagen durfte, was es an dem Tag am schönsten fand und Little Q. als erster gemeint hat: "dass meine Mami da war.")
So. Und jetzt habe ich noch drei Stunden, um das zu tun, was ich die ganzen letzten beiden Tage machen wollte: Nähen. Ab ins Zimmerchen. (Ach ja: Duschen auch noch.)