Sonntag, März 31, 2019

31.03.2019: Keine Zeit, keine Zeit

Jedes Jahr bin ich wieder überrascht, wenn Ls Übernachtungsparty auf die Zeitumstellung fällt und dann grosses Durcheinander ist. Könnte am Datum liegen... (Meine Güte, um die Zeitumstellungen herum ist Twitter ja noch schlechter auszuhalten als eh schon. All das "Oh, die armen Eulen"-Geheule geht mir so auf dem Senkel und der schrecklich frühe Schulbeginn um acht  (as if)... genau wie "Oh mein Gott, wie sollen die Kinder das denn hinbekommen, die Zeitumstellung um eine Stunde, SCHON WIEDER?!", aber dann munter über die Zeitzonen hinweg in die Ferien jetten und dann gehts auf einmal.  Könnte sein, dass mir ein wenig Schlaf fehlt und ich deshalb unleidig bin.) Ich hatte extra denWecker auf 8 (neue Zeit) gestellt, weil ein Gast um halb 10 schon abgeholt werden musste wegen Sportverpflichtung und ich mich und das Frühstück ja noch fertig machen musste. Was ich nicht bedacht hatte, war: Sansa ist ein Gewohnheitstier. Und schläft bei L.. Jede Nacht. Und wenn dann da noch 4 Gäste schlafen, schläft sie halt mittendrin. Und für Sansa ist 5 Uhr ein Pflichttermin, um zu schauen, ob irgendjemand mit ihr frühstücken gehen möchte, und heute gab es da eine Menge Gäste zu wecken. Das war dann nach Sommerzeit immerhin schon 6 Uhr morgens, aber tja, halt noch nicht acht.
Sonst war die Party allergrösstenteils super, sogar der essenstechnisch herausfordernde Gast hat Überlieferungen zufolge etwas gefunden, allerdings habe ich das nicht wirklich mitbekommen, ich weiss jetzt nämlich, wie eine Zuckerentgleisung bei einem Diabetespatienten aussieht und holla, das ist für keinen ein Spass. Dem kleinen Patienten war es so unwohl, dass er lieber nach Hause gehen wollte, so dass wir den Kinoabend ein andermal nachholen, und puh, mir war danach auch ganz schwummrig.
Der Rest der Truppe hatte viel Spass mit "Ich, einfach unverbesserlich", den zwar alle in- und auswendig kannten, aber ich habe das Gefühl, das war dem Spass nicht abträglich, und dann heute morgen mit einem grossartigen Geschenk, nämlich "Verrückte Lücken" (Affiliatelink). Das sind Gruselgeschichten (es gibt das Ganze auch noch für andere Genres) zum Selbervervollständigen. Und zwar füllt man zuerst einen "Wortvorrat" aus und nutzt diese Wörter dann zum Füllen der Lücken in der Geschichte auf der nächsten Seite. Die Kinder haben sich kringelig gelacht (und: zumindest nach dem Schweizer Lehrplan passt es super, in dem Alter nach verschiedenen Wortfamilien zu suchen)! Grosse Empfehlung als Mitbringsel!

Ansonsten:
  • It's the season! Und so haben wir (der Hübsche) die Räder alle saisontauglich gemacht, eine Runde über die Hügel und durch den Wald gedreht (L. hat jetzt ja das grosse Rad und muss für die Fahrradprüfung und das Pfila fit darauf sein) und dabei eine Tüte Bärlauch gesammelt, die 50:50 in Bärlauchpesto und -butter umgesetzt wurde.



Es sieht nicht besonders offensichtlich aus auf dem Bild, aber der Elfenbeinturm ist VON ÜBERALL zu sehen









  • L. und Q wollten gern einen Spotify-Premium-Account, also hatte ich den glorreichen Plan, meinen gratis Account in einen Family-Account umzuwandeln und sie einzuladen (Der Hübsche hat schon ewig einen Premium-Account, aber als Teil seines Handyabos und das scheint mir ein Riesennepp oder zumindest ein Riesengeschiss, das umzuwandeln, da mache ich das halt separat). Soweit, so gut, allerdings brauchte L. dafür erstmal eine Email-Adresse. Ich Anfänger habe dafür sein reales Geburtsdatum angegeben, was nach sich zog, dass ich sein Handy (ohne Karte, mein abgelegtes S5 Mini nur mit W-LAN) auf Werkseinstellungen zurücksetzen musste, weil das immer noch über meinen Account lief und das nicht zusammen mit einem Kinderaccount ging, dann musste ich Google Family Link überall installieren, dann ungefähr Millionen Mal mein Passwort eingeben und durch Antippen von Parkuhren oder Ampeln beweisen, dass ich kein Roboter bin, dann habe ich mit einer abstrusen Tastenkombination L.s Konto vom gebooteten Handy wieder gelöscht, also alles von vorne incl Ampeln und Parkuhren, nur um dann endlich bei Spotify zu lesen: "Du bist nicht alt genug für Spotify". und da hatten sie mich dann soweit, und für Spotify ist L. jetzt 13. Meine Güte, was ein Kasperltheater. Er kann jetzt auch nicht mehr Youtube schauen, sondern nur noch Youtube-Kids, und ist nur medium begeistert darüber, ich muss JEDE EINZELNE APP, die er runterladen möchte, über den Family-Link bestätigen, aber hey: Spotify Premium! Ich habe dann Nägeln mit Köpfen gemacht und neben Q. auch den Hübsche zu unserer Familie hinzugefügt (Sehr schön das Bild auf Q.s Handy: "Hallo Q., willkommen in der Familie!") und zähneknirschend dem Hübschen Elternrechte zugeteilt (Alternativ hätte ich, glaube ich, seine Bildschirmzeit begrenzen können). Was ein Geschiss. (Jajaja, Medienkompetenz tralalala, ich bin jetzt voll gut in meine Passwort und Ampeln.)

Gegessen:
Pancakes mit Blaubeeren drin
Gedöns
Rösti mit Raclette und Spiegelei und Salat. UND ZWAR WURDE ICH BEKOCHT!
Q. ist ja sehr grosser Fan seines Hauswirtschaftsunterrichts und nachdem ich ja schon grosse Schwächen im Schokoladeschmelzen offenbart hatte, hat er mich heute ins Röstimachen eingeführt. Ich muss dazu sagen: bevor ich in die Schweiz kam, mochte ich Rösti überhaupt nicht. Bei uns daheim war mein Vater überzeugt davon, dass er genau weiss, wie Rösti geht, da gab es keine Diskussion, und zwar MUSS das aus rohen Kartoffeln sein. Ende vom Lied: es wurden rohe Kartoffeln geraffelt, angebraten, das wurde einem irgendwann zu fad (verständlich), dann wurde die Hitze hochgedreht, irgendwann war der Schlotz aussen schwarz und deshalb per definitionem fertig. Rösti waren für mich jahrzehntelang rauchige Klumpen aus Kartoffelraspeln, die innen roh, mittendrin schleimig und aussen verbrannt waren. Mittellecker.
Seit wir in der Schweiz sind, weiss ich natürlich, dass Rösti anders gehen und roh und schleimig und schwarz nicht richtig sind. Trotzdem, das Trauma sitzt tief.
Q. wollte sich dessen annehmen und hat deshalb das heilige Schulkochbuch (Affiliatelink) mit nach Hause gebracht und Rösti nach allen Regeln der Kunst zubereitet:

Rösti nach Tiptopf für 4 (Anmerkung: als Beilage reicht das für 4. Hauptgericht: für drei. Was okay ist, weil L eh keine Kartoffeln mag)

  • Am Vorabend aus 800g festkochenden Kartoffeln Schalenkartoffeln /Gschwellti zubereiten (ungeschält 30-50min dämpfen, haben wir in unserem rostenden Steamer gemacht, oder 6-10 Minuten im Dampfkochtopf garen), abkühlen lassen, schälen.
  • Am nächsten Tag die Kartoffeln grob raffeln
  • 3 EL Bratbutter (Butterschmalz) erhitzen (wir haben Speckwürfel angebraten und noch etwas Butterschmalz dazugegeben), Kartoffeln dazugeben, 1 TL Salz drüberstreuen und bei mittlerer Hitze 15-20 Minuten unter mehrmaligem Wenden goldbraun braten.
  • Danach zu einem flachen Kuchen zusammendrücken und  5-10 Min braten, bis sich unten eine goldbraune Kruste bildet. 
  • Mit Hilfe eines Tellers oder Deckels stürzen (das war das einzige, wo ich helfen durfte)
  • nochmal 1 EL Bratbutter erhitzen, Rösti wieder in die Pfanne gleiten lassen und noch 5 Min. braten.



Was Q. aus dem Hauswirtschaftsunterricht mitgenommen hat: alles ist besser mit Raclette überbacken, also haben wir das auch mit dem Rösti gemacht. Dazu Spiegelei und Salat, das war sehr lecker und überhaupt nicht schleimig!

Gelesen:
Hope

Stressleveldurchschnitt gestern: 15
Selbstbeweihräucherung: Mit Q. zusammen in der Küche gekocht und es war toll. Ganz ehrlich.

Samstag, März 30, 2019

30.03.2019: Partytime

First things first: das blöde Kopfweh ist weg. Es hatte sicher einen Einfluss, dass heute morgen der Hübsche die Unihockey-Begleitung übernahm und L. und ich ausschlafen konnten, anstatt um 7:30 abfahrtbereit am Bahnhof zu stehen.
Das war heute das letzte Spiel für Q. bei den C-Juniore, die nächste Station ist dann die U16 Mannschaft. Wenn wir das richtig verstanden haben, heisst das Grossfeld und Training nicht mehr bei uns im Dorf. Aber gut, das ist dann ab nächstes Schuljahr. Glaube ich.
Dafür haben wir zwei daheim dann gemütlich gefrühstückt, den Gartenabfall vom Balkonbepflanzen gestern entsorgt, dass L.-Zimmer zu einem Matratzenlager für die Übernachtung umgewandelt und die Tacofiesta für heute abend (und Waffel- und Pancaketeig für morgen früh) vorbereitet.
L. feiert heute nämlich mit fünf Freunden seinen 10. Geburtstag und hat sich dafür Tacos, Film und Übernachten gewünscht.
Na dann!
Am Nachmittag war noch genug Zeit, um das Auto aussen vom Winterdreck zu befreien, die neue Balkonbepflanzung zu giessen, alle Sofakissen und Katzenschlafplätze in die Waschmaschine zu werfen und auf den Balkon zum Trocknen zu hängen. UND natürlich, um auf dem Balkon in der Sonne zu sitzen. Es ist wieder so weit: es ist mir (und L.) eigentlich schon wieder zu heiss zum Draussensein.

Q. hat am Nachmittag dann noch für den Geographie- und den Mathetest nächste Woche geübt. Es ist sehr interessant, dass Q. die Themen, die für mich zu meiner Schulzeit Tagesgeschehen waren, jetzt, gut nicht in Geschichte, aber als historische Fakten lernt und: sehr interessant, das Ganze aus der Sicht der Schweiz zu betrachten. Die Antwort auf "Was war 1992?" lautet nämlich nicht nur "Vertrag von Maastricht und Gründung des Europäischen Binnenmarkts", sondern auch "Das deutliche Nein zur Initiative "Ja zu Europa". Und noch interessanter, das Kind von Einwanderern über die Einwanderungspolitik der Schweiz referieren zu hören incl. kritischen Tönen zu den bilateralen Verträgen.

Jetzt aber: Partytime! Das Gemüse ist geschnitten, die Popcornmaschine steht bereit, der Waffelteig blubbert, die Salsa und die Jalapenos geben Feuer, das Hackfleisch schmurgelt, die Guacamole knofelt, Gummibärchen und Chips warten auf klebrigen Hände.

Gegessen:
Silsergipfeli und Nussbrötli
ein paar Kekse und Silberzwiebeln
ein paar Gummibärchen und Popcorn zum Probieren
Tacos

Gelesen:
"Der Tag, an dem Hope verschwand"

Stressleveldurchschnitt gestern: 11 (Da sieht man wieder mal, wie unrealistisch das ist)
Selbstbeweihräucherung: Bis acht im Bett geblieben.

Freitag, März 29, 2019

29.03.2019: TGIF

Mit weiterhin bohrenden Kopfschmerzen rechts aufgewacht. Na super. Viel trinken, frische Luft und Koffein halfen nichts, als die Kinder mittags heimkamen war ich kurz vor dem Weinen, weil mir schwindlig und schlecht vor Kopfschmerzen war. Ich sage absichtlich Kopfschmerzen und nicht Migräne, weil das nie abgeklärt wurde, ob das nun Migräne, Spannungkopfschmerzen, was auch immer sind, auf jeden Fall habe ich manchmal eine Sorte Kopfschmerzen, die mit Ibu nicht weggehen, so mir dazu eben schlecht wird, mein Kreislauf wegklappt und es gar nicht mehr gut ist.
Tja. Aus Verzweiflung nahm ich dann doch noch eine Ibuprofen, obwhl das gestern praktisch nichts geholfen hatte, und so wurde es wenigstens einigermassen erträglich. Maaaaaaaaann!

Ansonsten: Homeoffice mit Handwerkerbesuch. Wir haben ja vor 14 Monaten einen neuen Kombisteamer gekauft (also: Backofen mit unter anderem Steamfunktion und auch sonst kann das Ding ALLES, was man sich nur vorstellen kann), weil der alte echt alt war, der Boden durchgerostet und dank des Geruckels beim Kühlschrankaustauschen der Rost auf eine oder aus einer anscheinend wichtigen Postition gerüttelt wurde und das Ding einfach gar nichts mehr machte.
Das war an dem Tag, an dem wir Dax einschläfern lassen mussten und ich hatte überhaupt keine Lust auch ein Backofenverkaufsgespräch und irgendwann einfach nur ja und amen zu einem sauteuren Gerät DER Schweizer Hausgerätemarke gesagt.
Mein Herz hing nie richtig dran, weil er mich eben immer an den traurigen Tag erinnert hat, aber an sich wäre er schon super.
Bis auf .....
die unglaublich lauten Geräusche, die das Lüftungsrad beim Drehen machte. Deshalb bestellten wir relativ bald auf Garantie den Techniker der Herstellerfirma, der die Rückabdeckung abnahm, das Rad abschliff, wieder einbaute und zuschraubte.
Nach zwei, drei Monaten machte es  "Klack, klock" und zwei der drei Schrauben, die der Techniker neu verwendet hatte, waren einfach aus dem Gewinde gebrochen. Ausserdem schien mir die Rückwand angekratzt und weil ich mich beruflich recht gut mit emaillierten Apparaturen auskenne, weiss ich, dass das nicht gut ist.
Der Monteur kam nochmal, meinte "Oh", drehte alle Schrauben raus, meinte "Genau die habe ich jetzt nicht dabei, aber die passen auch" und "Oh, das Gewinde von der Rückwand ist offensichtlich nicht für mehrfach rein und rausschrauben gemacht, das wird schwierig" und "Naja, sollte halten."
Auf meine Frage wegen der Rückwand meinte er "Ach, keine Sorge, da ist drunter auch rostfreier Stahl, das passt schon. Aha.
Wieder ein paar Monate später wundere ich mich, warum der Putzlappen immer rötlich gefärbt ist nach dem Backofen auswischen, ich schaue genauer und sehe die "Aber die passen auch"-Schrauben total verrostet. Tja. Ein Steamer ist im Normalbetrieb halt heiss und feucht, da wäre rostfrei halt schon besser als "Ach, die passen auch."
Ich habe also nochmal den Service angerufen. Mittlerweile ist das Gerät über ein Jahr alt, hat also immer noch Garantie, aber es kommt erstmal der Techniker vom Elektromarkt anstatt der vom Hersteller.
Der zog die Augenbrauen hoch, fuhr mit dem Finger über die Rückwand, verzog das Gesicht noch mehr und meinte: "Ich muss da mal mit unserem Support telefonieren".
Nach nur ein paar Minuten war klar: da ist nix zu machen, erstens sind die "Passen schon"-Schrauben natürlich die falschen, weil einfach nur verzinkt, nicht rostfrei. Man hätte von vornherein die Originalschrauben nehmen müssen, die nur zusammen mit der Rückabdeckung verkauft werden, nicht einzeln. Das hätte vermutlich auch "Oh, das Gewinde" verhindert und "Oh, das Gewinde" hat dazu geführt, dass die Innenemaillierung kaputt ist, in grossen Flocken abplatzt und die gesamte Rückwand rostet. Nix "da ist Stnr drunter.".
Das ist jetzt alles nicht so dramatisch, weil ja noch Garantie drauf ist, deshalb bin ich relativ entspannt.
Direkt am Nachmittag rief dann der Hersteller an, ich bin mir nicht sicher, ob zerknirscht oder genervt, dass es passiert ist. Natürlich glauben sie dem Elektromarkttechniker nicht automatisch, deshalb kommt nächste Woche der Cheftechniker des Herstellers nochmal vorbei, aber, wie wir daheim in Bayern sagen: "Der  Kas is bissn", die müssen uns den gesamten Steamer austauschen, da ist nichts mehr zu machen.

Tja.

Sonst so:
Q. wünscht sich unbedingt Rösti am Wochenende, deshalb hat der das Schulkochbuch mit nach Hause gebracht, damit wir das richtig machen. Ganz besorgt hat er gefragt: "Mami, hast Du überhaupt schon mal Rösti gemacht? Wenn nicht, dann sag mir Bescheid, wir machen das zusammen. Und drandenken: Du musst am Tag vorher schon Schalenkartoffeln machen! Haben wir einen Dampfkochtopf?" Ich sehe eine Wachablösung in der Küche aufziehen!

Der Balkon ist bepflanzt, ich gehe davon aus, dass ich auch dieses Jahr zu voreilig war, aber mir war halt so danach und so haben wir ordentlich Babyfenchel, -kohlrabi, -bataviasalat eingepflanzt und alle Blumen, die das "Bienenfreundlich"-Label auf der Packung hatten ausgesät.

Zum krönenden Abschluss kam noch die Nachricht, dass das Italienprojekt jetzt bei der ersten Behörde eingereicht ist und das ist eine wunderbare Nachricht, die ich bestimmt mehr geniessen könnte, wenn mein Kopf nicht so pochen würde. Morgen dann.

Gegessen:
Granolajoghurtfrüchte
Tortellini mit Rucola, gerösteten Tomaten und Pestojoghurt. Hat erstaunlich scheusslich geschmeckt
Hefeschnecke mit Quark
Freitagspizza

Gelesen:
"Der Tag, an dem Hope verschwand" (Affiliatelink)

Stressleveldurchschnitt gestern: 29
Selbstbeweihräucherung: Als die Kinder und ich den Hübschen heute mit dem Auto abholten, um zur Landi zu fahren und eben Gemüsesetzlinge zu holen, und auf dem Taxiparkplatz warteten, kam ein Kollege, der mir vage bekannt vorkam, vorbei und meinte "Ah, der Hübsche, der muss noch zum Chef, das geht noch eine Stunde. Mindestens" *zwinkizwonki*. Ich war wegen Kopf und Backofen und überhaupt gar nicht für Zwinkizwonkihumor zu haben (ausserdem sah ich den Hübschen schon aus dem Bürogebäude kommen) und meinte "Gottseidank weiss der Hübsche, wer sein wahrer Boss ist, hallo Schatz!". Das an sich ist jetzt ja nicht besonders bewundernswert, eher eine beknackte Antwort auf einen beknackten Witz, weil ich will gar nicht, dass irgendwer bei uns daheim der Chef ist, aber was wirklich gut war (und ich könnte behaupten, das wäre total bewusst gewesen, aber eigentlich nur Glück), dass der Zwinkizwonkispruch wirklich von eine Kollegen und nicht einem Chef oder Oberchef des Hübschen kam. 

Donnerstag, März 28, 2019

28.03.2019: Brummschädel

Gestern im Lauf des Nachmittags habe ich bohrende Kopfschmerzen über dem rechten Auge bekommen, die daheim trotz Ibuprofen nicht wirklich besser wurden. Okay, der Pfadielternrathock nach einem langen Arbeitstag und danach halt noch alles andere daheim half sicher auch nicht, auf jeden Fall bin ich heute schon damit aufgewacht. Ich glaube, der Auslöser war, dass ich gestern zu wenig getrunken habe und zwar nicht Wasser, das mache ich immer, sondern Kaffee. Durch die Dauermeetings hatte ich kaum zwei Minuten am Schreibtisch (der Aushilfsschreibtisch am Banhofsstandort ist direkt an der Kaffeemaschine, ich roller da immer mit dem Stuhl hin), und keine Chance für einen Abstecher zu einem der drölfzig Automaten im Gebäude.
Das habe ich heute anders gemacht und den Koffeinspiegel schön aufgefüllt und auf einem konstanten Level kurz vor Herzrasen gehalten (das ist auch eine Kunst!), aber es half nix, ich musste noch am Vormittag zur Hippie-Apotheke auf der anderen Strassenseite, um mein Arbeitstaschenibuprofen aufzufüllen.
Immerhin reichte es für eine weitere Sternstunde der Apothekenberatuung:
"Hallo, ich hätte bitte gern eine Schachtel 400er Ibuprofen."
"Kann ich Ihnen auch Algifor geben, Ibuprofen 400 ist nämlich rezeptpflichtig."
Ich hatte solche Kopfschmerzen, dass ich nicht mal nachfragte, was sie damit meint, weil: Algifor 400 ist auch Ibuprofen 400, ich habe einfach gesagt, mir ist es wurscht, Hauptsache, Ibuprofen ist drin und bin gegangen. Und ja, ich habe grad nachgelesen: in der Schweiz ist es scheint's tatsächlich so, dass nach Packungsgrösse unterschieden wird, ob Ibuprofen rezeptpflichtig ist oder nicht, aber sie hat mich ja nicht gefragt, ob ich 10 oder 20 möchte, ich hatte auch nicht nach einem Generikum gefragt, und das allerbeste ist: sie hat mir dann nicht mal Algifor verkauft, sondern das Generikum von Sandoz mit 10 in der Schachtel. Irgendwas lief da sehr strange und das Blödste ist: geholfen hat es auch nicht richtig.

Es wurde erst ein bisschen besser, als ich mich daheim noch eine Runde auf den Crosstrainer schwang, aber schon beim Duschen danach bohrte es wieder. So ein Mist, ich kann doch nicht den Rest meines Lebens rennend verbringen!

Verrückte Idee: vielleicht hilft ja früh ins Bett? Wobei: da war die Sache mit dem Kaffee....

Gegessen:

  • Granolajoghurtfrüchte (der Hübsche hat sich da jetzt zwei Tage lang angehängt und gestern abend gemeint: "Für morgen brauchst Du mir keine Portion vorzubereiten" Als alter Schulzvonthun-Profi antwortet man darauf natürlich: "Schmeckt's Dir nicht?!!?". Und was sagt der Mann? "Ich bin nicht Sheldon Cooper. Bei Dir bin ich mir da nicht so sicher, ich habe gelesen, Du hast auch SCHON WIEDER Ramen gegessen." Mal ehrlich: so zwanghaft bin ich gar nicht. Ich variiere durchaus. Gestern habe ich zB 4 Stücke Mango und 3 Stücke Ananas rein und die Himbeeren waren schon etwas zerbröselt. Manchmal nehme ich auch keine Heidelbeeren. Und in der Ramenschüssel gestern habe ich die ganze Frühlingszwiebel rein, obwohl pro Person nur eine halbe gerechnet wird, weil sonst eine Hälfte übrig geblieben wäre und überhaupt, wie soll man eine halbe Frühlingszwiebel in Ringe schneiden? Entweder hat man Ringe und keine homogene Verteilung von grün und weiss oder man hat halt keine Ringe, sondern Halbringe. Ich schweife ab.)
  • Zanderknusperli mit Bulgur, Erbsen, Dillmayo und irgendeinem Salat. War es leider nicht wert, von meinem "Ich nehme immer das vegetarische Essen in der Kantine" abzuweichen. (Jaja, I hear you, Mann!)


Getragen:
Erst auf dem Weg zum Bus war der Lift leer genug!


Gelesen:
"Lazarus" aus

Stressleveldurchschnitt gestern: 22
Selbstbeweihräucherung: 

  • Es geschafft, nicht (vollkommen) durchzudrehen, weil ich das durchaus umfangreiche Briefingpackage für die Communicationsabteilung (Sie erinnern sich, "Frau Brüllen is the expert in the field"?) zusammentöckeln musste, und deshalb sämtliche anderen verschieden dringenden, aber keine SOOOOOO dringend, Dinge weiterschieben musste. Ich hasse es, wenn meine To-Do-Liste am Abend länger als am Morgen ist.
  • Auf die Aussage "The fastest path forward would be, if Frau Brüllen would finally agree to our proposal" nur leicht mit den Augen gerollt (es war TC ohne Bild), und mit freundlichem Lächeln (Weil; man hört ja Lächeln in der Stimme, sagt man) gemeint: "Then we will have to work on the second fastest path forward." und nur gedacht "Eher friert die Hölle zu, als dass ich so einen Quatsch absegne" (Keine Ahnung, ob "second fastest" korrekt ist, aber die deutsch-französisch-italienische Gruppe hat es verstanden)

Mittwoch, März 27, 2019

27.03.2019: Meetwoch


Gestern abend war ich kurz bereit meine Würde über Bord zu werfen, und das kam so:
Ich habe am Wochenende mal meinen Schminkschrank ausgemistet und alles weggeschmissen, 
  • was nicht mehr malt (erstaunlich viele Colourpop-Gelliner sind nur noch trockene, brüchige Wachsmalkreidenstäbchen)
  • Was toll aussieht, aber leider nur ungefähr 5 Minuten auf meinen Lidern hält, bevor es in grossen Glitterflocken runterrieselt (Supernova Shadows von Colourpop. Total inkompatibel mit mir)
  • was meine Ansprüche an eine Foundation nicht erfüllt und
  • was schon toll wäre, aber leider zu dunkel, weil ich auf die Leute am MacCounter vertraut habe, und so braun werde ich nie, dass die passt.

Als ich dann gestern abend ein neues Mizellenwasser zum Abschminken aus meiner Vorratskiste holte, fiel mir meine Sammlung leerer Mac-Verpackungen auf, die ich für das "Back 2 Mac"-Programm sammle. Und: es fehlt nur noch eine, bis ich mir einen Lippenstift abholen kann. Wer oben genau gelesen hat, weiss auch, wo diese eine Verpackung (eine Waterweight NC20, dabei brauche ich max NC15, eigtl NC10) lag, nämlich im Müll.
Für einen Mac Lippenstift, beschloss ich auf dem Weg nach unten, wo ich den Sack noch vor der Tür wähnte, wäre ich bereit, einmal durch den zugegebenermassen grusligen Müll (incl Katzenstreubeutel) zu graben. In diesem Fall jedoch hatte jemand tatsächlich schon den Müll vor in den Container gebracht und ganz so weit war ich nicht bereit, meine Würde über Bord zu werfen. Also: noch kein neuer Mac Lippenstift. Ich werde es aktuell verschmerzen.

Dabei hätte es heute sehr gut gepasst, ich hatte nämlich nach einer Erinnerung von Google Fotos ("Was Sie vor einem Jahr gemacht haben") daran erinnert, dass das letzte Augenbrauenwaxing schon sehr, sehr lang her ist (die Brow Bar ist gleich beim Mac Counter) und die Fotos schon nachher besser aussahen als vorher. (ich hatte das sehr lang schleifen lassen, weil mir das letzte Mal ein Stück Haut mit abgerissen wurde und sooooo schön sahen die Augenbrauen dann auch nicht aus, dass sie ein Loch auf  in der Haut aufgewogen hätten).
Also war ich heute nochmal im Sephora und habe mir "einfach natürlich rund, nicht zuuuuuu schmal" rupfen lassen. Es war sehr lustig, dass die Augenbrauenfachfrau (schwarze Haare) gar nicht glauben konnte, dass ich mir sicher bin, dass es tatsächlich Menschen gibt, die heller als die Benefits-Nuance "3" für Augenbrauenprodukte verwenden. (ich hätte gern 1 gehabt, sie hat sich immerhin zu 2 runterhandeln lassen, so sah ich dann ein bisschen grimmig aus für den Rest des Tages.)

Sonst: Von 8-17h Meetings ohne Pause dazwischen. Ein Wunder, dass ich zwischendrin mal aufs Klo kam.

Gegessen:
  • Granolajoghurtobst
  • Chia-Dinkel-Avocado-Sandwich. Warum auch immer die vegetarischen Sandwiches nicht auf normalen Körnersemmeln sein können, sondern auf so Hipsterbrot
  • Ein Amaretti (die nennen das so, obwohl das doch Plural ist) aus der Cafeteria
  • Ramen

Getragen
Man sieht das jetzt hier nicht, aber das Kleid wird im Nacken mit einem winzigen Knopf und einer korrespondierenden winzigen Gummischlaufe geschlossen. Das war mir heute morgen zu kompliziert und ich verschob das Schliessen (lassen) auf später, wenn der Hübsche wach würde. Als ich dann im Bus sass, fiel mir das wieder ein. Ich habe also im engen Bus in voller Montur mit Tasche und Mantel und Schal versucht, das zuzufummeln, war ich doch auf dem knapp kalkulierten direkten Weg zu einem Meeting mit meinem Chef. Ich weiss ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin da immer ein bisschen nervös, auch wenn kein Grund besteht, auch wenn es keinen gibt, und da hilft es mir, mich in meiner Haut und meinen Kleidern wohlzufühlen. Das ist definitiv nicht der Fall, wenn das Kleid hinten offensteht. Gottseidank habe ich es mit viel Verrenkung in der Ecke bei der Kaffeemaschine dann noch geschafft, sonst hätte ich entweder im Mantel gehen müssen oder meine Chef erstmal um Hilfe bitten müssen und nein, das wäre beides nicht so toll gewesen.

Gelesen:
Immer noch "Lazarus"

Stressleveldurchschnitt gestern: vergessen, das Band aufzuladen
Selbstbeweihrächerung: Ich bin auf einer Email an "Global Communications" als "Frau Brüllen is the expert in this field and will provide you all necessary information and work with you on the briefing" aufgetaucht und ic fühle mich deswegen nicht mal nervös, obwohl es ein sehr heisses Thema ist

Dienstag, März 26, 2019

26.03.2019: Hudelnudel


Heute so:

  • von der kleinen Katze um kurz vor vier geweckt worden. Es ist schwierig, hart zu bleiben, um ihr eigentlich das beknackte begleitete Frühstücken mitten in der Nacht abzugewöhnen, wenn man einerseits mit einer flauschigen Pfote mit Krallen auf die Nase getippt wird und andererseits ja schon auch aufs Klo muss.
  • in hoher Schlagzahl gearbeitet und verschiedenste Themenblöcke jongliert. Perfekt getimed (etwas nervös) um 16:29:46h in den um 16:30:00 abfahrenden Bus gehechelt und weitergearbeitet bis zum Aussteigen.
Weil ich das Gefühl habe, dass der Hübsche und ich eine Pause brauchen, wo wir uns etwas nur für uns gönnen, habe ich für Pfingsten im "Stucki" reserviert. Es mag ein Zeichen vollkommener Dekadenz oder was auch immer sein, dass mir im Moment sogar das Heraussuchen eines Hotels für ein Wellness-Weekend, wenn die Kinder mit den Pfadis weg sind, zu anstrengend ist. Das Geld dafür können wir auch an einem einzigen Abend verspeisen, das ist viel effizienter. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr!
  • Daheim kurz überrascht gewesen, über die flammenden Reden, die die Kinder gegen Uploadfilter und Co hielten, als in den Nachrichten das Thema auf die Abstimmung heute kam. Von wegen Politikverdrossenheit!
  • Q.s Berichte über das mit dem Rad zur Schule fahren und den daraus resultierenden Hunger angehört
  • L.s zusammengebaute Legogeschenke bewundert, sporteln, Netflix, Bett.


Gegessen:
Granolafrüchtejoghurt
Schupfnudelpfanne, Wirsing asiatisch und zwei Schälchen asiatischen Gurkensalat. Naja.
Brotzeit (Käsebrot und Salat mit Bärlauchdressing)

Getragen:
Sie sehen: die teure Seidenbluse aus dem Outlet. Und alles unscharf, weil mir im Moment des Abdrückens eine Pop-up-Nachricht sagte, dass das Meeting, zu dem ich mich unterweg wähnte, nicht nur in einem anderen Bau, sondern auch einem andere Ort (meinem Wohnort. Fragen Sie nicht) stattfindet. Naja, dann also schnell noch Hangout angeworfen. War absolut ausreichend. Aber danach war der Lift den ganzen Tag nicht mehr leer genug für ein Aufzugfoto.


Gelesen:
"Lazarus" (wir schauen ausserdem gerade die vierte Staffel von "Die Brücke" und es ist sehr irritierend, wenn zweimal die Hauptperson "Saga" heisst, eine extrem fähige Polizistin, ein wenig speziell und unglaublich hübsch ist. Kann man schon mal durcheinander kommen)

Stressleveldurchschnitt gestern: 30
Selbstbeweihräucherung: nur einen Minifleck auf die teure Seidenbluse gemacht (ein bisschen Milchschaum vom Kaffee an den Ärmel)

Montag, März 25, 2019

10

study_of_development_2 pt.10

Mein lieber grosser Lennibenni,
10 Jahre, meine Güte, das ist wirklich mal eine Hausnummer! Jetzt sind wir alle in der Familie zweistellig.
Du bist im letzten Jahr nicht nur körperlich, sondern auch innerlich wirklich viel gewachsen.
Du bist eine unglaublich coole Socke und zwar nicht mehr nur Deinem Bruderund uns gegenüber, sonder auch anderen Erwachsenen und Kollegen. Dein Freundeskreis ist ein kleiner, aber sehr feiner. Du bist letztens über Dein Kindergartenzeugnis gestolpert, wo drinsteht, dass Du immer nur mit den gleichen Kindern spielst und Mühe hast, dich anderen zu öffnen. Tja. Mit genau denselben Kindern spielst Du immer noch. Ich hatte deswegen tatsächlic h ein bisschen Angst, weil doch die Neueinteilung der Klassen nach der dritten «Zur Förderung der Flexibilität und Durchmischung der Kinder» Dich von Deinem allerbesten Freund getrennt hat. Das Konzept der Schule mit der Durchmischung ist allerdings nicht wirklich aufgegangen (wie auch schon bei Q. Im Jahr vorher nicht), die ehemaligen Klassenkameraden kleben nach wie vor zusammen. Wir haben einen festen L&L-Tag in der Woche etabliert und das funktioniert auch in 90% der Fälle sehr gut, so dass Eure Freundschaft nicht durch äussere Umstände ins Hintertreffen geriet.
Die Schule: flutscht. So ganz problemlos, dass es fast unheimlich ist. Und zwar alles, über die Sachfächer, Deutsch, Englisch und auch Sport, Musik, Kunst und Werken. Du bist richtig gut im Trommeln und Percussion geworden, das fand ich in Q.s Jeki-Jahr mit dem Cello ja schon so beeindruckend, wieviel auch nur ein, zwei Stunden Gruppenunterricht in der Woche ausmachen.
Du schläfst immer noch recht wenig. Abends wirst Du zwar müde, kannst aber schlecht einschlafen (Sansa kuschelt sich jeden Abend zu Dir. Mit niemandem sonst kuschelt sie...), morgens wirst Du aber immer noch recht früh wach. Immerhin hast Du mittlerweile am Wochenende die Freuden des «Bachelns» entdeckt.
Abends geniesst Du immer noch das Vorlesen. An Büchern hast Du einen durchaus anderen Buchgeschmack als Q. (für Aussenstehende nicht unbedingt zu erkennen): Während Q. Alles mit Zauberern und Helden verschlungen hat, magst Du es am liebsten, wenn Tiere mit dabei sind. «Schule der verzauberten Tiere», «Woodwalker», «Animox», das ist genau dein Beuteschema.
Essenstechnisch bleibst Du Dir treu: keine Kartoffeln (ausser Suppe und manchmal Pommes), keine Nüsse, gern alles mit Früchten, keine Karotten, dafür aber Gurken. Wenn man sich Dein Wachstum im letzten Jahr anschaut, ist das nicht der schlechteste Speiseplan.
Du bist (wie vermutlich alle Kinder Deines Alters) ein Medienfuchs, bist auf Youtube zu Hause, hast Dich aber auch ehrlich über das Plüsch-Axolotl gefreut, das heute auf dem Geburtstagstisch lag. Du bist ein sehr, sehr guter Beobachter von zwischenmenschlichen Strömungen, hast einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und stehst nicht nur für Deine und die Rechte Deiner Freunde ein, sondern auch für die von Leuten, die Du nicht magst, wenn sie aber halt ungerecht behandelt werden. Du machst Dir Gednaken, ob Deine Äusserungen Dein Gegenüber vielleicht verletzen könnten und bist manchmal ein bisschen arg vorsichtig (manchmal auch nicht. «Ach, L., Du hast so schön weiche Hände!» «Deine sind auch weich, Mami, aber halt schon auch sehr faltig.»).
Du machst Dir sehr viele Gedanken über die Zukunft: immer wieder überlegst Du, ob Du mal Kinder haben möchtest (ganz ernsthaft hat Dich die Aussicht aufs Windelwechseln fast davon abgebracht), ob Du zu einem festgesetzten Zeitpunkt bei uns daheim ausziehen musst (nein!) und welchen Job Du später einmal machen möchtest. Da beschäftigen Dich Roboter und künstliche Intelligenz sehr, weil die in Deiner Vorstellung in naher Zukunft praktisch alle unsere Jobs besser und billiger ausführen können. Deshalb zielst Du im Moment am ehesten auf Roboterprogrammieren oder etwas Künstlerisches, weil Du denkst, dass Roboter das nicht so gut können.,
Ach Du, mein Süsser, bewahr Dir dein Wesen, Du bist perfekt, so wie Du bist!
Alles Liebe
Deine Eltern

9

Sonntag, März 24, 2019

24.03.2019: Fast 10 Jahre komplett!

Seit ungefähr Weihnachten rechnet Little L. runter, wieviele Tage es noch bis zu seinem Geburtstag sind. Morgen ist es so weit und auch ohne dreimonatige geteilte  Vorfreude wären wir alle sehr begeistert, dass wir morgen seit 10 Jahren eine komplette Familie sind.
Leider ist morgen nicht nur ein ganz normaler Schultag, sondern noch dazu Montag, wo die ganze Familie von kurz vor sieben bis halb sieben aus dem Haus ist.
Dementsprechend haben wir heute abend schon die Foto- und Videodokumentation von "Weisst Du noch, wie das vor 10 Jahren war?" angeschaut (Q. ist überzeugt davon, sich daran zu erinnern, dass er wie Tom Cruise auf dem Sofa vor Vorfreude auf und ab gehopst ist), die Geschenke sind alle verpackt (es ist, vermutlich typisch für 10 Jahre) ein Mix aus "aaaaaaw, niedlich" (zB ein Plüsch-Axolotl) und cool (ein grosses, selber ausgesuchtes Mountainbike) und mitten drin (Lego)).

Ich habe einen Grossteil des Tages in der Küche verbracht (Triple Chocolate Chip Muffins mit Schokoglasur (sind das dann "Quadruple Chocolate Muffins"?) für die Schule, 36 Stück, weil auch Q. noch eins möchte und wer weiss, wer vielleicht zwei möchte, dann 45 M&M-Cookies, weil L. überzeugt ist, dass sie 40 Kinder beim Geräteturnen sind, was ich gar nicht glauben kann, aber auf jeden Fall bekommt jedes ein Cookie, und dann noch ungefähr 30 Nutella- und Aprikosenmarmelade-Swirls, weil wir ja auch was zum Zvieri brauchen), aber jetzt ist alles dekoriert und transportsicher verpackt.






Der Hübsche hat den Garten sommerfertig gemacht aka Sonnensegel und die Solarlampions aufgehängt, Sansa hat festgestellt, dass man auf dem Trampolin der Nachbarn nicht nur gut landen kann, wenn man vom Gartenschrank springt, sondern auch einfach so gut hüpfen kann, Jonny färbt sich in der Sonne von kohlrabenschwarz leicht rötlich.

Q. hat eine Extraschicht für die Schule eingelegt (Ich mag die Abschlussbemerkung seinesn Buchvortrags für morgen: "Mit insgesamt 11 Bänden muss man sich auch einige Zeit nicht mehr um unterhaltsamen Lesestoff sorgen." Mein Sohn <3)

Getragen:
Wochenenduniform: Bootcut-Jeans und das "Yoga kills"-T-Shirt, das ich schon so oft in Ausmisteaktionen in der Hand hatte, aber es wird für immer bleiben.


Gegessen:
Hefezopf mit Obatzdm, Paprikalyoner und Honigsenf. Nicht die beste Kombi
ein paar Aprikosenswirls
Hähnchenbrust in scharfer Tomatensosse mit Basilikumbulgur

Gelesen:
Lazarus

Stressleveldurchschnitt gestern: 26
Selbstbeweihräucherung: Nix verbrannt.


Ansonsten: ich finde, wer austeilen kann, muss auch einstecken können. Ich kann beides ziemlich gut, aber es gibt Dinge, die werde ich nie einstecken. Und dazu gehört, mich in die rechte Ecke stellen zu lassen. Können Sie machen, das war's dann halt mit uns. Und kommen Sie mir nicht mit "Getroffene Hunde bellen", das ist der grösste Quatsch aller Zeiten. Damit kann man den grössten Bullshit vermeintlich legitimieren, macht es halt nicht wahrer.

Samstag, März 23, 2019

23.03.2019: Nie wieder Hotdogs

Das zog sich gestern abend ja alles noch ein bisschen, weil des Hübschen Rückflug ab München über eine Stunde verspätet war. Aber tja nun, er ist wieder da! Das allein ist natürlich schon Grund zum Feiern, aber er hat erstens meine anhand der Berichte von "Der blasse Schimmer"erstellte Shoppingliste für koreanische Kosmetik abgearbeitet,

zweitens noch Pröbchen, die ... naja, sagen wir, speziell sind, dazubekommen. "Fermentierte Schnecke und 14K Gold."- Joah.

und drittens hat es durchaus Vorteile, in der Kosmetikwirkstoffindustrie zu arbeiten und nicht im Pharmabereich. Während wir und unsere Lieferate halt keine Muster unsere Produkte und so verschenken können, hat der Hübsche eine schicke Box mit feinsten Cremes und Masken geschenkt bekommen und brav weitergegeben.

Die Anleitung und so ist nicht ganz selbsterklärend, aber wofür wurde Google Translate erfunden?



Ich mag die "dramatische Textur" und die "unzureichende Haut"

"ES IST MEIN KISSEN!"


Bisher ausprobiert: die Laneige Lip Mask und die Tonymoly BCD und schon mal sehr begeistert.

Dann: Weckerklingeln um halb sieben, weil ja Beizlidienst.

Dank der neuen Garderobe können wir jetzt schöne Spiegelschrankbilder aus mehr als genau einem genau definierten Kamerawinkel machen:

Mein Apfelrüeblikuchen und ich auf dem Weg in die Turnhalle

Auch wenn ich nur als Helfer eingeteilt war, sind Vorräte aus der Halle in die Küche schleppen und 8 Stunden Sandwichschmieren, Kaffeekochen, Hotdogs machen, Kuchen ausgeben und Tralala schon auch nicht zu verachten, so vong der Anstrengung her. Und ich rieche aus allen Poren nach Wienerli.



Dementsprechend gemütlich fiel dann der Nachmittag aus: die Kinder haben wir zu den Wöfli/Pfadi gebracht (bis vor kurzem hatte ich ein wenig Bauchweh bei de Gedanken, dass L. dieses Jahr im HeLa zu den Pfadis wechselt, weil "ER IST DOCH NOCH SO KLEIN!", aber... heute war Schnupperübung und es waren ungefähr 60 alte und Schnupperwölfli da und .... L. und seine Klassenkameraden sind im Vergleich auf einmal fast schon erwachsen.

Dazu passend haben der Hübsche und ich am Nachmittag neben Wäsche in der Sonne aufhängen und Kaffee auf dem Balkon trinken noch eine Runde durch den Baumarkt und den Supermarkt gedreht, um bereit für Montag und das seit dem 2. Geburtstag stehende Konzept "Ohne gelbe Blumen und Ballöner ist es kein Geburtstag" zu sein.
Die Katzen nehmen Leckerli sehr niedlich aufgestellt mit beiden Pfötchen. Ausser man macht zu lang rum mit Foto und Tralala, dann holt Jonny (hier im Bild schon in Bewegung) Schwung und klettert am Hosenbein rauf

Gegessen:
  • Toast mit Mangoaufstrich
  • ein Käsesandwich mit Essiggurke
  • ein fälschlicherweise mit Senf und Ketchup bestücktes Hotdog, obwohl Ketchup und Mayo bestellt waren (örks)
  • ein halbes Silsergipfeli
  • Lachs auf Basilikumrisotto


Gelesen:
"Lazarus"

Stressleveldurchschnitt gestern: 56 (ach.)
Selbstbeweihräucherung: nur ein Hotdog falsch gemacht und sogar fast entspannt kleine Kinder mithelfen lassen

Freitag, März 22, 2019

22.03.2019: Rule 1 Violation

Gestern abend habe ich (jajajaja, niemand muss mir erklären, dass man das nicht machen soll und warum nicht, und das gilt jetzt auch für den Rest des Posts.) noch eine Arbeitsmail gelesen und die hat mich so sehr beschäftigt, dass ich kurz davor war, direkt mit der nötigen Recherchearbeit zu beginnen. Kurz blitzte die Vernunft durch und ich schrieb nur kurz nach San Francisco, dass die Antwort ein bisschen dauern würde, informierte das Team, dass da etwas vor sich geht, das eine Abtimmung mit dem Team und ehrlich gesagt auch darüber hinaus erfordert und ich morgen (also heute) die Daten liefern würde.
Und weil heute eh schon total voll war (allgemeine Arbeit, darunter allein ein zweistündiges Meeting, ein weiteres unschönes Thema, das eine Mischung aus scientific rationale, Druck und Sturheit erfordert, und viel Zeit, und so Adminzeug, dazu Kuchen backen für das Unihockeyheimturnier morgen*, Wocheneinkauf, Lasagne vorbereiten, Wäsche waschen, Mittagessen mit den Kindern, Hübschen vom Flughafen abholen, Pakete abholen, in natürlich total anderer Reihenfolge, aber in der Summe viel, gestern spät abends gefühlt noch viel mehr und so habe ich gegen meine erste Direktive verstossen und mir den Wecker grad mal auf fünf Uhr morgens gestellt.
Und eigentlich hatte ich den Plan, erstmal zu recherchieren und Daten zu sammeln und keine Mail vor sieben zu verschicken, damit die Leute mich nicht für total bekloppt halten, aber dann war es sehr früh und ich noch nicht so wach und habe zum Aufwärmen mit Adminkram angefangen und Webex-Meetings aufgesetzt und Einladungen verschickt und Dokumente zur Vorbereitung verschickt und all das vor sechs Uhr morgens. So jemand bin ich jetzt also.

Wozu es leider nicht mehr gereicht hat, war den Hübschen vor Abflug in Seoul noch zu erwischen, wo er (wieder mal) mit meiner ausgedehnten Einkaufsliste (koreanische Kosmetik <3) im Duty Free stand und ich bei einem die Nuance vergessen hatte... naja.

Aber: Alles erledigt

Der Hübsche ist in München zwischengelandet, der Apfel-Rüebli-Karamelisierte Walnuss-Kuchen mit Ahornsirupfrosting steht vor neugierigen Katzen geschützt in der Küche, die Lasagne ist fertig programmiert im Ofen, letzte Wäsche trocknet im Trockner.

Ich überlege, ob ich mich noch in die Badewanne lege, bevor ich den Hübschen abhole, oder ob ich dann da vielleicht direkt einschlafe.

Gegessen:
Granolajoghurtbeerenmango
Ramen (Versuch geglückt)
Quarkschnecke zum Zvieri
Lasagne

Gelesen:
Ganz viele Developmentreports, Tox-Assessments, Registrierungsunterlagen
Und: "Lazarus" (Affiliatelink)

Stressleveldurchschnitt gestern: 18
Selbstbeweihräucherung: Alles. Geschafft. ALLES!

*Jemand hat sich für den frühen Beizlidienst gemeldet, weil jemand sich ausgerechnet hat, dass jemand ja dann sein Kind am Nachmittag beim Spielen anfeuern könnte. Jemand hat sich ausserdem sehr gefreut, dass in der Tabelle etwas von "9:00h" stand. Jemand war dann schon ein wenig betupft, als sich das Kind bei der diessamstäglichen Wahl zwischen Unihockey und Pfadi für letzteres entschied und deshalb gar nicht angefeuert werden kann/muss. Und jemand war noch betupfter, als jemand festgestellt hat, dass um 9:00h das erste Spiel ist, Antreten im Beizli ist um 7:30h. JEMAND wird morgen noch sehr viel vom Tag haben. 

Donnerstag, März 21, 2019

21.03.2019: Pandatag

Heute habe ich gleich zweimal um Kinder geweint, die ich nicht kenne:

Am Nachmittag las ich diese Nachricht. (Ich habe jetzt mehrfach gehört, dass die BAZ-Seite nicht lädt. Das hat man davon, wenn man nicht irgendein Schundblatt verlinkt, das ohne Not die Nationalität des Kindes in die Schlagzeile packt.... Hier (und überall eigentlich) kann man auch nachlesen) Das ist so unvorstellbar... und direkt vor der Haustür von Freunden von uns passiert. Ich bin ... total fassungslos und hatte trotzdem das Gefühl, das Q. und L. heute zu erzählen und zwar nicht, weil ich deswegen Angst um sie habe (ich habe immer Angst um sie. So etwas gehört zu den diffusen Ängsten in der Kategorie "Und was, wenn ...?", die ich im Rahmen der Statistik immer wegschiebe. Das ändert sich jetzt auch nicht), sondern weil ich möchte, dass sie das erfahren, wenn ich (respektive jemand Erwachsenes, Vernünftiges, aber der Hübsche ist ja im Moment auf der anderen Seite der Welt) dabei bin, nicht morgen früh aus einer Gratiszeitung im Bus oder von anderen Kindern, die es irgendwo (gerne auch von ihren Eltern, die da zwar alle in die Kategorie "Erwachsen", aber nicht unbedingt "Vernünftig" fallen) aufgeschnappt haben und das als Schauergeschichte weitererzählen. Ich möchte auch nicht, dass meine Kinder jetzt bei jeder älteren Dame damit rechnen, dass sie zur Killerin wird, wenn man sie schräg anschaut.
Ob das funktioniert hat? Ich weiss es nicht. So richtig souverän konnte ich es nicht erzählen, L. meinte danach, er hätte es lieber nicht erfahren. Mir ist es trotzdem lieber so, als wenn er es von "aufmerksamen" Kollegen hört.

Das zweite Mal geweint habe ich, als ich heute "Tagebuch einer SehnSucht" von Ina Milert gelesen habe. Ina hat mir das Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt und ich muss gestehen, dass ich eine Zeitlang drumrum geschlichen bin. Sie erzählt darin 10 Jahre nach dem Suizid ihrer Tochter Lea wie es soweit kam, wie sie ihre Tochter an die Drogen und die Sucht verloren hat. Ihre und Leas Tagebucheinträge und Erinnerungen stehen sich gegenüber als Hilfe bei der Spurensuche und der Aufarbeitung. Es ist keine leichte Lektüre, es gibt kein Happy End (wie auch?), es gibt keine Antworten, keine Patentlösung, keine Checkliste, was man als Eltern machen oder nicht machen darfsollmuss, damit das dem eigenen Kind nicht passiert (jein, es gibt ein Nachwort von Jens Reimer vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung. Und eine ausführliche Bücherliste). Es gibt aber vor allem Ina und Lea und ihre viel zu kurze Zeit zusammen.

Ja. So war das heute mit meiner Wimperntusche.

Für die Statistik noch der Rest vom Tag:

Gegessen:

  • Granolajoghurtbeerenmango
  • Birne
  • Sandwich beim Staffmeetinglunch mit dem neuen Oberstchef (der sich übrigens noch an mich erinnert hat. Ich hatte vor ungefähr 5 Jahren einen Gesprächstermin mit ihm über "Wo könnte ich denn weiter hingehen?" und einer seiner Vorschläge war meine aktuelle Funktion. Das hat er mir mal gut geraten!)
  • frische Ramen (ich muss doch die Versuchsreihe fortsetzen. Für die zweite Portion morgen habe ich die Brühe und die Einlage ungekocht separat aufbewahrt)


Getragen:
braun und rosa. Und die von mir frisch unterschriebenen Filingdokumente für die erste Runde Einreichung Italienprojekt. Halleluja.

Ich prangere an: der Elfenbeinturmlift hat keine Spiegel.


Gelesen:
"Tagebuch einer SehnSucht" von Ina Milert. In einem Rutsch (stimmt nicht ganz: die eine Hälfte morgens im Bus, die andere abends).

Stressleveldurchschnitt gestern: 17
Selbstbeweihräucherung: mit meinem Oberchef gemeinsam von einem Standort zum anderen mit der Tram gefahren und gelaufen und es geschafft, nur ein bisschen seltsam zu wirken. (Meine Güte, der triggert in mir den "Ich bin so strange, wie es nur geht"-Knopf und findet mich/meine Arbeit trotzdem toll. Hat er so gesagt. Also: das mit dem toll, nicht mit dem trotzdem. OH MEIN GOTT, es passiert sogar, wenn ich nur an ihn denke!)

Mittwoch, März 20, 2019

20.03.2019: Rumgschaftln

Nachtrag zur gestrigen Eigentümerversammlung:
1. KUDOS an die Schweiz, die es trotz direkter Demokratie doch zu was gebracht haben.
2. Ich war bis gestern abend davon überzeugt, dass all diese Reality-Shows, Dokusoaps, Gerichtssendungen und Tralala von vorne bis hinten gescripted sind. Jetzt nicht mehr. Es gab keine Prügelei gestern, aber weit entfernt davon war es nicht.
3. In Zukunft muss der Hübsche da wieder hingehen, ich muss mich erstmal ungefähr 10 Jahre davon erholen.
Mehr kann ich nicht dazu sagen, wir wollen ja schliesslich hier wohnen bleiben. Oida!

Sonst so:
  • Der Hübsche ist gut gelandet und muss morgen abend, also für uns morgen mittag Karaokeparty feiern gehen. So hat jeder sein Päckchen zu tragen.
  • Allein mit den zwei Jungs klappt dank Alter und Übung ja nun sehr easy, das war früher anstrengender. 
  • Die Katzen sind immer noch sehr niedlich.


  • Bei der Arbeit gut vorangekommen
  • Daheim in Mach-Wahn verfallen und Granola-Nachschub und Joghurt gemacht. Und die Gürtelschlaufe von gestern und meine Manteltasche geflickt.
  • Laut Tripadvisor-Bewertungen und einem Foto gibt es (oder gab es 2017) auf einer Ranch, auf der wir auf unserem  Kanadatrip übernachten werden, einen zahmen Wolf. 

Irgendwas wollte ich noch erzählen, ich habe es mir den ganzen Tag in einem Eckerl vom Hirn geparkt, aber jetzt ist es weg. Nun denn. Morgen vielleicht

Gegessen:

  • Granolajoghurtbeerenmango 
  • Birne (ich bin alles in allem anscheinend weniger spontan und flexibel und experiementierfreudig, als ich gern glauben würde)
  • Libanesischer Bohnentopf mit Sojabällchen (joa) mit Karottengemüse und Salat
  • Nochmal Ramen (wie erwartet wird die Suppe weder besser noch bleibt annähernd gleich lecker, wenn man eine Portion aufhebt. Es würde sich für die Zukunft eher lohnen, die Brühe und die Einlage ungegart separat aufzuheben und dann nur noch zusammenzuwerfen. Naja)


Getragen:

Mir ist nach weissen Blusen.

Gelesen
:
Eleanor Oliphant aus. Wow.

Stressleveldurchschnitt gestern: 51
Selbstbeweihräucherung: nur kurz, aber dafür sehr heftig gewütet, weil jemand aus Unachtsamkeit einen nicht entfernbaren Fettring auf den Massivholztisch hinterlassen hat. Dann eine halbe Stunde versucht, das wegzukriegen, nochmal kurz und noch heftiger gewütet, dann kurz entschlossen den ganzen Tisch geölt. Sieht aus wie neu und das ganze Erdgeschoss riecht nach Orangenöl. Lerneffekt beim Verursacher morgen: vermutlich null, weil is ja weg. Ich kann ruhig schlafen, weil is ja weg.

Dienstag, März 19, 2019

19.03.2019: Gourmettag

Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich dank Eleanor Oliphant mehr auf zwischenmenschliche Interaktionen und soziale Konventionen achte, die objektiv betrachtet seltsam sind, oder ob ich das auch ohne das Buch strange gefunden hätte:
Heute morgen drehte sich ein Busmitfahrer um und meinte: "Du, ich habs ganz vergessen: in welcher Abteilung bist Du nochmal?" und meine erste Reaktion wäre fast gewesen: "Das hast Du nicht vergessen, wir haben noch nie miteinander gesprochen." Wir sehen uns fast jeden Morgen im Bus, laufen uns ab und an auf dem Flur über den Weg, aber haben noch nie etwas miteinander zu tun gehabt, wissen nicht wie wir heissen (also: gegenseitig. Jeder von sich selber schon. Gehe ich mal davon aus), und vielleicht wollte er das mal ändern, das ist ja durchaus legitim, und vielleicht ist "Ich hab ganz vergessen, was Du eigentlich machst" das von mir (viel) früher gern genutzte: "Ich heisse K. und bin fünf, und Du?" zur Kontaktaufnahme. Anyway, wir wissen jetzt beide, was der andere macht, Namen und Alter jedoch nicht. Vielleicht kommt das noch. "Ich komm grad echt nicht mehr auf deinen Namen...."
Deshalb heute kein Lesen und kein Vorbereiten auf die zweiwöchentliche TC bzw neu VC mit China. VC ist super, jetzt hören und verstehen wir uns nicht nur schlecht, sondern sehen uns auch noch verpixelt. Das wird aber besser, wenn ab nächstem Mal nicht nur in den europäischen Standorten die Videoschaltung verwendet wird anstatt der Webcam.

Sonst:

  • viel gearbeitet, aber gut vorangekommen. Nach fast vier Jahren in de aktuellen Job gelernt, dass es jeden Dienstag eine PT (Pharma-Technical)-Pause gibt. JEDEN DIENSTAG. Mit Kaffee und Gipfeli und ich wusste das nicht. An mangelndem Interesse (zumindest am Kaffee) kann es ja nun nicht liegen.
  • Den Hübschen zum Abschied geküsst und virtuell bis zum Flughafen begleitet, wir vermissen ihn schon sehr. Ein bisschen neidig bin ich auch auf den Koreatrip und das Abenteuer, ich habe Italien jatzt halt irgendwie durchgespielt.... Bis Freitag also.
  • Eigentümerversammlung: bisher hat das der Hübsche übernommen, erst weil wir uns eben Eigentümerdings und Kinderkrippenelternabende so aufgeteilt hatten, dann gab es keine Kinderkrippenabende mehr und der Hübsche ist zu der Überzeugung gelangt, dass mir die nötige Wurschtigkeit und das Pokerface und die innere Abgeklärtheit für diese Veranstaltung fehlen würden, stattdessen würde ich einen dafür ungeeigneten Optimierungsfetisch und zwanghafte Lösungssuche mitbringen und in dieser Kombination wäre es für alle besser, wenn er das weitermachen würde. Ich habe da ja nix dagegen, freier Abend statt Diskussionen über Parkverbotsschilder und Sandkastenregeln in der Dorfkneipe, aber heute ist er ja nicht da und er vertraut mri so weit, dass er den Stimmrechtszettel nicht einem Nachbarn gegeben hat, sondern mir. Q. gab mir auf den Weg "Einfach nur lächeln und nicken. NIX SAGEN, MAMI! NIX!" Wir werden sehen, wie das so klappt, ich bin immerhin schon eine halbe Stunde zu früh aufgebrochen, habe es aber noch gemerkt.



Getragen:

Klassisch (allerdings habe ich mir beim Hochziehen heute morgen eine Gürtelschlaufe angerissen und keine Zeit mehr gehabt eine andere Hose rauszusuchen, so dass ich immer mit "Hemadschwenkl" rumlaufen musste, wie meine Oma das früher genannt hat), dafür wieder ohne Anlehnen, weil fit.

Gegessen:

  •  Joghurt, Granola, Heidelbeeren, Mango
  • Birne
  • Grüner Spargel mit pochiertem Ei und Kornblumenvinaigrette, dazu neue Kartoffeln und Zuckerschoten und Fenchel-Orangensalat (ja, Kantine. Ja, so lecker, wie es klingt)
  • Ramen aus der Kapt Cook App, diesmal nicht die eklige Tahine-Variante, sondern relativ klassisch. (Sehr lecker, sehr easy: Pro Person 1 Knoblauchzehe, 1 EL geraspelten Ingwer und 0.5 Chilischoten gewürfelt in 1 TL Sesamöl andünsten, mit 300mL Gemüsebrühe ablöschen, aufkochen. 0.5 Frühlingszwiebel in Ringen, 30g Zuckerschoten in Streifen, 0.25 Zucchini in Streifen, 30g Shiitake oder Champignons in Scheiben und 40g Eiernudeln rein, vom Herd nehmen und ziehen lassen, bis die Nudeln durch sind. Ein wachsweiche Ei rein, fertig)



Gelesen: immer noch Eleanor Oliphant

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: auch mal woanders hingeschaut als auf Flightradar24, um den Hübschen auf dem Weg nach Seoul zu behelikoptern.

Montag, März 18, 2019

18.03.2019: Dizzy Lizzy

Katzen, wir müssen reden. 1:30h ist definiv keine Zeit, in der ich zum begleiteten Frühstücken aufstehe!

Vielleicht lag es an dem mehrfach unterbrochenen Nachtschlaf, aber mein Kreislauf hat mich heute im Stich gelassen. Beim tatsächlichen Auftsehen um Viertel vor sechs war mir so schwummrig, dass mir superschlecht wurde und ich mich an die Schwangerschaften mit Q. und L. erinnert fühlte, wo das jeweils 40 Wochen Standard war. Urks. (Ja, ne, keine Sorgehoffnungzwischendenzeilenleserei nötig: hier ist keiner schwanger. Definitiv nicht.)

Trotz recht vernünftigem Umgang, nämlich: was essen trotz kein Appetit, Koffein, was für den Blutzucker direkt und langfristig, Bewegung an der kalten frischen Luft, Cola MIT Zucker und was man halt so kennen und lieben (höhö) gelernt hat, wenn man eher keinen Blutdruck hat und auf Blutzuckerschwankungen recht extrem reagiert, wurde das heute den Tag über nicht wirklich besser.
Das Sausen im Kopf und manchmal eingeschränkte Sichtfeld führte zu noch mehr Paralleluniversumsfeeling, als dieser Tag eh schon mitbrachte.
Ich war den ganzen Vormittag über zu Meetings aufgeboten, die mehr oder weniger den Tenor hatten:"Auf Drug Product Level ist irgendwas komisch, das kann nur vom API kommen". Und ich sag mal so: zwischen DP und DS (Drug Product und Drug Substance, das ist Medikament vs Wirkstoff) ist das ein bisschen so wie mit Geschwistern. Schuld ist immer der andere. Man kann sich meine Grundhaltung und die vorbereiteten flammenden Reden, unterfüttert mit Daten und Knowhow und Development Reports vorstellen, mit denen ich in diese Meetings gerauscht bin (naja, heute etwas gedrosselt wegen kein Kreislauf): das halbwegs erwachsene Pendant zu: "Ngaaaar nicht, da habt ihr einen Fehler gemacht, BEI UNS PASSIERT SOWAS NIE, WIR HABEN ALLES IM GRIFF11!!11!!!". Und dann war das gar nicht so, sondern eher "Ja, da ist was komisch, wäre gut, wenn wir von Euch noch das und das haben könnten, damit wir API-Einfluss ausschliessen können" und "Ja, wir dachten erst, da wäre was mit dem API, war aber doch ein QC-Fehler". Hm. So kommt sich wahrscheinlich Jonny vor, wenn er mit gesträubtem Kamm auf die Nachbarskatze zu rennt und die dann schnurrt und spielen will.

Nun ja.
Im Laufe des Tages hat sich alles soweit stabilisiert, dass mir nur noch komisch war, aber keine unmittelbare Dramagefahr mehr bestand. Whatever.

Der Hübsche packt die Koffer, ich schmuggle ihm noch letzte Aufträge auf unsere Wunderlist "International Shopping", weil koreanische Kosmetik? Ja bitte! und sonst mache ich heute nicht mehr viel, weil ich ein bisschen schwach bin. Morgen ist das bittedanke wieder rum!

Gegessen:

  • Joghurt mit Mango, Himbeeren, Granola
  • Cola für den Kreislauf
  • Pilzschnitte, dazu Bohnen und zwei Portionen Karottensalat
  • Gemüsesizza


Getragen: 
Zebrakleid (wie immer heute: immer an was zum Anlehnen dran, damit kein Unglück passiert)

Gelesen:
"Ich, Eleanor Oliphant".Högscht begeistert.

Stressleveldurchschnitt gestern: 56 (Wochenende kann ich voll gut)
Selbstbeweihräucherung: Heute war ein Start-up da, um uns was vorzustellen und es war mir nach recht kurzer Zeit klar, dass das meilenweit von dem entfernt ist, was uns irgendwas nützen würde, innovativ wäre und überhaupt was mit dem zu tun zu haben, was uns angekündigt wurde. Entweder war es meine Höflichkeit oder mein schwacher Allgemeinzustand heute, der mich einfach nur schweigen liess, anstatt das in interessierte Fragen verpackt klarzustellen

Sonntag, März 17, 2019

17.03.2019: Einmal doppelt erholen, bitte.

Gestern war toll, aber Wochenenderholung geht anders. Das war der Plan also für heute und naja, es hat so mittel geklappt, aber toll war es.

Ums Frühstück mussten wir uns schon mal gar nicht kümmern, das gab es nämlich von den Pfadis im Gemeindehaus neben der katholischen Kirche. Während des Gottesdienstes, bei den katholischen "Nein, evangelische Kinder können bei uns nicht mitmachen" St-Georgs-Pfadfindern in der bayerischen Kleinstadt zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben! Wir fanden das sehr praktisch und lecker. Es war dann so ein bisschen Schweizer Stars Hollow, die Eltern sassen bei Kaffee, Gipfeli und Bircher Müesli zusammen, die Kinder spielten in der Sonne vor der Kirche Verstecken (oder trotz der Sonne im Keller am Kicker).

Wieder zurück ging der Hübsche laufen, Q. und ich setzten uns an seinen Buchvortrag*, L. trommelte als Übung für seinen Percussion-Test nächste Woche (er ist richtig, richtig gut darin geworden!), die Katzen liessen sich den Sturm durchs Fell wehen.

Danach haben wir uns alle um die Wäsche und den Hausputz respektive das Aufräumen und Saugen VOR dem delegierten tatsächlichen Hausputz morgen gekümmert.

Der Hübsche hatte dann aufgrund unserer Ausbeute von gestern noch die glorreiche Idee, mal wieder ein Familienfotoshooting abzuhalten. Und das kam dabei raus:




WAS UM ALLES IN DER WELT WAR DA RECHTS OBEN LOS?!

Ich bin ganz verknallt in mein neues blaues Kleid aus dem Boss-Laden, das ich mit überhaupt keinen Erwartungen anprobiert habe, weil es auf dem Bügel eher altbacken und tonnenförmig aussah. Angezogen eher ... nicht so.




Ich habe übrigens auch versucht, DAS FOTO noch einmal nachzustellen, aber es kam nur Quatsch dabei heraus:


Abends dann: auf Anregung von L. TACOS FÜR ALLE!

Gegessen:

  • Pfadizmorge
  • die eine oder andere abgefahrene Lindorkugeln
  • Tacos




Gelesen:
Gestern schon "Der Club" aus (Fazit: gefiel mir besser als Stella, war aber doch ... auf einmal unvermittelt einfach zu Ende.), "Ich, Eleanor Oliphant" (Affiliatelink) gestern im Auto noch angefangen

Stressleveldurchschnitt gestern: 45
Selbstbeweihräucherung: Allergrösstenteils cool geblieben, als rauskam, dass der Vortrag nur auf mittelguten Ausdrucken existiert. Das haben wir beide echt gut hinbekommen! (Und, auch wenn L. meinte: "Boah, mit dir ist das voll anstrengend!" gar nicht mal so schlecht die zweite Stimme der von "Groove Jetzt" vom Blatt getrommelt.)

*Für den Fall dass Sie jetzt schon Luft holen oder Augen rollen oder die Finger lockern, um mir oder Q.s Lehrkörper eine empörte Mail oder Ihrer Filterbubble eine empörte Nonmention zu schreiben: Langsam reiten, Cowboy! Q. macht seine Vorträge (Hausaufgaben, alles Schulzeug) allein. Trotzdem unterstützen der Hübsche und ich ihn in der Methodik, in praktischen Belangen ("Wie schneide ich die Sachen für mein Poster so zurecht, dass alle Ränder gleich breit sind? Wie gehe ich damit um, dass ich aus Versehen mit dem Bürostuhl über mein Poster gefahren bin und dann die Katzen mit Schlammfüssen drüber**gelaufen sind? Wie fasse ich mich kurz*** und erkläre Sachverhalte auch den Menschen, die noch nicht alle 10 Bände der Buchreihe gelesen haben und das auch nicht möchten?") und heute auch in dem blöden Fall "Wie, ich hätte alle Texte nach dem Ausdrucken speichern sollen? So ein Mist, das war voll viel, da sitze ich jetzt den ganzen Tag, wenn ich das nochmal machen soll!"

** Kein Witz. Leider.

*** Theoretisch kann ich das auch. Ich schwör.