Konzept ist traditionell stolen with pride von Frau Mutti, Vorjahr findet sich hier (Vorvorjahr dann dort verlinkt, Sie verstehen das Konzept, nehme ich an.). Die Regeln (flexibel auszulegen, das ist ja was, was ich übe) besagen: pro Monat ein Bild von mir (am besten NUR von mir, aber das gibt es nicht immer)
Januar
Die Welt war noch in Ordnung, zumindest bei uns, das sagt auch dieses Bild aus: ich war unter der Woche (frei wegen Semesterwechsel, auch etwas, was so nicht mehr stattfindet, es gibt keine aushäusigen Lehrerfortbildungen akutell) mit den Jungs allein beim Skifahren bei Traumwetter in Engelberg. Es war NICHTS los, wir hatten ohne Unfälle eine der "schwersten Pisten der Schweiz" gemeistert und danach noch zig Pistenkilometer abgefetzt, ich trage die Skiunterwäsche in Lieblingsfarbe, die Lieblingskette, den Nagellack in Lieblingsfarbe, hatte gerade den wegen Neurom schmerzenden Fuss aus dem Skistiefel in die Heimfahrturnschuhe befreit, das einzige, was für Heimfahrglück fehlte, war meine Sonnenbrille, die daheim lag. Aber: der Hübsche hat stylishe Sonnenbrillen überall, auch im Auto.
Bei der Arbeit ist Corona übrigens durchaus schon ein Thema, das uns sehr beschäftigt, die Situation unsere Kollegen in China ist schwierig, die Nachfrage nach einigen Medikamenten, auch einem, für das ich zuständig bin, steigt sprunghaft an.
Ich schaue "Pandemie" auf Netflix, kann ich immer noch empfehlen, vielleicht nicht jetzt, aber in einem halben Jahr? (Und mittlerweile wissen wir ja, wie man Impfstoffe entwickelt und nein, immer noch nicht mit Schweinchen vom Markt im Hinterhof deiner Eltern auf Puerto Rico oder Honduras oder wo auch immer)
Nachdem der alte Crosstrainer kurz vor Zusammenbrechen ist, kaufe ich einen Neuen, sogar total offline in einem grossen Sportgeschäft, allerdings mit massgeschneiderter Beratung durch den Mann einer Kollegin. Er wird geliefert und bis auf die unter der Hand als "kiki" bezeichnete App, mit der man angeblich bei Google Maps Strecken aussuchen kann und dann mit Video laufen, funktioniert alles tiptop und in Anbetracht dessen, was da noch kommen sollte, war das eine der besten Anschaffungen 2020 (weil Sie immer fragen: Tunturi Endurance C85)
Auch eine weise Entscheidung: ich gehe meine Schulterschmerzen an, d.h ich lande bei der Arbeitsphysiotherapeutin, die mich mit Triggerpunktbehandlung zum Keuchen, wenn auch ganz knapp nicht zum Weinen bringt, immerhin ist nix kaputt, nur total verspannt. Ich richte meinen Arbeitsplatz ergonomisch ein und kaufe mir ein Nackenkissen. Auch das: weise Entscheidung!
Wir haben (auch noch ohne Coronahintergedanken) einen Termin bei einem befreundeten Anwalt (ja, diese Art Leute sind wir, die befreundete Anwälte haben) und Testament, Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag besprochen. Alles keine Hexerei, wir sind eine Zeitlang beschäftigt, das nun handschriftlich abzukritzeln.
L. hat eine grossartige Zeit im Schulskilager (ob sein Abschlusslager im Sommer stattfinden kann, steht hingegen noch in den Sternen....)
Wir lösen das Weihnachtsgeschenk meiner Schwester ein und besuchen das "Rulantica", den neu eröffneten Wasserparkteil des Europapark. Es macht jede Menge Spass (und fühlt sich an wie Jahrhunderte her... Wie der ganze Januar.)
Februar
Masken noch ganz oldschool, weil halt kalt (ENDLICH habe ich mir einen Buff gekauft, der mir gefällt, bestimmt total überteuert im Skigebiet, unten mit flauschigem Fleece, oben in Lieblingsfarbe. Und direkt beim eisigkalten Schneesturm und keiner Sicht vom Allalin runter genutzt. Das ist btw der Start des eventuell hirnrissigsten Plans 2020 aus dem anderen Jahresrückblick. Da haben wir wenigstens noch ein Haus gesehen.
Corona nimmt Fahrt auf, aber Anfang Februar scheint alles noch weit weg. Wir fahren in die Skiferien, alles ist wie immer. Es tut uns unglaublich gut, auch wenn wir nicht wissen, dass das für lange Zeit das letzte Mal ist, dass wir .... Ferien machen. Nicht mal sonderlich optimistisch, sondern weil wir das immer machen, buchen wir direkt beim Heimkommen die gleiche Wohnung für nächstes Jahr.
Sehr überraschend stirbt ein ehemaliger Kollege bei der Arbeit und so treffe ich (schon wieder) viele alte Wegbegleiter trauernd auf einem Friedhof. (Auch das etwas, was man sich kaum mehr vorstellen kann).
Auf einmal kommt alles näher, es gibt Bilder von leergeräumten Regalen und Klopapiermangel wird kolportiert. Wir merken davon gar nix und stocken unsere Vorräte auf, so dass wir im Krankheitsfall das Haus nicht verlassen müssen.
März
Wie surreal sich die Welt für mich im März geändert hat, zeigen diese beiden Monatsbilder eigentlich sehr gut: Anfang März waren wir alle zusammen noch einmal in Engelberg Skifahren. Es wurde schon von "Abstandhalten" geredet, aber mal ehrlich, wenn man <100 Menschen in eine Gondel stopft, dann ist da kein Abstand. (zweiter Kandidat für "hirnrissigster Plan 2020).
Bei der Arbeit beschliessen immer mehr Abteilungen, ihre Tätigkeit ins Homeoffice zu verlagern, mein Chef tut sich damit noch schwer, auch wenn die allemeine Weisung: "Wer nicht unbedingt vor Ort sein muss, sollte von zu Hause arbeiten" meiner Meinung nach klar genug ist. Der Hübsche ist schon zu Hause eingerichtet und am 13. März werden in einem Aufwasch die Schulen geschlossen, bei der Arbeit Homeoffice verordnet (ich sitze am Sonntag in der Sonne vor dem Empfangsgebäude, um im Firmen-W-LAN noch mal mein Passwort zu ändern), die Grenzen werden geschlossen. (von Italien her waren sie schon eine Zeitlang zu, aber das ist für uns halt weiter weg als D oder F).
Wir sitzen also zu viert zu Hause, Kontakte mit Freunden werden gestoppt, auch für die Kinder. Für L. heisst das auch, dass sein Geburtstag als erster dieses Jahr ausfällt. Er hat ganz schön zu knabbern dran. Der Distanzunterricht läuft an, zunächst vor den Osterferien "nur Repetition", bei Q. recht easy, da ist eh alles via Server/Chat etc organisiert, bei L. mit viel Kreativität von Lehrerseite, wir haben ganz neue Seiten kennengelernt. Es wurden Videos aufgenommen, Challenges aufgegeben, Lernmaterialien hochgeladen, es fühlte sich nach Abenteuer an.
Wir stellen unsere Nanny und Putzfrau frei (bei vollem Gehalt), weil wir ja eh schon vier Leute im Haus sind, da ist nicht Platz für noch jemanden, ausserdem: Kontaktreduktion. Das Putzen erledigen wir alle vier jeden Samstag morgen.
All das ist erstaunlich ok, aber schon auch anstrengend, weil: Pandemie und noch kein richtiges Medikament bedeutet natürlich auch, dass man erstens sicherstellen muss, dass es alle anderen Medikamente genug gibt, dass zweitens alle Länder (es war ja auch noch mitten in der Grippesaison) alles an Medikamenten bunkern und horten, was potentiell eventuell helfen könnte. Und was man für Intensivversorgung braucht. Es war schon auch spannend, zu sehen, wie auf einmal Stellen in den Arbeitsablauf eingreifen, die man sonst überhaupt nicht auf dem Radar hat (zB: die Schweizer Regierung, die Ausfuhrgenehmigungen wegen nationalem Eigenbedarf nicht erteilt), und all das heisst ARBEITARBEITARBEIT. Zu allem anderen.
Das Technische ist für uns keine Herausforderung und auch nix neues, weil Videomeetings haben wir schon immer.
Wir unterstützen aus der Ferne daheim die Einkäufe (bayerisches Dorf = Lieferdienst-No-Man's-Land, bis auf eine einzige Biokiste, bei der wir gerade noch so reinrutschen) und überzeugen unsere älteren Nachbarn, dass wir für sie einkaufen gehen.
Ich lerne, dass Haarfarben in der Schweiz zum unmittelbar nötigen Bedarf gehören, deshalb wächst mein Haar zwar wild, aber ich probiere zB rosa. Joah.
Erste Stufe Homeoffice: Lieblingsjeans von vor 100 Jahren, immerhin noch Socken, geschminkt und wildes, leichtrosa Haar
AprilWir verbringen erstmals seit ewig Ostern nicht in Bayern, sondern halt daheim. Die Ferien schaffen wir trotz vollem Durcharbeiten gut, die Kinder gewöhnen sich schnell daran, jeden Tag in Joggingrunde einzulegen, ich strample auf dem neuen Crosstrainer, der Hübsche rennt und rennt und rennt. (und geht erstaunlich lang noch zum BJJ-Training, ich weiss nicht genau, wann er die Reissleine gezogen hat. Rechtzeitig auf jeden Fall), ausserdem haben der Hübsche und ich ja schon im März das 30day-Shred-Programm wiederholt und dann durch Fitnessblender Upperbody Workouts ersetzt, wir schwitzen und schwitzen,
Nach den Osterferien ist in der Schule fertig mit "nur Repetition", alle Systeme laufen und es wird neuer Stoff bearbeitet. Bei Q. bekomme ich das praktisch nicht mit, L. kriegt Unterstützung bei der Ablage und bei technischen Details (und ich bin jetzt sehr fit in der farblichen Gestaltung der Doppelkonsonantenregel).
Er arbeitet gern neben mir am Esstisch, meine Kollegen kennen und mögen ihn (er lacht sich immer tot, wenn in englischsprachigen Meetings deutsche Ortsnamen oder Ausdrücke vorkommen).
Hefe wird knapp, wir züchten Sauerteig und haben Hefe vermehrt, so dass wir trotz jedem Tag Backen (wir reduzieren das Einkaufen auf einmal die Woche, was eine Herausforderung ist mit 4 Menschen, die 3x am Tag zu Hause essen) hinkommen. Wir ernähren uns gefühlt monatelang von Salat, frischgebackenem Brot und Bratkäse.
Hellblau steht mir nicht in den Haaren, geht dafür aber auch fast nicht wieder raus:
Q. findet, ich lasse mich gehen und das wäre praktisch ein Pyjama, tatsächlich habe ich diese Leinenhose aber auch schon im Bürobüro getragen. Mit Schuhen halt.
Ende April machen die nicht essentiellen Geschäfte in der Schweiz wieder auf, wir können endlich den zerbrochenen Klodeckel ersetzen :-).
Bei der Arbeit wird ein sehr behutsamer Ramp-up angekündigt, ich rechne nicht damit, vor Juli mit Rückkehr an den Schreibtisch dranzusein.
Ich ersetze das Fitnessbandl durch eine ausgewachsene Smartwatch und habe das nie bereut.
Die Katzen machen sehr weite Ausflüge, Sansa ist ein Pferdefan und oft auf der Koppel / im Stall. Zecken lieben Sansa, an Jonny habe ich noch nie eine gefunden.
Ich packe mal wieder die Nähmaschine aus und nähe winzige Babykleider für den Babyneffen, der im Sommer zur Welt kommen soll. Ich kanns noch, auch wenn 56/62 halt schon echt, echt, echt winzig ist!
Wir spielen fast jeden Abend Mario Cart auf der Wii, ich bin Wario's Goldmine und der Wario-Abfahrt gar nicht so schlecht und manchmal sogar erster.
Es macht sich bemerkbar, dass die Pendelzeit wegfällt und ich jeden Tag um spätestens 6:45h anfange zu arbeiten und der Arbeitsschluss immer weiter in den Abend rutscht, weil ich ja nicht heimmuss, sondern schon daheim bin, mein Überstundenkonto explodiert.
Die Pfadfinder sagen das Pfingstlager und wir damit unser Wellnesswochenende ab (skurril im Rückblick, dass wir dachten, das könnten wir vielleicht noch machen. Mit lauter Fremden im warmen Wasser rumsitzen, Urks).
Mai
Meine Haare werden länger und länger. Der Hübsche schneidet mir mit dem Langhaarschneider an den Seiten nach, aber vor dem Deckhaar hat er zu viel Respekt.
In der Schweiz war die Maskenpolitik ja eine ganz andere als in Deutschland: zu Anfang gab es keine oder nicht genug und anstatt zum Tragen selbstgebastelter Stoffmasken aufzurufen, hiess es: "Haltet Abstand, lieber keine Maske tragen als sich mit einer unklarer Schutzwirkung in falscher Sicherheit zu wiegen." Ich bin mir nicht sicher ob das so superschlau war, insbesondere, als es dann endlich welche gab (das Militär war einkaufen und hat die dann an die Grossverteiler ausgegeben) und immer noch gezögert wurde, ein Maskengebot umzusetzen. Wenn ich mich recht entsinne, kam das Maskentraggebot im ÖV erst im Juni, kann das sein? Und in den Geschäften viel viel später, ich bilde mir ein, Oktober? Anyway, ab dem Moment, als es welche gab, trugen wir beim Einkaufen welche. Ich bin meiner ursprünglichen Aussage treu geblieben und habe KEINE selber genäht (ich sehe das btw immer noch kritisch und bin mir nicht sicher, ob man sich in D mit den als den OP-Masken gleichwertig propagierten (oder zumindest: besser als nix, was richtig sein mag, aber es gibt halt inzwischen viel besseres) selfmade-Stoffmasken so einen grossen Gefallen getan hat. Wenn ich irgendwelche T-Shirts oder hübsche Stoffe nur weil hübsch, am besten noch bestickt, in Maskenform zusammennähe, ist das ein Fashionaccessoire, vielleicht noch ein gesellschaftspolitisches Statement, aber nicht der beste verfügbare Schutz. Anyway. (Ich weiss, dass die Maske auf dem Bild oben verkehrtrum ist, was will man machen, ich war noch neu im Geschäft).
Am 8. Mai machen die Schulen wieder auf, im Aargau mit Abstand zwischen Lehrern und Schülern, keine Maskenpflicht, keine Abstandspflicht zwischen Schülern.
Q. fährt mit dem Rad zur Schule, um den ÖV zu vermeiden, L. darf auch nachmittags seinen besten Freund wieder treffen, der Hübsche und ich haben lange Stücke am Tag ohne Kinder zu Hause fürs Homeoffice. Erst jetzt merken wir, wieviel einfacher es ist, im Homeoffice NUR arbeiten zu müssen, auch wenn Q. und L. denkbar pflegeleichte Homeschüler waren. Wir merken auch, wie sehr den Kindern der Kontakt zu ihren Freunden gefehlt hat und ich bin sehr froh, dass die hulen so schnell und voll wieder geöffnet wurden. So sehr man über den Umgang der Schweiz mit der zweiten Welle zu Recht empört sein darf und soll, so gut lief es in der ersten Welle und auch wenn ich echt Bedenken hatte, ich habe den Eindruck, die Schulöffnung an sich hat weder damals noch jetzt besonders viel zum Schlechteren verschoben. Ja, es gab ab Herbst einzelne Fälle an unseren Schulen, aber es wurden nur einzelne Personen in Quarantäne geschickt und es hat sich nichts ausgebreitet. (Ja, es gibt auch bei uns im Bekanntenkreis andere Beispiele, wo sich Kinder bei Lehrern angesteckt haben und dann die ganze Familie krank war).
Wir stornieren die erste Hälfte unseres Italienurlaubs (die zweite erlaubt konstenloses Storno bis am Tag vor der Anreise), weil erstens überhaupt nicht klar ist, ob bis dahin die Grenzen wieder auf sind und wir keine Lust auf Diskussionen über Stornokosten etc haben wollen, falls nicht und uns eh überhaupt nicht sicher sind, ob wir Lust auf Strandurlaub unter Pandemiebedingungen mit unklaren Einschränkungen etc. haben werden, ganz abgesehen von der .... naja unklaren Lage.
Das Pfila der Pfadis findet.... zu Hause statt, es gibt eine Schnitzeljagd durch den Wald, an deren Ende die Jungs einen Aufnäher für die Uniform bekommen. Wir kochen Hörnli mit Ghacktem, essen auf der Terrasse (ah ja: wir haben direkt nach Wiederöffnung der Läden neue, sehr teure, sehr tolle Terrassenmöbel gekauft) aus dem Pfadiessgeschirr. Die Kinder schlafen im Garten im Zelt (wir merken, dass Q. mehr als nur ein bisschen aus seinem Kinderschlafsack und der Kinderisomatte herausgewachsen ist), der Hübsche und ich auf Matratzen auf dem Balkon unter freiem Himmel. Erstaundlich schlecht übrigens!
Wir machen Ausflüge, zB sind wir zum ersten Mal bei den Rheinfällen in Schaffhausen (jetzt, wo keiner reisen darf, sind gar nicht soooooo viele Leute da), nur so mittelbeeindruckend (einen Tag später stürzen drei Leute runter, die am oberen Rand entlang rumgewatet sind, das ist traurig und halt schon auch sehr doof), und in einem tollen Seilpark dort mit natürlich spektakulärer Aussicht, und auch in die Teufelsschlucht.
Wir ernten Unmengen Erdbeeren vom lokalen Erdbeerfeld, es fühlt sich alles sehr, sehr skurril an: eigentlich alles toll, normal, tolles Wetter, trotzdem Alarmstimmung, Grenzen zu, hm.
Juni
Das ist der längste Haarzustand, den ich seit Jahren hatte. Es sieht (aus genau diesem Blickwinkel) zugegeben wirklich mehr als ok aus, aber ich feiere den Tag, an dem die Grenzen geöffnet und ich wieder zum Haareschneiden gehen kann)
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Der Hübsche hat erst den Plan, den Bart wachsen zu lassen bis zur Coronaimpfung. Rein aus wissenschaftlichem Interesse ist es schade, dass er umgeswitcht hat auf Haupthaar, aus jedem anderen Interesse begrüsse ich das sehr. (Erste Male 2020-Edition: Bartschneiden. Ich hatte sehr viel Angst, ihm aus Versehen die Kehle durchzuschneiden. Und bin froh, keinen Bartwuchs zu haben, ich würde dieses Vertrauen niemandem gegenüber aufbringen.) |
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Wegen geschlossener Grenzen und überhaupt beschliesse ich, einfach mal keine neuen Kleider zu kaufen. Für dieses Kleid werde ich schwach und bestelle es bei der Schweizer Esprit-Niederlassung. Ich habe es nicht bereut! Dafür habe ich 2020 kein einziges Paar meiner vielen Sandalen (und überhaupt Schuhe jenseits von Flipflops und den Sneakern) getragen, geschweige denn neue Schuhe gekauft. |
Ich schaffe es, in ein und denselben Zeh (er ist nicht mal besonders gross, besonders vorher) von zwei Wespen gestochen zu werden und ihn zwischendrin mit Schmackes in der Haustür einzuklemmen. Das sind Schmerzen! Gottseidank trage ich eh keine Schuhe! (wobei: mit Schuhen wäre keins dieser drei Dinge passiert.). Funfact: seitdem ist der Zehennagel keinen Millimeter gewachsen. Und auch nicht abgefallen. Ich lackiere ihn trotzdem liebevoll mit den anderen mit.
Wir arbeiten, die Kinder gehen zur Schule, wir machen uns Sorgen um unsere Eltern. Der Hübsche bewirbt sich firmenintern auf eine neue Stelle (er ist da anders als ich, die alle 3 Jahre Hummeln im Hintern kriegt und spätestens alle 5 Jahre wechseln muss. Deswegen feiere ich ihn extrahart für diese Aktion, besonders natürlich auch, weil er das alles rockt wie ein Profi und die Stelle bekommt, als wäre das nie in Frage gestanden.).
Wir sind uns immer noch unsicher, ob wir die zweite Italienwoche antreten wollen oder nicht (die Neuinfektionen in der Schweiz landen irgendwann auf dem Tiefstwert von ACHT am Tag. Das war schön.).
Das Schicksal entscheidet für uns und so stornieren wir und buchen stattdessen ein paar Tage in einem Businesshotel mit allem Trallafitti in ...... Unterschleissheim.
Das Schuljahr geht zu Ende, Q. hat in der vorletzten Woche Husten und Halsweh. Beim Kinderarzt, der zu dem Zeitpunkt über einen Coronatest entscheiden soll, vertun sie sich mit dem Alter, glaube ich, und weil Kinder unter 12 gerade eher nicht so viel getestet werden, bekommt er keinen Test, so lang alles nicht schlimmr wird. Wir anderen bekommen alle keine Symptome, er bleibt ein paar Tag zu Hause und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Die Zeugnisse enthalten einen Coronaparagraphen (L.s erst nicht, das wird aber direkt nachgebessert), irgendwann werden sie wie das Desinfktionsmittel von der Winzergenossenschaft in den 0.2L-Weinflaschen, der Pfila-Aufnäher und Masken zur Erinnerung an DAMALS dienen.
Juli
In der ersten Ferienwoche sind wir also in Bayern anstatt am italienischen Strand. Wir residieren in zwei Juniorsuites in einem riesigen nahezu menschenleeren Konferenzhotel. Es ist ein bisschen unwirklich, wir sind allerdings auch nicht (nur) zum Spass da und so schwebt über dem ganzen Aufenthalt eine sehr traurige Grundstimmung. Wir machen das beste draus, dass wir beim Abbiegen mit dem Hintern des Tesla an einem Laster eines (ausgerechnet!) Abbruchunternehmens entlangschrappen, trägt nicht wirklich dazu bei.
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Auf den Weg in den Wellnessbereich |
Es war sehr gut, dass wir hingefahren sind, letzten Endes das einzige Mal in diesem Jahr, wo das möglich war. Trotzdem: es war in jeder Hinsicht sehr anstrengend und wir fühlen uns nicht in der Lage, einfach schnell umzupacken und die zweite Italienwoche in den Bergen anzutreten, also wird storniert und wir machen daheim genau nix. Viel davon.
Wir verbringen erstaunlich (also: erstaunlich, weil ich ja eigentlich bereit war, 2020 als ein langes Jammertal ohne Spass und Freude und nur Verzicht zu zelebrieren,) viel Zeit im Schwimmbad (die Infektionszahlen sind rekordmässig niedrig, es gibt Besucherbeschränkungen, man hat Platz, obwohl viele Leute statt in den Ferien eben daheim sind. Die Schweiz kündigt die Urlaubsrückkehrerquarantäne rechtzeitig VOR Beginn der Feriensaison an, nicht wie D so mittendrin, als fast schon wieder die Schule in den ersten Bundesländern losgeht.
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Hintergrund zu diesem Bild: nach einmal Rhein runter schwimmen war meine Mascara verlaufen und ich bat den Hübschen: "Halt mal das Handy, damit ich das Wegmachen kann", NICHT "mach ein Foto, wie ich mir mit Spucke die Augen reibe" |
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Die Haare sind wieder kurz! |
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Wir schaffen es immerhin einmal in die richtigen Berge, das macht mich sehr glücklich! |
Nach zwei Wochen ist des Hübschen und mein Sommerurlaub auch schon wieder vorbei und wir fangen wieder an zu arbeiten. Der Hübsche in seinem neuen Job teils im Büro, ich voll von zu Hause. Die beiden Jungs sind eine Woche dabei, dann fahren sie eine Woche mit den Pfadis ins Sola.
Q. hat eigentlich vor, den 100km OP zu schaffen (100km Strecke in 36 Stunden zu Fuss in der Gruppe), allerdings müssen sie schon nach 25km aufgeben, weil ein Gruppenmitglied so schlimem Blasen hat, dass sie nicht weiterkommen und auch schon so viel Zeit verloren haben, dass sie in der Nacht auf und über den
Chasseral hätten laufen müssen und holla, bin ich froh, dass ich das alles erst so ein bisschen nachher mitbekommen habe.
Der Hübsche und ich arbeiten währenddessen, der Babyneffe kommt hochdramatisch zur Welt und Gottseidank geht das alles gut.
Wir vereinbaren, dass wir mit den Jungs zu Besuch kommen, nachdem sie zwei Wochen aus den Sola zurück sind, sicher ist sicher.
Ich habe für den Hübschen zum Geburtstag eigentlich eine Nacht auf dem Belchengipfel geplant, dann aber kurz vorher gelernt, dass das wegen Nationalpark verboten ist und wegen unglaublich vieler Corona-Mikroabenteurer auch kontrolliert wird, deshalb schlafen wir im Tesla-Kofferraum und wandern in der Dunkelheit nach oben. Abenteuer ist Abenteuer!
Es ist richtig grossartig!
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Pflichtbild, wenn mit Taschenlampe unterwegs |
August
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Kaffee, Berge, Sonnenaufgang, happy! |
Die Kinder kommen zurück, es war ein bisschen seltsam, nach so langer Pfadi-Pause direkt alle für eine Woche zu treffen. Q. ist ein bisschen geknickt, dass er den OP nicht geschafft hat, aber ist guter Dinge, das bald nachholen zu können. L. hatte Heimweh, wurde aber von Q. mit den Babyneffenbildern aufgemuntert.
Überhaupt: Babyneffe: er ist winzig. Und sehr, sehr süss! (das automatische Geschuckel und nicht Stillstehen mit Baby auf dem Arm ist genau das: automatisch.)
Die Schule beginnt, für Q. und mich relativ bald mit einem Infoabend über die weiterführenden Schulen ab nächstem Jahr. Ich bin leicht überfordert von all den Möglichkeiten, gsd weiss Q. genau, was er will.
Unsere direkten Nachbarn bekommen einen winzigen Babyhund. Er würde sich sehr gern mit unseren Katzen anfreunden, sie sich mit ihm auf keinen Fall. Immerhin haben sie ihn auch nicht als Beute durchs Törchen gezerrt.
Wir einigen uns mit der Nanny/Haushaltshilfe darauf, dass sie nach wie vor nicht zum Kinderbetreuen kommt, aber einen Vormittag die Woche für einen Hausputz. Das ist zwar nicht perfekt, aber nimmt einiges an Stress aus unseren Wochenenden.
Der Hübsche gibt das Kontaktsporteln auf, weil die Fallzahlen wieder ansteigen (eine weise Entscheidung, das Training wurde nicht eingestellt, bis sie durch die Realität eingeholt wurden).
Die Arbeit eskaliert, bei mir UND beim Hübschen, der sich in den neuen herausfordernden Job einarbeitet und den alten übergibt. Ich MUSS mit einem Plan rumkommen, meine Stunden so schnell wie möglich zu reduzieren und beschliesse, die Herbstferien der Kinder freizunehmen.
Q. wird 15. Da er seine Handvoll Wunschgäste jeden Tag in der Schule sieht und alle Eltern einverstanden sind, gibt es die klassischen Pizza-Film-Übernachten-Party.
Ich mache den bei der Arbeit für alle Mitarbeiter gratis angebotenen Antikörpertest und bin wenig überraschend negativ. Trotzdem ok, das zu erfahren.
September
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17 Jahre verheiratet :-) |
Die zwei Wochen Auszeit bei der Arbeit sind sehr, sehr wichtig für mich, ich gehe auf dem Zahnfleisch. Danach ist zwar nicht alles erledigt, aber viel, und ausserdem bin ich erholter.
Ich nähe noch ein paar Babyklamotten für den Babyneffen (immer noch winzig)
Q. und ich schauen die erste Trump/Biden TV-Debatte live mitten in der Nacht (es sind ja Ferien!)
Wir leihen wie immer in den Herbstferien Skisachen für die Kinder aus (naja, die werden wir wohl eher nicht brauchen diesen Winter....)
Die Eigentümerversammlung, die sonst immer im Frühjahr in einer Dorfbeiz stattfindet, findet dieses Jahr in der Tiefgarage statt. Naja.
Der Elternabend für L.s Schulwahl nächstes Jahr findet gesplittet mit Masken in der Gemeindehalle statt, Neues gibt es weniges.
L.s Zimmer haben wir neu eingerichtet, er hat sich das Kinderstockbett durch ein richtiges ersetzt gewünscht (bei Ikea nach Hause liefern lassen) und die Deko selber ausgesucht. Es ist eine bezaubernde Mischung aus Kind und Teenie.
Ich bekomme eine neue Brille (Gleitsichtgläser, beste Entscheidung jemals). Das Anprobieren und Ausmessen mit meistens Maske ist so naja, aber hey: ich sehe wieder richtig gut.
Mein Blog wird 16.
Wir laufen mal wieder auf die Wasserfallen rauf und mit dem Trotti wieder runter.
Oktober
Der Profi erkennt: ich war im Büro. Zweimal. Ich habe Aufzugsselfies gemacht und SCHUHE MIT ABSÄTZEN getragen. Eigentlich hatte ich den Plan, Mittwoch zu meinem Präsenztag zu machen, die Nanny wieder für die Kinder zu aktivieren und mal wieder ein bisschen unter Leute zu kommen. Das mache ich genau zweimal (Ausschlaggebend: ich muss Dokumente handschriftlich unterschrieben und bei einer Botschaft beglaubigen lassen. Das geht nicht remote. Ausserdem habe ich einen nicht verschiebbaren dringenden (harmlosen, aber unangenehmen) Arzttermin in der Stadt)
Dann aber trifft die zweite Welle die Schweiz, die Infektionszahlen steigen durch die Decke und lassen die erste Welle harmlos erscheinen und ich lasse das mit dem Büro wieder. Der Hübsche kommt auch wieder ganz ins Homeoffice.
Wir sind ein bisschen besorgt, weil Q. nach den Herbstferien mit dem Bus fahren muss, weil es zum Radeln einfach zu kalt und dunkel ist. Er fährt im Bus immer mit FFP2 Maske und hat von uns die Erlaubnis, mit dem Rucksack den Nachbarsitzplatz zu blockieren, falls sich ein Maskenverweigerer dort hinsetzen möchte.
Die Corona-Einschläge kommen näher: Arbeitskollegen, Lehrer, Familienmitglieder von Klassenkameraden, aber es breitet sich nicht wirklich weiter aus. Die allermeisten Eltern lassen ihre Kinder mit den kleinsten Symptomen zu Hause, auch L. und Q. bleiben immer mal wieder einen oder zwei Tage daheim.
Meine Schwester kommt uns mit Babyneffen für ein Wochenende besuchen und das tut richtig gut. Ich bin sehr froh, dass das noch geklappt hat, bevor es nicht mehr vertretbar (und erlaubt gewesen) wäre.
Q. geht mit seinen Piokollegen auf ein Wanderweekend ausgerechnet in den Kanton Schwyz, der durch das Superspreaderjodelevent gerade mit explodierenden Infektionszahlen von sich reden macht. Während wir noch versuchen uns zu merken, wie lang er jetzt nicht nach D darf, wird auf einmal die ganze Schweiz als Risikogebiet eingestuft und wir dürfen ohne Quarantäne nur noch max 24h ins Grenzgebiet.
Wir bekommen alle (bis auf den Hübschen, der ist erst im November dran) unsere Grippeimpfung und sind wenigstens in der Hinsicht safe!
Der Oktober ist ein richtig goldener, wir geniessen immer noch viel Zeit und Sonne draussen, es fühlt sich nach wie vor sehr surreal an.
Sorgen aus der Heimat werden nicht leichter, wenn man nicht hin kann..... aber es ist gut, wenn der Geschwisterzusammenhalt in solch schwieirigen Situationen dann auch über die Entfernung funktioniert und über in dem Zusammenhang kleinere Differenzen hinwegschauen kann.
November
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Next level homeoffice-Style: jeden Morgen mit Wärmflasche für die Füsse! |
Ich gebe bei der Arbeit nochmal Gas und sorge dafür, dass in einem höchst wichtigen Projekt endlich mal Nägel mit Köpfen gemacht werden und wir nicht vorgeführt werden, einfach weil .... wir zu nett oder beschäftigt mit was anderem sind. (Einen Tag vor Heiligabend kam die Nachricht der Verhandlungspartner, dass man zähneknirschend unsere Verhandlungsposition nicht nur akzeptiert, sondern auch zum Laufen gebracht hat. Liebster Kommentar: "I don't know, if it really would have been more complicated the way we proposed, but anyway...." (I DO know und yes, it would have been.)
Der Tesla bekommt eine neue Steuereinheit (es ist kompliziert) und kann jetzt Netflix und Karaoke. Und Mülltonnen und Ampeln und Geschwindigkeitsschilder erkennen.
Q. ist ein ganzes Wochenende damit beschäftigt, für einen Pfadifinanzanlass zu backen und Zöpfe in der Eiseskälte früh morgens auszuliefern. Ich bin beeindruckt von so viel Commitment. ("Mami, Excel ist krasser Scheiss, echt jetzt." Ach.)
Mein Häkelprojekt, die riesige Chevrondecke wird fertig. Zur Erholung werden erstmal Sockenwollenreste verstrickt.
Die zweite Welle in der Schweiz geht mehr oder weniger nahtlos in die dritte über, ich mag das Elend von Bundesratsappellen und betupften Kantonen und demenstprechend nicht nur keinen einheitlichen, sondern grösstenteils hatl überhaupt keinen Massnahmen zur Eindämmung wiederholen.
Q. hat nochmal Halsweh und mittlerweile ist das Testregime so, dass für alle Personen über 12 klar gilt: getestet wird bei den kleinsten Symptomen grad sofort. Dank testerfahrener Kollegen finde ich einfach ein Testcenter und von Tür zu Tür geht es eine knappe Stunde, bis Q. durch ist. Das Resultat (negativ) kommt per App, am Ablauf ist also nichts zu meckern.
Die Kinder haben in der Schule richtig viel um die Ohren, meistern das aber richtig gut.
Ich kaufe zum ersten Mal in meinem Leben einen Adventskranz in einem Blumenladen, also so richtig: "ich hätte das gern so und so und mit diesen Kerzen und mit rosegold statt gelbgold" und freue mich daran einen ganzen Monat.
Am letzten Novembertag schwächelt der doch noch gar nicht alte Crosstrainer, aber es lässt sich binnen Stunden mit dem Kundenservice klären und binnen weniger Tage ist Ersatz geliefert und installiert. Puh.
Dezember
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Homeoffice: Hoodie, Lippenstift und SCHNEE! |
Pünktlich zum ersten Dezember fällt der erste (und bisher einzige :-() Schnee.
Der frisch reparierte Crosstrainer tut wieder, was er soll.
Das Arbeitsjahr fadet erstaunlich unstressig aus.
Im Nachhinein finde ich es schade, dass ausser einem umgewidmeten Teamhuddle, in dem alle schnell noch "Frohe Weihnachten" gerufen haben, genau gar nichts Weihnachtliches passiert ist. Während sonst JEDES Team (und das sind in einer Matrixorganisation einige) mehr oder weniger exzessiv weihnachtet, war dieses Jahr einfach irgendwann fertig. Schade irgendwie. Währenddessen hat mir gemeinsames Zoom-Kochen oder was weiss ich überhaupt nicht gefehlt, im Rückblick finde ich es schade. Man hätte das gesparte Geld ja auch spenden können, so versickert es irgendwie.
Aber gut, egal, die Kinder haben die letzten Tests gerockt, wir haben die letzten Weihnachtsgeschenke und Einkäufe gerade noch erledigt, bevor erst die nichtessentiellen Geschäfte in Deutschland (zB unser Paketshop) geschlossen wurden und bevor die Quarantäneausnahmeregel für Grenzregionbewohner gekippt wurde.
Die im Sommer angedachte schwierige Diskussion, wer Weihnachten wo und mit wem feiert, wurde bei uns überhaupt keine, weil wir eh nirgends hin können und niemand zu uns kommen kann (ohne danach in Quarantäne festzuhängen, und bei aller Liebe zur Verwandtschaft: 2 Wochen Eingesperrtsein halte ich hoffentlich, wenn es denn mal sein muss, mit dem Hübschen und den Kindern aus, mit allen anderen würde es schwierig).
Kurz vor Weihnachten wird in der Schweiz der erste Coronaimpfstoff zugelassen, wir verfolgen locker das Anlaufen der Impfaktion. Wir sind noch eine gute Zeitlang nicht dran, ich will nur den Zeitpunkt nicht verpassen, an dem wir uns anmelden können.
Wir igeln uns ein, die Geschenke haben sich irgendwie vermehrt (auch wenn insgesamt 3 auf dem Postweg verschollen sind), wir essen extrem lecker, wir laufen viel durch die Gegend, schlafen lang, schauen viel Serien (die Kinder bekamen von der Oma Disney Plus und der Mandalorian ist natürlich Familienpflichtprogramm), wir tanken einfach auf. Ich habe zwar Hummeln im Hintern, aber Fönsturm und Regen/Schneefall im Wechseln lassen mich dann doch auf grössere Ausflugsplanungen verzichten.
Ich lese und lese und lese, es könnte alles schlimmer sein.
Fazit für 2020: Was ein Jahr. Ich habe gelernt, mit Unwägbarkeiten zu leben, damit, dass ich nicht mehr weit vorausplanen kann, ich habe gelernt, dass unser direktes Umfeld ein sehr vernünftiges ist (Wenn nochmal Pandemie, dann gerne wieder mit denen), dass es aber unglaublich viele dumme, ignorante, selbstsüchtige Menschen gibt, dass erstaunlich viele scheinbar intelligente Menschen doch die Impulskontrolle von Dreijährigen haben. Worauf ich mich schon freue: wenn irgendwann 2021 sich alle wieder um ihren eigenen Kram kümmern und Epidemiologie, Virologie, Pharmaforschung, Impfstoffentwicklung, Pharmaproduktion wieder denen überlassen, die das in echt und nicht nur an der Youtube-Uni gelernt haben.
In diesem Sinne: bleiben Sie gesund, halten Sie das letzte bisschen jetzt auch noch durch (bestellen Sie keinen Impfstoff auf Wish oder Telegram oder Facebook, neiden sie den alten und vulnerablen Menschen und denen, die sich um sie kümmern nicht den früheren Impftermin, Sie haben dafür vorher in der Risikolotterie gewonnen), wir haben es bald geschafft. Und ja, das hat sich keiner so ausgesucht, es ist alles nicht toll, für die allermeisten von uns ist es 50shadesofschwer, aber Rumgeheule über "verlorene Monate" oder ein ganzes verlorenes Jahr, weil man nicht in die Oper/Konzerte/Clubs/Bars/Restaurants gehen und "es sich schön machen kann" ist für die allermeisten (zum Beispiel die, deren Clubs/Bars/Restaurants/Friseurläden/Tattooshops/Nagelstudios nicht pleite gegangen oder kurz davor sind, für die, die keine Künstler sind, die ein Jahr nicht auftreten konnten, für die, die keine Event-/Messebauer und -veranstalter, Reiseveranstalter, Hotelbesitzer und all deren Angestellte sind) von uns halt genau das: Rumgeheule. Und dafür habe ich nicht mal bei Dreijährigen ausreichend Geduld.