Gestern war es auf einmal nahezu windstill (will heissen, es gab ein bisschen ablandigen Wind), so dass die Wellen auf einmal einfach weg waren (Apropos einfach weg: Little L. hat neue Standardantworten auf die Frage „
Wo ist denn xy (einzusetzen am liebsten Kleinteile, Ninjago-Komponenten, der Lieblingsschnuller)
hin?“ lauten entweder „
Eifach wagg“ oder „
Weiss i au nit“. Högscht hilfreich). Und ohne den Wellenthrill wirkt das Wasser auf einmal viel kälter!
Heute morgen dann sind wir mal zu Ladenöffnungszeiten nach Lemvig gefahren, ein bisschen Bummeln (auf dem Kissen des Riesen Starwars-Pakets, das im Auto auf seinen Geburtstag wartet, konnte sogar Little Q. entspannt an den Läden vorbeischlendern ), noch einmal Hotdogs essen, Mitbringsel besorgen, bis es mittags auf einmal…..zu regnen anfing.
Ursprünglich hatten wir die Idee, im Nieselregen einen langen Strandspaziergang zu machen, als wir nach der Mittagspause jedoch aus dem Fenster schauten, tröpfelte es nicht, nein, es goss und stürmte. Also wurden die Million DVDs, die wir für die Autofahrt eingepackt haben, rausgeholt und die Jungs dürfen jetzt auf dem Spitzboden „Shrek“ anschauen, während ich mich an Buch 8 mache (Aufstellung kommt noch)
Kleine Anmerkung für kommende Urlaube: der Hübsche und ich trinken in zwei Wochen umgerechnet 750 g Espressopulver.
Exkurs: Little L.ish
Little L. schaltet ja nicht wie Little Q. je nach Gegenüber von Hochdeutsch auf Schweizerdeutsch um, nein, er redet die meiste Zeit Dialekt. Extrem niedlich btw. Durch Little Q.s Begeisterung angesteckt ist er natürlich auch Formel 1 Fan, besonders durch die automatische Rollenzuteilung („Ich bin Sebastian Vettel, du kannst Mark Webber sein“) ein Mark-Webber-Fan. So wie Little Q. seinerzeit Automarken auswendig lernte, wird Little L.von seinem Bruder auf Formel 1-Piloten und –teams trainert. Und so wie Little Q. damals mit „badfuss“ statt „barfuss“ ein Wort kreiert hat, dass im Familienwortschatz verblieb, so hat Little L. jetzt den „Boxenstopp“, wie z.B. das Schnuteputzen nach dem Essen bei uns schon immer hiess, in „Boxenstau“ umbenannt.
Exkurs 2: Bücher
Ich habe meinen ganzen SUB plus ein, zwei Spontaneinpackungungen aus der Bücherei mit in den Urlaub genommen und dank kein Internet und dem bis auf unsere Montags-, hier mangels Schweizer Fernsehens,-Mittwochsserien grauenhaften Fernsehprogramms, des grossen Gartens, in dem die Jungs auch mal ohne uns beschäftigt waren, kam ich zu so einigem.
Gelesen habe ich bisher folgendes:
Jussi Adler Olsen: „Erlösung“
Die ersten beiden Bände habe ich von meiner Schwester bekommen und nachdem ich ja bekennender Krimi-Thriller-Serien-Fan bin, besonders, wenn es skandinavische sind (ich sage nur Nesbö, Thursten, Dahl, Wallander, etc), war der dritte Band natürlich ein Muss. Besonders, weil er zT in Jütland spielt. Ich habe ihn grösstenteils auf der Autobahn fertiggelesen.
„Am Ende eines Sommers“ von Isabel Ashdown:
Zu diesem Buch kam ich, weil mir meine Schwester „
11 Leben“ ausgeliehen hat, was mir sehr gut gefallen hat, und dieses und das nächste Buch auf den Empfehlungsseiten des Verlags hinten drin waren. Mal wieder ein richtig schönes Buch, nicht banal, nicht zu abgehoben, mich hat es auf jeden Fall sehr berührt…
Genauso wie „
Kopf aus den Wolken“ von Ruth Cerha, die Geschichte der ruhelosen Anna, die vor ihrer Vergangenheit erst wegläuft und sich dann auf die Suche nach ihr macht.
Nach diesen beiden schon fast poetischen Büchern war es Zeit für Bücherjunkfood: in der Bücherei hatten mich im Neuheitenregal „
Dieses goldene Land“ von Barbara Wood und das dicke, rosafarbene „
Das Glücksrezept“ von Barbara O‘Neal angesprungen. Einmal Australienherzschmerzepos verbunden mit dem pseudofeministischen Ärztegedöns, das man von Barbara Wood kennt, einmal Kochherzschmerz mit pseudofeministischem Kochgleichberechtigungsgedöns, angereichert mit einer abstrusen Geistergeschichte: viele Seiten, schnell wegzulesen, danach braucht es wieder was mit Substanz.
Gefunden habe ich das mit
„In meinem Himmel“ von Alice Sebold. Die Verfilmung dieser Geschichte (Mädchen wird in den 70ern vergewaltigt und getötet und erzählt in der Folge aus ihrer Sicht in „ihrem Himmel“, wie sie mit ihrem Tod und der Sehnsucht nach dem Leben und ihre Familie mit dem Verlust umgeht. Eine toughe Geschichte, die meiner Meinung nach von Peter Jackson mit, wie der Hübsche so charmant gesagt hat, viel zu viel „cheesy Photoshop“ leider echt versaut wurde. Das Buch ist einfach nur ganz grosse Klasse.
Genau wie „
Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, das mir meine Schwester ja schon vor Monaten ausgeliehen hat. Der Hübsche hat es begeistert gelesen, ich habe es an nur einem Nachmittag (in meiner Rolle als Copilot auf unserem selbergebauten Starwars-Raumschiff aus Gartenliegen) verschlungen.)
Jetzt habe ich mit „
Tarmac“ angefangen, während „
Garou“, „
Summer and the City“ und, ganz grosse Literatur
„Die Anstalt“ noch auf mich warten.
EDIT: „Tarmac“ ist fertig und erstaunlich belanglos, „Summer and the City“ nicht ganz so erstaunlich noch belangloser (ich tue mich echt schwer, mich zum Weiterlesen zu motivieren….), "die Anstalt" ist nicht lesbar schlecht und "Garou" kann ich nicht lesen, weil ich mich immer wieder ins Krankenhaus zurück versetzt fühle, wo ich, nierensteingeplagt, im Opiatrausch den ersten Band las....
Der Vollständigkeit halber: für Little Q. haben wir Spartenliteratur dabei : „
Kenny und der Drache“ war sehr nett, dann haben wir (Lokalkolorit) mit der „
Drachenzähmen leicht gemacht“-Reihe angefangen: sehr, sehr cool! Ich mag ja Bücher, bei denen ich auch beim Vorlesen Spass habe.
Und der Hübsche ist immerhin schon (tapfer, tapfer) bei der Hälfte (651 von 1320) von „
Limit“ von Frank Schätzing.