Yodagami oder "Warum ich meine Schwester so mag"
Als nächstes dann: der Todesstern aus einem Radieschen geschnitzt oder so.
Posted by Frau Brüllen at 31.10.11 5 comments
Little Q. hatte in seinem Überraschungsei einen Gorilla. Grund genüg für einen kleinen Exkurs:
"Gell, früher, da sahen die Affen so aus. Heute nicht mehr, die sind nämlich dann Menschen geworden. (kurze Aufklärung, dass es schon immer noch Gorillas gibt und es nicht "Menschen statt Menschenaffen" heisst). Oh, ja, aber früher, da waren die Affen ganz dick und hatten schwache Arme und konnten auch nicht klettern. Nicht mal über einen Bach konnten sie sich schwingen. Und dann kam da einer und hat ihnen eine Falle gestellt sie in eine Höhle gelockt, weil er gesagt hat, dass da ein Stock voller Honig (vermutlich hat er Bienenstock gemeint) drin ist und dann hat er einen grossen Stein vor den Eingang gerollt und sie konnten nicht mehr raus. Mit vereinten Kräften haben sie dann den Stein wieder hochgehoben und einer ist raus, um Hilfe zu suchen, damit sie den Stein wieder befestigen können und in der Zwischenzeit haben die anderen den Stein hochgehalten. Der eine hat aber niemanden gefunden und so standen die da zwei Tage und haben den Stein hochgestemmt. Danach hatten sie dann ganz starke Arme und waren auch dünn, weil sie konnten ja nichts essen in der Zwischenzeit und Honig war eh keiner da, weil es war ja einen Falle, und seitdem können Affen klettern. (Das war wohl eine Geschichte, die ihnen mal in der Krippe vorgelesen wurde).
Und dann, dann wurden sie Menschen und haben angefangen zu sprechen. So wie der Yoda. Und das ist total interessant, weil sie kannten den Yoda ja gar nicht, weil damals gabs ja noch keine Filme. Den echten Yoda haben sie wohl auch nicht gekannt, obwohl der schon voll alt ist und damals bestimmt schon gelebt hat, aber halt voll weit weg, in einer weit entfernten Galaxis. Mami, wann sind eigentlich deine Grosseltern zur Welt gekommen?"
Wir konnten dann klären, dass 1924 die Evolution schon recht weit fortgeschritten war und meine Grosseltern weder wie Yoda geredet haben, noch den Affen besonders ähnlich waren. Aber am faszinierendsten (neben der wilden Kombination aus Fakt, Fiktion und Internettrivia) finde ich das Geschick, mit dem der kleine Mann die Regel "No StarWars-talk after dinner" umgangen hat ;-))
Posted by Frau Brüllen at 31.10.11 3 comments
Posted by Frau Brüllen at 30.10.11 0 comments
Posted by Frau Brüllen at 29.10.11 5 comments
Ich habe mich nie für Kinderschuhe, -schneeanzüge,- unterwäsche beim Discounter geprügelt, ich habe mich nie ins Gewühl um Schneeanzüge beim Kaffeeröster gestürzt (irgendwie habe ich sie immer problemlos online oder in unserer vermutlich von der falschen Klientel besuchten Filiale bekommen) und ganz aktuell: ich werde mich nicht für einen "Millennium Falken" zum Affen machen. Wie Sie ja vermutlcih alle längst wissen, hat ein grosser Drogeriespielzeugundauchsonstalles-Laden im Moment 20% auf alle Spielsachen. Schöne Sache, man kann die Leute zueonem vorgezogenen Weihnachtskaufrausch animieren etc. Praktischerweise weiss Little Q. ja schon genau, was er sich zu Weihnachten wünscht, da kann man das ja grade auch mal so besorgen, oder? Ausserdem bekommt man auch auf Sachen, die man bestellen muss, weil ausverkauft, immer noch die 20%.
Ich habe also gestern nachmittag Schwesterlein (die muste ja die Kinder ablenken, während ich dem Christkind zuarbeitete) und die beiden Jungs eingepackt und mich auf die Jagd nach erstens einem Geburtstagsgeschenk für das Patenmädchen und dann Little Q.s Wünschen gemacht. In diesem Fall unpraktischerweise ist Little Q. offensichtlich das totale Mainstreamkind, denn während alle anderen StarWars-Pakete wie Blei in den Regalen liegen, sind der Millennium-Falke und der Sith-Infiltrator ausverkauft. Nicht nur ausverkauft, aus verschiedenen logistischen Fehlleistungen ("Das System sagt, wir hätten noch 28 Kartons irgendwo im Haus. Bevor wir die nicht gefunden und verkauft haben, können wir nicht nachbestellen. Und das ist blöd, weil Lego den Millenniumfalken heute aus dem Programm genommen hat" das zB kann ich gar nicht unbedingt glauben...) praktisch nicht zu bekommen. Auch wenn der nette Bestellmann mit den seltsamsten konspirativen Aussagen versuchte, mich auf seine Seite zu ziehen "Rufen Sie mich mal morgen mittag an. So gegen 12, habe ich den anderen allen gesagt. Sie können es natürlich auch eher probieren" *zwinkerzwinker* Ach ja, in mir wird da nicht der Jagdtrieb geweckt, in mir wird eher die Abneigung gegenüber unfähige Demand-and-Supply-Chains geschürt. Und die Neigung zum Onlineshopping...... (Amazon verschickt offensichtlich ausnahmsweise Spielsachen auch in die Schweiz und hat von der Lieferknappheit noch nichts erfahren).
(Ist ja nicht so, dass Schnäppchenjagen mir fremd wäre. Aber ich bin dann doch ein fauler Sack und habe es lieber, wenn ich eben weiss "morgen, ab 7, da gibt es dann Giessweinhausschuhe/Farbenmixstoffe/Capt.Sharky-Klamotten zu Spottpreisen, um 7:04 sind sie ausverkauft", da mache ich mir dann einen Plan, welche ich brauche oder will (oder schicke den meiner kleinen Schwester, wenn wir an dem Tag grad in die Ferien fahren), setze mich ab 6:50h vor den Rechner und um 7:05 ist der Spuk vorbei, mein Warenkorb entweder voll oder auch nicht, aber ich habe mich nicht mit anderen Müttern geboxt, bin nicht ins Schwitzen gekommen, musste mich nicht von Bestelltypen anzwinkern lassen und kann mich ohne An- und Abfahrtsweg wieder dem echten Leben widmen)
Posted by Frau Brüllen at 29.10.11 2 comments
Ach ja. Eigentlich wollte ich heute (schon am zweiten Termin fällt das Mukiturnen wegen Blutspenden aus) mit Little L. früh morgens das Einkaufen erledigt haben, danach das Haus grundüberholen (morgen kommen nämlich sowohl meine kleine Schwester als auch Little L.s beste Freundin incl. Mama und Schwester zu Besuch), in der Mittagspause Little Q. dann Papiersaurier falten und ein paar Yodas, am Nachmittag dann mit einem ausgeschlafenen Little L. und Q. zum Ikea, für den grossen kleinen Mann endlich eine grosse Bettdecke kaufen und so was eben.
Tja. In der Realität musste ich schon vor dem ersten Kaffee zwei Yodas falten, weil Little Q. einen in den Kindergarten mitnehmen wollte und Little L. natürlich auch sofort einen brauchte. Dann, als die beiden grossen Jungs aus dem Haus waren, kam Little L. überhaupt nicht in die Gänge und wir haben es gemütlich angehen lassen, will heissen, Little L. hat ein bisschen Bücher angeschaut und gespielt, während ich Wäsche gefaltet, gewaschen und die Bäder geputzt habe, so lange bis es aus dem Kinderzimmer ratterte und rasselte. Little L. wollte nämlich unbedingt sofort "Obstgarten" spielen und hat auf der Suche nach dem Karton fünf 40-Teile-Rahmenpuzzles runtergerissen. Also habe ich flugs 5 Puzzles gemacht, danach vier Runden Obstgarten gespielt, dann noch zwei Runden "Bunte Ballons", dann endlich sind wir zum Einkaufen aufgebrochen. Little L. hat sich im Drogeriemarkt nur ganz wenig mit Badeschaum bekleckert, was aber zusammen mit der Lauchstange, die er in der Gemüseabteilung des Supermarkts als sein Laserschwert adoptierte, eine interessante Geruchsmischung ergab. (Die Lauchstange musste mit hinten sitzen und durfte auch mit zum Zoll. Ich hoffe, es gibt kein Drama, wenn sie in die Suppe kommt).
Gestatten: Darth Lauch |
Posted by Frau Brüllen at 27.10.11 4 comments
Posted by Frau Brüllen at 25.10.11 1 comments
Posted by Frau Brüllen at 23.10.11 4 comments
Posted by Frau Brüllen at 23.10.11 6 comments
Labels: Creative Husband, Little L., Little Q.
Mittagsschlaf und ein Nachmittag mit Fencheltee im Bett, während Little Q. auf einem Kindergeburtstag weilt und Little L. und der Hübsche ein Fotoshooting und die Umgebung unsicher machen.
Heute abend gibt es dann das erste Käsefondue das Jahres (mein Körper ist total auf Winterspeckanfuttern gepolt und lässt mich Sachen machen wie eben Käsefondue, Brathähnchen, gestern nachmittag einen leckeren Mohnhefezopf (ich habe im Supermarkt unseres Vertrauens Dampfmohn entdeckt, für mich als Mohnliebhaberin und "Mohnback"-Hasserin und "Keinemohnmühlebesitzerin" perfekt schon vorgemahlenen (in einer Familienbetriebswassermühle im Schwarzwald blablabla) Mohn) und so was.), heute abend einen guten Film ("Winters Bone", ich habe die Buchversion gerade hier bei mir im Bett) und morgen bin ich hoffentlich wieder fitter!
Posted by Frau Brüllen at 22.10.11 2 comments
Dank/Trotz Medikamentendoping (die Kinder geben mir ja nun nicht direkt eine Auszeit) fühle ich mich recht wattig. Der Hals und das Atmen schmerzen, aber immerhin sind Kopf- und Gliederschmerzen unter Kontrolle.
Little L. und ich machen uns, soweit das geht, einen gemütlichen Vormittag, ich ignoriere tapfer alle inneren Stimmchen, die mich, wenn ich schon das Sporteln seinlasse, doch wenigstens daheim mal gründlich aufräumen, Fensterputzen, Besteckkästen sortieren und das Speicherkammerl umräumen könnten. Stattdessen habe ich Soulfood für Mittag (Nudelsuppe mit Wienerle) und Abend (Tarte Tatin Surprise von Yotam Ottolenghi) vorbereitet, wir haben Little L.s Krümel getauft (er heisst jetzt "Lelli"), gewickelt, ins Bett gebracht, ich wurde mit allem Little L. zur Verfügung stehendem Equipment medizinisch versorgt und solche Sachen. Wie genau ich den Nachmittag mit beiden Energiebolzen jetzt genau überstehen soll, weiss ich noch nicht genau. Vielleicht kann ich mich mit Little L. zusammen schlafen legen, wenn Little Q. eine Runde Lego spielt über Mittag und ich werde dadurch sozusagen wundergeheilt.
Gnarf.
Posted by Frau Brüllen at 21.10.11 5 comments
Ich habe ja das Frauenzeitschriftlesen schon vor einiger Zeit aufgegeben. Was ich an Lifestyle-Inspirationen, Promiklatsch, Kochideen, Schminktipps, Einblicken in spannende Schicksale da seinerzeit rausgeholt habe, hole ich mir schon seit langem aus diversen Blogs. Eine einzige Ausnahme gibt/gab es: die Brigitte-Plätzchen-Edition. (Und auch die habe ich letztes Jahr nach der Enttäuschung des Vorjahres boykottiert). Während der Rest des Hefts so gegen Ostern ungelesen aus dem Zeitschriftenständer des Gästeklos entsorgt wird, haben die Plätzchenhefte ihren festen Platz in meinen Rezeptvoräten.
Dieses Jahr habe ich dank Steffi von Ohhhhh....Mhmmmmm die Brigitte übrigens schon zweimal gekauft, einmal die Himbeerausgabe und heute eben die Plätzchen. Ich würde sagen, da sitzt die richtige Frau auf dem richtigen Posten ;-).
(Weihnachtsgeschenke für die Kinderleute stehen übrigens auch schon fest: diesmal dürfen die ihre Plätzchen selbermachen, ich übernehme nur das schöne Einpacken und kreative Zutaten, die ich heute auch schon in grossem Massstab eingekauft habe
(Ansonsten: jeder Atemzug tut weh, ich hab zittrige Knie und Schüttelfrost. Juppidu.)
Posted by Frau Brüllen at 20.10.11 3 comments
Labels: Mjamm
Also: immer noch schlimm Nerven hier.
Dazu kommen: massiver Schlafmangel wegen immer zu spät ins Bett wegen Breaking Bad in der Nacht extrem wanderlustiger Kinder (1:02: Little Q. steht vor meinem Bett: "Ist schon Aufstehzeit?" "Mhhhmmm, nein." "Upsi". 2:35h: Little L. krabbelt in mein Bett "Ich do loofe" 2:40h: ich wurde zum wiederholten Male fies getreten, verfracht Little L. in sein Bett, 2:45h: "Mami au do bei mir lofe", ich ziehe mit meiner Decke in Little L.s Bett., 3:40h: Little Q. hängt den Kopf vom Stockbett oben runter: "Mami, super, dass du schon da bist!" Ich nutze das Aufgewecktwordensein und ziehe wieder in mein Bett. 4:10h: Little L. steht vor meinem Bett: "Ich do lofe" Wir ziehen beide ins Kinderbett um. 5:50h: Little L. will seine Milch, 6:10h Little Q. kommt auch noch in Little L.s Bett dazu, 7:00h der Wecker klingelt, die Kinder wollen aber "wieterlofe"), und alle Anzeichen, dass die Erkältung, die den Hübschen am letzten WE flachgelegt hat, nun auf meinen Bronchien halt macht. Ich bekämpfe das tapfer mit Kaffee und dem Schweizer Lieblingsheilmittel Pretuval C.
Ansonsten: Little L. hatte heute sein erstes Mal MukiTurnen. Netterweise ist in der Gruppe nicht nur ein Krippenkollege, sondern auch ein kleines Mädchen, dessen Mutter, als ich mit Little Q. beim Turnen war, ebenfalls hoch schwanger war und wie ich ihrem grossen Sohn mit dickem Bauch hinterherflitzen musste. Little L. hat es super gemacht, war weder das Kind, des 50 Minuten heulend am Rand sass, noch das, das wie irre kreischend durch die Halle rannte und alle Spiele torpedierte (während die Mutter milde lächelte). Und dass er mich beim "Und jetzt massieren die Kinder die Mamis" zu so einem Brotmitbutterbestreichsprüchlein zum Abschluss herzhaft in den Rücken gebissen hat, das nehme ich ihm auch mal nicht übel.
Ich sitze hier übrigens in meiner ersten sehr gemütlichen (ich überlege, ob mir M doch zu gross ist) Joana, die allerdings nach sich wehrendem Kind Zähneputzen, Mittagessenkochen und so nicht mehr ganz fototauglich ist. Fix war sie auf jeden Fall genäht.
Posted by Frau Brüllen at 20.10.11 2 comments
Haben Sie es gemerkt? Hier klemmt es mental gerade ein bisschen.... einerseits beschäftigt mich eine wichtige Sache, über die ich aber noch nicht reden kann, die noch nicht entschieden ist, wo ich im Moment aber auch nix beeinflussen kann, die aber, wenn es denn was würde, erstens grossartig würde und zweitens sehr viel ändern würde, also, was ich sagen wollte: diese Sache beschäftigt mich. Sehr (hätte man jetzt nicht gedacht, nach dem Satz, oder?) Ich kann im Moment nichts machen und das macht mich wahnsinnig, weil mein Hirn trotzdem Waswärewennundwiewürdenwirwennaberwaswennnicht-Szenarien wälzt, obwohl das ja noch gar nichts bringt.
So. Dann. Little L. ist (fürchte ich) dabei, den Mittagsschlaf abzuschaffen, d.h. es fehlt einerseits eine Mittagspause für mich, andererseits habe ich dann ab Mitte nachmittag ein extrem übermüdetes motziges Kind, das "Sloooofe" gehen will, aber nicht darf, weil es sonst in der Nacht nicht mehr schlafen würde. D.h. die Zeiten, in denen ich auch mal mit wachen Kindern mal kurz in aller Ruhe am Computerbilderbearbeitungsplatz Fotos von Unternehmungen oder Genähtem hochladen konnte, sind sehr spärlich.
Dann: es ist traumhaftes Wetter hier, d.h. wir sind sehr viel draussen unterwegs, dazu kamen wir über kryptische Wege an die aktuelle Staffel "Breaking Bad" und sind dementsprechend abends gerne mal absorbiert, naja, also: es gibt hier so einiges, zu allem oben drauf überlege ich, ob Little Q. mittlerweile zu gross ist, um hier seine Schoten, Gedankengänge, Ängste und Eigenheiten der Öffenlichkeit zum Frass vorzuwerfen stolz zu präsentieren... ach ja. (Habe ich schon erwähnt, dass mein Hirn im Hintergrund andauernd noch rattert? Wegen dieser Sache? Ja, also. Eben. Grrrrmpf.)
Und ausserdem nervt versucht mich schon seit Tagen ein Doktorand von irgendwoher zu erreichen, der sich Tipps zu meinen praktischen Arbeit während meiner Diss von mir holen möchte. Am liebsten würde ich meinen ehemaligen Doktorvater, der ihm meine Kontaktdaten gegeben hat und mich als Spezialistin hingestellt hat, nachdem ich nach der Diss schon das Land verlassen habe, um seinem Einflussbereich zu entgehen,, erwürgen ihm sagen: " I couldn't care less....Hey, das ist 10 Jahre her, nicht mal wenn ich wollte, könnte ich Dir weiterhelfen..... aber glaub mir: es gibt ein Leben nach der Diss", aber ich bin ja höflich und habe mir sein Expose durchgelesen, in meiner Diss nachgeschlagen (wohoooow, ich habe damals echt viel gemacht!), und werde ihm jetzt sagen: "Sorry, ist zu lange her, klingt alles logisch, was du sagst, ich weiss auch nur noch, dass es tricky war." Oder so.
Sie lasen: unkoordiniertes aus Frau Brüllens Hirn. Bald (hoffentlich) mal wieder strukturierter.
Posted by Frau Brüllen at 17.10.11 4 comments
Labels: Just Me
Posted by Frau Brüllen at 17.10.11 4 comments
Labels: Happy Family, Little L., Little Q.
Posted by Frau Brüllen at 17.10.11 0 comments
Labels: Landleben Live, Little L., Little Q.
Posted by Frau Brüllen at 12.10.11 6 comments
Frau ... äh... Mutti ist vom Abkürzungsvirus befallen und das bringt mich doch dazu, ein wenig darüber zu räsonieren, was das Auswandern und die Kinder aus unserer Sprache gemacht haben.
Gestartet sind der Hübsche und ich ja mit leichtest bayerisch eingefärbtem Hochdeutsch (also: Mundartgedichte zum, Bürgermeisterdienstjubiläum aufsagen, das könnte ich wahrscheinlich immer noch). Bei den ersten Bewerbungsgesprächen in der Schweiz habe ich auf jedes ", odr?", noch brav nichtssagend genickt oder den Kopf geschüttelt, mitterweile höre ich die gar nicht mehr (bei Little Q. sind sie mir letztens aufgefallen), oder verwende ich sie am Ende sogar selber?
Als mein Laborant in meiner ersten Woche irgendwann mal verkündete "Der Ansatz schmeckt nach Ammoniak" habe ich erstmal tief durchgeatmet, bevor ich gaaaanzu ruhig nachgefragt habe. (Nein, er hat ihn nicht probiert, schmecken heisst riechen und wischen heisst kehren und laufen heisst gehen und rennen heisst laufen und tschüss heisst hallo)
Anders als in einer letztens im Spätprogramm ausgestrahlten Doku zum Thema Deutsche in der Schweiz (Gopfadelli Sacklzement, war das peinlich, der Hübsche hat da nur durch Zufall reingezappt) empfohlen versuche ich mich nicht in Schweizerdeutsch, aber da die Kinder beide halt eben Dialekt sprechen, schleichen sich manche Begriffe halt doch ein. Der Grosse geht in den Kindsgi, dazu trägt er sein Lüchzgi, es gibt Znüni und Zvieri, manchmal auf ein Gipfli und ich liebe den Spruch "Finger ab de Röschti, wenn da Babbi d'Fiass dinne hätt"***, den uns Au-el aus St-Gallen importiert hat (note to myself: kommt am Donnerstag zu Besuch. Evtl. alten kaputten Klodeckel wieder anschrauben). Diese ganzen Abkürzungen sind aber nun absolut keine Verniedlichungen, das ist halt hier so ;-)
Was sich aber in den letzten Wochen und Monaten hier so eingeschlichen hat, ist das ultimative Wort für "Oh, mein Fehler, sorry", das entweder aus Krippe oder Kindergarten kommt: "Upsi".
Mittlerweile benutzen es nicht nur Little Q. und Little L. ("Haaaaaaallo, wer hat da schon wieder nicht sein Brettchen in die Spülmaschine geräumt?" "Upsi" oder "Little L., hast Du da mit Absicht alle Disneypuzzles ausgeleert und dich drin gewälzt?" "Upsi"), nein, auch der Hübsche und ich haben das Wort für uns entdeckt: "Wolltest Du nicht noch einen Salat mitbringen?" "Upsi" "Was ist denn mit dem Rest Chips passiert?" "Upsi"). Das Schöne ist, richtig eingesetzt, nimmt es auch groben Verfehlungen die Spitze ("Hast du jetzt im Ernst meinen Lieblingspulli in den Trockner geschmissen und jetzt ist er puppenklein?").
Ich denke, ich werde das auch im Berufsalltag etablieren: "Frau Brüllen, haben Sie nicht gesehen, dass da "Vertraulich" stand?" "Upsi." oder "Was haben Sie sich bei dieser Rechnung nur gedacht? Das ist ja viel zu teuer! Das wird uns das Projekt töten!" "Upsi" Hach, ich mag das!
Nun ja, ich kam ein wenig vom Thema ab, upsi!
(Was sind denn Ihre "Upsi"-Momente?)
*** auf mehrfachen Wunsch:
Kindsgi = Kindergarten
Lüchzgi = Leuchtstreifen zum Umhängen für die Kindergartenkinder,
Znüni = Brotzeit am Vormittag
Zvieri = Brotzeit am Nachmittag
Gipfli = Croissant
"Finger ab de Röschti, wenn da Babbi d'Fiass dinne hätt" = Finger aus den Rösti, wenn der Papi die Füsse drin hat (Bedeutung: tja.)
Und nochwas: wenn ich sage, dass ich kein Schweizerdeutsch spreche, dann heisst das nicht, dass ich es nicht verstehe. Das, finde ich, ist eine Frage des Respekts, wenn man irgendwo im Ausland ist, dass man sich bemüht, die Landessprache/den lokalen Dialekt zu verstehen. Nur mit dem Sprechen: es ist halt doch keien Fremdsprache, sondern "nur" ein Dialekt und da sagt mein persönliches Benimmbarometer: nachmachen ist anbiedern.
Posted by Frau Brüllen at 10.10.11 17 comments
Posted by Frau Brüllen at 10.10.11 2 comments
hat Little Q. schon wieder ;-).
Für mich bedeutet das, dass ich nicht morgens um sechs eine ausgewogene, gesunde und Little Q.-kompatible Znünibox packen muss, an Waldtag oder Turnen, Lüchzgi, Karatetasche etc. denken muss.
Für uns alle bedeutet das, dass wir Donnerstag und Freitag für uns haben. Das stellt man sich jetzt natürlich högscht entspannt und gemütlich vor, ausschlafen bis in die Puppen, gemütliches Frühstück im Pyjama und dann was unternehmen, was allen Spass macht.
Die Realität sieht so aus, dass Little L. ja nun seit einiger Zeit unfallffrei untertags ohne Windel unterwegs ist und deshalb auch im halbwachen Zustand ungern die Windel benutzt. Also kommt so gegen fünf, halb sechs der erste Ruf "Maaaaaami, Milch" (ich tapple rüber und reiche die Milchflasche), gefolgt von "Maaaaami, Milch fertig" (ich tapple rüber und nehme die leere Flasche entgegen), gefolgt von "Maaaaaami, ich Gaggbolle machen" (ich tapple rüber und setze das Kind aufs Klo, danach gibt es eine trockene Windel), gefolgt von "Maaaaaaami, ich jetzt Piesi mache." (ich tapple rüber und setze das Kind nochmal aufs Klo, danach gibt es nochmal eine Windel) gefolgt von "Maaaaaami, ich jetzt ufstoh" (das Kind kommt rübergetappelt). Und dann ist es auch schon so gegen viertel nach sechs, durch das dauernde Gerufe und Rein- und Rausgelaufe ist auch Little Q. wach, der Hübsche sowieso, weil der sich ja zur Arbeit fertig machen muss, und ich tu dann mal so, als ob ich auch wach wäre.
Während der Hübsche sich also parat macht, hänge ich die erste Waschmaschine auf, halte die Jungs zur Zahnhygiene an, nicke Outfits ab bzw. korrigiere sie der Witterung angepasst,montiere Beyblades auseinander, fische Beyblade-Spitzen aus dem Müsli, erahne Frühstückswünsche, verpasse Little L. seine Medikamente und bin genau dann bereit, den ersten Schluck Kaffee zu nehmen, wenn Little L. beschliesst "Ich fertig esse."...
Nun ja, irgendwie komme ich zu meinem morgendlichen Koffeinstoss, irgendwie schaffe ich es auch, uns alle drei (der Hübsche ist irgendwann Richtung Büro entschwunden) ausgehfertig zu machen, einen Einkaufszettel zu schreiben (und auf dem Tisch liegen zu lassen), die Pfandflaschen zusammenzupacken (und daheim stehen zu lassen) und dann geht es auf zum wöchentlichen Grosseinkauf (unser Leibundmagensupermarkt macht schon um 8 Uhr auf). Auch das ist natürlich mit zwei Jungs deutlich kommunikativer als mit nur Little L.. Aber mittlerweile bin ich ein alter Hase, wenn es darum geht, alle Goodies wie Autoschlüssel aus dem Schloss ziehen, Liftknopfdrücken, Joghurtsorten auswählen, Lyonerscheiben für beide in Empfang nehmen gerecht aufzuteilen ;-).
Ich geniesse es, meine Jungs zu sehen, wie sie miteinander und mit anderen Leuten interagieren, Little L., der sich totlacht, weil eine extralange gekringelte Salami aussieht wie eine Schlange, Little Q., der begeistert alles Obst und Gemüse abwiegt (und brav zur Kontrolle bringt, nachdem er einmal durch beherztes Aufdiewaagestützen für ein Säckchen Weintrauben den stolzen Preis von 149.73€ ausdruckte), beide, die mit den ausgewählten Gurken in der Gemüseabteilung Yoda spielen, Little Q., der an den Kassen alle Körbe beim Ausgang stapelt, Little L., der mir hilft die Sachen aufs Band zu laden und sebstständig die Kassiererin um den "coolen Tacker" für den Ausfuhrschein bittet, beide, die mit vereinten Kräften den Kassenzettel dran festtackern, Little Q., der sich eine Butterbreze wünscht, Little L., für den kein Fitzel Butter an der Breze sein darf, Little Q., der unser Auto zum Rebellenstützpunkt und die Post zum Droidenschiff erklärt und uns alle dazu bringt, uns seitwärts an die Wand gedrückt der Tür zu nähern, weil "Mami, da ist nur ein schmaler Vorsprung, und wenn wir runterfallen, stürzen wir ins Weltall", Little L., der stolz wie Bolle am Zollschalter unseren Ausfuhrschein selber abstempeln darf und verkündet "ich gang gern Zolli"..... daheim wird dann (mit ein bisschen Hilfe in Krisensituationen "Mami, der Little L. sitzt auf mir drauf und ich will mich wehren, aber dann tu ich ihm weh") sogar miteinander gespielt und in der Mittagspause ist Little Q. so froh, dass er ungestört mit seinen Raumschiffen spielen kann, dass ich sogar dazu komme, an Eddie weiterzunähen.
Ferien also. Jetzt irgendwann (Little Q. wartet schon seit der ersten Nutellaschnitte heute morgen) kommt dann noch der Bruder des Hübschen für ein Wochenende zu Besuch und so sind Herbstferien für uns dann schon was besonderes, wenn auch alles andere als beschaulich ;-)
Posted by Frau Brüllen at 6.10.11 5 comments
Posted by Frau Brüllen at 5.10.11 11 comments
Ich habe verstanden, dass einige von Ihnen nicht verstehen können, das ich keine Tipps und schon gar keine Gesundheitstipps haben möchte. Deshalb habe ich nur für Sie eine spezielle Email-Adresse eingerichtet, an die Sie Ihre Tipps schicken können. Ich werde sie ziemlich sicher nicht lesen, aber da es Ihnen ein Herzensanliegen scheint, diese Tipps loszuwerden, sehe ich das als Serviceangebot.
Tipps also bitte an
Tippsfuerfraubruellen(at)gmail.com
Für alle anderen allfällige Kontaktaufnahmen erreichen Sie mich unter:
fraubruellen(at)gmail.com
Dieses Blog ist ein reines Privatvergnügen, ich habe keinerlei Interesse an Kooperationsanfragen, Sponsored Posts, Linktausch (was soll das überhaupt sein?) und Werbung. Wenn Sie mir trotzdem solche Anfragen schicken, werde ich Ihnen entweder gar nicht antworten oder sehr unhöflich. Falls Sie mir doch solche Anfragen schicken, werde ich mich öffentlich (zB auf Twitter) unter Nennung des Marken-/Agentur- oder auch Ihres Namens drüber lustig machen. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.