Sonntag, Juli 14, 2013

Soak up the sun

So sehr sogar mir das schlechte Wetter am Sommeranfang aufs Gemüt geschlagen hat, so sehr bemüht sich der Sommer, das jetzt wieder gut zu machen. Ich bin vom Wetter mehr als begeistert: ich brauche ja gar nicht über 30°C, mir reichen die 28°C mit leichtem Wind, mit Abkühlung über Nacht, so muss das sein!
Die Kinder haben ja schon Ferien, d.h. es ist keine Schule mehr, arbeiten müssen wir natürlich trotzdem. So gehen sie weiterhin in die Kinderkrippe, dort unternehmen sie Ausflüge, gehen baden, in den Wald, in den Zoo, solche Sachen.
Parallel hat sich Little Q. zum lokalen Ferienprogramm angemeldet, das eben auch Halbptagsaktivitäten anbietet. Eine befreundete Mutter und ich haben beim Anmelden unserer insg. drei Kinder unsere Arbeitstermine, die Präferenzen der Kinder und das Angebot perfekt abgeglichen, allerdings haben sich viel zu viele Kinder angemeldet und so haben unsere drei Kinder jeder nur zwei Termine ergattert, keinen davon gemeinsam. Deswegen haben der Hübsche und ich uns die Fahrdienste eben aufgeteilt und an "meinem" Tag habe ich gleichzeitig auch noch Little L. abgeholt und während Little Q. sich bei der Polizei alle Waffen, Technik, Gimmicks zeigen liess, haben Little L. und ich am Inseli die Füsse ins Wasser gehalten.





Die Leute von der Grenzwache an der Fussgängerbrücke in Rheinfelden kennen uns jetzt übrigens besser, als ihnen vermutlich lieb ist. Kaum hatten der kleine Mann und ich uns nämlich vor Ort installiert, als ihm auch schon einfiel, dass er jetzt "abger ganz megadringend, Mami" aufs WC müsste. Okay, Baumgiessen, das geht ja noch, aber er war recht überzeugend der Meinung, dass es damit nicht getan sei. Und nachdem die öffentliche Toilettensituation vor Ort ein bisschen eingeschränkt ist und das Grenzwachenhäuschen das erste Gebäude mit Wasseranschluss, haben wir also dort gestoppt und Little L. durfte das Büro-WC benutzen. Volle Kanne....
Little Q. war übrigens begeistert, noch mehr am nächsten Tag von der Feuerwehr, wo sie mit dem Löschboot über den Rhein und mit Blaulicht die Landstrasse entlanggebrettert sind und einen Wärmebildkameraeinsatz in einem verrauchten Haus üben dürften.

Ich war dann ausserdem letzte Woche noch ganz extra sportlich und bin zweimal mit dem Radl in die Arbeit und zurück gefahren. Im Prinzip ist das nämlich gar nicht sooooo weit (14 km einfach), eine richtig schöne Strecke, aber mich nervt das Umziehen, leicht angeschwitzt ankommen... naja. Aber bei dem Traumwetter letzte Woche war es schon schön!

Nachdem der Rock, den ich von Kathi habe, am ersten Tag so superbequem zum Radeln war, habe ich mir am zweiten Tag aus dem wunderschönen Happy-Stoff grad eine Kopie genäht:
Und so sieht die Strecke aus: nach der Überquerung des Rheins über das Kraftwerk vor Ort fährt man an einem Naturschutzgebiet entlang: um halb sieben sieht das so aus:
Auf der schweizer Rheinseite sieht man den Containerhafen, auf der deutschen Seite ist eher Badegebiet:
 Ich wäre ausserdem übrigens fast von einem Gemeindearbeiter mit seiner Heckenschere halbiert worden, der hat sich nämlich so früh ganz allein unterwegs gewähnt und hat mit IPod in den Ohren den schmalen Feldweg freigeschnitten und dabei mich weder gehört noch gesehen und nicht gerade SUVA-konform mit seinem elektrischen Riesenschneideteil rumgefuchtelt. Gsd. funktionieren die Scheibenbremsen (und ja: es war ihm peinlich!)


Fürs Wochenende habe ich dann noch die Stickmaschine heisslaufen lassen, die erstbeste Freundin von Little L. hat zur Poolparty zum vierten Geburtstag geladen:



Und Poolparty hiess in dem Fall wirklich: ein richtiger Pool! Nach kurzer Anlaufschüchternheit war Little L. nur noch zum Trampolinspringen aus dem Becken zu kriegen.





Und ja, er hat mit dem Spritztier direkt auf mein Handy gezielt. Habe kurz überlegt, ihn auf dem Heimweg auszusetzen ;-)

Little Q. hat den Tag mit dem Hübschen in einem Freibad verbracht und offensichtlich hat er dabei zu viel Sonne abgekriegt, aber das habe ich ja gestern schon erzählt....
Gab es halt am Sonntag einen faulen Mutter-Sohn-Tag zu Hause ;-), während der Hübsche und Little L. das Freibad unsicher machten. Und ja, Sie liegen nicht ganz falsch, wenn Sie ein Muster sehen: heute morgen ist nämlich Little L. mit Fieber und "Ich krieg beim Gähnen keine Luft in den Mund" aufgewacht, so dass ich die Arbeitswoche mit einem "Kindkrank"-Tag beginne.... (Spass beiseite: Jeder von uns hatte die letzte Woche einen Tag fieses Halsweh und Little L. hat dazu noch ein bisschen Fieber, hat vermutlich nix mit der Sonne zu tun. Mein Schreibtisch bei der Arbeit ist bis auf letzten Kleinkram eh schon urlaubsfertig abgearbeitet, so dass der Tag heute niemandem weh tut...)

In diesem Sinne: ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Start in diese Traumsommerwoche!




Soll erfüllt, mehr als.

Seit gestern abend:

  • ein verkotztes oberes Stockbett incl Kuscheltieren und Kind drin gereinigt (Mais. Warum immer mit Mais?)
  • In eine verirrte Katzenkackwurscht gestiegen
  • Ein verkotztes Notfallbettzeug gereinigt.
  • Flitzekacke beim Kind
  • Eine 1.80 lange Katzenkackschleifspur im Bad entfernt. Incl. Kackwurscht.
  • Die Auswirkungen von "Ich dachte echt, auch mein Hintern wäre schon im Katzenklo dringewesen, als ich laufenliess" entfernt
  • Katzenkotze in der Küche aufgewischt
  • Katzenkotze aus dem Teppich hinter der Eingangstür geschrubbt.

Und damit nicht alles nur auf die Wiederherstellung des Status vorher abzielt, putze ich auch noch den Backofen.

Börks, börks, börks.
(Immerhin scheint das grosse Kind wieder dicht und ich hoffehoffehoffe auf Sonnenstich, den wir durch "Heute gehen nur der Papi und das kleine Kind ins Freibad, wir bleiben daheim und chillen" auskurieren wollen und nicht auf Magendarm für alle!)


Donnerstag, Juli 11, 2013

Zwei Jungen. Zwei Geschichten

Stellen Sie sich vor, Sie sind die Mutter eines blonden vierjährigen Jungen. Der Junge geht an drei Tagen die Woche in eine Kinderkrippe. In seiner Gruppe gibt es einen anderen blonden, vierjährigen Jungen, den findet er ganz grossartig. Er wäre gern sein Freund, er hat ihn so gern, dass er am liebsten die ganze Zeit nur mit ihm spielen würde, ihn immerzu anfassen würde, berühren, ganz fest drücken. Komischerweise mag der andere blonde Junge nicht angefasst werden, besonders nicht, von Ihrem Jungen. Ihr Junge allerdings kann nicht verstehen, wie man das nicht gernhaben kann und probiert es weiter. Der andere Junge muss doch einsehen, dass er sein Freund sein möchte. Vielleicht klappt es, wenn er ihn so fest umarmt, dass er nicht wegkann? Der andere Junge sagt: "Ich will das nicht, lass mich los." Aber Ihr Junge hat ihn doch gern, er drückt ihn ganz fest und kuschelt sich an ihn. Der andere Junge schreit nach der Erzieherin: "Aaaaaaalex, der plagt mich, der lässt mich nicht los, ich will das nicht." Die Erzieherin kommt, pflückt Ihren Jungen vom anderen, und erklärt ihrem Jungen, dass der andere Junge es eben nicht mag, wenn er festgehalten wird, dass man aufhören muss, wenn der andere "Stop" oder "Ich will das nicht" sagt. Der andere Junge schaut böse. Später am Tag will Ihr Junge unbedingt neben dem anderen Jungen am Tisch sitzen. Der aber möchte nicht und sagt: "Ich will aber zwischen der Erzieherin und meiner Freundin sitzen." Dabei will Ihr Junge doch nur so nah wie möglich an dem Jungen sein, dessen Freund er sein will. Er drängt sich also zwischen den Jungen und seine Freundin, küsst ihn auf die Wange und umarmt ihn ganz fest. Der andere Junge freut sich nicht etwa, dass ihn Ihr Junge so lieb hat, er schreit laut und seine Freundin hilft ihm und sie drängen Ihren Jungen von der Bank, damit sie nebeneinander sitzen können. So geht das fort und fort, der andere Junge will nicht mehr nur nicht der beste Freund von Ihrem Jungen sein, er möchte am liebsten überhaupt nichts mehr mit Ihrem Jungen zu tun haben. Sobald er sich nähert, schreit der andere Junge "Geh weg von mir, fass mich nicht an! AAAAAlex, hilf mir." Als Ihr Junge es immer und immer wieder versucht und den anderen Jungen umarmt, drückt, küsst und einmal die Erzieherin nicht schnell genug Ihren Jungen vom anderen abpflückt, schubst der andere Jungen Ihren Jungen. Das nächste Mal beisst er ihn, als er ihn nicht loslässt. Mittlerweile wollen übrigens auch die anderen Kinder in der Gruppe nicht mehr beste oder überhaupt Freunde Ihres Jungen sein. Der andere Junge ist nämlich sehr beliebt und seine Freunde schlagen sich auf seine Seite. Dabei möchte Ihr Junge doch nur sein Freund sein.
Ihr Sohn: ein Mobbingopfer?

Jetzt stellen Sie sich vor, sie haben einen blonden vierjährigen Sohn, der vier Tage die Woche in eine Kinderkrippe geht. In seiner Gruppe ist ein anderer blonder vierjähriger Junge. Ihr Junge hat mit dem andere Jungen nicht besonders viel am Hut, Sie verstehen das, der Junge (und seine Eltern) liegen mit Ihnen absolut nicht auf einer Wellenlänge. Ihr Junge hat zwei beste Freundinnen und einen besten Freund in der Gruppe und versteht sich auch mit dem Rest der Gruppe wunderbar. Nur mit dem anderen blonden Jungen, da kann er nichts anfangen. Muss er ja an sich nicht, es sind in wechselnden Konstellationen ca 15 Kinder in der Gruppe, da kann man sich ja aus dem Weg gehen. Kann? Könnte? Nein. Der andere blonde Junge möchte unbedingt der beste Freund ihres Jungen sein. Das zeigt er auf eine sehr körperliche Art und Weise. Er  umarmt und küsst Ihren Jungen so fest, dass dieser sich bedroht fühlt. Er reagiert nicht auf das "Stop, ich will das nicht", das Sie Ihrem Jungen durch Vorleben und immer wieder Erklären beigebracht haben. Er reagiert nicht auf sanftes Wegdrücken, er muss von den zu Hilfe gerufenen Erzieherinnen abgepflückt werden. Ihr Junge fühlt sich verfolgt und bedroht, sobald dieser Junge sich auch nur nähert. Er kann sich nie sicher sein, ob er nicht gleich wieder angegrabbelt und geküsst und gedrückt oder irgendwo hingezerrt wird. (Sie können das verstehen, der andere Junge macht nämlich auch vor dem grossen Bruder Ihres Jungen und Ihnen selber nicht halt. Und nein, gegen den Willen auf den Mund geküsst werden ist nicht schön und fühlt sich auch dann übergriffig an, wenn es von einem Vierjährigen kommt). Irgendwann ist Ihr Junge so weit, dass er sich nicht anders zu helfen weiss, und den anderen Jungen so wegschubst, dass er hinfällt. Das nächste Mal, als er nicht in Ruhe gelassen wird und die Erzieherin nicht schnell genug helfen kommt, beisst er ihn. Seine besten und normalen Freunde sehen, wie Ihr Junge geplagt wird und dass "normale" Verhaltensweisen nicht helfen. Sie stehen ihm zur Seite und das heisst für sie: auch sie möchten jetzt mit dem anderen Jungen nichts mehr zu tun haben. Sobald er sich Ihrem Jungen nähert, "verteidigen" sie ihn. Sobald er sich ihnen nähert, rufen sie um Hilfe oder schubsen ihn weg. Ihr Junge sagt: "Ich geht gern in die Kinderkrippe. Ausser an den Tagen, wo der andere Junge da ist."
Ihr Sohn: der Übungsdummy für ein Kind, das nicht gelernt hat, die Grenzen anderer Menschen zu respektieren?

(Ach ja: nur einer der beiden ist mein Sohn. Ich geh mal davon aus, Sie wissen, welcher meiner ist. Und dass ich deswegen voreingenommen bin.)

Dienstag, Juli 09, 2013

"Du bist nischt Deine Frau"

Wie Sie ja alle wissen, wohnen wir nun schon lange in der Schweiz. Wie Sie vielleicht auch wissen, ist das ausserhalb der EU und wie Sie sicher wissen, wenn Sie mir schon mal was schicken wollten, ist das Porto aus der EU raus, auch wenn es nur ein par Kilometer sind, praktisch unbezahlbar. Das wissen auch die Standardversandhäuser (ausser Amazon bei allem ausser Tiernahrung Spielsachen meistens) und so kostet der Versand direkt in meinen Briefkasten eben ein Vermögen. Wahlweise kann man bei der .ch-Adresse der Anbieter bestellen und ungefähr 30 - 50% mehr bezahlen als für dasselbe Zeug in Deutschland (Ausnahme: Zalando). Meist wird es sogar aus Deutschland verschickt. Wer das doof findet, so wie ich, bestellt entweder zu deutschen Freunden, Verwandten, Kollegen, aber irgenwie zieht mir meine Schwester zu oft um ;-), mein Kollege schaut immer so süffisant, wenn er mir ein Päckchen mitrbingt, und ausserdem gibt es ja meinen Lieblingslottoladen aka Hermes-Paketshop auf der anderen Rheinseite. Meine üblichen Verdächtigen wie Limango und Esprit verschicken anstandslos in Hermes-Shops und für mich ist das vom wöchentlichen Einkauf ein Umweg von ca 10 Minuten (Ausserdem gibts da StarWars-Karten, deswegen nehmen die Jungs den Umweg gerne in Kauf).
Der Lottoladeninhaber ist türkischstämmig, der Laden liegt zwischen dem türkisch-deutschen Freundschaftsverein und einem türkischen Gemüseladen und wenn ich mal zB eine Wasserpfeife bräuchte, wüsste ich auch, wo ich die bekäme. Der Lottomann nimmt seinen Job sehr ernst, er hat mir erlaubt, auf der öffentlichen Bushaltestelle vor seinem Laden zu parken, weil "Pakete sind zu schwer für dich", er tippt jedesmal die ganze Nummer aus dem Reisepass ab und einmal, als ich ja notfallmässig kurz nach Weihnachten heim musste und der Hübsche zum Trost die im Lottoladen lagernden Weihnachtsgeschenke für die Jungs abholen wollte, war das nur durch die Tränen der Jungs möglich, weil die Pakete an mich adressiert waren und der Hübsche keine ausgedruckte Hermesvollmacht dabei hatte: "Da, steht der Name von Deiner Frau. Ich kenn Deine Frau, DU bist nischt Deine Frau."
Dieses Jahr an Weihnachten habe ich dorthin ganz viel Christbaumschmuck hinbestellt, der, weil so voluminös, in zwei Paketen kam. In zwei grossen. "Weisst Du, so gross, das ist nicht gut." (Die Pakete lagern nämlich in einem kleinen Hinterzimmer)

Nun denn. heute habe ich also aus Gründen ohne Wochenendeinkauf ein Paket dort abholen wollen. Ein. Kleines. Von Esprit. Genau das habe ich dem Lottomann gesagt, ihm meinen Pass überreicht, damit er sich überzeugen kann, dass ich immer noch ich bin, er verschwindet im Hinterzimmer, legt ein Espritpäckchen bereit und kruscht und sucht und wühlt in den Paketen weiter. Ich rufe nochmal "Es ist diesmal nur eins" in das Zimmerchen, er nickt und wühlt und sucht und hält einen H&M-Plastiksack zur Tür raus: "Das auch Deins?" "Nein, nur eins, von Esprit. Ich glaub, das, das da schon liegt."
Das überzeugt ihn nicht, er kruscht noch ein paar Minuten weiter, findet nichts Interessantes mehr und kommt mit Esprit-Päckchen und H&M-Sack raus. Ich versuche, mir das Espritpäckchen zu angeln, aber nix da. Er wedelt mir mit dem H&M-Sack unter der Nase rum und meint, extra langsam und deutlich für mich Dummie: "Das da. Ist auch deins. Steht drauf." Mich wundert das etwas, weil das letzte Mal, dass ich was bei H&M bestellt habe, das war eine Woche nach Eröffnung des Online-Shops, also..... vor 6 Jahren oder so. Trotz zum Teil exorbitant langer Lieferzeit habe ich das Zeug mittlerweile und zum Lottoladen habe ich noch nie was vom H&M bestellt. Aber was will man machen, wenn der Lottomann das sagt. Ich habe mir also den Adressaufkleber angesehen und was soll ich sagen: Es war nicht für mich. Der Vorname hatte zwei Buchstaben mehr, der Nachname den gleichen Anfangsbuchstaben und auch sonst insgesamt vier gleiche. Ein eins zu eins Vergleich mit dem Pass hat dann den Lottomann überzeugt (nicht ohne Rückfrage: "Hast dich vielleicht beim Bestellen vertippt? Ist doch deins?") und so habe ich weder den H&M-Sack noch was anderes für Kathrins oder Karinas, Gottschalks, Gottschellers oder sonstige Namen wie meinen mitgenommen.
Bis zum nächsten Mal.

Montag, Juli 08, 2013

A song. And a story #1

Heute morgen, als ich im Auto aus Gründen (Xavier Naidoo. Einer der Gründe, die immer ziehen) das Radio abstellen musste und auf Speicherkarte umstellen musste, habe ich mich verdreht und bin statt bei Coldplay bei Sunrise Avenue gelandet und da kam mir die Idee zu einer neuen Rubrik hier: ich werde (ohne Anspruch an die musikalische Qualität, das sei schon mal vorab erwähnt) hier ein paar Lieder vorstellen, v.a. wegen der Geschichte, die für mich dran hängt. Und den Anfang dürfen die Jungs aus Finnland machen.


Also. Als ich dieses Lied vorletztes Jahr (oder?) das erste Mal im Radio (wieder: Radio.) hörte, war mir als erstes klar, dass ich das Album brauche und zweitens, dass wir im Sommer mit den Kindern unseren Urlaub in San Diego verbringen würden. Ja, mir ist klar, dass die Hollywood Hills in Hollywood sind und nicht in San Diego, aber das, was für die Jungs von Sunrise Avenue eben die Hollywood Hills sind, ist für mich San Diego. 
Und das kam so: Als ich im Jahre 1997 über die Praktikumsplatzvermittlung der Studienstiftung des Deutschen Volkes nach einem Plätzchen für meine zweite, wie es so schön treffend und charmant heisst, „OC-Knechtschaft“ (Offiziellsprech: Fortgeschrittenenpraktikum in Organischer Chemie, Teil 2“) suchte, blieben zwei in der engeren Wahl: Phosphororganische Verbindungen in Iowa (oder Indiana? Idaho? Irgendwo mittendrin aufjeden Fall) oder aber Biochemie in La Jolla. Raten Sie mal. Genau, und so bin ic dann mit grade noch nicht 21 (Tipp vom Küken: relativ blödes Alter, um nach USA zu reisen) Jahren das erste Mal für lange richtig lange alleine weg von daheim gewesen. 

Im Sonoma Valley habe ich illegalerweise trotzdem Wein bekommen ;-)
Ich habe mir eine Wohnung im Surferviertel Pacific Beach organisiert, 

mit geliehenem Futon, nicht klingelndem Telefon und Campingmöbeln ausgestattet, habe erst ganz schlimm Heimweh gehabt, dann aber grossartige Leute kennengelernt und Besuch vom Hübschen (5 Wochen lang! Ein Traum) gekriegt, und drei Monate Biochemie gemacht.
 Ich bin morgens mit den Rollerblades an den Mission Boulevard
 geskatet (der Hübsche auch ;-)),
 dann dort mit den mexikanischstämmigen Hausangestellten in den Bus gestiegen, in die Hügel von La Jolla hinaufgefahren, dort auf den Inlinern dann wieder durch das Villenviertel 
ins Salk Institute gerollert 
und habe dort dann oben auf den Klippen über dem Pazifik Zellen gezüchtet,
 Wachstumsfaktoren exprimiert,

 mich vor den gefrorenen Mäusehirnen in Scheiben in der Tiefkühltruhe gegruselt, Lab-Partys neben am lebendigen Leib Lebern spendenden Mäusen gefeiert (und den Collegekids dort mal gezeigt, wie bayerische Studenten Bierflaschen öffnen, nämlich mit einem ordentlichen Handkantenschlag an der Laborbench. Dann habe ich gelernt, dass amerikanische Bierflaschen einen Kronkorken zum Aufschrauben haben),
 Western Blots am laufenden Band produziert, PCR wie ein Profi laufen gelassen, mit Aerobic und Yoga angefangen (in der Mittagspause), eine Konferenz vor Ort besucht, bin über Mittag die Klippen zum Blacks Beach runtergeklettert zum Baden, ich habe Margarita lieben gelernt (nur echt in der Limetten-Version, gehen Sie mir doch weg mit Erdbeere, und auf jeden Fall und immer nur on the rocks), tatsächlich dort erst Cilantro/Koriander kennen- und lieben gelernt, war in Mexiko, habe Ceviche gesehen, Ananas mit Chili gegessen, den Drehort von Titanic gesehen, war das erste Mal in Disneyland 
Auch wenn es nicht so aussieht: ich hatte eine Hose an.
und Seaworld, Yosemite,
Mitte: El Capitan, Mitte unten: ich, links oben: der Daumen des Hübschen
Malibu, Santa Barbara und San Francisco,
Der Hübsche vor Alcatraz
Ich auf dieser Strasse, die in allen Filmen über SF-vorkommt

 langer Rede, kurzer Sinn, ich habe mein Herz an Kalifornien und besonders an San Diego verloren. Allerdings war die Biochemie dann doch so gar nicht meins und so bin ich dann, anders als die deutschen Freunde, die wir dort kennengelernt haben, zurück in Deutschland in der Anorganik gelandet und der „richtigen“ Chemie treu geblieben. Ein Teil meines Herzens allderdings, der trauert immer noch der Alternativrealität nach, in der ich zur Doktorarbeit die Uni gewechselt hätte und Biochemikerin geworden wäre. Danach wäre ich dann mit dem Hübschen zusammen nach San Diego zurück gegangen, wir hätten auch in DelMar in einem Appartementkomplex am Strand gewohnt,
2004, beim ersten SanDiego revisiting

 wären mit der Zeit sesshaft geworden und hätten vom Forschungsinstitut in eine der hippen Genfirmen dort gewechselt (vielleicht sogar ein Stückchen die Küste rauf und ich würde beim gleichen Arbeitgeber arbeiten wie jetzt auch ;-)), unsere Kinder hätten die amerikanische Staatsbürgerschaft und hätten Surfen vor dem Laufen gelernt. Vermutlich hätte ich auch gelernt, Bakterien und Gelchromatographie zu lieben und Schlenk-Kolben und Magnetrührer gar nicht so sehr vermisst.
Aber: es ist eben eine Alternativrealität und es ist auch nicht so, dass ich diesem Leben hinterhertrauere. Ich bin durchaus so realistisch, nicht drei Monate Praktikum und zwei Urlaube
Hier: 2004 vor dem Abflug
 mit einem ganze Leben dort zu verwechseln. Wir, das ist mir am Wochenende, als wir bei traumhaftem Sommerwetter mit dem Rad am Rhein entlang gedüst sind, leben hier durchaus auch an einem schönen Plätzchen Erde, die Jobsituation ist exzellent, wir haben hier Wurzeln geschlagen und unsere Familie ist nicht ganz so weit weg, wie wenn wir auf einem anderen Kontinent leben würden.
Trotzdem stimmt die Zeile
“I take a part of you with me now and you won't get it back
And a part of me will stay here, you can keep it forever, dear”
für mich und so werden wir immer wieder in meine zweite Wahlheimat (Heimat 2. Wahl?) zurückkommen.

Mein erster und einziger Segeltörn
2004 aus der Bar im Hyatt (Hilton?) am Seaport Village. Da war ich dann schon über 21 ;-)

Freitag, Juli 05, 2013

WMDEDGT? Tagebuch-5 im Juli

So, es ist wieder soweit (fast hätte ich es btw. verpasst. Wenn meine neue amerikanische Austauschkollegin heute nicht den ganzen Tag mit einem Motzgesicht rumgelaufen wäre, weil hier in der Schweiz der Forssofdschulei leider kein Feiertag ist und sie halt arbeiten musste, hätte ich gar nicht gemerkt, dass der Juni nur 30 Tage hatte und ich die Datumsanzeige an der Uhr nicht umgestellt habe. Wird Zeit, dass die Produktion wieder startet und ich alle 24h 250 Seiten mit Datum/Visum abzeichnen muss.): Tagebuchblogging!


Wer nicht weiss, woher das kommt und wie das geht, schaue bitte hier. Der Rest darf sich gleich mal in die Liste eintragen:







Mein Tag begann heute um halb sieben, das ist ein Mittelding zwischen Arbeitstag (6:00h) und freiem Freitag zur Schulzeit (7:00). Little Q. hat heute seinen allerletzten Schultag in der ersten Klasse und traditionellerweise findet da die Sternwanderung zur Waldhütte statt. Little Q.s Klasse hatte schon um viertel vor acht Treffpunkt anstatt wie normal um halb neun.
Während wir drei Grossen also gemütlich frühstücken, schläft Little L. noch tief und fest (bei hellem Sonnenlicht und leise ist es auch nicht mehr). Vielleicht war der Trotzmotz der letzten Tage einfach nur Übermüdung? Wie auch immer: um 20 nach sieben hat sich Little Q. mit seiner halben Klasse auf den Weg gemacht, ich einen zweiten Kaffee getrunken, eine Waschmaschine angeworfen, die freien Betten ab- und frisch bezogen, den Mann verabschiedet, ein Foto vom schlafenden Kind gemacht, ein Retourpaket für Limango parat gemacht und jetzt sammle ich mal Pfandflaschen, Kartonabfall und Bügelhemden für unsere grosse freitägliche Einkaufstour.
7:55h: das kleine Kind schläft immer noch.
8:25h: ich habe einen Riesenkorb voller trockener Wäsche zusammengelegt und verräumt, alles (Paket, Pfandflaschen, Kartonabfall, Einkaufstaschen) steht abfahrbereit an der Tür, ich habe das obere Stockbett frisch bezogen und sogar Little L.s Bett bis auf den Fleck, auf dem er immer noch schläft, ab- und frisch bezogen: das Kind bewegt sich nicht.
9:00h Juhuu, ich hab in der Zwischenzeit die Ablage gemacht, die Pinnwand von alten Infozetteln befreit, die Stundenpläne für Kindergarten und zweite Klasse sowie das laminierte Znüniblatt an den Kühlschrank gehängt, einen dritten Kaffe getrunken und gestaubsaugt. Endlich ist das kleine Kind wach geworden (verzweifelt btw., weil er dachte, dass alle schon ohne ihn das Haus verlassen hätten.)
9:30h: Kind hat gefrühstückt, ich habe mit dem Reisebüro geklärt, dass es offensichtlich ganz normal ist, dass wir zwei Wochen vor Abreise keine Unterlagen haben (meine Nerven, ich hab die halbe Nacht deswegen nicht geschlafen), wir können sie heute dort abholen. Jetzt aber: Abmarsch!
Zweieinhalb Stunden später sind wir wieder da: ich müde geschleppt und Little L. freut sich auf die Legokiste. Unser Einkaufsfreitagmorgen war heute aber auch wirklich vollgepackt: Drogeriemarkt, Reinigung, Paketshop (bei Limango sollte es demnächst 10 Paar Kamik- Sandalen in 29.5-31 geben, wir haben nur eins behalten), Reisebüro (ich hab die Unterlagen. Halleluja. Und der Dame dort war ganz peinlich, dass sie uns noch dazu zuviel abgebucht hat, was ich gestern abend im ganze „Oh Gott, der Urlaub platzt sicher“-Drama auch erstmals bemerkt habe, dann aber vermutete, dass die Hysterie mein Rechenzentrum ausser Kraft gesetzt hatte. Juhuu. 129 Euro zurück. Auch gut.) und dann Wochengrosseinkauf incl.Kollegengrillfest-Material für morgen (im Grossen und Ganzen Fleisch und Bier ;-))
Als das dann endlich verräumt war, war es halb eins. Zeit, die erste Wäsche aufzuhängen und die zweite Maschine anzuwerfen. Little L. bestand darauf, heute das Mittagessen ausfallen zu lassen, also haben wir stattdessen Little Q. von der Schule abgeholt, der nach der Sternwanderung rechtschaffen schlapp ist.
Während die Herren im Kinderzimmer inmitten von Lego chillen, habe ich mir mein Mitbringsushi gegönnt, parallel dazu den Zitronenmelissensirup für das Melonensorbet für morgen angesetzt.
Den Nachmittag habe ich dann damit vebracht, uns den morgigen Tag von Grillvorbereitungen freizuschaufeln, weil wir da unbedingt ins Freibad gehen wollen. Und so habe ich Nackensteaks asiatisch mariniert (bin mal gespannt), Köftemasse vorbereitet und Hähnchenwürfel für Ananas-Spiesse mariniert. Parallel hat die Eismaschine das Melonensorbet gerührt (mhmmmm, hoffentlich überlebt das bis morgen ;-)).
Die Kinder haben Schatzkarten gemalt (Grande drama, als beim unbedingt nötigen Ankokeln das halbe Bild verbrannt ist…), mit den Nachbarskindern Schach gespielt, und die restliche halbe Melone sowie ein Eis verdrückt. Ich habe die Sommersonne genutzt, um die Bettwäsche direkt zu waschen und auf dem Balkon zu trocknen, und dann ist es auch schon fünf und wir wollten uns gerade auf den Weg machen, den Hübschen mit den Rädern von der Arbeit abzuholen, da ist er auch schon da.
Die Jungs entern noch das mittlerweile lauwarme Planschbecken mit den drei Nivea-Wasserbällen, die sich mittlerweile hier angesammelt haben, ich telefoniere mit meiner kleinen Schwester, wir haben nämlich eine Sekteinkaufsgemeinschaft gegründet und leider, leider haben wir dieses Jahr zu lange gewartet, um den Le 7 zu bestellen, er ist nämlich AUS und kommt erst nächstes Jahr wieder. Wir haben uns gemeinsam ein bisschen geärgert, ich habe allerdings in unserer Vorratskammer ganz hinten noch eine letzte Flasche gefunden, die werden wir zwei dann bei Gelegenheit zelebrieren, bis nächstes Jahr der Nachschub kommt. Mal sehen, wie die trockene weisse Alternative schmeckt, die die Netten Leute vom Marieneck uns geschickt haben. Anschliessend habe ich das allwochenendliche Telefonat mit meiner Mutter erledigt, point of interest ist diesmal von ihrer Seite v.a. der Hintern unserer Katze (für alle, die es noch interessiert: der Analdrüsenabszess ist nicht so ganz toll abgeheilt, d.h. nach über 10 Tagen Antibiotika war immer noch eine Fistel, das ganze wurde jetzt unter Narkose gespült etc., sieht aber ganz gut aus, und jetzt gibt es noch eine Woche Antibiotika gespritzt, was viel einfacher und stressfreier für alle Beteiligten ist, als das Gewürge mit den Tabletten….) und natürlich auch Little Q.s Zeugnis. Welches btw. grossartig ist.
Für mich ganz überraschend hat der Hübsche ausserdem angekündigt, dass er heute abend nicht wie sonst am Freitag zum Sporteln geht, so dass ich mir noch was fürs Abendessen überlegen muss. Für mich und die Jungs hätte das kleine Baguette, das ich gekauft habe, gereicht….. mal sehen, vllt. machen wir noch ein paar Nudeln dazu…. Oder auch wir schicken den ganz grossen und den ganz kleinen Mann noch mal zum Coop vor der Haustür, weil ich zwar heute Tomaten eingekauft habe (ich sehe es von meinem inneren Auge: Strauchtomaten eintüten, abwiegen, ein Schälchen Cocktailtomaten, ich erinnere mich sogar ans Auspacken und nicht genau wissen: in den Kühlschrank, obwohl man das nicht soll und der so voll ist oder in eine Schale draussen, mit Risiko, dass sie vllt.schlecht werden….), aber eben verloren habe. Sie sind weder im Kühlschrank noch auf der Theke, ich habe das Nudelregal, das Getränkeregal und sogar das Waschmittelregal abgesucht: weg. Ich habe ein bisschen Angst, wo sie wieder auftauchen, aber in der Zwischenzeit brauche ich neue, weil ich ja schon Mozzarella geschnitten habe…. Nun denn, die Herren kaufen also mehr Tomaten, Brot und Kleinkram und so gibt es eine gemütliche Brotzeit auf der Terrasse. Nach dem Essen liefern sich Little Q. und der Hübsche noch eine Wasserschlacht, Little L. schaut sich ein Weihnachtswimmelbuch an (zum Abkühlen vermutlich) und ich habe die Ehre, die Küche in Ordnung zu bringen ;-/.
Der Hübsche schleust die Jungs dann durch die Dusche und ins frisch bezogene Bett (aktuell wird „Pünktchen und Anton“ vorgelesen, ich hänge die zwei mittlerweile trockenen Maschinenladungen ab und die dritte auf. Der Hübsche möchte ausserdem seine Fivefingers und ein Hemd in einer undefinierbaren Schlammfarbe schwarz färben und ich habe (vermutlich die falsche) Waschmaschinenfärbefarbe gekauft. Mal sehen, wie das Zeug gleich aussieht.
Little Q. ist offensichtlich recht erschöpft von der Sternwanderung, denn er schlägt das Angebot zum „Lesen auf dem Balkon mit den Grossen“ aus und….. schläft kurz nach seinem kleinen Bruder ein… Also sind der Hübsche und ich ganz allein mit Katze, Rotwein, Tablet und Kindle auf dem Balkon. Auch nicht das schlechteste…. Gute Nacht allerseits!




Donnerstag, Juli 04, 2013

Sie halten einen jung...

Nachdem, wie weiter unten berichtet, Little L. heute eine etwas unruhige Nacht hatte und wir auch (wobei ich scheinbar so müde war, dass ich mich heute nur beim Aufwachen über all die Kuscheltiere gewundert habe), hat das auch zur Folge, dass er dann morgens gerne etwas grummelig und biestig ist. Ich selbst bin zur Zeit so urlaubsreif, dass das dann zur Folge hat, dass wir uns in die Haare kriegen und ich mich wieder richtig jung fühle, eben auch wie 4...
Aber bezüglich Trotzen, Kreischen im Ultraschallbereich und mangatränenverspritzend zu Heulen kann ich dann in meinem Alter eben doch nicht mehr mithalten (sie holen Dich runter auf ihr Niveau und schlagen Dich mit Erfahrung).
Trotzdem fühl ich mich miserabel, dass ich im Moment nicht die von einem Erwachsenen zu erwartende "Seniority" an den Tag lege.
URLAUB! JETZT!

WMDEDGT: der Tagebuch-Fünfte in der Sommer-Edition

Es ist wieder soweit: morgen ist der Juli-Tagebuch-Fünfte oder auch: Frau Brüllen will wissen: "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Wer mitmachen will, schreibt morgen (@FrischeBrise: noch einmal schlafen, dann schreiben ;-)) Tagebuch und trägt sich in die hoffentlich dann freigeschaltete Linkliste ein.

Wer wissen will, wie alles angefangen hat, der schaut hier.

Bei uns ist morgen der erste letzte Schultag für Little Q., Zeugnis gibt es aber schon heute, so bleibt uns nur noch, auf gutes Wetter für die alljährliche Sternwanderung zu hoffen, und in den Ferienbeginn zu feiern.

Morgenstund hat Kinderfuss im Mund

Little L. hat’s im Moment wieder mal nicht so mit Durchschlafen, die letzten Wochen kam zwischen 2:30h und 5:00h meist ein markerschütterndes „MAAAAAAAAMMMMIII!!!!!!!“ aus dem Kinderzimmer. Ich bin dann brav rübergetappelt, habe auf „Kann ich bei dir weiterschlafen?“ mit undefinierbarem Brummeln einem freundlichen „Na klar, mein Schatz“ geantwortet und das Kind mit Umweg über die Toilette mit ins grosse Bett genommen und in der Besucherritze verstaut.

Letztens hatten wir dann so eine Art ernstes Gespräch mit dem Tenor „Du kannst gern zu mir ins Bett kommen, aber dazu musst du nicht so schreien und am besten kommst du einfach von selber und ohne Abholen rüber.“

Heute also folgendes:

4:58h: Ich werde von Schreiflüstern direkt vor meinem Ohr hochgeschreckt und starre aus 2cm Abstand in grosse blaue (auch wenn ich das vor lauter Dunkel nicht sehe) Augen: „Mami, Mami, Mami, ich bin allein rübergekommen, ohne Rufen, kann ich zu dir ins Bett?“
Klar, kann er, ich verschwinde schnell wieder in meine Traumwelt, in der ich gerade Edward Snowden rette.

5:03h: „Mami, Mami, Mami, ist heut Sonntag? Geh ich heute ins Chinderhuus?“ „Heute ist Donnerstag, ein ganz normaler Chinderhuus-, Schul- und Arbeitstag, schlaf jetzt.“ „Okay.“

5:10h: Schreiflüstern und kleine Finger machen sich an meinen Augenlidern zu schaffen: „Mami, Mami, Mami, ich muss nochmal aufs WC.“ „Okay, dann geh.“

5:12h: Wasserrauschen, Trippelschritte, Schreiflüstern: „Mami, Mami, Mami, ich bin wieder da. Ich kann voll was sehen, obwohl es so dunkel ist.“ Edward, wart kurz, ich komm gleich wieder an den russischen Flughafen....rumpel, rumpel, das Kind ist wieder da und wärmt sich seine kalten Füsse in meinem Nierenbereich.

5:21h: „Mami, Mami, Mami, ich hol mir noch ein Kuscheltier aus meinem Bett.“ „Okay, dann mach.“ Rumpel, rumpel, das Kind klettert auf direktem Weg aus der Besucherritze über mich drüber und verschwindet ins Kinderzimmer.

5:25h: „Mami, Mami, Mami, ich bin wieder da. Ich hab Dir auch ein paar mitgebracht.“ Ich werde unter einer Lastwagenladung Plüschtiere begraben, die Besucherritze wird wieder okkupiert. Ich habe das dumpfe Gefühl, das ich Edward Snowden heute nicht mehr helfen kann.

5:35h: „Mami, Mami, Mami, mir ist echt zu viel Grümpel in deinem Bett. So kann ich nicht schlafen. Ich geh wieder in meines.“ Das Kind quält sich aus der Besucherritze und unter den Plüschtiermassen hervor, die Füsse in meinem Gesicht werden durch einen Bär und einen Plüsch-Struppi abgepolstert und verschwindet in sein Bett.

6:00h: Der Wecker piepst, ich schiesse in einer Kuscheltierfontäne nach oben, mache das Licht an, da kommt von rechts aus dem plüschtierfreien Teil des Betts eine neue Grummelstimme: „Machs Licht aus, wir können noch fünf Minuten schlafen.“

6:35h-6-45h: ich versuche ein grummeliges Kind aus dem Tiefschlaf zu wecken.

Rise and Shine everybody! (Sorry, Edward. Ich wollte wirklich.)

Mittwoch, Juli 03, 2013

Sommernäherei

So, morgen abend ist es wieder so weit: es gibt bei Kunterbuntdesign neues Futter für die Stickmaschine.
Zum einen hat Susalabim wieder den Zeichenstift geschwungen und nach den Jerseyköpfen und den Badenixen eine dritte T-Shirt-Pimp-Datei entworfen, diesmal mit Tierköpfen.
Und auch wenn Little L. ja eben nicht zu der Geburtstagsfeier seines Kollegen heute geht ist (es hat sich rausgestellt, dass das eine Art Machtspielchen im Morgenkreis ist: „Wenn Du das und das nicht machst, dann lad ich dich nicht zu meinem Fest ein.“ „Mir egal, weil ich komm nicht mal, wenn Du mich einlädst.“), ein Geburtstagsshirt wollte er ihm dann doch überreichen.



Und was passt besser zu einem Geburtstags im Basler Zolli mit dem neuen Affenhaus als ein Affenshirt:
Für die restlichen Tiere hat es mir nicht mehr gereicht, es gibt aber noch wunderbare Füchse, Löwen, Bären und Katzen.

Neu im Kunterbuntportfolio ist die finnische Designerin Sari Ahokainen, die passend zu einem neuen Lillestoffdesign die Stickdatei „Rainbowphant“ entworfen hat.
Bei mir liegt ja schon ganz lang dieser Regenbogen-Jersey von Swafing und so habe ich eine regenbogenbunte Zwergenverpackung draus gemacht:




Ach ja: das Webband ist von schuy's!


(Und ja, ich frage mich, ob man das auch einem kleinen Babybuben anziehen könnte bzw. den werdenden Eltern eines Babys mit noch unbekanntem Geschlecht schenken könnte.....?)
Also: diese beiden Dateien gibt es ab morgen abend bei Sonja im Shop. Vielen Dank, dass ich probesticken durfte!

Dienstag, Juli 02, 2013

Spontanes Shooting


Ach ja. Nähtechnscih war ich letztlich so ein bisschen.... uninspiriert. Das heisse Nähkämmerchen unter dem Dach zieht diesen Sommer ja nicht direkt als Ausrede, weil heiss, das wäre anders. Aber eben, erzwingen kann man es ja nie und so gab es halt eine Zeitlang nichts genähtes. Letzte Woche hat mir Sonja dann zwei Stickdateien zum Probesticken geschickt (noch geheim, psst) geschickt, die Little L. dazu brachten, ein Affenshirt in Auftrag zu geben. Und weil er im Moment ja im Superheldenmodus ist (ich habe für insgesamt 10 CHF ein Batman- und ein Superman-Shirt mit anklettbare, Umhang beim H&M ergattert, die das Kind am liebsten im Wechsel tragen würde....),


 bot sich dafür der Cheeky-Superhelden-Affe von Hamburger Liebe mehr als nur an.
Und dann, dann ging es ein bisschen mit mir durch. Angelehnt, an das Monstershirt mit den Zähnen an der Kapuze, das ich jetzt nicht mehr finde, habe ich eine Affenkapuze gebastelt:

Der klassische Imke-Schnitt mit langen und kurzen Ärmeln passt Little L. einfach am besten (ausserdem habe ich da sämtliche Grössen schon als Zuschnittvorlage ausgeschnitten ;-)):
Little L. ist zufrieden:
Fotoshooting ist im Moment...... interessant ;-)

Und weil wir schon mal dabei waren (also: der Hübsche hinter der Kamera und ich hinter dem Hübschen beim Quatsch machen, um die Jungs zum Lachen zu bringen), haben wir schnell noch ein Brüdershooting hinten dran gehängt. Und weil ich gar nicht weiss, welches Bild ich am Besten finde, dürfen Sie alle sehen:






Hach.