Hach. Man glaubt es kaum, ein Drittel meiner letzten Babypause ever ist vorbei.
Little L. und ich haben uns sehr gut aneinander gewöhnt. Er sieht zwar genauso aus wie sein Bruder, ist aber ein ganz anderes Persönchen. Oder ich bin anders als damals und deshalb ist er anders. Oder so.
Er schafft es manchmal tatsächlich, ganz alleine einzuschlafen. Manchmal aber auch nicht. In der Nacht trinkt er noch ein-, zweimal (ich wache allerdings viel öfter auf, weil er ... schnauft, furzt, sich dreht, schnorchelt... ein Igelkind halt.)
Morgens beginnt der Tag extrem angenehm so gegen acht (also, an den tagen, an denen Little Q. in der Krippe ist). Ich werde begeistert angestrahlt, mit einem fröhlichen "ngröööö" begrüsst und, man glaubt es kaum, die Zeit, bis ich mit Latte Macchiato und Honigbrot fertig bin, verbringt Little L. einfach so fröhlich glucksend auf der Spieldecke.
Apropos Little Q. in der Krippe: ich geniesse diese beiden "Einkindtage" aus vollen Zügen. Einerseits, weil ich es dann schaffe, mich einfach nur Little L. zu widmen. Little Q. ist ein solcher Wirbelwind, dass der Kleine ansonsten oft einfach so mitlaufen muss... Zum anderen schaffe ich es an diesen beiden Tagen auch, extrem viel zu erledigen: ich gehe jeden Morgen anderthalb Stunden zum Sport, die Little L. anstandslos in der Kinderbetreuung verbringt. Ich kann Seifensieden, Wohnungputzen, Einkaufen, Stadtbummeln, Telefonieren, Post erledigen, Bloggen, Essen vorkochen, beim Stillen Bücher lesen, die MICH interessieren....
Alerdings liebt Little Q. Little L. abgöttisch und umgekehrt. Nur der grosse Bruder bekommt das ganz grosse Strahlen. Und wenn wir Little Q. aus der Krippe abholen, wird Little L. zuallererst abgeküsst. Und alle begeistert herbeiströmenden anderen Kinder erfahren: "Des is miiiii Baby"
Die ansonsten abzuhakenden Dinge:
Trinkrhythmus: wann immer es dem Herrn beliebt. Bei Little Q. habe ich auf die Hebamme gehört und mit Hängen und Würgen und viel Gebrüll einen Dreistundenrhythmus durchgesetzt. Bei Little L. können es mal vier Stunden (bisher zweimal: auf der Fahrt nach und von Nierstein) oder auch nur 30 Minuten Pause sein. Dadurch nimmt er ordentlich zu (bisher ca. 300g die Woche zu bisher sportlichen 6.5 kg) und ich ordentlich ab (bisher 1 kg die Woche).
Motorik: das Kind ist ... gemütlich. Kopfheben auf dem Bauch? Najaaaaa, man könnte, wenn man wollte, aber meistens will man nicht und schläft lieber einfach ein. Dafür kann er vom Rücken auf den Bauch rollen. (Muss er können, ich habe es zwar noch nie gesehen, aber wenn die Katze das Kind nicht gewendet hat, war er es selber)
Lachen: oh ja. Und wie. Er hat mindestens ein Grübchen (er lacht oft so einseitig)
Nabelbruch: ich finde ihn sehr gross, der Kinderarzt und die Mütterberaterin schon gross, aber undramatisch. Für meine Nerven haben wir eine Überweisung in die Kinderchirurgie bekommen, zum Anschauenlassen.
Hach. Eine kleine Anekdote aus Frau Brüllens gestörtem Gefühlsleben: ich sollte ja eigentlich nach einem Little Q., der keine 2 Minuten allein auf der Krabbeldecke zufrieden war, im stehenden oder nicht schnell genug fahrenden Kinderwagen immer und im schnell fahrenden Kinderwagen oft gebrüllt hat, der sich oft in Rage gebrüllt hat und nur unter Protest ins beruhigende Tragetuch binden liess, mit dem ich stundenlang durch die Wohnung getanzt bin, bis er eingeschlafen war (oder wenigstens zu brüllen aufhörte), mit dem kleinen zufriedenen, in sich ruhenden Menschen hier vor mir überglücklich sein müsste. Bin ich auch. Aber gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen, dass er nicht so viel Körperkontakt, Zuwendung, Aufmerksamkeit etc. bekommt. Und deshalb vielleicht emotional verwahrlost. (Wo er doch schon eine gekaufte Taufkerze bekommt, der Arme.) Nun ja. Hormone sind ja noch nicht vorbei, oder?