Samstag, März 27, 2021

270321 Auftanken

 Ich habe mir dieses Wochenende striktes Auftanken verordnet. Und dazu gehört auch sportfrei, ich glaube, ich habe mich einfach in der letzten Zeit ein bisschen überanstrengt vor lauter Angst vor Homeofficebewegungsmangel zu verkümmern und ausser Form zu geraten.

So habe ich heute 

  • bis neun geschlafen (mit Sansa auf dem Bauch. Es ist sehr praktisch, dass sie so leicht und unglaublich flauschig ist), 
  • gemütlich Kaffee getrunken, 
  • gefrühstückt, 
  • spazierengegangen, 
  • Eierlikörkuchen gebacken (ich war sehr nervös wegen der neuen Form und habe es prompt verkackt: die zwei Sachen, die ich anders gemacht habe als sonst, sind: Fetten mit Öl und wider besseres Wissen die vergessenen, aber schon gehackten Schokostückchen noch reingerührt, als der Teig schon in der Form war. Dementsprechend wurde er nicht so schön wie erhofft, aber unglaublich lecker. Besonders der Zuckerguss mit Eierlikör kaschiert nicht nur, sondern tut auch geschmacklich echt was für den Kuchen. Ich habe ja unglaubliche Ekelgefühle beim reinen Gedanken daran, Eierlikör zu trinken, aber in Kuchen geht er echt gut. In unserem Coop hier gibt es übrigens nicht das aus Deutschland bekannte Angebot an drölfzig Sorten Gruselbrühe, sondern genau eine Sorte "Eiercognac" mit optischen Anklängen an Billigfusel.)
  • Mit dem Rad Bärlauch aus dem Wald holen gefahren. Auf dem Hinweg (bergab, Rückenwind) habe ich den Kauf des teuren, klotzigen Ebikes angezweifelt, auf dem Rückweg (bergauf, Gegenwind) konnte ich die Vorfreude auf den orangen Flitzer kaum bändigen. Eine Riesentüte wurde zu je zwei Gläsern Pesto und Butter und einer Portion Bärlauchmayo für das Burgeressen heute abend
  • Im Garten ein bisschen noch mehr Bienenweide angesät
  • Die Sichtung der Küchenofferten finalisiert und mit dem Hübschen besprochen. Eine Offerte steht noch aus, aber falls uns die nicht nur finanziell (Sie erinnern sich? "Wir designen Einzelobjekte"?), sondern auch durch was auch immer von den Socken haut, steht unsere Entscheidung. (Und ja, ich habe ein farbcodiertes Googlesheet, das die Charakteristiken der diversen Offerten und Varianten rated und so ist es ja einfach zu entscheiden). 


Zu guter Letzt beantworte ich noch Joels Montagsfrage:

Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?

Ich blogge seit September 2004 das kam so: während der Vorbereitung für unsere Hochzeit 2003 habe ich in diversen Hochzeitsforen mitgelesen und danach (jajajaja, nicht 100% logisch, aber ich glaube, ich wollte meine Vorstellungen einfach nicht mit all den Damen durchdiskutiert oder bewertet haben) habe ich angefangen, dort aktiv zu schreiben. Einige der Damen hatten Blogs, ich erinner mich an Ute, die mittlerweile hier schreibt und über ihre Blogroll bin ich bei der Kaltmamsell, Herrn Buddenbohm, Frau Herzbruch und Novemberregen und von dort aus immer weiter gelangt. Irgendwann dachte ich mir, das würde ich eigentlich auch gern machen, ohne Vorschriften und Form einfach schreiben, was mich beschäftigt.
Ich habe das seitdem durchgezogen ohne wirklich grosse Pausen, seit wann genau ich täglich blogge, weiss ich gar nicht. 
Zu Hochzeiten der Elternblogwelle hatte ich über 400 000 Leser/klicks pro Monat, aktuell sind es immer noch mehr als 300 000, was so sehr jenseits meiner Komfortzone ist, dass ich mir die Statistiken gerade zum ersten Mal seit über zwei Jahren angeschaut habe.
Ich habe durch das Bloggen einerseits unglaublich grossartige Menschen kennengelernt und echte Freunde fürs Leben gewonnen, die ich sonst NIE getroffen hätte und nicht missen möchte. Andererseits habe ich soviel Hass und Neid und Missgunst erfahren, wie ich auch sonst nie erlebt hätte (ich war sogar bei der Polizei uns ganz kurz davor, zwei Menschen wegen Staling/Beleidigung/Bedrohung anzuzeigen). Gottseidank überwiegt für mich ersteres (für die Seelenhygiene habe ich vor Jahren die Kommentare desaktiviert und mich von einem Grossteil meiner ehemaligen Bubble getrennt, weil man entweder in mir etwas sah oder sehen wollte, was ich nicht bin, oder ich in den Menschen dort etwas sah oder sehen wollte, was sie nicht sind. Dementsprechend bin ich immer ein bisschen skeptisch, wenn Internetmenschen begeistert jubeln, dass alle, die sie nach langem Lesen endlich in echt getroffen haben. so grossartig sind, weil: nein. Manchmal liest man nur das raus, was man rauslesen möchte und wenn man sich in echt trifft, ist das, was man in geschriebener Form vielleicht edgy und cool fand, einfach nur unsympathisch und unangenehm. Danach übrigens auch in geschriebener Form.)
Ah, noch was: neben den geschlossenen Kommentaren war die absolute und nicht verhandelbare Abkehr von jeder Art von Werbung / bezahltem Content für mich DIE grösste Erleichterung im Bloggerleben. Ich habe (bis auf genau eine einzige Ausnahme) jede einzelne Kooperation mit unglaublichem innerlichen Widerwillen und Mühe über die Bühne gebracht, und für mich macht Werbefreiheit genau den Unterschied zwischen Blogs, die mich persönlich interessieren und berühren und eben Zeitschriften, die von bezahlter Werbung leben, und mich einfach seit Jahrzehnten nicht mehr interessieren, aus.
Anyway: mittlerweile gehört der tägliche Blogeintrag einfach zu meinem Leben wie das Zähneputzen oder der Morgenkaffee und weil ich ein unglaublich zwanghafter Mensch bin, wird das auch für immer so bleiben (ausser es hat absolut kein Netz wie beim Kayaking in Kanada vor anderthalb Jahren).
 
In diesem Sinne: bis morgen :-)

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