Neues von der Wand
Sie haben es ja beim letzten Mal schon geahnt: das mit der Wand, das wird noch kompliziert.
Ich kann aber mittlerweile so etwas wie Vollzug vermelden.
Zu dem Vororttermin habe ich natürlich (man muss so ein System ja auch irgendwie leben) meine drei (zT ja zukünftigen) Bürokollegen mit eingeladen, dazu kamen die Archtektin, der Projektleiter und der Malermeister. Die restlichen Menschen liessen sich entschuldigen, gaben uns aber noch weiterführende Fragen wie "Öffnungsradius Tür vs. Verletzungsgefahr für auf dem Gang auf den Chef Wartende" mit auf den Weg.
Aber nun erst mal zum wichtigen Thema: die Wand. Die Information über unseren Wunsch "Abwasserblau" war über die Instanzen (Abteilungsbeauftragter für Büroumzüge -> Projektleiter Büroumgestaltung 1. Stock -> Architektin genau dieses Büros -> Malermeister) überall angekommen, der Malermeister hatte aber einen Pantonefächer in 50 Millionen Blautönen (und grün, weil "Grün, das ist das neue Blau, nur nicht so kalt, eher beruhigend") dabei, um uns von unserem angeblich knalligen Wunschblau abzubringen. Nachdem wir vier aber wie ein Mann hinter unserer "Hintergrundfarbe des unterer rechten Quadranten des Entsorgungsplakats" aka Abwasserblau standen, wurden wir zu einem weiteren Besichtigungstermin genötigt, nämlich: die Virologie im 8. Stock. Ich persönlich dachte ja, dass man da als Normalsterblicher ohne Outbreak-Anzug nicht hindürfte, (diese vage Ahnung wurde bisher immer von den Warnschildern neben den Liftknöpfen "Achtung, Virologie, Risikogruppe irgendwas, Zutritt nur für Befugte" genährt), aber so kann man sich täuschen. Für Wandfarbenbesichtung im Flur ist das sehr wohl erlaubt und so standen wir also vor einer Wand in verschiedenen Blauschattierungen, vor einer in Grün und, was uns natürlich noch besser gefiel, vor Fototapeten mit Mikroskopaufnahmen von Viren. Wir waren uns aber nach wie vor einig, dass Abwasserblau genau das ist, was wir an der Wand wollen (während wir die Fototapete mit den Kristallstrukturen unserer Lieblingswirkstoffe entwerfen), der Malermeister seufzte leise, legte seinen Pantonefächer auf das Entsorgungsplakat, das wir ihm dann zum Trost einfach schenkten, und, was soll ich sagen: heute haben wir nicht nur unseren definitiven Umzugstermin bekommen, sondern auch mal wieder unsr zukünftiges Büro besucht und die Wand ist schon blau! Sieht schon mal sehr toll aus, leider können wir wegen verschenktem Plakat einen Abgleich mehr machen, aber ich denke, da bekommen wir eh ein frisches.
Ich bin schon unendlich gespannt, wie das dann alles mit Teppich wird und wieviel man von der Wand überhaupt noch sieht, wenn wir vier, die Normschrankwand und die Normtische mit Normtrennwänden mal drin sind. Bei Nichtgefallen haben wir übrigens schon eine legendäre Idee: wir tackern den Durchgang zu Gleich 9 3/4 an die Wand und vor die Tür.
1 Kommentar:
Kristallstruktur in Tapetenformat hört sich aber wirklich spannend an...ich könnte mir vorstellen, dass das unter Umständen sogar wohnzimmertauglich ist, oder ?
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