210525
Was für ein doofer Tag gestern, zu sagen, ich wäre geknickt ins Bett gegangen, wäre eine Beschönigung. Ach, ach, ach.
Anyway. Heute wusste ich ja, dass es mit Ansage ein Kacktag wird, dafür wurde es dann ein bisschen besser als erwartet. Managing expectations, so wichtig.
Ich hatte heute morgen ja on site Workshop auf dem Areal vor der Haustür und mangels Anreise noch Zeit für Sport UND Gipfelikaufen beim Coop mit all den Rentnern, die um 8:31h das schönste Gipfeli aussuchen wollen.
Fing dann schon emotional an, weil wir die neuen Teammitglieder vorgestellt haben und ich natürlich nochmal erklärt habe, dass ich gehe (Ich bin keine gute Kandidatin für so gefühlige Abschieds- und Dankesreden, ich habe das alles schnell abgebogen zu "So, jetzt lasst uns was schaffen, ich habe genug geheult zu dem Thema, not today, also, hoppigaloppi"). Auch ein first übrigens, dass einer der Mitstreiter darum gebeten hat, den Workshop auf Deutsch zu machen, weil er in Englisch nicht so firm ist. Schwierig mit einem Teammitglied, das halt kein Deutsch spricht (normalerweise sind es viel mehr). Aber naja.
Eine Stunde vor Schluss hatten wir ein Thema gelegt, das nicht mehr mein Produkt betrifft und ich habe mich verabschiedet, schliesslich musste ich noch nach Basel radeln zu dem "Prenotification Meeting".
Ich habe mich während des Radelns in eine so wütende, ungute Stimmung gestrampelt, dass es tatsächlich gut war, dass ich zwei lieben Kollegen in die Hände gelaufen bin auf dem Weg in den Turm, die mich direkt zu einem schnellen Mittagessen mitgenommen haben und so sicherstellten, dass ich dem Meeting wellfed und in einer besseren Grundstimmung entgegensehen konnte. Lustig übrigens: eins der Nicht-Vegi-Essen war Spargelmorchelragout mit Kartoffeln, Zucchini und Schinken. Der sah so aus, als ob er separat wäre und auf meine Frage, ob der Rest denn dann vegi wäre, wurde mir das bestätigt und ich bekam eine doppelt so grosse Portion Zucchini (of all things) und einen Gratissalat dazu, so "unter uns Grünzeugfreunden". Und das Spargelragout war richtig, richtig, richtig gut!
Dann also: das berühmte Gespräch. Ich hatte eine lange Liste an Fragen, nachdem ich den Sozialplan und (welcome to Switzerland) die "Wegleitung zum Sozialplan" studiert hatte. Nach dem erwartbaren gefühligen Drumrum (jajajaja, glaub ich euch persönlich auch, ändert halt nix an der Sache und nichts am Gefühl) ging es also Punkt für Punkt durch das Schreiben, ich habe alle meine Fragen beantwortet bekommen, muss jetzt noch einen Termin mit der Pensionskasse und dem Steueramt abmachen (falls sich das nächste Woche nicht in Wohlgefallen auflöst) und mein Zwischenzeugnis beantragen (aka: schreiben). Ich bin einen Teil meines Frusts (naja, ist ja die falsche Adresse) und Feedbacks über dem Gesamtprozess losgeworden und habe mein Hauptziel: NICHT HEULEN erreicht.
Das war also das.
Direkt im Anschluss (es ist so schizophren) letztes Teammeeting geleitet für das Jöbli (und meinen Job), auch hier wieder eine kleine Rede gehalten, immerhin bin ich seit 10 Jahren in dem Team und leite es seit 4 Jahren und restliche Gefühligkeiten recht knapp unterbunden (sorry, aber ich möchte bei der Arbeit nicht mehr heulen). Dann haben wir (es ist so skurril) noch konstruktiv gearbeitetn (einmal ein Device-Issue abgeklärt, einmal eine skurrile Apothekeranfrage aus Deutschland beantwortet, respektive darum gebeten, mir die Frage zu schicken, weil ich die Antwort fix fertig aus der digitalen Schublade ziehen kann, und dann noch eine filing-go-decision getroffen.
Dann: Austausch in der Gruppe, mich ehrlich für die gefreut, die kein so ein Gespräch wie ich heute führen mussten, weil sie schon eine neue Stelle haben (war leicht, mich da drüber zu freuen, weil es Stellen sind, für die ich mich nicht beworben habe, weil ich sie geschenkt nicht möchte, da bin ich ehrlich. Habe es ihnen aber natürlich nicht so gesagt, weil: ich will sie ihnen ja nicht madig machen.)
Dann: heimgeradelt mit Zwischenstop über dm, daheim einen durchen Hübschen getroffen (das macht es im Moment am allerschwersten: dass wir beide so durch sind, mehrfach, dass wir nicht die Kapazität haben, dem anderen jeweils den Support zu geben, den wir uns sonst geben und geben können. Das fehlt mir einerseits zu bekommen und macht mich unzufrieden mit mir selber, weil ich es im Moment nicht leisten kann.
Tja.
Q. kam schon wieder früher als erwartet von der Maturprüfung zurück, Englisch war wie erwartet recht easy going. (Faszinierend, wie sehr sie auf aktuelle Themen abgehen: in Deutsch eine Rede zu "Techmilliardäre und ihr Einfluss auf die Zivilgesellschaft", in Französisch (ua) ein Text zu "Nur noch male/female als gender in den USA", in Englisch heute "Hosting big events: effects on the host city")
Jetzt bin ich echt leer nach dem Tag, ich freu mich auf (Yay, nochmal!) Spargelpasta zu Abend und eine lange Dusche.
In der Wunschliste haben Sie Fragen zur Jobsache, deswegen machen wir das grad heute auf einmal:
Diesen Umstrukturierungsprozess - oder was es auch ist - stell ich mir auch belastend vor. Wie sehr interessieren sie sich für die Gründe dafür, die Geschäftspolitik der Führungskräfte, Verantwortlichen in diesem Prozess? Eh klar, dass sie nichts ausplaudern, aber treibt sie das um oder nehmen sie es eher hin? Hat das ihr Bild von der Firma beschädigt? - (nach ein paar Minuten fiel mir ein, dass sie sich wohl kaum im Blog dazu äußern, irgendwie auch klar. Ich lass es jetzt trotzdem mal stehen)
Gründe: die wurden ja klar kommuniziert und logischerweise interessieren mich die. Kann ich sie nachvollziehen? Teils ja, teils nicht. Die Art und Weise der Umsetzung und Kommunikation ist noch einmal was ganz anderes und ja, ich mache das auch an den Personen fest, die das initiieren.
Umtreiben/Hinnehmen: Ich denke, Sie kennen mich gut genug mittlerweile um zu wissen, dass ich nicht gut im Hinnehmen bin :-), genauso das Bild der Firma: ich sag mal so, mein Bild der Firma wurde durch einen anderen Aspekt im letzten Monat (oder ist das schon länger her?) wirklich beschädigt. Diese Sache hier kreide ich nicht wirklich der Firma an, sondern eher den direkt involvierten / verantwortlichen Personen. Und ja, ich bin nachtragend. Sehr. (Wird die Personen nicht stören, aber ich habe ein sehr, sehr, sehr gutes Gedächtnis).
Kann es sein, dass Sie seit Jahren dauergestresst im Job sind? Warum nutzen Sie diese Situation nicht und nehmen sich mal eine wohlverdiente Auszeit? Weil: das vielleicht eine Chance ist mal richtig runterzukommen und sich neu zu ordnen.
Ich habe, und vermutlich soltle ich das nicht schreiben, um Ihnen nicht die Genugtuung zu geben, mich mit dieser saublöden "Frage" getroffen zu haben, mich seit gestern abend echt zusätzlich zu allem noch richtig über diese Scheissfrage geärgert (ach ja, und tatsächlich an einer süffisanten Antwort rumformuliert, aber gut, das ist jetzt auch schon wurscht.). Wie genau denken Sie, dass so eine saublöde "Frage" einer Person, die Sie ganz offensichtlich überhaupt nicht kennen, hilft? Denken Sie, ich bin irgendwie doof? Und für den Fall, dass Sie eh nicht helfen wollten, sondern mir statt eines Kommentars, den ich nicht lesen würde, weil mein Mann ihn direkt in den Spamfolder schieben würde, über die Fragenliste eine reinwürgen wollen, meine Güte, slowclap, toll gemacht, dafür kriegen sie ein richtig schönes Trollfleisssternchen.