Donnerstag, März 20, 2025

200325

Der Eintrag gestern war ein bisschen ruckelig, ich hatte auf einmal am Nachmittag höllische Kopfschmerzen, mir wurde übel, ich fühlte mich auch nach Ibu unwohl bis in die Fingerspitzen, naja. Jetzt weiss ich es wieder mal: ich hätte einfach grad kein Ibu nehmen sollen, sondern grad Triptan aus meiner Probepackung. Diesmal habe ich es vernünftig aus dem Peel-Push-Blister gekriegt, nicht die Brösel rauslecken müssen, sondern wie so ein erwachsener Mensch auf der Zunge zergehen lassen. Nach 20 Minuten war ich schmerzfrei und fast wieder normal. Was für ein geiler Scheiss, die Investition von Zeit und (sehr viel Geld) in die Migränediagnostik hat sich wirklich gelohnt, jetzt muss ich nur noch besser werden im Reagieren auf die Zeichen. 

Dann: Erstes Mal Too Good To Go. Vom Prozess her war es babyeinfach, auf der Sekunde genau wurde freigeschalten und wir bekamen unser Päckchen am Kiosk. Wir hatten ein "vegetarisches Geniesserpäckchen" genommen, das waren dann ein Becherchen geschälte geschnittene grüne Früchte, zwei Falafelwraps, zwei vegetarische Burgerpatties ("Chaletburger", was auch immer das sein soll) und eine Schachtel "so was ähnliches wie Fasnachtschüechli, aber mit Schokolade". Preistechnisch mit insgesamt 5.90 jetzt nicht teuer, aber halt auch einfach nichts, was ich sonst gekauft hätte. Anyway, wir haben heute die Früchte ins Müeli gemischt, die Fasnachtschüechli angefangen zu snacken, die Wraps esse ich heute abend und die Burgerpatties.... friere ich ein für nächstes Mal Burgeressen. Alles in allem ist das Konzept aber nix für uns, weil: wir essen vorausplanen und zwar für 4, die mitessen. Kurzfristige Überraschungen passen da jetzt nicht rein. Ich kaufe sehr geplant ein, d.h. ich kaufe keine vorgeschnittenen Früchte, nix mit extra Verpackungsmüll, viel Bio, etc., also auch hier: random irgendwelche Reste passen da auch nicht. Der Preis ist natürlich schon niedrig, aber daran scheitert es ja bei uns auch nicht, ich kaufe auch hier nach Angeboten und bewusst, es passt nicht zu mir, irgendwas random zu nehmen, was ich sonst nie gekauft hätte und dann muss ich es essen, weil wegschmeissen mag ich ja auch nicht. Naja. Weiss ich jetzt also auch, dass Fasnachtschüechli mit Schokolade nicht gut schmecken und wir sie zu Recht nie gekauft haben.

Das also gestern.

Heute dann: irgendwie hat morgens alles länger gedauert undich kam später los, damit war ich eine Viertelstunde später als sonst unten an den Lifts und die waren anscheinend entscheidend: ich habe nochmal eine Viertelstunde gebraucht, um in den Keller zu kommen zum Umziehen, weil ich in lauter Leute reingelaufen bin, die ich ewig nicht mehr getroffen habe und zack, lauter Updates bekommen, halt ein bisschen arg warm, weil ich halt mit Softshellhose unterwegs war. (Nach dem Umziehen übrigens wieder für die Ballonfahrerhose gelobt worden!)



Der Tag selber war dann sehr interaktiv, viel Reden, viel Diskutieren, aber genau dafür sind die Officetage ja auch da. Zum Mittagessen war ich mit einem  Kollegen aus meinem ersten Job hier verabredet und wir haben uns, weil ich einen Change of scenery brauchte, nicht in einer der grossen Kantinen, sondern dem Bowl-Restaurant am Science Square (I kid you not) verabredet. Wir dachten noch, wir wären supermutig, uns draussen hinzusetzen, weil es im Schatten ja schon noch kühl wäre. Wir endeten in der Knallsonne und nur im T-Shirt. Statt Kaffee haben wir eine Rheinrunde gemacht, das war sehr schön!

Am Nachmittag musste ich dann relativ früh los, um rechtzeitig für ein Spätnachmittag/abend-Meeting mit einem externen Partner daheim zu sein UND den Gemüsekorb abgeholt und im besten Fall verräumt zu haben. Der Korb war voll mit frischem Salat (und keinem Grünkohl), das sind grossartige Vorzeichen für die richtige Erntezeit.

T-Shirtwetter beim Heimradeln


DIE EIER, Eichblattsalat, Kopfsalat, Rucola, Kürbis, Chicoree, Asia-Salat, Petersilie, Karotten, irgendwelche Bete (keine rote, eher so orange), Radieschen, Kartoffeln


Vor der Tür dann schon wieder ein ungeplantes Gespräch, die drei kleinen Mädchen waren nämlich wieder da und wollten viel über unsere Katzen wissen ("Beissen die, kann ich sie hochheben, ich habe sie schon mal hochgehoben, aber nur kurz, sie kommt immer zu uns in den Garten zum Kacki machen") und haben uns einen Flyer dagelassen, weil sie neu einen "Hünde-Pipirunden-Service" anbieten, weil sie gerne einen Hund hätten, aber das noch nicht geht. Also, wir hätten jetzt drei Hündesitterinnen, wenn wir heinen Hund hätten. Das ist doch gut

Das Meeting war sehr, sehr interessant, spannende Einsichten in den US-Markt und die politische Lage, aber auch in die epidemiologische Entwicklung von Grippe und Covid (und eben allen ILIs = influenza like illnesses). Es sieht so aus, als ob Grippe sich "total normalisiert", d.h. die Grippesaison wieder strikt saisonal ist, nur einen Peak hat und wieder in Januar/Februar den Höhepunkt, nicht mehr schon im Dezember. Covid hingegen ist auf dem weg zu "just another ILI", das fand ich spannend.

Zum Abendessen dann: Wraps für mich, Tortelliniauflauf von gestern für die Jungs, Salat für uns alle.

Q. schickte den ganzen Tag immer wieder begeisterte Nachrichten vom Feuerwehrkurs, zB "habe gelernt, dass 600°C auch mit Brandschutz sackheiss sind" (Sie waren im "Eber"--> Echtbrandechtrauch und in der Rauchdurchzündungsanlage und ich kriege Beklemmungen und leichte Panik nur beim Gedanken dran.


Was mich seit gestern auch (wieder) beschäftigt: der Lachgasunfall von Arisdorf von 2021. Damals sind 5 Jugendliche zwischen 16 und 18 mit einem 180000CHF Boliden frontal in eine Betonwand gerast, einer ist gestorben. Es hat sich gezeigt, dass sie auf der Fahrt (alle, auch der Fahrer) Lachgas inhaliert haben. Gestern hat die Verhandlung gegen den Fahrer vor dem Strafgericht begonnen, er wird der vorsätzlichen Tötung und der versuchten vorsätzlichen Tötung in 3 Fällen angeklagt. Ich finde das alles so krass, es ist halt in jeder Hinsicht so nah (der Unfallort ist nur ein paar Kilometer weit weg, das Video, in dem sie sich kurz vorher beim Feiern und Lachgasinhalieren gefilmt haben, zeigt unsere Ausfahrt, sie wohnen extrem nah, sie sind so alt wie K1. Und dann ist es halt eine total unvorstellbare Parallelrealität, in der jemand zum Führerschein einen 180 000 CHF Auto bekommt, wo ein Führerscheinneuling noch 4 Jahre später vor Gericht sagt, er wäre halt gefahren, wie ein 18jähriger, der Spass hat, also Schlangenlinien auf der Autobahn, auf zwei Spuren gleichzeitig, 50km/h schneller als erlaubt, sich mit dem Handy filmend und halt... während dieser Fahrt Lachgasballons abfüllend und konsumierend. Und das regelmässig, deshalb wäre man sich ja auch sicher gewesen, dass alles safe wäre. Wie kann es sein, dass so eine Realität literally vor unserer Haustür existiert und wir damit NULL Berührungspunkte haben (um letzteres bin ich sehr froh)?


Mittwoch, März 19, 2025

190325

Schon wieder mit blauen Phasen geschlafen und dabei zB zwar wach geworden, als Sansa um halb fünf auf der Treppe relativ laut miaut hat, aber nicht die korrekte Schlussfolgerung gezogen. So war der Hübsche ganz überrascht, als er dann beim Arbeitsstart unter dem Schreibtisch auf der Galerie ein paar Vogelreste gefunden hat (warum schleift sie einen Vogel DREI Stockwerke nach oben, bevor sie ihn frisst? Vermutlich sollten wir froh sein, dass sie uns den nicht ins Bett geworfen hat.

Frühstück: übrig gebliebener Zopf vom Pfadizmorge am Sonntag, dann Sportründchen vor einem intensiven Arbeitstag daheim. Draussen ist Traumsonnenschein. Beim Mittagsspaziergang ist es noch recht frisch, auf dem Heimweg aber zu warm für die Winterjacke. Am Nachmittag beim Postholen ist es T-Shirt-warm.

Mittags bin ich mutig und verwerte die Unmengen übrigen Grünkohl in einer mediterranen Art, also mit Zwiebel/Knoblauch/Chili anbraten, dann eine HAndvoll Tomaten dazu, mit Nudelwasser ablöschen, Nudeln dazu, Parmesanraspeln, Crema di Balsamico, fertig. Schmeckt sehr gut tatsächlich!

Trotzdem wäre ich jetzt ok, wenn nicht noch mehr Grünkohl im Gemüsekorb wäre. Schaumamal.

Der Arbeitstag ist durchaus lang, wir enden mit einem ausführlichen Meeting mit Kollegen der US Westküste und naja, habe ich erwähnt, dass die aktuelle Situation uns allen nicht gut tut?

Um mich auf andere Gedanken zu bringen, habe ich heute mein erstes Good To Go-Päckchen "gerettet", ich bin ja einfach gestrickt: schreib "Seltener Fund" drüber und ich geiere danach. Um halb acht hole ich ein "vegetarisches Geniesserpäckchen" im Coop ab. Wir werden sehen.

Q. schickt währenddessen euphorische Feuerwehrfilme und Bilder aus Balstal, er scheint dort sehr glücklich zu sein, das freut mich sehr.



Wunschlistenfrage:

Sind Sie "von Hause aus" ein Frühaufsteher, oder ist das mit der Zeit und den Gegebenheiten gekommen? (Oder vielleicht sehen Sie sich selbst gar nicht als Morgenmensch?) 

Weil: es öfter durchklingt, dass Sie wirklich viel "schaffen" morgens - das finde ich beeindruckend und würde mir gern eine Scheibe abschneiden, kann es mir als Nachteule für mich selbst nur schwer vorstellen.

Ich war definitiv nicht immer ein Morenmensch, respektive ich habe wirklich Mühe mit der Selbstdiagnose von Menschen als Eule oder Lerche (können Sie jetzt alle aufschreien oder doof finden und "aber, aber, aber" schreien, ist mir aber egal. Zu Schul- und Unizeiten war es gar nicht so einfach, rechtzeitig zum Standardvorlesungsbeginng um 9 c.t. oder aber auch zu Mathe und Naturstoffchemie um 8c.t da zu sein. Die Nächte waren lang und wann immer möglich, haben wir richtig lang ausgeschlafen. Ich erinnere mich gut, dass das, als ich noch zu Hause gewohnt habe, eben mit Mittagessen zum Frühstück einher ging.

Dann aber kam das Arbeiten, von Anfang an produktionsnah, wo halt die Frühschicht um 6 anfängt und man sich keine Freunde macht, wenn man als ChemikerIn sehr viel später auftaucht (8 war mehr oder weniger die Grenze). Als ich dann wirklich in der Produktion gearbeitet habe, hatten wir jeden Morgen um 8:15h Betriebssitzung, d.h. zu diesem Zeitpunkt musste man nicht nur im Meetingraum sitzen, sondern umgezogen sein, einen Betriebsrundgang gemacht haben und über den aktuellen Stand der Produktion, die man zu verantworten hatte, informiert sein UND über alles, was seit dem Heimgehen am Abend passiert war. Das bedeutete, am besten um sieben im Büro sein. (Unvergessen, als der Produktionsleiter monierte, dass er abends um sechs meistens ganz allein auf dem Stockwerk wäre und mein Betriebsleiter meinte: "Ja, und wenn ich einmal erst um sieben komme, bin ich meistens der letzte. Ausser Dir.")

Die Kinder, die jahrelang richtig schlecht geschlafen haben und über ... naja, insgesamt 15 Jahre dafür gesorgt haben, dass halt morgens ab spätestens 6 oder 7 Halligalli ist, haben ihren Teil dazu beigetragen.

Jetzt wache ich halt von allein so früh auf. (Und bin überzeugt davon, dass man "Eule" oder "Lerche" nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern halt durch konsequentes anders Handhaben umstellen kann. Sonst könnte ja niemand die Zeitzone per se wechseln.... aber eben: abends nicht schlafen gehen und dann morgens verwundert sein, dass man müde ist: so halt nicht.)

Dienstag, März 18, 2025

180325

Heute nacht habe ich, tadaaaa, nicht nur gefühlt, sondern auch gemessen richtig gut geschlafen. Das Bandl hat mir sogar blaue Stressbereiche für die ganze Zeit nach 2 gutgeschrieben, yay!

Dann: Deliziöses Frühstück (wie gestern) und eine wunderbare Radtour zur Arbeit bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte. Interessanterweise hatte ich schmerzhaft kalte Finger trotz Windstopperhandschuhen UND Krabbenhandschuhen, aber die Ohren, die ja mit dem neuen Mamihelm ohne Bedeckung auskommen müssen (ausser man hätte einen Buff drübergezogen, was ich nicht gemacht habe), waren erstaunlich ok.

Der dicke Strickrock mit Turnschuhen war dann genau das richtige zum Aufwärmen.

Sonst: joah, viel Kleinkram erledigt, ein paar nervige Grossthemen ein Stück weitergeschubst. Interessant war: ich hatte heute den ersten Check-in mit dem Jöblichef, nachdem ich das vor ein paar Wochen, ich hätte jetzt fast geschrieben "geragequitted" habe, aber das war natürlich meine Version davon, wo der Entschluss über 9 Monate hinweg reift, mit ein paar vertrauenswürdigen Personen von allen Seiten beleuchtet wird, dann in einem zweiseitigen Dokument zusammengefasst und als preread zum Check-in verschickt wird, wo ich dann sagen "Im Fall, I quit." Also mit eher so innerem Rage, aber davon jeder Menge. Ich weiss nicht, wieviel man hier rausgelesen hat, aber mich hat das wirklich beschäftigt und mitgenommen. Anyway. Heute also erstes Gespräch und ich kann stolz und froh vermelden: ich bin drüber weg. Ich habe Abstand bekommen, ich mache das noch maximal so lang weiter wie vereinbart (Juni) und werde ihn immer freundlich daran erinnern, dass er bis dahin eine Ersatzperson braucht. Für alle Jöbliaufgaben aus der Jöbliorganisation, die bei mir natürlich last minute landen, weil halt, denke ich mir "ach vielleicht mache ich das, vielleicht auch nicht, was wollen sie machen, wenn ich es nicht mache? Mir den Job wegnehmen? Mich feuern? Ich arbeite ja gar nicht für sie." Ich höre auf, alles extra gut machen zu wollen, weil jeder Pups als Teil einer ewigdauernden Bewerbung gilt, weil ich weiss: "not going to happen". Meine Güte, ist das befreiend!

Lunch dann in unserer "Wir haben alle denselben Vornahmen-Gruppe", heute zu einer blöden Zeit in der kleinen Kantine, so dass wir keinen Platz für uns 5 bekommen haben und total verwegen auf einen (für Essen verbotenen) Meetingraum ausgewichen sind. Das hat dem Ganzen eine sehr interessante Dynamik gegeben, weil hinter geschlossenen Türen auf einmal richtig, richtig ausgepackt wurde, das wäre in der Kantine so nie passiert. Holla die Waldfee. Diese Unsicherheitszustände tun uns allen nicht gut.

Dann, nach dem Teammeeting ein spontanes einstündiges Produkteinführungsmeeting mit meiner japanischen Kollegin. der ich eins meiner Produkte in den nächsten Wochen/ Monate übergeben werde. Ich hatte sie heute und gestern in meinen US und Asia-Subteammeetings dabei und sie war eeeeetwas überfordert mit den ganzen Baustellen ohne den grossen Zusammenhang (ist ja klar, ich hatte das auch eigtl andersrum geplant.). Als ich ihr dann das Produkt systematisch erklärt habe und wie wir da gelandet sind, wo wir jetzt sind, wurde mir erstens bewusst, WIE skurril das wirkt und WIE VIEL Mist ich da in den letzten 4 Jahren sortiert habe. Schon cool irgendwie. (Ich gebe es trotzdem gerne ab).

Heimweg dann irgendwann bei immer noch strahlendem Sonnenschein, aber auch den entsprechenden Temperaturen. 

Mit dem Hübschen habe ich dann noch ein Paket aus der Postbox geholt (erstmals dorthin liefern lassen anstatt keine Abstellgenehmigung zu erteilen und es dann irgendwo am Strassenrand einzusammeln und mich bei DHL zu beschweren). Lief ok, nur der Deckel war eingedätscht, Inhalt aber in Ordnung.

Dann: Abendessen nur für den Hübschen und mich, Q. lernt ja Feuerlöschen und L. h

atte einen Pfadiausbildungskursvortreff (oder "vortrefflich" wie die Autokorrektur in seiner Kalendereinladung draus machte.) Ich habe immerhin ein Drittel des Grünkohl roh gehackt in einer Bowl verwertet, das war alles erstaunlich lecker.

Wegen "Das Armband zählt das Radeln nicht als Schritte" habe ich dann noch eine Sportrunde eingelegt und bin jetzt wirklich müde.

Ich hätte das Arbeitshandy lieber ausgelassen, so las ich nämlich noch eine Email von ganz oben, die mir echt den Abend und die Stimmung nachhaltig verhagelt hat. Task für diese Woche: rausfinden, ob es noch mehr LGBTQ+ & Allies-Rainbow Lanyards gibt, oder ob ich meines gut bewachen muss für die Zukunft.

Sonst:

Ich habe es gar nicht mitbekommen: Das Walmuseum und ein Grossteil der alten Häuser (Bilder ganz unten) in Telegraph Cove ist abgebrannt an Silverster, wie schade!

Und: Lego und Pokemon tun sich zusammen, ab 2026 gehts los. Legt alle Euer Taschengeld zur Seite!

Montag, März 17, 2025

170325

Heute hat der Wecker schon eine halbe Stunde eher geläutet, weil Q. zu einer Woche Feuerwehrausbildungskurs aufgebrochen ist und dafür um viertel vor sechs abgeholt wurde. Um ihm noch richtig tschüss sagen zu können, bin ich also um halb sechs zum Kaffeetrinken aufgeschlagen.

Frühstück übrigens sehr luxuriös: ich hatte gestern, während der Reis für den "Crispy Rice Salad" crispy wurde, einen Teil unserer Obstovorräte geschnippelt und sortenrein in Dosen in den Kühlschrank verpackt. Daraus haben sich dann heute alle (ausser Q., ein Feuerwehrmann startet anscheinend nur mit Kaffee im Magen seine Woche) einen individuellen Mix aus Mango, Granatapfel, Kiwi und Orangen zusammengestellt und mit Skyr und Lieblingsmüesli gemischt.

Lustig: Jonny kommt ja aktuell spätestens, sobald in der Küche Licht und Kaffeemaschinengeräusche zu hören sind, aufs Fensterbrett gesprungen, dann möchte er gern, dass man die Haustür nebendran öffnet (Sansa kommt lieber durchs Fenster rein) und spaziert dann zum Frühstück ins Haus. Heute hat er das auch gemacht und während er noch auf der Theke sass und Dreamis knusperte, hatte ich ein Deja vu, weil auf dem Fensterbrett schon wieder eine schwarze Katze sass (Simba, der "Klingeljonny", sein Schatten, mit dem zusammen er den Arschkater ganz schön auf Trab hält).



Und weil alles einen halbe Stunde eher war als sonst, ging es sich auch vor der Phsyiotherapie um acht noch aus mit einer Stunde Sportründchen UND Duschen und fertig machen. Mein Sportründchen enthält im Moment einiges an Arm/Schultersachen für eben den kaputten Arm und ich war sehr, sehr gespannt, ob der Physiomann was merken würde. Normalerweise komme ich direkt nach Aufstehen, Frühstück, bisschen Arbeiten, also ohne grosse Vorabbetätigung ausser halt der 600m Fussweg, wofür ich meine Schulter erwartungsgemäss wenig brauche. Heute nicht und HOLLA, ging das viel besser. er konnte meinen Arm gestreckt mit etwas Gewalt  Kraft bis 180Grad halt auf die Liege drücken (und das ohne, dass ich vor Schmerz gezappelt und gefiebt habe, nur so ein bisschen geatmet). Auch der Rest ging viel besser und, charmant und offen, "Man merkt auch, dass es viel besser geht, weil Sie viel weniger schwitzen". Danke für eine neue Sorge :-)

Was ich daraus mitnehme: erstens: es geht doch voran und wird endlich wieder gut. zweitens: ich werde in Zukunft am Montag und Freitag (= Physiotage) immer um halb sechs aufstehen, Sporteln und dann erst zur Physio gehen. Und hoffentlich nicht mehr schwitzen. (Man könnte natürlich, hat der Hübsche angeregt, auch den Physiotermin nach hinten schieben, aber das möchte ich tatsächlich lieber nicht.)

Der Ragewalk fand dann heute bei strahlender Sonne (und erstaunlich viel Wind) statt, das war schön nach all dem Grau.

Zu Mittag habe ich uns Gemüsekorb-Sellerie-Wedges mit Gorgonzolacreme und karamellisierten Pekannüssen gemacht, dazu den Rest (nicht mehr ganz so ) Crispy Rice Salad, das war schon gut!

Beim Vorbereiten habe ich bemerkt, dass ich unter all dem Grühkohl den grossen Superschmelzkohlrabi übersehen hatte. Ich war vernünftig und habe nur ein Drittel einfach so weggesnackt und den Rest wie auch die zwei schwarzen Rettiche mit Chili zum Fermentieren angesetzt.

Der Nachmittag war vollgepackt mit Meetings, alle herausfordernd auf ihre Art, so dass ich um halb sieben mit weichgekochtem Hirn aufgetaucht bin. Phew.....

Meine leichten Bauchkrämpfe (nein, nicht vom Kohlrabi, die hatte ich schon vorher) werde ich jetzt noch in der Badewanne einlegen, dann freue ich mich auf eine Folge "Bad Sisters" mit dem Hübschen, obwohl die zweite Staffel mit Abstand viel weniger gut als die erste ist. Aber ich mag unsere gemütlichen Serienabende!

Q ist übrigens im siebten Himmel und schickt begeisterte Nachrichten. Incl Bild (ich hole sie am Freitag nachmittag ab und mir wurde mitgeteilt, jedeR der drei hätte einen grossen Plastiksack bekommen, in den sie ihren dreckigen Brandschutz packen können, "damit das Auto nicht stinkt". Ausserdem habe ich erfahren, dass es dort einen extra stillgelegten Stollen gibt, in dem Tunnelbrände simuliert werden. Sagt man überhaupt "simuliert", wenn halt echt Feuer da ist? "Tunnelbrände geübt" klingt auch komisch.)


Sonntag, März 16, 2025

160325

 Heute passiert nicht besonders viel (naja, wir waren beim Pfadizmorge, haben einen langen Ragewalk gemacht, ich hatte verpasst, dass mein Bandl seit gestern mittag leer ist, ich also gestern um 137 Schritte mein Ziel verpasst habe und die Streak gerissen ist und ich praktisch UMSONST durch den Nieselregen gelatscht bin, ich habe ein Sportründchen eingelegt, war danach sehr schwach, heute abend gibt es knusprigen Reissalat, ich atme schon vor, weil L. mit seinem Projektpartner noch eine BG-Präsentation für morgen fertig machen muss ("Mein Teil ist seit Wochen fertig") und dementsprechend total genervt sein werden wird, ich werde Q. mental bei der Unianmeldung unterstützen und dann ist das Wochenende auch schon wieder rum. Ach nein: wir haben gestern noch die Maus in einer Falle gehabt. Mit Ovi-Break gefangen und ohne einen Kratzer.), deshalb ein paar Beobachtungen zu Medien / Kunst-Konsum (naja, wir wollen nicht übertreiben): ich habe ein Buch ausgelesen UND war im Kino.

Erstmal Kino: ich dachte ja, das Stücki-Einkaufszentrum stirbt so vor sich hin, weil halt Highendeinkaufstempel in eine der Scherbenviertel von Basel, zweimeterfünfzig von der deutschen Grenze, hinter der dröflzig Einkaufszentren und Outletcenter für einen Bruchteil des Preises stehen. DIe Geschäfte sterben auch, wobei sich Bächli Bergsport erstaunlich gut hält, aber gestern abend war da die Hölle los! Es gibt auch im dt Center ein Kino (für einen Bruchteil des Preises), aber gestern... hat der Laden gebrummt. Wobei: nicht der ganze Laden, sondern eigentlich nur ein Pop-up Wägelchen, in dem es so Halbliterbecher mit Erdbeeren gaben, über die Schokolade aus zwei Schokobrunnen gelaufen lassen wurde. Für 11 CFH pro Becher. Die Schlange vor dem Film (um halb neun, also alle Läden hatten längst zu) war ungefähr 100m lang und auch nach dem Film, der eeeeeeeewig gedauert hat, also um viertel vor 12, immer noch ungefähr 50m. Keine Ahnung, ich finde jede Art von Frucht mit Schokolade eh total overrated, aber auch wenn man anders denkt, kann ich mir das nicht anders erklären als durch Verkauf von anderen, nicht ganz legalen Sachen unter der Theke. Meine Güte.

Dann: Werbung. Diese Volvo-Werbung hier dauert 3.45min, das ist uuuuuuuuuuunendlich für eine Werbung, und am Ende möchte man den Machern zurufen: "Fast, fast, fast habt ihr es verstanden" (die Werbung wäre super für Fahrradfahren, ÖV, Tram, autofreie Städte, aber doch nicht für ein überdimensioniertes Schlachtschiff von Auto...

Der eigentliche Film ("Mickey 17"): Joah. Ich wusste nicht viel vorab, ausser "Science Fiction, Robert Pattinson, er wird immer wieder, wenn er stirbt, neu gemacht". Ich wusste auch nicht, dass der Film 138 Minuten dauert, zwischendrin war ich sehr, sehr müde. Die Geschichte war an sich spannend angelegt: in irgendeiner Zukunft ist es möglich, Menschen 3D zu drucken, ihnen ihre Erinnerungen wieder einzufüllen und so immer an einen festen "Speicherpunkt" zurückzukehren, respektive die Erinnerungen up to date zu halten. Man ist sich durchaus bewusst, dass das ethisch fragwürdig ist, einigt sich aber darauf, dass man es nur auf der Erde verbietet, in Outer Space Missionen aber pro Expedition einen "Expendable" mitnimmt. Das ist im Film Robert Pattinson, der dann halt alle gefährlichen Missionen, medizinische Tests etc auf sich nehmen muss, er ist halt "expendable". Die Mission wird natürlich von einem religiösen White Supremacist mit Allmachtsphantasien geleitet, man kennt das. Soweit, so ok. Aber. All das wurde in den ersten 35, 40 Minuten abgehandelt (und zwar als Rückblick mit Erzählstimme von Robert Pattinson obendrüber gelegt. Schwierig, weil Robert Pattinson offensichtlich eine (mir) sehr unangenehme und überhaupt nicht schöne Stimme hat. Passt insofern gut, als ich ihn als Schönling aus den Twilight-Filmen (to be fair: ich habe keinen einzigen gesehen) abgelegt hatte und mich ein bisschen auf immerhin Eyecandy gefreut hatte, er aber in zumindest dem Film richtig doof aussieht. Mit doofer Stimme), danach wurde es extrem abstrus, langweilig UND überdreht und ging einfach noch ungefähr 4 Stunden weiter. Naja. Es war trotzdem ein schöner Abend :-)

Dann: Ich habe "Butter" fertiggelesen. Ich hätte dieses Buch so, so, so gern gemocht!

Die Buchbeschreibung sagt "Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als „Margarine und Feministinnen“ und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden."

Das ist halt leider schon zum grössten Teil falsch. Manako Kaji ist keine "Serienmörderin", sie sitzt lebenslang im Knast, weil (und das ist schon ein Kritikpunkt) sie irgendwie mit den Todesfällen von Männern, mit denen sie in irgendeiner Art und Weise zu tun hatte, Verbindung stehen soll. Dafür wird NIEMAND rechtskräftig verurteilt. Wenn eine Verurteilung stattgefunden hat, dann wurde sie begründet und man kann (als so eine Topnotch-JournalistinI recherchieren, ob das korrekt war oder nicht etc, aber es braucht all dieses Geraune "Hat sie, hat sie nicht, wer weiss, niemand!" nicht, weil: meine Güte, es steht im Urteil drin, warum es gefällt wurde. Sie empfängt Rika auch nicht unter der Bedingung, nur übers Kochen zu reden. Eine Rezeptfrage ist der Aufhänger, sie redet gern übers Kochen, aber das wars dann auch schon.

Anyway, mich hat es interessiert. 

Das Buch hat sich dann schon ... recht fremd gelesen, aber das ist ok, der japanische Schreibstil und die japanische Kultur/Gesellschaft sind mir fremd, also: alles gut. Ich war auch bereit dafür, Teile der Story nicht nachvollziehen zu können, so weltoffen ich auch glaube zu sein, ich merke allein mit den KollegInnen aus Japan, die zu einem Austausch hierher kommen, dass es kulturelle Unterschiede zwischen unserer vereinfacht gesagt westlichen Kultur und der japanischen gibt. Grosse.

Und ja, die japanische Gesellschaft mag viel strikter und strenger und noch patriarchalischer als unsere sein und Frauen haben es dort vielleicht noch schwerer als hier.

Aber.

Die Story hatte überhaupt keinen roten Faden. Sie sprang von "Enthüllungsjournalistenstory" über "Kochen/Essen als Symbol für Genuss und Kritik an gesellschaftlichen Normen"über "Aufdecken von Familiengeheimnisschen / Wahrnehmung, Eltern-Kind-Verhältnis und Schuldgefühle" über "Erwartungen an die Rollen einer Frau in der Gesellschaft" über "Frauenfreundschaften" über "Frauen-Männer-Freundschaften" über "50shades of Butter". Mir war bis zum Schluss nicht klar, was das Buch eigentlich wollte. Die Freundschaft zwischen Rika und Reiko? Das Verhältnis von Rika und ihrer Mutter? Rika und die Männer? Was hatte Manako Kaji mit all dem zu tun? Es blieb mir bis zum Schluss ien Rätsel, was genau jetzt dieses Frau so besonders machte oder warum all diese wahllos aneinandergereiten Themen überhaupt irgendwie ... erzählenswert sein sollten?

Mir fehlte für die verschiedensten Aspekte der Kontext (zB: warum war am Anfang des Buches Butter so rationiert, am Schluss nicht mehr?), das mag natürlich meiner Unkenntnis der japanischen jüngeren Geschichte geschuldet sein.

Die Sprache war ... sehr, sehr seltsam. Sie schwankte von "Auserzählen" und Aufdröseln von Gefühlen über gefühlt einfach nur "Bulletpoints hinschreiben", wie "Frau xy kämpfte schon lange mit der mangelnden Vereinbarkeit von Beruf und Familie.", was halt irgendwie ... halbscharig wirkte. Aber gut, das mag der Sprache / Übersetzung geschuldet sein, dass es auch auf Deutsch ein bisschen fremd wirkt.

Was mich aber am meisten genervt hat: ok, die Erzählerin konnte nicht kochen und hat sich ihr Leben lang bisher von Fertigessen ernährt. Sie muss mit einer "Serienmörderin" reden, um zum ersten Mal in ihrem Leben Reis mit Sojasosse und Butter zu machen, das ist dann eine Erleuchtung, ab dann wird gekocht und jeder einzelne Pups an Kocherei zelebriert, als hätte man Krebs geheilt. Es mag meine andere Sozialisierung sein, aber das ist einfach albern. Das ist genauso nervig wie Leute, die ihr Leben lang nicht nur keinen Sport machen, sondern jeden anderen, der Sport macht, sei es aus Spass oder um fit zu werden / bleiben, haten und sich drüber lustig machen, bis sie mit Crossfit anfangen oder mit Laufen oder Ballett für Anfänger und ab dann nur noch predigen, wie toll Crossfit/Laufen/Ballett ist. Oder Leute, die 45 Jahre lang offen lästern über Tussis, die sich schminken und Skincare betreiben, bis sie dann auf einmal umschwenken und über Mahlgrad von Vitamin C Pulver fachsimpeln wollen und alle verachten, die nicht jeden Tag mit Full Facial aus dem Haus gehen. You get the picture?

Anyway, ich bin durch, habe durchaus Lust, mehr über Japan zu lernen (das Buch "Brüste und Eier" liegt bereit, aber erstmal brauche ich was für mich einfacher zu verdauendes.)

Samstag, März 15, 2025

150325

 Heute morgen NICHT ausgeschlafen, weil Sansa um halb sieben laut miauend eine Maus auf der Treppe abgesetzt hat, die wir dann beim Jagen im Erdgeschoss jeder einmal hatten und einmal verloren haben, dann ist sie hinters Klavier gerannt und naja, wir sind wieder schlafen gegangen. (Jetzt: alle Mausefallen frisch bestückt, mal sehen. Die Katzen sind total uninteressiert, vllt haben sie sie schon erledigt).

Um halb acht läutete schon der Wecker, Q. hatte nämlich einen Termin im Feuerwehrmagazin vor einem vollen Pfaditag bis in die Nacht und da wollte ich ihn schon nochmal gesehen haben respektive mit einem ordentlichen Frühstück auf den Weg schicken. 

Ich habe meine Semmel mit gestern abend frisch gemachtem Baba Ganoush gegessen. Es gab nämlich Auberginen im Angebot UND wir haben Pizza gemacht, da nutze ich die Vorheizzeit des Ofens und Pizzastahls auf die höchste Stufe gern zum Auberginenrösten. Sonst habe ich immer das Gefühl, total Energie zu verschwenden.

Dann: Haushaltsgedöns, nämlich Betten neu beziehen, Wäsche waschen, abhängen, verräumen, aufhängen, so Zeug.



Im Anschluss haben der Hübsche und ich einen langen Ragewalk :-) bei frischen Temperaturen gemacht (Bärlauch ist schon wieder voll da. Aber das hat sich auch totgelaufen, oder, doe Bärlauchbegeisterung? Schmeckt halt nach Knoblauch mit Gras gemischt), dann brauchte ich schon wieder einen Zwischenimbiss :-). Der Nachmittag ist irgendwie verpufft, mit mehr Wäsche, einem Sportründchen, ah, stimmt, einer Stunde verschiedene weite dünne Sommerhosen bügeln, duschen, zwei Butterzöpfe backen fürs Pfadizmorge morgen ("Wir haben beide "Zopf" angekreuzt, aber extra normal, nicht vegan oder vollkorn und du musst dann auch keinen mehr für uns als Familie zum Frühstück backen". Ok,  I guess, da habe ich praktisch Glück gehabt), Abendessen für uns zwei alten Leute :-) (ich habe von meiner Liste das gewählt, was bei den Jungs relativ fassungslosen "Äh, ernsthaft?!" hervorgerufen hat, nämlich Brokkoli-Bohnensalat mit Erdnussdressing. War super und eh nicht genug für mehr Leute).



Jetzt machen wir noch ganz was verrücktes, wir gehen nämlich zu zweit ins Kino. Das haben wir schon lang nicht mehr gemacht, und zwar nicht, wie früher gedacht, weil halt Kinder, tralala, sondern.... naja, Bequemlichkeit, alles kommt eh direkt auf den Streamingdiensten, und die Kinos in der Innenstadt haben tatsächlich fast alle zugemacht, so dass wir jetzt halt in eins in einem (sterbenden) Einkaufszentrum fahren . Aber: ich freu mich! ("Mickey 17", der Mann sagt, ich darf kein Strickzeug mitnehmen und kann auch nicht parallel lesen, auch das ein grosser Nachteil von Kino, ich sags, wie es ist.


Freitag, März 14, 2025

140325

 Urks, das war müüüüühsam gestern mit der Steuer. 

Learning: 

wir kriegen Einzelbescheinigungen für JEDES Konto, auch für die "Investitionskonten", die "nur" für Hinundherschieben von Geld, mit dem wir gar nix zu tun haben, da sind. Ausserdem sind ALLE Konten, auch die Hypotheken auf den maschinell einlesbaren Taxreports drin. Dementsprechend: nicht alle Konten einzeln eintöckeln UND die Taxreports einlesen, sonst ist alles doppelt, nächstes Mal beherzt alle Einzelkonten löschen und NUR die Taxreports einlösen. Mutig  auf "trotzdem löschen" klicken, die Steuerfrau sagt: es wird keine Rückfragen geben, wenn ja in dem Taxreports alles drin ist. Hypotheken müssen natürlich trotzdem nochmal händisch eingegeben werden.

Und: man kann ein paar Tage lang nochmal neue Versionen der Steuererklärung einreichen, sie nehmen dann einfach die letzte. 

Jetzt ist das aber erledigt!

Heute morgen dann habe ich direkt noch beim Kaffeetrinken mit den Kollegen aus der Produktion an der Investigation weitergearbeitet, zu der ich gestern abend noch hinzugezogen wurde. (Ich glaube, ein grosser Teil, warum ich meinen Job gut mache, ist mein Elefantengedächtnis. "Hast du was zu PQI für untight blister für Produkt xy?" "Jepp, hier, von vor 5 Jahren, hier von vor einem Dreivierteljahr, Stability Statement, hier Medical, hier Drug Safety"). Um das abzuschliessen fehlte uns eom Stückchen Information und ich wurde irgendwann nervös, weil sich der Kollege, der das hatte, eben einfach nicht meldete. Als ich dann seinen Kalender auf etwaige Ferienabwesenheit überprüfte, stellte sich raus: es war viertel vor acht, also absolut legitim, da noch noch nicht zu antworten :-)

Um acht dann Phyisotherapie, es tut immer noch weh, aber geht deutlich weiter als auch schon. Es wird, es wird.

Wieder daheim standen die Kinder langsam auf (letzter Ferienwochentag): Q. hatte noch Fahrstunde, L. eine Verabredung zum "Thriften" in Basel.

Ich habe mir dann noch meine "Ziele" für 2025 aus den Rippen geschnitten. Aus den verschiedensten Gründen hasse ich diese Tätigkeit aus tiefster Seele. Ursprünglich war kommuniziert worden, das müsse bis Ende März erledigt sein, gestern kam raus: bis heute. Ist besser so, dann ist es weg UND ich habe mich nicht ewig genervt und gestresst, dass es rein muss, sondern halt genau heute vormittag.

Zum Mittagessen waren aber alle noch/wieder da (es gab nochmal frischen Salat, einen Rest Suppe, Spiegeleier und alles an altem Brot als Croutons), wir konnten endlich festzurren, wer mit auf den Ostertrip nach Bayern kommt. (Es gibt sozusagen Schichtwechsel: nachdem mehrere Jahre Q. nicht mitkam, wegen Pfadileiterausbildungskursen, geht nun L. ausgebildet werden und Q. kommt mit.). Neben Familie (mal sehen, wer Zeit für uns hat) und FreundInnen treffen bin ich sehr gespannt auf was mit dem Haus /Grundstück meines Elternhauses passiert ist, das wir letzten April (?) verkauft haben.

Dann: Haushaltsgedöns, wie Kaffeemaschine entkalken, Wäsche aufhängen (das haben die Kinder gemacht), eigene Wäsche einsortieren, die neue Regenhose in Empfang nehmen, sie leuchtet wirklich hell (L.: "Wer dich damit jetzt noch überfährt, macht das wirklich extra!")



Nach einer Wocheneinkaufsrunde mit dem Hübschen setze ich mich nochmal an die Arbeit, es "brennt" noch ein bisschen, respektive, das Team von frühmorgens arbeitet bis tatsächlich recht spät abends, um alle Escalation Timelines einzuhalten und trotzdem eine solide Entscheidungsgrundlage zu liefern. Es klingt doof, weil ich mit dem Team immer nur zusammenarbeite, wenn was schiefläuft, aber: ich mache das mit denen richtig, richtig gern, da fühlt sich jeder zuständig und macht und tut und man wertschätzt sich gegenseitig (und kriegt Sachen geregelt).

Dann: Sportründchen, tut gut! Das Hanteltraining mit dem kaputten Arm geht immer weiter und weniger schmerzhaft (naja, das vielleicht noch nicht).

Dann: noch ein minibisschen Weiterarbeiten, dann Pizzaabendvorbereitung in der Küche. Es ist mittlerweile so, dass unsere Wochenendpläne (also: die des Hübschen und ich) mehr oder weniger total unabhängig von denen der Kinder sind / sein können. Das ist noch ein bisschen ungewohnt (niemand möchte irgendwo hin begleitet oder gebracht oder abgeholt werden), aber auch sehr schön. So werden wir zwei morgen ins Kino gehen, L. auf einen Geburtstag zum Bowling und Q. zum Pfadischnuppertag und Pfadizmorgevorbereiten. Mein Beitrag beläuft sich auf zwei Zöpfe backen, das geht gut. 

Pizzaessen dann in der grossen Runde, es macht richtig Spass. Q. packt dann schon Zeug für den Feuerwehrkurs, am Montag geht es los, aber irgendwer will morgen früh nochmal kontrollieren, dass sie alles haben. 

Ich trinke meinen Rotwein gemütlich zu Ende (und beantworte eine "ja, danke für deinen Kommentar, machen wir aber jetzt halt nicht"-Email mit einer bisschen höflicheren Variante von "The fuck you will" mit cc an meine beiden Chefs, bisschen zündeln. Mein Chef hat mir letztens erst wieder gesagt, ich wäre zu nett und höflich und müsste mehr auf den Tisch hauen. Das nehme ich, wie man so schön sagt, "with a grain of salt", weil ich immer gleich den Tisch kurz und klein schlagen halt auch schwierig finde, aber naja, manchmal kann man schon dagegentreten), wärme mir das Bett mit einer Wärmflasche vor, lege eine Sheetmaske auf und schaue mit den Hübschen noch eine Folge "Bad Sisters".

Happy Weekend!