Dienstag, Dezember 12, 2017
Heute morgen schon wieder unglaublich vernünftig den etwas späteren Bus, allerdings direkt zu der Aussenstelle, wo sich meine Vormittagstermine abspielen würden, genommen. Und weil Stau und alles schon im Shuttle angefangen zu arbeiten, so hatte ich die einfach ohne VPN (das zieht sich immer über das Bus-W-LAN)-Verbindung zu beantwortenden Emails schon erledigt, als ich im Büro eintraf. Der Hübsche hatte ausserdem angemahnt, dass ich das im Rahmen des Visums-Fotoshoots auch geschossene neue Profilbild furs neue Google-Arbeitsprofil noch nicht eingepflegt hätte, also habe ich das grad mal gemacht. Mit dem Erfolg, dass ALLE Emails und Messengerkontakte ab 08:00h mit "Frau Brüllen, was ist mit Deinem Profilbild passiert? Wohoooooo!", was mich natürlich ein wenig verunsichert hat, aber vermutlich sticht der rote Lippenstift nach dem bisherigen entsättigten Bild ziemlich raus :-).
Ansonsten bin ich im Vorweihnachts-Erledirrrrrl-Modus, d.h. ich weiss, was ich auf meiner To-Do-Liste habe und was eben noch vor Weihnachten erledigt werden muss. Das ist noch einiges, aber es wird klappen. Dazu kommen immer wieder die notfallmässigen dringenden Dinge, die niemand vorhersehen konnte, die schaffe ich auch immer noch. Die Dinge, von denen jedoch lange klar war, dass sie fällig sind, andere Leute an sich gerissen haben, und jetzt, gefühlt 3 Minuten vor Ablauf der Deadline, kommen sie an und sagen "Äh, ich dachte, das ware voll einfach, aber ich habe mir mal die Daten angesehen, das ist ja voll kompliziert, ich habe es nicht verstanden, ich habe mal einen Draft geschrieben, kannst Du den bitte korrigieren?" und dann muss ich das alles neu schreiben und den anderen erklären, warum das so ist und warum das so kompliziert ist und warum das, was sie sich ausgedacht haben, leider Quatsch ist und innerlich renne ich schreiend im Kreis zu dem Mantra "Dann behaupte doch nicht, dass Du mir Arbeit abnimmst, wenn ich es selber gemacht hätte, ware es schon seit 3 Wochen FERTIG!".
Allerdings bin ich noch nicht so weit, Leute, die mir total irrwitzige Deadlines setzen, weil sie ihr Zeug nicht gebacken kriegen, und OMG, DAS MUSS ABER FERTIG WERDEN, SONST STÜRZT DER HIMMEL EIN UND DU BIST SCHULD auflaufen zu lassen, und so wird sich vermutlich nichts ändern,
In der Mittagspause bin ich von der Aussenstelle zurück in mein Büro gewandert und habe dabei die letzten Weihnachtseinkäufe und Zeug erledigt. (Der Wunsch "Armbänder, ganz einfach, mit Perlen oder so" ist gar nicht so einfach zu erfüllen und kurze Turnhosen in uni grau, blau oder schwarz und ein einfarbiges türkises T-Shirt für die Turnaufführung von L. gibts zu dieser Jahreszeit auch nicht. Macht nix, da muss er sich was von Q. ausleihen, drunter kommen dann eh die Funkelglitzeranzüge). Für den Fall, dass Sie das nicht wussten: es ist keine sooooooo gute Idee, mit neuen hochhackigen Stiefeln und einer Strumpfhose, die ein Loch am Zeh hat (stört keinen grossen Geist, sind ja Overknees, da sieht das keiner), 5 km über Kopfsteinpflaster durch die Stadt zu laufen. Ein Hoch auf den Kollegen, der Blasenpflaster hat (alter Verwalter. So gross wie mein Daumenglied und .... offen. yay)
Nachmittags dann habe ich das schöne Wort "WebEx-Wetter" gelernt, das sagt man bei uns im Turm, wenn es so sehr schüttet, dass man auf keinen Fall zum Meeting in ein anderes Gebäude möchte und sich lieber einwählt.
Das vollmundig angekündigte Krisentelefonat von einer halben Stunde war dann in drei Minuten erledigt, ("Das Dokument, das du geschickt hast, da steht dein Produkt aber nicht drin, ich brauche eine andere Rationale, das geht so nicht, das hauen uns die Behörden um die Ohren." "Doch, auf der Tabelle auf Seite 17, zweiter Eintrag." "Ach. Ja. Dann. Tschüss.") und so konnte ich einen Bus eher als geplant nehmen. Das war ziemlich praktisch, weil so klappte noch alles Nötige (Wäscheaufhängen, L. für den Eichhörnchentest abfragen, Katze Tablette verabreichen, Kuchen einpacken, Turnschuhe suchen und die Einlagen daraus in flache Stiefel stopfen) vor dem Weihnachtskonzert von Little L. auf dem Schulhof.
Seine Klasse hat seit den Herbstferien Weihnachtslieder geübt und mit zwei anderen Klassen eben heute vorgetragen. Mein innerer Bayer ist ja immer noch auf "Es werd scho glei dumpa" und so gepolt, aber hier in der Schweiz in Expat-Hausen ist das ganze natürlich internationaler. Neben "Stille Nacht" gab es "Jingle Bells", "Petit Papa Noel", "Das isch da Schtern vo Bethlehem" und natürlich den Klassiker "Feliz Navidad" (L. behauptet, das spricht man "Navida" aus und drei Klassen geben ihm recht. Hmpf).
Es war passenderweise knackig kalt und so war es dann auch wieder schön, sich innen in der Schule beim (Expat-Hausen!) sehr international bestückten Buffet wieder aufzuwärmen. Beim Rausgehen haben wir noch schnell die Fundkiste durchstöbert und immerhin eine Trinkflasche von uns gefunden :-).
Selbstbeweihräucherung: Ich bin auf gutem Kurs, mit leerer To-Do-Liste in die Weihnachtsferien zu gehen. Ich habe einerseits die etwas verplanteren Kollegen nicht hängenlassen, andererseits aber deutlich gemacht, dass ich das für keine Meisterleistung ihrerseits halte und in Zunkunft anders möchte. (Und ich habe mich überwunden, den Kollegen nach einem Pflaster zu fragen, obwohl ich mir dann ganz lange Geschichten anhören musste und meinerseits offenlegen musste, wie es denn dazu kommen konnte, anstatt noch einen halben Tag mit dem offenen Fuss rumzulaufen und dann daheim den Zeh grad amputieren zu können)
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3 Kommentare:
Liebe Frau Brüllen, ich könnte Ihnen ein türkises (hellblaues???) Turnshirt für Jungs ausleihen. Es hat ca. Grösse 140.
danke, das ist lieb. allerdings braucht l. kein turnshirt, sondern ein normales tshirt. das vo. grossen bruder tut es. (aber danke fürs angebot 😙)
Gern geschehen! (Wir mussten das extra nähen lassen für die GeTu-Aufführung, weil er der einzige Junge war��)
Vielen lieben Dank für Ihr Blog! Ich liebe es, wenn ich abends alles erledigt habe, mit einer Tasse Tee Ihren Beitrag zu lesen. Sie inspirieren und ermutigen mich -Merci dafür!
Liebe Grüsse Sonja
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