Dienstag, Oktober 22, 2019

221019: Weihnachten, Partydrinks, Ambassador

Heute morgen habe ich schon direkt auf dem Weg vom Bahnhof zum Büro (nicht mein most social moment of the day, weil ich mich da meistens gerade im warmen Zug vom Buch losreissen musste und nach dem Gedrängel durch den pendlervollen Bahnhof eigentlich schon wieder genug von Menschen habe) meine ehemalige Kollegin aus dem Büro mit der blauen Wand getroffen, respektive sie hat mich eingeholt, was erstens eh immer sehr schön ist, heute aber besonders, sie hatte mir nämlich die "Lecker Christmas" mitgebracht, die ich seit Wochen schon gesucht habe, aber vermeintlich zwischen all den Land-Tralalala Zeitschriften nicht fand, in echt vermutlich eher, weil sie erst frisch rauskam.
Traditionell ist es ja so, dass ich das Essen für meine Geburtstagsparty, Weihnachten und Silvester aus der aktuellen (und den früheren Ausgaben) Ausgabe zusammenbaue (unvergessen die lyonerfarbenen Eier...), da freue ich mich auch dieses Jahr schon sehr drauf. Liebe Gäste, die sie schon am Tag vorher oder am Nachmittag anreisen: auch dieses Jahr werden wieder hübsche Drinks auf Tauglichkeit getestet werden, die Mengen scheinen auf jeden Fall für grössere Parties gerechnet. Aber wie immer: auf die Party gelangt nur, was den knallharten Reinfeiertest überstanden hat.


Sonst: ein sehr, sehr voller Tag mit einer, ich weiss nicht, ob eher beruhigenden oder verstörenden Erkenntnis: die irritierend, von mir manchmal zwischen ablehnend, belehrend und herablassend changierend empfundene Art der direkte Kommunikation mancher Personen und Funktionen liegt nicht an mir. Ich hatte all das als Reaktion auf meine vielleicht nicht tiptopvorbereitet, mit der Materie noch nicht seit der Entdeckung von Valium vertraut, weil ich mach den Job erst seit 6 Wochen "Neuheit" bezogen, aber ich habe jetzt in mehreren Meetings genau die selbe Art gegenüber KollegInnen, die noch nicht seit Valium, aber kurz danach dabei sind, beobachtet. Vielleicht ist das Rivalität zwischen Departments oder auch einfach der Umgangston, der in der Qualityabteilung anders ist als in der Produktion/MSAT (Bisher kann ich ja vor allem ... rustikal und direkt, wie man das auf nett sagt). Oder vielleicht ist das gar nicht bös gemeint, sondern .... ach, was weiss ich, auf jeden Fall liegt es nicht an mir, das reicht ja eigentlich.

Zwischendrin habe ich einen Satz gelernt, der richtig angewendet JEDE Diskussion und Pöbelei einfach ins Leere laufen lässt und den hebe ich mir auf für Notfälle (bzw. bis dahin übe ich die korrekte Anwendung): wenn einen einer richtig, richtig nervt oder auf die Palme bringt oder den unpassendsten Kommentar aller Zeiten bringt, setzt man das neutralste Gesicht auf, dessen man fähig ist, und sagt: "Das ist jetzt vielleicht Deinen Meinung." Und dann nix mehr.

Als persönlichen Erfolg verbuche ich übrigens jedes einzelne Mal, wenn ich unsere gesamte Gruppe herzhaft zum Lachen bringe. Im Moment ist das noch sehr leicht, weil sie noch nicht gewohnt sind, dass ich zu ALLEM einen mehr oder weniger unpassenden Witz habe, und deshalb keine grossen Massstäbe anlegen. Heute hat schon gereicht, dass ich nach einer Einladung zu einem Townhall mit verschiedenen Räumen und einem davon fürs Leadershipteam reserviert, kurz die verschiedenen Szenarien umriss, die das für den bewanderten Katastrophenfilmfan bedeuten könnte:
1. Es werden Ausschreitungen erwartet und das Leadershipteam soll geschützt werden.
2. Es gibt ein Anschlagskomplott aufs Leadershipteam
3. Ist ein designated survivor definiert?
(4. Man hat zu spät terminiert und das grosse Auditorium war besetzt, deshalb die Stückelung und es gibt nur EINEN Raum mit VC-Einrichtung, aber das ist ja langweilig).

Auch cool: ich war ja vor Jahren mal Mitglied in einem Lean-In-Circle eines firmenweiten Frauennetzwerks, das war schon ziemlich spannend und mit der einen oder anderen bin ich in lockerem Kontakt geblieben. Es ist schon cool zu sehen, wie unterschiedliche Wege man einschlagen kann und was es alles für Bereiche gibt, an die ich zB nie gedacht hätte. Anyway, ich war vor ein paar Wochen mit einer der Ladies Mittagessen und heute hat sie mich angeschrieben, ob ich nicht für ein Networking-Event mit jungen Wissenschaftlerinnen, das sie organisiert, als "Ambassador" für "Karrieren jenseits der Forschung" zur Verfügung stehen würde. Mach ich gerne, auch wenn das jetzt natürlich heisst, dass ich offiziell alt bin (just kidding, ist ja auch so, ist lang her, dass ich eine "junge Wissenschaftlerin" war, und auch wenn ich, glaube ich, bei uns in der Gruppe die Jüngste bin, kommt eine "senior role" halt schon irgendwie zusammen mit einer gewissen, nennen wir es Erfahrung, und die kommt mit der Zeit, also: alt.) Ich freu mich auf jeden Fall!

Im Groupmeeting hat unser Chef heute mitgeteilt, wann das Fenster für die Zielerfüllungseingabe im HR-Tool aufgeht und ich stelle mich auf einen neu aufflammenden Strom an "DU BIST IM INTRANET!!!!!"-Mails ein. Wurde ein bisschen still in den letzten Tagen.

Auf dem Heimweg wie immer Meldung vom Hübschen, der mit den Katzentieren auf dem Heimweg ist (JEDEN TAG. Das hätte ich mir echt auch nicht träumen lassen), Q. war happy mit meiner Schuhauswahl, die ich wegen spontan total kaputter Sneaker und grottigster Auswahl vor Ort nach seinen Angaben bei Zalando bestellt hatte. Er hat jetzt offiziell Schuhgrösse 44. Ok then.
Mit L. für den Waltest geübt (wussten Sie, dass Walkükenkälber mit der Schwanzflosse voraus zur Welt kommen? Und dass mit irgendwas aus Walen früher Bomben gebaut wurden?), gestrampelt, Rücksendungen erledigt, Q. zum Piohock verabschiedet (es ist soweit: das Kind geht NACH dem Abendessen noch aus dem Haus. Allein. Um mit anderen Altersgenossen das nächste Lager zu planen), fertig.

gegessen:
Granolafrüchtejoghurt
Samosas mit Erbsendal, Reis und Lattich
Gyozas und Salat

Gelesen:
"Durchbruch" (jajaja, es wird.)

Getragen:

Ich bin mir unsicher, ob die Insekten auf der Bluse Bienen sind (dachte ich beim Kauf) oder Wespen oder gestreifte Schmeissfliegen.




Gesehen:
"Working Mums" und 3. Staffel "Glitch"

Stressleveldurchschnitt gestern: 34
Selbstbeweihräucherung: like a pro für eine kranke Kollegin im QRB eingesprungen