Samstag, Mai 17, 2025

170525

Weckerläuten um halb sieben, ich habe mit Q. gefrühstückt, der um viertel vor acht oder so beim Pfadihaus sein musste für die Hike Challenge, ich machte mich kurz davor auf den Weg auf die andere Rheinseite: Arbeitstag für die Genossenschaft. Für mich liegt der Markhof auf der deutschen Seite echt perfekt, das sind mit dem Rad 10 Minuten, während ich zum Haupthof selber eine Stunde in etwa radle. Heute war es in der Früh noch frisch, aber klar, dass man gut eingecremt sein muss, das sieht doch nach Hochsommer aus, oder?


Heute waren ein bisschen weniger Leute als beim Sellerieernten letzten Herbst, ich denke, da ist vielen bewusst geworden, dass sie noch ein paar Stunden einbringen müssen :-). Angemeldet waren 25, die kamen über den Tag verteilt auch, ich habe gehört, am Birsmattehof selber sind es auch mal 200, die gleichzeitig kommen. Das wäre mir fast ein bisschen zu viel.

Heute stand an: Süsskartoffelpflanzen. Das Feld (ein Stückchen weg, wir sind alle gemeinsam hingeradelt, die Süsskartoffelsetzlinge wurden mit dem Traktor gebracht) war schon vorbereitet, es waren wunderhübsche parallele Dämme gezogen worden. In die Mitte der Dämme sollten im Abstand von 40cm die Pflänzchen tief eingegraben werden. Das läuft alles manuell, weil sie für die Süsskartoffeln die entsprechende Technik nicht vorrätig haben. Es gab generell zwei Jobs: Setzlinge auslegen im richtigen Abstand (also: so Tabletts mit den Babypflanzen in Vertiefungen vom Traktor holen und dann einzeln auslegen.) und einpflanzen, also mit einem Stichel oder einer schmalen Schaufel ein tiefes Loch machen, Setzling rein, so dass im besten Fall nur noch das grösste Blatt rausschaut, zumachen, fertig. (Die Profis machten einfach mit den Fingern beherzt Löcher, aber wir Laien haben das lieber mit Werkzeug gemacht. Am Schluss brauchte ich für eine Pflanze 6 Sekunden)

Nach etwa 10 Minuten dachte ich mir: das halte ich nicht durch, das geht so auf den Rücken oder die Knie, je nachdem, wie man es macht. Aber dann war ich im Flow und es flutschte nur so. Nächstes Mal denke ich an Handschuhe und bohre mit ein bisschen weniger Wumms, ich habe nämlich an beiden Händen blaue Flecken und taube Ringfingerspitzen, weil ich anscheinend auf deren Nerven gedrückt habe.)







Kaffeepause um 10, mit frischem Kräutertee, Kaffee und frischem Kuchen, Schwätzchen mit Mitpflanzern (diesmal nicht ganz so skurril wie beim letzten Mal, ich bin in der Pfadi-Lehrer-Abteilung gelandet), dann weiter bis um halb eins. Ich hatte mich zum Mittagessen nicht angemeldet und das beim Blick auf das Festmahl dann doch bereut (Rohkost/ Salat en masse, junge Kartoffeln, Quark, Würschtli), nächstes Mal dann. Das Heimradeln tat sehr gut, das Duschen noch mehr und den Rest des Tages liess ich dann körperlich ein bisschen ruhiger angehen, ich bin rechtschaffen erschlagen...

Da war kurz Pause, weil wir mit allen Setzlingen für orange Süsskartoffeln fertig waren und die für die lilanen erst geholt werden mussten.



Im Briefkasten wartete übrigens die Hauszeitschrift der Fachhochschule Nordwestschweiz von jemand liebem aus dem Internet :-). Q. und Kollegen waren im Rahmen der ersten total digitalen Maturprüfung darüber und über Einsatz von KI und überhaupt digitalen Hilfsmitteln in der Schule interviewt worden und das ist ein richtig interessanter Text!



Jetzt;: Spätzle-Spinatauflauf mit Zwiebelcrunch (aus dem Gemüsekorb natürlich.)


Wunschlistenfrage heute mal in uncreepy :-)

Wie, also eher technisch formal gemeint, organisieren Sie die Familienreisen? Sie schrieben letztens von einer Präsentation des Ablaufs im Vorwege, in die Sie sämtliche Unternehmungen, Fahrten und Übernachtungen integriert haben...? Oder habe ich das missverstanden?

Ich bin lang mit "Strebermapperl" gereist, d.h. hatte immer einen Schnellhefter mit allen Unterlagen in zeitlich relevanter Reihenfolge dabei, also Tickets, Reservierungen, etc. Seit ein paar Jahren mache ich das aber nicht mehr, wir haben alle Tickets (Zug und Flug und Fähre) auf den Smartphones, es ist auch einfacher Reisepläne mit interessierten KollegInnen und FreundInnen zu teilen, wenn es eben elektronische Pläne und nicht verknuschelte Schnellhefter sind. Was es jetzt gibt: pro Reise einen geteilten Ordner auf Google Drive, mit allen Unterlagen elektronisch hinterlegt und sortiert. Ausserdem einem Link zu Google MyMaps, wo ich in verschiedenen Ebenen die verschiedenen Ziele und Aktivitäten farbkodiert eingeplant habe (Beispiel Island 2023). Was ich auch immer noch mache und die Familie wenigstens vor dem Start einmal anschauen muss: eine Google Slides Präsentation in hübsch, wo sowohl alle Unterlagen verlinkt sind als auch die Aktivitäten / Ziele / Unterkünfte etc mit Bildern und Wichtigem aufgeführt sind. Das hatte ich mir tatsächlich als Gag abgeschaut von den US-Rentnerreisetruppen, die in dem Hotel in Reyjavik, in dem wir oft gestartet sind, abends Infopräsentationen über ihre Touren bekommen haben, aber ich mag es mittlerweile echt gern :-). Das sieht zB so aus (für die Herbsttrips in Island war das recht überschaubar, die fast 3 Wochen Kanada dieses Jahr sind noch nicht fertig und hübsch und deutlich umfangreicher).

2 Kommentare:

kaltmamsell hat gesagt…

So eine Heldin! Und ich lerne, dass Süßkartoffeln als Pflanzen gepflanzt werden und nicht als ausgesprosste Kartoffeln - ein weiterer Hinweis, dass das in Echt gar keine Kartoffeln sind.
Aber.
Bifang (klugscheißert die Donaumoos- und Schrobenhausen-Anwohnerin), die "Dämme" für Kartoffeln und Spargel heißen Bifang (Plural Bifäng eventuell nur regional).

Frau Brüllen hat gesagt…

Danke für die Info! Ich habe das Wort schon oft gehört, aber keine Ahnung gehabt, was das sein soll. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Kartoffel- und Spargeldämme nicht andere sind, weil da ja (glaube ich! Gemüsehalbwissen aus meiner "Was ist was auf dem Bauernhof"-Zeit) im Lauf des Wachstums angehäufelt wird, damit.... kein Licht dran kommt oder irgendwie so. Grund für das Pflanzen der Süsskartoffelbabies GENAU IN DER MITTE des Damms war: die Unkrautentfernung passiert nur mechanisch mit irgendeiner Maschine, die sie da durchfahren und da müssen die Abstände genau passen.
Und ja, das mit den Pflänzchen fand ich auch spannend. Übrigens hatte jeder Setzling eine "Schnittstelle" am dicken Stengel, es sah so aus, als ob die Setzlinge aus Stecklingen einer Pflanzge gezogen worden wären, also richtig viele aus einer Kartoffel. Aber das ist nur eine Vermutung.