200722 Wander-sowas-wie-Premiere
Hach, hach, hach, war das ein schöner Tag!
Ich wollte ja unbedingt in unseren freien Wochen noch eine Wanderung einschieben. Ich hatte mir schon länger die Wutachschlucht im Schwarzwald ausgeguckt, aber der letzte Sommer war zu nass, als dass ich mich getraut hätte, den Herbst über waren wir anderweitig beschäftigt (meine Güte, wie lang ist Island schon wieder her und wie grossartig war es?!), dann hatte ich ja Beinbruch, aber jetzt war es endlich so weit.
Ursprünglich hatte ich mir die Klassikerroute angeschaut, aber ein Wanderbus, der alle heilige Zeit zurückfährt (und die Option, an verschiedenen Punkten auszusteigen, die bestimmt zu doofen Diskussionen geführt hätte) war nix für mich (die Option, hin und zurück zu laufen, war mir dann zu krass), also habe ich für uns entschieden, dass wir den Dreischluchtenpfad laufen. Der ist ein Rundweg und mit 10km ein Stück kürzer. Ich war ein bisschen nervös, weil natürlich keine Möglichkeit zwischendrin abzubrechen für den Fall, dass das Knie nicht mag, und weil die Schilderung der Engeschlucht schon sehr dramatisch klang.
Die Anfahrt war dann schon ziemlich spannend, weil der Hübsche eine Autobahnausfahrt verpasst hatte, dann musste ich auf dem Weg zur Bäckerei eine Bundestrasse im morgendlichen Pendlerverkehr queren, hahahaha, dann fuhren wir winzige Serpentinenstrassen durch den Schwarzwald und dann noch einen Umweg, weil der direkte Weg wegen "die Strasse rutscht" gesperrt war.
Trotzdem waren wir so früh, dass wir den Wanderparkplatz nicht als solchen erkannten, weil er so leer war, sondern auf einem Parkplatz ein bisschen weiter weg parkten.
Die Wanderung war dann einfach ein Traum: An der Wutach entlang (mit frisch gekochtem Espresso / Milchkaffee zur Kaffeepause), dann die Gaichach hoch, gerade zur Öffnungszeit am Wandererheim angekommen und frischen Johannisbeerkuchen- bekommen. Dann ging es in die berüchtigte Engeschlucht und ... naja, ich rede mir wandertechnisch leicht, weil statt "es ist immer feucht und rutschig hier" war es staubtrocken, der Bach war weg, und die Pfade hatten tiefe Risse. Das ist echt dramatisch..... Wandertechnisch: keine Ahnung, wie "gefährlich" es im feuchten Zustand ist, trocken ist es halt ein Wanderpfad, kein Spazierweg. (Ich muss endlich einsehen, dass solche Warnungen sich vermutlich an die Leute richten, die damals mit Flipsflops mit uns in der Seilbahn zur Triftwanderung raufgefahren sind oder mit Wallekleidchen und Ballerinas zum Joffrey-Lake hinauf wollten, nicht an uns.)
Gerade als wir aus dem Wald auf die letzten 2km über die Wiesen/Stoppelfelder kamen (tatsächlich hatte ich vor dem Stück den meisten Bammel, es war nämlich ausserhalb von Wald und Bach sehr, sehr, sehr heiss), fielen die ersten Tropfen und ein kräftiger Wind pustete, das machte den Rückweg tatsächlich sehr angenehm. (Hörte auch gleich wieder auf)
Am Parkplatz schlüpften wir aus den durchgeschwitzen Wandersachen in die mitgebrachten frischen Kleider und ich kutschierte uns zurück. Ich weiss nicht, ob das die kürzeste Strecke war oder ob als Filder "so viele Kurven wie möglich" eingegeben war oder "immer zu den albernsten Ortsnamen" (Ich meine "Faulenfürst"?!), es war ziemlich aufreged und so bin ich noch NIE heimgefahren. Die Jungs hatten keine Lust mehr auf Baden (obwohl wir Badesachen gepackt hatten), so liess ich den Schluchsee und ein Waldfreibad schweren Herzens links und rechts liegen.
War aber ganz praktisch, daheim ging ich (geduscht) nämlich nochmal einkaufen und coronabedingt Hauslieferung zu machen. Ich hoffe auf schnelle Besserung der Empfngerin!
Gretchenfrage Knie: ging super! Es tut ja bei Bewegung egal wie lang, egal was NIE weh (ausser beim tief in di Hocke gehen), aber wenn ich länger als 5 Minuten stillsitze und dann aufstehe, dann schmerzt es so, dass es mir fast wegknickt. Dementsprechend ging das Wandern über Stock und Stein super (war jetzt ja auch nicht so weit und mit 400hm runter und wieder rauf auch da nicht wirklich wild). Ich bin zweimal ausgerutscht und es hat es mir einmal verdreht, das war ein bisschen mittel, aber vermutlich vor allem, weil ich Kopfkino und Angst hatte.
Nach dem Wandern ist es jetzt ein bisschen müde, fühlt sich ein bisschen "elektrisch" an, ist ein bisschen dick, aber nichts wildes. YAY! Ich erkläre mich hiermit bereit für den gesamten Schluchtensteig :-)
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