Montag, April 04, 2022

Strohwitwe

 Bevor ich zu heute komme, noch ein Nachtrag zu gestern: der Tag war ja aus den verschiedensten Gründen eher nur so mittel, die Woche wird auch anstrengend, der Hübsche und ich wollten keine neue Serie mehr anfangen, wo er doch jetzt erstmal weg ist, naja, da dachte er, und das war ja an sich eine gute Idee: "Es gibt eine neue Staffel "Modern Love", die hingen ja eigentlich nicht wirklich zusammen, das wäre doch was für heute abend?" Und so haben wir uns mit einem Glas Prosecco ins Bett gesetzt und auf dem wieder funktionierenden Laptop geschaut. Und naja, die erste Staffel war ja eher so: "Aaaaaaaw, nett!" bis "Mhmmmm, bisschen cringe", aber die zweite Staffel startet mit einer Folge, die uns beide echt erwischt hat. Und so sassen wir schniefend und schneuzend und voller Tränen da und ganz so war das auch nicht gedacht.

Heute dann: normaler Schultag für die Jungs, der Hübsche packte letzte Sachen für Paris, ich krückelte zur Physio und zurück (vogelwild: heute Beinheben mit Gewichtsmanschette und Wadentraining mit stärkerem Gummiband), traf viele Katzen auf dem Rückweg, auch neue, die ich noch gar nicht kenne, dann verabschiedete sich der Hübsche und ich hatte einen ganzen Arbeitstag ganz allein daheim vor mir. Grösstes Abenteuer: mit dem vollen Wäschekorb die Treppe runterrutschen (also: mit Absicht und nicht so, wie man es sich als kelines Kind vorstellt oder gemacht hat, sondern auf dem Hintern rutschen, Wäschekorb festhalten, Krücken auch) und dann auf dem Balkon aufhängen.

Den umgetopften Pflänzchen geht es gut, Kirsche und Nektarine haben ihre Auszeit im Bad genossen und ihre Blüten sind anders als die Magnolien der Nachbarn nicht erfroren.

Ich habe Ostergimmicks für alle U18-Mitglieder der erweiterten Familie bestellt, ich habe Microgreen-Samen-Nachschub bestellt (Koriander! Sellerie! Senf! Michelangelo-Rettich!), ich habe einen Spaziergang durch die kalte Sonne gemacht (immer noch sehr langsam, aber weiter als auch schon). Die Katzen kamen beide von allein nach Hause, haben sich über leckeres Futter gefreut und rubbeln nun ir dreckiges, feuchtes Fell an den frisch bezogenen Betten der Kinder ab (beide Kinder haben nun sehr grosse Bettdecken --> 155x220, weil ihnen die Standarddecken mit 135 (?) x 200cm zu kurz und zu klein waren, die Katzen lieben die!)

L. hat einen sehr sportlichen Tag: nicht nur wie jeden Montag Schule bis viertel nach 5, davon zwei Stunden Sport, und dann noch anderthalb Stunden Volleyballtraining, nein, heute muss er noch den Hin- und Rückweg zum Volleyball (das sind einfach anderthalb Kilometer, einmal runter, heim wieder rauf) noch allein zu Fuss erledigen, weil der Hübsche nicht da ist (der nimmt ihn sonst auf dem Weg zu seinem Sport mit dem Auto mit runter) und ich ja noch nicht Autofahren kann.

Sonst: gemütlicher Wochenstart mit Routinetätigkeiten weil Monatsbeginn. Das ist eigentlich ganz nett.

Heute abend wird noch ein bisschen abenteuerlich, weil mich ja heute keiner in die Dusche hebt und ich dem Hübschen versprochen habe, keinen Stunt abzuziehen. Es wird auf Baden rauslaufen, aber ich bin ein bisschen aufgeregt. Und freue mich seit heute morgen um 11 aufs Schlafengehen, der Hübsche hat mir nämlich als letztes vor Abreise eine Wärmflasche mit kochendem Wasser unter meine Bettdecke gelegt, damit ich es heute abend gemütlich habe.



Tja. Und all diese Belanglosigkeiten tippe ich hier in aller Ausführlichkeit, während ich eigentlich fassungslos bin und sprachlos sein sollte aufgrund der Greueltaten der russischen Armee in der Ukraine. Was bleibt da noch übrig....

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