011120: Feiertag

 Es ist ja nicht alles schlecht an 2020: eigentlich haben am 1. November immer nur alle drei Jungs im Haus frei und ich muss arbeiten. Heute haben wir alle frei! Und ja, eigentlich war es schon immer ziemlich schön, von den dreien nach ihrem Herbstmäss-Besuch bei der Arbeit abgeholt zu werden, den Feierabend bei einem luxuriösen Aperitiv in der (meine Güte, ich war so lang nicht da, ich musste grad überlegen, wie die Rooftop-Bar im Elfenbeinturm heisst) Pebbles-Lounge mit spektakulärem Ausblick einzuläuten, aber es ist ja weder Herbstmäss noch Pebbles-Bar, noch Famileinbesuch auf dem Areal, noch Arbeit auf dem Areal, und alles in allem war Ausschlafen und gemütlicher Sonntag schon auch nicht so schlecht.

Es war ein typischer, verregneter Pandemiesonntag: 

• Crosstrainergestrampel, gemeinschaftlicher Workout für alle, ausser L., der seine Einheit lieber auch auf dem Crosstrainer abstrampelte, 
• Kuchenbacken (ich hatte gestern bei der Kaltmamsell ein Rezept für Holländischen Apfelkuchen gelesen und hm, ich kann mir die Kombination Marzipan und Apfel sehr gut vorstellen, ausserdem war im Tiefkühler noch eine 2/3-Packung Marzipanrohmasse vom letzten Plätzchenbacken. Auf der anderen Seite hatte ich keine Lust und Nerven, das Rezept von einer Minispringform (22cm? Das ist ja Puppenhausgrösse!) wieder hochzrechnen, und "klebrig" klang jetzt auch nicht wie was, was für meinen aktuellen Nervenzustand geeignet ist. Also habe ich die Marzipanrohmasse einfach in den Standard-Apple-Pie-Teig aus dem roten Barcomi-Buch geknetet (damit den Zucker UND das Palmfett ersetzt) und ausserdem noch ein paar Tropfen Bittermandelaroma in die Apfelfüllung getan. Kann man machen, schmeckt super. Und das Weben des Deckels ist genau so viel Zen, wie ich ertrage.

• Klarschiffmachen im Speisekammerl. Es ist nämlich so: Das Einkochexperiment vom letzten Wochenende ist zu einem Drittel spektakulär schiefgegangen. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber wir haben jetzt keine Erbsensuppe mehr auf Vorrat. Und das Klo ist auch nicht (mehr) verstopft. Naja. Lesson learned, man sollte WIRKLICH neue Einmachgummis kaufen und vielleicht ist die Erbsensuppe eh nicht zum Einkochen geeignet.
• Am Nachmittag haben wir den zweiten "Borat"-Film angeschaut und .... alte Verwalter, das ist echt schon schlimm anzuschauen, ich habe nicht mal eine richtige Meinung dazu, es war ganz, ganz viel Cringe und ich bin sehr, sehr froh, dass ich gestern den ersten Teil geschwänzt habe, das ist schon nur in kleinen Dosen erträglich.

Draussen regnet's, drinnen ist es gemütlich, so weit so gut. Morgen wieder Alltag. (Alle Infoabende und Besichtigungstermine der Gymnasien, zwischen denen Q. sich entscheiden muss, wurden von vor Ort mit limitierten Zeitslots und nur Kind plus ein Elternteil auf Zoom-Meetings umgestellt. Es ist, wie es ist, ich bin sehr gespannt und wir machen das dann zu dritt vom Sofa aus, das ist auch mal was, was Q. später erzählen kannm "Mei, damals, Kinder, 2020...")

L. ist übrigens wieder putzmunter, und dementsprechend morgen wieder zur Schule gehen.

Gegessen:

Hefezopf mit Himbeermarmelade und danach mit Avocado

Apple Pie mit Marzipannote

Kichererbsencurry mit Spinat und Tomaten

Gesehen: "Borat 2", "Spectre"

Gelesen: "Die Optimisten"

Stressleveldurchschnitt gestern: 23

Selbstbeweihräucherung: Der Apple Pie wurde rein optisch UND geschmacklich tatsächlich richtig gut