Dienstag, Oktober 27, 2020

271020 Dienstag (Dienstag? Dienstag)

 Der Tag heute kommt mir im Rückblick endlos vor, das fing schon in der Nacht an, als ich zum ersten Mal um viertel vor fünf aufwachte, im Kopf ausrechnete, dass das ja eigentlich viertel vor sechs bedeutet, d.h. der Wecker würde gleich läuten, richtig tief einschlafen würde sich ja gar nicht mehr lohnen. Um 5:13h stieg mir Sansa aufs linke Auge, ich wachte nochmal auf, überdachte meine Rechnung von vorher nochmal, naja, alles in allem war ich halt schon ordentlich viel eher wach.

Es war einfach .. .naja, viel halt. Gut, aber viel. 

Kleiner Grinser zwischendurch: für unseren Suppenmittag war ich heute kurz vor dem Mittagessen schnell frisches Brot einkaufen (ich bin noch nicht wieder bereit, wie zu Lockdown-Zeiten jeden Tag selber zu backen, weil ich auf gar keinen Fall in den Laden gehen möchte nur für Brot), der Hübsche (ich fühle ein gewisses Schwächeln nach nur EINEM SUPPENTAG! Wobei die Erbsensuppe tatsächlich ordentlich ... nennen wir es, WUMMS hatte. Noch 3 Liter.) hatte sich bei der Gelegenheit ein Vitello Tonnato bestellt (für mich das perverseste Essen der Welt: gekochtes Kalbfleisch, das ja per se nach praktisch nix schmeckt mit der Konsistenz von ... Babybrei? Krankenhausschonkost?, in einer Sosse aus Mayo und Dosenthunfisch, ist wie Katzenfutter mit Fett angerührt. Das einzige was lecker wäre, wären die Kapern, und die pult der Hübsche raus. Und wir müssen sie wegwerfen, weil sie ja nach Katzenfutterrotz schmecken und riechen. Aber ich sag ja nix, jeder, wie er mag, am liebsten wäre mir, er würde das nur draussen essen und danach die Zähne putzen, aber das zu fordern, wirkt anscheinend unhöflich, ich habe es probiert), also habe ich das auch noch eingepackt, dann hat mich eine Schachtel Macarons angelacht, die wie ein adäquater Supermarkt-Dupe der heissgeliebten Luxemburgerli aussahen (und auch ok waren, das allermeiste, was als Macarons firmiert, mag ich tatsächlich eher gar nicht), dann habe ich in der "Bestseller"-Weinkiste noch eine sehr schöne Flasche "Sparkling Wine from Spain" in smaragdgrün gefunden, und alles in allem sah mein Einkauf aus, als ob ich ein Schäferstündchen ausrichten würde: Vitello Tonnato, Brot, Macarons, Sekt (daheim dann noch: Kürbissuppe, Salat und Schinkennudeln dazu, ausserdem kam der Sekt in den Kühlschrank und wartet da aufs Wochenende).

Gegen Abend war ich dann ein wenig gestresst, weil ich eigentlich gemütlich das Katzentürchen für den Tag schliessen wollte, auf dem Crosstrainer eine Runde strampeln, dabei "Mrs America" gucken und dann Abendessen machen, aber Jonny hatte sich allen Katzensuchrunden des Nachmittags entzogen, es wurde langsam kalt und dunkel und ich machte mir nicht so sehr Sorgen, dass ihm irgendwas passiert sein könnte, sondern dass er halt entweder bei irgendwelchen Nachbarn abhängen oder noch auf wichtiger Mausejagd wäre, aber wir uns den ganzen Abend Sorgen machen würden und ihn im Finsteren suchen "müssten" und am Ende wäre doch was passiert? Ich habe mal dezent bei den Ferienfütternachbarn angefragt und die hatten ihn immerhin am Nachmittag mal gesehen und versprachen, Bescheid zu geben, wenn er auftauchen würde. Ich schwang mich auf den Crosstrainer und zur Halbzeit wieder runter, weil er aufgetaucht, aber direkt wieder abgeflitzt war. Ich ging nochmal die ganze Runde ab (in nassgeschwitzten Sportklamotten), nix. Auf dem Rückweg begegnete ich der Nachbarin, die hatte Jonny dann doch noch erwischt und bei L. daheim abgegeben. Ihre Katze war ein wenig traurig, weil ihr Gspänli dann doch schon heim musste (wie so Teenies, bei denen der eine länger weg bleiben darf :-)).

Fertigrennen, schnell Essen machen, Q. hat ja (noch) Auswärtstermin mit den Pfadfindern, Bloggen, dabei fast mit dem Kopf auf den Tisch fallen vor müde. (Schnell noch eine Arbeitsmail beantworten, sonst geht wieder ein Tag verloren. So ist das mit dem globalen Zusammenarbeiten über die Zeitzonen hinweg....)

Sonst ist so bisschen .... Warteposition. Auf Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Auf

die neuen Bundesratsentscheide morgen

den Arzttermin am Donnerstag, der keine Überraschung bieten wird, sondern ganz unüberraschend unangenehm werden wird. Nicht schlimm, aber unangenehm

die US-Wahl am Dienstag.

auf den ersten Coronafall im direkten Umfeld (ich denke da in erster Linie an die Kinder und die Schule, wir grossen treffen ja niemanden mehr. Mittlerweile ist "Hallo, Spätzeli, wie war der Tag? Alle da? Irgendwer krank?" die Standardbegrüssung beim Heimkommen. Es kommen, sagen wir mal, nicht immer 100% zufriedenstellende Aussagen, ich habe aber beschlossen, nicht das Elternteil zu sein, das aufgrund von vielleicht (hoffentlich!) vom Kind missverstandenen Sachverhalten und Handhabung dieser direkt die Riesenwelle zu machen, sondern darauf zu vertrauen, dass die Schulen (und darauf zu hoffen, dass die anderen Eltern) sich ihrer Verantwortung bewusst sind und das alles schon richtig machen.


Gegessen:

Special K

Kürbissuppe, Brot, Salat

4 Macrons

Gyozas mit noch mehr Salat


Getragen:

das schöne blaue Karostrickkleid. festgestellt: im Büro ist es wohl wärmer als bei uns, ich habe ordentlich gefroren an den Beinen.

Gelesen "Die Optimisten"

Gesehen: "Devs" (das war ja mal eine Enttäuschung gestern! Ich habe das Staffelfinale der zweiten Staffel "Mayans" aus vollen Zügen genossen und war überzeugt davon, dass wir direkt die 3. Staffel weiterschauen können und jetzt gibt es die noch gar nicht! Wenn ich das mal gewusst hätte, hätte ich mich nicht so gefreut. Naja. Kann man jetzt so oder so sehen.) (und "Mrs America" beim Rennen)

Stressleveldurchschnitt gestern: 18 (ich sag ja: mir geht es eigentlich ganz gut zur Zeit)

Selbstbeweihräucherung: Vielleicht ein ... man könnte Schlupfloch aus einem mühsamen Task gefunden, man könnte auch sagen: endlich das Argument, das nicht mit "Och büdde..." ausgehebelt werden kann. (Ach: und den Spagat geschafft, so auf eine echt unverschämte Mail zu antworten, dass es höflich klingt, wenn man mich nicht kennt, und ich mir trotzdem noch in die Augen schauen kann.)

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