290820 Back on track
Das war ja einfach: kaum liegt man mal einen fast ganzen Tag auf dem Sofa, manchmal auch im Bett, trinkt viel Wasser, nimmt ein, zwei Schmerztabletten, ignoriert alle Arbeitsanfragen, die trotz der OOO-reply via Chat eintrudeln, schläft ein, zwei Stündchen, schon sind die Kopfschmerzen wieder weg und man wieder ein Mensch.
Heute habe ich dann grad nochmal ausgeschlafen, gemütliches Internetleerlesen im Bett mit Kaffee, Frühstücken mit allen und allem und dann machten wir uns alle auf den Weg ins Nachbarstädtchen, einkaufsbummeln, solange die Grenzen und Geschäfte noch offen sind (ich schätze, wir überschreiten die 400er Grenze für Neuinfektionen am nächsten Dienstag). Q. hat ja seine gar nicht so alte, gar nicht so günstige Sonnenbrille am allerersten Tag im Pfadilager verloren. Das Sonnenbrillenverlieren am Anfang von Urlauben hat bei ihm schon Tradition und naja, irgendwann gibt es keinen Free-Refill mehr. Er hat sich also zum Geburtstag einen Zustupf zum Sonnenbrillenkauf gewünscht, im Internet recherchiert und dann heute vor Ort anprobiert. Leider gab es seine Wunschkombination aus Rahmen und Gläsern nicht vor Ort, also wird doch bestellt. (Ich habe, inspiriert von Frau Herzbruch, die sehr lobenswerterweise wieder bloggt, direkt mein eigentlich in den Weihnachtsferien angedachtes, dann aber wegen dringenderer DInge wie Rücken, Schulter, Nackenkissen etc vertagtes und dann wegen Corona noch viel weiter vertagtes Projekt einer neuen Brille in Angriff genommen, allerdings bin ich noch nicht besonders weit gekommen, man muss nämlich einen Termin machen. Den habe ich jetzt mit Sehtest und allem Tralafitti, ich bin mal sehr gespannt, ob ich, Brillenträgerin seit 1986, nun in die gefürchtete neue Ära der Gleitsichtgläser eintrete(n muss), es ist halt schon so, dass ich besonders kleingedrucktes auf einmal so uncool weiterweghalten muss. Ich habe btw. durch meine ganze Klassenüberspringerei in Physik UND Bio den Teil mit "Optik"/"Auge im Detail" verpasst und so ist mir nicht 100% klar, was das eigentlich bedeutet, auf einem Auge ein bisschen weitsichtig, auf dem anderen ganz schön kurzsichtig, auf beiden SEHR hornhautverkrümmt zu sein und was genau da korrigiert wird und wie das dann mit Altersweitsicht oder was auch immer zusammenspielt, ausser: ich brauche eine Brille, immer, am liebsten sogar beim Schlafen.
Ich habe auch online schon recherchiert, weil alles in allem hätte ich einfach gern meine Brille genauso nochmal, nur halt neu und nicht an den Bügeln und Nasendingsis total abgerockt. Die Bilder (jetzt nicht von Frau Herzbruchs Auswahl) von begeisterten Neubrillenträgern oder Neuebrillenkäufern, die ich vor dem Brillenkauf gar nicht so geschmacksverwirrt eingeschätzt hätte, der letzten paar Jahre haben mir nämlich ein bisschen Angst gemacht. Anscheinend sind aktuell Brillenfassungen modern, die ... schon in meinen early Brillenschlangendays altmodisch waren, respektive halt von Grossmüttern getragen wurden. Heute sieht man sie interessanterweise zeitgleich in Serien, die in den 60-ern bis 80ern spielen ("The Americans", "Narcos" etc) und ist froh, dass die Zeit vorbei ist, und auf Instagram bei 20-35jährigen. Naja, ich habe schon in den 80ern und frühen 90ern Brille getragen, ich habe genug stilistisch fragwürdiges im Gesicht gehabt, ich bleibe bei dem Stil, den ich in den frühen 2000ern gefunden habe. (Gibts auch noch, alles gut. Square, braun, havanna, schwarz, Vollrahmen) Nächste Woche dann. Ich habe beim "Nichtfielmann"-Optiker auf das eine oder andere Preisschild der Brillen, die mir gefallen, geschielt und hui, immerhin haben wir dieses Jahr keinen Urlaub gemacht. (Nur Spass, davon werden wir einerseits nicht arm, andererseits haben wir das durch den Keinenurlaub gesparte Geld, glaube ich, durch Hotel in der alten Heimat und Folgekosten aka Selbstbeteiligung für die Reparatur am Auto und das spektakuläre "auch schon wurscht" Zeugnisessen und überhaut mehrfach rausgehauen, aber eben: es sind so abstruse Gehirnmechanismen, die unabhängig von Kontostand solche Rechnungen anstellen. Ich habe übrigens für die freigenommenen Herbstferien durchaus schon mal geschaut, was es für einsame Schweizer Bergdestinationen für die Jungs und mich gäbe, aber meine Güte, das ist in 4 Wochen, wer weiss, wie da die Welt aussieht)
Die Kinder haben ihr Taschengeld ansonsten altersangemessen in Lego und Amiibos investiert, wir haben an der Kasse vom Müller dann den Kassenmann zum Lachen gebracht, weil die Kinder ob meines Drogerieeinkaufs meinten: "Boah, Mami, harte Gönnung!" und ich nur sagte: "Ja, genau, ihr habt euch jeder mühevoll EIN Teil ausgesucht und ich habe währenddessen DREI Duschgels, 24 Rollen Klopapier und, man glaubt es kaum, 3 verschiedene Deosorten und nur eine davon für mich, eingekauft. Und dann noch 2 Packungen Dunstabzugsvlies, härteste Gönnung, Alda!"
Härteste Gönnung überhaupt waren dann btw im Rewe noch 4 Packungen Ahoi-Brause-Eis, das es im Supermarkt unseres Vertrauens eben nicht gibt, ich hoffe, das schmeckt gut.
Daheim dann gemütliches Rumsandeln bei Regen, Nervennudeln für alle und gleich getrennten Kinoabend: Deadpool für Q. und den Hübschen und ein weiteres Mal "Home" für L. und mich (sehr, sehr süsser Film, aber noch viel besser sind die beiden Bücher "Happy Smekday" und "Smek for President", genau das ist mein Humor.)
Gegessen:
Halbes Silsergipfeli, Nussbrötli mit Baba Ganoush
Haribo Jahrhundertmix. (War es echt nötig, diese ätzenden Lakritzwürfel da rein zu machen?)
Pasta mit Feta, Tomaten und Rucola
Gesehen: "Home" und ""When they see us"
Gelesen: Gestern das "Mariupol"-Buch aus (naja), gestern angefangen und seitdem nur schwer aus der Hand gelegt: "American Dirt". Ich kann Ihnen das nur echt ans Herz legen, es erzählt die Geschichte einer Mutter mit Sohn, die sich aus Gründen auf dem Flüchtlingsstrom von Süden gen USA wiederfinden. Es ist .... beklemmend, spannend, traurig, herzzerreissend und dadurch, dass mit Lydia und Luca eine Frau mit Kind, die auch ich sein könnte, erzählt und nicht gesichtslose "arme Menschen", bekommt das Ganze einen sehr, sehr persönlichen Hintergrund und es ist nicht ganz leicht, das wegzuschieben. (Hinweis von Q. btw, dem ich das Buch auch ans Herz gelegt habe: sie haben letztes Jahr in der Schule im Rahmen einer Lesewerkstatt "Trainkids" gelesen, das ist das Thema aus Teenieperspektive.)
Stressleveldurchschnitt gestern: 24
Selbstbeweihräucherung: trotz der Bilder von der Berlindemo heute noch nicht ganz den Glauben an die Menschheit verloren. Und gut gekocht.
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