Sonntag, November 24, 2019

241119: down memory lane

Holla, das war ein emotionales Wochenende: erst das warm and fuzzy friendsgiving gestern, was alle heute morgen ausschlafen liess (L. war so süss gestern abend, als wir kurz vor Mitternacht ins Auto stiegen "Boah, ich bin ein bisschen gestresst bei dem Gedanken, dass ich keine sieben Stunden Schlafe bekommen werde. Schaut mich nicht so an, ja, ich weiss, es ist Sonntag morgen, ihr wisst auch alle, dass ich nicht ausschlafen KANN!" und heute morgen war er seelig, als er es geschafft hat, bis 20 nach acht zu schlafen), heute dann die Einladung einer ehemaligen Kollegen von meinem allerersten Job, die die alte Truppe angeschrieben hatte, um unseren allerallerersten Chef, dessen Frau kürzlich gestorben ist, ein wenig abzulenken. (aufzumuntern, ihm zeigen, dass wir da sind, unterstützen, suchen Sie sich den Ausdruck aus, der am besten passt).
Und so fuhren wir ins Markgräfler Land, echt, echt ab vom Schlag, assen Sonntag mittag Pizza, was wir sonst nie machen (nicht nur Pizza, sondern überhaupt was essen), schwelgten in alten (also: ganz alten Geschichten), unsere Kinder waren grossartig und bekamen sehr viel Lob, dass sie so sind, wie sie sind (als wir beim Verdauungsspaziergang den Kalksteinbruch besichtigten --> Sprengsignale, Sicherheitskammern, Chemiker unter sich, was will man machen <-- meinte L.: "Ich sags jetzt mal ganz ehrlich: ich dachte, das wird total langweilig hier und dann müssen wir auch noch spazierengehen, aber das ist jetzt echt super und total spannend!"). Ich wurde zwischendrin sehr nachdenklich, weil mein Ende bei der ersten Firma ja nicht nur gut war und ich mehr als nur einen Grudge pflege gegenüber der Firma, die "uns" damals aufgekauft hat und bei der die Exkollegin immer noch arbeitet, aber wir dank des Starts dort (VOR dem Kauf) das beste Rüstzeug in den Berufsstart bekommen haben, den man sich vorstellen kann. Ich profitiere immer noch von dem, was ich dort sachlich fachlich, aber auch strategisch und menschlich gelernt habe. "Wir werfen euch direkt ins Wasser, wir erwarten, dass ihr schwimmen könnt, aber wir wärmen es ein bisschen an", das war damals das Motto und es hat uns sehr gut getan.
Alles in allem ist es .. interessant, dass der Hübsche und ich, der wir die ganze Transformation damals sehr unstrategisch, sondern nach Bauchgefühl, Trotz und "Jetzt erst recht" und "Ich brauch euch nicht, ich zeigs euch!" angegangen sind und nicht unbedingt strategisch, nach 10 Jahren mit am komfortabelsten dastehen. Trotz statt Strategie ftw!
Ich habe auch festgestellt (gestern und heute), dass ich, auch wenn oder besonders dann, wenn ich weiss, dass Menschen einen Schicksalsschlag hinnehmen mussten, total gehemmt bin und nicht weiss, was ich sagen soll und dann gar nix sage und anders als der Hübsche, der sagt: "Lieber nix als das Falsche sagen" finde ich "Gar nix sagen ist auch was sagen und das ist immer das Falsche" und hmpf.
Nun ja. Es könnte sein, dass wir im Januar alle gemeinsam Skifahren gehen und das wird ja dann doch ganz cool. Und wir haben frisches "Nonno-Brot" von meinem Exchef bekommen und das war sehr lecker zum Abendessen.

Sonst so:
Sansa war heute arg auf Abenteuer aus. Erst ist sie fremden Leuten hinterhergerannt (und näher an die Autobahn gekommen, als mir lieb ist) und kam nach langem Locken vom Hübschen mit RIchtung heim und dann war sie den ganzen Nachmittag unterwegs, als wir auch weg waren, und kam uns dann, als wir suchen gingen, weiter als ich dachte, dass sie laufen würde, aus dem WERKSGELÄNDE (ich muss morgen mal meinen Kontakt beim Werksschutz anrufen und mir die security footage von dem Zaunabschnitt geben lassen) entgegen, verfolgt von einem Schwarm Krähen und Elstern im Tiefflug (das hatte schon was von "die Vögel" und war beängstigend, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass sie selber nur knapp 3 kg wiegt und kleiner ist als die meisten Krähen.... Allerdings muss sie nur den Anflug eines Autogeräuschs hören und sie ist weg im Gebüsch und duckt sich, ich muss vermutlich endlich mal den französischen Strassenkatzengenen vertrauen lernen. Auf jeden Fall hatte sie nach 6 Stunden draussen ohne Pause einen Riesenhunger und war sehr, sehr müde.

Gegessen:
Hefezopf mit Avocadocreme
Pizza
Salat mit Austernpilzen und Nonnobrot

Getragen:
weisse Jeans, Longsleeve, Boots

Gelesen:
"Herkunft"

Gesehen:
Letzte Folge von "The Man in the High Castle" (souverän beendet, finde ich) und "Peaky Blinders"

Stressleveldurchschnitt gestern: 19
Selbstbeweihräucherung: nicht direkt hysterisch durchgedreht ob Sansas Eskapaden