Donnerstag, November 21, 2019

211119: Jajaja

Jajajaja, I hear you. Ich habe heute nicht nur einen Zug (aka 30min) eher heim genommen, sondern auch nicht nur den Freitag, sondern auch den Donnerstag vor meinem Geburtstag freigenommen. Mit den zwei Tagen Workshop davor, DIE ICH JA AUCH NOCH FERTIG ORGANISIEREN MUSS, wird sich in der Zeit ein irrer Stapel Arbeit ansammeln, aber vielleicht ist bis Montag ein Teil davon schon erledigt oder es hat sich dann rausgestellt, dass es doch nicht so dringend ist. Oder halt YOLO.

Sonst so: es war ein sehr skurriler Tag.
Ich habe (check!) diesmal vor dem Mittagessen jemand zum Lachen gebracht und das zum Thema "REACH", Leute, die damit zu tun haben, haben ja sonst nicht viel zu lachen, vielleicht zählt das doppelt.
Ich beobachte sehr irritierendes Verhalten von verschiedenen Leuten, die, das muss man ja manchmal dazusagen, alle erwachsen und sehr gut ausgebildet sind, aber das merkt man manchmal nicht.
Ein Fall: Standort A muss eine Tätigkeit zum Teil an Standort B übergeben, für eine sehr limitierte Zeit, weil dann ist diese Tätigkeit hinfällig. Die Tätigkeit an sich ist nichts sonderlich spezielles, es gibt natürlich technische Feinheiten, IT-Systeme, Berechtigungen, die sowohl die Leute von A als auch von B kennen. Ich muss und möchte keine davon kennen, ich arbeite im Headquarter (nennen wir es Standort C). Eigentlich sollte man meinen, A und B setzen sich zusammen, überlegen, wie das klappen könnte, schimpfen von mir aus ein bisschen auf C, dass diese Übergabe überhaupt nötig ist, einigen sich, fertig. Oder aber: machen nix. Auf die Anfrage von C ("Ich nehme an, das ist geklärt und alles parat?" kommt ... ein vielstimmiges "Nein, natürlich nicht." In Meetings mit A und B (facilitator: C) ist man sich einig, dass das sooooo kompliziert ja nicht sein kann, erarbeitet Möglichkeiten, geht zurück, um vor Ort mit Technikern oder wem auch immer abzustimmen und dann trudeln bei mir (C) im Stundentakt Emails und Anrufe von allen Seiten ein, was jetzt alles nicht geht, wer nicht will, und dass das alles doch gar nicht so dringend sei (B), jetzt aber wirklich dringend erledigt werden müsse, weil die Zeit dränge (A), so einfach auch nicht wäre, man würde wirklich wollen, aber es geht nicht (B), man das Ganze eskalieren müsste, wenn nicht bald mal was vorwärts gehen würde (A), und auf jeden Fall werde ich morgen meine innere Frau Novemberregen channeln (oder mir mindestens das Wort "Kaschperlthater" verbieten).
Ein anderer Fall: Ein Kollege leitet mir einen kilometerlangen Mailrattenschwanz weiter mit dem BEtreff: "Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:URGENT, Q-Issue Product xy" (was nicht mein Produkt ist) und sagt: anscheinend geht es doch um eins deiner Produkte. Ich kämpfe mich durch ohne Witz 37 Mails:
"Wir haben ein Q issue im Transfer von Produkt xy von Standort C nach D, wer ist Projektmanager?"
"Echt, das Produkt wird transferiert? Noch nie gehört, hier ist der Supplychain-Verantwortliche für xy"
"Hallo, wir transferieren xy nicht von C nach D, aber eine Vorstufe von C nach E, meint ihr das?"
"Nein, schon D, nicht E, sonst hätte ich ja E geschrieben"
"Seid ihr euch sicher, Zwischenstufe xy wird aber nicht nach D, sondern E transferiert!"
"Es geht nicht um Zwischenstufen."
"xy wird NICHT transferiert, nur Zwischenstufen, aber was ist denn das Problem?"
"Die Folie von der Primärverpackung."
"Wir transferieren die Zwischenstufe, da gibt es keine Primärverpackung mit Folie."
"Hallo, ich bin der Folienbeauftragte, es geht um Produkt abc."
Und da kam ich ins Spiel, weil Produkt abc meins ist, tatsächlich von C nach D transferiert wird, wir haben sogar Folien, sogar zwei, aber ich wusste bisher von keinem Problem.
Also habe ich geantwortet:
"Hallo, ich bin Frau Brüllen, meine Kollegen  O, P, Q sind mit mir zusammen mit dem Transfer von abc von C nach D befasst. Was ist denn das Problem und wie können wir unterstützen?"

Und seitdem ist .... Schweigen.
Nach einem Tag habe ich mal nachgefragt (ich war mir nicht ganz sicher, ob ich vielleicht einen unausgesprochenen Höflichkeitscode verletzt habe weil ich gleich so viele Informationen auf einmal in eine Mail gepackt habe), ob sich das Problem gelöst hätte und meine Mail wurde weitergeleitet an den Folienbeauftragten: "Bitte erkläre Frau Brüllen den Sachverhalt".

Joah. Und da bin ich mal gespannt, ob das passiert. Und wann. Und ob es vielleicht doch ein ganz anderes Produkt ist.

Ich nehme solche Sachen jetzt als Achtsamkeitsübung, vielleicht müssen und sollen und wollen nicht alle Probleme direkt gelöst werden.

Immerhin gibt es auch genügend, die man zackizacki lösen kann und muss.

So. Fertig für heute!