Samstag, August 18, 2018

Uffzuffzuffz

Auf der Gartyparty schon hatten wir mit Frau Muttis bester Freundin, die wir jetzt ja auch schon ein paar Jährchen kennen (und sehr mögen :-)) abgemacht, dass wir ihr mal zeigen, wie man in Basel rheinschwimmt.
Ungefähr drei Tage später stand der Termin, unverrückbar in meinem Kalender. Wir haben skeptisch die Wettervorhersage verfolgt, sichergestellt, dass alle Wickelfische dicht und einsatzbereit sind, Telefonnummern ausgetauscht und heute war es dann so weit:
Der Einstieg liegt recht weit von allen Parkhäusern (mit Einfahrten, die den Radarsonden des Tesla einen Herzkasperl verursachen) weg, seitdem das bei der Arbeit gesperrt ist (aus guten Gründen, das 6stöckige Gebäude direkt oben drüber wird gerade abgerissen, ausserdem wird zeitgleich von unten gegraben und ich wäre nicht total überrascht, wenn der ganze Elfenbeinturm auf einmal kippen und in einem Krater verschwinden würde. Spass. Fast nur.), also sind wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Ich war schon etwas irritiert, als die SBB-App als schnellste Verbindung Bus1-Bus2-Bus3 vorschlug, aber mit 32 Minuten von Haustür zu Strand, da kannste nicht meckern. Noch ein bisschen mehr irritiert war ich, dass überhaupt keine S-Bahn Verbindungen vorgeschlagen wurden, aber das klärte sich schnell, als wir im Bus sassen: an unserem Bahnhof werden die Gleise ausgetauscht, da fährt dieses Wochenende kein Zug! (Das sah richtig toll aus! Es waren sehr viele, sehr grosse, sehr speziell aussehende Bahnwaggone da, die alten Gleise wurden samt Holzschwellen angehoben und in langen Stücken auf diese speziellen Wagen gelegt. Von anderen Wagen wurden die neuen Gleise, schon auf Beton-Schwellen montiert in ebenso langen Stücken runtergekippt, so ein bisschen wie Holzeisenbahn zusammenstecken!).
Logischerweise war ein überbrückender Busverkehr organisiert, aber den empfahl die App mal lieber nicht.


Am Strand trafen wir dann die Schwimmerneulinge, Q. und der Hübsche sprangen mit ihnen ins Wasser, L. und ich blieben am Strand.
Weil die Buvette am Ausstieg nur Bargeld und keine Karten nimmt (leidvoll gelernt), machten wir uns noch auf die Jagd nach ebendem. Der nächste Geldautomat, der mir in den Sinn kam, war der im EG des Elfenbeinturms, sogar im rund um die Uhr ohne Ausweis zugänglichen Teil.
Also sind L (in sandiger Badekleidung) und ich in das durchaus representative Foyer marschiert, haben die anzugtragenden Werksschutzleute freundlich begrüsst und gefragt, ob wir zum Geldautomat können. Die Antwort war: "Ja, im Prinzip schon, aber.." und das aber war eine mobile Gepäckkontrolle incl Personenscanner. Die Dame dort meinte, das wäre am Wochenende immer da, aber das kann ich mir fast nicht vorstellen. Anyway, wir haben unser Badezeug einfach draussen geparkt, schnell Geld abgehoben und weiter gings, Richtung Kaserne, die Schwimmer einsammeln.
Auf dem Weg fielen uns (für Basel) unendlich viele Polizisten, Leute, Absperrungen auf, so dass ich doch eine Runde googlen ging und..... unbewusst hatten wir uns auf der Gartyparty das KRASSESTE WOCHENENDE überhaupt in Basel rausgesucht: "Em Bebbi sy Jazz", "Em Bebbi sy Rave", Antirassismusdemo, Sonnenschein, es war die HÖLLE LOS!


Unsere Schwimmer hatten von alldem (bis auf erhöhte Netzhemddichte) nichts mitbekommen, wir assen ein scheussliches Eis (zum letzten Mal hatten wir vor ca 15 Jahren von dem Eiswagen am Ausstieg ein Eis gekauft und angewidert entsorgt, es ist nicht besser geworden!), leckere Pommes und einen wilden Getränkemix. Wir hörten leises UFFZUUSUFFZ, aber anscheinend ist "em Bebbi sy Rave" eher eine gemütliche Angelegenheit, und wir hatten keine Zeit, auf die UFFZUFFZ-Wägen zu warten, weil wir daheim ja noch mehr Besuch bekamen....


Nun denn, der Heimweg mit drei Bussen lief genauso entspannt, mein Schwesterlein samt Freund kam aus dem Urlaub pünktlichst zum Essen vorbei und deswegen muss ich hier auch Schluss machen, der Frühstückshefezopf möchte gewickelt warden und ich muss mir die Geschichte über den Wandertag auf Gozo fertig anhören).


Stressleveldurchschnitt gestern: 27
Selbstbeweihräucherung: rechtzeitig gemerkt, dass wir nicht um 11:32 losfahren müssen, um um 13:00 in Basel zu sein.