Sonntag, April 21, 2024

210424

 Mittelgut geschlafen (naja, das Glas Weisswein in der Badewanne gestern war sehr lecker, dafür zahle ich dann halt mit schlechtem Schlaf. War aber alles sehr gemütlich mit Wärmflasche und Katze, die gern auf der Decke auf der Wärmflasche schläft).
Morgenkaffee klappte nach der Maintenance gestern super an der Schlafzimmermaschine, dann ein Sportründchen, auch das klappte sehr gut.
Recht opulentes Frühstück (mit frischem Hefezopf, den ich gestern gebacken hatte, Mango und einer Grapefruit, die sich im Obstkorb verschlupft hatte und einer Kanne Lady Grey für mich), aber mit fixem Endpunkt, weil Q. ein Mobility-Auto für Fahrenüben reserviert hatte. Heute 90 Minuten, erstmals mit schlechtem Wetter (SCHEIBENWISCHER!) und bis Möhlin (Ziel: Tesla Servicecenter, ist ja wichtig, dass man sich Fixpuntke auf der inneren Karte schafft.).
Ich habe mich mit häuslichem beschäftigt. Ich hatte gestern meine Essensgelüste, Wetter und Vorratssituation abgeglichen und den Outcome der Familie beim Frühstück zur Abstimmung vorgelegt: Lasagne. Sofort einstimmig angenommen, yay!
Ich hatte vor einiger Zeit mal das entsprechende Gemüse für die Bolognese (also Karotten, Sellerie, Lauch) fein gewürfelt in Portionen eingefroren (ich erinnere mich nicht mehr genau an den Zusammenhang, mir war da irgendwie nach grosse Mengen fein würfeln), das wurde heute also verwertet. 
Parallel habe ich die Bechamelsosse vorbereitet und, nachdem ich gestern für Carbonara und Spargelpasta den allerletzten Fitzel Parmesan aus der vorletzten Crowdfarming-Bestellung verwertet hatte, die letzte Bestellung (2.75kg Parmesan in 3 verschiedenen Altersstufen und dementsprechend drei grossen Stücken) portioniert und vakuumiert. Dann, dem Kanban-Prinzip folgend (Kanban ist übrigens NICHT Trello und auch nicht ein anderer Ausdruck für ein Board, an dem man Tasks eines IT-Projekts von "Do --> doing --> done" verschiebt, sondern stammt aus der Produktion (natürlich von japanischen Autos) und ist die Bezeichnung für ein durchdachtes, bedarfsangepasstes Replenishmentsystem von Komponenten. Dementsprechend auf jede Art der Produktion anzuwenden, ausser man arbeitet mit cht ignoranten Leuten zusammen, vllt. schreibe ich da mal was drüber, wie das damals bei uns in die Hose ging, und natürlich auch auf jede Art der Vorratshaltung. Basically bedeutet es, man gleicht den safety stock jeder Komponente mit der leadtime für das Nachfüllen und die erfahrungsgemässe Verbrauchsfrequenz ab und definiert dann produktspezifisch den Nachbestellzeitpunkt. Wenn das alles passt, habe ich ein kleines Inventory (ersaufe also nicht in Dosentomaten oder Erdbeergummischlangen, weil ich jedesmal beim Einkaufen denke: "Erdbeerschlangen brauche ich bestimmt!"), andererseits geht mir nie etwas aus. Für Crowdfarming-Parmesan mit einer Leadtime von im blödsten Fall 12 Monaten und einer MOQ (minimum order quantity) von einem knappen Jahresbedarf bestelle ich neu, sobald die aktuell letzte Bestellung angebrochen wird, also heute.
Als ich grad dabei war, habe ich auch noch Vakuumierfolien nachbestellt und die restlichen Crowdfarming Adoptionen verlängert (also die, die ich verlängern möchte, nämlich viele Mangos, Avocados, Olivenöl. Orangen habe ich irgendwie verpasst, aber ich nehme an, man kann da zwischen jetzt und Winter irgendwann nochmal ordern.)
So, (virtueller) Vorratsschrank wieder gefüllt!
In der Zwischenzeit kommen Q. und der Hübsche von Autofahren zurück, L. ist beim Sport und ich habe vor lauter Kochen ein kleines Hüngerchen :-), also gibt es als Snack eine grosse Schüssel Fenchelsalat (Fenchel und Chicoree: diese beiden Gemüse schmecken roh mit Salatsosse einfach am allerbesten. Geht mir weg mit jedem fancy Rezept dazu, einfach in Scheiben schneiden, Dressing drüber, fertig. Ich esse im Winterhalbjahr ca 1kg Chicoree pro Woche, im Sommerhalbjahr etwa anderthalb Kilo Fenchel / Woche auf diese Art und Weise und habe das auch immer als Snack im Haus. Wenn man es fancy mag, noch Orangenscheiben dazu, aber auch ohne perfekt.)
Draussen kommt jetzt nach Sturzregen erst kurz Sonne, dann ein richtig krasser Hagelschauer. Wie gut, dass beide Katzen sich in irgendwelchen Betten im Haus eingemümmelt haben, die Jungs alle zusammen eine Folge "Fall out" schauen und ich oben weiter am Babygeschenk arbeite und parallel "Beschatter" schaue (doch, man kommt gut rein und ich musste schon ein bisschen lachen, als die Sicherheitsvorkehrungen "des grössten Pharmaunternehmens" in Basel aufgedröselt wurden.)
Den Rest vom Tag verbringen wir alle sehr, sehr gemütlich. L zockt nochmal ausgiebig (ab morgen fertig mit Lotterleben, weil wieder Schule), Q hat einen Materialhock ("pfadifreies Weekend" ist offensichtlich schon erfüllt, wenn es nur eine Pfadiaktivität hat), der Hübsche überprüft unsere erstaunlich hohe Stromrechnung für das erste Quartal (Learning: ja, schon viel verbraucht, aber nicht exorbitant unerklärlich dramatisch. Grund für die Rechnungshöhe: Preiserhöhung, kaum Sonne und Kosten für "Stromreserve" (?). Naja. Dann ist das so), ich stärke mich zwischendrin mit einem Stück Rüeblitorte (echt keine Meisterleistung meinerseits gestern.... sie ist immer noch grenzwertig "saftig" in der Mitte, aber ich verstehe, was der Trick mit dem Kirsch im Puderzuckerguss ist und warum das angeblich am zweiten Tag besser schmeckt: der Kirsch saugt sich durch den Kuchen und holla, holla, holla, also: kindertauglich ist das nicht unbedingt. Nächstes Mal einfach bei Umluft 1h backen, dann sollte es gut sein).
Und dann mache ich etwas, wozu ich nur noch selten die Musse finde, aber hey: nicht mal ich find was zum Müssen oder Sollen:
  • alles ist aufgeräumt und aufgehängt
  • Abendessen ist programmiert
  • der ganze Gefrierschrank ist voller vorgekochter Homeofficemahlzeiten (morgen: Chili)
  • alle Fotos sind eingeklebt
  • alles ist gebügelt
  • ich hab schon gesportelt
  • die Schminkpinsel sind gewaschen
  • Kühlschrank habe ich am Freitag noch spontan ausgeräumt und saubergemacht
und so habe ich einfach alle Zeit der Welt, um ein Buch in einem Sitz durchzulesen. "Die Überlebenden" von Alex Schulman haben es in sich (ich denke jetzt immer "ist das wirklich ein Roman oder Autobiographie?", respektive ich höre eine kleine Kaltmamsell in meinem Kopf das sagen. In dem Fall würde ich der Alex Schulman wünschen, es wäre "nur" ein Roman, aber nachdem ich in dem autobiographischen "Verbrenn all meine Briefe" gelesen habe, dass er zwischendrin Bücher über seine Familie geschrieben hat und ich alle zwei anderen (übersetzten) Bücher von ihm jetzt auch gekauft habe, vermutlich nicht. Freundeskreis "dysfunktionale Familie" dürfte seine Freude an dem Buch haben, in mir hat das Buch die eine oder andere Saite berührt).

Und damit ist der Nachmittag rum, der Ofen ist angesprungen und die Lasagne brutzelt und meine Güte, hab ich da jetzt Appetit drauf!


Wunschlistenfrage heute:
Wie sieht so ein "Bürogedönskistchen" eigentlich aus? (geäussert mit Wunsch auf Schreibtischausblick)

Dem zweiteren kann ich natürlich nicht nachkommen, weil die Fotopolicy bei uns sehr strikt ist, in Büroräumen darf nicht fotografiert werden, eigentlich nirgends ausser in den Essensbereichen. Und so habe ich mein Gedönskistchen im Kaffeebereich fotografiert, wo ich mir jeden Morgen meine Thermoskanne mit Kräutertee fülle (und meine Tasse mit dem abgeschlagenen Henkel, aber meinem Namen und meiner Abteilung drauf mehrmals mit Kaffee befülle). Das Kistchen ist eine Toolbox aus FIlz (und natürlich zu unserer restlichen Büroausstattung passend von einem lokalen Highend-Ausstatter, bekannt für Stühle :-)), befüllt mit Tastatur, Maus, Mauspad, Thermoskanne, Teebeuteln (aus der Zeit der Shortage an Pfefferminz- und Alpenkröutertee bei Dallmayr), Puder, Lipgloss, Handcreme, Stifte, Glitzermarker zum Beschriften, Schultertuch und Stulpen für wenn es mir kalt wäre (ist es nie), offensichtlich Taschentücher und einem Pfandkaffeebecher aus der Cafeteria, den ich endlich mal zurückbringen sollte. Normalerweise ausserdem mit einer Wasserflasche, aber die ist aktuell im Spind im Keller gelandet und ich hoffe, ich denke bald dran, sie wieder mit hochzunehmen. Noch ist es kalt genug für Tee, aber bald brauche ich eher kaltes Wasser.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich würde so eine mühsame Schnibbelei sehr wahrscheinlich einfach sofort wieder vergessen und erst verarbeiten, wenn alles Aroma im TK verflogen ist. Denn: Beschriften läuft bei mir immer schief.
Sie hatten neulich ein Foro gepostet mit beschrifteter TK-Dose. Der Stift ist bestimmt zu entfernen. Was ist das denn für einer?
Würde mich über die Beantwortung der Frage sehr freuen und damit vielleicht auch endlich mal so schön vorkochen, wie Sie.
Danke und viele Grüße,Sandra

Anonym hat gesagt…

Wären Sie so nett und verraten das Dressing für die zwei Gemüse? Das ist doch... Alles entscheidend?

Frau Brüllen hat gesagt…

@Stift: das ist einfach ein wasserfester Edding :-). Entfernbar: geht so, nach ein paar Mal Spülmaschine ist er blasser. Aber: dafür wird es auch durch fette Finger oder Kondenswasser nicht verwischt :-)
@Dressing: nicht wirklich, das wichtige ist, dass man das Gemüse noch schmeckt und die Sosse nicht eklig ist. Also: für mich (das ist sehr subjektiv) niemals "weisse" Sossen auf French-Basis, irgendeine Art Vinaigrette halt, was Ihnen schmeckt. Ich mach die einfach nach Lust und Laune (was saures, was salziges, was süsses, Öl, Senf und dann halt was an zusätzlichem Aroma da ist und man mag, SALATSOSSE halt :-))

Anonym hat gesagt…

Wo bewahren sie diese Bürokiste auf? Auch im Spind? Find ich eine gute Idee, dass man sein eigenes Keyboard und Mouse hat, wenn man schon ständig den Tisch wechselt.

Frau Brüllen hat gesagt…

@Anonym: jedeR MitarbeiterIn hat zwei Lockerfächer auf dem zugeteilten Stockwerk für Zeug und unter anderem dieses Kisterl. Das ist schon alles ganz gut durchdacht und spätestens seit Covid wären geteilte Maus und Tastatur ja ein bisschen schwierig zu erklären...