Dienstag, April 02, 2024

020424

Heute habe ich endlich mal wieder so geschlafen, dass das den Namen Schlaf verdient. Halleluja!

Und: dank Sommerzeitumstellung bin ich endlich mal wieder vom Wecker wachgeworden, anstatt Stunden vorher (vllt war ich aber auch nach den drei Nächten im Hotel einfach total übermüdet).

L. und ich habe gefrühstückt, dann ging er in die Schule und ich zu meinem Sportründchen. Der Hübsche machte sich nach seinem auf den Weg zur Arbeit. Ich sagte noch Q. und der Putzhilfe guten Morgen und machte mich mit dem Rad (ohne Regenjacke, die hatte ich gestern gewaschen) auf den Weg "ins Dytsche", um Katzenfutternachschub zu kaufen. Ich habe es also drauf, jedesmal zu denken "Ach, das langt jetzt, dann habe ich noch Platz für einen kleinen Drogeriemarkteinkauf auf dem Rückweg" und dann kriege ich grad so noch den Riemen über die Satteltaschen, dass mir nix rausfällt. Drogeriemarkt dann am Donnerstag auf dem Rückweg von der Arbeit.

Daheim (mit Gegenwind und Regen, gar nicht mal so angenehm) waren dann die Spülmaschinenmonteure schon fast fertig. Das einzige, was bei Miele offensichtlich überhaupt nicht funktioniert, ist die SMS oder der Anruf 30 min vor Ankuft. Aber: Q. war ja daheim. Und als es spannend wurde ("Haben Sie noch Salz und Glänzer im Haus?"), war ich ja wieder da.

Wir haben jetzt also eine Maschine mit "Power Disk" zum Spülmitteldosieren, Salz ist wieder unten drin, es gibt ein "Pasta & Paella"-Spülprogram, das ich erst für einen Art Kochprogramm hielt. Der Monteur hat routiniert beim "Biergläser" Spülprogramm gemeint, das wäre wohl eher für den Mann, und sich dann gewunden, als ich fragte, was denn das Ding in der Mitte unten wäre "Das ist so ein doofer Strohhalmspülhalter, total bescheuert". Naja, weiss er jetzt, dass ich sowohl Glasstrohhalme als auch einen Halter dafür in der Spülmaschine super finde.

Dann: an der Putzhilfe vorbei Zeugs erledigen: Dauerauftrag für Ls Taschengeld altersgemäss anpassen, Katzenfutter verräumen, Spülmaschinenjubiläumsrabatt für Disks und Zeug einlösen, Spülmaschine im W-LAN und der App anmelden (ich muss mal schauen, ob sie vllt eine Webcam hat!), damit ich die gratis Garantieverlängerung auf 5 Jahre freischalten kann, vergessenes beim Coop besorgen, so Zeug.

Wurde dann aber ein bisschen hektischer als geplant, als ich nämlich mir gerade einen Scanner beim Coop nehmen wollte, brummelte mein Handy und meinte "Q. Zahnarzttermin in 30 min". Nun ist es ja so, dass Q. für seine Arzttermine selber verantwortlich ist und sich den mit Absicht in die Ferien gelegt hatte. Zum Brummelzeitpunkt chillte er aber noch in Pyjama in seinem Zimmer und mit dem ÖV wäre es echt knapp geworden. Weil an sich alles passte (Auto wieder aufgeladen, ich frei, mit dem Auto schaffen wir es noch, Spülmaschine fertig) bis auf keine ultragrosse Lust meinerseits, überbrachte ich ihm die frohe Kunde und er weiss jetzt, dass man Termine im Kalender mit entsprechender Vorwarnzeit einträgt und halt in Gottes Namen am Abend vorher schaut, was ansteht. Für Zähneputzen reichte es noch, für Hinfahren auch, ich warf ihn halt raus und fuhr dann Parkplatz suchen. Den Coop-Einkauf habe ich halt in Basel erledigt und statt einem selbstgemachten Sandwich gab es ein gekauftes. Das grosse Kind war angemessen zerknirscht, der Zahnarztbesuch erfreulich unspektakulär und naja, ist halt so.

Danach hatte sich des Hübschen "Und wenn dir ganz langweilig ist, kannst du die restlichen Pampasgräser draussen runterschneiden" in meinem Hirn eingenistet und sooooo langweilig war mir gar nicht, aber die sind jetzt geschnitten (Q. hat das ganze Grünzeug weggebracht), ich war dann doch nochmal bei unserem Coop hier (Abfallmarken für unseren Entsorgungsverbund gibt es halt doch nur hier), habe ein veganes Chili für morgen im Slowcooker (das war eigentlich für ewig viel Mealprep gedacht, aber morgen sind ja alle mittags da. Mal sehen ob es reicht :-)) und jetzt ist der freie Tag dann auch schon fast rum. Mir ist von den Ostereiern gegen Unterzucker ein bisschen schlecht, aber mei, dafür gibt es dann heute abend sehr würzige Nudeln :-). Und vielleicht habe ich heute abend, wenn alle schon wieder weg sind, weil Hock und so tatsächlich noch Nerven für Foto kleben (Island diesen Sommer. Hm, hm, hm)


Gelesen:

"Die Gabe der Lüge" ausgelesen. Einerseits ein solider Schottlandkrimi, ich habe da ja letztes Jahr, glaube ich, die gesamte Reihe durchgelesen, das ist der neueste Band. Andererseits aber, wie der Schwedenkrimi davor, einer der zu Anfang der Coronapandemie spielt. Ich habe auch schon ein paar "Bosch"-Bände, die zu dieser Zeit spielen, gelesen und finde es echt faszinierend, den Alltag (in L.A., in Schweden, in Schottland) zu dieser Zeit dort nachzuerleben. Damit hatte ich gar nicht so gerechnet, als es um "Wo bleiben denn all die Coronaromane?" ging und alle (oder nur ich, wer weiss) eher mit Aufarbeitung des Lockdown, der Spaltung der Gesellschaft, den psychischen Folgen, yallayalla rechneten. Und nicht mit "der Arbeit einer Cold Case Unit während Kontaktbeschränkungen". Ich glaube, allein deshalb mag ich Krimireihen so gern, man lernt echt viel über Land und Hintergrund. Und hat das Gefühl, alte Bekannte wiederzutreffen.

"Verbrenn all meine Briefe" habe ich auf der Rückfahrt gestern verschlungen. Drauf gebracht wurde ich durch einen Kommentar, als ich über einen neueren David Lagercrantz-Krimi gelästert habe, der richtig schlecht ist :-). In "Verbrenn all meine Briefe" recherchiert Alex Schulman (ausgelöst von eigenen Wutanfällen und der Angst seiner Frau und seiner Kinder vor ihm) über die Geschichte seiner Grosseltern. Er findet heraus, dass seine Grossmutter eine Affäre mit Olof Lagercrantz (David Lagercrantzs Vater) hatte und ihr Mann (Jens Stolpe) ihr spätestens daraufhin, eigtl auch schon vorher, das Leben zur Hölle gemacht hat. Einerseits ist es ein sehr spannendes Buch, aus der Enkelperspektive über unausgesprochene Familiengeheimnisse und hey, dyfunktionale Familie, what's not to like!. Andererseits habe ich das Gefühl, ganz viel nicht zu verstehen, weil mir ehrlich gesagt, weder Jens Stolpe noch Olof Lagercrantz etwas sagen. Vielleicht ist das in Schweden anders? Oder ich habe eine krasse Bildungslücke? Noch andererseits finde ich es ja, seit die Kaltmamsell das öfter angemerkt hat, sehr spannend, wenn Autoren etwas ganz offensichtlich autobiographisches dann unbedingt als Roman verkaufen, so auch hier. Hier ganz besonders spannend / bisschen beklemmend / schwierig, weil der Grossvater als der alleinig Schuldige an ALLEM in dem Schlamassel benannt wird, natürlich schon lange tot ist, auch zur Zeit der Recherche und zwar aus Tagebüchern und Briefen zitiert wird, aber auch grosse Teile "nachgefühlt" sind. Es wird im Nachwort erwähnt, dass sich nicht streng an Fakten gehalten wurde, es wird aber nicht gekennzeichnet oder eerklärt, was jetzt "angepasst" oder "vereinfacht" wurde. Wenn das Buch ein reiner Roman wäre, hätte ich es vermutlich unglaubwürdig und zu platt gefunden. Ich überlege, warum es mich dann doch gefesselt hat, und vermutlich eben genau, weil es KEIN Roman ist, sondern eine wahre Geschichte (oder zumindest zu einem Teil). Interessanterweise scheint Alex Schulman seine Grossmutter als eigenständige Person recht egal zu sein. Sie und ihr Innenleben wird nur in Bezug auf den Grossvater oder ihren Liebhaber geschildert, es bleibt allerdings ein grosses Rätsel, warum sie überhaupt so faszinierend ist, dass sich zwei Männer fast umbringen, um mit ihr zusammensein zu können. Hm. Es hinterlässt irgendwie einen schalen Nachgeschmack, das Buch. (Aber: ich bin neugierig und werde mal schauen, was Alex Schulman sonst so geschrieben hat. Und ganz vielleicht schaue ich mal, was Olof Lagercrantz und Sven Stolpe so geschrieben haben. Vielleicht auch nicht.)

Wunschlistenfrage heute (sorry, während Osterbesuch war das nicht drin)

Bei Ihnen im Haus steht ein Klavier und Sie erwähnten, dass Sie früher zwei Instrumente gespielt haben. Wie sieht es heute bei Ihnen und Ihrer Familie mit Musizieren aus? Könnten Sie sich vorstellen, wieder aktiv in einem Orchester mitzuspielen?

Hm, das ist ein Thema, das ein bisschen an mir nagt. Q. hat ja in der Schule ein Jahr Cellounterricht bekommen und das danach gern wieder abgegeben. L. hatte anderthalb Jahre Klavierunterricht und das dann auch an den Nagel gehängt. Für mich passt das, wenn es ihnen keinen Spass macht oder nicht Spass genug, um dranzubleiben, werde ich einen Teufel tun, sie dazu zu drängen. Dafür habe ich weder Zeit noch Energie noch Nerven noch macht es irgendeinen Sinn. Ich selber habe immer gern in Orchestern gespielt und fand gerade das Zusammenspiel (sei es mit der Klarinette im Orchester oder mit dem Klavier in kleinerer Besetzung) immer super toll. Aber eben: wenn einem das nicht liegt, dann halt nicht. Ich selber vermisse es schon immer wieder mal. Bei der Arbeit hätte ich jetzt sogar die Möglichkeit, in einem Orchester mitzuspielen, aber bisher sehe ich das noch nicht in meinem Alltag integriert. Sachen wie "Ich hätte die Ausdauer gar nicht mehr", "Kann ich überhaupt noch Notenlesen?" (ja, klar, das verlernt man nicht), "Kann ich überhaupt noch alle Griffe?" und ganz banal: "in welchem Zustand ist das Instrument denn eigentlich?" schiebe ich im Moment noch vor. Aber langfristig sehe ich mich da schon einsteigen, ich tue alles, um mich selber da hin zu schieben. Ich habe aktuell ein Projekt mit dem, der das Orchester leitet und mich schon als interessiert geoutet und da wäre es ja peinlich, nicht nachzulegen :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Oh das freut mich, dass Sie "Verbrenn all meine Briefe" gelesen haben. Finde Ihren Eindruck sehr spannend und mir ging es beim Lesen ganz ähnlich. Von Axel Schulman habe ich "Die Überlebenden" verschlungen und aus Gründen mit etwas Abstand gleich zweimal gelesen (mache ich sonst nie). Können Sie ja bei Gelegenheit mal berichten, wenn Sie es lesen. Liebe Grüße aus Norddeutschland, Anna