Mittwoch, Januar 24, 2024

240124 Holland in Not oder so

 Aufgewacht wie immer so gegen halb sechs, noch gemütlich weitergeachelt bis Weckerläuten. Man merkt, dass es draussen frühlingshaft warm wird: auf der Terrassenkamera war reges Kommen und Gehen unserer Katzen, aber auch fremder zu sehen. Sansa hat richtig Frühlingsgefühle und bleibt wieder länger draussen, nichr nur die unvermeidbaren 5min Pinkelpausen wie in den letzten Monaten.

Sportründchen in der Früh, dringend nötig, der Rest vom Tag war sehr ... stationär. Ich sass wie festgeleimt vor dem COmputer, am Vormittag Zeug erledigen, am Nachmittag ein dringendes Meeting nach dem nächsten bis um sechs. Meine Güte.....

Mittagessen mit allen, Q. hatte heute offensichtlich keine Theaterprobe, das war mal wieder schön!

Auch schön: L. hat gestern sein Notenblatt für den Übertritt auf die weiterführende Schule bekommen und hui, er hatte ja immer mitgerechnet, aber offensichtlich entweder ein paar Tests vergessen einzutragen oder sehr gute Mitmachnoten (wie das hier so schön heisst) nicht anzizipiert. Auf jeden Fall hat er, wie man anscheinend "bei de junge Leid" sagt: "rasiert". Damit steht erstens der Anmeldung morgen nichts im Wege, zweitens der Zulassung für das IB-Programm, die eine Komponente seiner Erstwahl ist und das ist halt schon sehr, sehr grossartig.

Die ganze Notenstory ist eh ein bisschen lustig, weil sooooooooo schweizerisch. Normal wäre: man geht im Wohnkanton zur Schule, erst zur Primarschule, dann ab der 7. Sekundarschule, dann ab der 10. Lehre oder weiterführende Schule. Wir wohnen einerseits im Aargau, andererseits 400m von der  Kantonsgrenze zu Basel Land und ca 90min einfach mit dem ÖV von der nächsten Aargauer weiterführenden Schule weg. Deshalb dürfen Kinder unserem "Tal" (das klingt so nach Gebirge) nach der Sekundarschule nach Basel-Land oder Basel Stadt auf die weiterführenden Schulen gehen. (L.s Jahrgang ist der letzte, dann wird drei Dörfer weiter eine Kantonsschule im Aargau eröffnet und die Kinder aus dem Tal müssen dorthin. Ich bin sehr froh, dass L. da noch nicht drunterfällt. Bei aller Liebe zum Landleben: es ist schon schön, irgendwann auch mal ein bisschen Stadtluft zu schnuppern und da ist Basel ein guter Anfang. Und hat halt auch viel mehr Auswahlmöglichkeiten, als EINE Kantonsschule bieten können wird).

Nun gut. Jetzt gibt es in den verschiedenen Kantonen natürlich verschiedene Lehrpläne, verschiedene Promotionsordnungen etc., zB haben die Kinder in Basel Französisch als erste Fremdsprache und dann Englisch, während es bei uns im Aargau andersrum ist. In Basel haben sie auch mehr Lektionen Matheunterricht. Um den Kindern den Übergang zu erleichtern, werden an der Sekundarschule hier im Tal dann freiwillige Wahlfächer für die Kinder, die nach Basel gehen wollen, angeboten, eben Französisch Plus, Mathe Plus, etc..

In Basel braucht man ausserdem für die Zulassung ans Gymnasium einen Schnitt von 4.0 (dran denken: die Notenskala in der Schweiz ist andersrum als in D und auch dann ist es keine 1:1 Übersetzung), im Aargau braucht man eine 4.7. Die Aargauer Kinder, die in Basel ans Gymnasium gehen, unterliegen aber für diesen Übertritt den Aargauer Vorraussetzungen, d.h. brauchen einen deutlich besseren Schnitt als ihre zukünftigen Klassenkameraden aus Basel. (Hat auch den Effekt, dass die Tal-Kinder sich am Gymnasium meist im Schnitt leichter tun als ihre Basler KollegInnen, weil halt vorher schon strenger gesiebt wurde).

Nun ja, ist halt so.

Auf jeden Fall ist L. ab Sommer dann auch dabei!

Sonstige News: wir haben ja am Wochenende von L.s Austauschkond gehört, dass er vermutlich nicht kommt. Von offizieller Seite gab es bisher keinerlei Info bis heute: es kommt jetzt ein anderes Kind. Keine Ahnung, ob das ein Nachrücker war oder jemand kurz entschlossenes oder jemand einfach verpflichtet wurde, ich bin auf jeden Fall froh, dass L. nicht awkward ohne "eigenen" Holländer beim Programm mitmachen muss und auch sein Partnerkind für Sommer dann schon kennt.

Spannend wird ja so oder so, wie und wann sie hier ankommen. Heutzutage finden natürlich alle Schulanlässe (in CH eh) mit der Bahn statt und das ist zwischen Holland und der Schweiz natürlich die Deutsche Bahn und die streikt bis Sonntag, lol. Die Rheintalstrecke wird wohl für einen Minimalbetrieb von der SBB betrieben werden, aber das hilft ja nur den Pendlern nach Basel, Den Haag ist noch ein Stückchen hinter Freiburg.... Wir werden sehen.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe mich bei der Schul-Erklärungspassage beim innerlichen Abschalten erwischt. Das liegt aber nicht an Ihrer Schilderung, sondern am Inhalt. Es ist ein bisschen wie beim doppelten Dreisatz, da geht mein Gehirn auch automatisch in den Stand-by-Modus. ;-)

Anonym hat gesagt…

Ach, bei solchen Aktionen geht schon mal was schief. Wir hatten jetzt schon zwei Mal ganz kurzfristig Gastkinder aus dem Schüler-Erasmus-Programm, weil deren eigentlich vorgesehene Gastfamilien ausgefallen sind oder abgesagt haben. Was da genau los war, haben wir nie erfahren.