Donnerstag, Januar 18, 2024

180124 heiss-kalt

Heute sagte der Wetterbericht: morgens 8 Grad, strömender Regen, mittags 11 Grad, strömender Regen, nachmittags 1 bis -2 Grad, massiver Schneefall.

Dementsprechend habe ich also Radkleidung gepackt und angezogen: relativ luftig zum Hinradeln (= Thermostrumhose, Leggins, Regenhose, Unterhemd, Funktionspulli, Goretex-Regenjacke, Schneestiefel), für den Heimweg habe ich dann noch die Softshellhose und eine Fleecejacke eingepackt.

Morgens war dann tatsächlich lustig, weil: es hat so sehr geschüttet, aber war so warm! Ich bin perfekt trocken geblieben bis auf  eben den Teil vom Gesicht unterhalb der Nase. (Es ist schon so: es gibt für jedes Wetter die richtige Kleidung)

Natürlich hat es dann kurz vor Ziel aufgehört zu regnen und ich kam triefend an, während alle anderen trocken waren.

Skurril: meine Route ist ja per se olfaktorisch interessant: je nach Wetterlage kann es am Start nach Tierfutter (von der Tierfuttermittelfabrik, örks), Holzrauch (vom Holzschnitzelkraftwerk, immer nur, wenn nass, also auch eher örks), Bananen (von der Bananenreiferei, naja) riechen. Wenn ich über die Grenze bin, riecht es von der Schweizer Rheinseite dann nach Kaffee (Kaffeerösterei) und frischem Brot (Grossbäckerei). Heute neu: extrem starker Schokoladengeruch von der, genau, Schokoladenfabrik. Das war ein ganz seltsames Gefühl: ich führ bei strömendem Regen (Wasser von oben) über die Brücke / das Kraftwerk, mit 4 von 10 Wehren offen, also sehr viel Wasser unten, rechts und links und all das in warmer Luft, die so stark nach Schokolade riecht, dass man es fast schmeckt.

Im Lockerraum dann ein nettes Schwätzchen mit meiner Spindnachbarin geführt, es verbindet ja doch, wenn man sich mehrfach die Woche in Unterwäsche sieht.

 Arbeit: kaum ist das eine Drama beendet und ich wende mich den Sache zu, die ich ans Ende meiner wunderbaren Liste schubsen musste, kommt das nächste Drama. Naja.

First: ich habe in den Tiefen des Turms den Büromaterialvorratsraum gefunden. Nach gut einem Jahr in meinem Turm habe ich all meine Stifte (und all unsere Stifte daheim) verbraucht, verloren, verlegt, verschenkt und hatte definitiv genau keine mehr. Keiner meiner Kollegen war da jemals unten, was sich in einer langen Bestellliste für "wenn du schon mal unten bist" materialisierte. Es war ein bisschen aufregend, weil es dort im Keller ja viele Türen gibt, die bei Öffnen zB die gesamte Liftanlage stoppen. Die sind eigentlich angeschrieben, aber es sind auch überall Notausgangschilder, wo ich mir immer unsicher bin, ob ein Öffnen ohne Notfall nun einen solchen oder zumindest einen Alarm auslösen würde.

Es war dann ein bisschen spannend, den Raum zu finden, noch spannender, wieder rauszufinden, weil eine Tür zugefallen war und ich nicht mehr wusste, welche das war. Und dann natürlich die Blicke im Lift, als ich mit meinem Vorrat einstieg...

Mit einem Kollegen dann darüber sinniert, dass früher jede Abteilung solche Vorratsräume hatte, was wir geschrieben, gedruckt, kopiert, abgeheftet und verteilt und verschickt haben .... und heute... ich weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal was gedruckt habe.

Mittagessen mit einer Kollegin aus Kalifornien, die aktuell hier ist für zwei Wochen (BEIM TEMPERATURSTURZ!) und naja, es ist schon spannend zu sehen, wie ähnlich manche Sachen egal wo sind und wie unterschiedlich die Herangehensweise (natürlich sicher auch persönlich gefärbt, aber ein signifikanter Teil auch abhängig von der Sozialisation).

Im Mittagsteammeeting endlich gefragt, was L.s Hoodie-Text bedeutet (also: meinen japanischen Kollegen), weil Google Translate nur "Danke" aus der Aufschrift machte und mir erschien das ein bisschen kurz für so viele Zeichen. Antwort: "This is a m agic sentence used with multiple meaning/intention. This can be interpreted as "Thank you in advance for your support/understanding/consideration" or "Please be kind to support/help" or nearly to "nice to meet you" ... Ich würde sagen, besser als "3x Lachs-Nigiri"

Heimweg war dann nicht sooo nass (Brot, Kaffee, keine Schokolade mehr), kälter, aber nicht eisig und daheim ging es dann los mit dem erwarteten MASSIVEN SCHNEEFALL, ich denke, ich habe in der letzten halben Stunde 3 Flocken feststellen können.

Bestes Wetter für heute aber wirklich: letzter Schulonfoabend für L.

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