030124 "Possibly icy roads"
Heute war ich tatsächlich um halb acht Hierzeit ausgeschlafen, der Rest der Familie natürlich nicht, also habe ich mich mit Kaffee (wir haben unseren Aeroccino mitgenommen und es hat hier eine schwedische Nespresso-Maschine und im Supermarkt gibt es natürlich Oatley Barista, also schmeckt er exakt wie daheim, das ist sehr schön) und Buch im Wohnzimmer installiert und das war ein wundervoller Start in den Tag.
Zur Dämmerung (oder halt um zehn!) habe ich den Rest geweckt und wir haben gemütlich gefrühstückt.
Für heute hatte ich uns eine Tageslichttour geplant, im längsten Fall einmal um Snaefellsnes herum, im realistischen Fall halt soweit wir Lust haben.
Das Licht, die Berge, es ist einfach magisch! Wir sind ja bei der Fahrt von Reykjavik über die Berge gekommen, aber da war es halt einfach kohlrabenschwarz.
Erster geplanter Stop war "Berserkjahraun", ein Lavafeld mit islandtypischer blutiger Geschichte dahinter. Die Strasse dorthin wäre im Sommer eine evtl rumpelige Schotterstrasse gewesen, heute allerdings eine einzige Eispiste.
Wir sind bis zu einem Punkt, der breit und schraddelig genug zum Wenden war, gefahren / -rutscht und haben ein paar eindrückliche Bilder (nicht vom Lavafeld) gemacht, aber auch mit Spikesreifen muss man es nicht provozieren.
Weiter ging es nach Grundafjördur respektive zum Grundarfoss, angekündigt als "netter Spaziergang, man kann auch ein bisschen kraxeln". Hätte man bestimmt gekonnt, aber der Pfad war winterlich abgesperrt, also sind wir nur ein bisschen einen rutschigen Feldweg entlangspaziert und umgedreht, als wir realisierten, dass es keinen offensichtlichen Weg zum Wasserfall geben würde.
Auf der Halbinsel vor dem Ort erhob sich schon der Kirkjufell, einer der 10 schönsten Berge der Welt.
Ich frage mich ja, wie da so ein Voting funktioniert und ob wirklich ALLE Berge sich angemeldet hatten? Naja. Bekannt ist der Berg natürlich v.a. als "Arrowhead" aus Game of Thrones. Von der Seite, von der wir kamen, war das gar nicht so offensichtlich, aber trotzdem sehr hübsch. Wir waren sogar am Strand (hat sich rausgestellt: das war dann wohl da, wo die Army of the Dead die Wildling-Army zerstört hat) und haben erstmal Kalorien in Form von Snudur und Vinarbraud zu uns genommen.
Dann: der Kirkjufell-Foss-Parkplatz, eine reine Eisplatte, und voll von Touristen, ich schätze, es waren etwa 10 Autos da? (Sehr exaltierte Instagram-ChinesInnen oder KoreanerInnen, die noch schlechter als wir für das Wetter ausgerüstet waren und das Rutschen und Fallen und alles sehr kreischig kommentiert und dokumentiert haben. Wir haben nur gehofft, dass keineR den Wasserfall runterstürzt). Note to self: im Winter sind Spikes für die Schuhe hier tatsächlich eine sehr gute Sache. Also: wären gewesen.
Wir haben es trotzdem geschafft, auf ein fototaugliches Niveau runterzurutschen, NICHT zu stürzen und heil wieder weg zu kommen. Und natürlich das "echte" Arrowhead-bild zu machen. (Die Kinder haben sich geweigert, es nachzustellen, aber Q. hat es immerhin zusammenmontiert):
Dann wurde es auch schon wieder dämmrig, der Hübsche war etwas nervös, weil die Schlüsselbatterie schon lange "low" anzeigte und wir eigentlich nur ungern mit unaufsperrbarem und -startbarem Auto Futter für die White Walker werden wollten.
Also: Zurück nach "Hause", Sandwiches, eine gemeinsame Folge "Hijack" und dann noch im wieder Dunklen ein Ausflug zum Friedhof am Dorfeingang. Das mag morbide klingen, aber der war mir am Anreiseabend aufgefallen, weil die Gräber dort beleuchtet sind. Und zwar nicht mit Grablichterm, sondern so (ich dachte erst, das wäre ein Minigolfplatz):
Dann das bekannte Abendprogramm: Hotpot, Spaghetti, Doomlingsspielen, Serienfolge, Hotpot, Bett. Man kennt das.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen