Samstag, Januar 29, 2022

290122 Kitchenstories

 Wir haben gestern abend statt "Afterlife" übrigens "Munich" angeschaut, weil wir eh wach bleiben wollten, bis Q. heil am Skiort angekommen war. Tja. Hätten wir mal lieber "Afterlife" geschaut, weil: wie langweilig kann ein Film sein? Ich habe das zugrunde liegende Buch von Robert Harris nicht gelesen, kann mir aber kaum vorstellen, dass es so öde ist. Ich habe "Fatherland" zB grossartig in Erinnerung und habe immer gehofft, dass es vllt auch hier eine auf einmal alternative Realität wäre, aber nein, es war einfach strudellangweilig aus zwei strudellangweiligen Perspektiven ein kleiner Ausschnitt aus der NS-Zeit erzählt. Immerhin gab es die ersten 3 Minuten schöne Kleider zu sehen. Also: sparen Sie sich die zwei Stunden!

Heute war dann erstmal dringend benötigtes Ausschlafen, dann ein bisschen Unzufriedenheit auf meiner Seite, weil ich ein Wochenende, wo wir uns zwar von der Woche erholen, L. für die zwei Tests nächste Woche lernt und wir gut essen, aber halt ... einfach nix tolles machen. Der Neid auf Q., der in Adelboden die Pisten runterwedelt, half dabei nicht. Ich hatte gestern mit L. geredet, der mir mal endlich erzählt hat, warum er "Skifahren doof findet": 

1. Man muss Kurven fahren. (Erinnert sich noch jemand an Kamikaze-L., der Schuss ALLE Pisten runtergerast ist und einmal, weil so klein, bei der letzten Kurve vor dem Lift UNTER dem Fangzaun durchrutschte und naja, kurz vor dem Abbruch liegenblieb? Hell yeah, man muss Kurven fahren!)

2. Es ist den ganzen Tag das gleiche: rauf und runter.

3. Im Schlepper muss man immer Sorge haben, dass man rausfällt.

Ich machte ihm die Skiferien dieses Jahr mit "kein Skikurs" und "es hat eine Trampolinhalle mit Schnitzelgrube im Areal" schmackhaft, und googelte halt "erreichbare Schlittelpisten", so mittelzufrieden.

Der Hübsche hingegen schaffte das mir unmöglich erscheinende: Er regelte mit L., dass wir morgen zu dritt Skifahren gehen, in ein Skigebiet, wo man wenig Kurven fahren muss, wo es wenig Schlepper hat und er immer mit einem von uns Schlepper fahren kann, und naja, es geht halt trotzdem rauf und runter. (Ich habe mich aufgrund der Schneelage und der Lage auf der Karte dann für Sörenberg entschieden, vllt denke ich dran, die Liftkarten von 2017 gg Pfand zurückzugeben)

Ich freu mich so! Heute haben L. und der Hübsche Mathe geübt, ich habe (ein bisschen) mit ihm Französisch geübt und viel gekocht und gebacken:

Es gab Zitronenstreuselkuchen (sehr lecker, Kommentar von Banause L.: "Ich wusste gar nicht, dass ich Streuselkuchen so gar nicht mag. Zitronenkuchen schon, aber so, nein."), Hefezopf für morgen zum Frühstück und für abends ein gemütlich über den Tag verteilt zu bereitetes Ottolenghi-Essen: "Spitzkohl-Tacos mit gebackenem Sellerie und Dattel-Barbecue-Sosse". Das einzige, was dran nicht passt, ist die Mengenangabe. Der Hübsche und ich haben das locker zu zweit verdrückt.

Ich habe Klamotten bereit gelegt, Helme, Handschuhe, Rückenpanzer, Skihosen, -jacken, -socken, -schuhe, Buffs, farblich passende FFP2-Masken, Snackrucksack gepackt, der Hübsche hat das alles mit Board, Skiern und Stöcken ins Auto gepackt und ICH FREU MICH so auf morgen!

(Q. war heute den ganzen Tag auf der Piste, sein Handy ist vermutlich traurig wegen Vernachlässigung und heute nach gehen sie Nachtschlitteln. Er hat eine tolle Zeit. Fuss ist noch dran und auch sonst nix ab).

In der Badewanne bin ich auch noch gelegen und jetzt bin ich bereit für, heute aber wirklich, "Afterlife".

Schnee, hach, ich freu mich!

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