Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Es ist ein bisschen lustig, ich habe über diese Frage schon die letzten paar Tage nachgedacht. Für mich war 2021 ein ganzes Stück ätzender als 2020. Dann aber sind auch gute Sachen passiert (Schulwechsel, endlich mal wieder reisen, ein zwar Zusatz-, aber Traumjöbli, wir sind alle geimpft ohne grosses Tralala, keiner aus der Familie hatte bisher Corona), also haderte ich mit der ursprünglich angedachten 4. Dann habe ich den Eintrag vom letzten Jahr gelesen, wo ich ganz ohne Hadern eine 4 vergeben habe. Also bleibe ich auch dieses Jahr bei einer 4. aber einer 4-
Zugenommen oder abgenommen?
Im Vergleich zu letzten Dezember 3kg abgenommen. Einerseits yay, weil letzten Dezember war es echt richtig zu viel, andererseits weiss ich halt auch, dass zumindest die letzten anderthalb nur Stress und Sorgen und dem damit verbundenen Appetitverlust oder mangelndem Antrieb, was zu Essen zu machen, geschuldet sind, also: yay-ish.
Haare länger oder kürzer?
Wieder so, wie sie sein sollen. Zwischendrin wegen teils staatlich, teils selbst auferlegter Friseurpause ganz schön viel länger.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich habe das Gefühl, die Gleitsichtgläser vom letzten Jahr sind zwar schon ok, aber alle Schriften wurden irgendwie kleiner und das Licht nicht mehr so hell wie auch schon. Also vermutlich: kurzsichtiger.
Mehr Geld oder weniger?
Mehr. Glaube ich. Gehaltserhöhung und Bonus meets "immer noch keinen Sommerurlaub, Skiurlaub, Kurzurlaub" bis zu den Herbstferien, kein Kantinenessen, keinen Kaffee ausser Haus, kein ÖV-Ticket (bis auf einem Monat oder so), kaum Kleiderkäufe etc.
Auf der anderen Seite: nächste Frage.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr als letztes Jahr. Eine neue Küche, ein paar Tage Island incl Flug und teuren Ausflügen (das war es alles mehr als wert!), ein E-Bike, ein neues Rad für Q., dauernd neue Schuhe für L., der wächst wie Unkraut, neue Winterausrüstung für Q, der letztes Jahr schon annähernd rausgewachsen war, aber wir haben es ja nicht gebraucht, Schullaptop für Q. .
Ich merke auch, wie sich mein Verhältnis zu Geld ändert und ganz oft ein Unterton von "Fuck it, ist es halt teuer, mir egal, dafür ist sonst alles doof!" dabei ist. Hm.
Der hirnrissigste Plan?
Mich für die Teilnahme an einem Transformationsprojekt, das irre viel Extraarbeit vor und nach der Weihnachtspause fordert, nominieren zu lassen, mit dem Plan, im Auswahlprozess knapp zu scheitern ("Schade, aber ich habs versucht, naja, die werden das schon gut machen.") und damit mehr als guten Willen gezeigt zu haben. Tja. Da sitze ich nun mit 50 neuen Überstunden nur im Dezember und auf dem Zahnfleisch gehend. (Nie wieder Design Sprint, wenn ich es irgendwie beeinflussen kann!)
Oh, und Zahnreparatur, Hand-OP und Brustbiopsie auf drei aufeinanderfolgende Tage zu legen, das war auch ein hirnrissiger Plan!
Die gefährlichste Unternehmung?
Ich weiss, was Q.s gefährlichste Unternehmung war: mit dem frisch 4fach gebrochenen Sprunggelenk auf ausgeliehenen Krücken durch die steilen Dorfstrassen zu seinem Freund nach Hause zu hoppeln, anstatt sich abholen zu lassen.
Bei mir? Viel klang gefährlich (Flugreisen in einer Pandemie, Wanderung auf einen noch bisschen aktiven Vulkan, Schnorcheln im 2 Grad kalten Wasser), war es aber nicht. Vermutlich war es tatsächlich: ohne Maske im Grossraumbüro zu arbeiten und den Kindern zu Beginn der zwischendrin gefallenen Maskenpflicht in der Schule freizustellen, sie zu tragen oder nicht.
Die teuerste Anschaffung?
die neue Küche. Aber: noch keine Millisekunde bereut.
Das leckerste Essen?
Tatsächlich der gebackene Blumenkohl in Akranes. (Ich habe jedes Essen, das ich nicht selber gekocht oder geplant habe, gefeiert und extra genossen.)
Das beeindruckenste Buch?
"Der Sandler" und
"Das Licht ist hier viel heller" (ich habe überlegt, ob
"Stadt der grossen Träume" dazugehört, aber nach dem Folgeband und der Erkenntnis (besonders nach "Das Licht ist hier viel heller"), dass hier mal wieder eine Geschichte, in der eine Frau das Opfer ist, von einem Mann erzählt wird, wenn auch gut gemeint, doch nicht. Und ich möchte auch keine weiteren Bücher von Frederik Backman lesen.)
Der ergreifendste Film?
Ich hatte dieses Jahr keine Gefühlskapazität übrig für "ergreifende" Filme. Ich bin ergriffen genug von all dem echten Scheiss, da brauch ich nicht noch Filme für Extragefühl. Filme mussten dieses Jahr ablenken und unterhalten. Wie zB "Black Widow" oder ""Shang Chi"
Die beste Serie?
"Agents of Shield". Die sieben (acht?) Staffeln haben uns als Familie extrem gut unterhalten und waren niemals langweilig oder nervig. Die letzte Staffel war nochmal ganz, ganz grosses Kino!
Die beste CD?
Mir war alles zu viel und zu laut dieses Jahr, ich habe fast keine Musik gehört.
Das schönste Konzert?
Hahaha. Konzert.
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Arbeiten. Und Gedanken machen. Und Sorgen. Und draussen rumlaufen.
Die schönste Zeit verbracht mit…?
mit den drei Jungs, denen mein Herz gehört und die immer für mich da sind. Die allerschönste davon in Island.
Vorherrschendes Gefühl 2021?
"WTF?!" habe ich ja letztes Jahr schon geschrieben. Dieses Jahr vllt eher "Echt jetzt? Das auch noch?"
2021 zum ersten Mal getan?
Ein Kind allein im Krankenhaus gelassen.
Eine Küche planen lassen.
Keinen Sommerurlaub geplant.
2021 nach langer Zeit wieder getan?
gefühlt: ohne Maske in einem Supermarkt gewesen (nur einmal, in Island)
geflogen
in einer Notaufnahme gewesen
Mir existentielle Sorgen um Familienmitglieder gemacht.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Nur 3?!
- Q.s gebrochenes Bein
- die "Handwarze" mit allem drumunddran
- die Sorgen in den letzten beiden Jahreswochen
(Und natürlich: Corona und all die Impfgegner, Massnahmengegner, Schwurbler, Coronaleugner, Abwarter, wegen denen der ganze Scheiss immer noch länger dauert. Ohne all das wären nämlich die anderen Sachen nur halb so schlimm oder vielleicht überhaupt nicht passiert.)
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
"Wir sind immer für Dich da, immer auf Deiner Seite, Du kannst uns ALLES sagen. Und auch wenn Du jetzt nicht möchtest, wir müssen da jetzt hingehen, aber Du bist nicht allein."
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Aushalten.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Da sein. Mich aushalten.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"Sie machen das gut, ich bin da wirklich optimistisch."
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
weiss nicht.
Besseren Job oder schlechteren?
Eigentlich: den gleichen superen UND einen superen Zusatzjob. Und noch den, zu dem ich, naja, kam wie die Jungfrau zum Kind (rede ich mir ein, wie vermutlich die Jungfrau mit den Kind auch).
Uneigentlich: der eigentliche ist schon genug, der Zusatzjob würde klappen, weil Herzblut. Wenn aber noch Deputy für Kollegen mit gebrochenen Gliedmassen dazu kommt UND der Jungfrauenjob UND Familienleben, dann ist es einfach viel, viel, viel, viel zuviel. Vielleicht kann ich mir das ja mal merken.
Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Tatsählich einen sehr grosszügigen Gutschein für das Theater Basel. Und ich plane, weil die Begeisterung der Familie, mich zu begleiten, nur so mittel ist, den für EIN bombensupertolles und -teures TIcket für mich ganz allein auszugeben.
Mehr bewegt oder weniger?
Bis heute sagt mir mein Armbändel an, ich hätte insgesamt 4 624 446 Schritte gemacht ( 12 739 / Tag, 2020 waren es 13 362/Tag), also: bisschen weniger. Allerdings habe ich auch öfter verpennt, das Bandl aufzuladen. Für 100% Homeoffice bin ich ganz schön viel gelatscht.
Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Krank war ich nur einmal ein bisschen, die Erkältung, die ich mir vom Hübschen eingefangen habe.
Verletzt war ich öfter (am schlimmsten war die Handwarze und die OP und die Infektion danach).
Davon war für Dich die Schlimmste?
Für mich: die Handwarzenstory.
Was aber schlimmer als alles bei mir selber war: Q.s Beinbruch und die Sorgen am Jahresende. Stattdessen würde ich mit Handkuss noch ein paar Warzen nehmen. (das klingt sehr eklig.)
Dein Wort des Jahres?
Impfung
Dein Unwort des Jahres?
Massnahmen- / Impfgegner
Dein Lieblingsblog des Jahres?
Nachdem ich mich vor ein paar Wochen für erstmal von Twitter verabschiedet habe und nicht weiss, wie / ob ich zurückgehe, bin ich unglaublich froh um alle Internetmenschen, die immer noch Blogs schreiben und an deren Leben ich so weiterhin teilhaben kann.
Mein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
dass alles gut ausgeht.
2021 war mit 1 Wort…? die Staffel, die es NICHT mehr gebraucht hätte. (jaja, mehr als ein Wort)
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