Mittwoch, Mai 19, 2021

190521 Revolution kostet Zeit

 Neben Jonnysuchen und Sorgen um ihn machen (er scheint in Frühlingslaune zu sein und tauchte auch heute den gazen Tag seit halb sieben morgens nicht auf, aber heute werde ich nicht wieder 2h draussen suchen. Gestern hatte ich Horrorvorstellungen der verschiedensten Art und dachte nur "Wenn er irgendwo ist, wo er heimkann, wäre er doch längstens da." Naja, oder halt auch nicht, wenn noch wichtige Katzendinge zu erledigen sind), sondern drauf vertrauen (HAHAHAHAHA), dass er sich auskennt und wieder hemkommt, wenn ihm danach ist.), hatte ich gestern ein Meeting, in dem nicht nur ich sehr ärgerlich und enttäuscht war. Ich habe die Nacht über gehadert, ob ich (mir) sagen soll: "OK, ich habe meine Meinung dazu mehrfach fast schon unhöflich deutlich gesagt, wenn man es nicht hören will, muss man es fühlen und an die Wand fahren." oder ob ich (weiter) kämpfen soll und für mein Produkt eine Meuterei anzetteln soll. Ich habe die verschiedensten Ratschläge dazu bekommen und mich (natürlich) für einen Meuterei-Versuch oder eine kleine Revolution entschieden. Ich habe Mitstreiter, werde noch ein paar Verbündete klar machen und dann schauen wir mal, ob wir mein Produkt aus einem Pilotprojekt loseisen können, das dafür nullkommanull passt.

All das (das Aufregen, Nachdenken, Allianzen schmieden) kostete erstaunlich viel Zeit, dazu fingen dann einige andere Baustellen zu brennen an und während ich jonglierte und gleichzeitig mit 4 Personen zu drei verschiedenen Themen chattete während eines Meetings zu einem vierten Thema, schrieb ich in eine Mail, die ich ohne Witz 64 Minuten nach Eintreffen der Anfrage beantwortete: "Sorry for the delayed reply" und es war nicht mal daneben, weil ich in dieser Zeit dreimal gefragt worde, was denn jetzt wäre. Wenn ich all das gewusst hätte, hätte ich die Revolution wegen keine Zeit NICHT gestartet.

(Der Hübsche hat gerade ein Bankselfie von sich und Jonny geschickt, ich kann meine Schultern entspannen)

Ausserdem war heute Abendmeetingtag ausser der Reihe, was mich einerseits erstaunlich gestresst hat (ok, vllt besonders vor dem Hintergrund, das der Tag bis dahin eher 3 Tage war), andererseits war es aber grossartig, ich hatte nämlich Kontakt mit neuen Leuten aus Bereichen, mit denen ich bisher noch nie zu tun hatte, und zwar Device Development. Bisher hatte ich ja "nur" Small Molecule-Produkte, da sind Devices eher lowtech-Geräte wie PIBAs ("Press in Bottle adapters") mit "Oral Dispenser" für die pädiatrischen Formulierungen (seitdem betrachte ich die Ibuprofensirup-Flaschen mit ebendiesen Dispenserkits mit ganz anderen Augen), Messbecher, Messlöffel, manchmal Dropper und ganz manchmal auch Prefilled Syringes, also Fertigspritzen. Jetzt habe ich ja neu ein Bio-Produkt und da gibt es ganz andere Dinge, wie Autoinjektoren etc, aber auch hier habe ich dne Jackpot gezogen und ein Einhornprodukt  in unserem Portfolio bekommen, nämlich eins zum Inhalieren und dafür braucht es eben Nebulizer. Darum ging es heute und ich habe hemmungslos alles gefragt, was mir einfiel und naja, ich bin mir nicht sicher, ob mein kalifornischer Counterpart entweder unglaublich höflich war oder sich freute, so viel erklären zu dürfen, oder halt wirklich all meine Fragen "Excellent questions" waren. Ich habe aber excellent answers bekommen.

Das Abendessen hat dann allen erstaunlich gut geschmeckt (Vegi-Pasteten mit "Hack", Lauch, Cheddar etc), wir haben sehr gemütlich zusammen Shield geschaut und ich werde jetzt viel später als geplant, auf den Crosstrainer springen, um noch ein bisschen Anspannung rauszustrampeln. Hilft ja nix.

Gegessen:

Irgendwas zum Frühstück, hoffe ich (falls nicht, könnte das meine mittelgute Laune am Morgen erklären)

Rest Süsskartoffelkokoslinsensuppe 

Pastetenzeugs mit Salat


Gesehen: "Shield", "Greys"

Gelesen: "Die Shitstormrepublik" (kann ich Ihnen nur ans Herz legen, nicht nur, weil man merkt, dass Gendern überhaupt nicht weh tut, auch weil es zumindest mich schlucken lässt und auch das eigene Postingverhalten mal überdenken. Damit meine ich nicht nur, spitze/gemeine Kommentare, die je nach beim Gegenüber viel verletzender als gedacht ankommen können, sondern auch: öfter mal jemandem zur Seite springen oder persönliche solidarische Nachrichten schicken, auch wenn man denkt, der/die Andere weiss doch eh, dass wir auf der selben Seite stehen. Ich bin noch nicht durch, aber das sind meine Gedanken bis anhin)

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