Donnerstag, Juli 09, 2020

090720: Jetzt aber wirklich

Heute morgen haben wir unsere Suiten geräumt, noch einmal auf der Hotelterrasse gefrühstückt und dann ausgecheckt. Das Hotel ("Infinity Munich", auch wenn es in Unterschleissheim liegt, ich glaube, seitdem der Münchner Flughafen im Erdinger Moos liegt, darf sich alles im 100km-Radius von den Stadtgrenzen noch "Munich" nennen) hat das wirklich, wirklich toll gemacht. Es war zwar alles ein bisschen seltsam (vor allem für uns schweizerisch sozialisierte Menschen, für die Maskentragen ja noch ein Novum ist) und vor allem sehr, sehr leer, aber alle waren unglaublich freundlich, auch zu den Kindern, die, davon gehe ich mal aus, sonst eher nicht zu den Standardgästen des Konferenzhotels gehören. Aber klar: unsere Kinder sind halt auch super. Essen und Trinken und der Service waren grossartig, es gibt sogar gratis-E-Ladeplätze direkt hinter dem Haus, das ist für uns natürlich ein Riesenpluspunkt.

Auf dem Rückweg sind wir dann natürlich nochmal bei der westlicheren Oma vorbeigefahren, haben gemeinsam den Opa auf dem Friedhof besucht.
Die Rückfahrt war dann ... erstaunlich stressig und zwar nicht wegen der Mitfahrer, sondern wegen unendlich vielen Baustellen auf der Strecke und echt viel Verkehr. Vielleicht sind wir auch nichts mehr gewohnt, nach Monaten nur zu Hause oder maximal mal kurz ins Nachbardörfchen. Spätestens als der Tesla dann auf freier Strecke im Gegenlicht eine dunkle Tunneleinfahrt mit einer Mauer verwechselt hat und eine Vollbremsung auf der Autobahn hingelegt hat (anscheinend ein bekannter Bug, und ja, der Fahrer ist immer voll verantwortlich, auch wenn der Autopilotmodus eingeschaltet ist, aber holla, lautes Alarmgeräusch, rot blinkender Bildschirm und halt einfach eine Vollbremsung mit offensichtlich sehr potenten Bremsen, das ist schon eine Hausnummer. Nix passiert ausser alle wieder wach und richtig in die Gurte gedrückt.) , war ich dann doch echt froh, dass wir nicht übermorgen Richtung Italien aufbrechen.

Ich bin von diesem Trip sehr müde zurückgekommen, körperlich (ich schlaf halt die ersten Nächte auswärts einfach schlecht, was will man machen) und gefühlsmässig. Und sehr ratlos.  Ein sehr ungewohntes und unangenehmes Gefühl, soviel steht fest.
Ich weiss aber auch, dass ich in einer (guten) Woche ordentlich erholt und aufgetankt wieder am Homeoffice-Schreibtisch antreten muss, sonst wird das nix mit dem Rest vom Arbeitsjahr, und so muss ich mir eine Strategie überlegen, wie ich dahin komme. Morgen dann, heute möchte ich einfach müde und traurig sein.

Gegessen:
Hotelfrühstück (merke: Bircher Müesli lieber nicht ausserhalb der Schweiz bestellen)
Cracker und Mannerschnitten "Mozart" am Supercharger Bregenz
Spaghetti mit Erbsen, Zitrone und Ziegenkäse

Gelesen:
"Hagebuttenblut" aus

Gesehen: "Modern Family"

Stressleveldurchschnitt gestern: 28
Selbstbeweihräucherung: anscheinend adäquat schnell reagiert, bevor uns jemand hinten drauf geknallt ist.


Buhuuuuu

Angeblich war es das Eis fast wert.





Der perfekte Hund, sagt L.