Dienstag, März 03, 2020

030320: Fasnachtsdienstag, Corona-Edition

Als ich heute morgen in und aus dem Zug stieg, war der und die Bahnhofshalle in etwa so leer, wie an einem Sonntag nachmittag. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass in Basel Land und -Stadt noch Skiferien sind, da fehlen alle Schüler und viele Eltern schulpflichtiger Kinder in dieser Runde.
Morgens hing übrigens das haushohe Plakat "xyz wünscht eine schöne Fasnacht" noch, abends beim Heimgehen war es abgenommen.
Bei der Arbeit war es auch recht leer, aber: Ferien, also, wer weiss.
Die täglich aktualisierte Google Site enthält mittlerweile standortspezifische Q&A incl aller möglicher Aspekte, wie, da denkt man ja auch nicht sofort dran, "Homeoffice für Grenzgänger" im Falle einer vom Arbeitgeber verhängten Heimquarantäne. Grenzgänger haben in ihren Verträgen stehen, dass sie nicht mehr als 25% von zu Hause aus arbeiten, das hat steuer- und krankenkassenrechtliche Gründe (die im Falle einer solchen Quarantäne nicht gelten oder von der Firma getragen werden).
In den Eingangsbereichen der Hauptgebäude stehen Desinfektionsspender, in den Kantinen wurden die Selbstbedienungsbuffets geschlossen.
In der heutigen Rundmail an alle klang aber auch raus, dass wir einen Job haben, von dessen ordentlicher Erledigung letztendlich Millionen Menschenleben abhängen, und dass wir das bei all der Sorge nicht vergessen sollten, das fand ich auch mal wieder hilfreich zum Einsortieren.


Interessant heute: bei weitem nicht alle scheinen so news-affin zu sein wie ich, ein Kollege ist tatsächlich in der Nacht auf Montag nach Basel gekommen und war enttäuscht, dass der Morgenstraich abgesagt war, eine andere Kollegin wusste davon heute noch nichts.


Sonst: es läuft alles seinen Gang, manche Projekte sind so zäh wie befürchtet, andere, die mir von meinem Vorgänger als "das wird eine echt harte Nuss" übergeben wurden, lösen sich fast ohne Zutun in Wohlgefallen auf.


Die Kinder finden sich im Schulalltag zurück, Vereinssport fällt bei L. die nächsten zwei Wochen aus, der Hübsche macht bei sich Pause (würde sich komisch anfühlen, bei mehr oder weniger allen auf Abstand zu gehen und dann abends stundenlang mit anderen auf Matten rumzurollen), wir haben also auch für Q. beschlossen, dass er für zwei Wochen das Unihockeytraining mal aussetzt. Die Saison ist eh rum, das passt schon.
Sehr, sehr ungewohnt, dass ALLE JEDEN Abend (bisher der zweite, und Q. ist auch noch bei den Pfadis heute) den ganzen Abend zu Hause sind :-).


Die Zeit am Crosstrainer wird jetzt fair geteilt (und ich habe Vorreservierungsrecht, weil es meiner ist).


Nun denn.


Gegessen:
Letzte Reste (leicht angetrocknet) Streuselkuchen
Ziebeliwähe (der Kantinenplan tut so, als ob doch Fasnacht wäre), Salat, Karotten, Brokkoli
Brotzeit und Salat mit geschmortem Wurzelgemüse


Gelesen:
"Der Bote"


Gesehen:
"Altered Carbon"


Getragen: das dunkelrotgraue Wollkleid


Stressleveldurchschnitt gestern: 29
Selbstbeweihräucherung: tatsächlich irgendwann während der Videokonferenz  mit China aufgehört, auf dem grossen Bildschirm zu überprüfen, ob ich gerade blöd schau oder der Lippenstift verschmiert ist (das war irgendwie ein Fehler. dass wir selber auf dem grossen Screen waren und die anderen auf den kleinen)