030220: Dann halt nicht
Als erstes wurde der letzte Arbeitstermin verschoben auf "irgendwann nächste Woche", dann meldete sich Q.s Klassenlehrer krank und zack, schon war aus einem laaaaaangen Tag ein recht kurzer Arbeitstag wegen Highlight am Nachmittag geworden. Kiki war nämlich auf dem Rückweg aus den Bergen in den Norden und hatte Zeit für einen Kaffee in Bahnhofsnähe. Und das sind ja gleich zwei Sachen, die ich gut kann: Kaffee geht immer und man kann kaum näher am Bahnhof arbeiten als ich (naja, natürlich schon, aber mei). Schön war das, die Schöpferin des Bären und der Avatoons und noch viel mehr endlich mal live zu treffen! Gute Reise, ich hoffe, der Sturm hat sich eine kleine Auszeit genommen, um die Maschine nach Hamburg ruhig starten zu lassen.
Sonst so: müder Start, weil L. wegen Sturm nicht schlafen konnte (ich habe ihn dann zu Q. ins bett quartiert, weil 2 Teenies auf 140cm bequemer ist als 2 Erwachsene und 1 Teenie (fast) auf 180cm. (vor allem für die zwei Erwachsenen, die dann immer noch auf 180cm liegen), dann konnte ich wegen Sturm und L. nicht mehr einschlafen, naja, irgendwann hatte dann der Wecker Erbarmen.
Bei der Arbeit machte dann die traurige Nachricht vom überraschenden Tod eines ehemaligen Mitarbeiters/Kollegen die Runde, die ich am Wochenende schon bekommen hatte. Dementsprechend gedrückt war die Stimmung beim Mittagessen mit einem Kollegen aus der alten Abteilung. Das ist jetzt schon der dritte Kollege aus der Runde, der lang vor der Zeit stirbt. Trotz aller Hemdsärmligkeit im Umgang mit den alten Produktionskollegen: ich war wirklich froh um diese Gesellschaft heute. Das gemeinsame Sorgen, Trauern und Weinen um geschätzte Menschen schweisst zusammen. (Neben einmal fast Wutheulen habe ich bisher dreimal bei der Arbeit geweint, oder, naja, heute sehr angestrengt in der Kantine aus dem Fenster starren müssen, damit die Tränen nicht hässliche Wimperntuschestreifen ziehen. Dreimal zu viel.) Nebenbei gelernt: eine ungeahnte Komplikation des Grenzgängertums kann sein, dass die Schweizer Polizei Todesnachrichten an Angehörige nicht grenzüberschreitend überbringt und das nichts ist, was über den kleinen Dienstweg regelbar scheint. Damit rechnet man dann als Vorgesetzter auch nicht.
Das herzerwärmende Kaffeetreffen hat dem Tag dann doch noch die dringend benötigte positive Note gegeben!
Daheim dann:
sich von Q. erzählen lassen, wie der Vortrag lief ("gut"), L. die bestellte Überraschung verraten (er freut sich), auf dem neuen Crosstrainer eine Folge "Pandemie" lang strampeln, sich ärgern und wundern, dass das Gerät die Trainingseinheiten aller Benutzer aufzeichnet (auf einmal will jeder mal rennen), nur, verdammte Hacke, meine nicht. Ich renne am meisten und in meinem Profil steht: "Letzte Trainingseinheit: 40min, 9.8km, bisher insgesamt: 4min 13s, Strecke 240m" das sind dann ein paar Testmeter, die der Hübsche in meinem Account gelaufen ist. Das nervt schon so ein bisschen. Zusammen mit der Überwachungskamera, die mittlerweile das Gesicht des Postboten mit Namen zuordnen kann, nur mich nicht einmal als Mensch erkennt, fange ich langsam an, an meiner physischen Existenz zu zweifeln.
Jonny hat übrigens einen neuen Lieblingsschlafplatz: erst hat der sich den Wäschekorb mit den Einzelsocken, die auf Partner, die in Bettlaken versteckt waren, warten, ausgesucht, das sah so arm aus, dass ich ihm zwei Handtücher in den anderen gelegt habe:
Naja, lege ich die nasse Wäsche aus der Maschine halt in eines der teuren Katzenbetten oder -Körbchen, die wir gekauft haben.
Gegessen:
Karottenkuchen
Ein Brownie mit Kirschen
Salat
Montagspizza
Getragen
grauen Wollrock, hellblaue Bluse
Gelesen
"Oxen 4"
Gesehen
"Pandemie"
"VIkings"
Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: an der Kasse ehrlich gesagt, dass es ein "Doppio macchiato" ist, der teurer ist als ein Cappuccino. Die Kassiererin hat dann trotzdem einen Cappuccino abgerechnet, weil ihr der Preis für "espresso und espresso macchiato zusammen" zu teuer vorkam