Samstag, Mai 11, 2019

110519: Stormy Weather

Also. Ich mag das Yoga ja sehr, es ist aber (duh!) kein Allheilmittel gegen .. alles. Ich schlafe die letzten Nächte eher noch bescheidener als auch schon und heute morgen, als ich die glorreiche Idee hatte, dass ich den heutigen Tag 5 ja direkt noch im Pyjama vor dem Frühstück erledigen könnte*, hatte ich anfangs einen leichten Anfllug von Kopfweh, danach dann hämmernde Kopfschmerzen, die so schlimm waren, dass es mir den Magen umdrehte. Ich nehme an: Erstverschlimmerung. Oder: kein Typ für Morgensport. (Oder lieber ein Glas Rotwein weniger am Abend vorher)

Beim Semmelnholen festgestellt (also: der Hübsche, ich war am Tischdecken), dass wir irgendwie den Quartierputzmorgen falsch im Kalender eingetragen hatten. Der war nämlich heute und praktisch vorbei, als der Hübsche den "Walk of Shame" an den werkelnden Nachbarn entlang antrat. Upsi.

Währenddessen war L. in der Bibliothek, Bücher abgeben und "Eragon", den Film, auszuleihen, weil er mit den Büchern fast durch ist. Ich war ganz verwundert, als das Festnetztelefon läutete, auf dem praktisch niemand mehr anruft und desesn Akku deshalb auch leer war, aber L. erklärte, dass die Bibliothekarin sich rückversichern wollte, ob er den Film ausleihen darf, obwohl er ab 12 ist. Er konnte sie durch Hundeblick und Nacherzählung der Bücher (die sie ja auf seinem Leihzettel sah) überzeugen.

Später, auf dem Weg zur Pfadiübung galoppierte uns Jonny hinterher, wie ein Hund, der mitgehen wollte. Ich rannte mit ihm schnell zurück, ich finde nicht, dass die Katzen auf den grossen Parkplatz vor der grossen Strasse mitkommen müssen. Ein Nachbar, der uns zurücklaufen sah, erzählte mir, wo er Sansa schon überall gesehen hatte (am Kreisel zur grossen Strasse, auf dem Parkplatz des grossen Supermarkts, über die grosse Strasse laufen) und hui, mir wurde grad ein wenig schwummrig. Ich hoffe, dass er sie mit einer anderen Katze verwechselt, aber eigentlich ist sie ziemlich unverwechselbr. Andererseits: wir können es nicht ändern und nur darauf vertrauen, dass sie nicht vor ein Auto läuft, in einen Müllcontainer hüpft, in eine Baugrube fällt, in die Ladezone des Supermarktes läuft und im Kühlraum eingeschlossen wird, in den Bus einsteigt ... (Sie sehen: ich bin immer noch alles andere als entspannt, was das Freigängertum angeht).

Als es draussen dann übrigens so stürmte, dass einer der Haltehaken unseres Sonnensegels brach, haben wir sie übrigens reingerufen und sie fanden das auch ganz gut.

Der Hübsche hat heute ein neues Longboard gekauft und, wie sage ich es, ohne den Tierschutz zu alarmieren, die Katzen darauf fahren lassen. Sie finden das ziemlich cool und vielleicht wird das ja noch mit einem eigenen Youtube-Kanal für #jonundsansa, wenn sie schon den Roomba so langweilig finden und wir auch bisher kein Haikostüm gefunden haben.

Gegessen:
Samstagsfrühstück aka halbes Silsergipfeli und Maisbrötli mit ... weiss nicht mehr. Ach ja: Käse, dazu ein Liter "Lady Grey"
Viel Kaffee. Sehr viel.
Spargel aus dem Ofen mit Pommes und Schnitzel, für die die wollen,
Vielleicht noch eine Mitternachtsspargelsuppe, die Schalen und Anschnitte köcheln schon.

Gelesen:
"Befreit" aus. Ich kann dieses Buch nur allen ans Herz legen. Ich bin voller Bewunderung für Tara Westover, wie reflektiert sie die unglaubliche Familiensituation aus ihrer natürlich sehr persönlichen Sicht aufarbeitet, wie wenig Groll und Bitterkeit zu spüren ist, wie sie versucht, ihre Kindererinnerungen zu verifizieren, einzuordnen, ihre eigenen Gefühle zu verstehen versucht, und natürlich was sie geschafft hat. Wow.

Stressleveldurchschnitt gestern: 22
Selbstbeweihräucherung: im letzten Moment noch gemerkt, dass ich fast einen Riesenbock geschossen hätte in der Junggesellinnenabschiedsplanung. Und dann grad noch einen. Upsi! Grad noch rechtzeitig. Puh.

*bitte keine Belehrungen, dass man Yoga nicht erledigt, weil keine Pflicht, sondern man im Hier und Jetzt und mit Geist und Seele auf der Matte, blablablablablubb, ich weiss, dass das alle ernsthaften Yoga-Leute sagen, ich mache diese Challengesache ehrlich gesagt vor allem deswegen, weil beim Yoga bei mir immer alles knackt und kracht und irgendwie finde ich das schön, und der eigentliche Grund ist, dass Adriene das Wort "Little Namaste-Shark-finn" benutzt hat.