Donnerstag, September 13, 2018

Dönerstag

Wir müssen über Johnnys Morgenmanieren sprechen. Er ist jeden Tag um halb sechs hellwach und hungrig. Soweit, so gut, das verstehe ich ja sogar. Allerdings ist er auch ein bisschen stur und geht nicht allein die 5 Schritte ins Bad, wo EINE VOLLE SCHÜSSEL Trockenfutter auf ihn wartet. Er schnurrt und quietscht und maunzt und schleckt an meinen Augen und zerrt an meinen Fingern, bis ihn entweder jemand rauswirft oder ins Bad begleitet, den Wasserhahn leicht für eine frisches Getränk anstellt und ihm sein Bubenfell einmal mit dem pinken TangleTeezer gestriegelt hat. Dann, und genau dann ist er bereit für Frühstück, am liebsten frisch nachgefüllt.
Erziehung: können wir voll gut.




Beim Frühstück habe ich mich köstlich über Q.s Texting-Gewohnheiten amüsiert: Donnerstag ist für ihn kulinarisch toller Tag: es hat sich eingebürgert, dass sie da nicht in der Mensa, sondern an der Dönerbude essen, danach geht es in den Hauswirtschaftsunterricht, mehr kochen und noch mehr essen. Für die Dönersache verabreden sie sich halt immer schon früh und zwar natürlich in Mundart. Und Teenie-Sprech, das heisst dann: "Chunsch hyt Dönerbude?" und ich verkneife mir "KIND, MACH SATZ!", weil: wenn's im Grammatiktest um die Wurscht geht, ist er dann doch gut.
Heute haben sie übrigens Kartoffelgratin gemacht. Auf meine Frage: "Und mit was?" kam "Äh, Kartoffeln?!" Jo.




Arbeit: heute eigentlich den ganzen Tag nicht im Turm. Nach dem Klick gestern flutscht es wieder richtig gut.


Als ich heute vor der Mittagsyogastunde noch kurz was trinken war, blinkten mich aus dem Augenwinkel meine eigenen Augenlider an und es kööööööönnte sein, dass es heute morgen ein wenig arg finster war beim Schminken und ich, hui, das 10000Volt-Glitzern aufgelegt habe. In rot-gold, aber immerhin gut getroffen und schön verblendet, nur halt.... hui!


Aber: beim Yoga selber dann bin ich nahezu total cool geblieben, auch wenn ich die neue Ausrichtung mit ganz viel Singsangstimme und Energie ins Herz füllen und überhaupt, alles ins Herz, besonders Atmen (ich denke da an so einen grossen Herzballon), naja, nicht so ganz meins ist. Aber es tut allemal gut und diesmal habe ich beim Eincremen auch keinen Herzkasperl bekommen und trage meine Patchouli-Fahne für den Nachmittag mit Fassung.




Das erste Mirabellen-Konfi-Glas ist noch gar nicht leer, da sticht mich schon wieder der Hafer, vielmehr Zwetschgen, die der Obstkollege neu im Angebot hat. Im Turm warten 3kg auf mich, so dass ich auf dem Heimweg einen Umweg machen muss, bis Montag sind die sonst nix mehr. Das wird ein tolles Wochenende, ich sehe vor meinem inneren Auge ganz viel Powidl, Datschi, Wähe, Knödel, ach, mjamm!




Abends SCHON WIEDER TC mit San Francisco, das Überstundenkonto jault ein bisschen.




Ausserdem hat Q. noch seinen Infozettel furs Klassenlager mitgebracht und hat sich Gedanken gemacht, ob das wohl klappt mit dem Treffpunkt ausser der Reihe am Bahnhofskiosk, ich wurde kurz nervös, weil der Abreisetag auch mein Abreisetag nach Italien ist, aber das ist überhaupt kein Problem, sondern die Lösung, weil ich tatsächlich vom selben Bahnhof aus zu nahezu zur selben Zeit Richtung Flughafen fahren muss. Ich bin mal gespannt auf das Gesicht des Klassenlehrers, wenn Q: UND ich mit Reisegepäck aufschlagen :-)




Stressleveldurchschnitt gestern: 33
Selbstbeweihräucherung: Bei der Meditation und all dem Energiefangen nicht gelacht, nicht die Augen gerollt, nur geatmet.