Juwel
Ich muss gestehen, ich ware ja an Ihrer Stelle von den drei, vier Optionen, die ich Ihnen an meinem Hausaufgabenfrei-Tag vorgestellt habe, am neugierigsten auf den Girl-Crush gewesen. Sie sind entweder höflich oder nicht so neugierig wie ich oder es interessiert sie vielleicht nicht oder aber vielleicht ahnen Sie eh, dass ich das nicht für mich behalten kann und warten einfach ab.
Also. Ich hatte ja eigentlich geplant, dieses Blog-Juwel in meinem diesjährigen Jahrerückblick unter "Lieblingsblog des Jahres" aufzuführen (jaja, ich plane weit voraus) und ziemlich sicher mache ich das immer noch, aber eigentlich ist es viel zu schade, diesen Tipp so lange zurück zu halten, weil es dort so viel wunderbares zu lesen gibt, das ware schade, wenn Sie das bis dahin verpassen würden. Ich nehme mal an, viele von Ihnen lesen sie schon, vielleicht so wie ich, seit dem zu Recht später dann noch in vielen verschiedenen Zeitungen veröffentlichten Artikel über ihre Aufklärungsarbeit mit Geflüchteten, die Rede ist natürlcih von Mademoiselle Read On.
Ich habe gemischte Gefühle, wenn ich Ihnen als erstes diesen Artikel ans Herz lege. Einerseits ist er ein wunderbares Beispiel, wie mutig das Fräulein ist, wie unerschrocken, wie wortgewandt und ich bewundere sie zutiefst für diese Arbeit. Aber andererseits, auch wenn das kaum vorstellbar ist, ist das Fräulein noch so viel mehr. Se schreibt so schön, dass ich mich frage, ob wir die gleiche deutsche Sprache sprechen oder schreiben. Während bei mir im besten Fall flache Witze oder spitze Nadelstiche rauskommen, malt das Fräulein mit Worten. Sie malt ein irisches Dorf, sie malt aus, wie ein Kälbchen bei ihr einzog, sie malt einem einen Hipster in München, sie malt sich beim Tortebacken und -verlieren, so, dass man sie am liebsten in den Arm nehmen und trösten möchte, sie malt ihre Tante in Wien so grossartig, dass ich das Gefühl habe, mit meiner Grosstante aus Niederösterreich zu sprechen, sie malt Wanderungen im Münchner Umland, die ich vermutlich woanders als öde abtun würde, mit so viel Liebe und einem Blick für das Unsichtbare, sie weiss so unglaublich viel, sie hat noch viel mehr erlebt (Kenia, Israel, Pakistan, Indien,....), und das alles in so jungen Jahren. Ich bin unglaublich froh, dass ich ihr Blog entdeckt habe und freue mich auf jeden Post (und davon gibt es viele!) wie auf einen literarischen Nachtisch. Danke für das Sehen, Fühlen, Wissen, Schreiben und Teilen, mein liebes Fräulein.
5 Kommentare:
Auja, sehr schön beschrieben! Auch ich lese gerne das Fräulein und könnte nie so schön schreiben wie sie.
Ich gestehe, ich war neugierig. Aber ich verstehe meine Neugier zu zügeln, weil, nachfragen hätte vielleicht wie drängeln gewirkt und drängeln, doch bitte bitte was zu erzählen, ist unhöflich, oder?
Nichtsdestotrotz habe ich mich jetzt nach dem Kälbchen erkundigt. Manchmal kann ich meine Neugier halt doch nicht bremsen.
Und ja, ich las dort schon das ein oder andere Mal und fand es immer sehr schön.
Also Frau Brüllen, das ist mal ein toller Tipp - vielen Dank! Ich finde es spricht nichts gegen mehrere Desserts...
Stimmt, das Fräulein schreibt wie gemalt und wenn man liest, was es malt, ist es so, als sei man selbst leibhaftig dabei.
Liebe Frau Brüllen,
Tatsächlich bin ich über Ihr Blog (oder ihre Kommentare zu Frl Read On auf Twitter) auf dieses Juwel gestoßen und staune jedesmal wieder über die Worte und Bilder. Dankeschön also auch nachträglich noch für die Empfehlung - ich kann mich da nur anschließen. Habe Frl Read On, den Tierarzt und die netten Freunde (nicht aber die Frau des Krämers!) schon sehr ins Herz geschlossen!
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