Montag, Februar 13, 2017
Wie Sie ja wissen, besitzen wir seit geraumer Zeit einen Staubsaugerroboter. (den hier (Affiliatelink), falls Sie sich fragen) Tolle Sache, mindestens am Wochenende wird er einmal durch jedes Stockwerk geschickt. Dafür muss man den Boden total freiräumen, das ist erziehungstechnisch für alle eine gute Sache. Wenn man mal Kopfhörerkabel aus der Bürste gewickelt hat oder den Staubbehälter nach Lego-Schutzbrillen und Spritzen durchsucht hat, merkt man sich das.
Im offenen Wohn-/Ess-/Küchen-/Garderobenbereich im Erdgeschoss fährt er deutlich öfter, wegen Essengebrösel, Kochgebrösel und Rein-und-Rauslauf-Gebrösel gibt es da auch mehr zu tun.
Wir machen das meistens so, dass der Hübsche und ich als letzte Handlung vor dem Schlafengehen die Stühle auf den Esstisch stellen (das hat so was von „Freitagmittag in der Grundschule“, da mussten wir das auch immer machen), die Schuhe und die Mützenkisten in der Garderobe wegräumen und alle Taschen auf die Treppe stellen. Der Sauger fährt dann für ungefähr anderthalb Stunden leise brummend durchs Wohnzimmer, dazu kann man ganz gut einschlafen und am nächsten Morgen ist alles sauber.
Es gibt natürlich manchmal Probleme, entweder hat man doch eine Decke so vom Sofa hängen lassen, dass der Sauger sich eine Franse schnappt und sie so lang hinter sich herzieht, bis er ermattet aufgibt, oder er hat ein Kabel gefunden, das er sich so lang um die Bürsten wickelt, bis nichts mehr geht, oder er hat den Buckel über den Couchtischunterdings nicht dynamisch genug genommen, dass er schräg dranhängend verhungert, oder aber, er hat die Ladestation so verschoben, dass er nicht mehr einparken kann. In all diesen Fällen piepst er ein paar Mal ganz traurig und sagt: „Fehler. Bitte stellen Sie Roomba an einen sicheren Ort“ oder „Fehler. Bitte laden Sie Roomba auf“.
Wenn man das erst am nächsten Morgen hört, schickt man ihn halt nochmal los, bis alle Zähne geputzt haben, vergeht eh eine Zeitlang und das meiste hat er dann eh schon aufgesaugt, oder er muss halt am nächsten Abend noch mal ran.
Heute aber bin ich jedoch von dem traurigen „Bübelüp, bübelüp, Fehler, bitte laden Sie Roomba auf“ direkt aufgewacht (um 1:36h, aus einem sehr mühsamen Traum, deswegen war das gar nicht so schlimm) und bin direkt nach unten gegangen, um ihm zu helfen.
Ich sah im dunklen Wohnzimmer schon das traurige rote Blinken, das eben kein Strom, abgestürzt oder verfangen bedeutet. Der Roomba hatte sich in der Ecke neben dem Klavier an die Wand manövriert, geschafft, die Ladestation mit der falschen Seite gegen die Wand zu drehen und so lange versucht, trotzdem einzuparken, bis ihm der Saft ausgegangen war. So weit, so gut, das passiert. Was aber sehr seltsam war, war, dass er keinen Staubbehälter dran hatte. Das ist ein Teil von dem scheibenartigen Roboter, den man durch gleichzeitiges Knopfdrücken und Ziehen entfernen kann, um eben den gesammelten Dreck auszuleeren. Ich dachte (ich muss das nochmal prüfen), dass er ohne Staubbehälter überhaupt nicht fahren kann, aber anscheinend: doch. Man sah sogar noch seine letzte Spur, da hatte er nämlich in der Garderobe ein paar trockene Blätter eingesammelt, mit den verschiedenen Bürsten geschreddert und dann durch den keinen Auffangbehälter wie so ein kleines elektrisches Blumenkind verstreut. Ich machte mich also auf die Suche nach dem Auffangbehälter, legte mich erst flach auf den Boden, suchte unter dem Sofa, in der Küche, auf der schwierigen Sofatisch-Stufe, nichts. Erst im kleinen Gästebad, in der hintersten Ecke, wurde ich fündig. Ganz allein stand dort der Staubbehälter. Ich leerte ihn, befestigte ihn wieder am Roomba und stellte ihn in die Ladestation. Heute morgen war ich mir nicht ganz sicher, ob ich das vielleicht nur geträumt hatte (Genau so spannend sind aktuell meine Träume, es würde also schon fast passen), aber unten im Wohnzimmer stand nicht nur der Roomba in der Ladestation (das wäre ja auch ohne das nächtliche Intermezzo der zu erwartende Zustand gewesen), nein, die Strasse aus gehäckselten Blättern führte immer noch quer durchs Wohnzimmer....
Kein Drama, nichts, was sich nicht durch eine Extrarunde Saugen erledigen liessen, aber mysteriös ist es schon. Ich werde die restlichen Familienmitglieder mal nach ihren Träumen befragen müssen, vielleicht hatte jemand im Traum die dringende Aufgabe, den Staubbehälter im Bad zu verstecken, weil sonst ... keine Ahnung. Oder der Roomba entwickelt ein eigenes Bewusstsein und ist in der Autonomiephase angelangt. Oder es war jemand Fremdes im Haus. Oder die Katze....
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7 Kommentare:
Ich glaube, die beiden wollten das Trennungsjahr beginnen und Sie haben sie gewaltsam wieder zusammengeführt. Das geht nicht gut auf Dauer.
Wir haben auch so ein Teil - genial! Doof nur, dass er hinter den offenstehenden Türen nicht saugt, deshalb stell ich ihn immer manuell in jeden Raum und mach hinter mir die Tür zu.
Letztens wollte er nicht mehr navigieren. Hab dann mal den Laserschlitz kräftig ausgeblasen - dann lief er wieder. Klar, dass sich da auch Staub sammelt.
Für den kleinen Dreck zwischendurch haben wir einen Akkusauger von Dyson, damit lässt sich auch der Filter von dem Bodensauger sehr gut aussaugen.
Guten Abend Frau Brüllen,
ist Ihr Roomba wirklich so leise, dass sie ihn Nachts laufen lassen können?
Unserer hat eine Lautstärke > eines normalen Staubsaugers.
Viele Grüße, Jeannette
liebe jeanette,
unsrer ist viel leiser als unsere bisherigen normalen staubsauger. er läuft ca 3x/pro woche über nacht, es stört echt keinen
Das scheint wirklich modellabhängig zu sein - unseren 8irgendwas können wir nachts nicht laufen lassen, da macht man kein Auge zu.
Aber auch hier große Begeisterung, gerade für unser Eingangsbereich-Essbereich-Krümel-Eldorado ist der Robbie die perfekte Lösung.
Herrlich dieser Bericht. Ich hab grade beim Lesen die ganze Zeit vor mich hin gekichert.
LG von TAC
Also ab dem Moment, in dem der Staubsauger mit Ladestation morgens bei dir neben dem Bett steht (möglicherweise traurig rot blinkend), würde ich mir Sorgen machen...
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