Diversity & Inclusion
Heute ist Einweihungsfest des "neuen" Garten des "neuen" Kinderkrippenbaus (eingezogen wurde vor fast zwei Jahren, aber das ist ein anderes Thema).
Die Kinder, die hier in die Kinderkrippe (und in die Schule und in den Kindergarten) gehen, haben sehr internationale Namen (nicht nur Vor-, auch die Nachnamenliste liest sich so, also ob man mehr oder weniger die gesamte Weltbevölkerung mal durchgeschüttelt hätte und dann zufallsmässig rausgezogen hätte). Schweizer Namen sind dementsprechend relativ selten.
Es liegt deswegen anscheinend nahe, auf nahezu jeden "Wir brauchen noch Spenden für das Buffet"-Brief zu schreiben: "Bitte bring doch was aus Deiner Heimat mit."
Die Buffets sind dadurch wirklich extrem lecker und abwechslungsreich (beim letzten Kindergartenfest gab es über Lasagne, Pizza, Wurstsalat, Glasnudelsalat, Sushi, Baclava, Krupuk, Frühlingsrollen und zwei verschiedenen Donauwellen wirklich für jeden Geschmack was.), andererseits bin ich erst durch den Kommentar eines (schweizer, btw) Kollegen dazu etwas nachdenklich geworden. Er meinte nämlich: "Und, was bringen Deine Kinder mit? Basler Leckerli und Klöpfer?" (Was sozusagen die baseltypischsten Sachen sind, die man sich so vorstellen kann). Und eigentlich hat er nicht unrecht: meine beiden Söhne (und übrigens die allermeisten ihrer Kindergartenkollegen, oft sogar deren Eltern und manchmal sogar deren Grosseltern) sind in Basel oder überhaupt der Schweiz geboren. Sie sprechen akzentfreies (pun intended) Schweizerdeutsch, können die Schweizer Kantone incl. Wappen und Besonderheiten aufzählen, mit den deutschen Bundesländern tun sie sich dagegen schwer. Sie verbinden mit Bayern genau ihren Lieblingsfussballverein, den Nusskuchen bei der einen und die Schokoladencroissants bei der anderen Oma, das ist alles.
Ist jetzt Bayern ihre Heimat oder Deutschland? Klar, sie haben (noch) einen deutschen Pass, aber macht der Pass die Heimat aus? Ich denke nicht.
Und bei aller Diversität, die ja einfach in der Natur der Schweiz und unseres Wohnortes (rel. günstige Steuern, für die Dorfgrösse erstaunlich viele global player als Arbeitgeber (=zwei) vor Ort, nahe an der Region Basel) liegt, ist es wirklich Inklusion, bei jedem Buffet den Finger auf die Unterschiede zu legen?
Gott bewahre, mir ist ein internationales Buffet 1000 mal lieber als eines nur mit Klöpfern, Basler Leckerli, Fruchtwähe und Wurschtsalat, aber kann man die Leute nicht einfach irgendwas mitbringen lassen?
Fragt sie sich und packt die bayerische Brotzeitplatte zusammen.....
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