Shellac, Baby!
And now something completely different: in den letzten Jahren habe ich, sicher auch inspiriert durch ein paar Beautyblogs, langsam aber sicher immer mehr Nagellack gekauft. Erst nur für die Zehennägel (ich weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal unlackierte Zehennägel hatte. Muss irgendwann vor der Kollegstufe gewesen sein. Viele von Ihnen waren da noch gar nicht auf der Welt), dann immer lieber auch für die Finger. Von klassischen Farben wie rosa, altrosa, puderrosa, braunrosa, rot, gedecktes rot, dunkelrot, korallenrot etc. bin ich immer mehr zu meinen Lieblingsfarben wie türkis, lila, manchmal auch orange, silber, und immer sehr gerne mit Schimmer oder Funkelglitzerblingbling gerutscht, was den Hübschen regelmässig ein bisschen zur Verzweiflung treibt, aber so ist das Leben.
Mein Hauptproblem mit Nagellack sind zwei: erstens, ich kann die Finger fast nie so lange still halten, dass kein Buck in den Lack kommt (auch mit dem, das sagt auf jeden Fall meine Nagellackfilterblase, besten Überlack der Welt, nämlich dem Essie "Good to go".) Zweitens: der Lack hält an meinen Fingern nicht. Ich putze vor dem Lackieren die Nägel mit Nagellackentferner oder Alkohol ab, ich benutze Unterlack, ich benutze Überlack, aber egal was, spätestens nach einem Tag splittert er entweder oder lässt sich wie eine Haut abziehen. Und dann bin ich natürlich eine Frickeltante und kann die Finger nicht davon lassen und fange an, das Zeug runterzupokeln und das sieht ja auch nicht wirklich toll aus.
Der Hübsche hat sich das mal so eine Zeitlang angeschaut und mir dann zu Weihnachten ein UV-Nagel-Lack-Härtungsgerät mit einem Shellac-Basis-Set geschenkt. Ja. Ich habe erst mal innerlich genauso geschaut wie Sie jetzt vermutlich. (Moulinex lässt grüssen ,-)).
Dann aber hat er mir erklärt, dass er sich in Nagelforen über Wochen informiert hätte und überhaupt, er hätte mir zusätzlich zu dem Basisset noch die absolut angesagteste Farbe auf den Shellac-Markt (und das sagen auch die Nagelforumsprofis wie Tinkerbell4ever und Unicorn1987) dazu besorgt, und auch alles, was man dazu bräuchte, nämlich Cleanser und Zelletten und es gäbe dann so eine Schwitzschicht, das bräuchte man aber, damit die Schichten besser zusammenhalten und so eine Shellac-Maniküre, die würde 14 Tage halten und das wäre für mich Frickeltante ja mal wohl genau das Richtige. Ich habe also innerlich ein bisschen geseufzt, aber auch höchsten Respekt für meinen Mann verspürt, weil jede(r), die schon mal in einem "Fach"forum unterwegs war, sei es Kinderkriegen, Hochzeit, Kanarienvögel, Kochen, Kampfsport oder Stoffe, der weiss: das ist ein hartes Pflaster. Und sich als Mann freiwillig in nicht nur ein Nagelforum zu wagen, nur, um das Richtige einzukaufen, das ist schon mal was.
Also: ich habe mal kurz nachgelesen, was Tinkerbell4ever und ihre Kolleginnen so zu sagen haben, dann kurz überprüft, dass Shellac nichts mit Acrylnägeln zu tun hat, weil das ist für mich ungefähr das allerschlimmste auf der Welt, was auf Fingernägeln landen kann und ich habe noch NIE welche gesehen, die entweder natürlich oder schön oder beides aussehen.
Nach nun mittlerweile einem halben Jahr Shellac kann ich folgendes Resume ziehen:
- 14 Tage hält Shellac bei mir nicht. Nach 5-6 Tagen fängt es an, abzugehen, bzw. sich so langsam abzulösen. Wenn man dann die Finger davon lassen könnte, würde es vermutlich noch viel länger halten, aber ich bin ja eben diplomierte Frickeltante und deswegen ziehe ich das Zeug dann immer ab.
- Ich lackiere dementsprechend immer am Sonntag (bei der Maus) neu.
- Ich brauche ziemlich genau eine halbe Stunde für alles (mit Cleanser putzen, Base coat drauf, aushärten, 1. Farblage drauf, aushärten, 2. Farblage drauf, aushärten, Topcoat drauf, aushärten, mit Cleanser Schmierfilm abwischen). Danach ist aber alles bombenfest, es glänzt wirklich wie Shellac, es gibt eine Kratzer, einfach super!
- Die Lieblingsfarbe der Lackforumsmädels ist wirklich toll. Es gibt aber eine riesengrosse Farbpalette, zB bei Amazon, und ich habe zum Leidwesen des Hübschen auch ganz tolle Glitzerlacke gefunden. Ganz besonders gern mag ich Thermolacke, die je nach Temperatur unterschiedliche Farben haben. Sieht witzig aus, wenn die Nagelspitzen noch kalt sind und der Rest schon warm. Ist natürlich alberne Spielerei, aber eben.
- Eigentlich ist es so gedacht, dass man den Lack zum Abmachen mit acetonhaltigem Nagellackentferner einweicht und dann abschaben kann, das musste ich aber bisher noch nie machen, weil er sich ja immer abziehen lässt (sehr praktisch bei Glitzerlacken, das ist ja sonst eine ziemliche Quälerei zum Abmachen)
- Blöd ist es natürlich, wenn man sich mal vertut oder zB zu viel Lack bei einer Schicht erwischt, weil durch das stufenweise Aushärten ist das natürlich ein relativ grosser Aufwand, da kleine Fehler nach dem Härten zu korrigieren
4 Kommentare:
Also meins ist das ja nun gar nicht, ich pinsel nur mal zwischendurch ein bissi bunt, da darf das gern nach 3/4 Tagen wieder abgehen (und dafür reicht P2 von der Drogerie mit den zwei Buchstaben völlig aus) - aber ich würd meinem Mann die Füße für so ein aufwändig und unter härtesten Bedingungen recherchiertes Geschenk küssen!
Chapeau an den Hübschen, das muss Liebe sein :)
Mal ebenso was ganz anderes: Was machen Sie eigentlich mit Ihrer Katze, jetzt, wo Sie sich in der Welt rumtreiben?
@musematschka: die katze wird von den nachbarn gefüttert, ausserdem kam meine schwiegermutter eine woche haus und katze hüten.
Acrylnägel sind so das allerschlimmste was es gibt:)
Und dazu noch ungepflegte Hände und Schmutzränder, brrrrrr mich gruselt es gerade!
Aber meinen herzlichsten Glückwunsch zu dem Gatten, der hat sich mal 3 Gedanken gemacht:)
Lg Simone
Ich weiss nicht warum, aber ich muss lächeln nach dem Lesen hier .....
ich wünsche eine schöne Zeit
Elisabeth
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