Eigentlich bin ich einer der besten Kunden in der Büchereifiliale um die Ecke: mindestens alle vier Wochen leihe ich mein Maximalkontingent von 7 Büchern aus, noch nie habe ich eines verloren, überzogen, nicht rechtzeitig den Lesebeitrag bezahlt o.ä.
Trotzdem stehen die Leute dort mit mir irgendwie auf dem Kriegsfuss. Häufigster Stein des Anstosses: der Büchereinwurfschlitz zum Abgeben ausserhalb der Öffnungszeiten. Ich wurde schon angepfiffen, weil:
ich eingeworfen habe, obwohl das Ding fast voll war und jederzeit ein vorbeikommender Schlangenmensch sich eins meiner Bücher hätte klauen können (na und, dann hätte ich ja Ersatz leisten müssen, was soll das? Ausserdem sollte man eine solche Institution nur anbieten, wenn man die richtige Kapazität hat)
ich Bücher in der Mittagspause eingeworfen habe, dann aber später am Nachmittag nochmal kam, um welche auszuleihen. Ich hätte gefälligst die Bücher nochmal mit heimschleppen sollen und dann in persona abgeben (durch mitleiderregendes Husten und Schniefen konnte ich die Tresenfrau überzeugen, dass ich aufgrund meiner schweren Erkältung mir nicht sicher war, ob mich meine müden Beine ein zweites Mal den weiten, steinigen Weg zur Bücherei tragen würden...)
gestern abend dann schliesslich, als ich nach dem Sport auf meine Arbeitshackenschuhen in der Kälte mit einem just in time ausgelesenen letzten Buch zur Bücherei getappelt bin, ist der Einwurfschacht zugeklebt, wegen Diebstahl, so dass ich wohl heute das erste Mal Überziehungsgebühren zahlen muss.....
Gestern hat sich dann noch herausgestellt, dass die Probleme mit Büchereipersonal wohl in der Familie liegen, denn als mein Suesser mit demersten Schwung Bücher um 18:29h (Geschäftsschluss 18:30) vor der Tür stand, dann den verklebten Rückgabeschlitz gesehen hatte, hat es ihn eine Menge Überredungskunst (und einen Anpfiff, dass der Schacht schon lange zugeklebt sei) gekostet, die gute Frau nochmal zum Aufsperren und zur Bücherannahme zu bewegen........
Und da sage noch einer: Ich lese lieber ;-)
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