Mittwoch, Mai 10, 2023

100523 Gemischte Tüte

 Der Tag hätte mit Ausschlafen bis halb sieben gestartet, wenn ich nihct kurz vor halb sechs von Katzenkampfgeräuschen in der Siedlung geweckt worden wäre. Leider ist es ja meistens Jonny, der in sowas verwickelt wird und den Kürzeren zieht, deswegen war ich ein bisschen ... nervös. Er kam ein paar Minuten später sehr zerrupft nach Hause, hatte einige Kratzer, aber keine offensichtlichen grösseren Bisswunden. Ich war (und bin) trotzdem etwas unruhig, weil irgendwo hat er noch ein bisschen geblutet und ich habe es nicht gefunden und letzten Sommer hatte er ja auch keine grossartig sichtbaren Bisse und trotzdem richtig fiese Abszesse bekommen.

Hmpf. Er lag dann erst an meinem Fussende und hat den ganzen Tag freiwillig drinnen verbracht nach der Niederlage, der Arme.

Arbeitstag: Q. hatte erst um vier Schule (letzte Vorbereitungen der Hamburg-Studienreisenpräsentation), L. auch nur kurz, so waren zum Mittagessen tatsächlich alle zu Hause.

Mein "Prokrastinierprojekt" nähert sich dem Ende, ich muss es am Montag zum e-Review einreichen (bin ein bisschen angepisst von dem Prozess, der für unseren Fall total overengineered ist, aber bis zum letzten durchexerziert wird, um eine No-Brainer-Entscheidung, die das Endorsement von alleroberster Stelle hat und halt auch alternativlos ist, offiziell genehmigen zu lassen, obwohl man das auch vom Prozess abgedeckt auch in einer sehr viel schlankeren Variante hätte erledigen können. Naja, springen wir halt durch alle Reifen.... ich hoffe nur, es geht alles glatt und die Entscheider kennen meinen Namen hinterher als "die, die das endlich offiziell gemacht hat" und nicht als "die, die es nicht einmal geschafft hat, diesen NoBrainer ordentlich durchzukriegen".

Letzte Runde mit L. NT anschauen, einen Text auf Kommata Korrektur lesen (sehr, sehr schlucken müssen wegen des Inhalts und wieder einmal bewundert, wie stark dieses Kind ist. Und ein bisschen ob der verzwickten Lage verzweifelt, was ihm die Lehrperson hier abverlangt, wobei sie das gar nicht wissen kann, weil das Kind sich lieber ein Bein abhacken würde, als genau sie in irgendetwas ansatzweise persönliches einzuweihen. Und so weiss sie gar nicht, WIE gross die Leistung hier tatsächlich ist, egal wie korrekt die Kommata gesetzt sind oder elegant geschliffen die Sätze sind oder nicht. Naja.)

Abendmeeting für mein zweites Produkt, mit dem ich die ganze Woche nichts zu tun hatte, weil eben Prokrastinationsprojekt und ich habe mich zwei, drei, viermal versprochen und den falschen Namen benutzt.

Dann war es auch schon Zeit für den Hübschen und mich, in die Stadt zu fahren, weil ja Q.s Klasse die Studienreisenpräsentation hatte. Ich finde das echt ein schönes Ritual. Wir haben ja schon in der Bezirksschule kaum noch was mitbekommen, aber über Elternmorgen immer noch die Lehrer kennengelernt. Am Gymnasium gab es einen Elternabend zu Beginn, da durfte aber wegen Corona nur ein Elternteil kommen, ausserdem hatten alle Masken auf und ganz ehrlich: da fehlt halt schon die Hälfte vom Gesicht, und dann gibt es das Standortgespräch einmal im Jahr mit einer Lehrperson, fertig. Und so haben wir immer wieder mal (einmal im Jahr oder so) die Gelegenheit, das Schulhaus, die Lehrpersonen und die jungen Menschen, mit denen Q. seinen Tag so verbringt zu sehen und zu erleben. Ich bin echt sehr froh über alle(s) und Q. ist dort sehr, sehr, sehr am richtigen Ort.

(Lustiger Moment: Vortrag war im Bioraum, irgendwann sind alle zu Chips und Getränken rumgewandert und haben sich die verschiedenen Stationen angeschaut. Ein kleines Geschwisterkind hatte Durst und füllte sich sein Wasserglas an einem Laborwasserhahn. Der Hübsche und ich schauten uns ohne Worte leicht fassungslos an, schoben zur Sicherheit die Sachen, die um den Wasserhahn herumstanden zur Seite und wie erwartet: ein grosses "KEIN TRINKWASSER"-Schild. Wir waren uns beide sehr, sehr einig (Chemiestudium und 20 Jahre im Industrieumfeld, woe Sicherheit noch viel, viel, viel, viel, viel grösser geschrieben wird, prägen halt dann doch), sind also dem Kind hinterher und haben uns, als es zum Trinken ansetzen wollte, in Zeitlupe dazwischengeworfen, ihm gerade noch so mit "NAAAAAAAAAIIIIIIIIIINNNN!!!!!" das Glas aus der Hand geschlagen und so ist alles nochmal gut gegangen der Hübsche hat ihm auf die Schulter getippt und gemeint: "Magst Du vielleicht lieber Wasser aus der Flasche trinken, das aus dem Hahn ist nicht zum Trinken, nicht dass Du Bauchweh kriegst". Naja. Der Biolehrer hat erklärt, dass das schon Trinkwasser wäre, aber weil obendrüber der Chemiesaal wäre und es nicht vollständig ausgechlossen wäre, dass jemand eine Wasserstrahlpumpe falsch anschliessen könnte und dann eben nicht trinkbares in die Leitung gerät, deshalb hätten sie den Kleber hinmachen müssen, aber er trinke das auch immer und ihm gehe es gut. Naja, Biolehrer, kein Chemielehrer. Ich sags ja nur. In der Zwischenzeit hatte das Kind das Wasser ausgetrunken und sich verdrückt zu den Chips. Ich würde sagen: unabhängig vom Wasser wird das Bauchweh geben. Wieder was für unseren Ruf getan :-)


Daheim erwarteten uns L. und ein Jonny, der an sich bereit für neue Abenteuer war, nach ausgiebiger Erholung. Ich hoffe, er macht in der nächsten Zeit wenigstens einen Bogen um den anderen Kater...

Gegessen:

Mango, Kirschen, Himbeeren, Joghurt, Müsli

Salat mit den letzten Drogeneiern, Knoblauchecken und Bratkäse 


Rest vom Tofu süsssauer


Gesehen: "I may destroy you"

Gelesen: "Blutnacht"


Dienstag, Mai 09, 2023

090523 Ohrenweh

 Gut geschlafen, sogar bis halb sieben, weil Q. später Schule hat, weil .. irgendwas mit Präsentation vorbereiten. Der Hübsche war sehr, sehr hibbelig, weil heute ihr grosser "Day One" bei der Arbeit war, neuer Name, neues Logo, neues Alles, dementsprechend verschwand er schon recht früh, um alles vor Ort zu verfolgen. Ich blieb, bis L. aus dem Haus war und radelte dann ohne Handschuhe und nur GoretexJacke bei perfekten Temperaturen durch die unglaublich grüne Gegend zur Arbeit.

Nachdem die Kollegen gestern aus dem Turm ordentlich ansteigende Pegel gemeldet hatten (im 8. Stock aber noch alle Füsse trocken), kam ich der Chronistenpflicht nach und registrierte bei der Querung über das Kraftwerk: die Hälfte der Overflow-Wehre war offen, das ist ordentlich und viel mehr als die letzten Wochen.

(Sidenote: ich wusste das lange nicht, aber die Stromerzeugung läuft zumindest bei diesem Kraftwerk nicht in Flussrichtung, sondern quer dazu, d.h. der nötige / verfügbare Teil des Wassers für die Stromerzeugung wird über ein Wehr / Turbinen in einem 90Gradwinkel zur eigentlichen Fliessrichtung runterfallen gelassen. Auf der Seite ist übrigens auf die Schleuse und man merkt das richtig, dass da von der Seite Wasserdruck kommt, wenn man mit dem Schiff dort reinfährt. Die viel prominenteren Wehre, die quer zur Flussrichtung stehen, halten das Wasser nur zurück und werden nur geöffnet, wenn mehr Wasser kommt, als zur Stromgewinnung nötig ist / genutzt werden kann. Bei richtig Hochwasser wird alles aufgemacht UND Strom gewonnen und das ist dann richtig beeindruckend.)

Im Turm dann emsiges Arbeiten und Mix aus F2F und virtuellen Meetings. Heute war ich für ein "echtes" Meeting nicht nur im neuen Turm, sondern sogar auf einem der Confidential Stockwerke, wo es nochmal extra Badgekontrolle gibt (Ich weiss nicht, wer alles auf solchen Stockwerken sitzt, heute war ich bei den Finanzleuten).

Mittagessen mit der alten Bürocrew, das ist immer schön.

Danach bin ich dann direkt heimgeradelt, weil erstens für den Nachmittag mit open end Dauerregen angesagt wurde und ich ausserdem von zwei bis nach sechs ununterbrochen Meetings hatte und gern noch meine Family sehen wollte, bevor sie zu Hocks respektive Day One-Begiessen verschwinden würden. 

Da waren die Wehre dann übrigens schon alle wieder zu.

Die Meetings waren alle wichtig, alle interessant, aber nach ein paar Stunden taten mir meine Ohrmuscheln unglaublich weh. Wie machen das andere Brillenträger mit Over-ear-Kopfhörern? (Keine Tipps, Sie müssen nicht mal antworten)

Danach dann nahtlos noch NT-Stoff mit L. anschauen, der Junge hat ja noch was vor heute abend. Q. und der Hübsche mussten sehr lachen, weil ich zwischendrin immer wieder "boah, ne, also das ist einfach falsch... ah, ne, hier wirds noch erklärt" von mir gab, ich nehme an, das ist eine DER Fallen, wenn jemand, der sich mit der Materie echt auskennt, weil man sich damit seit praktisch 30 Jahren damit befasst, mit jemandem zusammensitzt, der die ersten Gehversuche auf dem Gebiet unternimmt. 

Mit Q. wieder zu Hause ist es übrigens eine Person mehr, die dauernd von der Seite reingrätscht und miterklären will. "Also, beim Herrn Dingens haben wir dazu diesen Lernsatz gelernt, und dann noch das und überhaupt"

Ich stelle mir grad vor, dass es in zB Historikerhaushalten genauso begeistert zugeht, wenn es nicht um Atommodelle und Redox-Reaktionen, sondern um halt "Napoleon in der Schweiz" geht.

Dann schnelle Flammkuchen, die Kinder sausen noch kauend ins Pfadihaus los und ich lasse meine Ohren physisch und akustisch sich erholen. Die Katzen schlafen, die Spülmaschine rauscht leise, ich habe freie Wahl der Dusche für gleich und muss nicht nur keine drei Sachen parallel machen, sondern MUSS gar nix machen. Hach.


Gegessen:

Honigtoast

Salatmix vom Buffet

ein Verzweiflungseis während des Teammeetings (damit kann ich vermelden, ich habe beide neuen Magnumsorten, Starchaser und Sunchaser probiert. Starchaser (Schokolade, Karamell, Popcorn) ist superst, Sunchaser (Mango, weisse Schokolade, Kokos) wäre gut, wenn sie keine blöden Kokosflocken in die Schokolade getan hätten, das sieht schon blöd pickelig aus und ist vom Mundgefühl her gar nicht schön)

Flammkuchen mit Cranberries, Oliven, Tomaten, Zwiebeln, Rucola und Texmexkäse (weil es da so Verwirrung gab: ich werfe einfach immer nur drauf, was mir gerade einfällt und im Kühlschrank ist)


Chicoreesalat mit der letzten Rhabarbersalsa


Gelesen: "Blutnacht"

Gesehen: "I may destroy you" (meine Güte, wie anstrengend und nervig. Aber: der Hübsche fand "Sharp Objects" doof, das ich super fand, und hat mitgeschaut und hat als Nächstes das ausgewählt. Ich glaube allerdings, er findet es gar nicht mehr so super. Ich sag nur "Blutklumpen wutzeln"

Montag, Mai 08, 2023

080523 Alle wieder da!

 Müde vor dem Wecker aufgewacht (ich habe mir ja meine Parfum-Genie so eingestellt, dass sie fünf Minuten vor Wecker anfängt zu duften, das ist an sich super, aber meine Lieblingskartusche war leer und die, die ich stattdessen reingetan hab, nervt mich gewaltig am Morgen. Muss ich also anpassen), diesmal war Sansa noch unterwegs, Jonny war aber zum Frühstück tatsächlich schon da, auch Sansa hat kein eigenes Frühstück mitgebracht (war aber platschnass, anscheinend hat sie eine viel grössere Abneigung geen kalt als gegen nass, den Winter hat sie nahezu vollkommen im Haus verbracht, während sie jetzt fröhlich durch Regen und Schlamm juckelt).

Frühstück (Honigtoast), L. in die Schulwoche verabschieden (fällt nach einem Pfadiwochenende nicht immer ganz leicht), währenddessen dringende Emails bearbeiten. 
Dann: Sportründchen (ich werde langsam besser mit den Kayakmuskeln, habe ich den Eindruck).

Ich lese dabei endlich den letzten Band der Tony Hill-Carol Jordan Reihe aus und .... naja. Vermutlich ist keine Krimireihe dafür gedacht, dass man sie am Stück liest, aber das war schon arg flach und IMMER NACH DEM SELBEN SCHEMA. Ich denke, damit bin ich (erstmal für lange Zeit) durch mit Val McDermid, alles in allem leider eine Enttäuschung.

Duschen und losarbeiten, diese Woche muss das letzte Woche teilprokrastinierte Ding fertig werden und mir fehlt eigtl nur noch Input von anderen, die halt aber teilweise noch unterwegs oder im Urlaub oder was auch immer sind. Ich bin ein wenig unrund.

Q. (und die ganze Klasse) macht sich auf die Zugrückreise von Hamburg (und, Zeichen, Wunder, es sieht so aus, als ob sie pünktlich in Basel ankommen würden).

Mittags essen der Hübsche und ich Spicy Miso Ramen, nur nicht mit Tofu (der ist ja gestern im Tofu Süsssauer gelandet), sondern mit "Drogeneiern" und Zoodles. Immer wieder gut.

Nachmittags noch ein Call mit Kolleginnen aus dem Elsass, Kanada und Uruguay, um eine Strategie für Vietnam zu erarbeiten. Doch, wir arbeiten global :-).

Ausserdem bestelle ich eine Patenbescheinigung im Pfarrbüro (doch ganz praktisch, dass ich das mit dem Kirchenaustritt bisher noch verpennt habe), schicke dem Sanitär unsere Fliesenauswahl und die endgültige Entscheidung für die Duschwanne, bestelle ein letztes Taufgeschenk.

Der Hübsche macht sich auf den Weg, Q. abzuholen (hoffentlich hat er mehr Glück als wir beide gestern beim Versuch L. abzuholen, der uns auf halbem Weg sagte, er würde doch grad den Zug noch erwischen), ich setze mich mit L. noch ein wenig an Reaktionsgleichungen, und dann ist auch schon Zeit, zur Generalversammlung des Pfadivereins und zum Elternabend zu gehen. Als Elternratmitglied kann ich mich da nicht drücken, auch wenn es nach .... 12 Jahren Pfadielternsein nicht mehr allzuviel neues gibt.

Der Hübsche und die Jungs speisen inzwischen daheim Pizza, Q. packt die Reisetasche aus und ich hoffe, ich bekomme auch noch Erzählungen aus Hamburg zu hören, sonst hat er nämlich recht Funkstille gehalten die letzte Woche.

Langer Tag, müde, morgen Radeln durch den Regen.

Sonntag, Mai 07, 2023

070523 Friedlicher Sonntag

 Das war ein schöner Abend gestern. Hätte auch ganz doof werden können in verschiedensten Varianten. Als erstes war ich sehr verwundert, als ich die Riesenschlange an Leuten sah, die im Parkhaus vorausbezahlten, um zu Veranstaltungsende schneller rauszukommen, ich hatte es gar nicht so verstanden, dass das so ein Riesenevent werden würde. Dann war ich draussen verwundert von den Menschenmasse in Rockerkluft, die begleitet von einem erstaunlich grossen Polizeiaufgebot in dieselbe Richtung strömten wie wir. Kurz vor dem Ziel teilten sich usnere Wege aber, die Massen pilgerten zum Hallenstadion, während wir zum kleinen Theater 11 weiterzogen. Anscheinend spielte im Hallenstadion "Krokus" und ich glaube, ich bin die einzige Person, die bis gestern von denen noch nie gehört hatte.

Naja. 

Wir kamen gerade pünktlich, dass wir mit dem 5Min-Gong beim Händewaschen gescheucht wurden. Ich weiss nicht, ob ich mit mehr Zeit besser auf den Boden geschaut hätte, als wir durch das Foyer Richtung Eingang liefen, aber so habe ich offensichtlich gar nicht geschaut und auf einmal rutschte ich und ... war mitten in eine von mehreren riesigen Kotzelachen getreten. Immerhin hat es mich nicht langgelegt, das wäre so fatal gewesen.... meine lange weite Hose ist auch nicht eingetaucht, nur meine Stoffschuhe waren gesprenkelt und ich musste mich echt zusammenreissen, nicht grad auch zu spucken. Offensichtlich hatte sich ein Kind spontan entleert, die Mutter war mit ihm auf dem WC / in der Bar Bescheid sagen zum Zusammenwischen und dann, und das fand ich schon recht grenzwertig, hat sie mit dem Kotzkind den Konzertsaal betreten und sich in die Reihe hinter und (immerhin nicht auf die Plätze hinter uns) gesetzt. Aus meiner Elternerfahrung ist es halt so: wenn ein Kind so viel kotzt, dann war das nicht das letzte Mal. Es scheint allerdings gut gegangen zu sein, akustisch hätten wir eh nix mitbekommen, es war sehr pompös laut, aber olfaktorisch vermutlich schon.

Ab dann wurde es aber nur noch besser! Ich mag Cello eh, 10 Celli (und ein Elektrocello) zusammen mit einer Band war echt cool und dazu noch eine Hammerlichtshow, man merkt, dass Martin Tillman vom Film kommt.

Wieder daheim haben wir uns dann zum ersten Mal dieses Jahr mit einem Cocktail (ich habe den Italicus diesmal nach "Rezept" auf der Flasche probiert mit Prosecco und Oliven und das ist wirklich, wirklich gut!) auf den Balkon gesetzt. Es war fast ein bisschen frisch, aber gut!

Heute dann: ausschlafen, Vogelfrühstückreste (schon wieder....) wegräumen, Kaffee im Bett, ausgiebiges Sportründchen, dann Frühstück auf der Terrasse.

ich habe mir ein Aufback-Pagnolbrot mit Rhabarberapfelsalsa (aus der Captn Cook App, aus dem Rezept "Salat mit gebackenem Schafskäse und ebenjener Salsa), Avocado, Rettich-Microgreens, Avocadotopper und Crema di Balsamico gemacht. Das war echt, echt gut!


Dann wurde es ein gemütlicher Rumräumesonntag: Terrasse fegen und zB Vogelüberreste entsorgen (ich lese gerade das Buch "Knochengarten" und langsam komme ich mir auch so vor, nur dass es bei uns keine Kinder sind, sondern Kleintiere), lesen, neue Microgreens ansäen, Käse für die Gartyparty vorbestellen (ich hatte vergessen, wie die Fromagerie hiess, wusste nur noch, dass man mit dem Navi nicht hinkommt. Blog half und ich habe diesmal, um sicherzugehen, zu einem Markt viel näher bei uns bestellt. Ich dachte erst, Vendredi hiesse Donnerstag und der Markt ist nur 6km vom Turm entfernt, aber es stellte sich heraus, sie haben es auf der deutschen und englischen Version der Website überhaupt nicht falsch übersetzt, sondern der Markt ist WIRKLICH am Freitag und so werde ich aber trotzdem hinradeln, nur den Käse direkt heimbringen und, und das ist vermutlich nicht die allerschlechteste Variante, NICHT einen Tag lang entweder in meiner Radtasche oder dem Sportlocker im Untergeschoss des Turms lagern.), Taufgeschenk für den Babyneffen bestellt, Gastgeschenk bestellt, für Q. (es gab ein Lebenszeichen!) ein Legoset auf Wunsch bestellt, alle Stoffschuhe im Haus, auch die nicht voller Kotze, gewaschen, "Drogeneier" mariniert  und dann war es auch schon Zeit, Gemüse fürs Abendessen zu schnippeln, es gibt nämlich nochmal Tofu süsssauer, weil das allen so geschmeckt hat letzte Woche.

Und jetzt holen wir L. vom Truppweekend ab (und schauen mal, wieviel Chemie-Basics wir da heute noch sinnvollerweise anschauen können oder halt morgen), yay!

Samstag, Mai 06, 2023

060523 50 shades of grey

 Ein nicht so schöner Aspekt des Katzenfrührauslassens (und hier im besonderen: ungefüttert rauslassen, weil ich halt um heute zB halb drei Uhr nachts nicht mit Feuchtfutter rumhantieren will weil örks): sie holen sich ihr Frühstück selber. Heute morgen fand ich auf der Fussmatte einen sauber rauspräparierten Mäusemagen (Sansa), Jonny kam grad mit einem schon toten Vogel rein und holte dann, als er den draussen aufgefressen hatte, eine lebendige Maus aus dem Schuhregal (wtf? Der Hübsche ist allerdings Oskar-geschult und hat die mit der blossen Hand auf Anhieb gefangen und zu den Nachbarn mit dem katzenhassenden Schäferhund in den Garten gesetzt, dort hat sie vermutlich beste Überlebenschancen.

Und das übrigens alls weit vor acht Uhr morgens, da waren wir dann nämlich schon on se road, L. zum Treffounkt für sein Truppweekend zu bringen. Wir wurden freundlich, aber bestimmt verabschiedet, sobald er seine Gruppe im Park ausgemacht hatte, keine sentimentalen Abschiedsszenen mehr erwünscht.

Der Hübsche uns ich machten uns dann auf den Weg in die nächste Sanitärausstellung und zwar: Fliesen aussuchen.

Es war sehr interessant, ich dachte eigentlich mit "Mittelhellgrau, Steinoptik, grosse Platten" wäre das schnell erledigt, aber von wegen. Es sind dieser Tage fast alle Platten grau in Steinoptik (es gibt auch Rostoptik), es gibt wenige Musterfliesen (hell, no!), wir haben in der Gesamtkomposition erstaunlich stimmige Bäder in verschiedenen Pfirsich- und Grüntönen gesehen (also: separat, nicht gemischt), es gibt natürlich schwarz mit Goldadern, Marmoroptik in allen Farben und die noch nie schönen, aber anscheinend auch nie aussterbenden glänzend weissen Fliesen mit grauem Fakemarmormuster.

Wir haben uns nun, und das hätte ich tatsächlich nicht gedacht, primär, weil ich gar nicht wusste,  es das gibt, für grosse, aber nicht riesige (90x90) Platten in warmgrauer Sichtbetonoptik entschieden. OHNE Dekorplatten, die in dem Fall die Abdrücke von rostigen Armierungseisen gewesen wären und das sieht ja ein bisschen albern aus, so in einem Reihenhaus oder bei einer Badewannenverkleidung. Aber: Beton. Und das ist besonders schön, weil ich dem Hübschen dieses Bild von dem Fliesenhersteller gestern als "sieht ganz cool aus" geschickt habe und, sorry, aber der Diss muss sein, meinte "Du weisst aber schon, dass wir Fliesen aussuchen gehen und das ist Beton und keine Fliesen."

Naja, und jetzt haben wir ungefähr solche ausgewählt.

Ich habe mich jetzt übrigens von den dritten schrägen Blicken und "Hmhm, das kaaaaannn man natürlich schon machen, wenn man unbedingt will, aber ich würde das nicht empfehlen" in Folge von Fachpersonen überzeugen lassen und wir werden nicht das ganze Bad fliesen lassen (ich wollte ja am Anfang am liebsten auch die Decke fliesen lassen, damit ich NIE WIEDER das Bad streichen muss) und es wird vermutlich viel schöner so. Und ausserdem brauchen wir nur die Hälfte an Fliesen.

Nach all dieser Entscheiderei war ich sehr hungrig und schwächlich und es gab (nach 15kg Pollen vom Tisch putzen) eine sehr leckere Brotzeit auf der Terrasse: frische Semmeln mit Rhabarbersalsa, Avocado, Rettichmicrogreen drauf, das war eine sehr leckere Kombination, gerollte Weinblätter, gefüllte Minipaprika und dann war ich wieder ein bisschen lebendiger.

Die Kinder sind da, wo sie sein sollen (L. in einem Pfadihaus im Aargau, Q. nach dem HSV Spiel gestern abend heute wohl auf dem Hafengeburtstag. Kudos an die Lehrpersonen, die das alles mitmachen!), der Hübsche und ich geniessen das Wetter (und ich fürchte, wir haben mit dem Terrassenbelag schon das nächste Projekt nach den Bädern identifiziert.)

Gleich gibt es ein sehr, sehr frühes Abendessen (grüner Spargel aus dem Ofen mit Babykartoffeln), weil wir haben ja heute noch was vor und zwar KULTUR und das auch noch in Zürich. Da ist Parkplatzsuchen schon aufregend genug, das muss mit ordentlicher Grundlage passieren.

(Ach ja: Krönung ist mir tatsächlich egal. Ich kann mir keine Realität vorstellen, in der ich 7 Stunden lang Geplapper von Adelsexperten ertragen könnte und mir Kleider und aus der Zeit gefallene Skurrilitäten anschauen könnte und das nicht als kolossale Zeitverschwendung betrachten würde, die mich nach ungefähr 15 MInuten so kribbelig machen würde, dass es mir attraktiv erscheinen würde, schon mal die Badfliesen mit blossen Fingernägeln von der Wand zu kratzen.)

 

Freitag, Mai 05, 2023

050523 #WMDEDGT 05/23

Was für ein cooles Datum!

 
You know the drill, right? Es ist der 5., d.h. es heisst wieder "WMDEDGT?" (kurz und knackig für "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"). 
Heute trifft sich der Freundeskreis Tagebuchbloggen sozusagen hier und verlinkt sich in der Liste unten.

Das ganze hat im April 2013 seinen Anfang genommen in einer Tagebuchblogwoche und hat sich irgendwie verselbständigt.


Die Regeln zum Mitmachen sind einfach:
  • über den heutigen Tag tagebuchbloggen (ohne Werbung, ohne Geschwurbel)
  • verlinken, mehr dazu findet sich am Ende dieses Posts.
Der Tag startete mit Hochschrecken um 2:19h, weil mein Handy irgendwelche Geräusche machte. Ich habe es eigentlich so eingestellt, dass es in der Ruhezeit von wann auch immer bis 6 nur Anrufe von priorisierten Kontakten durchlässt und auch nicht grummelt, aber wer weiss, ob das auch wirklich so eingestellt ist. Ich kann nicht mal sagen, was genau mich geweckt hat (um 2:19 schlafe sogar ich), auf jeden Fall zeigte es einen Anruf und eine Sprachnachricht von meiner Tante, mit der ich, naja, weniger als sporadischen Kontakt habe. Ich war tatsächlich nicht ganz im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und entschied, ich würde mir die Nachricht erst morgens anhören, weil … weiss nicht mehr. Einschlafen konnte ich dann natürlich nicht mehr, weil ich die ganze Zeit überlegte, ob etwas Furchtbares (oder in irgendeiner Hinsicht Schlimmes oder Mühsames) passiert wäre. Es kam dann aber nix mehr, morgens zeigte sich: es waren einfach nur ein paar Sekunden Schweigen aufgenommen und Rückfrage per WA ergab: “falsche Taste gedrückt, sorry”. 
Ich bin aus verschiedensten Gründen ja recht angespannt bei Anrufen (egal welche Uhrzeit, aber ausserhalb jeder sozial anerkannten Norm halt schon extra) aus der erweiterten Familie, weil ich aus Gründen immer mit irgendwelchen Dramen oder Schrecklichkeiten rechne. In den allermeisten Fällen ist es tatsächlich nur “Oh, ich wollte dich gar nicht anrufen” und ich habe s aufgegeben, zu erklären, dass es doch für alle das Leben einfacher machen würde, das auf die Mailbox zu sprechen oder als Textnachricht hinterherschicken, anstatt die angerufene Person im Ungewissen das Schweigen nach Dramaskala interpretieren zu lassen. Naja. Vielleicht kommen wir irgendwann mit Kommunikationsmitteln auch nicht mehr so klar, wie es damit gross gewordenen natürlich und akzeptabel erscheint.

Ich musste noch ein wenig Whats-App-Maintenance erledigen, ich kämpfe gerade darum, dass meine Grenzen akzeptiert werden, weil ich einfach keine Energie und Nerven (und Bereitschaft) mehr übrig habe, um die immer gleichen Scheingefechte und Diskussionen zu führen. Ich habe gemerkt, dass Stummstellen der Benachrichtigungen für mich allein nicht reicht, weil ich mein Handy andauernd nutze und WA nun mal der primäre Kommunikationskanal mit sehr vielen Menschen in meinem Leben ist. Ich kriege es nicht hin, “aufgelaufene” Nachrichten einfach zu ignorieren, und allein die unbewusste Beschäftigung mit dem Thema saugt mir unglaublich viel Energie nutzlos einfach ab. Also: blockieren und zwar konsequent. Schade, aber ich weiss mir nicht anders zu helfen und das ist tatsächlich im Wortsinn gemeint: ich helfe mir hier und kümmere um mich. (oder “bin kalt und egoistisch”, aber naja). 

Anyway. Ich habe mich NICHT erholt gefühlt heute morgen. Bei L. hat der Wecker nicht geläutet, aber ich habe es um 6:07 gemerkt und das hat noch locker gereicht incl Frühstück.
Und dann ging es los, für mich heute an einem Freitag ausnahmsweise ins Büro. Eine Kollegin hatte die Besichtigung unseres -20°C und -40°C Kühllagers für Bio-APIs auf dem Areal organisiert. Ich hatte das im Rahmen meiner Einarbeitung vor 12 Jahren schon mal gesehen, aber damals war damals und das Lager noch viel kleiner (und ich glaube, es gab noch keine -40°C) und ausserdem hatte ich mit Large Molecules noch gar nix am Hut. Heute natürlich schon. “Mein” Large Molecule wird nicht in Basel gelagert, sondern reist von Singapur direkt nach Kalifornien und dann weiter nach, ich glaube, Illinois, und so habe ich mich bei der Vergabe der 5 Plätze erstmal brav hinten angestellt, aber gestern wurde einer frei und so war ich dabei! Ich habe festgestellt, ich war schon lang nicht mehr in dem Lager, zu meiner Produktionszeit musste ich dort andauernd hin (Meeting mit den Ingenieuren jeden Mittwoch, fertig unterschriebene Umbuchungsaufträge abliefern, Schulungen, Beschwerden über undichte BigBags aufnehmen, so was), aber offensichtlich habe ich schon den Umbau zu einem doppelt so hohen Hochregallager zwar von aussen gesehen, aber nie wieder drinnen. Es war ein bisschen skurril, bei so einer Aktivität auf einmal die neongrünen “Besucherwesten” angezogen zu bekommen, ich war es immer gewohnt, bei denen zu sein, die besucht werden und halt mit den “echten” Klamotten rumlaufen und nicht mit den Gästewesten. Naja. Skurril wurde es, als wir gefragt wurden, ob wir Jacken haben wollen. Ich hatte ja früher eine Corporate Kälteschutzjacke für die Winterzeit, weil man nur mit Schutzkleidung in den Betrieb darf und diese Jacken halt warm, nicht statisch aufladbar, exsicher, lösungsmittelsicher, tralalala sind. Ich musste sie abgeben, als ich in die Globi-Funktion wechselte :-(. Heute also standen die Lagerleute einer in Longsleeve, einer in corporate Softshelljacke, einer in Karohemd vor uns und meinten: “Nein, wir brauchen keine, wir sind ja nur kurz drin, aber ihr … seid es halt echt nicht gewöhnt”. Und drückten uns die dicksten, wärmsten Jacken, die ich je gesehen habe, in die Hand. Dahingegen waren die Kälteschutzjacken, alle Skijacken, die 66°North-Overalls, die wir in Island beim Whalewhatching bekamen, NIX! Kapuze hatten sie keine, Thermohosen und Handschuhe gabs auch nicht “Wir sind ja nur kurz drin” und dann gings los. Ich halte mich ja für relativ robust, was Kälte angeht und die Skitage bei -20°C habe ich in grossartiger Erinnerung, aber das war sooooooo kalt! -40Grad lässt einem sofort die Nase zufrieren, meine Füsse in Sneakers waren sofort Eisklötze und ich hätte genausogut ohne Hose dastehen können. Ich hatte das Gefühl, meine Ohren wären sofort steifgefroren. Und das war noch ohne Windchill. Nach ungefähr 1 Minute ging das Gebläse los, um die Temperatur eben auf den -40Grad zu halten und da steht man dann einfach in einem Sturm aus -40Grad kalter Luft. Und die Lagerjungs im Hemd daneben. 
An sich war es aber unglaublich interessant und ich habe gemerkt, wie sehr ich es vermisse, einfach mal kurz im Betrieb “mein Produkt” besuchen zu gehen. Ich erinnere mich noch so gut, dass ich, wann immer es doof war, rüber gegangen bin und einmal die Reaktionsfolge abgelaufen bin, in jedes Schauglas geleuchtet habe und jeden Kesssel einmal kurz gestreichelt (die waren aber halt auch warm). Das durften wir hier natürlich nicht, NIX anlangen bei -40Grad, ich fürchte, der Inhalt ist auch so teuer und empfindlich, da würde nicht mit warmem Wasser vorsichtig eine vorwitzige Hand (oder eine “Wohl trau ich mich” Zunge) abgelöst werden. Aber wir sind ja alle gross und vernünftig und so haben wir nur mit den Augen geschaut. 
Die -20Grad-Räume waren übrigens gefühlt nicht viel kälter als die -40er Räume, aber die -5°C Schleuse fühlte sich an nach Hallenbad am Warmbadetag. Sehr krass fand ich all die Sicherheitsvorkehrungen für Arbeiten bei diesen Temperaturen und all die Schwierigkeiten, mit denen man gar nicht rechnet. Wie zB, dass Handyakkus nicht wirklich mitmachen, wenn man mal nur schnell ein Foto (für firmeninternen Gebrauch) machen möchte. Oder, und das ist viel wichtiger, dass mehr oder weniger alles manuell eingelagert und verschoben werden muss, weil es zwar einen automatisierten Roboter gibt, der das an sich können sollte, aber bisher kein Hydrauliköl bei diesen Temperaturen lang genug flüssig bleibt, um das zu erledigen und dann muss man nicht nur rein, um den Job zu machen, sondern auch noch den liegengebliebenen Roboter zu retten. Auch die manuell bedienten Stapler halten nur recht kurz durch. Und wie immer: sehr beeindruckend und ein bisschen beängstigend, welcher Materialwert da auf dem Areal steht. Das war alles sehr interessant und spannend und ich war fast ein bisschen traurig, dass ich die Jacke hinterher wieder abgeben musste.

Zum Mittagessen bin ich dann heimgeradelt (hatte den letzten Ladeplatz auf dem Parkplatz bekommen) und es war zwar traumhaft warm, aber ging doch bis nach dem Mittagessen, bis ich nicht mehr das Gefühl hatte, bis auf die Knochen durchgefroren zu sein. Der Hübsche und ich haben Reste gegessen (er süsssauer Tofu mit Reis, ich Spargelpasta mit 3 vergessenen Falafeln) und waren dann gemeinsam Wocheneinkauf erledigen. Kaum ist ein Kind nicht da, kommt viel weniger Essen weg und ich muss wieder aufpassen, dass sich nicht wieder Zeug ansammelt. 

Wo ich übrigens schwach geworden bin, ist der Bergamotte Likör “Italicus”, dessen wunderschöne Flasche mir letztes Jahr schon aufgefallen ist. Da hatte ich aber noch keinen Usecase identifiziert, aber in der Grill-Beilage war diesmal ein Rezept für “Berga-Sprizz” und zack, das wird grad heute abend probiert.
Als alles eingeräumt war, setzten wir beide uns noch an die Arbeit, während es draussen dunkler und dunkler wurde (es gibt eine Unwetterwarnung für den “Alpennordrand”, was kleiner klingt als es ist. Beide Katzen sind zu Hause, Wäsche ist drin, Babypflanzen stehen unter dem Vordach und L. ist im Bus unterwegs. L. wird aber auf dem Heimweg vom Bus platschnass. Weil bei ihm alles zeitlich ein bisschen eng ist (morgen früh geht es bis Sonntag abend auf das letzte Truppweekend vor dem Koreatrip und nächste Woche ist ein ausführlicher NT Test, für den es noch einiges zu lernen gibt), habe ich ihm die Sachen, die ich finde, von der Packliste schon mal bereitgelegt und den Rucksack und den Schlafsack aus dem Dachkammerl geholt. Während L. sich ein bisschen ausruht und duscht, knete ich (naja, die Küchenmaschine) den Teig für die Freitagspizza. 

Und dann…. schauen L. und ich uns den NT-Stoff an. Der Hübsche hat für den Mathetest supported, jetzt bin ich mal wieder dran und yay, es geht um Chemie-Basics wie Reaktionsgleichungen, Stöchiometrie, Atommodell, Oxidation, Reduktion, Redoxreaktionen. Es freut mich sehr, dass L. und ich da mittlerweile einen sehr guten Angang zur Unterstützung gefunden haben. Das Thema ist natürlich ein Heimspiel und ich freue mich sehr, als ich bei L. das eine oder andere Licht aufgehen sehe (besonders, weil ich ein extrem ungeduldiger Mensch bin und manche, nicht näher genannte Ehemänner behaupten würden, ich könnte überhaupt nicht gut erklären. Das ist halt schon nicht ganz wahr, aber mal ehrlich: 5 Minuten vor der Diplomprüfung “Technische Chemie” zu fragen “Was ist eigentlich ein Partikel?” hätte keiner anders beantwortet als mit “Ein Partikel ist halt ein Partikel, was sonst?”) Der Hübsche bereitet währenddessen den Rest für die Pizza vor, ich habe allerdings den Eindruck, dass er gern miterklären und lernen würde, er mischt sich nämlich andauernd ein :-).
Ich frage mich, ob es Menschen gibt, die das für mich allerlangweiligste Schulthema der Welt, nämlich “Napoleon in der Schweiz” genauso begeistert erklärt und bearbeitet wir wir ALLES mit Chemie. Ich hoffe schon. Zum Pizzabacken mache ich mir dann einen Berga Sprizz (Italicus, Himbeer / Rhabarber-Tonic, Eis, Himbeeren, Brombeeren) und … das schmeckt schon mal überhaupt nicht besonders gut bzw mir einfach viel zu süss. Auf der Flasche steht als Rezept allerdings: Italicus, Prosecco, Spiess mit 3 Oliven, das klingt mehr nach meinem Geschmack. 
Um sieben beginnen wir mit dem Pizzaessen, L. und der Hübsche unterhalten sich über AI und ich schaue so ein bisschen vor mich hin. Jetzt noch: abräumen, Küche aufräumen und saugen (lassen), sicherstellen, dass L. fertig gepasst hat und dann mit dem Rest Rotwein und dem Hübschen auf dem Sofa versumpfen. Wir müssen nur noch rausfinden, was wir nach “Sharp Objects” anschauen wollen. Und morgen läutet der Wecker um halb sieben, weil Abfahrt zum Truppweekend. Wie sagt man? “DANN HAT MAN WENIGSTENS WAS VOM TAG!”





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Donnerstag, Mai 04, 2023

040523 Schon genug von Sommer

 Irgendwie war das heute ein sehr seltsamer Tag.

Morgens noch alles wie immer, bis auf erstes Mal Radeln ohne Goretex, nur mit Fleecejacke. War ein bisschen kühl, weil es durchgewindet hat, aber ok.

Im Büro dann hat die Stempeluhr gesponnen und mich jedesmal wild angepiept und zur Mutationsstelle geschickt. Dort fand man keinen Fehler (habe ich erwähnt, dass ich nicht nur alle meine Homeofficezeiten jetzt eingepflegt habe, sondern auch den Fehler gefunden habe, der verhinderte, dass mir ein korrekter Zeitnachweis ausgedruckt wurde?). Tja dann.

Ich hatte mich ja heute wieder fürs Mittagsyoga angemeldet und deshalb hörte ich auf der erste vormittägliche Hüngerchengefühl und weiss jetzt: um 10:20 ist in der Cafeteria noch nicht das gesamte Sandwichportfolio parat und so gab es für mich nur ein nacktes Käsesilserli und irgendwie hat mich das für den Rest des Tages total müde werden lassen

Yoga war dann sehr gut, ich habe heute besonders die Aussicht auf Schwarzwald, Rhein und restliche Hügel genossen, da aus dem 31. Stock.

Wach wurde ich trotzdem nicht, da halfen auch mehrere Kaffees nix.

Nicht mal das Heimradeln (immer noch in Fleecejacke, aber fluchend, weil so heiss). Überhaupt: erstmals dieses Jahr dieses dumpfe Kopfweh, das ich bei zu heiss bekomme und das am zweiten warmen Tag des Jahres. (Morgen gehe ich Cryovessel-Lager besichtigen bei minus 40°C, das ist eher meins).

Sonst alles bisschen nerviger Kram, so in Summe. Ich erwartete drei Pakete und traute aus Erfahrung keinem Zusteller, dass er die Zustellanweisung "vor der Haustür" wirklich einhalten würde. Der Hübsche sammelte auf einer Vormittagsrunde immerhin zwei ein, eins im Briefkasten, eins an der Tür. Das dritte war gegen Unterschrift an einen Namen zugestellt worden, von dem ich noch nie in meinem Leben gehört hatte. Also: mit dem Kundenservice und dann der "Stelle für Spezialfälle" telefonieren. Irgendwann wurde rückgemeldet: das Paket wäre falsch zugestellt worden, jetzt aber da (ich will gar nicht wissen, was sie da gewurschtelt haben, es ist tatsächlich da.)

Dann: Details bei der Badplanung, es geht um die Duschwannenhöhe und die Duschwannenabflussposition und naja, es muss geklärt werden, aber ist nicht soooo spannend.

Am Samstag gehen wir noch Fliesen auswählen, und dann hat der Sanitärmann versprochen, dann geht's aber richtig los wie nix. Oke.

Daheim warteten dann nicht nur alle Pakete (Parmesan, Asialaden, va. Crispy Chili, das ist total underwhelming finde, Q. und der Hübsch würden aber lieber alles damit essen und eine Hose für mich), ausserdem mein erster Personalausweis seit 20 Jahren und die Haare sehen gar nicht so richtig lila aus auf dem Foto.

Ich war nach dem Radeln total unterzuckert und musste zittrig ein paar getrocknete Mangos essen und mir das alles mit dem Donnerstagsmittagsyoga und Essen noch besser überlegen.

Heute abend gibt es auf jeden Fall Pasta mit grünem Spargel und Tomaten und frischem Parmesan, dann bin ich wieder ein Mensch.