030824
Was für ein wunderbarer Tag war das heute!
"Ausgeschlafen" (ich war halt um viertel nach sieben wach), Kaffee im Bett, Katzenründchen (mal wieder übers Werksareal, Jonny hatte im Baumaterialzelt dort übernachtet), Frühstück auf der Terrasse, dann Aufbruch Richtung Schwarzwald.
(mit, man muss ehrlich sein, unerfreulichem Zwischenstopp beim Fahrradladen. Meine SAUTEUREN VAUDE Aqua back Packtaschen hatten sich letzten Dienstag auf dem Heimweg von der Arbeit einfach aufgelöst. Also: die Schweissnaht, die die Vorderseite und die Rückseite zusammenhält, ist einfach auf der gesamten Länge aufgeklafft, ich bin froh, dass ich weder meinen Arbeitslaptop noch meine Klamotten oder das Capybara-Klopapier verloren habe. Ich habe sie vor drei Jahren gekauft, Garantie ist fünf Jahre, teuer genug waren sie, Vaude feiert sich auf der Website EXTREM für ihre Qualität und NAchhaltigkeit. Tja. Tja. Tja. Als Kontakt wird ultrastreng der Fachhändler angegeben, also bin ich dort hin. Leider wurde der Laden dort vor anderthalb Jahren (?) von einer grössere Kette übernommen und hat bei unserem nächsten Kauf dort all unsere gesammelten (weil Treuepunkte) Kassenzettel entsorgt, weil: die übernehmen wir nicht. Wer hat nun keinen Kassenzettel? Ausserdem sagt Vaude den Fachhändlern, dass die Kunden alles via Website reklamieren sollen, den Kunden, dass sie unbedingt zum Fachhändler gehen sollen. Allein das schreit für mich "puuuuuh, Nachhaltigkeit, da sollten wir irgendwas machen, lass uns eine catchy Internetseite machen und dann machen wir das so undurchsichtig und kompliziert, dass die Leute lieber nix machen." Anyway, man wird jetzt mal nachfragen, was man ohne Kassenzettel machen kann und dann schauen wir mal. Mich scheisst das so unglaublich an, ich kann es kaum in Worte fassen. Und nein, ich brauche keine Tipps für gute Fahrradtaschen, danke.)
Aber: ab dann wurde es super.
Wobei: noch nicht sofort. Irgendwann zwischen Rhein und Schwarzwald stand nämlich ein Schild: "in 3km Vollsperrung, Umleitung ausgeschildert", das Auto wusste von nix, der Hübsche fuhr und traut per se NUR dem Auto, weder mir noch einem Strassenschild. Nach 3km war die Strasse gesperrt und eine Umleitung ausgeschildert. Der Hübsche hat mit Mühe die Strassensperre akzeptiert und ist NICHT in die Baugrube dahinter gefahren. Die Umleitung war allerdings etwas anderes, als das Auto vorschlug (naja, das schlug den Weg durch die Baugrube vor) und so fuhr er mal die einzige Alternative und so nach Gefühl (und dem Auto, das halt immer wieder irgendwo wenden und durch die Baugrube wollte). Ich öffnete auf dem Handy Google Maps (der Schwarzwald ist EIN Funkloch) und bekam sowohl die Strassensperrung als auch die kürzeste Alternativroute angezeigt, allerdings mit in etwa 2km Lag, wir landeten also in immer schmaleren Strassen und immer weniger Wendemöglichkeiten und irgendwann auf einer Wiese. In diesem Moment klingelte de Hübschen Telefon (wtf, in diesem Funkloch) und das Auto nahm automatisch an und am anderen Ende waren die Bruderfamilie und hörten "Sorry, es ist echt grad doof, wir stecken fest, lass uns später telefonieren" vermutlich auch mit 2km lag, also schmetterten sie lautstark mehrere Happy Birthday Strophen und hatten the time of their life (etwas verwundert ob der mangelnden Interaktion), während der Hübsche das Schlachtschiff zwischen Gartenzwergen und Abgrund wendete, ich mir fast jedes "ICH HAB DOCH GESAGT, DA IST GESPERRT!" verkniff, naja. Ich bin ein bisschen stolz drauf, dass ich auf "Was jetzt, Kavalleriestrasse?!" nicht mit dem logischen "nein, Kalvarienstrasse, das heisst so, weil da ein Kreuzweg ist, das gibt es in vielen katholischen Orten, wir könnten jetzt die Stationen zählen, dann kriegen wir einen Eindruck, wie weit es noch ist, ich fand das als Kind total gruselig und spannend, ah, schau, hier steht: "Jesus stürzt mit dem Kreuz"" reagierte.
Es war dann eine sehr enge Strasse mit wenig Netz, aber irgendwann auch wieder rum.
Ab dann wurde es wirklich gut: wir hatten einen tollen Tag mit den kleinen Neffen und der Familie, der grosse kleine Neffe hat seine Angst vor dem Hübschen und seinem Bart überwunden, er durfte beim Legobauen helfen und wurde imaginär im Rückwärtsgang mit der Dampfwalze überrollt. Das ist schon ein Vertrauensbeweis! Ich war auf einmal in sehr stressige Zug-Bedienung "Maaaaaaaaaan, dein Zug ist im Weg!" (Learning: welcher Zug auch immer im Weg war, es war meiner) verwickelt, dann gab es Kuchen und Spaziergang und holla, Laufrad und Kinderfahrrad triggern meine Hütehundreflexe noch immer enorm.
Wir haben auch im Schwarzwald Talahons geortet und in vereinter Müttermanier eingenordet ("Auf gar keinen Fall fahrt ihr jetzt mit den Fahrrädern die Treppen runter!"), sie haben unsere Bedenken (die kleinen Neffen auf der Treppe, nicht primär die Talahongesundheit) falsch eingeschätzt ("Chillen Sie doch mal und gehen aus dem Weg!"), aber sich mit dem Stunt Zeit gelassen, bis wir weg waren. Wir haben uns auch nicht umgedreht, als es rumpelte (niemand hat geheult, vermutlich ging es gut).
Während einer Pause habe ich das in eine Bank geklemmt gefunden und wüsste gern die Geschichte dahinter.... (ja, er ist positiv)
Das tat sooooo gut! (ich bin auf dem Rückweg gefahren und wie so ein Superspiesser der Umleitung gefolgt, ging insgesamt 4 Minuten länger als der Weg ohne Umweg und ganz ohne Jesus und schmale Strassen. Just sayin. Trotzdem Funkloch).
Daheim dann grossen Hunger und schnelle Ricotta-Zitronenpasta, Jonny wartete dann schon am Küchenfenster und Sansa haben wir auf einem Ründchen ganz unerwartet auf dem Sportplatz entdeckt.
Jetzt: noch eine Folge "Outer Range", morgen (wirklich) ausschlafen und dann holen wir L. für seine letzte Ferienwoche nach Hause. Hach.
2 Kommentare:
Mein Mann ist vor Jahren mal stur dem Navi gefolgt, statt der ausgeschilderten Umleitung, es wurde immer ländlicher und kurioser und wir standen dann plötzlich vor einer Weide und uns glotzten Kühe an. Tochter und ich fandens dann doch sehr witzig, der Mann nicht so. Ich habs dir ja gesagt habe ich mir aber dann lieber verkniffen. Ich sag jetzt aber immer folge doch bitte lieber den Unmleitungschildern, nicht das wir wieder vor Kühen stehen.
Eine mögliche Variante:
Was hinter eine Bank geklemmt ist, findet nicht statt. Zweite mögliche Variante: Schatz ich habe was im Wald versteckt, wenn du es findest, kriegst du was von mir.
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